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Die Schlosskirche Maria Verkundigung ist eine Barockkirche und romisch katholische Pfarrkirche in Liebenburg im Landkreis Goslar in Niedersachsen Schlosskirche Maria VerkundigungInneres Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenLiebenburg gehort zu den Gebieten des Hochstifts Hildesheim die als Folge der Stiftsfehde in der Reformationszeit unter welfischer Herrschaft lutherisch wurden 1643 aber an das Hochstift zuruckkamen Die Kirche der bischoflichen Levenborch deren Geschichte bis ins 13 Jahrhundert zuruckreicht war seitdem romisch katholische Amtspfarrei fur das gesamte Umland 1754 1760 liess Furstbischof Clemens August das heutige Barockschloss errichten dessen Westhalfte die Schlosskirche bildet Die Bauleitung hatte der damalige Drost von Liebenburg Jobst Edmund III von Brabeck sein Familienwappen und das seiner Frau einer geborenen von Kerckerinck sind am Orgelprospekt angebracht Das Schloss entstand nachdem die verfallenen Reste der mittelalterlichen Liebenburg die sich an der Stelle befand abgerissen worden waren Schloss und Kirche sind nur ein Flugel der ursprunglich geplanten Anlage die wegen des Siebenjahrigen Kriegs und wegen des Todes Clemens Augusts 1761 nicht mehr vollendet wurde Die Funktion der alten Burgkirche die 1766 abgerissen wurde ging auf die neue Schlosskirche uber Auch nach dem Ende des Hochstifts 1803 unter napoleonischer hannoverscher und preussischer Herrschaft blieb Maria Verkundigung romisch katholische Pfarrkirche 1974 verkaufte das Land Niedersachsen das Gesamtbauwerk Seither ist das fruhere Schloss Wohn und Wirkungsstatte des Kunstlers Gerd Winner 1 Die bauliche Unterhaltung der Schlosspfarrkirche obliegt aber weiterhin dem Lande Seit dem 1 Juli 2007 gehort die Pfarrgemeinde St Maria Verkundigung zum damals neu errichteten Dekanat Goslar Salzgitter des Bistums Hildesheim zu ihr gehoren seitdem auch Filialkirchen St Clemens Hornburg Herz Maria Langelsheim St Joseph Othfresen und St Marien Schladen Architektur BearbeitenDie Liebenburger Schlosskirche ist ein rechteckiger Saalbau mit Portalrisalit zwei Fensterreihen Mansarddach und achteckigem Dachreiter Der aussere Bauschmuck beschrankt sich auf den Farbkontrast der Werkstein ist gelb verputzt jedoch an Kanten und Fensterlaibungen und uber dem Portal als Gliederung sichtbar Ausstattung Bearbeiten nbsp Martyrium des hl Clemens Detail des DeckengemaldesDer Innenraum 1985 86 restauriert bietet das Bild eines barocken Festsaals Dreiseitig umlaufende Emporen mit schlanken Doppelsaulen gliedern den Raum in zwei Geschosse von denen das untere vorn beidseitig durch Trennwande verkurzt ist sodass sich der Eindruck einer Dreischiffigkeit mit Chor ergibt Die Altarwand ist flachoval vertieft Vor den Grundfarben Weiss und Hellgrau mit goldenen Akzenten an Kanzel Orgelprospekt und Kapitellen treten Hochaltar und Deckengemalde in kraftigen Farben hervor Der Altaraufbau ist eine Scheinarchitektur mit Marmorsaulen Gebalk und Skulpturenschmuck In der Mitte enthalt sie das Bild der Verkundigung an Maria in einer ungewohnlichen Darstellung mit Maria schwebend in der Mitte einem fast kindlichen Engel Gabriel im Hintergrund und den ihre Erlosung anbetend erwartenden Gestalten von Adam und Eva Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist das gross angelegte Deckenfresko von 1758 das sich uber die gesamte Raumlange erstreckt Der Maler Joseph Gregor Winck hat zehn Szenen aus Leben und Legende des heiligen Clemens des Namenspatrons des Schlossbauherrn Clemens August dargestellt in der Mitte zwischen Natur und Architekturelementen der offene Himmel mit der Apotheose des Heiligen an den Randern seine Bischofsweihe seine Wundertaten und sein Martyrium Der Kreuzweg ist ein Werk von Rainer Mordmuller die 14 Stationen hangen seit 2023 in der Schlosskirche 2 Orgel Bearbeiten nbsp Muller Orgel von 1761Die Orgel baute Johann Conrad Muller 1760 1761 mit 26 Registern auf zwei Manualen und Pedal Das Gehause die Traktur funf Keilbalge und 17 Register sind original erhalten Der neunachsige flachige Prospekt ist streng gegliedert und wird von den beiden polygonalen Pedalturmen flankiert Uber dem Hauptwerk ist das etwas niedrigere Oberwerk angebracht dessen polygonaler Mittelturm etwas uberhoht ist An beiden Seiten schliessen sich in beiden Manualwerken zweigeschossige Pfeifenflachfelder an Auf einen Spitzturm folgt ein eingeschossiges Flachfeld das zum Pedalturm uberleitet Die Pfeifenfelder haben oben und unten ebenso wie die seitlichen Blindflugel vergoldete Schleierbretter mit durchbrochenem Schnitzwerk in Rokokoornamentik 1980 1981 rekonstruierte Alfred Fuhrer auf die ursprungliche Disposition im Jahr 2013 fuhrte Orgelbau Reinhard Hufken eine Generalreparatur durch Das Liebenburger Instrument ist die einzige erhaltene mittelgrosse Schlossorgel Niedersachsens 3 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C c3Principal 8 Fleut travers 8 Quintadena 8 Rohrflote 8 Spitzflote 4 Quinte 3 Octave 2 Sesquialtera IIMixtur IIITrompete 8 Vox humana 8 II Oberwerk C c3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Zigfleut 2 Quinte 1 1 2 Sesquialtera IIMixtur IIIHoboe 8 Pedal C c1Subbass 16 Principal 8 Octave 4 Rauschpfeife II IIIPosaune 16 Trompete 8 Koppeln II I Schiebekoppel Nebenregister Tremulant Zimbelstern 2 SperrventileLiteratur BearbeitenChristian Scholl Die Schlosskapelle in Liebenburg Harz und ihre barocken Fresken Kunstverlag Josef Fink 1 Auflage 2022 ISBN 978 3 95976 393 6 Jurgen Boddeker Peter Konigfeld Das barocke Deckenbild in der Schlosskapelle Liebenburg in Hans Herbert Moller Hrsg Restaurierung von Kulturdenkmalen Beispiele aus der niedersachsischen Denkmalpflege Berichte zur Denkmalpflege Beiheft 2 Niedersachsisches Landesverwaltungsamt Institut fur Denkmalpflege Hameln Verlag CW Niemeyer Buchverlage 1989 ISBN 3 87585 152 8 S 247 250 Projektgruppe Offene Schlosskirche Liebenburg Hrsg Liebenburg Schlosskirche Maria Verkundigung Liebenburg 2005 Hans Adolf Schultz Burgen und Schlosser des Braunschweiger Landes Braunschweig 1980 Levenborch und Schloss Liebenburg S 121 126 ISBN 3 87884 012 8 Online Memento vom 1 Juni 2013 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlosskirche Maria Verkundigung Liebenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Schloss und Schlosskirche Internetprasenz der Pfarrgemeinde Baubeschreibung und Bilder Internetprasenz der Gemeinde Liebenburg Einzelnachweise Bearbeiten Liebenburg ernennt Winner zum Ehrenburger in Braunschweiger Zeitung vom 7 November 2011 Passion Erlosung Auferstehung KirchenZeitung 15 Februar 2023 abgerufen am 25 Februar 2023 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 S 250 52 0196 10 42236 Koordinaten 52 1 10 6 N 10 25 20 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlosskirche Maria Verkundigung amp oldid 231658399