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Das Schloss Laarne niederlandisch Kasteel van Laarne steht im belgischen Ort Laarne sieben Kilometer ostlich von Gent in der Provinz Ostflandern und zahlt zu den besterhaltenen Wasserschlossern Belgiens 1 Seine Wurzeln liegen in einer einfachen Befestigung des 12 Jahrhunderts die im 13 14 Jahrhundert zu einer Burg ausgebaut wurde und im 17 Jahrhundert eine Umwandlung zum Schloss erfuhr Schloss Laarne Ansicht uber den Vorhof von NordostenDrei der Schlossturme besitzen als architektonisches Kuriosum ein konisches Dach aus Stein was einzigartig in Belgien ist 2 Die gesamte Schlossanlage steht seit dem 24 April 1997 unter Denkmalschutz nachdem einige Teile bereits 1943 und 1962 in die belgische Denkmalliste aufgenommen worden waren 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Umbau zum Schloss 1 3 Wiederaufbau und heutige Nutzung 2 Beschreibung 2 1 Kernburg 2 2 Vorhof 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Ein Vorgangerbau der heutigen Anlage wurde im 12 Jahrhundert im sumpfigen Gebiet einer breiten Biegung der Schelde auf einem Pfahlrost errichtet Erster namentlich bekannter Besitzer Laarnes war ein Diederik van Massemen franzosisch Thierry de Masmines dem auch die Herrschaft Massemen gehorte und der Mitte des 12 Jahrhunderts in Urkunden erwahnt wird Zusammen mit weiteren Befestigungen wie zum Beispiel Ooidonk Wondelgem und Gavere bildete die Anlage in Laarne einen Verteidigungsgurtel der Stadt Gent Diederiks Tochter Beatrix heiratete um 1199 Gerard van Zottegem franzosisch Gerard de Sotteghem und brachte Laarne und Massemen damit an seine Familie Diese nannte sich in der Folgezeit von Massemen franzosisch de Masmines Der gemeinsame Sohn Giselbrecht liess den Baugrund der Pfahlrostgrundung erhohen und ein zweites holzernes Gebaude errichten nachdem er im Marz 1228 4 anlasslich seiner Hochzeit mit Mathilde Tochter Robert de Bethunes Herr von Laarne geworden war Dieser Hof te Laerne wurde 1294 erstmals urkundlich erwahnt 5 Ein erstes Steingebaude wurde erst um 1300 errichtet und anschliessend durch Zubauten zu einer Wasserburg auf funfeckigem Grundriss erweitert Zu dieser ersten Anlage aus Sandstein gehorten neben dem ersten Steingebaude im Sudwesten das als befestigtes Torhaus diente ein Wohnturm an der Nordecke der Anlage und drei runde Eckturme die durch eine Ringmauer mit abschliessendem Wehrgang miteinander verbunden waren Im Jahr 1362 wurde das Anwesen in einer Urkunde erstmals als Burg bezeichnet 5 In diesem Schriftstuck vom 8 September jenen Jahres erlaubte Gerard van Massemen franzosisch Gerard de Masmines Ludwig II Graf von Flandern im Fall von kampferischen Auseinandersetzungen flamische Soldaten in seiner Burg zu stationieren 6 Die Erlaubnis pragte die folgenden Jahre der Burg entscheidend denn diese spielte eine grosse Rolle in den immer wieder aufflammenden Auseinandersetzungen zwischen der Stadt Gent und dem jeweiligen Grafen von Flandern Zwischen 1382 und 1453 wechselte Laarne aus diesem Grund des Ofteren den Besitzer 20 Jahre spater wurde die Anlage zum Beispiel von Truppen Gents das gegen Ludwig II revoltierte belagert eingenommen und fur Jahre besetzt Erst 1390 konnte Jan van Massemen die Burg wieder in Besitz nehmen 5 Als Philipp der Gute 1449 die Salzsteuer anhob rebellierten die Genter erneut gegen ihren Landesherrn und ihre Truppen belagerten Laarne ein weiteres Mal Zu jener Zeit befand sich die Burg im Besitz von Boudewijn IV de Vos dem Sohn Boudewijns III der Laarne 1426 wiederum von seinem Vater Boudewijn II Ehemann der Elisabeth van Massemen franzosisch Isabelle de Masmines erhalten hatte Die Genter Soldaten konnten die Burg einnehmen und Boudewijn IV festsetzen Ein Ruckeroberungsversuch des Grafen von Saint Pol Ludwig I von Luxemburg am 22 Mai 1452 hatte keinen Erfolg 7 erst im zweiten Anlauf schafften es flandrische Truppen am 16 Dezember 8 des Jahres die Burg zu befreien Umbau zum Schloss Bearbeiten nbsp Abbildung des Schlosses in Flandria Illustrata von 16411505 kam der Besitz uber die weibliche Linie an die Familie van der Moere und anschliessend an die Familie van Gavere Letztere blieb bis um 1570 Besitzerin Wahrend der religiosen Unruhen wurde die Burg am 24 Juli 1570 8 geplundert und niedergebrannt sodass sie fur die nachfolgenden zehn Jahre unbewohnbar war Etwa zur gleichen Zeit gelangte Laarne an die Familie Schoutheete van Zuylen d Erpe die es im Jahr 1656 an die Familie van Vilsteren verausserte Der Besitz wurde 1673 fur Gerard van Vilsteren ca 1615 1683 zur Baronie erhoben Unter ihm fanden durchgreifende Umbaumassnahmen statt die den Wehrbau in ein komfortableres Schloss verwandelten Dazu gehorte die Verlegung des Hauptzugangs vom Osten des Anwesens auf die der Ortschaft zugewandten westlichen Seite samt Anlage eines dortigen Vorhofs und der Bau eines herrschaftlichen Wohngebaudes Eine Abbildung der Anlage in Antonius Sanderus Flandria Illustrata zeigt sie noch im Zustand vor dem Umbau von dem noch heute Balkenauflagen mit dem Wappen des Bauherrn in den Innenraumen des Wohnbaus kunden Die van Vilsteren blieben bis 1792 Besitzer von Laarne Im 18 Jahrhundert liessen sie weitere Umbauten an den Gebauden vornehmen die damit dem Geschmack der Zeit angepasst wurden und anschliessend noch einmal hoheren Wohnkomfort boten Zu diesen Veranderungen zahlte der Einbau grosserer Fenster das Anbringen von Tafelungen im Inneren sowie die Dekoration der Raume durch Stuck 9 Von Jacques Joseph van Vilsteren kam Laarne an seine Tochter Maria Theresia nachdem alle ihre Bruder zuvor kinderlos verstorben waren Sie hatte 1785 den Grafen Libert Francois Christijn de Ribaucourt geheiratet und brachte das Schloss an die Familie ihres Mannes Diese nutzte das Schloss lediglich als Sommerresidenz die 1796 durch franzosische Revolutionstruppen beschadigt wurde Die Soldaten demolierten die Kapelle stahlen die Uhr vom grossen Hauptturm und zerstorten fast alle Wappendarstellungen in und an den Gebauden Wahrend des 19 Jahrhunderts verlor die Anlage die Funktion als Sommersitz der Eigentumer und war deshalb lange Zeit nicht mehr bewohnt Erst Robert de Ribaucourt plante zu Beginn des 20 Jahrhunderts Laarne wieder als dauerhafte Residenz zu nutzen und startete 1911 ehrgeizige Restaurierungsarbeiten die jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs und Roberts plotzlichem Tod gestoppt wurden Das Schloss blieb eine Baustelle und verfiel immer mehr Ein Zeugnis dieses Bauprojekt ist die heutige hofseitige Ostfassade des Wohnbaus die erst 1913 ihr gleichmassiges Aussehen erhielt Mittels Erbpachtvertrag kam Schloss Laarne anschliessend an Charles Baron Gilles de Pelichy Er beabsichtigte es nach Planen des Architekten de Tracy zu restaurieren doch die dabei vorgesehenen und nicht mehr ruckgangig zu machenden Veranderungen waren derart gross dass die Umbauten gestoppt wurden Wiederaufbau und heutige Nutzung Bearbeiten Robert Christian comte de Ribaucourt schenkte die heruntergekommene und ruinose Schlossanlage 1953 10 der Koniglichen Vereinigung fur historische Residenzen und Garten in Belgien franzosisch Association Royale des Demeures historiques et Jardins de Belgique niederlandisch Koninklijke Vereniging der Historische Woningen amp Tuinen van Belgie die bis 1954 sofort die notigsten Sicherungsmassnahmen nach Planen des Brusseler Architekten Henri van Hall durchfuhren liess Dabei wurde ein kleiner Teil des Schlosses massiv verandert Ab 1962 begann der Verein mit einer ersten Restaurierung der Bausubstanz Anschliessend wurden die Gebaude mit Mobeln Teppichen und Gemalden aus dem 16 und 17 Jahrhundert wieder eingerichtet um sie 1967 der Offentlichkeit als Museum zu offnen In der Zeit von 1986 bis 1988 fand im Schlosshof eine archaologische Grabung statt die Aufschlusse uber die fruhe Geschichte der Anlage brachte Ab 1987 3 folgten sukzessive umfassende Restaurierungen aller Bauten die bis in die 1990er Jahre andauerten Fur diese Massnahmen zur Erhaltung und zum Wiederaufbau des Schlosses erhielt der Verein den renommierten Europa Nostra Preis Das 1967 eroffnete Schlossmuseum prasentiert dem Besucher eine Innenausstattung die aus dem 15 bis 18 Jahrhundert stammt Es ist zwischen Mai und September jeden Sonntag und an einigen weiteren ausgewahlten Tagen geoffnet Die Ausstellungsstucke stammen nicht aus dem originalen Inventar sind jedoch so ausgewahlt dass sie zum Schloss passen Zu den gezeigten Stucken zahlen unter anderem zwei lebensgrosse Portrats Kaiser Karls VI und seiner Frau Elisabeth Christine von Braunschweig Wolfenbuttel Ebenfalls im Schloss zu sehen sind mehrere Tapisserien aus dem 15 und 16 Jahrhundert sowie eine Marmorstatue des franzosischen Konigs Ludwig XIV von dem flamischen Bildhauer Martin van den Bogaert der in Frankreich unter dem Namen Martin Desjardins bekannt wurde In einem eigens dafur hergerichteten Raum wird eine 446 Einzelstucke 10 zahlende Silberwarensammlung prasentiert die das Ehepaar Claude und Juliette d Allemagne dem Schloss im Jahr 1963 stiftete Die beiden lebten bis zum Tod Claude d Allemagnes 1986 in einer 1968 im Logis eingerichteten Wohnung Diese wird seit 1987 durch den belgischen Autor Paul de Pessemier s Gravendries bewohnt der seit jenem Jahr das Amt des Kastellans ubernommen hat Einige Raume konnen fur verschiedene Anlasse wie zum Beispiel Empfange und Seminare gemietet werden und in dem Fachwerkgebaude das an der Stelle der ehemaligen Wirtschaftsgebaude steht ist heute ein Restaurant beheimatet Beschreibung BearbeitenDas Schloss liegt etwa 800 Meter westlich des Ortskerns von Laarne und ist mit diesem uber die Kasteeldreef verbunden Parallel zu dieser verlauft eine rund 500 Meter lange Allee die von Osten geradlinig auf das Haupttor der Schlossanlage in deren symmetrischer Mitte zufuhrt Das Anwesen besteht aus einer Kernburg einem ostlich davon gelegenen Vorhof sowie einstigen Wirtschaftsflachen im Suden und Sudosten Die gesamte Anlage ist von einem rechteckigen Grabensystem umgeben wobei die Hauptburg noch einmal von einem separaten bis zu 18 Meter 4 breiten Wassergraben umgeben ist Die heutige Bausubstanz der Gebaude stammt im Wesentlichen aus zwei Epochen und umfasst einige mittelalterliche Befestigungen aus Sandstein der aus der Region von Balegem stammt sowie An und Zubauten aus der Fruhen Neuzeit bei denen Backstein fur das Mauerwerk zum Einsatz kam Kernburg Bearbeiten nbsp Schematischer Grundriss der KernburgAltester Bau der gesamten Anlage ist das zweigeschossige Torhaus aus dem 13 14 Jahrhundert an der Sudwest Seite der funfeckigen Kernburg Der rechteckige Sandsteinbau besitzt spitzbogige Torbogen die rund 3 5 Meter 11 hoch sind An seiner hofseitigen Sudecke steht ein Treppenturm mit Wendeltreppe die zum ersten Obergeschoss fuhrt Dieses wird von einem einzigen grossen Raum eingenommen Die Staffelgiebel sowie die Lukarne im schiefergedeckten Satteldach wurden dem Bau erst spater hinzugefugt was sich am anderen Baumaterial bemerkbar macht Die feststehende Holzbrucke die von Westen uber den Wassergraben zum Torhaus fuhrt stammt erst von 1991 3 als das Gebaude grundlegend restauriert wurde In fruherer Zeit befand sich an dieser Stelle eine Zugbrucke die aber bereits Mitte des 17 Jahrhunderts demontiert worden war Zwei der funf Ecken des Grundrisses werden durch runde Wehrturme mit einem inneren Durchmesser von funf Metern 12 markiert Den oberen Abschluss ihrer dreigeschossigen Aussenmauern bildet ein leicht auskragender mit Zinnen bewahrter Wehrgang auf etwa 13 Metern 13 Hohe Dem nordostlichen Eckturm ist ein kleiner Treppenturm mit schmaler Wendeltreppe angebaut Das Erdgeschoss jeden Turms wird nur durch schmale Lichtschlitze beleuchtet wahrend auf den oberen Etagen Kamine und Abortanlagen fur einen gewissen Komfort sorgten nbsp Alte Ansicht der Kernburg von Nordwesten links der WohnturmAn der Nordecke steht mit dem 20 Meter 12 hohen quadratischen Wohnturm ein Gebaude das bereits im Mittelalter existierte Die Fundamentmauern seiner drei Stockwerke sind einen Meter dick und im Inneren besitzt er eine Kantenlange von sechs Metern 12 Sein Kellergeschoss besitzt einen Ziegelboden und wird durch schmale Schiessscharten in den Mauern nur sehr massig beleuchtet Das flache Tonnengewolbe des Raums wird von einer zentralen Saule getragen An seinen beiden Ecken der Nordseite besitzt der Wohnturm zwei kleinere polygonale Eckturme die fruher als Gefangnis genutzt wurden Sein erstes Geschoss beherbergt die Schlosskapelle in der bei Restaurierungen 1911 12 Reste von Wandmalereien aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts 3 entdeckt wurden Zum Vorschein kamen diese als nachtraglich aufgebrachter Putz und Wandbespannungen aus Korduanleder entfernt wurden Nachtragliche Zutaten des 17 Jahrhunderts sind die schwarzen und weissen Marmorkacheln des Fussbodens das erst spater ausgebrochene grosse Fenster in der nordlichen Aussenwand sowie der barocke Marmoraltar aus der Zeit zwischen 1641 und 1673 3 dessen Tabernakel von einem gebrochenen Giebel bekront ist auf dem zwei Putten sitzen Dass der Altar von der Familie van Vilsteren im Schloss aufgestellt wurde beweist das an ihm zu sehende Allianzwappen des Ehepaars van Vilsteren van der Mije Der heutige Zustand der Kapelle resultiert aus langwierigen Restaurierungsarbeiten von 1987 bis 1994 Die oberste Etage des Wohnturms wird vom sogenannten Gerichtssaal franzosisch salle de justice eingenommen Seine einstige Balkendecke fehlt doch die Auflagen fur die Holzbalken sind noch vorhanden Deshalb sind von innen die spater vermauerten Zinnen der oberen Wehrplattform zu sehen die heute unter einem steilen Schieferwalmdach verborgen sind das mittig von einem kleinen Holzturm mit sechsseitiger Laterne bekront ist Dieses Dach bedeckt auch einen kleinen sudlichen Vorbau des Wohnturms aus dem 14 Jahrhundert 3 das heute als Vestibul franzosisch vestibule bezeichnet wird Den Platz zwischen Wohnturm und nordwestlichem Rundturm nimmt ein zweigeschossiger Bau aus behauenen Sandsteinquadern ein der im 15 16 Jahrhundert von innen an die mittelalterliche Ringmauer angebaut wurde Das ihm hofseitig vorgesetzte Latrinenhauschen stammt jedoch aus spaterer Zeit Das heutige Aussehen seiner Hoffassade ist das Ergebnis von Baumassnahmen im Jahr 1913 bei denen der Bau stark verandert wurde In seinem Kellergeschoss befindet sich eine Gewolbekuche mit grossem Kamin und Backofen sowie einem gemauerten Herd aus Backstein nbsp Panorama der hofseitigen Fassade v l n r nordostlicher Rundturm Nordbau Wohnturm mit Vestibul Logis sudlicher RundturmDie gesamte Ostseite der Kernburg wird von einem zweigeschossigen herrschaftlichen Logis eingenommen Durch vereinheitlichende Massnahmen zu Beginn des 20 Jahrhunderts vermittelt der Flugel den Eindruck es handele sich bei ihm um einen einheitlichen Bau tatsachlich aber stammen Nord und Sudteil aus unterschiedlichen Jahrhunderten Wahrend die nordliche Partie aus dem 15 oder 16 Jahrhundert stammt wurde der sudliche Teil des Wohnbaus in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts unter Einbezug der Ringmauer errichtet weshalb deren Material auch die ostlich Aussenfassade bestimmt Die Fassade des nordlichen Teils ist obgleich auch zweigeschossig wesentlich niedriger und besitzt als oberen Abschluss einen Zinnenkranz der jedoch nicht original sondern eine Erganzung vom beginnenden 20 Jahrhunderts ist Die zum Hof gewandte Gebaudeseite ist durch Kreuzstockfenster in acht Achsen unterteilt Im Gegensatz zur Aussenfassade ist hier der Backstein das dominierende Baumaterial das an den Fensteroffnungen von hellen Hausteinquadern unterbrochen wird Das Portal des Schlosses findet sich in der Mitte der ostlichen Aussenmauer des von 1991 bis 1996 durchgreifend restaurierten Wohnbaus Der barocke Portalbau wurde dem ostlichen Rundturm vorgebaut und stammt aus der Zeit als der Haupteingang unter Gerard von Vilsteren von der Ost an die Westseite verlegt wurde Seine zwei Geschosse erheben sich auf einem quadratischen Grundriss und werden von einer geschwungenen Haube mit Schieferdeckung abgeschlossen Die zweiflugelige Eingangstur wird von Halbsaulen flankiert und zeigt uber dem Tursturz einen Wappenstein wahrend die Glasfenster des Obergeschosses von Pilastern gerahmt sind Sie fussen auf einer steinernen Balustrade Ein Grossteil der Grundflache im sudlichen Logis wird im Erdgeschoss von dem sogenannten Rittersaal eingenommen dessen beherrschendes Element ein schwerer Kamin aus schwarzem Marmor ist der dort 1913 installiert wurde Im Obergeschoss findet sich daruber ein Saal gleicher Grosse der als Ausstellungsraum fur die Laarner Silberwarensammlung genutzt wird Die mittelalterliche Ringmauer ist nur noch im Westen und Suden zwischen dem Torbau und zwei der runden Eckturme vorhanden Gemeinsam mit den ubrigen Gebauden begrenzt sie den Innenhof des Schlosses in dem ein alter Pranger aus Stein aufgestellt ist Bei den Sanierungsarbeiten in den 1960er Jahren wurde er aus dem Ort in den Schlosshof gebracht und dort platziert Der achteckige Steinpfeiler steht auf einer achteckigen Grundplatte mit drei Stufen Der Pfeiler ist mit zwei von Lowen gehaltenen Wappenschilden bekront Das linke Schild hat als Motiv das Wappen der Familie von Vilsteren wahrend das rechte die Darstellung eines Baren zeigt Sie erinnern damit an Gerard van Vilsteren und seine zweite Frau Maria Livina de Beer die er 1675 geheiratet hatte 3 Auf der Ruckseite der Wappen findet sich die Jahreszahl 1758 Vorhof Bearbeiten nbsp Panorama des Vorhofs Ansicht von WestenDer rechteckige Vorhof ostlich des Schlosses stammt aus der Zeit um 1660 bis 1670 3 und ist durch Wege und Beete symmetrisch gestaltet Von dort fuhrt eine dreibogige Steinbrucke aus dem 17 Jahrhundert uber den breiten Wassergraben zum Schlossportal Von den wahrend des 17 Jahrhunderts im Hof angepflanzten vier Linden ist nur noch eine erhalten Zwei Exemplare sind vermutlich schon Ende der 1950er oder Anfang der 1960er Jahre ausgetauscht worden und 2005 musste ein weiterer alter Baum durch Neupflanzung ersetzt werden An den vier Ecken des Vorhofs stehen Pavillonbauten die an drei Seiten durch eine hohe Backsteinmauer miteinander verbunden sind In der Mitte jeder Mauer findet sich ein korbbogiges Tor aus wechselnden Schichten von Back und Sandstein das an den Seiten von Pilastern flankiert wird und von einem schiefergedeckten Walmdach abgeschlossen ist Die ostliche der Strasse zugewandte Verbindungsmauer besitzt Schiessscharten aus Haustein Ihr Tor liegt genau in der Achse des Schlossportals An der vierten Seite ist der Vorhof durch eine niedrige Brustungsmauer mit Steinvasen begrenzt die dort seit der Wiederherstellung des Hofs in der Zeit von 1994 bis 1997 3 stehen Die vier Pavillonbauten dienten einst als Wohnungen fur den Schlossverwalter den Gartner sowie den Schlosskaplan und den Kutscher Die sudlichen sind im Inneren nahezu unverandert ihre Fliesenboden sowie Kamine stammen noch aus der Zeit ihrer Errichtung Der Nordost Pavillon wurde 1953 umgebaut und heutigen Bedurfnissen an Komfort angepasst Heute wohnen dort die Betreiber des Schlossrestaurants Fruher diente dieses Gebaude als Scheune wovon noch zwei grosse vermauerte Torbogen an seiner Westseite zeugen Im Inneren des nordwestlichen Pavillonbaus ist noch ein originales Kreuzgewolbe erhalten Die einstigen Wirtschaftsgebaude des Schlosses wie Stallungen Scheunen und Remise nordlich des Vorhofs wurden im Jahr 1953 durch das heutige Fachwerkgebaude ersetzt Es beheimatete ein Restaurant Sudostlich des Schlosses und des Vorhofs liegt ein Obstgarten der schon auf der Abbildung Laarnes in dem Buch Flandria Illustrata von 1641 zu sehen ist Er ist seit 1920 wieder als Nutzgarten in Gebrauch jedoch wurden die meisten der heutigen Baume wahrscheinlich erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gepflanzt 3 Literatur BearbeitenPhilippe Blommaert Notice sur le chateau de Laerne Hebbelynck Gent 1838 Digitalisat Luc Francis Genicot Hrsg Le grand livre des chateaux de Belgique Band 1 Vokaer Brussel 1975 S 162 164 Paul de Pessemier s Gravendries Gids Guide Laarne Koninklijke Vereniging der Historische Woningen amp Tuien van Belgie Laarne 2009 Marie Caroline d Ursel Funfzig Schlosser verlebendigen die Geschichte Belgiens 1971 1972 Ministerium fur Auswartige Angelegenheiten fur Aussenhandel und Entwicklungszusammenarbeit Brussel ca 1972 S 40 42 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Laarne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses niederlandisch franzosisch englisch Schloss Laarne auf der Website von Onroerend Erfgoed niederlandisch Schloss Laarne auf der Website der Association Royale des Demeures historiques et Jardins de Belgique franzosisch Website des Schlossrestaurants niederlandisch franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Schloss Laarne auf der Website des Netzwerks Historische huizen Vlaanderen Zugriff am 13 Juni 2012 L F Genicot Le grand livre des chateaux de Belgique S 164 a b c d e f g h i j Schloss Laarne auf der Website von Onroerend Erfgoed Zugriff am 13 Juni 2012 a b P Blommaert Notice sur le chateau de Laerne S 10 a b c P de Pessemier s Gravendries Gids Guide Laarne S 10 P Blommaert Notice sur le chateau de Laerne S 11 P Blommaert Notice sur le chateau de Laerne S 12 a b P de Pessemier s Gravendries Gids Guide Laarne S 11 Informationen zu Schloss Laarne auf der Website der Association Royale des Demeures historiques et Jardins de Belgique Memento des Originals vom 23 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www demeures historiques be Zugriff am 13 Juni 2012 a b P de Pessemier s Gravendries Gids Guide Laarne S 12 P Blommaert Notice sur le chateau de Laerne S 7 a b c d L F Genicot Le grand livre des chateaux de Belgique S 162 P Blommaert Notice sur le chateau de Laerne S 9 51 027944444444 3 8384722222222 Koordinaten 51 1 40 6 N 3 50 18 5 O Normdaten Geografikum GND 7519838 1 lobid OGND AKS VIAF 213723101 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Laarne amp oldid 230249074