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Schloss Furstenau in Furstenau ist eine ehemalige Landesburg des Furstbistums Osnabruck die im 14 Jahrhundert gegrundet wurde und im 16 17 Jahrhundert als Residenz des Furstbischofs diente Es wird als Verwaltungssitz der Stadt und Samtgemeinde Furstenau genutzt Im Sudflugel befindet sich die Pfarrkirche St Katharina der katholischen Kirchengemeinde Furstenau die dem Dekanat Osnabruck Nord des Bistums Osnabruck angehort FurstenauAnsicht von WestenAnsicht von WestenStaat DeutschlandOrt FurstenauEntstehungszeit Um 1340Burgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Schloss des 16 JahrhundertsStandische Stellung Bistum OsnabruckGeographische Lage 52 31 N 7 40 O 52 516145 7 672909 Koordinaten 52 30 58 1 N 7 40 22 5 OSchloss Furstenau Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhere Burganlagen 1 2 Die Stiftsburg 2 Beschreibung 2 1 Die Schlosskirche 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick von Osten auf das Portal der Durchfahrt zum Innenhof nbsp Blick vom Innenhof durch das Portal nach Osten auf die Brucke und die WirtschaftsgebaudeFruhere Burganlagen Bearbeiten Es sind zwei fruhere Burganlagen uberliefert Eine Burg Furstenberg uber die nichts Naheres bekannt ist sowie eine Burg an der Segelfort auch Segelforth Segelfahrt bei der seit 1972 zu Furstenau gehorenden Ortschaft Settrup etwa 3 Kilometer sudwestlich des spateren Schlosses 1 Letztere liess Furstbischof Ludwig von Ravensberg um 1300 als Stutzpunkt fur den Norden seines Territoriums errichten Dies fuhrte zum Streit mit Graf Otto IV von Tecklenburg Ibbenburen der 1308 mit der Schlacht auf dem Haler Feld bei Halen endete 1 Als Folge der Friedensverhandlungen wurde die Burg geschleift 2 Die Stiftsburg Bearbeiten Unter Furstbischof Gottfried von Arnsberg wurde zur Sicherung der nordlichen Bistumsgrenzen um 1335 die Stiftsburg erbaut Aus der Vorburg ostlich davon entwickelte sich die Ortschaft Furstenau die 1402 zum Weichbild erhoben wurde Auf einem Siegel aus dieser Zeit wird die Burg als Bergfried mit angrenzendem Wohnhaus dargestellt 1 Zunachst mit einem Pfahlwerk gesichert wurde die Burg nach mehreren kriegerischen Auseinandersetzungen unter Bischof Konrad III von Diepholz 1455 1482 mit Wallen und Graben befestigt Konrad IV von Rietberg 1482 1508 baute die Anlage mit Wallen Graben und einem Saalbau weiter aus Auch Erich von Braunschweig Grubenhagen 1508 1532 liess zusatzliche Gebaude errichten wodurch die Anlage zunehmend den Charakter eines Schlosses erhielt 2 Unter Johann IV von Hoya 1553 1574 erhielt das Schloss seine endgultige Gestalt in Form einer Vierflugelanlage Zudem liess er die Festungswerke weiter ausbauen und Garten anlegen Er wahlte Furstenau als dauerhafte Residenz und erhob die Burg 1556 zur Hauptfestung des Furstbistums Osnabruck 1 Im Dreissigjahrigen Krieg die Festung weiter ausgebaut und erhielt vier Eckbastionen mit nach aussen abfallendem Glacis sowie eine Sternschanze im Westen 1630 ist auch der Turm von Grund auf neu erbaut worden Trotz dieser Massnahmen wurde Furstenau ab 1633 mehrmals von protestantischen Truppen eingenommen zunachst jedoch stets von den Kaiserlichen zuruckerobert Im Juni 1647 wurde das Schloss nach einwochiger Belagerung an die Schweden ubergeben 2 Nach dem Krieg verlor Furstenau seine Bedeutung sowohl als Festung als auch als Regierungssitz Die Furstbischofe residierten nun in Iburg oder spater im neu erbauten Osnabrucker Schloss Schloss Furstenau verfiel in der Folgezeit Um 1750 wurden die Stadtwalle abgetragen der Schlossgraben wurde trockengelegt 1 Nach der Eingliederung des Furstentums Osnabruck in das Konigreich Hannover wurde der Sudflugel des Schlosses mit dem Bergfried 1817 zur Pfarrkirche fur die 1789 gegrundete katholische Gemeinde umgebaut und der heiligen Katharina geweiht 3 In den anderen Flugeln wurden das Amtsgericht Furstenau und Dienstwohnungen untergebracht 1 Seit 1977 sitzt dort die Verwaltung der Samtgemeinde 4 Beschreibung Bearbeiten nbsp Die restaurierte Nordostbastion von SudenFur den Bau der Burg wurde im Niedermoor westlich der heutigen Innenstadt nach dem Abtrag der Torfschicht eine 4 m hohe annahernd quadratische Sandaufschuttung von 40 m Seitenlange aufgebracht Eine ca 1 5 m starke Bruchsteinmauer stutzte diese Insel zum 13 m breiten und bis zu 2 m tiefen Wassergraben hin ab Der Graben war von einem 10 m breiten Wall umgeben dessen Innenseite durch eine 3 m breite und noch 1 5 m hoch erhaltene Plaggenmauer mit vorgeblendeter Palisade stabilisiert wurde Um 1500 ist in den Burggraben ein 1 80 m hoher umlaufender Gang gemauert worden Nach Anlage des Ganges ist der Burggraben bis auf einen kleinen Abschnitt an der Sudwestecke zugeschuttet worden Der Burgkomplex ist auf fast quadratischem Grundriss von Graften umgeben und war ursprunglich nur uber eine Brucke von Osten zuganglich In den vier Ecken sind Uberreste von Rondellen erhalten 5 Im Nordosten und Sudwesten befanden sich runde mehrgeschossige Bastionen die durch unterirdische Gange mit dem Hauptgebaude verbunden waren In der Nordwest und Sudostecke bestanden runde Erdwerke 2 Die um 1527 erbaute Nordostbastion wurde restauriert und kann seit 1993 besichtigt werden 6 Das Schlossgebaude befindet sich in der Mitte der Anlage und besteht aus vier Flugeln und dem Bergfried Nord Ost und Sudflugel wurden in der Mitte des 16 Jahrhunderts im Stil der Renaissance aus Bruchstein gefertigt Unter dem Ostflugel wurden bei Baubeobachtungen Reste von alteren Gebauden dokumentiert Entgegen der in Sumpfgebieten sonst ublichen Grundung mit Pfahlrosten sind die Gebaude mit grossen Findlingen fundamentiert An der Wand des Sudflugels zum Innenhof befindet sich ein Wappen des Furstbischofs Johann IV von Hoya mit der Jahreszahl 1555 2 Die Fenster wurden in der Barockzeit verandert 5 Der Westflugel wurde 1974 hinzugefugt er wurde auf den Fundamenten des alten Wehrgangs errichtet 4 5 Im Ostflugel Torflugel bildet ein rundbogiges Portal die Durchfahrt in den Innenhof Uber dem Portal befindet sich eine Giebelverdachung mit dem Wappen des Furstbischofs Heinrich von Sachsen Lauenburg 1574 1585 in der Durchfahrt ein Tonnengewolbe 5 2 Der Bergfried steht auf einem eigenen Fundament an der Westseite des Sudflugels und besteht ebenfalls aus Bruchstein 2 Ein Wappen des Bischofs Konrad III von Diepholz tragt die Jahreszahl 1473 1 Die Turmhaube stammt von 1630 3 Der erste Bergfried stand in der Sudwestecke der Insel Von den Wirtschaftsgebauden die sich innerhalb des Burgkomplexes befanden sind zwei Fachwerkhauser ostlich des Torflugels erhalten 5 die als Stalle dienten Nordlich des Nordflugels steht das 1720 erbaute ehemalige Gefangenenhaus das bis 1971 als Gefangnis des Amtsgerichts genutzt wurde Es wurde 2002 restauriert 7 Die Schlosskirche Bearbeiten nbsp Ansicht von Sudwesten mit Nordflugel Westflugel Bergfried und Sudflugel mit angefugtem Seitenschiff von links Die Pfarrkirche St Katharina befindet sich im Sudflugel des Schlosses Als Kirchturm dient der Bergfried die Sakristei ist im Erdgeschoss der fruheren Schlosskapelle untergebracht 1924 wurde ein Seitenschiff nach Suden angebaut und die Katharinenkirche somit zu einer zweischiffigen Hallenkirche erweitert Im Seitenschiff befindet sich eine Taufkapelle 1988 wurde die Kirche renoviert 3 Zu den alteren Ausstattungsgegenstanden gehoren der barocke Hochaltar und die Kommunionbank aus der Zeit um 1700 die aus dem sakularisierten Franziskanerkloster in Rheine stammen und 1900 durch den Tischlermeister Heinrich Mensing stark verandert wurden Ebenfalls um 1700 wurde die Pieta aus Sandstein geschaffen wie die des Klosters Malgarten wahrscheinlich von Thomas Simon Jollemann Die Kanzel wurde um 1760 1770 gefertigt aus dem 18 Jahrhundert stammen ausserdem mehrere Heiligenfiguren sowie ein Relief das die Taufe Christi zeigt 5 In der Ostwand der Sakristei befindet sich ein mit 1574 bezeichneter Kamin 2 Zelebrationsaltar und Ambo wurden 1989 zum 200 jahrigen Bestehen der Kirchengemeinde angeschafft 3 Im Turm hangt ein vierstimmiges Bronzeglockengelaut der Glockengiesserei Otto aus Bremen Hemelingen welche diese Glocken 1948 gossen hat Das Gelaut hat ein Gesamtgewicht von 3310 kg Die Glocken erklingen auf d fis a h Die Durchmesser der Glocken sind 1355 mm 1074 mm 904 mm 805 mm Daruber hinaus lieferte Otto im Jahr 1965 eine kleine gis Glocke mit einem Durchmesser von 344 mm und einem Gewicht von 25 kg nach Furstenau 8 9 Literatur BearbeitenRudolf vom Bruch Die Rittersitze des Furstentums Osnabruck F Schoningh Osnabruck 1930 Nachdrucke Wenner Osnabruck 1965 S 319 324 online UB Bielefeld Wenner Osnabruck 1982 Wenner Osnabruck 2004 ISBN 3 87898 384 0 Georg Dehio Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Neubearb stark erw Aufl Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 480 f Arnold Noldeke Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover IV Regierungsbezirk Osnabruck 3 Die Kreise Wittlage und Bersenbruck Heft 13 des Gesamtwerkes Hannover 1915 S 119 125 Stephanie Haberer Schloss Festung Amtssitz Bedeutungs und Funktionswandel der Residenz Furstenau vom 13 bis 19 Jahrhundert In Susanne Tauss Hrsg Herrschen Leben Reprasentieren Residenzen im Furstentum Osnabruck 1600 1800 Kulturregion Osnabruck Band 30 Schnell Steiner Regensburg 2014 S 109 128 Werner Hollermann Ursula Machtemes Wolfgang Schluter Die ehemalige Stiftsburg Furstenau Samtgemeinde Furstenau Landkreis Osnabruck 37 In Wolfgang Schluter Burgen und Befestigungen Schriften zur Archaologie des Osnabrucker Landes Band II Rasch Bramsche 2000 S 119 126 Gunther Wrede Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Furstbistums Osnabruck Band 2 L Z Wenner Osnabruck 2002 S 166 169 Friedrich Wilhelm Wulf Wolfgang Schluter Archaologische Denkmale in der kreisfreien Stadt und im Landkreis Osnabruck Materialhefte zur Ur und Fruhgeschichte Niedersachsens Reihe B Inventare Heft 2 Hahn Hannover 2000 S 383 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Furstenau Landkreis Osnabruck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Schloss Furstenau in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen BurgeninstitutsEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g v Bruch S 319 ff a b c d e f g h Noldeke S 121 ff a b c d Samtgemeinde Furstenau Katholische Kirche a b Samtgemeinde Furstenau Schlossinsel a b c d e f Dehio S 480 f Samtgemeinde Furstenau Nord Ost Bastion 1 2 Vorlage Toter Link www fuerstenau de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Samtgemeinde Furstenau Amtsgefangnis 1 2 Vorlage Toter Link www fuerstenau de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbes 544 560 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiessere Otto Hemelingen Breme Nijmegen NL 2019 S 556 hier insbes S 502 515 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Furstenau Furstenau amp oldid 222494679