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Konrad von Rietberg um 1456 1 9 Februar 1508 war seit 2 Februar 1482 als Konrad IV Bischof von Osnabruck und als Konrad II seit dem 18 April 1497 Bischof von Munster In Osnabruck amtierte er seit 1497 weiter als Administrator Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Fruhe Jahre 3 Bischof von Osnabruck 4 Bischof von Munster 5 Nachkommen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie Bearbeiten nbsp Wappen der vaterlichen Ahnen des Konrad IV von Rietberg bei seiner Aufschworung als Kolner Domherr 1471 Wappenbuch des Johann Gottfried von Redinghoven 1628 1704 Er stammte aus der Familie der Grafen von Rietberg Sein Vater war Konrad V von Rietberg Die Mutter war Jacoba von Neuenahr eine Tochter des Kolner Erbvogtes Gumprecht II von Neuenahr Ein Onkel war der Bischof von Osnabruck Konrad III von Diepholz Der altere Bruder Johann I war regierender Graf von Rietberg Die Schwester Margarethe heiratete den Herzog Friedrich von Braunschweig Luneburg Calenberg Fruhe Jahre BearbeitenBereits in seiner Kindheit war er fur das Kolner Domkapitel vorgesehen Er wurde 1471 emanzipiert und 1480 Kapitular in Koln vom 14 August 1480 bis zum 23 November 1481 war er Generalvikar des Erzbistums Koln 2 Daneben war er auch Propst des Cassius Stiftes in Bonn Diese Position gab er 1482 auf Er war nach rechtlichen Streitigkeiten auch Propst in Deventer und wurde Dompropst in Osnabruck Zu Ausbildungszwecken verbrachte er ab 1477 einige Jahre in Rom und studierte ab 1481 an der Universitat in Koln Bischof von Osnabruck BearbeitenIm Jahr 1482 wurde er vom Domkapitel zum Bischof von Osnabruck gewahlt Er folgte damit seinem Onkel Konrad von Diepholz Die Propstei in Deventer behielt er neben dem Bischofsamt bei Die Stande bewilligten ihm eine Willkommschatzung Allerdings waren die Bestimmungen der Wahlkapitulation fur den Bischof sehr restriktiv Den Berater seines Vorgangers Erwind Erdmann ubernahm er in seine Dienste Zum Weihbischof machte er den Augustinereremiten Johannes Schodehoet Dieser ubernahm dieses Amt spater auch im Bistum Munster In Osnabruck war er um eine Reform des kirchlichen Lebens bemuht Er reformierte etwa mehrerer Kloster und liess das Stiftskapitel Bramsche nach Quakenbruck verlegen Als Herrscher uber das Hochstift Osnabruck versuchte er Streitigkeiten zu schlichten Er konnte allerdings nicht verhindern dass er in gewaltsame Auseinandersetzungen herein gezogen wurde Dies gilt insbesondere fur den Streit zwischen seinem geistig gestorten Schwager Herzog Friedrich und dessen Bruder Wilhelm dem Jungeren Letzterer verbundete sich 1483 mit dem Bischof von Hildesheim Sein Bruder Friedrich war mit Bischof Konrad sowie den Bischofen von Minden und Paderborn sowie mit Graf Johann von Rietberg Herzog Heinrich von Braunschweig Grubenhagen und anderen Herren verbundet Wilhelm nahm seinen Bruder Friedrich gefangen und inhaftierte ihn bis zu seinem Tod Ebenso geriet Johann von Rietberg in Gefangenschaft Der Krieg und die Losegelder fuhrten zur Verschuldung Konrads Seine finanziellen Probleme zwangen ihn dem Kurfursten Johann von Brandenburg als Rat und Diplomat etwa bei Reisen nach Ungarn Danemark oder Polen zu dienen In der Folge seiner Abwesenheit kam es zu inneren Fehden und Wirtschaft und Finanzwesen gerieten in Verfall In Osnabruck kam es 1488 zu einem Aufstand der Burger Im Jahr 1491 vermittelte er einen Familienvertrag im Haus Lippe Es wurden auch Verabredungen mit mehreren benachbarten Fursten uber die Abgrenzung der Gerichte getroffen Er nahm 1493 an der Belagerung von Braunschweig teil und kehrte zeitweise nach Brandenburg zuruck Das Domkapitel in Munster postulierte Konrad 1497 zum Bischof Etwa in dieser Zeit kehrte Konrad auf Dauer nach Westfalen zuruck Er schloss fur das Hochstift Osnabruck mit der Stadt Bremen ein Bundnis und erneuerte den Eid auf die Wahlkapitulation Die Wahler in Munster stellten die Bedingung dass er den Bischofstitel von Osnabruck ablegen sollte und den Titel eines Administrators fur Osnabruck annehmen sollte Im Jahr 1500 verbundete sich der Administrator mit dem Bischof von Hildesheim Auch mit dem Erzbischof von Bremen schloss er ein Bundnis Trotz der zeitweiligen grossen Schwierigkeiten befand sich das Hochstift am Ende seines Lebens in einem vergleichsweise guten Zustand Von den Landesburgen war nur Burg Hunteburg verpfandet Aus dem Nachlass Konrads wurde die seit Jahrhunderten verpfandete Stadt Wiedenbruck ausgelost Bischof von Munster BearbeitenAuch in Munster hatte er einer Wahlkapitulationen zustimmen mussen die seine Handlungsmoglichkeiten stark einschrankten Nach der Verkundigung des papstlichen Jubilaumsablasses besuchte der Kardinalpriester Raimund Peraudi 1502 1503 auch die beiden Bistumer Osnabruck und Munster Er verkundete eine papstliche Vollmacht zur Visitation der Kloster im Bistum Munster liess dem Bischof Reliquien zukommen predigte den Ablass und bestatigte Privilegien Zum Reich bestanden nur wenig Beziehungen Der Bischof nahm 1505 am Reichstag in Koln teil Der Bischof galt insgesamt als friedfertig hat aber auf militarische Rustungen fur eventuelle Kriegsfalle geachtet Er vermittelte zwischen den Grafen von Tecklenburg und den Klostern Marienfeld Clarholz und Herzebrock in der Frage der Vogteirechte Sein Versuch das Schwesternhaus Rosental in Munster in ein Augustinerinnenkloster umzuwandeln gelang nur teilweise Durch die Stande war der Bischof in seinem Handlungsmoglichkeiten stark beschrankt Zu seiner Amtseinfuhrung wurde die erste belegbare Willkommschatzung im Hochstift Munster durchgefuhrt Diese wurde von allen Einwohnern uber zwolf Jahren mit Ausnahme der Geistlichen und des Adels erhoben und erbrachte insgesamt uber 11000 Mark Die Einnahmen anderten an der prekaren Finanzlage nichts Der Papst liess 1507 sogar die Schulden des Bischofs untersuchen Der Bischof sah sich wie seine Vorganger gezwungen Rechte und Besitzungen zu verpfanden oder zu verkaufen So wurde 1499 das Amt Ludinghausen verpfandet Der Erlos wurde verwandt um das Amt Sassenberg auszulosen Die Wirtschaft floriert und die relativ friedlichen Zeiten ermoglichten einen Aufschwung des Bildungswesens Das aus der Domschule hervorgegangene Gymnasium Paulinum in Munster wurde nunmehr nach humanistischen Grundsatzen gefuhrt Auch insgesamt erlebte die Wissenschaft einen Aufschwung Im Rechts und Munzwesen wurden wieder geordnete Verhaltnisse hergestellt Der Bischof bekampfte entschieden die Verweltlichungstendenzen des Klerus Eine Reihe von Klostern und Stiften wurden reformiert Zu Beginn der Regentschaft Konrads herrschte die Hoffnung dass die Streitigkeiten mit den Grafen von Ostfriesland beigelegt werden konnten Es kam zu einer Annaherung mit Graf Edzard Allerdings hielt der Bischof grundsatzlich an der geistlichen Gerichtsbarkeit in Ostfriesland fest Umstritten blieben die munsterschen Rechte in Emden Die Einwohner des friesischen Westerwoldingerlandes huldigten dem Bischof 1498 in Meppen Dem Grafen Johann von Oldenburg stellte er 1499 Soldaten dafur erklarte dieser die Burg Oldenburg zum Offenhaus des Hochstifts und unterstellte die gerade unterworfenen Bauernrepubliken Butjadingen und Stadland dem Bischof als Lehen Das Verhaltnis zum Erzbischof Hermann von Hessen war von Beginn an gut Im Jahr 1498 kam es zu einem Bundnis Damit wurde der Frieden in Westfalen gesichert Das Bundnis wurde 1502 erneuert und richtete sich insbesondere gegen den Durchmarsch fremder beschaftigungsloser Soldner Mit dem Herzog Heinrich von Braunschweig Luneburg schloss Konrad 1504 einen Frieden auf zwanzig Jahre Zur Friedenswahrung ging Johann 1503 ein Bundnis mit dem Landgrafen Wilhelm von Hessen ein Burg und Stadt Nienburg empfing Graf Jobst von Hoya von ihm im selben Jahr zu Lehen Im Jahr 1506 schloss er mit Herzog Georg von Sachsen dem Landgrafen von Thuringen und erblichen Gubenator von Friesland ein Bundnis Nach seinem Tod wurde sein Herz in Osnabrucker Dom der ubrige Korper im Paulusdom in Munster beigesetzt Nachkommen BearbeitenJohannes Spiker und Yrmgard die eine heimliche Ehe eingegangen waren im Wissen dass Yrmgard die Tochter des Conrad von Rietberg Retborch aus Osnabruck war beantragten 1495 bei der romischen Kurie einen nachtraglichen Dispens vom Ehehindernis der geistlichen Verwandtschaft weil Johannes Spieker von Conrad aus der Taufe gehoben worden war und die Legitimation ihrer Ehe 3 Johannes Spiker Spyker war vermutlich ein Sohn von Eilhard Spieker d A vor 1473 4 und seiner Frau Stina ein Bruder von Otto Spiker Consul civitatis Osnabrugensis spater bischoflicher Gograf und Eilhard Spicker d J 5 Literatur BearbeitenWilhelm Kohl Die Bistumer der Kirchenprovinz Koln Das Bistum Munster 7 3 Die Diozese Berlin 2003 Germania Sacra NF 37 3 S 518 529 Detmer Konrad von Rietberg Bischof von Osnabruck und Munster In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 599 f Dietrich Graf v Merveldt Konrad IV von Rietberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 514 f Digitalisat Weblinks BearbeitenEintrag auf catholic hierarchy org englisch Konrad Graf von Rietberg in den Datenbanken des Wissensaggregators Mittelalter und Fruhe Neuzeit des Forschungsprojekts Germania Sacra DI 26 Stadt Osnabruck Nr 90 Sabine Wehking Epitaph des Bischofs Konrad IV von Rietberg im Dom in Osnabruck im Portal Die Deutschen Inschriften DI 26 Stadt Osnabruck Nr 91 Sabine Wehking Grabplatte des Bischofs Konrad IV von Rietberg im Dom in Osnabruck im Portal Die Deutschen Inschriften Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Eintrag vom 21 Marz 1470 in 14 et atis sue an no RG IX 00872 Digitalisat bei RG Online Arnold Guttsches Die Generalvikare der Erzbischofe von Koln bis zum Ausgang des Mittelalters M Welzel 1931 S 31 Eintrag vom 18 Juli 1495 RPG VIII 00640 Digitalisat bei RG Online Vgl Urkunde vom 19 Marz 1473 Niedersachsisches Landesarchiv Osnabruck Dep 3 a 1 Stadt Osnabruck Hauptarchiv Urkunden XII A Nr 22 10 Vgl Urkunde des Elekten Konrad von Riedberg vom 30 Oktober 1484 Niedersachsisches Landesarchiv Osnabruck Rep 4 Osnabruck Gymnasium Carolinum Urkunden Nr 33 VorgangerAmtNachfolgerKonrad III von DiepholzBischof von Osnabruck 1482 1508Erich von Braunschweig GrubenhagenHeinrich III von SchwarzburgBischof von Munster 1497 1508Erich I von Sachsen LauenburgNormdaten Person GND 136418988 lobid OGND AKS VIAF 80765705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad IV von RietbergALTERNATIVNAMEN Konrad II von RietbergKURZBESCHREIBUNG Bischof von Osnabruck Furstbischof von Rietberg 1482 1508 Bischof von Munster 1497 1508 GEBURTSDATUM 15 JahrhundertSTERBEDATUM 9 Februar 1508 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad IV von Rietberg amp oldid 216673142