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Das Schwesternhaus Rosental auch Rosendal geht auf das mittelalterliche Beginenhaus Rosental in Munster zuruck Auch nach der erzwungenen Ubernahme der Augustinerregel 1507 bewahrte sich die Gemeinschaft noch Eigenheiten aus der alteren Zeit Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Beginenhaus und Nachwirkungen 1 2 Entwicklung seit dem 16 Jahrhundert 2 Konvent 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenBeginenhaus und Nachwirkungen Bearbeiten Das Gebaude des spateren Schwesternhauses gehorte dem Uberwasserstift im gleichnamigen Kirchspiel der Stadt Munster Es lag im Nordosten des Uberwasserstifts an der Rosenstrasse Die Abtissin Ida von Sayn verpachtete den Hof Rosendal 1232 an ein Ehepaar Etwa hundert Jahre spater im Jahr 1326 lasst sich dort unter demselben Namen ein Beginenhaus nachweisen Dieses war damit eines der altesten in Munster Eine Grundungssage die die Entstehung bereits fur die Zeit um 1230 annimmt ist indes frei erfunden In vieler Hinsicht ahnelte das Leben der Beginen denen der spateren Schwestern Eine hohere geistige Betatigung spielte keine Rolle Die Bewohnerinnen lebten von Handarbeit Die Zahl der Schwestern betrug auch spater zwolf Uber die Geschichte des Beginenhauses bis ins 15 Jahrhundert hinein ist nichts bekannt Als Bischof Johann von Pfalz Simmern 1463 den Beginen die Annahme der Augustinerregel vorschrieb haben die Beginen dies nicht beachtet Unklar ist ob sie sich der Bewegung der Devotio moderna angeschlossen hatten Immerhin kam es zur Ernennung von Visitatoren Diese sorgten fur eine gewisse zumindest aussere Angleichung des Lebens an die Devotio moderna Die lange Zugehorigkeit zu den Beginen fuhrte dazu dass in Rosental diese altere Lebensweise langer wirksam blieb als in anderen Schwesternhauser Bischof Konrad IV von Rietberg sah sich daher 1502 veranlasst erneut auf die Ubernahme der Augustinerregel zu drangen Die Vorbehalte gegen das Klosterleben wirkten noch lange nach Noch 1691 verzichteten die Schwestern auf eine eigene Klosterkirche und besuchten lieber den Gottesdienst im Uberwasserstift Dort hatten sie abgeschlossene Kirchenbanke Es wurde auch kein eigener Geistlicher fur Gottesdienste in der kleinen Kapelle des Hauses gewahlt Noch zur Zeit der Aufhebung gab es bei den Behorden ein Bewusstsein der Andersartigkeit gegenuber den ubrigen Schwesternhausern Auf der anderen Seite profitierte die Gemeinschaft nicht vom Schwung der Devotio Moderna zumal die Zahl der Schwestern nicht erhoht wurde Entwicklung seit dem 16 Jahrhundert Bearbeiten In der Zeit der Herrschaft der Taufer 1534 wurde das Kloster in ein Gefangnis umgewandelt Dort wurden die ihren Ehemannern ungehorsamen Frauen gefangen Diese galten im Sinn der neuen Lehre als Unglaubige Von den Brandzerstorungen im Viertel in den Jahren 1551 und 1592 blieb das Kloster verschont Anlasslich der bischoflichen Visitation von 1571 zeigte sich dass der Dechant des Uberwasserstift den Schwestern als Prediger und Beichtvater diente Die Kollekten aus drei Vikarien kam der Gemeinschaft zugute Die Vikarien gingen spater verloren Bei einer weiteren Visitation durch den Generalvikar im Jahr 1626 forderte dieser die Schwestern zu einer strengen Klausur auf Wegen der Enge des Klosters war diese Forderung nicht umsetzbar Den Dreissigjahrigen Krieg uberstand das Kloster unbeschadet Wahrend des Krieges wurde der Gemeinschaft durch die Stadt Munster die Bezahlung der burgerlichen Lasten erlassen Der Versuch durch Hintermanner benachbarte Gebaude fur eine Erweiterung des Klosters zu erwerben scheiterte am Einspruch der stadtischen Behorden Auch vom Stadtbrand von 1671 blieb die Gemeinschaft verschont Im Jahr 1688 wurde eine Hauskapelle geweiht Es durfte sich aber nicht um einen Neubau gehandelt haben Daneben besuchten die Schwestern aber weiterhin den Gottesdienst in der Uberwasserkirche Im Jahr 1691 befahl Bischof Friedrich Christian von Plettenberg gestutzt auf papstliche Anweisungen die Einfuhrung der strengen Klausur Er gestattete aus Mangel an einer eigenen Kirche weiterhin den Besuch der Uberwasserkirche Die Schwestern ihrerseits missachteten das strenge Klausurgebot Sie nahmen trotz Strafandrohung an Prozessionen teil In den letzten Jahren planten sie die Eroffnung einer Klosterschule Dazu kam es nicht mehr Im Jahr 1803 wurde das Kloster in eine Versorgungsanstalt fur weibliche Personen umgewandelt Die Aufhebung erfolgte durch die Behorden des Grossherzogtums Berg 1808 1809 Die verbliebenen Schwestern wurden mit Renten abgefunden Der grosste Teil des Grundbesitzes wurde 1813 von den nun franzosischen Behorden verkauft Das Klostergebaude diente zunachst als Lazarett spater war dort eine Kattundruckerei untergebracht Im Jahr 1821 wurde es umgebaut und diente 1849 als Kaserne fur Husaren Im Jahr 1890 wurde der Bau abgebrochen Konvent BearbeitenAls Bedingung fur die Aufnahme war eine eheliche Geburt ein guter Ruf und ein Mindestalter von zwolf und ein Hochstalter von zweiundzwanzig Jahren vorgeschrieben Das Gelubde durfte fruhsten mit zwanzig Jahren abgelegt werden Die Starke des Konvents lag bei hochstens zwolf Schwestern Meist wurde die Zahl unterschritten Diese stammten zum uberwiegenden Teil aus dem Burgertum der Stadt Munster Viele kamen aus Familien von Beamten Die Gemeinschaft verfugte uber eine Hausordnung die das Leben genau zeitlich einteilte Nur in Ausnahmefallen durften die Schwestern das Haus verlassen Die Schwestern verrichteten Handarbeiten wie Nahen Sticken Spinnen oder Weben Sie waren auch als Hostienbackerinnen tatig Die Kleidung wurde selbst gefertigt Diese bestand vorwiegend aus weissen Stoffen Ob die Schwestern im achtzehnten Jahrhundert zur schwarzen Tracht ubergegangen waren ist unbekannt Die Gemeinschaft wurde von einer Mutter geleitet Diese entstammten dem Konvent und wurden von diesem gewahlt Grundsatzlich wurden sie fur drei Jahre gewahlt Allerdings kam es im Schwesternhaus Rosental wohl nicht zu einem so haufigen Wechsel wie anderswo Spater differenzierten sich weitere Amter heraus So war eine Prokuratorin fur die wirtschaftlichen Belange zustandig Hinzu kamen eine Kuchenmeisterin eine Kusterin eine Disziplinmeisterin und eine Krankenmeisterin Am Ende existierten als Amter Oberin Priorin Kellnerin Kusterin Unterkusterin und Einnehmerin Literatur BearbeitenWilhelm Kohl Die Schwesternhauser nach der Augustinerregel Berlin 1968 Germania Sacra NF 3 1 S 296 318Weblinks BearbeitenArchivalien auf archive nrw de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwesternhaus Rosental amp oldid 233167519