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Die Kirche St Ulrici ist eine evangelische dreischiffige romanische Pfeilerbasilika in Sangerhausen in Sachsen Anhalt die im 12 Jahrhundert gebaut wurde Sie ist die alteste und bedeutendste Kirche der Stadt und wird auf Grund ihrer besonderen Architektur als ein Fremdling innerhalb der sonst sehr einheitlichen thuringisch sachsischen Romanik eingeschatzt 1 Die Ulrichskirche gehort heute zum Kirchenkreis Eisleben Sommerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland St Ulrici in SangerhausenInnenraum Panorama Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 3 Beschreibung 4 Historische Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWann die erste Kirche an dieser Stelle gebaut wurde ist unbekannt 2 Im Jahr 1100 schenkte Landgraf Ludwig der Springer dem Benediktinerkloster Reinhardsbrunn die Kirche des Ortes der Sangerhusen genannt wird Wahrscheinlich war die Ulrichskirche gemeint 3 Ihr war in dieser Zeit moglicherweise ein Kollegiatstift angeschlossen 4 In der Kirche waren mehrere Angehorige der graflichen Familie bestattet Bald nach 1116 wurde ein neuer Kirchenbau nach einem Gelobnis von Ludwig dem Springer errichtet 5 Zwischen 1135 und 1140 wurde dieser geweiht Seit 1265 wurde an ihr ein Zisterzienserinnenkloster eingerichtet 1539 wurde dieses aufgelost die Kirche St Ulrici wurde evangelische Pfarrkirche Baugeschichte BearbeitenDer heute erhaltene dreischiffige Pfeilerbasilika wurde etwa ab 1116 erbaut Bald nach 1265 muss der nordlich anschliessende Kreuzgang fur die Zisterzienserinnen angebaut worden sein Beim Stadtbrand im Jahr 1389 wurde das Kloster zerstort die Kirche wurde beschadigt Bei der Wiederherstellung wurde der gotische Vierungsturm aufgesetzt Sudquerhaus und Mittelapsis erhielten gotische Fenster das Nordquerhaus wurde um ein Joch gekurzt 1583 wurden Strebepfeiler angelegt 1625 wurde das Gewolbe des nordlichen Seitenschiffs neu gebaut 1694 wurden Chor Querhaus und Westgiebel ausgewechselt Ein Dachreiter wurde 1699 entfernt 1706 wurden vier weitere Strebepfeiler an der Sudseite angefugt Ein weiterer Brand im Jahr 1780 fuhrte dazu dass im Jahr 1809 das Vierungsgewolbe ausgewechselt wurde Von 1892 bis 1893 fand eine tiefgreifende Instandsetzung der Kirche statt bei der Portale Friese und Fenster ausgewechselt und neu gestaltet wurden Emporen sowie die barocke Orgel und der barocke Altar wurden beseitigt die Kirche wurde im Stil der Neuromanik ausgemalt Holzbildhauer Gustav Kuntzsch Wernigerode lieferte eine Kanzel 6 diese wurde 1948 1949 im Zuge einer Renovierung aufgrund starken Holzwurmbefalles entfernt Seit 1991 wird die Kirche erneut restauriert Beschreibung Bearbeiten nbsp Altarraum nbsp Taufbecken von 1369 und EpitaphienSt Ulrici ist eine aus Bruchstein und Sandsteinquader erbaute dreischiffige Pfeilerbasilika mit Querhaus und Vierungsturm Die Pfeiler sind kreuzformig Das Langhaus hat funf Joche Nach Westen schliesst sich ein Anbau mit zwei Jochen in Breite und Hohe des Mittelschiffs an Der Chor ist ebenfalls dreischiffig und umfasst zwei Joche Es endet in drei parallelen Konchen Die Querhausflugel haben zwei Joche wobei das innere den Fluss der Seitenschiffe fortsetzt Das jeweils aussere Joch endet nach Osten in eine Apsis Von aussen sind charakteristisch die lange durchlaufende Firstlinie um das Dach und der mit einem Spitzhelm versehene achteckige Vierungsturm Der Vierungsturm gehort zu den pragenden Elementen des Stadtbildes von Sangerhausen Im Inneren fallt das beeindruckend schmale und schluchtartig wirkende 7 Mittelschiff und Querschiff auf Funf Rundbogenarkaden unterschiedlicher Hohe und Weite trennen das Mittelschiff von den Seitenschiffen Charakteristisch sind die verbogenen Vierungspfeiler und Gurtbogenvorlagen im Querschiff Folge des Drucks den der zu schwere Vierungsturm ausubt Mittelschiff nordliches Seitenschiff Querschiffe und Chor verfugen uber unregelmassige Kreuzgratgewolbe wahrend das sudliche Seitenschiff von Tonnengewolbe uberdeckt wird Im nordlichen Querschiffarm ist ein Tympanon aus der 1 Halfte des 12 Jahrhunderts eingemauert In der Stirnwand des nordlichen Querhauses befinden sich im Mauerwerk die Reste einer Schrankenbekronung aus Holz und Stuck Das Taufbecken aus Bronze stammt aus dem Jahr 1369 Im westlichen Chorjoch hangt ein Kruzifix aus der Zeit um 1500 In der Kirche befindet sich unter anderem das Grabmal des 1558 verstorbenen Amtsschossers Valtin Fuchs Historische Orgel Bearbeiten nbsp Die Strobel Orgel von 1858Die Orgel der Sankt Ulrici Kirche wurde 1858 von dem Orgelbauer Julius Alexander Strobel Frankenhausen erbaut Das rein mechanische Instrument hat 20 Register Schleifladen auf zwei Manualen und Pedal in einem neuromantischen Prospekt von 1892 Die Prospektpfeifen sind stumm Nach etlichen teilweise erheblichen Eingriffen in das Instrument wurde die Orgel 2010 durch die Orgelbaufirma Sauer Frankfurt Oder in den historischen Zustand zuruckversetzt wobei etliche Register ganz oder teilweise rekonstruiert wurden 8 I Hauptwerk C d31 Bordun 16 2 Principal 8 3 Hohlflote 8 4 Gedact 8 5 Gamba 8 R6 Octave 4 7 Octave 2 8 Cornett II III R9 Mixtur IV R10 Trompete 8 II Oberwerk C d311 Geigenprincipal 8 R12 Gedact 8 13 Flauto traverso 8 R14 Principal 4 R15 Flauto dolce 4 Pedalwerk C c116 Violon 16 17 Subbass 16 18 Octavbass 8 19 Violon 8 R20 Posaune 16 RKoppeln II I I PR teilweise oder ganz rekonstruiertes Register 2010 Literatur BearbeitenMathias Kohler St Ulrici in Sangerhausen Grosse Baudenkmaler Heft 458 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Ulrici Sangerhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien St Ulrici Sangerhausen Informationen zur Kirche und der Geschichte Kirchenkreis Eisleben Sommerda Beschreibung der Kirche Kupferspuren Video mit Informationen uber die Glocken von St Ulrici YoutubeEinzelnachweise Bearbeiten Koher S 23 Eine Ulrichskirche im 11 Jahrhundert wurde in Darstellungen des 16 und 17 Jahrhunderts genannt Kohler S 3 Kollegiatstift Sangerhausen Germania Sacra Akademie der Wissenschaften Gottingen Aus der Inschrift uber einem bei der Renovierung im Jahr 1892 entfernten Tympanon geht hervor dass Ludwig der Springer den Bau der Kirche gelobte als er gefangen lag Da Ludwig der Springer jedoch zweimal gefangen war 1074 sowie 1114 bis 1116 ist der genaue Baubeginn nicht festzustellen Soproni Muzeum Sopron Ungarn Invent Nr S 2425 E 251 Storno konyvtar Gustav Kuntzsch Mappe nicht paginiert Kohler S 12 Nahere Informationen zur historischen Orgel von St Ulrici Memento vom 25 Dezember 2014 im Internet Archive 51 474388888889 11 3015 Koordinaten 51 28 27 8 N 11 18 5 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sankt Ulrici Sangerhausen amp oldid 234687629