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Die ehemalige Abteikirche St Jouin im Ort Saint Jouin de Marnes im Departement Deux Sevres zahlt zu den bedeutendsten Sakralbauten der Romanik im Poitou Durch Erneuerung der meisten Gewolbe im 13 Jahrhundert ist sie aber auch ein Beispiel der Angevinischen Gotik Bereits seit dem Jahr 1862 ist der Kirchenbau als Monument historique 1 anerkannt Fassade 2006 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Das Kirchenbauwerk 2 1 Inneres 2 1 1 Das Langhaus 2 1 2 Das Querhaus 2 1 3 Der Chor mit Umgang und Kapellen 2 2 Aussere Gestalt 2 2 1 Das Langhaus 2 2 2 Das Querhaus 2 2 3 Das Chorhaupt 3 Die Sudgalerie des Kreuzgangs von 1476 4 Die Fassade 4 1 Gliederung 4 2 Ornamentik und figurale Plastik 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Ortschaft hatte bereits in gallo romischer Zeit eine Vorgangerin namens Ensio spater Ension Sie lag an einer Romerstrasse die von Poitiers nach Angers fuhrte und auch Weg des Heiligen Hilarius genannt wird Die Existenz dieses Verbindungswegs hat erheblich zur spateren Entwicklung des klosterlichen Lebens an diesem Ort beigetragen Ausgangs des vierten Jahrhunderts soll ein gewisser Jovinus franzosisch Jouin zusammen mit einer kleinen Schar von Jungern die Einsamkeit in den Waldern der Region gesucht haben Er soll aus Mouterre Silly einem Ort im Loudunais gekommen sein und aus einer wohlhabenden Familie stammen Sein Bruder der Heilige Maximin war einer der fruhen Erzbischofe von Trier Nach der Legende hat Jovinus um 342 ein Oratorium nahe dem Ort Ensio gegrundet Das spater gegrundete Kloster das zunachst den Namen des Dorfes fuhrte sollte eines der ersten Zentren zur Verbreitung des Christentums in der Region werden Es gilt nach der Abtei Saint Martin de Liguge Vienne die im Jahr 361 vom Heiligen Martin von Tours gegrundet wurde als das zweitalteste Kloster Frankreichs Das Predigen und wohltatige Wirken seines Grunders fuhrte zu seiner Verehrung als Heiliger Jovinus Seine Gebeine wurden spater als Reliquien in der kleinen karolingischen Klosterkirche aufbewahrt Die Abtei trug dann auch seinen Namen Im Verlauf des 7 Jahrhunderts betraute Felix der Bischof von Nantes den Martin von Vertou mit der Missionierung des Sudens seiner Diozese und des Poitou Seine Mission fuhrte ihn auch nach Ension wo er ein mehr oder weniger geregeltes gemeinschaftliches Klosterleben vorfand Es gelang ihm den Monchen die Regel des heiligen Benedikt als Lebensform aufzuerlegen In den Kriegen zwischen Pippin Karl dem Grossen und Hunold Herzog von Aquitanien in der zweiten Halfte des 8 Jahrhunderts flohen die Monche aus ihrer Abtei In den Zeiten der Normanneneinfalle zu Beginn des 9 Jahrhunderts blieb die Abtei zunachst von jeglicher Verwustung verschont da sie abseits schiffbarer Flusse lag Im 9 Jahrhundert konnte sich die Abtei Saint Jouin zu einem Zentrum klosterlicher Kultur im Haut Poitou entwickeln In anderen Gebieten der Region mussten die Monche der von den Wikingern uberfallenen und geplunderten Kloster fliehen Zahlreiche dieser Fluchtlinge fanden Zuflucht in Saint Jouin Zum Beispiel verliessen die Monche der Abtei des Heiligen Martin von Vertou ihr Kloster unter Mitnahme der Reliquien ihres Grunders Im Jahre 843 zogen sie sich mit Unterstutzung Ludwigs des Frommen nach Ension zuruck Sie gaben dem Kloster neue Impulse indem sie dort die mittlerweile vergessene Regel des Heiligen Benedikt wieder aufleben liessen Im Jahr 878 stellten die Monche die alte karolingische Kirche auf dem heutigen Standort der Abteikirche wieder her Etliche der Fluchtlinge brachten wertvolle Reliquien mit die Saint Jouin zu einem beliebten Ziel vieler Pilger werden liess deren Spenden den Wohlstand der Abtei forderten nbsp Jakobspilger Darstellung von 1568Saint Jouin befand sich auf direktem Weg zwischen Angers und Poitiers der dort in die Via Turonensis mundete und lag damit an einer wichtigen Strecke des Jakobswegs nach Santiago de Compostela der im 11 und 12 Jahrhundert zu besonderer Blute anwuchs Im Laufe des 11 Jahrhunderts nahm der Strom der Pilger derart zu dass die alte karolingische Kirche ihn nicht mehr fassen konnte Ausserdem bot sie nicht mehr genugend Raum die zahlreichen Reliquien zur Schau zu stellen Es wurde ein Neubau erforderlich Der Grundstein wurde im Jahr 1095 vom Monch Raoul gelegt dem Baumeister und Reformator des Ordens unter dessen Fuhrung die Bauarbeiten begannen Im Jahr 1100 erfolgte seine Ernennung zum Abt von Saint Jouin Bereits im Jahr 1130 konnten die wesentlichen Arbeiten der Abteikirche mit der Einweihung des Hauptaltars abgeschlossen werden Die grosszugigen Ausmasse und kunstlerische Ausstattung der neuen Abteikirche setzten ein ausseres Zeichen fur den Wohlstand der Abtei Im Jahr 1179 unterstanden ihr 127 Kirchen und deren Gemeinden Zwischen Ende des 12 und Anfang des 13 Jahrhunderts grundeten die Monche der Abtei Saint Jouin die Kirche von Aigne in der Gemeinde Saint Sebastien sur Loire Departement Loire Atlantique sowie die Kirche Saint Jacques sudlich von Nantes ferner die Abteien Saint Martin in Vertou und Saint Nicolas in Les Moutiers en Retz Im 13 Jahrhundert tauschte man die romanischen Tonnengewolbe im Mittelschiff und im Chor gegen gotische angevinische Kreuzrippengewolbe aus Allerdings haben im Gegensatz zur ubrigen Kirche die Radialkapellen am Chorumgang schon fruhgotische Fenster Im selben Jahrhundert nach Kennzeichnung in einer Grundrisszeichnung bemerkte man im sudostlichen Bereich des Chorhauptes Absenkungen des Gelandes die zu Rissbildungen der Konstruktionen gefuhrt hatten Da ein Einsturz von Gebaudeteilen zu befurchten war fugte man aussen an die Umgangskapellen und am sudlichen Querhausarm aussergewohnlich klobig dimensionierte Strebepfeiler an die die ehemals harmonisch wirkenden Proportionen des Chorhauptes beeintrachtigen Im Jahre 1356 fiel die Region in die Hande der Englander Verwustungen wurden hauptsachlich zwischen 1369 und 1374 begangen Im Jahre 1372 kappten die Englander den Sudturm von seinem kleinen Glockenturm In der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts im Hundertjahrigen Krieg 1337 1453 erweiterte man die Befestigungen der Abtei zum Schutz gegen die Englander und gegen plundernde Horden Die Kirche wurde in Teilen wehrtechnisch nachgerustet Der gesamte sudliche Querhausarm wurde um ein ganzes Geschoss aufgestockt und in ganzer Breite des Querhauses und auf dessen Seiten mit einer Batterie von Pecherkern ausgestattet uber denen uberdachte Bewegungsraume mit verschliessbaren Fenstern fur die Verteidiger angeordnet wurden Gleichzeitig erbaute man eine grosszugig dimensionierte Spindeltreppe im Winkel zwischen Querhauarm und Chorumgang als Zugang zu den Erweiterten Wehranlagen Dieser stattliche Raumgewinn sollte im Falle der Verteidigung zum langerfristigen Aufenthalt von Verteidigern zur Lagerung von Nahrungsmitteln Waffen und Munition dienen Durch die Befestigungsanlagen gelang die Verteidigung der Kirche Die Gegend wurde vom Ober Stallmeister Bertrand du Guesclin zuruckerobert Im Jahr 1422 erweiterte man die Befestigungsanlagen der Klostergebaude trotzdem wurden diese betrachtlich beschadigt nbsp Abteigebaude gegen Ende des 17 Jhs von Osten nbsp Fassade vor Restaurierung gegen Ende des 19 Jhs Im Jahre 1447 fand die Restaurierung der zum Konvent gehorenden Gebaude statt 1467 wurde Saint Jouin de Marnes Marktort jeden Samstag fanden Markte statt 1476 liess Pierre von Amboise das Kloster mit dem Kreuzgang wieder errichten Hiervon ist heute nur noch die auf der Nordseite an die Kirche angebundene Sudgalerie des Kreuzgangs erhalten Die Religionskriege 1562 1598 zwischen der katholischen Liga und den Hugenotten trafen die Abtei Saint Jouin schmerzlich Im Februar 1568 kam eine Truppe protestantischer Kavallerie auf dem Weg zur Schlacht bei Moncontour hier vorbei Sie plunderten und brandschatzten das Kloster Die Zerstorungen durch die Truppen Gaspard de Colignys waren so radikal dass fast nichts ubrig blieb Die Reliquien des Heiligen Jouin verschwanden damals spurlos Im Jahr 1569 gab es aufs Neue Plunderungen 1655 ubernahm das Kloster von Saint Jouin die Reform des Heiligen Maurus es kam wieder zu einer gewissen Blute Die weitlaufigen Gebaude der Abtei erstreckten sich auf der Nord West Seite der Abteikirche um mehrere Hofe und beherbergten u a eine Schule fur Malerei Fur die Abtei begann ein florierender Zeitabschnitt bis zum Beginn des 18 Jahrhunderts als sich ein neuer Verfall des klosterlichen Lebens ankundigte 1755 wurde das alte Konventsgebaude zerstort und ein neues errichtet Im selben Jahre verlor das Kloster von Saint Jouin seine Selbstandigkeit und wurde der Verwaltung des Kapitels von Amboise unterstellt In der Folgezeit geriet die Abtei immer mehr in Vergessenheit und blieb seit 1770 unbewohnt Die Franzosische Revolution von 1789 setzte dem klosterlichen Leben ein Ende Die Abtei wurde auf Befehl des Staates verkauft die Kirche wurde im Jahr 1795 dem Gottesdienst zuruckgegeben In der franzosischen Revolution 1789 wurde die Abtei offiziell geschlossen und die Abteigebaude als Nationalgut verkauft teilweise auch zum Abbruch freigegeben Der Kirche blieb allerdings glucklicherweise dieses Schicksal erspart Prosper Merimee besuchte Mitte des 19 Jahrhunderts Saint Jouin de Marnes Er fand das Kloster in beklagenswertem Zustand Auch die Kirche war unbeaufsichtigt und der Verwitterung ausgesetzt und sie wies betrachtliche Schaden auf Es gibt von dem beklagenswerten Zustand der Fassade eine detaillierte Darstellung siehe Bild Seinen Bemuhungen ist es zu verdanken dass die Abteikirche weitgehend erhalten werden konnte Die Restaurierungsarbeiten die oftmals unterbrochen werden mussten konnten erst Mitte des 20 Jahrhunderts zum Abschluss gebracht werden Heute existieren von dieser Abtei die eine bedeutende geistliche und wirtschaftliche Ausstrahlung in der Region hatte im Wesentlichen noch die gut erhaltene Abteikirche die sudliche Galerie des Kreuzgangs und das Gebaude des Konvents das sich im Privatbesitz befindet Das Kirchenbauwerk Bearbeiten nbsp Abteikirche Grundriss genordet oben Norden Hauptabmessungen zirkaohne Pfeilervorlagen Gesamtlange aussen 72 30 m Innere Lange der Schiffe 41 70 m Breite des Langhauses aussen 17 00 m Lange des Querhauses aussen 28 30 m Breite des Querhauses aussen 8 40 m Innere Lange des Querschiffs 24 90 m Tiefe des Chores 14 m Lange des Chorhaupts vom Querhaus bis Apsis Mittelkapelle 23 30 m Hohe der Bogenwolbungen des Chores 8 50 m Gesamthohe 15 m nbsp Mittelschiff vom 1 Joch aus Gewolbezone im DunkelnInneres Bearbeiten nbsp Fruhes Netzgewolbe Mittelschiff Joche 4 bis 10 Ausschnitt nbsp Nordliches Seitenschiff Tonne mit Gurtbogen nbsp Mittelschiff nordliche Arkade und NetzgewolbeDas Langhaus Bearbeiten Der Grundriss der Abteikirche entspricht einem lateinischen Kreuz Das Langhaus als dreischiffige Hallenkirche halt sich an das im Poitou gangige Muster es hat zehn Joche Die ersten drei Joche weisen in allen Schiffen noch die Ursprungseinwolbung mit halbkreisformigen Rundtonnen auf die im Mittelschiff leicht angespitzt sind Sie werden untereinander getrennt von im Querschnitt rechtwinkligen Gurtbogen Die Hohen der Schiffe untereinander differieren nur gering Die angespitzten Scheidbogen zwischen den Schiffen weisen einen abgestuften Querschnitt auf Ihre Scheitel befinden sich auf Hohe der Gurtbogenansatze des Mittelschiffs Die Gurt und Scheidbogen stehen in allen Schiffen auf Halbrundsaulen Diensten die aus den kraftigen quadratischen Pfeiler Kernen und den Aussenwanden hervortreten In Hohe der Bogenansatze schliesst jede Halbsaule jeweils mit einem skulptierten Kapitell mit dicker Kampferabdeckung ab In den Seitenschiffen sind die Dienste an den Aussenwanden in der Hohe noch einmal unterteilt Ein gutes Stuck unter dem oberen Kapitell in Hohe des Wolbungsansatzes wechselt die Dimension der Saulendicke Aus der einen Saule werden zwei kleinere die auf einem zusatzlichen Kapitell stehen Vielleicht ist das ein Zeichen fur eine nachtragliche Erhohung der Schiffe moglicherweise schon wahrend der ersten Bauphase nbsp sudlicher Chorumgang domikale KreuzrippengewolbeDie ubrigen sieben Joche waren ursprunglich genauso gestaltet Die Seitenschiffe wie auch die Scheidbogen haben dort ihre ursprungliche Gestaltung erhalten Die Gewolbe des Mittelschiffs in den Jochen vier bis zehn wurden im 13 Jahrhundert modifiziert und der damals aktuellen Stilrichtung der Gotik angepasst Man zog dort gotische Kreuzrippengewolbe ein mit angevinischer Pragung Die Gurtbogen wurden entfernt zu Gunsten von profilierten Rippen Die neuen Wolbungen leiteten ihre Lasten uber die Rippen gebundelt auf die weitgehend erhaltenen Kapitelle in ursprunglicher Hohe Die Dienste darunter wurden jedoch bis auf die Hohe der Kapitelle der Scheidbogen abgetragen und dort durch wesentlich dunnere Rundsaulenschafte ersetzt teilweise auch durch rechtwinklige Pfeilervorlagen Die gotischen Gewolbe sind mit Schlusssteinen ausgerustet die mit unterschiedlichen figurlichen Skulpturen aufwandig gestaltet sind Samtliche Pfeiler und Dienste des Langhauses und deren Kapitelle wurden im 19 Jahrhundert einer umfassenden Restaurierung unterzogen In jedem Joch gibt es ein mittelgrosses Fenster in der oberen Halfte der Aussenwand mit leicht nach innen aufgeweiteten Laibungen und ohne besonderen Schmuckelemente Im Verlauf des Langhauses wird das Bodenniveau dem ausseren Niveaugefalle des Gelandes entsprechend durch Treppenstufen angeglichen Die Tagesbelichtung des Mittelschiffs erfolgt ausschliesslich uber die Fenster der Seitenschiffe und die grossen Fenster in der Fassadenwand Wegen fehlender Obergadenfenster ist das Gewolbe des Mittelschiffs nur schwach beleuchtet nbsp Langhauskapitell Lowen nbsp Langhauskapitell Vogel nbsp Langhauskapitell Heiliger mit Nimbus und 2 Bischofsstaben nbsp Langhauskapitell Vogel trinken aus Kelch nbsp Nordwand des Chors 1 Joch nbsp Chor Netzgewolbe und ObergadenfensternDas Querhaus Bearbeiten Das Langhaus offnet sich in Verlangerung der drei Schiffe in das Querhaus Die Vierung wird eingerahmt durch vier Pfeilerbundel die kraftigsten des Gebaudes und deren vierseitige Wandungen mit angespitzten im Querschnitt abgestuften Bogen Die Bogen zum Schiff und zum Chor sind deutlich hoher angeordnet als die zu den Querschiffarmen Nur die Dienste auf den West und Ostseiten der Pfeilerbundel tragen skulptierte Kapitelle auf den anderen Seiten sind im Querschnitt rechteckige Pfeilervorlagen angeordnet deren Bogenansatze mit Kampferprofilen markiert sind Davon ausgenommen sind die zum Chor hinweisenden Seiten der Vierungspfeiler an denen die Chorwande anschliessen nbsp Umgangschor Arkade Triforium ObergadenfensterDie Vierungskuppel ruht mit ihrem unteren Saum auf den Vierungswanden und in deren Ecken auf den relativ kleinen Trompen markiert durch ein Kragprofil Im Scheitel der Kuppel ist eine kreisrunde Offnung ausgespart Die Querhausarme besitzen noch die ursprungliche Einwolbung mit Tonnen In Verlangerung der Langhausaussenwande wird die Wolbung durch je einen Schwibbogen unterbrochen Der nordliche Querhausarm weist noch die beiden romanischen Rundbogenfenster auf im sudlichen sind die beiden Fenster gegen ein deutlich grosseres mit Spitzbogen ausgetauscht worden Der Grundrissplan der Kirche deutet darauf hin dass die Querhausarme noch je eine Kapelle besassen Die nordliche Kapelle existiert nicht mehr die sudliche wurde ersetzt durch eine uppig dimensionierte Spindeltreppe die hinauf zu den Wehranlagen am Giebel des Querhausarms fuhrt Die schlanken Durchlasse in die Seitenschiffe von Langhaus und Chor sind mit Rundbogen uberdeckt deren Scheitelhohe etwa der Hohenlage der Vierungskapitelle entspricht Der Chor mit Umgang und Kapellen Bearbeiten Der an der Vierung beginnende Chorraum ist zunachst dreischiffig aufgebaut in gleichen Breitendimensionen wie beim Langhaus nbsp Chorvorlaufer Grundriss HandskizzeDie ungewohnliche Gestaltung des ersten Chorjochs deutet darauf hin dass die weiterfuhrenden Chorgestaltung ursprunglich anders ausgesehen haben konnte als heute oder einmal anders geplant war Dieses Joch schliesst unmittelbar an die Vierung an und ist deutlich schmaler als die anderen Auf seiner Ostseite stehen kraftige Pfeiler im Querschnitt denen der Vierung gleichend jedoch kleiner dimensioniert An diesen Pfeilen fallen die kraftigen rechtwinkligen Pfeilervorlagen auf die beidseitig bis zu den Gewolben von Chor und Umgang hinaufreichen Die Wandabschnitte die den Chor von den Umgangen trennen weisen jeweils einen hoch aufragenden schlanken Durchlass auf der von einem halbkreisformigen Bogen uberdeckt wird In seinem Wandabschnitt wurde er nicht zentriert sondern leicht nach vorne verschoben angeordnet Seine Laibungskanten sind auf beiden Wandseiten durch Ruckversatze gegliedert Die Bogenansatze werden durch Kampferprofile markiert Knapp und zentriert uber dem Durchlass gibt es zwischen Chor und Umgang zwei schlanke Rundbogenfenster Die Fenster stehen in zwei grosseren Nischen die von Arkadenbogen uberdeckt sind die sich auf einer mittigen Rundsaule mit Kapitell und Kampfer treffen Eine Etage hoher in Hohe der Triforien ist eine kreisrunde Wandnische mittig in diesem Wandabschnitt eingelassen Diese konnte vielleicht einmal ein richtiges Fenster eines Chores ohne Umgang gewesen sein Auf der Umgangsseite schliesst in dieser Hohe eine Tonnenwolbung und daruber das Dach an Auf der Chorseite markiert unmittelbar uber der runden Nische ein waagerechtes Kragprofil den Beginn der Einwolbungszone mit gotischen Kreuzrippengewolben Allein auf der Sudseite ist unter den Wand begleitenden Rippen ein spitzbogiges Obergadenfenster ausgespart nbsp Sudwand des Chors Joche 2 u 1 Triforium und ObergadenfensterDem ersten Joch folgt ein zweites in normaler Breite ab dem es im Chorraum an Helligkeit zunimmt zu dem die grosseren Fenster im Umgang und die Obergadenfenster beitragen Das im ersten Chorjoch begonnene angevinische Kreuzrippengewolbe setzt sich bis in die Chorapsis fort Das gilt auch fur die Ausstattung der Obergaden mit Fenstern Im Umgang beginnt das Kreuzrippengewolbe erst ab dem zweiten Joch hinter dem letzten Gurtbogen und setzt sich um die ganze Rundung des Umgangs fort bis hinein in die drei Umgangskapellen Die Arkadenzone aus funf Arkaden wird getragen von sechs Saulenbundeln aus je vier Rundsaulenhalften die von entsprechend gebundelten und schlicht skulptierten Kapitellen und Kampferprofilen gekront werden Die halbkreisformigen Arkadenbogen sind im Querschnitt rechtwinklig und mit abgestuften Kanten ausgebildet Knapp uber den Keilsteinen der Bogen markiert ein schmales Profil den Ruckversatz der Wandoberflache in dem das Triforium aus einem Blendarkadenfries untergebracht ist Dieser erstreckt sich uber das zweite Joch und die ganze Arkadenzone des Erdgeschosses Er wird in funf etwa gleich breite Abschnitte unterteilt aus jeweils funf Blendarkaden und zwar mit Rundsaulen die etwas dicker sind als die der Blendarkaden Die Blendarkaden werden getragen von schlanken Rundsaulen die mit schlicht gestalteten Kapitellen Kampfern und Basen ausgestattet sind Die Bogen bestehen aus glatten Keilsteinen uber denen das waagerechte Kragprofil wie schon im ersten Chorjoch den Beginn der Einwolbungszone markiert Die den Arkadenfries unterteilenden Saulen reichen mit ihren Kapitellen bis unter dieses Kragprofil von denen dann die Rippen nach oben streben Die beiden ersten Unterteilungssaulen werden nach unten hin bis auf die Kapitelle der Arkadenzone im Erdgeschoss mit einer rechtwinkligen Pfeilervorlage unterfuttert Auf dem vorgenannten Kragprofil beginnen die spitzbogigen Obergadenfenster Auf den beiden gewolbetragenden Kapitellen beidseitig der Apsismitte stehen zwei Apostelskulpturen In der Rundung des Chorumgangs sind an den Aussenwanden etwa einen halben Meter uber dem Fussboden beginnende Blendarkadenfriese angebracht die bis unter die Fenster reichen Die Lichtfulle im Chor wird noch einmal gesteigert durch je drei Fenster in den drei Umgangskapellen und den beiden grosseren Fenstern in ihren Zwischenraumen Ihre Leibungen sind nach innen aufgeweitet An den seitlichen Laibungskanten sind jeweils zwei schlanke Rundsaulen mit Kampfern und Basen in Ruckversatze eingebaut Aussere Gestalt Bearbeiten Das Langhaus Bearbeiten nbsp Langhausfenster Sudwand Joch 1Das Langhaus erstreckt sich uber immerhin zehn Joche zwischen der Fassade sh spaterer Abschnitt und dem Querhaus jeweils getrennt durch markante im Querschnitt rechteckige Pfeilervorlagen Sie reichen mit ihren steil abgeschragten Oberseiten bis fast unter die schlicht geometrisch skulptierten Kragsteine des profilierten Traufgesimses In der oberen Halfte der Wand und jeweils in Jochmitte ist ein Fenster mittlerer Grosse ausgespart das von einem halbkreisformigen Rundbogen uberdeckt wird Das Fenster ist in einer mehr als doppelt so breiten Wandnische angeordnet Sein Bogen wird mit Abstand von einem Archivoltenbogen uberspannt der beidseitig auf schlanken Rundsaulen ruht deren Kapitelle figurliche Skulpturen zeigen und deren Basen die in den Nischenecken stehen profiliert sind Breite Kampferbander mit uppigem pflanzlichen Dekor geschmuckt reichen von den Kapitellen bis zu den jochteilenden Pfeilervorlagen Die Stirnseite des Archivoltenbogens ist mit einem breiten Rosettenband und mit Zackenbandern geschmuckt es wird von einem oberflachenbundigen Band mit Blattmotiven uberfangen Beidseitig des Bogens stehen auf den Kampferprofilen kleine Skulpturen von Personen die durch ihre Nimben als Heilige zu erkennen sind Die Beschreibung der Schmuckelemente betrifft das erste Joch auf der Sudseite Die ubrigen Joche wechseln aber in ihrer kunstlerischen Ausstattung Das Langhaus ist in ganzer Lange mit einem Satteldach in flacher Dachneigung uberdeckt Der wesentlich steiler geneigte Fassadengiebel ragt weit uber die Dachflachen des Schiffs hinaus Das Satteldach des Schiffs stosst gegen die hoheren Wande des Querhauses Es ist mit roten Hohlziegeln in romischer Form eingedeckt das Regenwasser tropft an den Dachtraufe frei ab Das Querhaus Bearbeiten Das Querhaus besteht aus dem hoch aufragenden Vierungs bzw Glockenturm und den beiden Querhausarmen Ursprunglich lagen die Traufen der Querhausarme auf gleicher Hohe und gingen ineinander uber und waren mit Satteldachern in der gleichen Dachneigung uberdeckt Das gilt heute nur noch fur den nordlichen Querhausarm In dessen Giebelwand sind noch die ersten kleinen Fensteroffnungen erhalten im sudlichen Querhausarms dagegen wurden diese spater gegen ein grosses spitzbogiges Fenster ausgetauscht Die nachtragliche Aufstockung dieses Querhausarms im 14 Jahrhundert zusammen mit der Anfugung von Pecherkern am Giebel siehe Abschnitt Geschichte hat man diesen Gebaudeabschnitt betrachtlich verunstaltet Diese Aufstockung mit ihrem relativ steil geneigten Satteldach verdeckt heute noch einen Teil der Schallluken des Glockenturms Die Giebelwand des Querhausarms hatte wie auch zwei der Umgangskapellen Probleme mit der Standfestigkeit des Untergrundes Zu deren Abwendung sind hier zwei deutlich feingliedrigere Strebepfeiler angefugt worden die sich wiederum auf senkrechten Pfeilern abstutzen Die Pfeiler werden zusatzlich beschwert mit Fialen Verlangerungen Der quadratische Glockenturm der im Grundriss dem der Vierung entspricht uberragt die Dachflachen ausgenommen die des sudlichen Querhausarms um einen geschlossenen Sockel mit daruber angeordneten zwei Geschossen die untereinander durch Kraggesimse die von Kragsteinen unterstutzt werden getrennt sind Sie springen dort auch von Geschoss zu Geschoss jeweils geringfugig zuruck und ihre Geschosshohe nimmt nach oben hin ab Auf jeder Seite und in jedem Geschoss sind jeweils zwei Fensterpaare Schallluken ausgespart mit schlanken Rundbogen uberdeckten Offnungen die sich wiederum in grosseren Wandnischen befinden Die Nischen werden eingefasst von zwei Archivoltenbogen auf drei Rundstutzen die mit skulptierten Kapitellen Kampfern und Basen ausgestattet sind Die Bogen werden von schmalen leicht auskragenden Profilen uberfangen Auch das Traufgesims wird von Kragsteinen unterstutzt Das Pyramidendach mit etwa 45 Grad Dachneigung ist wie der sudliche Querhausarm mit rotlichen Steinplatten oder Schindeln eingedeckt Das Chorhaupt Bearbeiten nbsp Chorhaupt Querhaus und VierungsturmAuf der Ostseite des Querhauses schliessen sich die Bauglieder des Chorhauptes an Um den hochsten Teil dieser Baugruppe dem eigentlichen Chor mit seiner runden Apsis staffeln sich der Chorumgang und die drei Umgangskapellen in der Hohe jeweils abnehmend Das Chorhaupt wird von dem in der Neuzeit aufgetragenen Umgebungsniveau durch einen Graben getrennt der von einer Brustungsmauer begrenzt wird Der Grund des Grabens entspricht dem ursprunglichen Niveau des nach Osten abfallenden Gelandes Die profilierten Basen der Wande und Pfeiler stehen dort frei auf einem Fundamentsockel nbsp Umgangskapelle mit StrebepfeilerDie grosste Differenz der Staffelung der Baukorper ergibt sich am Chor mit seinen Obergadenfenstern Die Wande werden an den Langsseiten mit rechtwinkligen Pfeilervorlagen verstarkt auf der Rundung der Apsis ubernehmen das halbrunde Dienste mit Kapitellen Die Oberseiten der Pfeilervorlagen wie auch die der Kapitelle sind nach oben abgeschragt und reichen fast bis unter die Traufe Die glatten Keilsteine der Rundbogenfenster der Obergaden werden von einem einfachen Rundstabprofil uberfangen das in Hohe der Bogenansatze in die Waagerechte ubergeht und bis zu den Pfeilern reicht Das kraftige ausladende Traufprofil wird von skulptierten Kragprofilen unterstutzt Das Satteldach des Chors ist steiler geneigt als das des Langhauses Es ist eingedeckt mit Steinplatten oder Schindeln wie der Turm Der Chorumgang umschliesst den gesamten Chor in durchgehend einheitlicher Breite im Bereich der Chorapsis halbkreisformig Das flach geneigte Pultdach schliesst knapp unter den Obergadenfenstern am Chor an Vom Umgang ist aus der naheren Umgebung sehr wenig zu sehen weil er uberwiegend durch die Umgangskapellen und vom Treppenturm verdeckt wird Ihre flach geneigten Dacher in Form von halben Kegeln reichen mit ihren Firsten knapp unter die Traufe des Umgangs Die Traufausbildung des Umgangs und der Kapellen entspricht derjenigen des Chores Die Wande der Kapellenapsiden und der verbleibenden Teilstucke des Umgangs zwischen den Kapellen sind jeweils zwischen oder neben den Fenstern mit im Querschnitt rechteckigen Pfeilervorlagen bestuckt die die Lasten der inneren Einwolbungen abtragen sollen Ihre Kanten sind pflanzlich ornamentiert Sie reichen knapp bis in die Hohe der Kapellentraufen und sind oberseitig abgeschragt Auf ihren Frontseiten werden sie noch verstarkt durch Dienste mit Kreis Querschnitt Unmittelbar daneben sind beidseitig am Umgang nur einseitig begleitend wesentlich schlankere Saulen gestellt die mit ihren Kapitellen und deren Abschragung knapp unter die Traufe des betreffenden Gebaudeteils stossen nbsp Archivolten HauptportalDie rundbogigen Fenster in den Umgangswanden gehoren zu den grossten des Gebaudes Sie werden durch einen umlaufenden Ruckversatz optisch vergrossert Das Feld uber den Keilsteinen des Fensterbogens wird reliefartig mit drei flachen Blendarkaden geschmuckt Unter dem Fenster stehen auf dem Fundamentsockel zwei Blendarkaden mit Keilsteinrundbogen auf vier Rundsaulen mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet Die Fenster der Kapellen sind etwas kleiner und von angespitzten Rundbogen uberdeckt Die Fensteroffnungen stehen in einer sie umgebenden Nische mit einer Archivolte aus glatten Keilsteinen auf schlanken Rundsaulen mit skulptierten Kapitellen profilierten Kampfern und Basen ausgestattet Unter den Kapellenfenstern stehen auf dem Fundamentsockel drei Blendarkaden aus Keilsteinrundbogen auf vier rechteckigen Pfeilern mit Kampfern und Basen Die Kanten der Pfeiler und Bogen sind mit geometrischen Ornamenten verziert die an gotische Krabben erinnern Die unterschiedlichen Gestaltungen der Fenster und der Blendarkaden beim Umgang und den Kapellen deuten auf deren nachtragliche Anfugung an den Umgang hin nbsp Archivoltenbogen des HauptportalsZwei der Umgangskapellen die ostliche und sudostliche weisen drei nachtraglich angefugte klobige Strebepfeiler auf die das ganze Chorhaupt verunstalten Genau wie bei der Giebelwand des sudlichen Querhausarms hatten hier Absenkungen des Untergrundes zu Rissbildungen gefuhrt die einen Einsturz der betroffenen Bauwerksteile befurchten liessen Die Strebepfeiler sind so dick wie die Pfeilervorlagen der Kapellenapsiden und deren begleitende Saulen zusammen Sie stutzen sich einmal am oberen Ende und noch einmal ein gutes Stuck tiefer gegen die Pfeilervorlage ab Von ihrer Seite aus gesehen verlauft die aussere Kontur des Strebepfeilers von seinem Fuss jetzt unterirdisch steil geneigt aufwarts in Richtung Bauwerk und knickt dann gegen das obere Ende der Pfeilervorlage ab Die beiden inneren Konturen sind ausgerundet Die Schragstellung des wuchtigen Strebewerks erzeugt einen beachtlichen Gegendruck auf die betroffenen Bauwerksteile Die Oberseiten sind mit halbrunden Saulenstucken abgedeckt Auf der Aussenseite des sudostlichen Strebepfeilers ist eine halbrunde Saule mit skulptiertem Kapitell angebracht nbsp Detail 4 und 5 ArchivoltenbogenDie Sudgalerie des Kreuzgangs von 1476 BearbeitenGegen die nordliche Aussenwand des Schiffes lehnt sich die noch erhaltenen Sudgalerie des ehemaligen Kreuzgangs in einer Lange von ungefahr 32 Meter mit acht Kreuzrippengewolben In der westseitigen Wand des nordlichen Querhausarms gibt es eine unmittelbare Verbindung zum ehemaligen Kreuzgang uber eine mehrstufige Treppe Die Fassade BearbeitenGliederung Bearbeiten nbsp Zentrales ArchivoltenfensterDie monumentale Schauwand der Fassade entspricht dem Bestreben in der romanischen Baukunst des Poitou sie bis zum letzten Winkel auszuschmucken Die horizontale Gliederung erstreckt sich uber zwei Geschosse und einen Giebel Das Giebelfeld wird vom Obergeschoss durch ein skulptiertes Kragprofil abgetrennt welches uber die Kapitelle der paarweise ausgefuhrten Dienste und Saulenbundel hinweg durchlauft Die vertikale Unterteilung erfolgt in drei Abschnitte und zwar durch Saulen und Saulengruppen Im Erdgeschoss ubernehmen zwei dicke Halbrundsaulen diese Funktion im ersten Obergeschoss zwei Saulenpaare mit zwei halbrunden Querschnitten Die seitliche Begrenzung der Fassade erfolgt durch ein Bundel von zwei und drei plus zwei Rundsaulen die auf der rechten Fassadenecke um diese herumgefuhrt sind Uber deren skulptierten Kapitellen ragen zwei Turmchen auf aus zwei Geschossen die unteren auf der linken Seite mit schlanken Fensterschlitzen auf der rechten mit Blendarkaden die oberen mit offenen Arkaden beide mit spitzen achtseitigen Turmhelmen gekront Im Zentrum des Erdgeschosses offnet sich das funfstufige Archivolten Hauptportal mit halbkreisformigen Bogen das seine Archivolten Stufen nach aussen erstreckt und deshalb eine abgeschragte Uberdachung erfordert In fruheren Zeiten gab es uber dem Hauptportal ein richtiges Vordach siehe altes Foto vom Ende des 19 Jahrhunderts Die das Portal flankierenden Dienste stehen so weit vor der Fassadenoberflache dass hinter ihnen in den dort entstandenen Seitenwanden je ein Scheinportal angelegt wurde Die ehemaligen rundbogigen Archivoltenscheinportale beidseitig des Hauptportals wurden spater aufgebrochen und zu Turoffnungen umfunktioniert Dem zentralen Portal entspricht im Obergeschoss ein grosses dreistufiges Archivoltenfenster mit halbkreisformigen Bogen die das Obergeschoss abschliessende Band uberragen Den ursprunglichen Scheinportalen entsprachen daruber zwei grossere Blindfenster im Obergeschoss mit zweifach gestuften Archivolten Auch sie wurden wie die Scheinportale geoffnet und zu Fenstern umgestaltet Die Archivoltenbogen stehen jeweils auf schlanken Rundsaulen ausgerustet mit skulptierten Kapitellen Kampferplatten und profilierten Basen Die erste und innere Archivolte besteht aus glatten Steinen der Leibungseinfassungen nbsp Sudliches FassadenturmchenDie Ortgange des Giebelfelds verlaufen deutlich steiler als das anschliessende Dach des Schiffs und werden von einem schmalen skulptierten Gesims abgedeckt Das Giebelfeld dient allein der erzahlenden figuralen Plastik Ornamentik und figurale Plastik Bearbeiten Die figurale und pflanzliche Plastik an den Portalen sind stark verwittert und man kann die Bedeutung ihrer Darstellungen kaum noch erahnen Der erste und innere Archivoltenbogen aus Keilsteinen zeigt noch Reste pflanzlicher Ornamentik Seine innere Kante ist leicht abgestuft Der zweite Bogen ist ebenso pflanzlich ornamentiert besteht aber aus langeren in Langsrichtung gebogenen Steinen Die ehemals figurlichen Darstellungen auf dem dritten Bogen sind uberwiegend entstellt An den Bogenenden gibt es aber noch Reste tangential angeordneter Motive von Tieren und Personen Der vierte Archivoltenbogen zeigt in radialer Anordnung auf den Keilsteinen Portrats von Mannern mit unterschiedlichen Vollbartfrisuren Der funfte Archivoltenbogen besteht wieder aus Keilsteinen mit kaum zu identifizierender Skulptur In der Bogenmitte scheinen geometrische Ornamente vorzuherrschen unten rechts kann man andeutungsweise Gesichter erkennen und auf der Gegenseite vielleicht figurliche oder pflanzliche Darstellungen Auf den Innenseiten der Keilsteine sind Blumenrosetten zu finden Dieser letzte Bogen wird von einem leicht auskragenden profilierten Band umschlossen das mit einfachen Rundungen verziert ist Die Archivoltenbogen der ehemaligen Scheinportale weisen pflanzliche Ornamentik auf Alle Portalkapitelle sind figurlich ornamentiert leider sind auch diese Skulpturen stark verwittert nbsp Fassade GiebelfeldDer zweite Archivoltenbogen des mittleren Fensters uber den glatten Keilsteinen zeigt uberwiegend wogendes pflanzliches Rankenwerk in dem sich Menschenleiber winden Man erkennt aber auch Kopfe von Monstern Der Motive des dritten Bogens sind alle unterschiedlich die Tiere und Personen stehen sich meistens paarweise gegenuber Ein Stein zeigt zwei grosse Vogel mit bartigen Menschenkopfen die von einer dazwischen stehenden Person an den Halsen gepackt werden ein anderer prasentiert zwei aufsteigende Hirsche die von den Trauben in einem dazwischenliegenden Weinstock fressen An anderer Stelle windet sich eine entblosste Person in pflanzlichem Rankenwerk das vermutlich auch Weintrauben tragt In zwei Szenen stehen je zwei Pferdekorper dem Betrachter frontal gegenuber die Kopfe zur Seite gewandt und noch etliche andere nbsp Erscheinung Christi am Jungsten TagDie Archivoltenbogen des seitlichen Fensters links der Mitte sind pflanzlich ornamentiert Auf denen des Fensters rechts der Mitte sind die Skulpturen figurlicher und tierischer Art Die Bogen aller drei Fenster werden von je einem breiten Band mit pflanzlicher Skulptur umfangen Die Fassade teilenden halbrunden Dienste im Erdgeschoss sind mit figurlich skulptierten Kapitellen und profilierten Kampfern und Basen ausgestattet Ihre Kampferplatten tragen aber keine Auflasten da ihre Saulen deutlich vor der Fassade stehen Sie haben aber vermutlich das ehemalige weit ausladende Vordach getragen Die Kapitelle auf den daruber angeordneten Saulenpaaren sind wie die Kapitelle der Saulenbundeln auf den Fassadenecken uppig figurlich skulptiert und liegen ihnen auf gleicher Hohe gegenuber Die Kapitelle auf den Diensten bieten folgende Darstellungen von links nach rechts 1 pflanzliche Skulptur 2 Oberkorper zweier Menschen die ihre Hande zu pflanzlichen Ranken erheben 3 pflanzliche Ornamentik 4 wie vor 5 zwei hundeahnliche Monstren auf einem reitet eine entblosste bedeutend kleinere Person und halt das andere Untier an einer Leine mit Halsband fest 6 zwei vierbeinige Monstren baumen sich auf ihre Halse sind untereinander gefesselt ihre Kopfe hangen nach unten ihre Korper werden von Leinen umschlungen 7 zwei monstrose Tiere mit katzenartigen Kopfen 8 zwei Menschen in gebuckter Haltung mit ihren bartigen Gesichtern zum Betrachter gewandt 9 zwei Pferde eins davon beritten springen aufeinander zu 10 grosse Menschen und Monsterkopfe 11 galoppierendes Pferd auf dem ein Mensch reitet der dabei fast auf dem Rucken liegt 12 vierbeiniges Monster Lowe 13 zwei aufsteigende vierbeinige Monster Lowe und Pferd nbsp Die Muttergottes empfangt die Auferstandenen nbsp Fassadenkapitell links neben dem Hauptportal nbsp Fassadenkapitelle unter sudlichem Fassadeturmchen nbsp Fassadenkapitelle u Relief links vom Mittelfenster nbsp Fassadenkapitelle u Relief rechts vom MittelfensterUber den Kapitellen der paarweise ausgefuhrten Dienste seitlich des Mittelfensters sind zwei Reliefs angeordnet Das linke wird gedeutet als Kaiser Konstantin in eiligem Galopp und das rechte als Samson mit dem Lowen Letzter reitet mit fliegendem Gewand auf dem Lowen einer zweiten hoch aufgerichteten Person entgegen mit weitem bodenlangen Gewand bekleidet Beide Darstellungen sind Symbole fur den Sieg Christi und gehoren in der Portalplastik des Poitou zu den beliebtesten Themen nbsp Auferstandene rechts der MitteBeidseitig des Mittelfensters stehen ubereinander die Reliefs von je drei Heiligen auf Konsolen links unten der Patron der Abtei der heilige Jovinus mit Schwert und Buch links Mitte der heilige Johannes mit einem Vogel und mit einem Buch links oben eine weibliche Person Rechts unten erkennt man den heiligen Petrus mit den Schlusseln rechts Mitte der heilige Paulus mit der heiligen Schrift rechts oben die Verkundigung Mariens Maria lasst vor Schreck den Spinnrocken fallen beide Personen stehen auf tierischen Monstern Laster eine seltene Ikonografie aus dem syrischen Bilderkreis Die Skulpturen von Jovinus Johannes und Paulus sind Neuschopfungen aus dem 19 Jahrhundert Alle anderen Figuren der Fassade sind Originale des 12 Jahrhunderts nbsp Relief uber linkem FensterUber dem ehemaligen Blindfenster links der Mitte stehen auf Kragkonsolen zwei mannliche Personen in knielangen Rocken von denen die linke ein Blasinstrument Schalmei spielt die rechte tragt locker einen Riemen uber der Schulter Links von ihnen ragt der Oberkorper eines mit einem Buch ausgestatteten Engels aus der Wand Uber dem Fenster auf der Gegenseite gibt es ebenfalls zwei Kragkonsolen Auf der linken Konsole steht eine unbekleidete weibliche Person in deren Busen sich zwei Schlangen verbissen haben auf der rechten Konsole stehen zwei Personen und tragen gemeinsam knapp uber ihrer Hufthohe einen Tierkorper dessen Kopf auf der linken Seite erkennbar ist Die Gestaltung des Giebelfelds beginnt unmittelbar uber den Bogen des zentralen Archivoltenfensters Dort verlauft uber die ganze Giebelbreite zunachst ein Gesimsband aus aneinander gereihten senkrecht gestellte Dachkantprismen Fast genauso lang ist der darauf stehende Fries aus kleinen Figuren Fast alle sind mit Wanderstab und Mantel als Pilger gekennzeichnet die der Mitte zustreben die vordersten beten kniend Im Zentrum des Giebeldreiecks thront Christus mit Kreuznimbus und mit nach unten leicht seitwarts gehaltenen Armen mit zum Betrachter gewandten Innenhandflachen Der Thron besitzt eine Ruckenlehne aus einem gewaltigen Kreuz Er steht auf einem weit ausladenden Sockel Unmittelbar unter den Enden der Kreuzarme wird Christus von zwei Engeln mit Posaunen flankiert nbsp Relief uber rechtem Fenster links Frau mit Schlangen Nattern am BusenUnterhalb des vorgenannten Sockels der gleichzeitig ein Schutzdach bildet steht eine kostbar gekleidete Muttergottes inmitten des Frieses der Pilger Die weit geschnittenen Armel ihres Gewandes hangen bis zum Saum des langen Kleides hinunter Ihre Statue ist etwa halb so gross wie diejenige von Christus und doppelt so gross wie die der Pilger Sie umfasst mit ihrer linken leicht aufwarts gerichteten Hand eine Kugel mit einem Knauf auf ihrer Oberseite ein Symbol fur die Welt Ihr rechter Arm ist nach vorne gerichtet und nur leicht gesenkt und ihre geoffneten Handinnenflache weist nach vorne zu den Ankommenden hin Auf beiden Seiten der Christusdarstellung noch in Hohe des grossen Kreuzes ist jeweils ein gleichseitiges Dreieck angeordnet die untere Seite verlauft exakt waagerecht Die Dreiecke werden durch mehrfach profilierte Leisten gebildet Der Hintergrund der Fassadenoberflache des Giebelfeldes ist vom unteren das Obergeschoss abschliessende Band bis etwa zu seiner halben Hohe mit eingravierten Strukturen in Form von Rauten verziert Im oberen Bereich sind es stehende Rauten Karos und im unteren auf einer Seite liegende Rauten Es gibt gelegentlich Deutungen der bildlichen Darstellungen dieses Giebelfeldes als das Jungste Gericht Dazu fehlen hier aber etliche Details die sonst ein Weltgericht auf Fassaden der romanischen Baukunst stets begleiten Betrachtet man die Christi flankierenden Engel erkennt man dass sie die Instrumente abgesetzt und die Posaunenstosse gerade beendet haben Mit dieser Szenerie ist nicht das Gericht selbst sondern offensichtlich der Augenblick der zweiten Erscheinung des Messias der Parusie am Jungsten Tag dargestellt Die Personen des Frieses symbolisieren die Auferstandenen die der Muttergottes entgegenpilgern Sie hat die Rolle als Vermittlerin ubernommen zwischen den Auferstandenen oder dem Irdischen und dem Weltenherrscher oder Pantokrator nbsp Links vom Mittelfenster unten St Jouin oben Apostel Johannes nbsp Apostel rechts vom Mittelfenster unten Petrus oben PaulusAn beiden Seiten des Giebelfeldes ragen markante achteckige Turmchen auf die mit ihren Spitzen bis auf die Hohe des Giebelfirstes reichen und nur in ihren Untergeschossen mit ihrer Detailgestaltung untereinander abweichen Das Untergeschoss des linken Turms besitzt acht glatte Aussenseiten mit schmalen rundbogigen Blindfensterschlitzen das des rechten Turms ist mit einem umlaufenden Blendarkadenfries ausgestattet davon jeweils zwei Bogen auf einer Achteckseite Die Arkadenbogen werden von schlanken Rundsaulen getragen die mit skulptierten Kapitellen Kampfern und profilierten Basen ausgestattet sind Die Geschossunterteilung ubernimmt bei beiden Turmchen ein kleingliedriger Fries aus Arkadenbogen jeweils drei Stuck pro Achteckseite Die kleinen Bogen stehen auf winzigen Kragsteinen mit Skulpturen von Tier und Menschenkopfen Das Achteck des Obergeschosses erscheint ein wenig kleiner dimensioniert zu sein als das untere Auf jeder Seite gibt es einen schlitzartigen Fensterdurchbruch mit Rundbogenuberdeckung An den seitlichen Laibungsecken stehen in entsprechenden Ruckversatzen kleinste Saulchen mit skulptierten Kapitellen An der Traufen der Turmchen gibt es wieder einen Bogenfries auf Kragsteinen Die spitzen Dacher in Form achteckiger Pyramiden sind aus dem gleichen Stein wie die Fassade und sind mit einer schindelartigen Struktur versehen Der First des Giebelfeldes ist mit einer kleinen Saule gekront die sich nach oben hin verjungt und an ihrer Spitze eine Kugel tragt Siehe auch BearbeitenRomanische und fruhgotische ChorumgangeEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Jouin de Marnes in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Literatur BearbeitenThorsten Droste Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 ISBN 3 7701 4456 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Jouin de Marnes ehemalige Abteikirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung in der Denkmaldatenbank Base Merimee http pagesperso orange fr abbatiale st jouin de marnes http romanes com Saint Jouin de Marnes 46 881699 0 051919 Koordinaten 46 52 54 1 N 0 3 6 9 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Jouin Saint Jouin de Marnes amp oldid 234554227