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Die Abtei Saint Martin de Liguge lat Abbatia Sancti Martini Logociacum ist eine Benediktinerabtei und liegt in der Gemeinde Liguge im Departement Vienne in der Nahe von Poitiers Es ist ungeachtet mehrerer Unterbrechungen des monastischen Lebens siehe unten das alteste bestehende Kloster Europas Abtei Saint MartinTurm im Klostergelande um 1500 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Von der Grundung 361 bis zur Franzosischen Revolution 1 2 19 bis 21 Jahrhundert 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenVon der Grundung 361 bis zur Franzosischen Revolution Bearbeiten Das Kloster wurde durch den heiligen Martin von Tours 361 gegrundet Er war in Trier dem dorthin verbannten Athanasius begegnet dem Biografen des Monchsvaters Antonius Liguge gilt damit als erstes Kloster des Abendlandes Martin nutzte dafur eine verlassene romische Siedlung Er wollte seinem verehrten Lehrer und Vorbild Hilarius von Poitiers nahe sein der von 350 bis 367 Bischof von Poitiers war Zunachst errichtete er eine Einsiedlerzelle der sich aber bald 60 weitere Monche anschlossen Einige Quellen berichten dass Hilarius das Kloster fur Martin gestiftet habe Martin selbst wurde dort zum Priester geweiht und war bis 370 Abt in Liguge Archaologische Ausgrabungen haben das Alter bestatigt denn es konnten Gebaudereste aus dem 4 Jahrhundert freigelegt werden in denen sich auch Monchszellen und eine kleine Kapelle erkennen lassen Ausserdem wurden erstmals in Frankreich emaillierte Tonfliesen mit byzantinischen Mustern gefunden Merowingische Sarkophagdeckel aus dem 5 und 6 Jahrhundert sowie ein Bericht des Bischofs Gregor von Tours von 591 dokumentieren den Fortbestand der Abtei Um 700 stellte der Ligugeer Monch Defensor die umfangreiche Zitatensammlung Liber scintillarum zusammen 732 wurde das Kloster von den Arabern zerstort Nach einer Zeit des Niedergangs uber die Zeugnisse fehlen stiftete Adalmodis die erste Frau Herzog Wilhelms V nach 1003 in Liguge ein Martinsheiligtum das mit Benediktinern aus der Abtei Maillezais besiedelt wurde und sich zu einem stark besuchten Wallfahrtsort entwickelte 1268 verlieh Alfons von Poitiers dem Priorat Liguge die unabhangige Gerichtsbarkeit 1307 hielt sich Papst Clemens V mehrfach im Kloster Liguge auf Er stellte fur die Martinswallfahrt einen Ablass aus Im Verlauf des Hundertjahrigen Kriegs wurde das Kloster 1359 zu grossen Teilen zerstort Erst 1479 begann der Wiederaufbau den Geoffroy d Estissac als Bischof von Maillezais und Kommendatarprior von Liguge im 16 Jahrhundert vollendete Die Kirche aus dieser Zeit ist erhalten Dessen Leibarzt und Humanisten Literat Rabelais wohnte hier phasenweise zwischen 1525 und 1528 In den Auseinandersetzungen der Reformationszeit erlitt Liguge erneut schwere Schaden 1607 ubergab Heinrich IV die Anlage den Jesuiten die in Poitiers ein Kolleg errichtet hatten 1762 wurde der Orden aus Frankreich vertrieben Liguge fiel an den bischoflichen Stuhl von Maillezais zuruck Im Zuge der Franzosischen Revolution wurden Gebaude und Landereien verstaatlicht und in Privathand verkauft 19 bis 21 Jahrhundert Bearbeiten 1852 konnte Bischof Pie von Poitiers den Komplex erwerben Im Jahr darauf wurde Liguge mit Monchen aus Solesmes unter der Leitung von Prosper Louis Pascal Gueranger als Benediktinerkloster wiedererrichtet Erster Abt war ab 1864 Leon Bastide 1823 1900 1 In den 1890er Jahren entstanden umfangreiche Erweiterungsbauten 1901 mussten die Benediktiner infolge der antiklerikalen Gesetzgebung Frankreich verlassen Sie fanden Unterkunft im belgischen Chevetogne 1923 konnten sie zuruckkehren Da die Abteikirche des 16 Jahrhunderts inzwischen Pfarrkirche geworden war bauten sie 1929 eine neue Klosterkirche Im Zweiten Weltkrieg beherbergte Liguge u a Robert Schuman und Amadou Mahtar M Bow Am 13 Dezember 1943 wurde Pater Aime Lambert als Mitglied der Resistance im Strafgefangnis Wolfenbuttel hingerichtet 2 Nach dem Krieg erschloss sich das Kloster Liguge mit einer Werkstatt fur Emailkunst eine neue Erwerbsquelle Gegenwartig Angabe der Homepage leben im Konvent etwa 25 Monche 3 Literatur BearbeitenP Francois Chamard Saint Martin et son monastere de Liguge Poitiers 1873 Pierre de Monsabert Le monastere de Liguge etude historique Moines et monasteres Bd 7 Liguge Vienne 1929 L abbaye de Liguge Nouvelles editions latines Paris 1970 Lucien Jean Bord Histoire de l abbaye Saint Martin de Liguge 361 2001 Paris 2005 ISBN 2 7053 3772 5 Einzelnachweise Bearbeiten Leon Bastide 1823 1900 Abgerufen am 23 Marz 2023 franzosisch Charles Vincent Aubrun Le Reverend Pere Aime Lambert In Bulletin hispanique Band 48 Nr 1 1946 S 81 84 persee fr abgerufen am 23 Marz 2023 Abbaye de liguge l Liguge L France Abgerufen am 24 Marz 2023 franzosisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbaye Saint Martin de Liguge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Benediktiner Abtei46 517255138889 0 33107041666667 Koordinaten 46 31 2 1 N 0 19 51 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abtei Saint Martin de Liguge amp oldid 232128377