www.wikidata.de-de.nina.az
Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Rujm Beni Yasser ist eine ursprunglich nabataisch gegrundete Grenzbefestigung im Talgrund des in das Kerak Plateau eingeschnittenen Wadis el Lejjun Erst im Zuge einer Reorganisation des Limes Arabicus wahrend der Regierungszeit des Kaisers Diokletian 284 305 wurde die Anlage durch eine spatromische Garnison erneut besetzt und bis in die byzantinische Zeit genutzt Das romische Grenzschutzkommando in der Befestigung nahm Sicherungs und Uberwachungsaufgaben wahr Daneben besass Beni Yasser zusammen mit dem ruckwartigen Kastell Khirbet el Fityan 2 eine wichtige Funktion im Vorwarnsystem der romischen Grenzsicherung Heute befindet sich das Bauwerk in der semiariden Wustenzone des Gouvernements al Karak in Jordanien Die Kleinstadt Al Qatrana befindet sich rund 17 Kilometer nordnordostlich die Stadt Kerak rund 20 Kilometer sudsudwestlich Rujm Beni YasserLimes Limes Arabiae et PalaestinaeAbschnitt Limes Arabicus vordere Limeslinie Datierung Belegung um 300 n Chr bis spatestens Ende 5 Jhr 1 Typ KleinkastellEinheit Vexillation der Legio IIII Martia Grosse 32 26 mBauweise SteinErhaltungszustand nabataische Grundung gut sichtbar aber aus bautechnischen Grunden teils stark zerfallene Befestigung aus grob gehauenen Steinblocken spatantike ReaktivierungOrt Rujm Beni YasserGeographische Lage 31 14 9 6 N 35 52 45 O 31 236 35 879175 700Hohe 700 mVorhergehend Qasr Bshir Castra Praetorii Mobeni vordere Limeslinie nordnordostlich Anschliessend Qasr Abu Rukba vordere Limeslinie sudlich Ruckwartig Legionslager Betthorus ruckwartige Limeslinie westlich Khirbet el Fityan ruckwartige Limeslinie nordnordwestlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 3 1 Nabataische Fortifikation ca 63 v Chr bis 135 n Chr 3 2 Romisch byzantinische Nutzungsphase um 300 bis um 500 n Chr 4 Spatantiker vorderer Limesverlauf zwischen dem Rujm Beni Yasser und dem Qasr Abu Rukba 5 Literatur 6 AnmerkungenLage BearbeitenDas Fortifikation wurde auf einem kleinen sattelformigen Hugel am ostlichen Rand einer durch das Wadi el Lejjun gebildeten Talebene errichtet Die besondere Bedeutung dieser von Osten nach Westen maximal 1 60 Kilometer langen und von Norden nach Suden rund einen Kilometer breiten Ebene wird durch die dort gelegene strategisch bedeutende Quelle Ain Lejjun gebildet die ein naturlicher Anziehungspunkt fur Handler und Nomaden war und eine dem Klima angepasste Landwirtschaft ermoglichte Eine besondere Bedeutung erhalten die Quelle und die Ebene zusatzlich durch ihre Lage an der ostlichen 200 Millimeter Regenfallgrenze 3 4 Die Sicht von der auf rund 700 Hohenmetern errichteten Grenzbefestigung Beni Yasser reichte in spatantiker Zeit nach Westen auf das rund einen Kilometer entfernt in der Ebene gelegene Legionslager Betthorus 5 das sich auf 696 Hohenmetern befindet bis zum rund 2 40 Kilometer entfernten Kastell Khirbet el Fityan das rund 800 Meter hoch auf dem Kerak Plateau angelegt wurde 6 Insgesamt konnte vom Standort Beni Yasser aus an den meisten Stellen nach Norden Osten und Suden knapp das den Talgrund umgebende Plateau uberblickt werden Ein im Jahr 2003 begonnenes Langzeitprojekt der amerikanischen Palaoanthropologin und Archaologin Jennifer E Jones die bereits unter der Leitung des amerikanischen Provinzialromischen Archaologen Samuel Thomas Parker 1950 2021 an dessen Limes Arabicus Projekt beteiligt war konzentrierte sich auf die Erforschung der vorgeschichtlichen Fundstatten im Tal und rundum von Lejjun Jones untersuchte dabei westlich des in der Ebene gelegenen Legionslager Betthorus neben einer Menhir Reihe unter anderem eine grosse fruhbronzezeitliche Befestigung Die seit Jahrtausenden genutzte Attraktivitat des Gelandes wird auch durch die wesentlich alteren palaolithischen Silex Funde unterstrichen 7 Vor dem erst in die Spatantike zu verortenden Nutzungskonzept der Romer errichteten die Nabataer in der Talebene eine Siedlung die durch die Befestigung Beni Yasser gesichert wurde 1 Forschungsgeschichte BearbeitenDer Biblische Archaologe Nelson Glueck 1900 1971 der in den 1930er Jahren viele Bauten des romischen Limes in Jordanien besuchte nahm auch am Rujm Beni Yasser eine Feldbegehung vor 8 Bereits 1979 hatte die aufgesammelte Keramik einer Feldbegehung unter der Leitung von Parker den nabataischen Ursprung und die spatantike Neunutzung nahegelegt 9 10 Den ausschlaggebenden Beitrag zur modernen Erforschung der Befestigung leisteten jedoch erst die eingehenden Untersuchungen Parkers der mit einer Mannschaft aus Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen von 1980 bis 1989 archaologische Expeditionen an den Limes Arabicus unternahm Als Leiter des Limes Arabicus Projects legte Parker dabei seinen Schwerpunkt auf den romischen Grenzverlauf in Zentraljordanien Die begrenzten Sondierungen am Rujm Beni Yasser zu denen auch Sondagegrabungen gehorten unterstanden Joanne Bloom der ortlichen Grabungsleiterin vom Bryn Mawr College in Bryn Mawr USA 11 Bereits 1980 wahrend der ersten Kampagne des Projekts konnten die Untersuchungen in Rujm Beni Yasser abgeschlossen werden 12 Die wichtigsten Ziele der Forschungen betrafen die Datierung fur jede der Hauptkomponenten der Anlage die Erforschung der Besiedlungsgeschichte und einen vielleicht moglichen Nachweis der romischen Signalisierungsmethoden Dazu wurden zunachst drei Teilbereiche innerhalb der Fortifikation ausgewahlt in denen Schnitte angelegt werden sollten Der erste E 1 genannt betraf den ostlichen Turm die ostliche Umfassungsmauer und einen Abschnitt des zentralen Innenhofs der zweite Schnitt E 2 umfasste das gesamte Innere des westlichen Turms und der dritte Schnitt E 3 diente der Untersuchung von einem der Raume die entlang der sudlichen Umfassungsmauer bestanden 13 Baugeschichte BearbeitenNabataische Fortifikation ca 63 v Chr bis 135 n Chr Bearbeiten nbsp Plan der Fortifikation Rujm Beni Yasser nach den Untersuchungen des Limes Arabicus ProjectsDie altesten Funde auf dem sattelformigen Hugel den spater die Befestigung Beni Yasser einnahm stammen aus der Eisenzeit Zeitlich sich uberschneidende Funde und Befunde belegen eine eisenzeitliche Besiedlung des Wadi Lejjun wobei es fur eine tatsachliche Mitnutzung des Hugels in dieser Zeit insgesamt viel zu wenige Beweise gibt 1 In Beni Yasser kamen 1980 lediglich zwei eisenzeitliche Scherben aus dem Boden und die waren nachtraglich in zeitlich spatere Kontexte eingetragen worden Die Reste der erhalten gebliebenen ohne ihre Turmvorsprunge rund 32 Meter West Ost 26 Meter Nord Sud umfassenden Befestigung besassen einen trapezformigen Grundriss der sich an seinem nordostlichen Ende auf nur 13 50 Meter in seiner Nord Sud Ausrichtung verjungte 13 Hier befand sich auch das einzige Tor zu der Befestigung Der Bau wurde eindeutig durch die Nabataer im ersten Jahrhundert v Chr oder n Chr gegrundet Die Ausgrabungen unter Bloom und Parker haben gezeigt dass die Befestigungsanlagen nicht besonders imposant gewesen sein konnen Die unregelmassige Umfassungsmauer bestand aus einem Trockenmauerwerk das aus lokal anstehenden grob behauenen Hornsteinblocken und Lagen aus Bruchsteinen errichtet worden war Die Starke dieser Mauer betrug lediglich eine Steinschicht 1 An der durch die Archaologen 1980 untersuchten Nord und Sudseite hatte sich das Mauerwerk noch 0 65 Meter beziehungsweise 0 80 Meter hoch erhalten Die Umfassungsmauer stand auf einem breiter ausgelegten Fundament das wiederum auf einer sterilen Bodenschicht grundete 13 Einzig die Lage auf dem Hugel sorgte fur eine gewisse zusatzliche Verteidigungsfahigkeit doch scheint die Anlage auch nicht dafur ausgelegt gewesen zu sein einem ernsthaften Angriff zu widerstehen 1 Die Umfassungsmauer sicherte einen zentralen Innenhof der den vertieften Teil des Hugelsattels einnahm Innerhalb des Hofes deutet ein Schutthaufen in einer kreisformigen Vertiefung auf das Vorhandensein einer Zisterne hin Entlang der nordwestlichen und sudostlichen Umfassungsmauer waren jeweils vier Raume angebaut Auch die Mauern dieser Raume bestanden aus Hornstein teils waren auch Kalkstein und Gips verarbeitet worden Der nordwestlichste Raum an der nordlichen Mauer ragte uber die dortige Ecke der Umfassungsmauer hinaus und schloss an den Sudwestturm an Insgesamt variierten die Raume in ihrer Grosse betrachtlich wobei die Innenmasse von 9 50 4 50 Meter bis lediglich 3 00 4 50 Meter reichten Die Fortifikation besass drei rechteckige Turme den Sudwestturm den Nordostturm und den Sudostturm 13 Am sudwestlichen erhohten Ende des Hugelsattels sprang lediglich ein 9 22 6 34 Meter 14 grosser Turm fast mittig aus der Umfassungsmauer hervor die anderen beiden Turme befanden sich am nordostlichen Ende des Sattels und der Befestigung 13 Die Turme der Fortifikation waren zwar wesentlich starker als die Umfassungsmauer ausgelegt Doch besassen sie keine Innenraume sondern bestanden aus massivem Bruchsteinmauerwerk Daher konnte ihnen kein grosserer Verteidigungswert zugesprochen werden falls ein Feind die Umfassungsmauer durchbrochen hatte Den Ausgrabern unter Bloom und Parker schien es vielmehr dass diese Turme als Plattformen fur ein optisches Fernmeldesystem genutzt wurden Zwei Feststellungen waren fur Bloom und Parker der Hauptzweck zur Anlage dieser Befestigung durch die Nabataer Als erstes gehorte die Fortifikation zu einem Netzwerk an befestigten Posten damit die ostliche Grenze des nabataischen Konigreichs vor mutmasslichen Angriffen nomadischer Stamme gesichert werden konnte Zum Zweiten schutzte die Befestigung die nabataische Siedlung in der Talebene des Wadis el Lejjun vor Angriffen aus dem oberen Wadi Mudschib zu dem es uber eine tiefe Schlucht in Verbindung stand Diese Zugangssituation konnte von dem viel hoher gelegenen aber weiter entfernten Posten in Khirbet el Fityan 1 der offenbar bereits wahrend der eisenzeitlichen 15 und nabataischen Ara genutzt wurde 16 nicht uberwacht werden 1 Neben weiteren Wachstationen konnte in nabataischer und moglicherweise auch in romisch byzantinischer Zeit der rund zwei Kilometer nordostlich gelegene Wachturm uber dem Wadi ed Dabba eingesehen werden 17 Die Untersuchung der stratifizierbaren Abfolge von Laufhorizonten und Nutzungsschichten aus der Befestigung von Rujm Beni Yasser lieferte den Ausgrabern unter Parker wertvolle Daten zur regionalen nabataische Prasenz in Moab Insbesondere konnte eine Abfolge der keramischen Waren erstellt werden die bei der Analyse ahnlicher Scherben die im Vorfeld der Grabungen bei einer Feldbegehung geborgen wurden hilfreich sein konnte Es liessen sich auch einige Kenntnisse gewinnen die Aufschlusse zur lokalen nabataischen Wirtschaft gaben Dazu gehorten auch die Arten von Pflanzen und Tieren die genutzt wurden Die nabataische Garnison scheint im fruhen zweiten Jahrhundert n Chr friedlich geendet zu haben 1 Nach Ausweis des Fundmaterials ernahrte sich die nabataische Garnison von Emmer Oliven sowie Datteln Zudem stand eine variierende Fleischkost von Schaf Ziege Kuh Schwein und Huhnchen auf dem Speiseplan 14 Romisch byzantinische Nutzungsphase um 300 bis um 500 n Chr Bearbeiten Nach der romischen Annexion des Nabataerreiches wahrend der Regierungszeit des Kaisers Trajan 98 117 im Jahre 106 n Chr 18 wurden bedeutende Teile der nabataischen Armee in die romische Armee eingegliedert und anschliessend fern ihrer Heimat stationiert Die nun militarisch geraumte Fortifikation Rujm Beni Yasser blieb in der Folgezeit offenbar unbesetzt und fur den Rest des zweiten und den grossten Teil des dritten Jahrhunderts verlassen Im Zuge des diokletianischen Bauprogramms zur Starkung der arabischen Grenze gegen die wachsende Bedrohung durch die Sassaniden wurde der fast zweihundert Jahre seinem Schicksal uberlassene Posten Beni Yasser um 300 n Chr durch eine romische Grenzschutzeinheit besetzt die wohl als Vexillation der im nahen Legionslager Betthorus kasernierten Legio IIII Martia hierher versetzt wurde Die Spuren des Wiederaufbaus der Veranderungen und Neubauten die in die Zeit zwischen 284 und 324 n Chr datieren liessen sich in allen drei der 1980 untersuchten Schnitten nachweisen Nachdem die Archaologen bei einer Sondierung in Schnitt E 2 das aus einem massiven Schuttkern bestehende Innere des Sudwestturms untersucht hatten liess sich anhand der dort zu Tage gebrachten spatromischen Keramik aus der Zeit zwischen 284 und 324 n Chr nachweisen dass dieser Turm damals entweder neu errichtet oder repariert wurde Auch in Schnitt E 1 konnte der Wiederaufbau des Nordostturms nachgewiesen werden Neben diesen Massnahmen sanierte die spatromische Besatzung von Beni Yasser den Innenhof Es liess sich nachweisen dass die Romer neue Lehmboden uber den alten Laufhorizont nabataischen Datums verlegten 1 In Schnitt E 1 fand sich im Innenhof dazu eine Abfolge von Laufhorizonten und Kulturschichten Sie enthielt mehrere Aschegruben in denen betrachtliche Mengen an Keramik Tierknochen und verkohlten Pflanzenresten lagen Die meisten Scherben gehorten dabei zu Kochgeschirren die in das 4 Jahrhundert n Chr datierten 19 Neben dieser Massnahme errichteten die romischen Strategen zeitgleich im Talgrund von el Lejjun auf bisher unbebautem Grund das Legionslager Betthorus 20 sowie das nahegelegene Kastell Khirbet el Fityan und weitere Neubaukastelle entlang des Limes Arabicus 1 wie das rund 15 Kilometer entfernte 21 inschriftlich datierbare Praetorium Mobeni 22 Fur dieses Kastell ist eine Bauzeit zwischen 293 und 305 n Chr nachweisbar 23 24 25 Auf dem Schuttkern des nordostlichen Turms im Schnitt E 1 fand sich eine relativ grosse 1 75 1 20 Meter umfassende Feuerstelle deren aschiger Befund eine Starke von 0 20 Metern besass In der Asche fanden sich neben Holzkohle angekohltes Reet Brandlehm verkohlte Tierknochen Glasfragmente und Keramikscherben des spaten 3 fruhen 4 Jahrhundert wobei die Kochgefasskeramik den Schwerpunkt bildete Hochstwahrscheinlich sind zwei ebenfalls entdeckte fruhbyzantinische Scherben nachtraglich in den Befund gelangt Zwar war diese Feuerstelle eindeutig zum Abkochen genutzt worden doch waren sich die Wissenschaftler einig dass diese Stelle am hochsten Punkt des von starken Winden getroffenen Hugels fur ein regulares Kochfeuer ungeeignet war Da die Turme der Befestigung im Wesentlichen Plattformen waren deren Inneres mit Gestein verfullt war konnte in ihrem Inneren kein Feuer brennen Die Feuerstelle auf dem nordostlichen Turm schien auch viel zu gross fur eine rein hausliche Funktion zu sein und ihre Lage auf dem hochsten Punkt des Hugels bot die grosstmogliche Sicht 26 Dieser Befund konnte daher in erster Linie fur das optische Fernmeldewesen genutzt worden sein jedoch gibt es dafur keine Beweise 14 Der Hauptzweck von Beni Yasser bestand auch in romisch byzantinischer Zeit in der Beobachtung des unteren Wadis Lejjun und dem Abfluss dieses Trockentals uber das Wadi ed Dabba in das Wadi Muschib sowie in der optischen Nachrichtenubermittlung 1 Die Fortifikation gehorte damit zu einem komplexen Netzwerk von Wachturmen und Signalposten die buchstablich zu Hunderten entlang des Limes Arabicus existierten und die Augen und Ohren der Armee bildeten 27 Diese Aufgabe wurde nach dem Bau einer grossen Wassermuhlenanlage im unteren Wadi noch wichtiger Diese fur die Versorgung der Legion zwingend notwendigen Muhlen und ihr Verbindungsweg konnten weder von Khirbet el Fityan noch vom Legionslager selbst aus uberwacht werden Daher war die Wacht in Beni Yasser die wichtigste Versicherung dieser Anlagen gegen einen Uberraschungsangriff Trotzdem musste deren Mannschaftsstarke nicht sehr stark sein und betrug wahrscheinlich weniger als eine Zenturie Vermutlich bestand sie aus Legionaren der Legio IV Martia die im Legionslager Betthorus stationiert war 1 Die Aufgabe von Beni Yasser durch die byzantinische Armee spatestens am Ende des funften Jahrhunderts war kein isoliertes Ereignis Ein Blick auf die gesamte spatantike Limeszone deutet darauf hin dass praktisch alle Wachturme militarische Stationen und viele Kastelle ein ahnliches Schicksal ereilte Auch Khirbet el Fityan das Parker als Knotenpunkt eines weitreichenden optischen Fernmeldesystems bezeichnete und das damit weitaus bedeutender war als Beni Yasser wurde um 500 aufgegeben Diese Tatsache deutet darauf hin dass das Signalsystem in dieser Zeit nicht mehr funktionierte 1 auch wenn das Legionslager selbst noch bis 530 n Chr militarisch und anschliessend bis zum grossen Erdbeben des Jahres 551 n Chr in ziviler Nachnutzung besetzt blieb Die numismatischen Schlussmunzen aus dem Legionslager datieren in die Regierungszeit des Kaisers Justinian I 527 565 28 Blooms und Parkers Untersuchungen in Beni Yasser erbrachten hingegen keine einzige Munze zur chronologischen Kontrolle des stratifizierbaren keramischen Materials 29 Spatantiker vorderer Limesverlauf zwischen dem Rujm Beni Yasser und dem Qasr Abu Rukba BearbeitenSpuren der Grenzbauwerke zwischen dem Kleinkastell und dem Burgus Name Ort Beschreibung ZustandRujm el Merih Der 11 9 5 Meter grosse rechteckige Wachturm 30 befindet sich auf einer exponierten Anhohe mit einer ausgezeichneten Fernsicht in alle Richtungen 31 32 Besonders wichtig fur die Uberwachung scheint die Wustenstrasse gewesen zu sein die ostlich des Rujm el Merih in Richtung Norden zum Legionslager Betthorus und in Richtung Suden zum Wachturm Qasr Abu Rukba verlauft Der Rujm el Merih grundet auf einer kreisformigen Plattform die moglicherweise als Fundament eines alteren Bauwerks angesprochen werden kann Er besitzt ein 1 50 Meter breites zweischaliges Mauerwerk zwischen dem eine Steinschuttung eingebracht wurde 30 Das Bauwerk wurde weniger als zwei Kilometer ostlich des eisenzeitlich gegrundeten Wachturms Khirbet Thamayil 33 errichtet Die Turmbesatzung des Rujm el Merih konnte sowohl das sieben Kilometer nordlich gelegene Kastell Khirbet el Fityan als auch den rund acht Kilometer sudlich postierten 31 10 50 10 90 Meter umfassenden 34 Wachturm Qasr Abu Rukba einsehen Am Rujm el Merih fand Parker zahlreiche spatromische und fruhbyzantinische Scherben Diese zeitliche Einordnung konnte auch die Architektur des Turms bestatigen denn es scheint sich wie beim Qasr Abu Rukba um eine spatromische Konstruktion zu handeln 31 Neben Parkers Limes Arabicus Project untersuchte auch der Historiker und Bibelwissenschaftler James Maxwell Miller mit seiner Archaeological Survey of the Kerak Plateau die von 1978 bis 1982 stattfand den Rujm el Merih Seine Mannschaft sammelte 168 Keramikscherben darunter 14 nabataische 4 spatromische und 2 fruhbyzantinische Trotz ansonsten ahnlicher Ergebnisse wie Parker ordnete Miller das Schalenmauerwerk des Turmes den Nabataern zu und nahm an dass dieser Fundplatz in der romischen und fruhbyzantinischen Periode wiederverwendet wurde 35 Parker ging zwar ebenfalls von einer ursprunglich in nabataischer Zeit an dieser Stelle gegrundeten Struktur aus doch blieb er bei seiner Annahme den heute sichtbaren Turmrest mit seinen als Opus incertum aufgefuhrten Mauern als spatromischen Neubau zu betrachten Im Anschluss wird eine Liste der identifizierten Keramikscherben aus Millers und Parkers Feldbegehungen wiedergegeben Parkers Mannschaft hatte insgesamt 59 Scherben gesammelt 36 die Parker bis 2006 zum Abschluss des Limes Arabicus Projekts folgendermassen datierte 37 Anzahl Zeitstellung Bemerkung2 eisenzeitlich ca 1200 539 v Chr 38 14 52 fruhromisch nabataisch ca 63 v Chr 135 n Chr 2 4 6 spatromisch ca 135 32413 spatromisch fruhbyzantinisch ca 135 5021 2 3 fruhbyzantinisch ca 324 5021 spatottomanisch ca 1703 19182 nicht bestimmtQasr Abu Rukba Hauptartikel Qasr Abu Rukba 38 Literatur BearbeitenJoanne Bloom Samuel Thomas Parker The Fortlet of Rujm Beni Yasser In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Interim Report on the Limes Arabicus Project 1980 85 Band 2 British Archaeological Reports International Series 340 BAR Publishing Oxford 1997 ISBN 0 86054 438 9 S 447 ff hier S 449 ff Samuel Thomas Parker James Lander Legio IV Martia and the Legionary Camp at El Lejjun In Byzantinische Forschungen 8 1982 S 185 210 Samuel Thomas Parker Preliminary Report on the 1980 Season of the Central Limes Arabicus Project In Bulletin of the American Schools of Oriental Research 247 1982 S 1 26 Samuel Thomas Parker Roman frontier studies In The ASOR Newsletter 8 1981 S 8 20 hier S 14 ff Nelson Glueck Explorations in Eastern Palestine I In The Annual of the American Schools of Oriental Research 14 1933 1934 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Joanne Bloom Samuel Thomas Parker The Fortlet of Rujm Beni Yasser In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Interim Report on the Limes Arabicus Project 1980 85 Band 2 British Archaeological Reports International Series 340 BAR Publishing Oxford 1997 ISBN 0 86054 438 9 S 447 ff hier S 455 456 Khirbet el Fityan bei 31 14 34 N 35 51 24 O 31 242777777778 35 856666666667 Samuel Thomas Parker The Roman frontier in central Jordan Final report on the Limes Arabicus Projekt 1980 1989 Band 1 Dumbarton Oaks studies 40 Harvard University Washington D C 2006 ISBN 0 88402 298 6 S 111 272 Abb 1 2 Johanna Ritter Burkert Bethorus Lejjun JO In Hans Peter Kuhnen Hrsg Wustengrenze des Imperium Romanum Der romische Limes in Israel und Jordanien Nunnerich Asmus Mainz 2018 ISBN 978 3 96176 010 7 S 120 123 hier S 120 121 Legionslager Betthorus bei 31 14 13 5 N 35 52 6 74 O 31 237083333333 35 868538888889 Kastell Khirbet el Fityan bei 31 14 34 N 35 51 24 O 31 242777777778 35 856666666667 Jennifer E Jones Movement Across the Landscape and Residential Stability Agency and Place in the Southern Levantine Early Bronze Age In Sharon R Steadman Jennifer C Ross Hrsg Agency and Identity in the Ancient Near East New Paths Forward Routledge London New York 2014 ISBN 978 1 84553 443 1 S 13 26 hier S 19 Nelson Glueck Explorations in Eastern Palestine I In The Annual of the American Schools of Oriental Research 14 1933 1934 Samuel Thomas Parker James Lander Legio IV Martia and the Legionary Camp at El Lejjun In Byzantinische Forschungen 8 1982 S 185 210 Samuel Thomas Parker Preliminary Report on the 1980 Season of the Central Limes Arabicus Project In Bulletin of the American Schools of Oriental Research 247 1982 S 1 26 hier S 16 Samuel Thomas Parker The Central Limes Arabicus Project The 1980 Campaign In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 25 1981 S 171 178 hier S 173 Samuel Thomas Parker Research on the Central Limes Arabius 1980 1982 In Michael Mackensen Hrsg Studien zu den Militargrenzen Roms 3 13 Internationaler Limeskongress Aalen 1983 Forschungen und Berichte zur Vor und Fruhgeschichte in Baden Wurttemberg 20 Theiss Stuttgart 1986 S 641 648 hier S 644 a b c d e Joanne Bloom Samuel Thomas Parker The Fortlet of Rujm Beni Yasser In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Interim Report on the Limes Arabicus Project 1980 85 Band 2 British Archaeological Reports International Series 340 BAR Publishing Oxford 1997 ISBN 0 86054 438 9 S 447 ff hier S 449 a b c Samuel Thomas Parker Preliminary Report on the 1980 Season of the Central Limes Arabicus Project In Bulletin of the American Schools of Oriental Research 247 1982 S 1 26 hier S 17 Vincent A Clark Frank L Koucky Samuel Thomas Parker The Regional Survey In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 25 ff hier S 39 Ariel S Lewin Diocletian Politics and limites in the Near East In Philip Freeman Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman frontier studies BAR International Series 1084 Archaeopress Oxford 2002 S 91 102 hier 94 Wachturm Limes Arabicus Projekt Feld Fundnr 56 223 bei 31 15 1 26 N 35 53 25 22 O 31 25035 35 890338888889 Hans Peter Kuhnen Wustengrenze des Imperium Romanum Die Schicksalsgrenze Roms im Orient von Augustus bis Heraclius In Hans Peter Kuhnen Hrsg Wustengrenze des Imperium Romanum Der romische Limes in Israel und Jordanien Nunnerich Asmus Mainz 2018 ISBN 978 3 96176 010 7 S 1 116 hier S 76 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 79 Johanna Ritter Burkert Bethorus Lejjun JO In Hans Peter Kuhnen Hrsg Wustengrenze des Imperium Romanum Der romische Limes in Israel und Jordanien Nunnerich Asmus Mainz 2018 ISBN 978 3 96176 010 7 S 120 123 hier S 120 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 53 Praetorium Mobeni bei 31 20 14 1 N 35 58 51 5 O 31 33725 35 980972222222 Samuel Thomas Parker The Limes Arabicus Project The 1985 Campaign In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 30 1986 S 233 252 hier S 247 Hans Peter Kuhnen Wustengrenze des Imperium Romanum Die Schicksalsgrenze Roms im Orient von Augustus bis Heraclius In Hans Peter Kuhnen Hrsg Wustengrenze des Imperium Romanum Der romische Limes in Israel und Jordanien Nunnerich Asmus Mainz 2018 ISBN 978 3 96176 010 7 S 1 116 hier S 138 CIL 3 14149 Joanne Bloom Samuel Thomas Parker The Fortlet of Rujm Beni Yasser In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Interim Report on the Limes Arabicus Project 1980 85 Band 2 British Archaeological Reports International Series 340 BAR Publishing Oxford 1997 ISBN 0 86054 438 9 S 447 ff hier S 453 Samuel Thomas Parker Roman frontier studies In The ASOR Newsletter 8 1981 S 8 20 hier S 14 Johanna Ritter Burkert Bethorus Lejjun JO In Hans Peter Kuhnen Hrsg Wustengrenze des Imperium Romanum Der romische Limes in Israel und Jordanien Nunnerich Asmus Mainz 2018 ISBN 978 3 96176 010 7 S 120 123 hier S 123 Joanne Bloom Samuel Thomas Parker The Fortlet of Rujm Beni Yasser In Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Interim Report on the Limes Arabicus Project 1980 85 Band 2 British Archaeological Reports International Series 340 BAR Publishing Oxford 1997 ISBN 0 86054 438 9 S 447 ff hier S 530 a b Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Band 1 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 98 a b c Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 549 Wachturm Rujm el Merih bei 31 11 5 11 N 35 52 19 95 O 31 184752777778 35 872208333333 Wachturm Khirbet Thamayil bei 31 11 9 2 N 35 51 18 02 O 31 185888888889 35 855005555556 Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Band 1 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 105 James Maxwell Miller Archaeological Survey of the Kerak Plateau Conducted during 1978 1982 under the direction of J Maxwell Miller and Jack M Pinkerton Archaeological reports American Schools of Oriental Research 1 Scholars Press Atlanta 1991 ISBN 1555406424 S 106 107 Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Band 1 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 99 Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Band 2 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 332 Qasr Abu Rukba bei 31 6 42 23 N 35 52 47 46 O 31 111730555556 35 87985Vorderer Limes Arabicus Abschnitt westliche Jordanische Wuste Qasr ez Zaʿfaran Khirbat az Zuna Qasr eth Thuraiya Qasr Bshir Castra Praetorii Mobeni Rujm Beni Yasser Qasr Abu Rukba Umm Ubtulah Er Ruweihi Jurf ed Darawish Abu Hutana Kastell Dajaniya El Mutrab Khirbet es Samra Maʿan Khirbet el Qirana Kastell Hauara Kleinkastell el Quweira Kleinkastell Khirbet el Khalde Praesidium Kleinkastell Khirbet el Kithara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rujm Beni Yasser amp oldid 238143638