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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap El Mutrab das auch unter den Namen Maʿan el Mutrab Al Mutrab sowie Umm at Trab bekannt wurde 4 ist ein archaologischer Fundplatz und nach traditioneller Ansicht ein spatromisches Kleinkastell dessen Besatzung fur Sicherungs und Uberwachungsaufgaben am vorderen Limes Arabiae et Palaestinae in der spatantiken Provinz Arabia zustandig war Das Baudenkmal befindet sich in der jordanischen Wuste knapp funf Kilometer ostlich der einst durch die Hedschasbahn erschlossenen Stadt Maʿan im Gouvernement Maʿan Nach neueren Forschungen konnte die Anlage auch eine antike oder islamische Karawanserei Teil eines riesigen spatantiken und spater fruhislamischen Landwirtschaftsbetriebes oder ein umayyadisches Wustenschloss gewesen sein Das Fundareal bis September 2017 noch weitgehend intakt war im Marz 2018 durch die fortschreitende landwirtschaftliche Nutzung bis auf ein Drittel vernichtet worden Mit Planierraupen wurde das niemals archaologisch ergrabene Baudenkmal mit all seinen Funden und Befunden abgeschoben Die fortschreitende Zerstorung wurde von den Mitarbeitern der Aerial Photographic Archive for Archaeology in the Middle East APAAME dokumentiert Dieses luftbildarchaologische Projekt wird durch die Archaologen David Leslie Kennedy und Bob Bewley von der University of Western Australia im australischen Perth betreut 5 El MutrabLimes Limes Arabiae et PalaestinaeAbschnitt Limes Arabicus vordere Limeslinie Datierung Belegung 4 5 Jh n Chr 1 bis Ende 5 Anfang 6 Jh 2 oder Grundungim 7 8 Jh n Chr 3 Typ Kleinkastell Wustenschloss Karawanserei mit angeschlossenem Landwirtschaftsbetrieb Einheit Vexillation der Ala Antana dromedariorum Grosse 46 50 m 47 m 3 0 22 ha Bauweise SteinErhaltungszustand Bis 2017 weitgehend unangetastet und fast vollstandig erhalten 2018 bis auf ein Drittel ohne archaologische Untersuchungen zerstort Mit den letzten Zerstorungen gingen auch Raubgrabungen einherOrt Maʿan el MutrabGeographische Lage 30 12 15 3 N 35 47 22 8 O 30 204238888889 35 789655555556 1055Hohe 1055 mVorhergehend Kastell Dajaniya vordere Limeslinie nordlich Anschliessend Khirbet es Samra vordere Limeslinie sudlich Ruckwartig El Hammam ruckwartige Limeslinie westlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 3 1 Datierung 3 2 Umwehrung und Innenbebauung 3 3 Wasserversorgung 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLage BearbeitenDie Romer kontrollierten an den Aussenposten des Reiches Stammesbewegungen insbesondere entlang der wichtigen Migrationsrouten da den ortlichen Grenzschutzkommandeuren das zyklische Muster des Nomadenlebens bewusst war Die Nomadenstamme tendierten dazu den von der Natur vorgegebenen Wegen und Trassen wie insbesondere den Wadis zu folgen weshalb gerade dort Militarposten entstanden wobei die fest stationierten Einheiten auch mittels berittener Patrouillendienste Uberwachungsarbeit leisteten 6 Gemeinsam mit der nur etwas uber drei Kilometer westlich im ruckwartigen Raum gelegenen Befestigung El Hammam Ammatha 7 befand sich El Mutrab in isolierter Lage auf einem leicht erhohten Punkt 3 an einem durch zwei sich verbindende Wadis dem Wadi Maʿan und dem Wadi al Mahatta gebildeten triangularen plateauartigen Gelandesporn 8 Diese beiden von Westen nach Osten verlaufenden Wadis die sich im Bereich ihres Zusammenschlusses sehr nahe kommen haben zuvor die Stadt Ma an im Norden und Suden in zwei weiten Bogen umflossen Nach ihrem Zusammenschluss bei El Hammam nehmen die beiden Trockentaler anschliessend wieder ihren eigenen Verlauf auf Wahrend das am nordlich fliessenden Wadi Maʿan gelegene El Mutrab auf rund 1 055 Metern 9 Seehohe im Bereich des Sudufers errichtet wurde befindet sich El Hammam auf rund 1 097 Metern Seehohe am Westrand der die beiden Wadis verbindenden Spitze 10 Das Wadi Maʿan entwickelt sich weiter ostlich von El Mutrab zu einem Netz aus sich stetig weiter verastelnden Trockentalern die das Land facherformig in nordlicher und sudlicher Richtung durchziehen Von El Mutrab aus hatte die Besatzung gute Sichtverhaltnisse in alle Himmelsrichtungen 9 Als dritte Anlage die einen ahnlichen Aufbau wie El Mutrab und El Hammam in dieser Region aufweist ist Khirbet es Samra bekannt geworden dessen Baurest nur knapp 1 20 Kilometer sudwestlich von El Mutrab am Nordufer des sudlich fliessenden Wadi al Mahatta entdeckt wurden 11 Alle drei Anlagen zwischen denen sich eine in der Antike entwickelte von kunstlichen wasserfuhrenden Kanalen und Aquadukten durchzogene landwirtschaftliche Zone befindet stehen in Sichtkontakt zueinander Die Fundstatten liegen im westlichen Teil des El Jafr Beckens 12 und dort am Rande der sudjordanischen Wustengebiete in einer ariden Landschaft Die klimatischen mittleren Winter Maxima und Minima betrugen zu Beginn der 1990er Jahre fur Ma an 13 8 und 2 7 Grad Celsius Fur die Sommermonate ergab sich eine Spanne von 31 9 bis 18 8 Grad Celsius 13 Forschungsgeschichte BearbeitenIm 19 Jahrhundert wurde gelegentlich von einigen Forschungsreisende uber archaologische Uberreste in der Gegend um Ma an berichtet So 1897 auch durch den Briten John Edward Gray Hill 1839 1914 14 Unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten wurde die Anlage jedoch erstmals 1897 auf einer der Forschungsreisen des osterreichischen Althistorikers Alfred von Domaszewski 1856 1927 und des deutsch amerikanischen Philologen Rudolf Ernst Brunnow 1858 1917 bekannt Die beiden Wissenschaftler untersuchten damals den romischen Limes und viele weitere antiken Statten der einstigen Provinz Arabia und vermassen die sichtbaren Teile von El Mutrab In dem Bau sahen sie die Reste eines antiken Kastells und erkannten auch den Aquadukt der die beiden Befestigungen El Mutrab und El Hammam verband 15 Ein weiterer fruher Besucher war der osterreich ungarische Orientalist Alois Musil 1868 1944 der die Region im Jahr 1910 besuchte Er wies insbesondere nochmals auf die Reste des Aquadukts und auf diverse damit wohl zusammenhangende verfallene aber noch sichtbare Bewasserungsstrukturen im Raum um El Hammam und El Mutrab hin 16 Der osterreichisch britische Archaologe Aurel Stein 1862 1943 untersuchte das Gebiet 1939 17 und erstellte einen Plan von El Hammam Zudem wies er auf Bemerkungen von Royal Air Force Piloten hin die im Bereich ostlich von Ma an alte landwirtschaftlich genutzte Flachen erkannt hatten Stein kam nach einer Untersuchung des Gelandes zu dem Schluss dass es zwischen El Mutrab und El Hammam ein grosses Bewasserungssystem gegeben hatte das aus einem machtigen Reservoir bei El Hammam gespeist wurde Stein glaubte jedoch nicht dass dieses System romischen Ursprungs sei und verwies auf Textquellen die den Bau eines Aquadukts durch den osmanischen Herrscher Suleyman I 1520 1566 in Ma an belegen wurden 18 Erneute wissenschaftliche Forschungen fanden erst 1976 wahrend einer vom jordanischen Antikendienst unterstutzten wissenschaftlichen Expedition zum Limes Arabicus statt Die Leitung der von der American Schools of Oriental Research finanziell geforderten Untersuchungen 19 lag in den Handen des amerikanischen Provinzialromischen Archaologen Samuel Thomas Parker 1950 2021 Parker untersuchte die Baureste der Anlage unter dem Aspekt eines romischen Kastells ohne Ausgrabungen vorzunehmen und unternahm eine Feldbegehung um uber Oberflachenfunde nahere Aufschlusse zum Alter und zur Belegungsgeschichte der Fortifikation in Erfahrung bringen zu konnen 20 Fur das Fehlen von Wehrturmen bei El Mutrab und El Hammam verwies er auf die ahnlich gestalteten Bauten von Umm al Dschimal und Qasr el Baiq die durch Inschriften auf ein fruhbyzantinisches Datum datiert werden konnten 9 Die britische Klassische Archaologin Shelagh Gregory lehnte 1997 Parkers Identifizierung von El Mutrab und El Hammam als byzantinische Kastelle mit der Begrundung ab dass die von Parker zitierten Parallelen fachlich nicht sicher seien Obwohl Parkers Keramikdatierungen ein byzantinisches Datum ganz deutlich bestatigten verwies Gregory darauf dass die von Parker herangezogenen kontextbezogenen Beweise fur die Inschriften aus anderen Statten nicht schlussig waren 21 Wie Parker hatte bereits 1973 der deutsche Biblische Archaologe Volkmar Fritz 1938 2007 nach der von ihm geleiteten Ausgrabung des ruckwartigen Kastells auf dem Tell es Seba am Limes Palaestina das ebenfalls keine Wehrturme besass auf Vergleiche mit anderen spatantiken Wehrbauten hingewiesen Er legte jedoch stichhaltigere Beweise aus entfernteren Provinzen vor und verwies dabei auf Objekte am Limes Tripolitanus und am Obergermanisch Raetischen Limes im Speziellen dort auf den raetischen Burgus Burgsalach 22 Der polnische Klassische Archaologe Zbigniew T Fiema der seit Jahrzehnten in Jordanien forscht und von 1992 bis 1997 leitender Archaologe der American Schools of Oriental Research in Amman war unterstrich im September 2000 beim 18 Internationalen Limeskongress in Amman die Bedeutung der Fundplatze von El Mutrab und El Hammam als militarische Befestigungen der byzantinischen Zeit 23 Bereits 2002 waren durch Planierraupen mehrere Bereiche der Ruine insbesondere aber das nordwestliche Viertel schwer beschadigt worden 3 Trotzdem war der Fundplatz bis September 2017 noch weitgehend intakt bevor er im Marz 2018 durch die fortschreitende landwirtschaftliche Nutzung bis auf ein Drittel vollstandig vernichtet wurde Weitergehende archaologische Forschungen oder Ausgrabungen haben nie stattgefunden Luftbildaufnahmen zeigen zudem durch Raubgrabungen entstandene Schadensbilder Durch die Zerstorung sind alle dazugehorigen Funde und Befunde fur die Wissenschaft verloren Auf dem Schutt einer Erdrampe die jetzt einen Teilbereich der ehemaligen Fortifikation bedeckt wurden zwei Tanks angelegt 24 25 26 27 El Hammam mit seiner grossen umliegenden Siedlung wurde bereits zuvor ohne archaologische Grabungen vollstandig abgetragen 28 29 Mit dem britischen Archaologen George Macrae Findlater der unter anderem in fuhrenden Positionen fur das British Institute in Amman arbeitete kam es wahrend der von ihm geleiteten Dana Archaeological Survey DAS zwischen 1994 und 1996 unter anderem zu einer erneuten Erkundung des Gebietes ostlich von Maʿan Fur ihn war es uberraschend wie wenig Aufmerksamkeit die archaologischen Uberreste der Region bisher erfahren hatten Bei seinen Forschungen kamen ihm Zweifel am militarischen Zweck und der Art der Nutzung von El Hammam El Mutrab und Khirbet es Samra Aufgrund ihrer sehr ahnlichen Bauart ohne jegliche Wehrturme sah er in den drei Anlagen Entsprechungen zu einem Karawanserei Typus der teilweise romisch militarische Strukturen ubernahm und mit einem grossen zentralen Innenhof ausgestattet war Dieser Typus so Findlater 2003 liesse sich in der Architektur des Nahen Ostens sowohl in der antiken als auch und islamischen Epoche finden 30 31 Findlater ausserte weiter dass El Hammam El Mutrab und Khirbet es Samra nicht als militarische Bauwerke anzusehen seien sondern mit ihren Aquadukten und dem aufwendigen Bewasserungssystem zu einem riesigen landwirtschaftlichen Betrieb gehort haben konnten Nicht in El Hammam sei die in der Notitia Dignitatum fur den Ort Admatha bestatigte Abteilung der Ala Antana dromedariorum zu suchen 32 sondern wohl in der modernen Stadt Maʿan die zu seinem Bedauern noch nie richtig archaologisch aufgearbeitet wurde Mit seinem DAS Projekt entdeckte er jedoch in den Mauern der islamischen Festung Hajj die heute das Besucherzentrum von Maʿan bildet deutlich unterschiedliche bearbeitete Mauerblocke die von einem fruheren Gebaude stammen konnten Doch insgesamt gibt diese Feststellung nicht genugend Anhaltspunkte her um eine romische Garnison in Ma an zu postulieren 33 Merkwurdigerweise identifizierte Findlater die von allen anderen Forschern als el Mutrab bezeichnete Befestigung als Khirbet es Samra und umgekehrt Dementgegen kam der Schweizer Archaologe Denis Genequand bei seinen zehntagigen Feldforschungen im Juli 2002 mit einer vollig neuen Fragestellung nach El Mutrab Er war bei seiner Arbeit auf der Suche nach den fruhislamischen Siedlungen im Raum Ma an und kam zu dem Schluss dass die noch am Ende des 20 Jahrhunderts erhaltenen Ruinen von El Hammam sowie El Mutrab umayyadischen Ursprungs gewesen sein konnten 3 Hier ware an Wustenschlosser zu denken Der schottische Luftbildarchaologe und Historiker David L Kennedy von der University of Western Australia kam 2004 ebenfalls zu dem Schluss in den Ruinen von El Hammam El Mutrab sowie dem sudlicher gelegenen Khirbet es Samra entweder Karawansereien oder fruhislamische Residenzen zu sehen Obwohl sich an allen drei Fundorten auch romische Keramikscherben finden lassen seien deren Mengen im Vergleich zu den dazu identifizierten islamischen Tonwaren bescheiden Kennedy glaubte jedoch dass sich an diesem Ort mit grosser Wahrscheinlichkeit auch echte romische Militaranlagen befunden haben beziehungsweise dass sich daneben zwischen diesen drei Anlagen ein kaiserliches Gut befunden haben konnte 34 Diese alteren Anlagen konnten spater fruhislamisch uberpragt worden sein Baugeschichte BearbeitenBereits Brunnow und Domaszewski stellten deutliche Ahnlichkeiten in den Bauplanen der Anlagen von El Mutrab und El Hammam fest was nach Parker einen deutlichen Hinweis auf eine mogliche Gleichzeitigkeit der Erbauung beider Anlagen nahelegen konnte 9 Es ware daher moglich in den beiden Fortifikationen eine ostliche Erweiterung der romischen Grenzzone in diesem Sektor zu sehen die in das 4 beziehungsweise 5 Jahrhundert zu datieren ware Zu jener Zeit musste auch der Siedlungsschwerpunkt gelegen haben und mit den beiden Wehrbauten der Aquadukt errichtet worden sein 9 Der Archaologe legte jedoch Wert darauf dass seine Thesen erst einer Uberprufung durch Ausgrabungen bedurfen 1 Datierung Bearbeiten Parker nutzte bei seinen Forschungsexpeditionen zum spatantiken Limes Arabicus ein stratigraphisches Schema auf das der vereinfachten Zuordnung fur die gesicherten romischen und byzantinischen Funde und Befunde dient 35 36 Dieses Schema uberarbeitete er mehrfach sodass sich die romisch byzantinischen Perioden im Jahr 2006 beim Abschluss des Limes Arabicus Projekts folgendermassen darstellten 37 Zeitstellung Ungefahre Datierungfruhromisch nabataisch ca 63 v Chr 135 n Chr spatromisch I ca 135 193spatromisch II ca 193 235spatromisch III ca 235 284spatromisch IV ca 284 324fruhbyzantinisch I ca 324 363fruhbyzantinisch II ca 363 400fruhbyzantinisch III ca 400 450fruhbyzantinisch IV ca 450 502spatbyzantinisch I II ca 502 551spatbyzantinisch III IV ca 551 636fruhislamisch ca 636 1174spatislamisch ca 1174 1918 nbsp Der Plan der Anlage in einer Kombination unterschiedlicher Medien bis 2018Wie die Feldbegehung durch Parker ergab deutet das Keramikspektrum von diesem Fundplatz darauf dass Menschen dort in weit auseinanderliegenden Abstanden immer wieder Station machten So fand sich kupfersteinzeitliche chalkolithische Ware neben Erzeugnissen der fruhromischen ayyubidischen und mamelukischen Zeit Wie bei Parkers Untersuchungen in El Hammam mangelte es auch in El Mutrab an spatromischer Keramik doch waren 70 Prozent der auswertbaren Keramikscherben fruhbyzantinischen Ursprungs Im Unterschied zu El Hammam konnte Parker in El Mutrab keine Hinweise auf eine Wiederbesetzung des Platzes durch die Umayyaden feststellen 9 Genequand untersuchte 2002 den Fundplatz in Hinblick auf dessen eventuelle islamische Vergangenheit So fand er bei einer erneuten Feldbegehung am Fundplatz im Gegensatz zu Parker auch fruhislamische Scherben darunter einige bemalte Stucke die er eindeutig der Umayyaden Zeit zuordnen konnte Zusammen mit diesen Scherben kam er bei einem Vergleich mit umayyadischen Wustenschlossern zu der Schlussfolgerung dass die Baureste seiner Meinung nach wahrscheinlich umayyadischen Ursprungs sind Die romisch byzantinischen Funde erklart er sich damit dass der umayyadische Bau offenbar auf einem Platz stand der zuvor bereits wahrend der byzantinischen Zeit genutzt wurde Zwar liessen sich von einem byzantinischen Vorgangerbau oder einer entsprechenden Siedlung am Ort keinerlei Spuren feststellen doch erklarte sich Genequand diesen Umstand damit dass die Baumaterialien fruherer Gebaude wahrend der Umayyadenzeit wiederverwendet worden sind 3 Fur Findlater entwickelte sich das Fundgebiet komplexer Neben El Hammam mit seinem riesigen Wasserreservoir am westlichen und El Mutrab sowie Khirbet es Samra am ostlichen Ende dem Aquadukt und verschiedenen weiteren Kanalen liesse sich ein zentral geplantes umfassendes Bewasserungsnetz rekonstruieren Diese landwirtschaftliche Produktionsstatte sei wahrend der spatbyzantinischen Ara eingerichtet und bis in die fruhislamische Zeit weiterverwendet worden Findlater lehnte einen militarischen Bezug der drei Anlagen ab und forderte diesen Landwirtschaftsbetrieb aus allen Theorien uber einen militarischen Standort der byzantinischen Streitkrafte herauszuhalten Wenn sich in diesem Gebiet wahrend der Antike ein militarischer Standort befand dann sei er mit grosserer Wahrscheinlichkeit im Raum von Maʿan zu suchen 38 Umwehrung und Innenbebauung Bearbeiten nbsp An der Umfassungsmauer werden die Lagen aus grossen rechteckigen Steinblocken mit Durchschussen aus schmalen Bruchsteinen unterbrochen Untersuchung 1897 Die ostwestlich orientierte fast quadratische Befestigung umfasste rund 46 50 47 Meter 3 0 0022 Hektar und wurde aus grob zugerichteten Kalksteinblocken 9 nach Genequand Sandsteinblocke 3 unter Mitverwendung von Hornstein 9 und Lavabrocken 3 errichtet Von diesen Mauern haben sich noch mehrere Schichten in der Hohe erhalten Die wahrend der Untersuchungen durch Brunnow und von Domaszewski im Jahre 1897 photographierte Aussenseite der damals teils noch mannshohen Umfassungsmauer zeigt abwechselnd die regelhaft gesetzten Lagen aus grossen rechteckigen Steinblocken mit Durchschussen aus schmalen Bruchsteinen 39 Findlater beschrieb noch zwei Bruchstucke eines grossen Muhl beziehungsweise Mahlsteins die sich in der sudwestlichen Ecke der Befestigung befanden Er gab ihn mit einer Breite von rund 1 20 Metern an und bemerkte im Zentrum des Steins ein zentrales Loch 40 Moglicherweise ist dieser Befund als jene kreisformige Herdstelle anzusehen die bereits durch von Domaszewski und Brunnow mit einem Durchmesser von zwei Metern in ihrem Grundrissplan zu El Mutrab vermerkt wurde 41 Wie die Fortifikation von El Hammam besass auch El Mutrab keine der fur spatantike Kastelle so charakteristischen weit aus dem Verband der Umfassungsmauer hervorspringenden Wehrturme Die Starke der Wehrmauer selbst fallt relativ schwach aus und betragt im Durchschnitt lediglich 0 75 Meter Der einzige Zugang in das Innere der Fortifikation war zwei Meter breit und in die ostliche Wehrmauer integriert Wiederum typisch fur spatantike Wehrbauten ist die Gestaltung als Zentralhofkastell Das regelmassig gestaltete Innere der Anlage bestand somit aus einem grossen zentralen vierseitigen Innenhof der rundum mit rechteckigen Raumfluchten bebaut war Diese Raume orientieren sich parallel zur Wehrmauer und stiessen mit ihren Zwischenwanden im rechten Winkel auf die Umfassungsmauer 9 Einen um den Innenhof laufenden Portikus hat es nicht gegeben 3 Wasserversorgung Bearbeiten nbsp Die als Steinwall erhaltenen Reste des Aquadukts zwischen El Mutrab und El Hammam wahrend der Untersuchungen durch Brunnow und von Domaszewski im Jahre 1897Die Wasserversorgung wurde uber einen teilweise noch gut erhaltenen Aquadukt gesichert 10 der bereits durch Brunnow und von Domaszewski 1897 photographisch festgehalten und soweit bekannt beschrieben wurde 42 Die von Westen kommende unmittelbar nordlich der Fortifikation vorbeiziehende und nach Nordosten abknickende Wasserleitung konnte bei den Untersuchungen von 1976 jedoch nicht in ihrer vollen Ausdehnung festgestellt werden 9 Laut Musil erstreckte sich der Aquadukt einst westwarts bis zu einer Quelle in Basta an der Via Traiana Nova in einer Entfernung von 21 Kilometern Der Orientalist stellte sich vor dass mit dem Aquadukt eine ausgedehnte Anbauflache hatte bewassert werden konnen Die offene Steppe an den beiden nahen Befestigungen konnte sich laut Parker in der Tat als landwirtschaftliche Nutzflache eignen doch bleibe eine solche Vorstellung seiner Meinung nach Spekulation 10 43 Fiema hingegen ging im Jahr 2002 bereits fest davon aus dass El Hammam und El Mutrab als fruhbyzantinische Kastelle landwirtschaftliche Siedlungen der Region Udhruh Ma an schutzten Er fuhrte des Weiteren aus dass das Fundmaterial von verschiedenen Kastellstandorten ihre Aufgabe wahrend der spateren byzantinischen Periode belegen wurde und damit auch El Mutrab und El Hammam am Ende des 5 oder am Anfang des 6 Jahrhunderts aufgegeben worden seien 2 Literatur BearbeitenDavid L Kennedy The Roman Army in Jordan Council for British Research in the Levant Henry Ling London 2004 ISBN 0 9539102 1 0 S 184 186 Denis Genequand Maʿan an early Islamic settlement in southern Jordan Preliminary report on a survey in 2002 In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 47 2003 S 25 35 hier S 29 30 George Macrae Findlater Limes Arabicus via militaris and Resource Control in southern Jordan In Philip Freeman Julian Bennett Zbigniew T Fiema Birgitta Hoffmann Hrsg Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman Jordan September 2000 Band 1 BAR Publishing BAR International Series 1084 I Oxford 2002 ISBN 1 84171 465 8 S 137 152 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 Samuel Thomas Parker Archaeological Survey of the Limes Arabicus A Preliminary Report In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 21 1976 S 24 Alfred von Domaszewski Rudolf Ernst Brunnow Die Provincia Arabia auf Grund zweier in den Jahren 1897 und 1898 unternommenen Reisen und der Berichte fruherer Reisender beschrieben Band 2 Trubner Strassburg 1904 S 3 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons El Mutrab Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten a b Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 146 a b Zbigniew T Fiema The military presence in the countryside of Petra in the C6th In Philip Freeman Julian Bennett Zbigniew T Fiema Birgitta Hoffmann Hrsg Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman Jordan September 2000 Band 1 BAR Publishing BAR International Series 1084 I Oxford 2002 ISBN 1 84171 465 8 S 121 136 hier S 132 a b c d e f g h i j Denis Genequand Maʿan an early Islamic settlement in southern Jordan Preliminary report on a survey in 2002 In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 47 2003 S 25 35 hier S 29 30 Denis Genequand Maʿan an early Islamic settlement in southern Jordan Preliminary report on a survey in 2002 In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 47 2003 S 25 35 hier S 29 30 hier S 29 Kennedy amp Bewley team APAAME Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 9 El Hammam 30 204769444444 35 756130555556 Denis Genequand Maʿan an early Islamic settlement in southern Jordan Preliminary report on a survey in 2002 In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 47 2003 S 25 35 hier S 27 a b c d e f g h i j Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 102 a b c Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 100 Khirbet es Samra 30 196611111111 35 780030555556 Wolfgang Waitzbauer Jordanien aus okologischer Sicht In Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse133 134 Wien 1995 S 83 122 hier S 111 Wolfgang Waitzbauer Jordanien aus okologischer Sicht In Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse133 134 Wien 1995 S 83 122 hier S 92 John Edward Gray Hill A Journey to Petra In Palestine Exploration Quarterly 1 Band 29 1897 S 35 44 134 144 Alfred von Domaszewski Rudolf Ernst Brunnow Die Provincia Arabia auf Grund zweier in den Jahren 1897 und 1898 unternommenen Reisen und der Berichte fruherer Reisender beschrieben Band 2 Der aussere Limes und die Romerstrassen von el Maan bis Boṣra Trubner Strassburg 1905 S 3 4 Alois Musil The Northern Heĝaz A Topographical Itinerary Oriental Explorations and Studies 1 American Geographical Society New York 1926 S 3 5 Shelagh Gregory David Leslie Kennedy Hrsg Sir Aurel Stein s Limes Report BAR International Series 272 BAR Publishing Oxford 1985 ISBN 0 86054 349 8 S 295 301 Shelagh Gregory David Leslie Kennedy Hrsg Sir Aurel Stein s Limes Report BAR International Series 272 BAR Publishing Oxford 1985 ISBN 0 86054 349 8 S 301 Samuel Thomas Parker Archaeological Survey of the Limes Arabicus A Preliminary Report In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 21 1976 S 19 Samuel Thomas Parker Archaeological Survey of the Limes Arabicus A Preliminary Report In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 21 1976 S 24 Shelagh Gregory Roman Military Architecture on the Eastern Frontier Roman Military Architecture on the Eastern Frontier from AD 200 600 3 Hakkert Amsterdam 1997 ISBN 90 256 1049 8 S 392 394 Volkmar Fritz Vorbericht uber die Ausgrabung des romischen Kastells auf dem Tell es Seba In Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 89 Heft 1 1973 S 54 65 hier S 64 65 Zbigniew T Fiema The military presence in the countryside of Petra in the C6th In Philip Freeman Julian Bennett Zbigniew T Fiema Birgitta Hoffmann Hrsg Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman Jordan September 2000 Band 1 BAR Publishing BAR International Series 1084 I Oxford 2002 ISBN 1 84171 465 8 S 121 136 hier S 121 El Mutrab vor der Zerstorung am 25 September 2003 El Mutrab vor der Zerstorung am 8 Oktober 2008 El Mutrab vor der Zerstorung am 6 Februar 2015 El Mutrab nach der Zerstorung am 17 Oktober 2018 El Hammam vor der Zerstorung am 14 Mai 1998 El Hammam nach der Zerstorung am 8 Oktober 2008 George Macrae Findlater Limes Arabicus via militaris and Resource Control in southern Jordan In Philip Freeman Julian Bennett Zbigniew T Fiema Birgitta Hoffmann Hrsg Limes XVIII Proceedings of the XVIIIth International Congress of Roman Frontier Studiesheld in Amman Jordan September 2000 Band 1 BAR Publishing BAR International Series 1084 I Oxford 2002 ISBN 1 84171 465 8 S 137 152 hier S 141 142 George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 41 Dissertation Notitia Dignitatum Orientalis 34 33 George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 119 Dissertation David L Kennedy The Roman Army in Jordan Council for British Research in the Levant Henry Ling London 2004 ISBN 0 9539102 1 0 S 184 186 hier S 186 Samuel Thomas Parker John Wilson Betlyon Michael R Toplyn Preliminary Report on the 1987 Season of theLimes ArabicusProject Bulletin of the American Schools of Oriental Research Supplementary Studies 26 Preliminary Reports of ASOR Sponsored Excavations 1983 1987 The American Schools of Oriental Research 1990 S 89 136 hier S 90 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 11 Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Band 2 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 332 George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 88 Dissertation Alfred von Domaszewski Rudolf Ernst Brunnow Die Provincia Arabia auf Grund zweier in den Jahren 1897 und 1898 unternommenen Reisen und der Berichte fruherer Reisender beschrieben Band 2 Trubner Strassburg 1904 S 3 6 hier S 6 George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 249 Dissertation Alfred von Domaszewski Rudolf Ernst Brunnow Die Provincia Arabia auf Grund zweier in den Jahren 1897 und 1898 unternommenen Reisen und der Berichte fruherer Reisender beschrieben Band 2 Trubner Strassburg 1904 S 3 6 hier S 5 Abb Alfred von Domaszewski Rudolf Ernst Brunnow Die Provincia Arabia auf Grund zweier in den Jahren 1897 und 1898 unternommenen Reisen und der Berichte fruherer Reisender beschrieben Band 2 Trubner Strassburg 1904 S 3 6 hier S 4 Wasserleitung 30 2043081 35 7900895 Wasserleitung 30 2069138 35 7946038 Wasserleitung 30 2042503 35 7894765 Wasserleitung 30 2055149 35 7824337 Wasserleitung 30 2044289 35 7801183 Wasserleitung 30 2077871 35 7651804 Wasserleitung 30 206508 35 7594101Vorderer Limes Arabicus Abschnitt westliche Jordanische Wuste Qasr ez Zaʿfaran Khirbat az Zuna Qasr eth Thuraiya Qasr Bshir Castra Praetorii Mobeni Rujm Beni Yasser Qasr Abu Rukba Umm Ubtulah Er Ruweihi Jurf ed Darawish Abu Hutana Kastell Dajaniya El Mutrab Khirbet es Samra Maʿan Khirbet el Qirana Kastell Hauara Kleinkastell el Quweira Kleinkastell Khirbet el Khalde Praesidium Kleinkastell Khirbet el Kithara Abgerufen von 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