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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Er Ruweihi auch als Ar Ruwayhah und Khirbat er Ruweihi bekannt ist eine bedeutende nabataische und romisch byzantinische Befestigung am Zusammenfluss des Wadi el Hasa und des Wadi er Ruweihi 1 Die Fundstatte liegt im Zwickel der beiden Wadi Das nordostlich unterhalb von Er Ruweihi von Sudosten nach Nordwesten fliessende Wadi el Hasa trifft nach rund 0 50 Kilometern auf das von Sudosten kommende Wadi er Ruweihi Rund sechs Kilometer sudostlich liegt beiderseits des Wadi el Hasa an der Hedschasbahn die Stadt Al Hasa Er Ruweihi selbst befindet sich am sudlichen Rand des Gouvernements al Karak in Jordanien Er RuweihiAlternativname Ar Ruwayhah Khirbat er RuweihiLimes Limes Arabiae et PalaestinaeAbschnitt Limes Arabicus vordere Limeslinie Datierung Belegung romisch Nutzungsphase 2 bis fruhes7 Jhr n Chr Einheit unbekanntBauweise SteinErhaltungszustand deutlich erhaltene Reste einer umwehrten Zivilsiedlung und einer militarischen BefestigungOrt Er RuweihiGeographische Lage 30 51 5 1 N 35 55 10 1 O 30 851416666667 35 919475 835Hohe 835 mVorhergehend Umm Ubtulah vordere Limeslinie nordwestlich Anschliessend Jurf ed Darawish vordere Limeslinie sudlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 4 Zeitliche Zuordnung 5 Romischer Wachturm WHNBS Feld Fundnr 075 6 Spatantiker vorderer Limesverlauf zwischen Er Ruweihi und Jurf ed Darawish 7 Literatur 8 AnmerkungenLage BearbeitenDer grosste Teil der Fundstatte liegt an dem nach Sudwesten ausgerichteten Hang 1 2 eines Hugels 3 und ist von Norden und Osten aus nicht einsehbar 4 Die bedeutende Via Nova Traiana befindet sich rund 15 Kilometer in ostlicher Richtung Der Standort der Anlage war hervorragend dafur geeignet den Fernverkehr der Karawanen zu uberwachen der von Osten und Suden uber das Wadi el Hasa fuhrte 5 Forschungsgeschichte BearbeitenIn den Jahren 1934 und 1935 berichtete der Biblische Archaologe Nelson Glueck 1900 1971 von der Fundstelle Er besuchte den Ort am 21 Mai 1933 im Rahmen mehrjahriger von ihm geleiteter Expeditionen der American School of Oriental Research in Jerusalem Die Wissenschaftler fanden grosse Mengen an nabataischer Keramik innerhalb der Fundstelle und entlang des Abhangs der vom Wadi hinauffuhrt 3 Die bisher umfangreichsten Untersuchungen in Er Ruweihi fanden jedoch 1982 6 wahrend der Wadi el Hasa Archaeological Survey WHS Archaologische Untersuchungen im Wadi el Hasa statt die in Zusammenarbeit mit dem jordanischen Antikendienst und einer fachubergreifenden Mannschaft aus Wissenschaftlern von 1979 bis 1983 unter der Leitung des kanadischen Biblischen Archaologen Burton MacDonald vielfach Pionierarbeit an den unterschiedlichsten Fundstatten leistete Baugeschichte BearbeitenDie heute sichtbaren Baureste von Er Ruweihi stammen weitgehend aus der nabataischen Grundungsphase 1 Die Gesamtanlage besteht aus zwei deutlich erkennbaren baulich getrennten Komplexen 1 2 mit unregelmassigem 5 jedoch annahernd rechteckigem Grundriss Neben einer ummauerten militarischen Befestigung im nordlichen Teil gab es eine weitere darunterliegende Sektion die gleichfalls umwehrt war Dieser moglicherweise zivil bewohnte Schwerpunkt der Ansiedlung befand sich unmittelbar sudlich der Fortifikation auf der Sudwestseite des Hanges Das Areal mit der Fortifikation umfasst rund 30 Meter und wird durch eine Umfassungsmauer von der unteren Sektion getrennt Der Zugang zu der Befestigung erfolgte durch ein rund vier Meter breites Tor An der nordlichen Umfassungsmauer konnte ein etwas kleineres Tor moglicherweise mit flankierenden Torturmen dokumentiert werden Der untere Teilbereich der Fundstatte misst in seiner grossten nordsudlichen Ausdehnung rund 60 00 Meter und rund 82 00 Meter von Osten nach Westen Auch dieses Gebiet war von einer Wehrmauer umfriedet durch die im Suden ein rund 6 15 Meter breites Tor fuhrte das von zwei flankierenden vor die Umfassungsmauer gesetzten Torturmen gesichtet wurde Diese Torturme waren von Norden nach Suden rund 6 00 Meter breit und von Osten nach Westen rund 5 30 Meter lang An der Ostseite der unteren Sektion konnten eventuell Raumfluchten bestanden haben Die Starke der Umfassungsmauer die sowohl die Fortifikation als auch den moglicherweise zivilen Abschnitt der Anlage umfriedete betrug gemessen auf der heute erhaltenen Wallkrone 1 30 bis 2 00 Meter 1 2 Sowohl auf halber Hohe des Hugels in Richtung des Wadis hatte Glueck wahrend seines Aufenthalts einen verfallenen Turm festgestellt als auch auf dem Gipfel des Hugels Die dort vorgefundene Turmruine war Teil der Verteidigungsanlagen der militarischen Befestigung 3 Wie MacDonald 1982 dokumentierte stand der Turm auf dem Gipfel offenbar auf einer grossen steinernen Plattform und ermoglichte den Beobachtungsposten eine insgesamt hervorragenden Fernsicht 1 Zeitliche Zuordnung BearbeitenNach Auswertung des keramischen Fundmaterials suchten Menschen bereits wahrend der Eisenzeit vom 9 bis 7 Jahrhundert v Chr diesen Ort immer wieder auf Die vorherrschende Keramik die in Er Ruweihi dokumentiert wurde war jedoch nabataischen Ursprungs 1 2 wobei sich allerdings mit dem gesamten aufgelesenen Keramikspektrum eine kontinuierliche Nutzung von der nabataisch fruhromischen bis in die spatbyzantinische Phase also vom 1 bis zum fruhen 7 Jahrhundert n Chr bezeugen lasst Nach den dann erfolgten Eroberungszugen der Muslime kann in der Folge noch eine zumindest vorubergehende Besetzung des Ortes wahrend der islamische Ara nachgewiesen werden 5 Romischer Wachturm WHNBS Feld Fundnr 075 BearbeitenWahrend der von 1992 bis 1993 dauernden Wadi Hasa North Bank Survey WHNBS die unter der Leitung des amerikanischen Prahistorikers Geoffrey A Clark stattfand wurde die nordliche Seite des Wadis el Hasa untersucht Auf einem Gelandesporn in 850 Metern Seehohe wurde am 4 Marz 1993 uber dem Ufer gegenuber von Er Ruweihi ein Wachturm untersucht Dieser Turm war nach Ausweis der Keramikfunde in romischer Zeit errichtet worden und fand offenbar bis in die byzantinische Ara Verwendung 7 Damit war nicht nur eine luckenlose Uberwachung des Wadis gewahrleistet sondern es konnte auch das nordliche Grenzgebiet noch weiter als dies von Er Ruweihi aus moglich war eingesehen werden Da zwischen beiden Statten Sichtkontakt bestand war es im Zweifelsfall moglich Nachrichten auszutauschen Clark schreibt uber den Fundort es sei noch die rund 3 3 Meter grosse Basis eines turmartigen Bauwerks sichtbar Die umliegenden Trummer reichten jedoch nicht mehr um ein hohes Bauwerk zu bilden Spatantiker vorderer Limesverlauf zwischen Er Ruweihi und Jurf ed Darawish BearbeitenSpuren der Grenzbauwerke zwischen den beiden Fortifikationen Name Ort Beschreibung ZustandEr Ruweihi siehe obenRujm al Hajj Rujm al Haj 8 Der auf rund 936 Hohenmetern gelegene Fundort wurde wahrend der von 1999 bis 2001 durchgefuhrten Tafila Busayra Archaeological Survey des Archaologen Burton MacDonald untersucht MacDonald listete die Baureste in seinen Auswertungen von 2001 als Wachturm und fand bei einer Feldbegehung neben vorgeschichtlicher Keramik auch byzantinische Scherben 9 In einer Veroffentlichung von 2015 schrankte MacDonald die Annahme der Fundort Rujm al Haj sei ein Wachturm gewesen etwas ein indem er nun von einer vermutlichen Turmstelle sprach 10 Leider veroffentlichte er keine nahere Beschreibung dieses Platzes oder der Funde Wachturm Tafila Busayra Archaeological Survey Feld Fundnr 248 11 Nur rund 580 Meter sudostlich des Rujm al Hajj sammelten MacDonald und seine Mannschaft an einer auf 917 Hohenmetern gelegenen Fundstelle die er ebenfalls als Wachturm deklarierte Keramik der Eisenzeit II ca 900 539 v Chr sowie romisch byzantinische Scherben 9 Leider veroffentlichte er keine nahere Beschreibung dieses Platzes oder der Funde Jurf ed Darawish Hauptartikel Jurf ed Darawish 12 Literatur BearbeitenBurton MacDonald The Wadi el Hasa Archaeological Survey 1979 1981 West Central Jordan Wilfrid Laurier University Press Waterloo Ontario 1988 ISBN 0 88920 965 0 S 210 Burton MacDonald A Nabataean and or Roman Military Monitoring Zone Along the South Bank of the Wadi El Ḥasa in Southern Jordan In Echos du monde classique Classical views 2 Bd 28 1984 S 219 234 hier S 229 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 84 Nelson Glueck Explorations in Eastern Palestine II The Annual of the American Schools of Oriental Research 15 1934 1935 S 1 149 S 151 161 S 163 202 hier S 106 Nelson Glueck Explorations in Eastern Palestine I The Annual of the American Schools of Oriental Research 14 1933 1934 S 1 113 hier S 69 77 Anmerkungen Bearbeiten a b c d e f g Burton MacDonald The Wadi el Hasa Archaeological Survey 1979 1983 West Central Jordan Wilfrid Laurier University Press Waterloo Ontario 1988 ISBN 0 88920 965 0 S 210 a b c d Burton MacDonald A Nabataean and or Roman Military Monitoring Zone Along the South Bank of the Wadi El Ḥasa in Southern Jordan In Echos du monde classique Classical views 2 Bd 28 1984 S 219 234 hier S 229 a b c Nelson Glueck Explorations in Eastern Palestine I The Annual of the American Schools of Oriental Research 14 1933 1934 S 1 113 hier S 69 77 Burton MacDonald Gary O Rollefson Edward B Banning Brian F Byrd Cesare D Annibale The Wadi el Hasa Archaeological Survey 1982 A Preliminary Report In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 27 1983 S 311 323 hier S 320 a b c Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 84 Burton MacDonald Gary O Rollefson Edward B Banning Brian F Byrd Cesare D Annibale The Wadi el Hasa Archaeological Survey 1982 A Preliminary Report In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 27 1983 S 311 323 hier S 313 Wachturm Wadi Hasa North Bank Survey Feld Fundnr 075 30 854947222222 35 923113888889 Wachturm Rujm al Haj 30 744638888889 35 889144444444 a b Burton MacDonald Larry Herr Michael P Neeley Scott Quaintance Andrew Bradshaw The Tafila Busayra Archaeological Survey Phase 2 2000 In Annual of the Department of Antiquities of Jordan 45 2001 S 395 412 hier S 409 Burton MacDonald The Southern Transjordan Edomite Plateau and the Dead Sea Rift Valley The Bronze Age to the Islamic Period 3800 3700 BC AD 1917 Oxbow Oxford 2015 ISBN 978 1 78297 832 9 S 91 92 Wachturm Tafila Busayra Archaeological Survey Feld Fundnr 248 30 74205 35 894408333333 Jurf ed Darawish bei 30 41 18 7 N 35 51 57 52 O 30 688527 35 865977Vorderer Limes Arabicus Abschnitt westliche Jordanische Wuste Qasr ez Zaʿfaran Khirbat az Zuna Qasr eth Thuraiya Qasr Bshir Castra Praetorii Mobeni Rujm Beni Yasser Qasr Abu Rukba Umm Ubtulah Er Ruweihi Jurf ed Darawish Abu Hutana Kastell Dajaniya El Mutrab Khirbet es Samra Maʿan Khirbet el Qirana Kastell Hauara Kleinkastell el Quweira Kleinkastell Khirbet el Khalde Praesidium Kleinkastell Khirbet el Kithara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Er Ruweihi amp oldid 233523419