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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abu Hutana das auch unter den Namen Abu Hitana und Abu Hitanah bekannt ist ist ein Fundplatz der in spatromischer Zeit als Standort eines Burgus genutzt wurde Das Bauwerk befindet sich auf einem Hugel gleichen Namens sudostlich der heutigen Ortschaft Al Husayniyya al Janubiyya und westlich der Landstrasse 15 mit der in diesem Bereich parallel dazu verlaufenden Hedschasbahn in Jordanien Gouvernement Ma an Abu HutanaAlternativname Abu Hitana Abu HitanahLimes Limes Arabiae et PalaestinaeAbschnitt Limes Arabicus vordere Limeslinie Datierung Belegung spatromischTyp BurgusEinheit unbekanntGrosse 15 m 15 mBauweise SteinErhaltungszustand unergrabene Anlage als rechteckige Erhohung im Gelande sichtbar die Fundstatte ist Ziel von RaubgrabungenOrt Tell Abu HutanaGeographische Lage 30 34 22 3 N 35 49 38 8 O 30 572858 35 827437 1119Hohe 1119 mVorhergehend Rujm el Jeheirah ruckwartige Limeslinie nordnordwestlich Jurf ed Darawish vordere Limeslinie nordnordostlich Anschliessend Kastell Dajaniya vordere Limeslinie westsudwestlich Ruckwartig Rujm Tawil Ifjeij ruckwartige Limeslinie westlich Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Forschungsgeschichte 3 Baugeschichte 4 Nachromische islamische Bestattungen 5 Datierung 6 Literatur 7 AnmerkungenLage BearbeitenNordlich des Tells schliesst an dessen Fuss das weit streuende Einzugsgebiet des nach Norden abfliessenden Wadi Burma an Ostlich begrenzt das Wadi ar Ruwayshid den Hugel 5 50 Kilometer nordlich befindet sich in Sichtweite eine weitere spatromische Steinturmstelle 1 Die antike Bebauung wurde auf einer im Ypresium entstandenen Kalk Hornstein Stufe errichtet die uber Kreidemergeln des Paleozan liegt Namensgebend fur diese Stufe war der Jebel Umm Rijam der rund drei Kilometer sudostlich von Jurf ed Darawish liegt 2 3 Abu Hutana gehorte zu einer Kette kleiner romischer Posten die eine Verbindung zwischen dem grossen spatantiken Kastell Dajaniya 4 uber den Wachturm am Tell Burma 5 und dem Wachturm Qasr el Bint 6 zur kleinen Garnison von Jurf ed Darawish 7 herstellte Forschungsgeschichte BearbeitenMit dem britischen Archaologen George Macrae Findlater der unter anderem in fuhrenden Positionen fur das British Institute in Amman arbeitete kam es wahrend der von ihm geleiteten Dana Archaeological Survey DAS zwischen 1994 und 1996 unter anderem zu einer Untersuchung des Burgus bei der auch eine Skizze der sichtbaren Befunde entstand 8 Weitere Forschungen fanden 2001 durch das umfangreiche Da janiya Hinterland Survey Project mit einer Expedition zum Kastell Dajaniya und seinem weiteren Einzugsgebiet statt Diese Forschungen unter der Leitung des amerikanischen Archaologen John Rucker konnten mit Unterstutzung des jordanischen Antikendienstes sowie einem Stipendium des American Center of Oriental Research Council of American Overseas Research Centers stattfinden Die Auswertung des keramischen Fundmaterials lag in den Handen des fur seine Arbeiten am Limes Arabicus bekannten amerikanischen Provinzialromischen Archaologen Samuel Thomas Parker 1950 2021 9 Die Fundstatte ist Ziel von Raubgrabungen Baugeschichte Bearbeiten nbsp Centenarium Gasr Duib Limes Tripolitanus Die noch erhaltenen Baureste des Erdgeschosses mit den nachromischen VeranderungenDer bereits lange bekannte uber mehrere Zeitstellungen immer wieder genutzte Fundort besteht aus einer gemauerten Anlage die uber einem bereits vorgeschichtlich besuchten Areal errichtet wurde Nach seiner primaren Nutzungszeit wurde das Bauwerk durch sekundare Korperbestattungen zweckentfremdet Die gesamte Hugelkuppe ist mit Hornsteinbruchstucken und Gerollen bedeckt Alles Gestein ist mit einem starken Wustenlack uberzogen Die Dichte der an diesem Ort anzutreffenden prahistorischen Fundstucke aus Stein betragt zumeist mehr als funf Stuck pro Quadratmeter Der Gesamtdurchmesser dieser Hornsteinlagerstatte umfasst rund 300 Meter Unter dem Hornstein tritt weisser Kalkstein an die Oberflache Dadurch dass sich der Kalkstein sehr deutlich von dem mit dunklem Wustenlack uberzogenen Oberflachengestein abhebt lassen sich nahe der Fundstatte mehrere moderne Graben erkennen die durch Planierraupen entstanden sind 10 Das aus dem weissen Kalkstein errichtete quadratische Bauwerk hat nach Rucker einen rund 15 15 Meter umfassenden Grundriss 10 nach Findlater sind es 18 18 Meter 1 Das Gestein ist stark verwittert und offenbar zumeist in sich zusammengebrochen Daher ist der tatsachliche Aufbau der umfassenden Wande unklar Es wird letztendlich aber nicht deutlich ob der sichtbare ruinose Zustand mehr dem verfallenden Kalkstein oder dem aufgetragenen Mortel beziehungsweise Putz zuzuschreiben ist Lediglich in einigen Raubgraben sind die Baustrukturen deutlicher In einem dieser Raubschachte wird ein zwei Meter langer und 1 30 Meter hoher Abschnitt der inneren nordlichen Aussenwand erkennbar Er besteht aus kleinformatigen unregelmassig geformten Kalksteinen von denen keiner grosser als 0 30 Meter ist Es haben sich jedoch verstreut um das Bauwerk einige Bruchsteine erhalten die wesentlich grosser sind Maximal besitzen diese bruchrauen Steine eine Grosse von 0 75 0 50 0 30 Meter Die aussere Seite der Umfassungsmauer ist ohne Ausgrabungen nicht sichtbar doch die Baureste lassen auf eine Mauerstarke von rund einem Meter schliessen 10 Die bei Findlater wiedergegebene Skizze von Abu Hutana 8 lasst aufgrund der Grosse und inneren Struktur dieser Anlage an Bauten des Limes Tripolitanus wie das Centenarium Gasr Duib denken Dieser Bau ein 16 25 15 Meter 0 02 Hektar grosser Burgus 11 wurde um 246 n Chr errichtet 12 Nachromische islamische Bestattungen BearbeitenEs wurden mindestens vier Korpergraber innerhalb des Bauwerks eingebracht Diese Angabe beruht auf den sichtbaren Spuren ihrer Beraubung und den verstreut liegenden menschlichen Uberresten Auf die Ausrichtung der Graber und nahere Merkmale kann anhand der Raubschachte nicht geschlossen werden Aus dem Vorhandensein der os coxae zweier Individuen lasst sich indes schliessen dass sowohl Manner als auch Frauen an diesem Platz begraben wurden Etwa 20 Meter ostlich des Bauwerks befindet sich eine weitere Reihe von Raubschachten Hier deutet das Fehlen menschlicher Uberreste jedoch darauf hin dass die Verbrecher an dieser Stelle weniger erfolgreich waren 13 Datierung BearbeitenParker nutzte ein stratigraphisches Schema das der vereinfachten Zuordnung fur die gesicherten romischen und byzantinischen Funde und Befunde dient 14 15 Dieses Schema hatte der Archaologe und Keramikexperte James A Sauer 1945 1999 im Jahr 1973 aufgestellt 16 und war von Parker 2006 uberarbeitet worden 17 Rucker konnte zweiundsiebzig Scherben sammeln von denen 22 naher untersucht wurden Die letztendlich naher auswertbare Keramik datiert wie folgt 13 Anzahl Zeitstellung Bemerkung19 fruhromisch nabataisch ca 63 v Chr 135 n Chr 1 spatromisch ca 135 324 n Chr aus fruhen Strata49 fruhromisch spatromisch ca 63 v Chr 324 n Chr WandscherbenFindlater erganzte diese Liste noch mit spatbyzantinischen Scherben 1 Auf Grundlage dieser Datierungen scheint der Tell bereits lange vor der militarischen Erstbesetzung des spatantiken Kastells Dajaniya genutzt worden zu sein Von diesem Standort aus hatte der Grenzschutz eine eindrucksvolle Sicht nach Norden Suden und Westen in Richtung Dajaniya Im Osten begrenzt eine Hugelkette den Fernblick wodurch der militarische Nutzen des Standorts zwar gemindert wird doch insgesamt bleibt der Ausblick beeindruckend Damit handelt es sich bei diesem Ort um einen Platz von grosser militarischer Bedeutung Jeder Militarstratege musste hier eine mit dem Kastell Dajaniya verbundenen Militarstation erwarten Moglicherweise ist die erhaltene Baustruktur jedoch bereits alter als das Kastell 13 Literatur BearbeitenJohn Rucker A Diocletianic Roman Castellum of the Limes Arabicus in its local context A final report of the 2001 Da janiya survey University of Missouri Columbia Columbia 2007 S 25 26 George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 Dissertation Anmerkungen Bearbeiten a b c George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 193 Dissertation Friedrich Bender Geologie von Jordanien In Hans Joachim Martini Hrsg Beitrage zur regionalen Geologie der Erde Band 7 Borntraeger Berlin Stuttgart 1968 S 245 Khaled Moumani The Geology of Al Husayniyya Al Janubiyya Jurf Ed Darawish Area Map Sheet No 3151 Geological Bulletin 38 Geology Mapping Division Amman 1997 Anhang Kastell Dajaniya 30 5527286 35 7616262 Wachturm Tell Burma 30 624062 35 824771 Wachturm Qasr el Bint 30 6828 35 8697 Kleinkastell Jurf ed Darawish 30 688527777778 35 865972222222 a b George Macrae Findlater Imperial control in Roman and Byzantine Arabia A landscape interpretation of archaeological evidence in southern Jordan The University of Edinburgh 2003 S 437 Dissertation John Rucker A Diocletianic Roman Castellum of the Limes Arabicus in its local context A final report of the 2001 D janiya survey University of Missouri Columbia Columbia 2007 S 37 39 hier S II a b c John Rucker A Diocletianic Roman Castellum of the Limes Arabicus in its local context A final report of the 2001 Da janiya survey University of Missouri Columbia Columbia 2007 S 25 26 hier S 25 David J Mattingly Tripolitania University of Michigan Press 1994 ISBN 0 472 10658 9 S 105 David J Mattingly The constructor of Gasr Duib Numisius Maximus Tri unus cohortis I Syrorum sagittariorum In Antiquites africaines 27 1991 S 75 82 hier S 79 a b c John Rucker A Diocletianic Roman Castellum of the Limes Arabicus in its local context A final report of the 2001 Da janiya survey University of Missouri Columbia Columbia 2007 S 25 26 hier S 26 Samuel Thomas Parker John Wilson Betlyon Michael R Toplyn Preliminary Report on the 1987 Season of theLimes ArabicusProject Bulletin of the American Schools of Oriental Research Supplementary Studies 26 Preliminary Reports of ASOR Sponsored Excavations 1983 1987 The American Schools of Oriental Research 1990 S 89 136 hier S 90 Samuel Thomas Parker Romans and Saracens A History of the Arabian Frontier Dissertation Series American Schools of Oriental Research 6 Eisenbrauns Winona Lake 1986 ISBN 0 89757 106 1 S 11 James A Sauer Heshbon pottery 1971 A preliminary report on the pottery from the 1971 excavations at Tell Ḥesban Andrews University monographs 7 Andrews University Press Berrien Springs 1973 S 1 5 Samuel Thomas Parker Hrsg The Roman Frontier in Central Jordan Final Report on the Limes Arabicus Project 1980 1989 Dumbarton Oaks Studies 40 Washington D C 2006 ISBN 978 0 88402 298 5 S 332 Vorderer Limes Arabicus Abschnitt westliche Jordanische Wuste Qasr ez Zaʿfaran Khirbat az Zuna Qasr eth Thuraiya Qasr Bshir Castra Praetorii Mobeni Rujm Beni Yasser Qasr Abu Rukba Umm Ubtulah Er Ruweihi Jurf ed Darawish Abu Hutana Kastell Dajaniya El Mutrab Khirbet es Samra Maʿan Khirbet el Qirana Kastell Hauara Kleinkastell el Quweira Kleinkastell Khirbet el Khalde Praesidium Kleinkastell Khirbet el Kithara Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abu Hutana amp oldid 233528987