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Die Rebellionen in Portugiesisch Timor dem heutigen Osttimor zwischen 1860 und 1912 waren eine Reihe von Aufstanden gegen die sich ausbreitende Macht der portugiesischen Kolonialherrschaft 1 Bis zu diesem Zeitraum beschrankte sich der europaische Einfluss auf einige kleine Gebiete der Kolonie im restlichen Territorium bestand nur nominell eine Vorherrschaft Portugals gegenuber den Liurais den traditionellen Herrschern der timoresischen Reiche Reinos Zwei Daten markieren die Eingrenzung dieses Zeitraums in der Geschichte Portugiesisch Timors Im Vertrag von Lissabon von 1859 einigten sich Portugal und die Niederlande erstmals auf eine Grenzziehung zwischen dem niederlandischen West und dem portugiesischen Ostteil der Insel Timor und 1912 endete die Rebellion von Manufahi der grosste timoresische Aufstand gegen Portugal in der Geschichte Die Kolonialmacht errang durch die Niederschlagung der Revolten auch uber das Inselinnere und die Sudkuste die vollstandige Kontrolle Die Liurais wurden weitgehend entmachtet und die koloniale Verwaltung ausgedehnt Timoresischer Krieger am Ende des 19 JahrhundertsDie Aufstande werden teilweise auch als Antisteuerrebellionen bezeichnet da neben der Zwangsarbeit auch die Einfuhrung der Kopfsteuer portugiesisch capitacao und anderer Zwangsabgaben zu Unruhen fuhrten 2 Fur die Rebellion von Manufahi wird die Einfuhrung der Kopfsteuer von 1906 1908 sogar als Hauptgrund angesehen 3 Allerdings gibt es zahlreiche weitere Ausloser der Revolten wie die Ausrufung der Republik in Portugal die zu Unruhe unter den Liurais fuhrte weil sie dadurch auch ihre Legitimation gefahrdet sahen und der ausgedehnte Aufbau kolonialer Verwaltungsstrukturen Die Rebellionen lassen sich deswegen nicht nur auf einen einzigen Grund reduzieren 4 Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrunde 2 Die Rebellion von 1861 3 Aufstand von Laga und Armeerevolte 4 Die Rebellion in Leimea Vemasse und Sanirin 5 Die Rebellion in Cowa 6 Die Revolte der Moradores 7 Die Revolte von Maubara 8 Der Krieg von Manufahi 9 Die Rebellion von Manufahi 9 1 Der Sturz der Monarchie in Portugal 9 2 Der Beginn 9 3 Portugals Reaktion 9 4 Das Ende 9 5 Die Folgen 9 6 Bewertung 10 Die Gesellschaft Portugiesisch Timors nach den Rebellionen 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 Belege 14 1 Hauptnachweise 14 2 EinzelnachweiseHintergrunde Bearbeiten nbsp Lage Timors nbsp Timor war seit dem 17 Jahrhundert in einen niederlandischen West und einen portugiesischen Ostteil geteilt Der Grenzverlauf wurde aber erst 1914 endgultig festgelegt Bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts waren die Reiche in die sich die Insel Timor aufteilte de facto unabhangig geblieben Die koloniale Macht der Portugiesen war vor allem im Landesinneren gering und beschrankte sich meistens auf geringe Tributzahlungen Fintas Die Einnahmen der Kolonialherren stammten aus dem Handel mit Sandelholz und einigen anderen Exportgutern Einer der Grunde fur die schwache Herrschaft war der standige Wettstreit mit den Niederlanden um die Vormachtstellung auf den Kleinen Sundainseln der Kapazitaten beanspruchte Doch 1859 wurde im Vertrag von Lissabon ein erstes Abkommen uber die Grenzziehung geschlossen 2 Nun konnte sich Portugal auf den Ausbau und die Festigung der kolonialen Macht konzentrieren Auch der technische Fortschritt und besser ausgerustete Truppen eroffneten neue Moglichkeiten das Land unter die direkte Kontrolle Portugals zu bringen Andererseits hatten nun rebellische Timoresen auch legal und illegal die Moglichkeit sich Feuerwaffen zu beschaffen Jahrlich wurden Tausende von Schusswaffen importiert In den 1880ern verhangte Portugal ein Handelsverbot doch erst mit dem Abschluss eines Abkommens mit den Niederlanden 1893 konnte der Waffenhandel eingedammt werden 5 Zudem hatten die Timoresen eine lange kriegerische Tradition die ihre Wurzeln bereits in vorkolonialer Zeit hat Um neue Wege der Ausbeutung der Kolonie zu schaffen die Vorkommen des bisherigen Hauptexportguts Sandelholz waren erschopft wurden die Timoresen ab den 1890ern zudem zur Zwangsarbeit beim Strassenbau und in Plantagen gezwungen Schon zuvor wurden die Liurais zum Anbau des 1815 eingefuhrten Kaffees gedrangt Der zwanzigste Teil der Ernte musste abgegeben der Rest zu festgesetzten Preisen an die Kolonialherren verkauft werden Jene Reiche die keinen Kaffee anbauen konnten mussten ein Zehntel der Reisernte an die Portugiesen liefern 6 Am 13 September 1906 andere Quellen geben 1908 an 7 wurde die Kopfsteuer fur alle Familienvater zwischen dem 18 und 60 Lebensjahr eingefuhrt Jeder von ihnen musste 500 Reis in bar bezahlen es sei denn er leistete eine Vertragsarbeit arbeitete auf Plantagen mit mehr als 500 Hektar Grosse oder lebte in einem Reich das mehr als 500 000 Pfund Kaffee Kakao oder Baumwolle produzierte ein weiterer Schritt zur Steigerung der Produktion von Exportgutern in der Kolonie Auch Reiche mit weniger als 600 Familien waren von der Kopfsteuer befreit Die Liurais erhielten als Staatsfunktionare die Halfte der Einnahmen aus der Kopfsteuer in ihrem Reich durften aber selber keine weiteren Abgaben einsammeln 8 womit bestehende traditionelle Abgabensysteme abgeschafft und die Liurais abhangig von Portugal gemacht wurden Ein Problem bei der Kopfsteuer stellte die Unkenntnis der Einwohnerzahl der Kolonie dar 1910 kam eine Kommission zu dem Schluss dass in Portugiesisch Timor 98 920 Familien lebten deren Oberhaupter zahlungspflichtig waren Die Anzahl der verschiedenen loyalen Reiche betrug nach der Erhebung 73 oder 75 Afonso de Castro Gouverneur von Portugiesisch Timor 1859 bis 1863 hatte 1867 nur 47 Reiche aufgelistet 9 10 Vor allem die Reiche an der kolonialen Grenze und im Krisengebiet von Manufahi litten unter einer Bevolkerungsabnahme 11 Portugal hatte grosse Probleme die Kontrolle uber die Insel zu gewinnen und zu behalten Gouverneur Joao Climaco de Carvalho 1870 1871 teilte in einem Bericht von 1872 die timoresischen Reiche in vier Gruppen zunachst Gebiete die unter direkter portugiesischer Kontrolle standen wie Dili Batugade Manatuto Vemasse Laga und Maubara dann die Reiche in unmittelbarer Nahe zu Dili vor allem westlich der Hauptstadt die die portugiesische Oberhoheit praktisch anerkannt hatten Die Reiche im Inselinneren wie zum Beispiel Cailaco erkannten diese nicht an ausserdem gab es kaum Kontakte mit den Herrschern Und schliesslich gab es die Reiche an der Grenze zum niederlandischen Westtimor wie Cowa und Sanirin die offen gegen Portugal rebellierten oder zu denen es wie zu Suai seit Jahren keine Verbindungen mehr gab 12 Gouverneur Jose Celestino da Silva 1894 1908 machte die Landschaft fur die schwierige Kriegsfuhrung in der Kolonie verantwortlich Hinter einem schmalen Kustenstreifen steigt die Insel schnell zu einer fast 3000 m hohen Bergwelt wo der Transport von Munition sich schwierig gestaltete und die Portugiesen immer wieder aus dem Hinterhalt und erhohter Position angegriffen werden konnten Zusatzlich machte das heisse und schwule Klima den Portugiesen zu schaffen Den timoresischen Reichen fiel es leicht militarische Bundnisse zu schliessen die schwer zu bekampfen waren Den Chinesen von Atapupu heute Westtimor und anderen Schmugglern warf Celestino da Silva vor die Rebellionen aus Profitgrunden anzuheizen Zudem machte die Abgeschiedenheit Timors die Versorgung der Kolonie mit Truppen und Waffen fur Portugal schwer Vor 1910 bestand nicht einmal eine regelmassige Schiffsverbindung mit den anderen portugiesischen Besitzungen geschweige denn mit dem Mutterland 13 Die Rebellion von 1861 Bearbeiten nbsp Revolten zwischen 1860 und 1893Die Phase zwischen 1852 und 1859 war die ruhigste die Portugal in seiner Kolonie erlebt hatte Aus dieser Zeit wird nur von zwei kleineren Aufstanden berichtet Einer wurde vom Reich Manumera gefuhrt im anderen rebellierte 1859 der Liurai von Vemasse Dom Domingos de Freitas Soares der noch im selben Jahr ins Exil nach Lissabon geschickt wurde 14 15 Afonso de Castro 1859 1863 machte Major Duarte Leao Cabreira zum Interimsgouverneur als er selbst aus gesundheitlichen Grunden Portugiesisch Timor Erholungsurlaub auf Java machen musste Cabreira diente bereits seit den 1840er Jahren auf Timor und war ein Kenner des Landes aber auch tief in den Intrigen der lokalen Politik verstrickt 16 Im Fruhjahr 1861 brachen unabhangig voneinander im Mambai Reich von Laclo und im Tetum Reich von Ulmera Revolten aus Cabreiras Rekrutierung von einheimischen Kraften zur Zwangsarbeit und die die rigorosen Methoden des Majors fuhrten zum Aufstand der beiden Liurais und zur Ermordung der lokalen Regierungsvertreter Die Rebellen besetzten einen Bergpass in der Nahe der Kolonialhauptstadt Dili und blockierten Lebensmittellieferungen so dass eine Hungersnot drohte Man sah sich gezwungen die benachbarten Niederlander um Versorgungsguter zu bitten Gouverneur Castro brachte bei seiner Ruckkehr am 6 April dringend benotigte Waffen und Munition mit 16 17 Am 10 Juni erklarte Castro den Notstand und liess Waffen an Zivilisten und sogar an die chinesische Bevolkerung Dilis austeilen Den standigen Waffenmangel glich man mit Waffen der Handelskompanie und Lieferungen der Niederlander aus Batavia aus Ausserdem konnte Castro auf 40 indische Krieger zuruckgreifen die nach dem Sepoy Aufstand gegen die Briten 1857 ins Exil nach Timor gekommen waren Doch die angeforderte Verstarkung aus Goa brauchte noch Zeit um nach Timor zu gelangen Daher bat Castro bei den benachbarten niederlandischen Kolonien auf den Molukken um Unterstutzung Der Gouverneur von Batavia entsandte daraufhin die Citadelle d Anvers eine Fregatte mit Dampfantrieb die Dili am 22 Juni erreichte Drei Tage spater fuhr das Schiff weiter entlang der Kuste von Manatuto und drangte die Rebellen aus ihren vordersten Positionen 17 Cabreira wurde Befehlshaber der Truppen die gegen die Rebellen ausgesandt wurden und zu verbundeten timoresischen Reichen geschickt um mit Geld und Versprechungen Unterstutzung im Kampf zu suchen Er errichtete eine Basis in Manatuto und konnte auf Arraias einheimische Hilfstruppen aus Vemasse Ermera Liquica Cailaco Maubara Deribate Leimea Atsabe und Caimauc zuruckgreifen 16 17 Dem standen Krieger aus Ulmera Laclo Hera und Manatuto gegenuber Auch Krieger aus Motael dem Reich in dem Dili lag stellten sich auf die Seite der Rebellen nbsp Portugiesische Kanone am Hafen von DiliAm 26 August wurde die Rebellion in Laclo niedergeschlagen Das Lager der Rebellen wurde niedergebrannt und den einheimischen Verbundeten Plunderungen und die Kopfjagd auf die Rebellen erlaubt Der Belagerungszustand fur Dili wurde aufgehoben Der Sieg Portugals wurde von Gouverneur Castro in Dili ausgiebig gefeiert inklusive des Likurai Tanzes der fur die vom Krieg heimkehrenden timoresischen Krieger traditionell von den Frauen vorgefuhrt wird Dazu trug man die Kopfe der erschlagenen Feinde in einer Prozession durch den Ort Die Kopfjagd war Teil des Funu des rituellen Krieges Normalerweise wurden die Kopfe der erschlagenen Feinde ins Heimatdorf unter Begleitung dusterer Gesange den Lorsai und des Likurai Tanzes getragen wo sie als heilige Objekte Lulik dienten 18 Die Arraias erbeuteten aus den aufstandischen Reichen uber tausend Buffel und vierhundert Pferde sowie grosse Mengen an Mais und Reis Angesichts der Plunderungen schlossen sich Laclo und Laleia nun dem Bundnis mit Portugal an um gegen Ulmera vorzugehen 16 Den loyalen Liurai von Liquica hatte Castro zu einer Strafexpedition gegen das benachbarte Ulmera uberredet wahrend das nahegelegene Maubara Sympathien fur die Rebellen hegte Es gibt Spekulationen dass Dom Carlos der Liurai von Maubara sogar selbst Ulmera zur Revolte angestachelt hatte Die Niederlander hatten einige Jahre zuvor im Vertrag von Lissabon im Tausch fur einige portugiesische Besitzungen auf den Kleinen Sundainseln die Oberhoheit uber Maubara an Portugal abgegeben Dom Carlos akzeptierte jedoch trotz niederlandischen Zuredens seine neuen Herren nie 17 Mit dem Beginn der Regenzeit drohte Castro die Unterstutzung seiner timoresischen Krieger zu verlieren da diese sich nun um ihre Felder kummern mussten Um die Loyalitat der Liurais zu werben kundigte Castro an selbst die Truppen in das noch immer aufstandische Ulmera zu fuhren Am 18 September versammelten sich in Dili 1200 einheimische Krieger Im revoltierenden Reich traf Castro zudem auf die Unterstutzung aus Liquica so dass er nun uber 3000 Mann verfugte Ulmera wurde uberrannt und der Herrscher von Ulmera und sein Sohn als Gefangene nach Dili gebracht Dort wurde eine weitere Siegesfeier veranstaltet wo der gefangene Liurai niederknien und sich zur Zahlung einer hohen Entschadigungssumme verpflichten musste Auch die Kopfe der gefallenen Gegner wurden wieder prasentiert Castro schrieb spater uber die Rebellion Man muss Zwang anwenden nicht um zu tyrannisieren sondern um dem Gesetz zu gehorchen und ein trages Volk zur Arbeit zu zwingen 19 Im Marz 1862 gelangte schliesslich eine Korvette aus Macau nach Timor Zwar kam diese Verstarkung zu spat um noch bei der Rebellion einzugreifen doch das Geld und die Truppen an Bord wurden nun verwendet um wie Castro sagte unsere Dominanz zu konsolidieren unsere Beamten in ihrer heiklen Lage zu starken und die Ressourcen in unserer Kolonie fur Wirtschaft und Industrie besser zu nutzen 19 Castro hatte Plane in jedem Konigreich der Kolonie eine Kaffeeplantage zu errichten Zudem grundete er in jedem Distrikt Militarposten um die Souveranitat der Liurais zu schwachen 19 Der Historiker Durand weist darauf hin dass Castro trotz der brutalen Niederschlagung der Rebellionen der Einfuhrung von Zwangsarbeit und der rucksichtslosen Einteilung der Kolonie in zehn Militarkommandanturen 20 ein Anwalt der Traditionen der Timoresen gewesen sein soll Auch angesichts der ihm bewussten Fragilitat der Kolonie bevorzugte er nur begrenzte Interventionen 21 Aufstand von Laga und Armeerevolte Bearbeiten1863 rief Dom Gabriel Daholo Liurai der Makasae von Laga seine Leute dazu auf die Fintas nicht mehr zu zahlen und baute sein Dorf zu einer Befestigung aus Major Cabreira wurde erneut entsandt um ein Heer aufzustellen Er bestach dazu einige Adlige die Dom Gabriel untergeordnet waren 16 Im Juni 1863 wurde der Aufstand niedergeschlagen und das Dorf Laga niedergebrannt Dabei wurde auch der ehemalige Rebellenchef von Laclo gefangen genommen 19 Der Liurai von Laleia nahm Dom Gabriel unter seinem Schutz doch Krieger aus Vermasse toteten den Herrscher von Laga auf Befehl von Gouverneur Jose Manuel Pereira de Almeida 1863 1864 was zu Spannungen zwischen den beiden mit Portugal verbundeten Reichen und der Kolonialregierung fuhrte 16 Gouverneur Almeida beschwerte sich indes in einem Schreiben beim Gouverneur von Goa uber Major Cabreiras Gebaren im Land Almeida beschuldige Cabreira und mit Major Jose Caetano Barbosa einen weiteren europaischen Offizier sich an schwerwiegenden Vergehen zu beteiligen den Namen des Gouverneurs zu benutzen um das Volk zu bedrohen und zu erpressen interne Kriege zu fordern um abtrunnige Konigreiche zu bestrafen zum Beispiel Schiesspulver und Kugeln nach Deribate zu schicken um ihnen zu helfen Krieg gegen Mau Ubo Mahubo zu fuhren als letzteres die Preise fur Waren nicht so festsetzte wie es der Major befohlen hatte In sechs Jahren hat Cabreira 560 000 Rupiahs erpresst Wahrend Almeida aber 1864 resigniert sein Amt niederlegte und nach Lissabon zuruckkehrte blieb Cabreira weiter auf Timor im Dienst 16 Ein regierender Rat Conselho Governativo sollte die Verwaltung bis zum Eintreffen eines neuen Gouverneurs ubernehmen 22 Doch Almeidas diktatorischer Fuhrungsstil und mangels Barmittel 14 Monate nicht ausgezahlter Sold hatten sowohl europaische als auch timoresische Mitglieder des Batalhao Defensor der Kolonialhauptstadt soweit aufgebracht dass sie revoltierten 22 Sie setzten am 31 Mai 1864 den Rat ab Der Capitao China und der aus Goa stammende Alferes Alexandre de Castro wurden umgebracht Drei weitere Inder der Interimsjustiziar und zwei Armeeoffiziere die die Funktionen des Justiz und des Zollministers ausgeubt hatten mussten nach Batugade fliehen 22 23 Die Aufstandischen setzten eine provisorische Regierung ein die die Kolonie bis zum Eintreffen des neuen Gouverneurs kontrollierte Almeidas Nachfolger Jose Eduardo da Costa Meneses 1864 1865 der zwei Monate nach Almeidas Abreise eintraf ging davon aus dass diese die Regierungskassen geleert hatte 24 nbsp Francisco Teixeira da Silva 1865 1869 Costa Meneses loste die Finanzprobleme die zur Revolte gefuhrt hatten indem er eine Anleihe beim Generalgouverneur von Niederlandisch Indien aufnahm Als Costa Meneses aufgrund einer Krankheit 1865 nach Lissabon zuruckkehrte wurde er dort vor Gericht gestellt da er mit der Kreditaufnahme seine Kompetenzen uberschritten hatte Costa Meneses starb wahrend des Verfahrens Nun musste Francisco Teixeira da Silva 1865 1869 als Gouverneur die unliebsamen Folgen der Meuterei beseitigen Beforderungen und Solderhohungen durch seinen Vorganger wurden zuruckgenommen 22 In Cotubaba heute Tutubaba an der Nordkuste nahe Batugade kam es 1865 zu einem Angriff auf portugiesische Truppen durch timoresische Krieger Gleichzeitig vereinigten sich die Liurais von Cowa und Balibo zur Revolte gegen die Kolonialherren Portugal reagierte mit dem Beschuss der Kuste durch die 13 Geschutze der Dampfschiffkorvette Sa de Bandeira Als Nachstes kam es 1866 in Fatumasi zum Aufstand Bei der Niederschlagung wurden die Portugiesen diesmal vom Herrscher von Ermera unterstutzt 15 Die Rebellion in Leimea Vemasse und Sanirin BearbeitenIm Fruhjahr 1867 erhoben sich die unter der Oberhoheit von Maubara stehenden Kemak aus Leimea Gouverneur Teixeira da Silva schlug den Widerstand in einem ungleichen Kampf nieder In der 48 Stunden dauernden entscheidenden Schlacht mussten sich die Rebellen gegen eine an Feuerkraft uberlegene Ubermacht wehren 15 Dorfer wurden eingenommen und niedergebrannt Die Anzahl der Opfer unter den Timoresen ist nicht bekannt die Portugiesen bezifferten ihre eigenen Verluste mit zwei Toten und acht Verwundeten Das Territorium Leimeas wurde auf die benachbarten Reiche aufgeteilt 25 Im August 1867 rebellierten die Einwohner vom Reich von Vemasse zu dem auch Laga gehorte Die Krieger belagerten Lalcia Teixeira da Silva beendete die Belagerung und schlug den Aufstand mit Hilfe der verbundeten Konige von Motael Hera Laculo Lacoliu und Manatuto nieder Der Liurai von Vemasse wurde durch seinen Stellvertreter den Dato hei ersetzt der einen Bundnisschwur ablegte Zwar versprach er friedliche Beziehungen zu seinen Nachbarn doch bereits 15 Jahre spater sollte es zu Kampfen zwischen Vemasse und Laleia kommen wofur der Kommandant der Militarkommandantur verantwortlich gemacht wurde Die nahegelegenen Reiche von Faturo Futoro und Sarau Saran wurden ebenfalls zu einem Bundnis mit Portugal bewegt 15 Im selben Jahr wurde auch ein Aufstand von Failacor niedergeschlagen 26 1868 entsandten die Portugiesen eine Streitmacht nach Sanirin Sanir Saniry in der Militarkommandantur Batugade dessen Liurai sich weigerte Steuern zu bezahlen Die Kemak von Sanirin waren offiziell Balibo tributpflichtig 25 Dom Manuel dos Remedios der Liurai von Laleia erhob sich im Krieg von Laleia zwischen 1878 und 1880 selbst gegen den portugiesischen Gouverneur und die katholische Mission 27 28 Die Rebellion in Cowa BearbeitenIm Tetum Reich von Cowa brodelte der Widerstand schon seit mehreren Jahren doch mit einer grossangelegten militarischen Offensive sollte 1868 nun auch dieses Gebiet befriedet werden Das Herrschaftsgebiet Cowas reichte bis zur Nordkuste und in das Gebiet des niederlandischen Westtimors Der Umstand dass Cowa auch von Herrschern aus dem Westteil der Insel unterstutzt wurde beunruhigte die Portugiesen zusatzlich Das Fort von Batugade das sich bereits auf dem Gebiet von Cowa befand wurde zur Basis der portugiesischen Militarexpedition die aus Truppen aus Dili und irregularen Einheiten aus Manatuto Viqueque und Luca bestand Am 20 August 1868 zerstorten die Portugiesen drei befestigte Siedlungen der Widerstandler Das Hauptquartier wurde mit Artillerie und Raketen bombardiert was dort zu einer hohen Zahl an Opfern fuhrte Die portugiesische Seite hatte nur einen Toten und einen Verletzten zu beklagen 25 Da es aber im Laufe eines Monats nicht gelang weitere gut befestigte Forts der Rebellen einzunehmen mussten sich die Portugiesen bis nach Batugade zuruckziehen Auf portugiesischer Seite gab es 83 Tote darunter den Anfuhrer der einheimischen Truppen aus Laclo Teixeira da Silva entsandte daraufhin eine Verstarkung von 1200 Mann aus regularen Truppen loyalen Moradores Kriegern der Liurais von Barique Laleia Ermera Cailaco und Alas sowie zwei Haubitzen Cowa sollte mit 800 Mann aus dem Norden Batugades und mit einer ahnlich grossen Streitmacht aus der anderen Richtung eingeklammert werden Wieder einen Monat spater wurden weitere Truppen aus Oecussi Ambeno Cailaco und Ermera nach Batugade gebracht 25 Zwar gab es an dem Erfolg der Portugiesen nie wirklich Zweifel doch wollte der neue Gouverneur Joao Climaco de Carvalho einen symboltrachtigen Sieg Im Mai 1871 traf er mit seinem Gefolge in Batugade ein um sich mit den Koniginnen von Cowa und von Balibo zu treffen Balibo stand damals auf Seiten Cowas Die Zeremonie der Unterwerfung sollte nach Carvalhos Willen feierlich sein und allen formalen Brauchen folgen Die Konigin von Balibo Dona Maria Michaelia Doutel da Costa und ihr Gefolge erreichten Batugade punktlich am 29 Mai doch die Konigin von Cowa Dona Maria Pires erschien nicht Dona Maria Michaelia unterzeichnete am 1 Juni 1871 die ihr vorgelegten Vereinbarungen die eine Unterwerfung Balibos als Vasallen Portugals bedeuteten Balibo stimmte damit zu Portugal Steuern zu bezahlen und Waffenhilfe zu leisten Cowa erkannte die Vorherrschaft Portugals erst 1881 an 29 Die Revolte der Moradores Bearbeiten nbsp Ein Morador 1909Gouverneur Alfredo de Lacerda Maia der 1885 sein Amt antrat wird als jung enthusiastisch fleissig und anscheinend ehrlich beschrieben ein Gouverneur der die brachliegende Kolonie vorwarts bringen wollte In Zusammenarbeit mit einigen Liurais versuchte er den Kaffeeanbau wiederzubeleben Mehrfach reiste er in das Inselinnere zu den verstreuten portugiesischen Posten an der Nordkuste und an die Sudkuste der Insel die in den Jahren zuvor von den Portugiesen nahezu aufgegeben worden war 30 Zwischen Mai und Juni 1886 musste Maia sich mit einer Revolte Maubaras herumschlagen Noch zu Beginn seiner Amtszeit verfugte er nur uber 50 europaische Soldaten 150 Mosambikaner und acht Kanonen aber bei der Expedition gegen Maubara wurden erstmals Hinterladergeschutze verwendet deren Konstruktion ein schnelleres Feuern ermoglichte Eine wirkliche Befriedung gelang nicht aber es war auch keine Niederlage der Portugiesen zu verzeichnen wie es sie in der Vergangenheit mehrmals gegen Maubara gegeben hatte 30 Der Historiker Pelissier lobt Maia fur seine Leistungen in der Verwaltung der portugiesischen Besitzungen an der Nordkuste der Kolonie nennt aber die Berufung des Unterleutnants Alferes Francisco Ferreira zu seinem Sekretar als entscheidenden Fehler 30 Ferreira war bereits 1879 durch Graueltaten im Krieg von Laleia aufgefallen 30 31 Als Kolonialoffizier blickte er verachtlich auf die Moradores herab ohne die aber Portugal in seiner Kolonie militarisch nicht hatte uberleben konnen Es waren Timoresen die von portugaltreuen Liurais rekrutiert wurden ohne dafur von den Portugiesen einen Sold zu erhalten Gruppen von ihnen waren in Dili Batugade und Manatuto stationiert Die mosambikanischen Soldaten waren gewaltsam Deportierte die standig betrunken waren und weder richtig Portugiesisch noch die Handhabung der Remingtongewehre verstanden Die Europaer waren aufgrund standiger Krankheit durch das ungesunde Klima ohnehin nicht zu gebrauchen 30 Als Dom Lucas Barreto Martins der Liurai von Motael Unterleutnant Ferreira bat er moge zwei inhaftierte arabische Handler an ihn ausliefern da sie als Burger von Motael der Gerichtsbarkeit von Martins unterlagen weigerte sich Ferreira Dann griff er nach der Kehle des Herrschers und schubste ihn Ferreira drohte Martins er werde ihm die Congos anhangen Schon alleine diese Behandlung des Herrschers eines der altesten Verbundeten der Portugiesen auf Timor fuhrte zu viel Emporung Als Oberst Jose da Cunha der Befehlshaber der Moradores Ferreira erneut um Ubergabe der Araber bat wurde er noch brutaler unter Schlagen zuruckgewiesen Beschwerden uber das Verhalten seines Sekretars wurden von Gouverneur Maia kalt abgewiesen Er weigerte sich gar diesen uberhaupt Gehor zu schenken Spater hiess es Ferreira hatte Maia zu diesem Handeln bewegt Solche Gruppenvertretungen seien in der Zeit fruherer Gouverneure nicht erlaubt gewesen 31 So entschlossen sich hundert Moradores dem Sekretar aufzulauern 30 Zum Ungluck von Maia stiessen die Moradores am 3 Marz 1887 bei ihrem Hinterhalt auf der Strasse zwischen Dili und Lahane nicht auf den Sekretar sondern auf den Gouverneur 30 Er war in einem rikschaahnlichen Karren unterwegs den zwei Timoresen zogen als er auf die wutende Gruppe traf Seinen Befehl zu verschwinden gehorchten sie nicht und als Maia zu seinem Revolver griff sturzte der Mob sich auf ihn 31 Als Maia schwer verletzt zu fliehen versuchte entschieden sie sich ihm den Gnadenstoss zu geben Allein das timoresische Ritual der Enthauptung blieb ihm erspart Zwei Offiziere der Moradores befurchteten man wurde die mystische Verbindung zur portugiesischen Krone abtrennen was die Insel erschuttern wurde 30 Die portugiesischen Beamten waren von dem Mord so sehr erschuttert dass sie den Belagerungszustand fur Dili ausriefen und Kanonen und Maschinengewehre auf den Strassen postierten 32 Die Moradores stellten eigentlich die Leibgarde des Gouverneurs und waren die Hauptmacht der Verteidigungskrafte der kolonialen Hauptstadt 31 Laut spaterer Presseberichte in Macau fiel Dili in totalen Terror 32 wahrend die Morder tatsachlich aber in die Berge flohen 30 Ferreira wurde unter den Schutz des Missionsvorstehers gestellt und verliess am nachsten Tag an Bord eines Dampfers Dili in Richtung Surabaya Von dort aus verstandigte man die vorgesetzten Kolonialbehorden in Macau uber die Vorkommnisse per Telegramm Diese entsandten ungewohnlich schnell eine Truppe von hundert europaischen Soldaten acht Unteroffizieren und einem Oberst die am 29 Marz in Dili eintraf Zu diesem Zeitpunkt befanden sich in der Kolonie nur etwa 100 bis 150 europaische Soldaten dazu kamen in etwa genauso viele Moradores und indische Soldaten Zur weiteren Unterstutzung wurden spater die Kanonenboote Rio Tamega 1887 Tejo 1888 und Rio Lima 1890 nach Timor entsandt 30 32 33 Zu einem allgemeinen Aufstand kam es aber nicht auch wenn sich die Ansoannungen und Unruhen auf die benachbarten Reiche ausdehnte So gab es lautstarke Demonstrationen gegen unbeliebte Militarkommandanten die als Administratoren der einzelnen Regionen dienten und denen man lautstark Verbrechen vorwarf In Liquica versammelten sich Krieger vor der Residenz von Unteroffizier Lucio ebenso in Manatuto bei Alferes Tito Lucio wurde schnell nach Dili zuruckgerufen und vor Gericht gestellt und Tito nach Viqueque versetzt Korperlich wurde aber niemand angegriffen 31 Die Moradores die vor der im April auf der Rio Tamega eingetroffenen Verstarkung in die Berge geflohen waren plunderten in der Umgebung der Hauptstadt doch die Kolonialregierung zogerte gegen sie vorzugehen Pater Joao Gomes Ferreira der Pfarrer von Dili verhandelte dann mit den Rebellen Oberst Jose da Chunha und ein paar andere Manner nahmen die Schuld auf sich und ergaben sich 31 Der Mord fuhrte zu heftigen Kontroversen uber die Schuldfrage zwischen Marine Armee der katholischen Mission den Gegnern der Monarchie den Freimaurern den Einwohnern Macaus den Portugiesen in Europa der Presse und vielen anderen Der neue Gouverneur Antonio Francisco da Costa 1887 1888 der im August in Dili eintraf begann mit einer grossangelegten Untersuchung Schnell war der Sekretar Ferreira als Verursacher der Unruhen ausgemacht Schwieriger war festzustellen ob er alleiniger Schuldiger oder nur Sundenbock war Die Radelsfuhrer der Revolte waren in die Hugel geflohen so dass das Militar Suchaktionen in Liquica durchfuhren musste Unruhen gab es auch in verschiedenen Reichen vor allem in Manatuto Schliesslich wurden die Verdachtigen eingefangen auf dem Kanonenboot Rio Lima nach Macau gebracht und im beruchtigten Fortaleza do Monte eingekerkert Einige Timoresen wie Dom Lucas Barreto Martins wurden in Goa vor Gericht gestellt 30 Die Beteiligung des Liurais an dem Komplott wurde zwar vermutet aber nie bewiesen Es war durchaus ublich dass die Liurais ihren Kriegern erlaubten Beleidigungen gegen sie zu rachen und zwar angeblich aus eigenem Antrieb wahrend sie sich scheinbar abseits hielten Pater Ferreira versuchte ihn zu entlasten indem er behauptete dass Martins von der Ermordung Maias noch nicht erfahren hatte als der Pater mit der Nachricht zu ihm kam 31 Der wenig brillante Verteidigung des Paters verdankte Martins schliesslich dass er in Goa vor Gericht landete 30 Immerhin wurde Martins von jeglicher Verantwortung freigesprochen und blieb weiterhin Liurai von Motael und damit einer der machtigsten Timoresen der portugiesischen Kolonie Die Historikerin Katharine Davidson kommentierte diesen Umstand damit dass dies ein Beweis sei dass ein lebender machtiger Liurai fur die portugiesische Verwaltung in Dili wichtiger blieb als ein toter schlecht beratener Gouverneur 31 Als Morder von Gouverneur Maia wurde spater Oberst Jose da Cunha ausgemacht Er fuhrte in seiner Verteidigung seine Leistungen im Dienste der Kolonialregierung an und forderte daher eine Milderung der Strafe Es fallt auf dass in seinem Fall kein Mitglied des Klerus ihn dabei unterstutzte Ausserdem erklarte er die Timoresen lassen sich nicht wie Hunde behandeln Gemeint waren damit nicht die Schlage von Unterleutnant Ferreira sondern der Karren des Gouverneurs der von zwei Timoresen gezogen wurde die eigentlich zur Wache der Residenz gehorten 31 Gouverneur Antonio Francisco da Costa strukturierte die Truppe der Moradores um Neuer Oberbefehlshaber wurde Oberst Albino Antonio Ribeiro der sich aus der Verwicklung in das Attentat herausgehalten hatte Eine Zeremonie wurde durchgefuhrt bei der alle mit Portugal verbundeten Liurais nochmals ihren Vasallenstatus erklaren sollten Die 13 Liurais reprasentierten ein Herrschaftsgebiet entlang der Nordkuste ostlich von Dili dann hinab in das ostliche Zentrum der Insel bis fast an die Sudkuste bei Barique Von hier konnte Portugal Krieger rekrutieren im Kampf gegen die Reiche im Suden und Westen in den 1890er Jahren auch wenn sich die Portugiesen nie vollstandig der Loyalitat sicher sein konnten 31 Die Revolte von Maubara Bearbeiten nbsp Das Fort MaubaraGouverneur Antonio Francisco da Costa versuchte die militarische und administrative Kontrolle Portugals uber seine Kolonie auszuweiten unter anderem durch ein effektiveres System zur Steuereintreibung Damit zog die Kolonialverwaltung weiter die Wut der Liurais auf sich die sich schliesslich unter Gouverneur Cipriano Forjaz 1893 in der Revolte von Maubara entlud Der Herrscher von Maubara griff die Militarposten Dato und Vatuboro Fatuboro an und totete dabei mehrere Soldaten Gleichzeitig bot er den Niederlandern an sich wieder unter ihre Oberhoheit zu stellen wie es bereits vor 1859 gewesen war Gouverneur Forjaz forderte daraufhin das Kanonenboot Diu zur Unterstutzung an 34 Neueren Forschungen nach soll der portugiesische Unterleutnant Francisco Duarte die Rebellion angestiftet haben in der er bei ihrer Niederschlagung durch die Presse in Macau bekannt wurde 35 Ausserdem seien Beschwerden aus Maubara gegen einen lokalen portugiesischen Offizier wegen Korruption und Amtsmissbrauch vom Gouverneur ignoriert worden Die Timoresen hatten sich dann an die Niederlander in Atapupu gewendet doch wurde das Hilfsgesuch abgelehnt so dass Maubara schliesslich gegen die Portugiesen rebellierte 36 Die Diu brauchte fur die Strecke von Macau nach Dili nur acht Tage und traf am 21 Juni ein Nur wenige Jahrzehnte zuvor ware eine solch schnelle Reaktion nicht moglich gewesen Kurz darauf beschoss die Diu Vatuboro mit ihren Krupp Kanonen und Hotchkiss Schnellfeuergeschutzen Danach wurde Dato beschossen und ein Landekommando abgesetzt Es bestand aus 37 afrikanischen Soldaten 220 Kriegern aus Liquica 60 aus Maubara 96 Moradores und 204 weiteren Soldaten Dem Herrscher von Atabae der ebenfalls rebellierte wurde ein Ultimatum gestellt Am 14 Juli willigte er ein und schwor dem Konig von Portugal Treue Atabae musste Entschadigungen in Form von Geld Buffeln und Schweinen an Portugal und Cotubaba zahlen Im November bestatigte Maubara in einem schriftlichen Vertrag seinen Vasallenstatus gegenuber Portugal 34 Die Folgen des Massakers in Maubara reichten weit uber die blosse Zahl der durch die Kampfe Umgekommenen hinaus Denn durch die verwesenden Leichen und Tierkadaver brach in Maubara aber auch in Tibar Atapupu und auf Alor die Cholera aus Einen Zusammenhang zwischen Kampfen und Ausbruch der Seuche kennt man auch von den Kolonialkriegen der Niederlande auf Sumatra gegen die Padri und Aceh und jener der Briten in Agypten 34 Der Krieg von Manufahi Bearbeiten nbsp Portugiesisch Timor 1894 bis 1910 nbsp Jose Celestino da SilvaDer portugiesische Gouverneur Jose Celestino da Silva fuhrte nach Amtsantritt die Festigung der portugiesischen Herrschaft fort Mit verschiedenen Reichen wurden weitere schriftliche Vertrage uber ihren Vasallenstatus geschlossen so mit Hera und Dailor im Januar 1894 Fatumean im September 1895 und Buibau Boebau und Luca im April 1896 Der Wert dieser Vertrage war allerdings fragwurdig vor allem wenn sie unter Druck zustande kamen In der ganzen Kolonie wurden neue Militarposten gegrundet 34 Zudem startete Celestino da Silva drei Offensiven gegen verschiedene Reiche die ersten von uber 20 Feldzugen in seiner Amtszeit 37 Dafur standen ihm 12 350 timoresische Soldaten zur Verfugung die von nur 28 Europaern kommandiert wurden Im Oktober 1894 kampfte er gegen Lamaquitos Agassa Volguno und Luro Bote und im Marz 1895 gegen Fatumean Fohorem Lalawa Casabauc Calalo Obulo und Marobo Marabo 37 38 Unterleutnant Francisco Duarte fuhrte zunachst die Operation gegen Obulo und Marobo die gedroht hatten zu den Niederlandern uberzuwechseln Duartes Angriff scheiterte so dass er im April Verstarkung aus Dili bekam 6000 zusatzliche Moradores und Artillerie wurden unter dem Kommando von Hauptmann Eduardo da Camara herangeschafft der bereits in Indien und Mosambik Erfahrungen gesammelt hatte Die beiden timoresischen Reiche erhielten Unterstutzung aus Cailaco Atabae Baboi Balibo und Fatumean erst Ende Mai konnten die Portugiesen Obulo schlagen Durch den Erfolg angespornt ruckte Camara weiter nach Cowa vor ohne auf die bereits nahe Verstarkung zu warten Dort wurde im September 1895 seine Truppe von den Timoresen aufgerieben auch alle europaischen Offiziere kamen ums Leben Camara wurde enthauptet In den folgenden Monaten kamen weitere 300 afrikanische Soldaten nach Timor und Gouverneur Silva startete einen aggressiven Befriedungskrieg Leutnant Duarte und Hauptmann Francisco Elvaim kommandierten die Strafexpedition mit fast 6 000 Mann inklusive 40 Portugiesen Cotubaba wurde dem Erdboden gleichgemacht Aus Sulilaran hatten alle Einwohner ihre Besitztumer zuruckgelassen und waren geflohen Der Liurai von Balibo ergab sich sofort Das zu Sanirin gehorende Dorf Dato Lato anderer Quelle nach Dato Tolo wurde in der Nacht vom 17 August 1896 vernichtet weil man hier den geflohenen Herrscher von Cotubaba vermutete Angesichts der hunderten Tote dort zogen die mit den Portugiesen verbundeten Herrscher von Atsabe und Deribate ihre Truppen ab Die Einwohner von Cowa flohen nach Westtimor Im rituellen Zentrum fanden die Portugiesen den Kopf Camaras und anderer an einem Baum hangen Gouverneur Silva entsandte nun Leutnant Duarte nach Deribate um es fur seine Desertation zu bestrafen Das folgende Massaker kostete uber 400 Menschen das Leben Die Reiche von Deribate Cotubaba Sanirin und Cowa wurden 1897 fur aufgelost erklart Sanirin wurde Balibo unterstellt Cowa unter direkte portugiesische Verwaltung und die anderen drei Reiche aufgeteilt unter Ermera Mau Ubo Atsabe Cailaco und Leimea Grosse Teile Cowas blieben uber 30 Jahre entvolkert 39 40 41 Im August 1895 wandte sich Silva auch gegen das Reich von Manufahi als dieses sich weigerte die Fintas zu zahlen und Fronarbeit zu leisten Der Liurai von Manufahi Dom Duarte vereinigte sich daraufhin mit den Herrschern aus Raimea Raemean Raimean und Suai und weiteren Gebieten zum Widerstand durch einen Blutpakt Boaventura Sohn von Dom Duarte wurde nach Cailaco Atsabe Balibo und in andere Reiche geschickt um weitere Bundnisse zu schliessen 38 Noch bevor Celestino da Silva seine Truppen mobilisiert hatte gelang es Dom Duarte eine Kolonne mit mehreren hundert in portugiesischem Dienst stehenden Soldaten zu schlagen und ihre Waffen zu erbeuten Portugal schickte daraufhin eine Streitmacht mit 3000 Kampfern 50 Tage lang wurde gekampft ohne dass eine Seite den Krieg fur sich entscheiden konnte Die Regenzeit beendete vorerst die Kampfe Wieder erklarte Dom Duarte 1896 seine Bereitschaft die Fintas zu bezahlen und erlaubte auch die Errichtung eines portugiesischen Militarpostens auf seinem Territorium Allerdings weigerte er sich in der Kolonialhauptstadt Dili dem Gouverneur den Treueschwur zu leisten 42 37 Die Kolonie kam trotzdem nicht zur Ruhe So fiel am 17 Juli 1899 Leutnant Francisco Duarte bei der Belagerung von Atabae 35 Das Fort Conselheiro Jacinto Candido in Batugade wurde zeitweise von Rebellen aus Fatumean besetzt wahrend die eigentlich dort stationierten Truppen an einem anderen Ort kampften Und auch der finanzielle Aufwand war hoch Celestino da Silva verlangte deswegen 1896 von der damals zustandigen kolonialen Regierung in Macau 15 000 bis 20 000 Patacas um die Kosten fur die Munition die gegen die Rebellen eingesetzt wurde decken zu konnen 38 Der spatere Gouverneur Teofilo Duarte 1926 1928 kritisierte dass Celestino da Silvas Militarexpeditionen eine enorme Summe an Geldern gekostet hatten und solche besonderen Sicherungsmassnahmen in keiner anderen Kolonie existieren 13 Dom Duarte indes zahlte bis September 1900 weiterhin seine Abgaben nicht und liess auch keinen Stutzpunkt der Portugiesen auf seinem Land zu Gouverneur Celestino da Silva versammelte daher eine Streitmacht mit 100 Offizieren 1500 Moradores und 12 300 timoresischen Kriegern In drei Kolonnen zog man nun gen Suden gegen Manufahi und seine Verbundeten Am 18 Oktober wurde Maubisse eingenommen am 26 Oktober Letefoho Vier Tage benotigte man um Babulo zu besiegen Dom Duarte verschanzte sich auf dem Berg Leolaco Vom 6 bis zum 19 November zogen sich Angriffe und Gegenangriffe hin Bei den Portugiesen brachen Pocken und Ruhr aus Dom Duartes Manner waren an der Cholera erkrankt und litten an Wassermangel Angesichts der drohenden Niederlage erklarte Gouverneur Celestino da Silva am 21 November er wolle Gnade gewahren und kehrte zuruck nach Dili Dom Duarte dankte im Gegenzug zu Gunsten seines Sohnes Boaventura als Liurai ab Fur Celestino da Silva war dieser Kompromiss angesichts der Zahigkeit des timoresischen Widerstandes akzeptabel 7 37 42 Celestino da Silva erliess Manufahi die Steuerschuld der vergangenen Jahre verlangte dafur aber eine grosse Menge an Sandelholz was er schneller zu Geld machen konnte als landwirtschaftliche Erzeugnisse oder Vieh 43 nbsp Timoresische Krieger zwischen 1890 und 1910Celestino da Silva war der Ansicht dass man zukunftige Kriege nur verhindern konnte wenn Militar zivile Beamte und auch die Missionare gute Arbeit leisten wurden Er grundete daher in verschiedenen Teilen der Kolonie Schulen in denen der Bevolkerung Grundlagen der Landwirtschaft beigebracht wurden um diese beim Kaffeeanbau anzuwenden Nach Macau richtete Celestino da Silva eine regelmassige Schiffsverbindung ein und liess ein Telefonnetz in der Kolonie errichten Ausserdem wurden neue Markte gegrundet Unter Celestino da Silva wurde die bisher in Naturalien erhobene Distriktsteuer in eine Kopfsteuer umgewandelt Es entstanden private Plantagen und Handelsgesellschaften 13 37 Weitere Rebellionen brachen aus in Ainaro 1902 Letefoho und Aileu 1903 Quelicai 1904 und schliesslich wieder in Manufahi 1907 13 1908 entschied sich Portugal den Liurais die Autoritat zu entziehen und die Gerichtsbarkeit in die Hande der kolonialen Verwaltung zu legen Die neue portugiesische Administration baute auf der einheimischen Ebene unterhalb der Liurais auf dem Suco Die Wahl oder besser gesagt die Bestatigung der Fuhrer der Sucos war abhangig von der Genehmigung durch die Portugiesen Aus einer Gruppe von Sucos wurde ein Posto bestimmt und diese Postos wurden in einem Concelho Rat versammelt Dieser Concelho uberwachte die Postos durch die portugiesische Verwaltung Die Umorganisation sollte die traditionellen Strukturen zerbrechen und den Einfluss der Familienclans zerstoren 44 eine Methode die bereits in Portugals afrikanischen Kolonien erfolgreich benutzt worden war Doch die politische und administrative Neustrukturierung veranderten weder die lokale Ideologie noch den Alltag Die Fuhrer der Sucos brauchten immer noch die Unterstutzung und das Wissen der Liurais und ihrer verwandtschaftlichen Verbindungen Traditionelle Hierarchien blieben bestehen unterstutzt durch lokale Traditionen und Weltanschauungen So entstand ein System auf zwei Ebenen einer kolonialen und einer einheimischen traditionellen 44 Zudem schienen die Timoresen immer rebellischer zu werden je weiter man das kulturfremde Arbeitssystem Geld fur Arbeit einfuhrte Die Rebellion von Manufahi BearbeitenDer Sturz der Monarchie in Portugal Bearbeiten nbsp Briefmarke Portugiesisch Timors mit Bild von Konig Carlos I uberstempelt mit dem Wort REPUBLICA Den Prolog zur Rebellion von Manufahi bildete der Sturz der Monarchie und die Ausrufung der Republik in Portugal am 6 Oktober 1910 45 Nachdem erste Geruchte die Runde machten erreichte am 7 Oktober 1910 ein Telegramm mit der offiziellen Meldung uber die neue Regierung Dili Am nachsten Tag wurde sie nochmals durch den portugiesischen Kreuzer Sao Gabriel bestatigt der im Hafen von Darwin lag Gouverneur Alfredo Cardoso de Soveral Martins gab am 30 Oktober offentlich die Ausrufung der Republik offiziell bekannt die blau weisse Flagge des royalen Portugals wurde eingeholt und die neue grun rote Flagge Portugals wurde unter Abfeuern von 21 Schuss Salut gesetzt Es dauerte bis zum 5 November die Verwaltung auf die neue Situation umzustellen Das beinhaltete vor allem das Erscheinungsbild und die Hoheitszeichen wie Briefkopfe offizieller Schreiben Symbole an Verwaltungsgebauden militarische Uniformen und Ahnliches Eine Ausnahme bildeten die Pataca Banknoten die mit den royalen Symbolen noch bis 1912 im Umlauf blieben Soveral Martins verliess Dili Anfang November nachdem seine Frau auf tragische Weise verstorben war Das Amt wurde von Soveral Martins Sekretar Kapitan Anselmo Augusto Coelho de Carvalho protokollarisch weitergefuhrt Ihn ersetzte am 22 Dezember ebenfalls protokollarisch Kapitan Jose Carrazeda de Sousa Caldas Vianna e Andrade 46 Doch die Veranderungen waren nur fur die Stadtbevolkerung und die europaisch ausgebildeten Timoresen spurbar Die Landbevolkerung bemerkte keine Unterschiede und die Liurais wurden durch die Abschaffung der Monarchie eher verwirrt Sie schopften einen Teil ihres Herrschaftsanspruchs aus heiligen Objekten Lulik die im Besitz der Herrscherfamilien waren Als die Portugiesen die Timoresen unterwarfen ubergaben sie den Liurais als Vasallen die weiss blaue portugiesische Flagge die in den Augen der Timoresen genauso wie der Flaggenmast selbst zu heiligen Objekten wurden welche die Herrschaft der Portugiesen und der ihnen treuen Liurais legitimierten Der Flaggenwechsel fuhrte daher aus Sicht der Timoresen zu einem Machtverlust Zusatzliches Chaos verursachte die Vertreibung der jesuitischen Missionare die ebenfalls in den Augen der Timoresen als heilige Manner eine Quelle des Machtanspruchs der Portugiesen darstellten Die anti klerikalen Stromungen in Portugal hatten auch in Dili unter den Europaern und assimilierten Timoresen fruchtbaren Boden gefunden Es bildeten sich einige republikanische Zellen und sogar eine Freimaurerloge Am 23 Dezember wurden die Jesuiten auf Weisung aus Dili aus Soibada vertrieben was letztlich einen Ruckschlag fur die Portugiesen in der Region bedeutete 46 Die Revolution und ihre Ziele waren den Liurais schwer zu vermitteln Zudem arbeiteten einige Beamte vor Ankunft des neuen Gouverneurs Filomeno da Camara de Melo Cabral 1911 1917 gegen die Idee der Republik Weitab des Mutterlandes waren viele Portugiesen in der Verwaltung weitaus konservativer Und auch die Niederlander unterstutzten antirepublikanische Stromungen bei den Timoresen indem sie Bilder der niederlandischen Konigin Wilhelmina verteilten Zudem sahen die Niederlande in der unubersichtlichen Situation eine Chance sich das umstrittene Territorium von Lakmaras mit europaischen und javanischen Truppen anzueignen 46 Die Liurais furchteten den Verlust vieler Privilegien Nach den republikanischen Idealen konnten sie keine lokalen Steuern mehr erheben oder Fronarbeit verlangen und die Sohne der Liurais hatten nicht mehr das alleinige Recht unter den Timoresen die kolonialen Schulen zu besuchen 3 Der Beginn Bearbeiten nbsp Rebellion von Manufahi 1911 bis 1912 nbsp Boaventura Liurai von Manufahi1911 erhob sich Boaventura ein letztes Mal gegen die portugiesischen Kolonialherren Die Rebellion von Manufahi oder auch die Boaventura Rebellion war wahrscheinlich die blutigste auf jeden Fall aber der Aufstand der am tiefsten im Gedachtnis Osttimors verankert ist zumal er durch koloniale Berichte offizielle Meldungen Zeitungsartikel und Augenzeugen besser dokumentiert ist als jede Rebellion zuvor Auch in der portugiesischen Kolonialgeschichte ist sie eine der grossten Erhebungen uberhaupt 47 Damals hatte das Reich von Manufahi etwa 42 000 Einwohner nur etwas weniger als die heutige Gemeinde Manufahi Hauptort war bereits damals Same Die Bevolkerung ernahrte sich vom Getreide und Obstanbau daneben wurden Pferde und Schafe gezuchtet und Kaffee und Tabak angebaut Die Region war bekannt fur herausragende Leder Gold und Silberarbeiten 37 48 Die Forderungen aus der Kopfsteuer von 1910 uberstiegen die Moglichkeiten von Manufahi Als 1911 eine weitere Erhohung vom portugiesischen Kommandanten von Suai angekundigt wurde forderten Boaventura und einige andere Liurai der Region ein Treffen und die Abberufung des Kolonialbeamten 8 Die Kopfsteuer sollte von einem auf zwei Patacas und zehn Avos erhoht werden Dazu kam noch das Verbot fur Einheimische Sandelholz zu schlagen eine Steuer von zwei Patacas pro gefalltem Baum die Registrierung des Viehbestandes und von Kokospalmen und eine Steuer von funf Patacas fur die Schlachtung von Tieren fur Festlichkeiten Am 5 Oktober dem Jahrestag der Proklamation der Republik zu dem Gouverneur Cabral alle Liurais und Datos zu einer Feier nach Dili geladen hatte versammelten sich mehrere Herrscher in einem Vorort von Dili Laut zeitgenossischen portugiesischen Berichten planten sie eine Verschworung bei der alle Europaer ermordet werden sollten Die Anwesenheit eines englischen Handelsschiffs im Hafen von Dili soll sie von ihrem Plan abgebracht haben 11 49 nbsp Der portugiesische Militarposten in Same 1908 Aufgrund der bedrohlichen Situation wurde der portugiesische Posten in Suai am 8 Dezember evakuiert Ein mosambikanischer Soldat der Meldungen nach Bobonaro bringen sollte wurde auf dem Weg dorthin umgebracht Als der eigentliche Beginn der Rebellion gilt der 24 Dezember An diesem Morgen wurde der Militarposten Same von einigen Mannern Boaventuras angegriffen Leutnant Luis Alvares da Silva der Kommandant des Postens zwei weitere portugiesische Soldaten und ein portugiesischer Zivilist wurden umgebracht Silvas Frau die gerade ihren Sohn stillte wurde aus dem Posten herausgezerrt und man legte ihr den Kopf ihres Mannes in den Schoss Sie selbst verschonte man Die Rebellion dehnte sich schnell auf die benachbarten Regionen aus Die Posten in Hatolia Ermera und Maubisse wurden aufgegeben und die europaische Bevolkerung fluchtete nach Dili Die Plantagen lagen brach 48 49 50 51 Am 29 Dezember suchten 1 200 Timoresen aus Angst vor portugiesischen Repressalien Schutz in der niederlandischen Enklave Maucatar unter ihnen der Liurai von Camenaca Camenassa Kamenasa und sein Gefolge eigentlich Verbundete von Boaventura 48 50 Portugals Reaktion Bearbeiten nbsp Ein Surik aus MaubisseDer Militarkommandant von Manufahi hatte bereits am Anfang der Rebellion damit begonnen Stellungen der Aufstandischen anzugreifen und strategisch wichtige Punkte zu besetzen Zu diesem Zeitpunkt waren in der Kolonie 76 europaische und 96 asiatische Soldaten stationiert Dazu kamen Streitkrafte aus einheimischen Moradores Arraias und Kriegern aus den verbundeten Reichen um Dili Die Bewaffnung verminderte sich stark mit sinkendem Status Die Kolonialsoldaten hatten Remingtongewehre oder Steinschlossgewehre die Moradores nur Suriks oder Macheten Doch der Mangel an Schusswaffen und Schiesspulver benachteiligte die timoresischen Rebellen von vornherein Zumeist waren auch sie nur mit Speeren Pfeil und Bogen und Suriks bewaffnet 11 21 Am 5 Januar zog Gouverneur Cabral mit 200 Mann nach Aileu und errichtete dort eine Basis Den 25 europaischen Soldaten und Moradores schlossen sich auf dem Weg noch loyale Arraias an Nach drei Wochen im Schlamm der Regenzeit war ein Grossteil des Territoriums wieder unter Kontrolle Portugals Die geschwachten Einheiten wurden auf 2070 irregulare Kampfer 264 Moradores 65 Berufssoldaten und acht Offiziere verstarkt Doch die Truppen waren immer noch zu schwach zum Angriff auf die Hauptstadt Boaventuras Daher versuchte Cabral nach alter portugiesischer Kolonialart loyale und rebellische Liurais gegeneinander auszuspielen Unterstutzung erhielt er vom sogenannten Verrater Liurai Nai Cau Naicau und seinem Neffen Aleixo Corte Real aus Soro 1907 hatte Nai Cau die Unabhangigkeit Soros vom Reich von Atsabe errungen Im Osten und Suden grenzte es an Manufahi Beim Angriff Boaventuras auf Ainaro kam Nai Cau dem bedrohten Militarposten zur Hilfe 52 Am 19 Februar 1912 meldete der Sydney Morning Herald 11 49 Der Grossteil der Insel Timor ist in Aufruhr Manner des Rameastammes uberfielen Dili toteten viele Einwohner und brannten viele Hauser nieder Major Ingley Leutnant Silva und mehrere Soldaten wurden wahrend der Strassenkampfe getotet Die Kopfe wurden von den Rebellen abgeschnitten und auf Pfahle gesteckt Das Regierungsgebaude wurde geplundert nbsp Jaime do Inso berichtete von der Rebellion von ManufahiDer Bericht ubertrieb die Situation doch Dili wurde tatsachlich schwer in Mitleidenschaft gezogen und europaische Familien wurden evakuiert Dennoch konnte die Stadt durch eilig zusammengesuchte Verteidiger vor einer Plunderung bewahrt werden Zur Verstarkung schickte Portugal von Macau aus das Kanonenboot Patria unter dem Kommando von Kapitanleutnant Gago Coutinho das am 6 Februar eintraf Mit an Bord waren 220 europaische Soldaten und indische Marathen und 204 Afrikaner aus Mosambik Am 11 Februar erreichte das englische Dampfschiff St Albans mit weiteren 75 Soldaten zur Halfte Europaer der Companhia Europeia da India Dili und am 15 Februar das englische Schiff Aldehanam mit der achten Companhia Indigena de Mocambique Jaime do Inso zweiter Leutnant an Bord der Patria berichtete von drei Kopfen die in Laclo aufgehangt worden waren Beleg fur die abscheuliche Grausamkeit des Krieges primitiver Menschen wie er schrieb 11 Es mag Inso entgangen sein dass Gouverneur Castro 50 Jahre zuvor diese timoresische Tradition selbst fur seine Siegesfeiern verwendet hatte 52 53 Laut Inso sollte Manufahi als Zentrum der Rebellion isoliert und von der Unterstutzung aus den benachbarten verbundeten Reichen Raimea Cailaco Bibisusso Alas und Turiscai Toriscai abgeschnitten werden Die portugiesische Streitmacht wurde dafur in vier Kolonnen geteilt Die Hauptkolonne die Maubisse eingenommen hatte wurde vom Gouverneur selbst gefuhrt Sie bestand aus 4000 Mann darunter 20 Europaer 200 Afrikaner 500 Moradores und Arraias und verfugte uber ein Krupp BM75L Geschutz Von Soibada aus zog die zweite Kolonne mit einer indischen Kompanie einigen hundert Moradores und einem Maxim Maschinengewehr Die dritte Kolonne hatte ihre Basis in Soro und bestand aus zwei Europaern 70 Afrikanern und 200 Moradores Auch hier stand ein Maschinengewehr zur Verfugung Die vierte Kolonne mit hundert Moradores lag an der Grenze zu Westtimor 52 Teilweise waren Truppen sogar aus Angola herangezogen worden 44 Nach mehreren Gefechten wurden im Marz die Reiche von Fatuberlio Turiscai und Bibisusso besiegt wahrend die Liurai von Cailaco und Atabae ankundigten lieber bis zu ihrem Tode zu kampfen anstatt sich zu unterwerfen 50 Die Kampfe gingen weiter bis in den Mai hinein Nun brach auch in der Exklave Oecussi eine Rebellion aus 52 Am 29 April traf die portugiesische Zambezia nach nur 31 Tagen aus dem ostafrikanischen Lourenco Marques ein Mit an Bord waren nochmals 223 afrikanische Soldaten und 19 portugiesische Offiziere Ausserdem wurde in Mosambik eine weitere Kompanie Soldaten mobilisiert um sie an Bord des portugiesischen Schiffes Zaire nach Timor zu schicken 53 Die Zaire erreichte Timor erst im Juli 50 Das Ende Bearbeiten nbsp Das Kanonenboot Patria vor Timor 1912 nbsp Moradores aus Baucau auf einer Parade nach ihrer Teilnahme im Kampf gegen Manufahi Dezember 1912 Es scheint dass Boaventura schon zu diesem Zeitpunkt zu einem Friedensschluss bereit gewesen ware doch Cabral wollte nun einen endgultigen Sieg Er verfugte nun uber 8000 irregulare Kampfer 1147 Soldaten und 34 Offiziere die bisher grosste europaische Streitmacht auf Timor Am 27 Mai 1912 griff er die befestigten Stellungen Boaventuras am Berg Cablac an und besetzte den Berg in den folgenden Tagen Die Hauptkrafte der Rebellen zogen sich nach Riac an den unteren Hangen des Cablac zuruck wo sie zwischen dem 11 und 21 Juni von den Portugiesen belagert wurden Schliesslich wurden die Rebellen und die Zivilbevolkerung zur Flucht zum Berg Leolaco gezwungen Dort wurde Boaventura zusammen mit 12 000 Mannern eingekreist Mit einigen Tausend seiner Kampfer entschied er sich zwischen dem 8 und 10 August die Belagerungslinien zu durchbrechen und entkam Die zuruckgebliebenen Kampfer und Zivilisten aber wurden einem Bericht Insos zufolge in den folgenden zwei Tagen und Nachten von den Portugiesen abgeschlachtet Mehr als 3000 Timoresen sollen dabei getotet worden sein 50 52 54 Die Patria wurde erneut nach Timor beordert nachdem sie zwischenzeitlich aufgrund der Revolution in China nach Macau zuruckberufen worden war Sie brachte den Bodentruppen Cabrals dringend benotigte Waffen und andere Versorgungsguter An der Sudkuste der Insel beschoss die Patria die letzten Stellungen Boaventuras bei der Residenz der Konigin von Betano Laut Leutnant Inso starben dadurch tausend Menschen Der Larm der Geschutze und ihre verheerende Wirkung hatten neben dem militarischen auch einen deutlichen psychologischen Effekt auf die Timoresen Boaventura wurde eingekreist und schliesslich am 26 Oktober 1912 gefangen genommen 55 Die Patria wurde im Laufe des Jahres 1912 noch mehrmals gegen andere Rebellen eingesetzt so in Oecussi In Baucau verteidigten Marinesoldaten der Patria unter dem Kommando von Inso zwischen dem 29 Juni und 25 Juli den Ort gegen Aufstandische wofur der Leutnant mehrere Belobigungen erhielt Auch in Quelicai kam es nochmals zu einem Aufstand Diese Aufstande blieben aber lokal begrenzt Bereits am 16 August 1912 war der Ausnahmezustand fur die Kolonie wieder aufgehoben worden und am Tag darauf wurde eine Siegesfeier veranstaltet Dabei veranstalteten die Moradores mit Erlaubnis von Cabral auch wieder den Likurai Tanz mit den abgeschlagenen Kopfen der Feinde Gouverneur Celestino da Silva hatte davor nicht mehr auf die makabere Tradition zuruckgegriffen 56 Die Folgen Bearbeiten nbsp Dom Afonso de Bibisusso und sein GefolgeInsgesamt gerieten nach portugiesischen Angaben 12 567 Timoresen in Gefangenschaft 3 424 Rebellen waren getotet worden Die Verluste der kolonialen Truppen beliefen sich auf 289 Tote und 600 Verletzte Man schatzt dass infolge der Rebellion von Manufahi 15 000 bis 25 000 Menschen den Tod fanden was mehr als 5 der geschatzten Bevolkerung der Kolonie entsprechen wurde 1 7 50 57 Dazu kommen Opfer der einhergehenden Ruhrepidemie und die Toten der zeitgleichen Aufstande in Baucau 2000 Lautem 300 und anderen Orten 57 Die gesamten Kampfe bei der kolonialen Befriedung Manufahis zwischen 1894 und 1912 kosteten wahrscheinlich 90 000 Menschen das Leben und entvolkerten ganze Landstriche 57 Auch wenn die Zahlen sehr unsicher sind so war die offizielle Bevolkerungszahl von 1913 mit 303 600 bei weitem die niedrigste seit Jahrzehnten 57 Boaventura wurde auf der Insel Atauro eingekerkert wo er vermutlich starb 7 Nach 1913 gibt es keine Berichte mehr uber ihn Nach mundlichen Uberlieferungen soll er an der Pforte des Friedhofs von Santa Cruz in Dili begraben sein 1 Die loyalen Liurais ohne die ein Sieg der Portugiesen wohl nicht moglich gewesen ware erhielten zum Dank militarische Range eines Majors oder Oberstleutnants Jene die sich zuerst den Portugiesen unterworfen hatten wurden mit territorialem Zugewinn belohnt auf Kosten der rebellischen Reiche Einige Gebiete wie zum Beispiel Raimea wurden unter direkte koloniale Verwaltung gestellt um dort Plantagen anzulegen Umgekommene oder gefangengenommene Herrscher wie Afonso Hornai de Soares Pereira von Bibisusso wurden durch loyale Anhanger Portugals ersetzt ohne Rucksicht auf die traditionelle Nachfolge zu nehmen Die Witwen von gefallenen Arraias und im Kampf Verwundete erhielten Kokos und Kakaobaume oder andere steuerfreie Zuwendungen Bewohner der Rebellengebiete wurden dafur gezwungen Kokos und Kakaobaume anzubauen und unbezahlte Arbeit auf Plantagen zu leisten Zudem musste jede Familie 600 Kaffeebusche unterhalten Allein 1916 wurden so acht Millionen Kaffeebusche neu gepflanzt Timoresen im Alter zwischen 14 und 60 mussten Arbeitsdienst leisten 56 Bewertung Bearbeiten nbsp Die konigliche Flagge Portugals galt in Timor als heiliger Gegenstand Lulik Unter Historikern ist umstritten ob der letzte Aufstand Boaventuras ein weiterer Versuch war die Fremden aus dem Land zu vertreiben ein Protest gegen die seit 1906 bestehende Kopfsteuer und die Entmachtung der Liurais oder eine Rebellion mit Tendenzen zu einem ersten timoresischen Nationalgefuhl zumal auch Letrados auch Assimilados gemeinsame Sache mit den primitiven Kriegern machten Sowohl Dom Duarte als auch sein Sohn Boaventura hatten Kontakte zu diesen Timoresen mit europaischer Ausbildung aus Dili von denen einige sogar Mitglied in der Freimaurerloge waren Einige Moradores aus dieser Gruppe versorgten die Rebellen auch mit Schiesspulver und Kanonenkugeln Sicher scheint dass die Unabhangigkeitsbewegung auf den Philippinen Vorbild fur diese Timoresen war Bekannt ist dies auch von der benachbarten Insel Flores wo es allein 1911 12 zehn bewaffnete Aufstande gegen die niederlandischen Kolonialherren gab Doch es fehlen jegliche schriftliche Quellen die belegen dass Boaventura eine unabhangige Nation anstrebte Auch wie die 5000 Assimilierten die um die hundert feudalen Zwergstaaten aus der die Kolonie bestand hinter sich vereinigen hatten sollen ist offen zumal die meisten Liurais skeptisch hinsichtlich des moglichen Erfolges der Rebellion waren und sich daher ruhig verhielten Auch wenn die Rebellion von 1911 12 der Hohepunkt des timoresischen Widerstands gegen Portugal war so war sie doch weitgehend auf den Westteil der Kolonie beschrankt und die Rebellen von neutralen oder sogar pro portugiesischen Herrschern umgeben 7 58 Fur die Steuererhohung als Grund der Rebellion spricht dass die Timoresen zu Beginn der Rebellion Venham ca buscar duas patacas se sao capazes Kommt und holt Euch Eure zwei Patacas wenn Ihr konnt als Schlachtruf riefen Zumindest war die Steuererhohung ein Anstoss und so ein Hauptgrund fur den Aufstand 3 Klar scheint dass der Wechsel der Regierungsform in Portugal und der damit einhergehende Verlust von bewahrten als heilig angesehenen Machtsymbolen ein weiterer Grund fur den Ausbruch der Revolution war In einigen Orten war die neue Flagge Portugals heruntergerissen und durch die alte Flagge ersetzt worden In diesem Zusammenhang kam noch hinzu dass es die Niederlande den alten Konkurrenten Portugals nicht gestort hatte wenn ihnen auch die portugiesische Halfte der Insel aufgrund royaler Sehnsuchte der Timoresen in die Hande gefallen ware 55 Historiker sehen in der Niederschlagung der Rebellion einen schwarzen Fleck und Prazedenzfall in der Geschichte der ersten portugiesischen Republik Ihr folgten grosse Massaker in den portugiesischen Kolonien in Guinea Mosambik und Angola Portugal tolerierte keinen grossflachigen Ungehorsam mehr 59 Schlicher ordnet die Rebellion von Manufahi zu den post pacification revolts und stellt sie in eine Reihe mit Aufstanden in anderen Kolonien am Ende ihrer Inbesitznahme wie dem Maji Maji Aufstand in Deutsch Ostafrika oder dem Aufstand 1906 auf Bali gegen die Niederlander als Widerstand gegen das Unvermeidliche 1 nbsp Sondermunze Osttimors von 2012 mit BoaventuraKonigin Maria de Manufahi die Witwe Boaventuras war seit 1974 Mitglied der FRETILIN und Unterstutzerin der Unabhangigkeit Osttimors 4 Wahrend der Gewalt in Osttimor 1999 erhofften sich die Einwohner Schutz durch den Geist Boaventuras vor den marodierenden pro indonesischen Milizen 4 Der gegen die Regierung rebellierende Soldat Alfredo Reinado 1968 2008 sah sich in der Tradition Boaventuras zu dessen Heimat Manufahi er freundschaftliche Kontakte pflegte Bei Reinados Flucht aus Same vor australischen Soldaten 2007 habe ihn der Geist Boaventuras geholfen sich unsichtbar zu machen so der Rebell In einer Zeremonie wurde Reinado durch lokale traditionelle Fuhrer zur Reinkarnation des Liurais von Manufahi erklart Beim Attentatsversuch auf die osttimoresische Staatsfuhrung 2008 kam er schliesslich ums Leben 4 60 61 Boaventura wurde zu einem zentralen Symbol der heroischen nationalen Geschichte 4 Die Kampfe am Cablac werden heute in Osttimor und vor allem in Manufahi als heldenhafte Schlacht Boaventuras verklart der Liurai selbst als Nationalheld Osttimors und Ziel der Verehrung in der Massenkultur und bei Jugendbanden 62 Unter anderem wurde der Ordem de Dom Boaventura nach ihm benannt die eine der hochsten Auszeichnungen des Landes 62 Die Gesellschaft Portugiesisch Timors nach den Rebellionen Bearbeiten nbsp Das Integrationsdenkmal in Dili soll Boaventura darstellenAm 13 August 1913 strukturierte der vertretende Gouverneur Goncalo Pereira Pimenta de Castro die kolonialen Streitkrafte um Er entliess die Kommandanten der Moradores und loste ihre Kompanien auf Die Moradores wurden unter den direkten Befehl europaischer Offiziere gestellt 56 Gouverneur Cabral blieb aufgrund des Ersten Weltkrieges bis 1917 im Amt und pragte die Kolonie mit seinen Reformen bis in die 1940er hinein Die Macht der Liurais versuchte er weiter zu umgehen indem er nun die Sucos als erste koloniale Verwaltungsebene einsetzte vorbei an den traditionellen Herrschern 7 Zudem wurde eine Ebene daruber auch die zivile Verwaltung auf die 15 Militarkommandanturen aufgeteilt und die Liurais wurden den Militarkommandanten unterstellt 63 Als Chefe de Suco wurden Timoresen aus dem niederen Adel der Dato eingesetzt die Portugiesisch sprechen und lesen konnten und dem christlichen Glauben angehorten Sie dienten als Mittler zwischen der Bevolkerung und der Kolonialregierung und erhielten Verwaltungsaufgaben Soziale rituelle und politische Belange innerhalb der Timoresen wurden aber weiterhin von den Liurais behandelt 64 Schon am Ende des 19 Jahrhunderts hatte die katholische Kirche die Missionierung verstarkt und ab 1904 in Schulen in Soibada die Kinder von Liurais ausgebildet und erzogen Aus diesen Kindern Aleixo Corte Real war einer von ihnen erwuchs die gesellschaftliche Schicht der europaisch erzogenen Timoresen die Letrados Bis 1910 die Kirche in ihrer Arbeit beschrankt wurde existierten bereits elf Schulen fur 412 Jungen und zwei Schulen mit 223 Madchen dazu vier Hochschulen mit 105 Studenten und 153 Studentinnen 30 Geistliche und 141 Lehrer unterrichteten sie Diese Generation bildete spater eine neue christliche Elite in der Kolonie auf die sich die portugiesische Kolonialmacht stutzen konnte Mit dem Sturz der Diktatur des Estado Novo 1974 erwuchs aus ihr die neue politische Herrschaftsschicht die auch heute noch einen grossen Einfluss in der Gesellschaft Osttimors hat 65 Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es dank der strafferen Kontrolle durch Portugal in der Kolonie keine grosseren Aufstande mehr eine Friedensspanne wie es sie nie zuvor in den vergangenen 400 Jahren so lange gegeben hatte 8 Erst mit der japanischen Besetzung Portugiesisch Timors 1942 begannen die Timoresen wieder offen gegen die Portugiesen aufzubegehren Nach dem Ende der Schlacht um Timor und der Wiederherstellung der portugiesischen Herrschaft uber die Kolonie kam es 1959 mit der Viqueque Rebellion noch ein letztes Mal zu einem grosseren Aufstand Hier vermutet man einen indonesischen Einfluss Noch im selben Jahr begann als direkte Folge des Aufstands die beruchtigte Policia Internacional e de Defesa do Estado PIDE Polizei fur Internationale Angelegenheiten und Verteidigung des Staates ihre Arbeit in der Kolonie 66 Der Versuch einiger Kampfer 1961 in Batugade eine timoresische Republik auszurufen wurde schnell niedergeschlagen Siehe auch BearbeitenGeschichte Osttimors Cailaco Rebellion Viqueque Rebellion Liste der Gouverneure von Portugiesisch TimorLiteratur BearbeitenCarlos Filipe Ximenes Belo A Guerra de Manufahi 1911 1912 Baucau 2012 portugiesisch Jaime do Inso Em Socorro de Timor Lissabon 1913 Neuauflagen Timor 1912 Edicoes Cosmos Lissabon 1939 und A ultima revolta em Timor 1912 Dinossauro Lissabon 2004 OCLC 68189039 portugiesisch Rene Pelissier Timor en guerre le crocodile et les Portugais 1847 1913 Editions Pelissier Montamets Orgeval 1996 ISBN 2 902804 11 3 franzosisch Weblinks BearbeitenReisebericht von Alfred Russel Wallace von seinem Aufenthalt in Kupang 1857 1869 und Dili 1861 englisch Revolta Manufahi husi perspetiva Timorizasaun Die Revolte von Manufahi aus timoresischer Sicht tetum Belege Bearbeiten nbsp Offizielle Meldung uber die Schlacht am LeolacoHauptnachweise Bearbeiten Katharine Davidson The Portuguese colonisation of Timor the final stage 1850 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Pelissier Portugais et Espagnols en Oceanie Deux Empires confins et contrastes Memento vom 22 April 2012 im Internet Archive Editions Pelissier Orgeval 2010 a b c d e f g h i j Davidson 1994 S 162ff a b c G C Gunn History of Timor S 87 Revista da Armada A historia da presenca da Marinha em Timor Memento vom 7 April 2009 im Internet Archive portugiesisch a b c d G C Gunn History of Timor S 88 a b The case of Alferes Francisco Duarte O Arbiru 1862 1899 PDF 386 kB abgerufen am 25 Marz 2013 Davidson 1994 S 72 a b c d e f Durand S 6 a b c G C Gunn History of Timor S 88 89 Andrey Damaledo Divided Loyalties Displacement belonging and citizenship among East Timorese in West Timor S 27 30 ANU press 2018 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche R Roque Headhunting and Colonialism Anthropology and the Circulation of Human Skulls in the Portuguese Empire 1870 1930 S 19ff 2010 ff amp q Deribate v onepage eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christopher J Shepherd Development and Environmental Politics Unmasked Authority Participation and Equity in East Timor S 46 2013 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Frederic B Durand History of Timor Leste S 70 ISBN 978 616 215 124 8 Davidson 1994 S 102 a b c History and Politics Center for Southeast Asian Studies Northern Illinois University G C Gunn History of Timor S 91 a b c G C Gunn History of Timor S 92 G C Gunn History of Timor S 91 92 a b c G C Gunn History of Timor S 93 a b c M Schlicher Portugal in Osttimor 1996 S 267 a b c d e f Durand S 7 Manuel Azancot de Menezes As Revoltas de Manufahi em Timor Leste 30 August 2018 abgerufen am 30 August 2018 a b c d e G C Gunn History of Timor S 95 a b M Schlicher Portugal in Osttimor 1996 S 268 Steve Sengstock Faculty of Asian Studies Australian National University Canberra a b G C Gunn History of Timor S 96 a b c G C Gunn History of Timor S 98 a b c d G C Gunn History of Timor S 97 nach Pelissier Timor en Guerre S 290 292 G C Gunn History of Timor S 98 ff G C Gunn History of Timor S 100 Steven Sengstock Reinado to live on as vivid figure in Timor folklore In The Canberra Times 17 Marz 2008 Henri Myrttinen Angry young men post conflict peace building and its malcontents Notes from Timor Leste Erhaltlich uber Watch Indonesia a b Heike Krieger East Timor and the International Community Basic Documents Cambridge University Press 1997 Government of Timor Leste Administrative Division englisch M Schlicher Portugal in Osttimor 1996 S 272 ff G C Gunn History of Timor S 99 G C Gunn History of Timor S 144 nbsp Dieser Artikel wurde am 10 September 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rebellionen in Portugiesisch Timor 1860 1912 amp oldid 239526369