www.wikidata.de-de.nina.az
Das Rathaus der bis 31 Dezember 2006 eigenstandigen Stadt Rapperswil steht im Herzen der Altstadt von Rapperswil einem Ortsteil der Schweizer Gemeinde Rapperswil Jona im Kanton St Gallen Sudseite mit Sonnenuhr und unter anderem Wappen derer von LandenbergAnsicht von OstenAnsicht von Nordosten Schlosstreppe im Vordergrund der Hauptplatz Inhaltsverzeichnis 1 Rat und Ratsherren 2 Gebaude 3 Geschichte 4 Juliusbanner 5 Brauchtum 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseRat und Ratsherren BearbeitenIn Rapperswil ist seit 1341 ein Ratsgericht aus den 12 Mitgliedern des Kleinen Rats und des Schultheissen belegt Der Grosse Rat bestand seit 1481 aus 24 vom Kleinen Rat gewahlten Mitgliedern Seit dem Gerichtsprivileg vom 18 Mai 1442 ubten der Kleine und Grosse Rat unter Vorsitz des Schultheissen die Blutgerichtsbarkeit aus 1 Bereits seit 1415 ist die Schirmvogtei uber das Kloster Wurmsbach belegt Ein Geheimer Rat bestimmte in Kriegszeiten samtliche Belange der Stadt Bekannte Ratsgeschlechter sind unter anderem die Landenberger als Schultheissen und Rate bis ins Jahr 1530 Zu den weiteren prominenten Namen zahlen unter anderen die Familien Russinger Herren von Russikon Goldlin und Breny Gebaude BearbeitenDas Rathaus am Hauptplatz wurde erstmals im Jahr 1419 als rat oder richthus erwahnt der grosse Ratssaal ist seit dem Jahr 1433 urkundlich belegt Der Bau soll auf einen Wachturm der altesten Stadtbefestigung zuruckgehen vermutlich auf die erste Halfte des 13 Jahrhunderts Das Gebaude in seiner heutigen Form wurde um 1470 erbaut und 1614 15 der Anbau in Form eines Turms erganzt Umbauten erfolgten 1866 und 1895 1902 erfolgte die Aufstockung um ein Geschoss das mit figurlichen und heraldischen Motiven unter dem Walmdach geschmuckt ist Neuerliche Umbauten fuhrten 1946 47 und 1998 99 zum heutigen eher schlichten Erscheinungsbild indem die aufwandigen Dekorationen der Untergeschosse weitgehend entfernt wurden Erhalten haben sich die sudseitige Sonnenuhr und das Stadtwappen an der Ostseite Zum Gebaude gehoren die Rathauswirtschaft der Ratssaal das Richterstubli und Teile des Stadtarchivs Das spatgotische Portal zum Ratssaal mit reichprofilierten doppelseitigen Kielbogen wurde aus einem einzigen Eichenstamm angefertigt Ein gusseiserner Renaissanceofen Jahreszahl 1572 ist reprasentativstes Ausstattungsstuck Sehenswert sind die Tafer im Saal 1471 der Gold und Silberschatz aus dem 16 und 17 Jahrhundert Exponate im Stadtmuseum der runde Ratstisch von Conrad Lutprand 1618 die Gemalde der Rapperswiler Kunstler Felix Maria Diogg und Johann Michael Hunger sowie die wertvollen Bestande an Glasmalerei 2 nbsp Detailansicht der Sonnenuhr nbsp Supraporte in der Eingangshalle nbsp Portal zum Ratssaal nbsp Ratssaal nbsp Richterstubli Im Ratssaal tagt das Bezirksgericht See Gaster im Richterstubli das auch bei Trauungen verwendet wird halt der Ortsverwaltungsrat Genossengemeinde seine Sitzungen ab Im Gebaude ist das gleichnamige Restaurant und im zweiten Obergeschoss die Kanzlei und das Stadtarchiv untergebracht Das Gebaude ist Eigentum der Ortsgemeinde Rapperswil Jona Geschichte Bearbeiten nbsp Juliusbanner von 1512 im ersten Obergeschoss des RathausesEin erster Rat und Schultheiss in der Stadt Rapperswil darf bereits fur die Zeit nach der Stadtgrundung vermutet werden Zwischen 1267 und 1282 ubernahmen Burger Kleriker und Adlige anstelle der Rapperswiler Grafen reprasentative Aufgaben 1277 ist das erste Siegel der Stadt Rapperswil nachgewiesen Nach der Zerstorung von Rapperswil und dem durch Herzog Rudolf IV von Habsburg eingeleiteten Wiederaufbau erhielt Rapperswil im Jahr 1358 das Recht der Aufnahme von Burgern 1360 das Zollrecht fur die Seebrucke und Konig Wenzel verbriefte im Jahr 1379 die Befreiung von fremden Gerichten 1406 wird Hermann Gessler als Burgvogt und Schultheiss erwahnt 1 Als Folge der Schlacht am Stoss in der zahlreiche Rapperswiler Burger auf Seiten Habsburg Osterreichs ihr Leben liessen erhielt Rapperswil im Jahr 1406 das Recht den Schultheissen frei zu wahlen und Gerichtsbussen zum baulichen Unterhalt der Stadt zu verwenden Am 24 Juni 1512 wurde das papstliche Juliusbanner mit goldenen Rosen von Kardinal Schiner verliehen als Anerkennung fur die Solddienste von Rapperswiler Reislaufern fur Papst Julius II im sogenannten Grossen Pavierfeldzug Aufgestachelt durch die Stadtzurcher Getreidesperre und Pradikantenpolitik sturmten Anhanger der Reformationswirren im Juli 1531 das Rathaus vertrieben den Rat wahlten gar den Zurcher Stapfer zum Schultheissen und setzten einen reformierten Pfarrer ein Mit dem Zweiten Kappeler Landfrieden kehrte Rapperswil zum romisch katholischen Glauben zuruck und die zum reformierten Glauben Konvertierten verliessen das Stadtchen Die vier Schirmorte liessen den Besitz der Umsturzler konfiszieren verboten weitere Versammlungen und bestraften die Fuhrer der reformierten Partei mit Pranger Zungenschlitzen und Exekutionen Rapperswil wurde nun durch eine Innerschweizer Besatzung uberwacht und verlor im Gnadenbrief von 1532 einige seiner alten Rechte Juliusbanner BearbeitenEidgenossische Soldkrieger des Papstes Julius II hatten im sogenannten Grossen Pavier Feldzug wahrend der Italienische Kriege im Jahr 1512 einen schnellen Sieg uber die in der Lombardei eingebrochenen Franzosen errungen Die mitbeteiligte Mannschaft aus Rapperswil erhielt laut Urkunde vom 24 Juni 1512 von Kardinal Schiner ein Banner mit verbessertem Stadtwappen Goldene statt rote Rosenbutzen und im Eckquartier Darstellung der Taufe Christi durch Johannes mit Bezug auf das Johannes Patrozinium der Pfarrkirche Rapperswil Der stark geschadigte 1895 erstmals restaurierte Seidendamast mit den Massen 116 x 122 cm wurde 1993 auftrags der Ortsgemeinde Rapperswil Jona neu montiert und konserviert 3 Brauchtum Bearbeiten nbsp Ansicht von Osten mit Teilen der WappenfolgeDas auch heute noch praktizierte Eis zwei Geissebei am Fasnachtsdienstag soll auf die Belagerung und Brandschatzung von Rapperswil am 24 Februar 1350 durch Zurcher Truppen zuruckgehen Damals hatten mitleidige Stadtbewohner den hungrigen Kindern Nahrungsmittel aus den Fenstern ihrer Hauser gereicht woran der heutige Brauch erinnert 4 Siehe auch BearbeitenStadtarchiv Rapperswil Geschichte der Stadt Rapperswil Liste der Personlichkeiten der Stadt RapperswilLiteratur BearbeitenPeter Rollin Kulturbaukasten Rapperswil Jona 36 Museen ohne Dach Rapperswil Jona 2005 ISBN 3 033 00478 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathaus Rapperswil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortsgemeinde Rapperswil JonaEinzelnachweise Bearbeiten a b Website Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins Rechtsquellen der Stadt und Herrschaft Rapperswil mit den Hofen Busskirch Jona Kempraten und Wagen abgerufen am 16 Marz 2013 Arbeiten wie zu Grossvaters Zeiten In Fachwissen Applica 18 2007 Anderes Kunstdenkmaler des Kantons St Gallen S 368f Website der Stadt Rapperswil Jona Brauchtum und Geschichte abgerufen am 11 April 2013 47 226346 8 816377 Koordinaten 47 13 34 8 N 8 48 59 O CH1903 704339 231517 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathaus Rapperswil amp oldid 230556190