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Der Portugiesische Kolonialkrieg pt Guerra Colonial in Portugal auch Uberseekrieg pt Guerra do Ultramar genannt war eine militarische politische und ideologische Auseinandersetzung zwischen Portugal und den aufstrebenden Unabhangigkeitsbewegungen in den portugiesischen Kolonien in Afrika zwischen 1961 und 1974 Portugiesischer KolonialkriegDatum 1961 bis 1975Ort Angola Guinea Bissau MosambikAusgang Beendigung der Kampfe nach Nelkenrevolution in Portugal Unabhangigkeit der KolonienKonfliktparteienPortugal Portugal Unterstutzt von Sudafrika 1961 SudafrikaRhodesien 1965 Rhodesien RhodesienMalawi 1964 Malawi Movimento Popular de Libertacao de Angola Uniao Nacional para a Independencia Total de Angola Frente Nacional de Libertacao de Angola Frente para a Libertacao do Enclave de Cabinda Partido Africano da Independencia da Guine e Cabo Verde Frente de Libertacao de Mocambique Movimento de Libertacao de Sao Tome e Principe Unterstutzt von Sowjetunion 1955 SowjetunionKuba KubaChina Volksrepublik Volksrepublik ChinaZaire ZaireSenegal SenegalDahomey DahomeyTansania TansaniaGhana GhanaGuinea a GuineaSambia SambiaAlgerien AlgerienLibyen 1972 LibyenSomalia SomaliaUganda UgandaKongo Volksrepublik Volksrepublik KongoBefehlshaberAntonio de Oliveira SalazarMarcelo CaetanoFrancisco da Costa GomesAntonio de SpinolaAntonio Augusto dos Santos Agostinho NetoLucio LaraJonas SavimbiHolden RobertoAmilcar CabralLuis CabralAristides PereiraEduardo MondlaneSamora MachelManuel Pinto da Costa Helikopter der portugiesischen Armee wahrend des Krieges in AfrikaSituation in Portugals Kolonien Ende 1970Anders als andere europaische Nationen in den 1950er und 1960er Jahren war das damalige portugiesische Regime autoritar korporativistischer Pragung nicht bereit seine afrikanischen Kolonien aufzugeben Es ging dazu uber diese als Uberseeprovinzen provincias ultramarinas zu bezeichnen und in der Verfassung festzulegen dass es sie als Teil Portugals betrachtete 1 Im selben Zeitraum entstanden vor allem in Angola Mosambik und Portugiesisch Guinea verschiedene bewaffnete Unabhangigkeitsbewegungen Die meisten standen mit ihrer Politik sozialistischen Ideen nahe und schlossen sich zur Conferencia das Organizacoes Nacionalistas das Colonias Portuguesas CONCP zusammen Zur CONCP gehorten auch Unabhangigkeitsbewegungen von Kap Verde und von Sao Tome und Principe die allerdings auf den bewaffneten Kampf verzichteten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Krieg 1961 bis 1973 2 1 Die Portugiesische Armee 2 1 1 Luftwaffe 2 1 2 Marine 2 1 3 Einsatz indigener Truppen 2 1 4 Spezialeinheiten 2 2 Die Guerilla Bewegungen 2 3 Angola 2 4 Portugiesisch Guinea 2 5 Mosambik 3 Rolle der Organisation fur Afrikanische Einheit 4 Innerportugiesischer Widerstand 5 Wirtschaftliche Folgen des Krieges 6 1974 7 Folgen 8 Verluste auf portugiesischer Seite 9 Belletristik 10 Quellen 11 Filme 12 Weblinks 13 Siehe auch 14 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Zweiten Weltkrieg versuchten die zwei verbliebenen Grossmachte die USA und die Sowjetunion ihre weltweiten Einflussspharen auszudehnen Widerstandsgruppen wurden von beiden Grossmachten politisch finanziell logistisch und militarisch unterstutzt Beispielsweise unterstutzten die USA in Angola die FNLA die allerdings auch Hilfe aus China bekam und spater auch die UNITA wahrend sich die Sowjetunion und andere Lander mit sozialistischer Ausrichtung hinter das MPLA stellten Das portugiesische Regime war nicht in der Lage die Herrschaft uber die Uberseeprovinzen aufrechtzuerhalten Die portugiesische Fuhrung inklusive Salazar verteidigte die Politik des Lusotropikalismus als den Weg die portugiesischen Kolonien und deren Bevolkerung enger an Portugal anzubinden Die Assimilado Regelung die bis 1962 galt erlaubte es einigen wenigen Schwarzafrikanern theoretisch zu gleichberechtigten Burgern Portugals zu werden Assimilierten Schwarzafrikanern in Portugiesisch Afrika war es gestattet hohe Positionen in Militar Verwaltung Lehrkorper Gesundheitswesen und andere Posten in der zivilen Verwaltung oder in der Privatwirtschaft einzunehmen Auch in dieser Phase wie seit Beginn der portugiesischen Prasenz in Afrika kam es nicht selten zu meist informellen Mischehen zwischen Portugiesen und Afrikanern haufiger noch zwischen Portugiesen und Mischlingen mesticos die eine gesellschaftlich wie administrativ abgegrenzte Bevolkerungsgruppe darstellten Die Portugiesen grundeten in den 60er Jahren zwei grosse staatliche Universitaten die Universidade de Luanda in Angola und die Estudos Gerais Universitarios de Mocambique in Mosambik In Portugal gab es zur selben Zeit nur vier staatliche Universitaten davon zwei in Lissabon heute gibt es in Portugal uber zwanzig Universitaten Der Zugang zu einer hoheren Ausbildung wurde in den Kolonien fur Weisse und Schwarze ausgebaut doch blieb ein erheblicher Teil der Bevolkerung weiterhin Analphabeten wie auch ein nicht zu vernachlassigender Anteil der Einwohner des portugiesischen Mutterlandes Einige der wenigen Assimilados die wahrend der portugiesischen Herrschaft studiert hatten wurden wahrend und nach dem Krieg bekannte Personlichkeiten Zu diesem Personenkreis gehoren Samora Machel Eduardo Mondlane Agostinho Neto Amilcar Cabral Joaquim Chissano und Graca Machel Einer der grossten Sportstars der portugiesischen Geschichte der schwarze Fussballspieler Eusebio ist ein weiteres Beispiel fur Assimilation in den portugiesischen Kolonien Krieg 1961 bis 1973 BearbeitenDie Portugiesische Armee Bearbeiten Als 1961 die ersten Kampfe ausbrachen waren die Portugiesen nur schlecht ausgerustet und nicht auf einen Guerillakrieg vorbereitet Bis dahin war es ublich gewesen nicht mehr benotigtes und veraltetes Material in die Kolonien zu senden Die portugiesischen Soldaten in den Kolonien mussten zunachst uberwiegend Funkgerate und Waffen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs wie veraltete Mauser Karabiner verwenden Die portugiesische Armee war schnell gezwungen moderne Waffen zu kaufen bzw selbst zu produzieren Die meisten Waffen der portugiesischen Armee stammten aus Frankreich Westdeutschland Sudafrika Belgien und Israel Diese mussten jedoch unter Verletzung des UNO Waffenembargos gegen Portugal von den Portugiesen teuer eingekauft werden Portugal war international isoliert und beide Grossmachte waren der Prasenz Portugals in Afrika offen feindlich gesinnt Die USA unterstutzten die FNLA und UNITA in Angola die Sowjetunion und China unterstutzten die PAIGC in Guinea Bissau die MPLA in Angola sowie die FRELIMO in Mosambik Dazu kamen die Sanktionen der UNO und der meisten afrikanischen Staaten Nur Rhodesien und Sudafrika standen aus Grunden ihrer regionalpolitischen Interessen den Portugiesen zur Seite Ab 1961 wurde das HK G3 das Standardgewehr der portugiesischen Truppen welches in Portugal in Lizenz produziert wurde Das FN FAL wurde von den Elitetruppen wie den Cacadores Especiais verwendet Offiziere verwendeten dazu oft Maschinenpistolen wie die MP 34 oder vom Typ Uzi Bis 1968 war das MG 42 das Standardmaschinengewehr der Portugiesischen Kolonialtruppen danach konnte Portugal das HK21 erwerben Die Portugiesen verwendeten aufgrund des schwierigen Terrains statt schwerer Panzer bevorzugt leichte Panzerwagen und Spahpanzer wie den Panhard AML oder den EBR 75 Im Gegensatz zu den US Amerikanern im Vietnamkrieg konnte sich Portugal den Grosseinsatz von Helikoptern nicht leisten Nur die Truppenteile die an Angriffen beteiligt waren also vor allem Kommandotruppen und Fallschirmjager wurden mit Helikoptern transportiert Die meisten Truppenbewegungen fanden entweder zu Fuss oder mit Lastwagen statt Die Helikopter waren fur die Feuerunterstutzung der Bodentruppen und die Evakuierung der Verletzten reserviert Als Standard Hubschrauber wurden Alouette III verwendet Von diesen wurden 142 in Afrika eingesetzt 30 davon wurden zerstort Des Weiteren wurden Aerospatiale SA 330 Puma Hubschrauber eingesetzt Die typische portugiesische Taktik innerhalb der afrikanischen Konflikte bestand darin 6 oder 7 Alouette III zusammenzufassen 5 oder 6 fungierten als Truppen Transporter sogenannte canibais Kannibalen wahrend ein Hubschrauber der sogenannte lobo mau Boser Wolf zur Feuerunterstutzung eingesetzt wurde Nach Beginn des Einsatzes zogen sich die canibais zuruck wahrend der lobo mau die Truppen bei dem Angriff mit einem 20 mm MG 151 unterstutzte Nach Ende des Einsatzes wurden die Soldaten von den canibais wieder abgeholt Luftwaffe Bearbeiten nbsp Ein abgeschossenes portugiesisches Flugzeug in Port Guinea 1974 Die portugiesische Luftwaffe litt am meisten unter dem Mangel an Material Durch das Embargo fehlte es an den notigen Ersatzteilen In Guinea Bissau verfugten die Portugiesen 1966 nur noch uber ein kampffahiges Flugzeug als ihnen 1966 der Kauf von 40 Fiat G 91 Flugzeugen der deutschen Luftwaffe gelang 2 Die Fiat G 91 wurde anschliessend das Standard Flugzeug der portugiesischen Luftwaffe in den Kolonialkriegen Neben der Fiat G 91 wurden zur Luftunterstutzung mehr als 100 T 6 in allen Konflikten und 16 F 86 Sabre in Guinea Bissau verwendet Als Bomber fanden zunachst 42 Lockheed Ventura Verwendung welche in Angola und Mosambik eingesetzt wurden 1966 gelang der Kauf von 20 Douglas A 26 Bomber die von den USA trotz bestehenden Waffen Embargos geliefert wurden Diese Flugzeuge wurden in Angola und Guinea Bissau eingesetzt Als Aufklarer wurden Dornier Do 27 verwendet als Transportflugzeuge Junkers Ju 52 3m Nord Noratlas Douglas C 54 und Douglas DC 3 Ab 1970 verwendete die Portugiesische Luftwaffe ahnlich wie die amerikanische Luftwaffe wahrend des parallel statt findenden Vietnamkrieges verstarkt Napalm und Entlaubungsmittel Die kleine portugiesische Rustungsindustrie war nie in der Lage die Bedurfnisse der Armee abzudecken Wahrend der ganzen Zeit des Kolonialkrieges wurden nur Ausrustung fur die Bodentruppen und Boote fur die Kustenwache geliefert Marine Bearbeiten nbsp Portugiesisches Landungsboot Alfange auf einem Fluss in Port Guinea 1973 Auch die portugiesische Marine war veraltet Es mangelte an Patrouillenbooten um die Kusten von Guinea Bissau Angola und Mosambik zu kontrollieren und an Fregatten um den Guterverkehr oder Truppentransporte zwischen den Kolonien zu schutzen Eigens fur die Kriegfuhrung in den Kolonien wurde nach dem Vorbild der franzosischen Commandant Riviere Klasse ab 1967 vier Einheiten der Joao Belo Klasse in Dienst gestellt Das Typschiff Commandante Joao Belo wurde als letztes Schiff der Klasse 2022 ausser Dienst gestellt Einsatz indigener Truppen Bearbeiten Seit 1961 setzten die Portugiesen vermehrt schwarze Soldaten ein dies auch um den Vielvolkeraspekt des Staates zu unterstreichen Die Rolle der Afrikaner wahrend des Krieges reichte von untergeordneten Funktionen bis hin zu Elitetruppenteilen Wahrend des Krieges nahm die Bedeutung der Afrikaner fur die Portugiesen immer mehr zu 1974 stellten die Afrikaner bereits 50 Prozent der kampfenden Truppen in den Kolonien Spezialeinheiten Bearbeiten nbsp Chung Su Sing Kommandant der portugiesischen 6 Kommandokompanie in AngolaNeben den regularen Einheiten kamen auch meist aus Afrikanern aufgestellte Spezialeinheiten zur Counterinsurgency zum Einsatz wie die vom Nachrichtendienst PIDE aufgestellten Flechas oder die vom Heer gefuhrten Grupos Especiais Ab 1961 kamen auch die nach franzosischem Vorbild aufgestellten und ausgebildeten Comandos zum Einsatz in denen die Erfahrungen des Indochinakriegs und des Algerienkriegs ausgewertet wurden Die Guerilla Bewegungen Bearbeiten Trotz der regionalen Unterschiede der verschiedenen Befreiungsbewegungen lassen sich grosse Uberschneidungen und Entwicklungen bezuglich von Taktik und Material finden Zu Beginn der Konflikte verwendeten die Guerilla Bewegungen aus dem Westen stammendes Material das befreundete Nachbarstaaten die selbst erst seit kurzem unabhangig geworden waren lieferten Mit dem fortschreitenden Konflikt verwendeten die afrikanischen Befreiungsbewegungen in den portugiesischen Kolonien hingegen vor allem Material und Waffen aus der UdSSR der Volksrepublik China Kuba und Osteuropa und somit in den verschiedenen Landern dieselben Waffentypen Als Gewehre wurden das Mosin Nagant und das Simonow SKS 45 verwendet Als Standardwaffe der Rebellen fungierte mit der Zeit aber vor allem das AK 47 Sturmgewehr Dieses wurde anschliessend auch von vielen portugiesischen Soldaten verwendet da es leichter und besser fur die oftmals schwierige Umgebung wie Sumpfe und Dschungel geeignet war Die typische Taktik der Rebellen bestand darin gegen patrouillierende portugiesische Verbande eine Mixtur aus Sprengfallen Antipersonenminen und Panzerabwehrminen einzusetzen welche schwere Opfer unter den portugiesischen Verbanden forderte Hier kamen vor allem PMN Minen zum Einsatz Eine gemeinsame Taktik aller Bewegungen war es schwere Panzerabwehrminen an Strassen zu legen Antipersonenminen an den Randern der Strassen zu platzieren und anschliessend die portugiesischen Verbande auf der Strasse mit einem Mix aus automatischen Waffen unter Feuer zu nehmen Hier kamen verschiedenste Typen aus sowjetischer Produktion zum Einsatz Eingesetzt wurden vor allem folgende Typen DP PPSch 41 RPD Gorjunow SG 43 schwere DSchK Maschinengewehre und PPS 43 Maschinenpistolen Dazu wurden oftmals Panzer Buchsen wie RPG 2 und RPG 7 verwendet Zur Luftabwehr wurde das ZPU 4 verwendet gegen Ende des Krieges mit grossem Erfolg in Guinea auch Strela 2 Luftabwehrraketen welche die dortige portugiesische Luftuberlegenheit beendeten Angola Bearbeiten Zu Beginn der 1950er Jahre begannen Portugiesen angespornt von dem Regime Antonio de Oliveira Salazars sich verstarkt in Angola als Siedler niederzulassen Gleichzeitig bildeten sich erste Untergrundgruppen die den afrikanischen Widerstand gegen die portugiesische Kolonialherrschaft zum Ziel hatten 1958 wurde das Movimento Popular de Libertacao de Angola MPLA deutsch Volksbewegung zur Befreiung Angolas gegrundet das aus Gruppierungen in Luanda entstand Parallel dazu bildeten sich unter den Bakongo des Nordostens Gruppen die sich zu Uniao das Populacoes de Angola UPA deutsch Union der Volker Angolas zusammenschlossen 3 In den Provinzen Zaire Uige und Cuanza Norte im Norden Angolas kam es zu Beginn der 1960er Jahre zu einem unorganisierten Aufstand gegen die Portugiesen Die Portugiesen nannten das Gebiet Zona Sublevada do Norte ZSN oder deutsch Rebellische Nordliche Zone In der ZSN Region wurde die UPA die ihren Namen 1962 in Frente Nacional da Libertacao de Angola FNLA anderte Die von den USA unterstutzte FNLA wollte ursprunglich das Wiedererstehen des historischen Konigreichs Kongo spater die nationale Selbstbestimmung Angolas wahrend die Portugiesen an ein assimilierendes multiethnisches Uberseeimperium glaubten dessen Erhalt es rechtfertigte Krieg zu fuhren Im Januar 1961 revoltierten angolanische Baumwollpflucker in der Provinz Malanje Sie verbrannten ihre Ausweise und griffen portugiesische Handler in Maria s War an Daraufhin bombardierte die portugiesische Armee zwanzig Dorfer mit Napalm und es gab dabei etwa 7 000 Tote Am 4 Februar 1961 griff die Movimento Popular de Libertacao de Angola MPLA mit etwa 250 Kampfern das Sao Paulo Gefangnis von Luanda an und totete dabei sieben Polizisten und 40 Haftlinge Bei der Beerdigung der getoteten Polizisten am 5 Februar 1961 kam es zur Aufruhr unter den Portugiesen und zu Ausschreitungen gegen Angolaner Am 10 Februar 1961 attackierte die MPLA erneut ein Gefangnis und als Reaktion darauf griffen portugiesische Zivilisten mit Hilfe der Polizei erneut Angolaner an In den folgenden Wochen gelang es den Portugiesen die MPLA aus Luanda zu vertreiben Die MPLA zog sich in die Region Dembos zuruck Am 15 Marz 1961 griff die Frente Nacional da Libertacao de Angola FNLA unter ihrem Anfuhrer Holden Roberto und mit 4 000 bis 5 000 Kampfern Ziele im Norden Angolas an Die FNLA attackierte dabei Bauernhofe Regierungsaussenposten und Handelsposten Auf ihrem Vormarsch totete die FNLA uber 1 000 Weisse und eine unbekannte Anzahl Angolaner Die Fotos dieser Grauel darunter Bilder von enthaupteten europaischen und afrikanischen Frauen und Kindern gelangten spater in die Verfugung der UN Kurz nach dem Bekanntwerden der Fotos liess US Prasident Kennedy eine Botschaft an Salazar ubermitteln in der er diesen ultimativ aufforderte die Kolonien sofort zu verlassen Salazar der kurz zuvor einen von den USA unterstutzten Putsch Abrilada gegen ihn uberstanden hatte sandte unverzuglich Verstarkung und der Krieg begann Ahnliche Vorgange fanden in den anderen portugiesischen Kolonien statt Nach kurzer Zeit gingen die Portugiesen gegen die FNLA militarisch vor und vertrieben sie aus allen von ihr ursprunglich eroberten Gebieten Am 20 September 1961 nahmen die Portugiesen Pedra Verde den letzten Stutzpunkt der FNLA im Norden Angolas ein Zu diesem Zeitpunkt hatten etwa 2 000 Portugiesen und 50 000 Angolaner ihr Leben verloren und etwa 400 000 bis 500 000 waren auf der Flucht nach und in Zaire Die FNLA Kampfer mischten sich unter die Fluchtlinge und fuhrten daraufhin ihre Kommandoaktionen von Zaire aus weiter Die Portugiesen konnten nun nicht verhindern dass sich die Guerillaaktionen auf andere Regionen Angolas wie Cabinda den Osten Sudosten und das Zentralplateau ausbreiteten Im Mai 1966 eroffnete die MPLA unter Fuhrung von Daniel Chipenda eine Front im Osten Es gelang der MPLA zunachst weit ins Land vorzustossen als aber die Portugiesen zum Gegenoffensive ubergingen brach der Widerstand der MPLA rasch zusammen Am 25 Dezember 1966 fand der erste Angriff der UNITA auf die Benguelabahn bei Teixeira de Sousa an der Grenze zu Sambia statt 1967 liess die UNITA zweimal Zuge auf dieser Linie entgleisen Die Regierung Sambias war jedoch auf diese Zugverbindung wegen des darauf stattfindenden Kupferexports angewiesen Prasident Kenneth Kaunda liess daraufhin die 500 UNITA Kampfer in Sambia ausweisen Savimbi floh zuerst nach Kairo kehrte ein Jahr spater nach Angola zuruck wo er mit der portugiesischen Armee zusammen gegen die MPLA vorging In den spaten 1960er Jahren kampften die FNLA und MPLA genau so heftig gegeneinander wie die FNLA gegen die Portugiesen 1971 begann die MPLA Einheiten mit 100 bis 150 Mann aufzustellen Diese Einheiten ausgerustet mit 60 mm und 81 mm Morsern griffen nun portugiesische Aussenposten an Ab 1972 begannen die Portugiesen mit Gegenoperationen und zerstorten die Basen der MPLA Sudafrika unterstutzte die portugiesischen Bemuhungen in Angola wieder die kolonialen Machtstrukturen herzustellen da es parallel eigene geostrategische Interessen im sudlichen Afrika verfolgen konnte Die Portugiesen nannten daraufhin ihre sudafrikanischen Verbundeten primos Cousins Im Februar 1973 griff die sudafrikanische Armee die Stellungen der MPLA in Moxico an zerstorte u a die Stutzpunkte der Befreiungsbewegung und vertrieb diese aus dem Osten des Landes Der damals geschlagene Anfuhrer der MPLA Agostinho Neto zog sich mit 800 verbliebenen Kampfern in die Republik Kongo zuruck Im Verlauf des Krieges steigerte Portugal rapide die Mobilisierung seiner Truppen Das portugiesische Regime hatte bereits seit langerem eine dreijahrige Dienstpflicht fur alle mannlichen Portugiesen eingefuhrt Am Ende des Krieges 1974 war der Anteil der Schwarzen in der Armee so weit angestiegen dass fast die Halfte der Kolonialtruppen aus Afrikanern bestand Die Portugiesen waren bereits so lange in Afrika dass starke Bande zwischen ihnen und der lokalen Bevolkerung bestanden Es gelang den Portugiesen Teile der einheimischen Bevolkerung auf ihre Seite zu ziehen Dadurch verloren die Rebellen ihre Unterstutzung in der Bevolkerung und bald darauf auch die Unterstutzung der USA In Angola bestand eine im Vergleich zu den anderen kolonialen Kriegsschauplatzen gunstigere militarische Situation fur die Portugiesen Die Geographie des Landes und die enormen Distanzen verhinderten dass die Rebellen die von Zaire und Sambia unterstutzt wurden in die Bevolkerungszentren vorstossen konnten Die Portugiesen nannten den Osten Angolas auch Terras do Fim do Mundo deutsch Land am Ende der Welt Dazu kam dass die drei nationalen Gruppen die FNLA die MPLA und die UNITA untereinander zerstritten waren und mindestens ebenso viel Aufwand damit verbrachten sich gegenseitig wie auch die Portugiesen zu bekampfen Der Oberbefehlshaber der portugiesischen Truppen in Angola war General Costa Gomes Seine Strategie nicht nur das Militar in den Konflikt einzubeziehen sondern auch zivile Organisationen fuhrte zu einer erfolgreichen Kampagne und liess die Stimmung der Bevolkerung auf Seiten der Portugiesen kippen 1974 war der Krieg an einem militarischen Patt angekommen Als es am 25 April 1974 in Portugal zur Nelkenrevolution kam handelten die MPLA FNLA und die UNITA einzeln Waffenstillstandsabkommen mit der neuen portugiesischen Regierung aus und begannen um die Herrschaft uber Luanda und das Land zu kampfen Im Juli 1974 trafen sich die Anfuhrer der drei Bewegungen Holden Roberto Agostinho Neto und Jonas Savimbi in Bukavu Zaire und verabredeten gemeinsam mit den Portugiesen uber die Unabhangigkeit zu verhandeln Zwischen dem 10 und 15 Januar 1975 kamen alle Parteien in der Algarve in Portugal zusammen und unterschrieben das Alvor Ubereinkommen in dem das Datum der Unabhangigkeit der vormaligen Kolonie auf den 11 November festgelegt wurde Ab dem 31 Januar 1975 bis zum Tag der Unabhangigkeit wurde die Ubergangsregierung durch den portugiesischen Hochkommissar Rosa Coutinho geleitet Die portugiesische Ubergangsregierung versuchte alles um den massiven Exodus der weissen Angolaner zu verhindern Diese waren jedoch vom politischen Leben praktisch ausgeschlossen Bald hatten die verschiedenen Burgerkriegsfraktionen mehr Kampfer als das portugiesische Militar Anfang Juli 1975 begann ein offener Burgerkrieg Die noch im Lande stationierten portugiesischen Soldaten waren in der Unterzahl schlecht ausgerustet und demoralisiert und konnten die Kampfe nicht mehr unterbinden Am 10 November verliessen die letzten portugiesischen Soldaten und Funktionare das Land Wahrend des Krieges in Angola entstanden viele neue Militareinheiten Das Sonderoperationstruppenzentrum Cacadores Especiais war bereits in Angola als der Krieg 1961 begann Die Treuen Fieis waren eine Einheit die aus vertriebenen Schwarzen der Region Katanga bestand die sich gegen die Herrschaft von Mobutu zur Wehr setzten Die Loyalen Leais waren eine Einheit die aus vertriebenen Schwarzen der Region Sambia bestand die sich gegen die Herrschaft von Kenneth Kaunda zur Wehr setzten Die Sondergruppen Grupos Especiais waren Einheiten die aus freiwilligen schwarzen Soldaten bestanden und uber eine Kommandoausbildung verfugten und auch in Mozambique zum Einsatz kamen Die Sondertruppen Tropas Especiais war der Name von Sondereinheiten in Cabinda Die Pfeile Flechas war eine Einheit unter dem Kommando der PIDE und bestand aus San Die Einheit war spezialisiert auf Verfolgung Aufklarung und pseudo terroristische Operationen Die Einheit war der Ursprung fur die rhodesischen Selous Scouts und kam auch in Mozambique zum Einsatz Die 1 Kavalleriegruppe Grupo de Cavalaria Nº1 war eine berittene Einheit die mit Heckler amp Koch G3 Gewehren bewaffnet war und mit Aufklarung und Patrouille beauftragt wurde Die Einheit war auch unter dem Namen Angolanische Dragoner Dragoes de Angola bekannt Die Rhodesier ubernahmen dieses Konzept und grundeten die Grey s Scouts Das Kavalleriebataillon 1927 Batalhao de Cavalaria 1927 war eine Panzereinheit die mit M5A1 Panzern ausgerustet war und entweder die Infanterie oder schnelle Eingreiftruppen unterstutzen sollte Auch dieses Konzept wurde von den Rhodesiern ubernommen Rhodesian Armoured Car Regiment Portugiesisch Guinea Bearbeiten nbsp Kontrollposten der PAIGC 1971Guinea Bissau und Kap Verde waren seit 1446 im Besitz der Portugiesen und wurden ab 1952 zu Uberseeprovinzen Portugals Der Krieg in Portugiesisch Guinea war das Vietnam Portugals Die PAIGC Afrikanische Unabhangigkeitspartei von Guinea und Kap Verde war gut ausgerustet und trainiert und die Nachbarstaaten Senegal und vor allem Guinea waren vorzugliche Basen fur die Guerilleros Des Weiteren war Guinea Bissau fur Portugal wirtschaftlich vollkommen unwichtig Die Kolonie warf keinerlei Gewinne ab und war fur die Portugiesen bereits vor Ausbruch des Krieges eine finanzielle Belastung da sie die Infrastruktur medizinische Versorgung und Verwaltung finanzieren mussten Wahrend des Krieges stiegen die Ausgaben um ein Vielfaches und viele portugiesische Offiziere und Soldaten hinterfragten die portugiesische Politik Auch war der Bevolkerungsanteil der Weissen verschwindend gering Die portugiesische Regierung rechtfertigte den Krieg mit verschiedenen Argumenten Portugal sei der neutrale Garant fur ein friedliches Zusammenleben der Ethnien Die Machtubernahme der Kommunisten der PAIGC musse verhindert werden Ohne Portugal wurde der Lebensstandard medizinische Versorgung usw rapide sinken Dazu kam dass Guinea Bissau seit den 1960er Jahren fur die Portugiesen eine wichtige strategische Bedeutung erhielt Seit in den 1960er Jahren viele der ehemaligen franzosischen und britischen Kolonien die Unabhangigkeit erlangten und diese neuen Staaten den Portugiesen die Landung von Flugzeugen oder das Anlegen von Schiffen verwehrten war Guinea Bissau zu einem wichtigen Zwischenhalt fur die Reise zu den Kolonien Angola und Mosambik Auch befurchteten die Portugiesen dass ein Ruckzug eine Signalwirkung auf andere Kolonien ausuben konnte Vor allem die von zahlreichen Portugiesen besiedelten Kapverden schienen unmittelbar gefahrdet da auch dort die PAIGC aktiv war Am 3 August 1959 organisierte die marxistische PAIGC einen Streik der Hafenarbeiter in Bissau Die Kolonialverwaltung liess den Streik brutal niederschlagen Das fuhrte zu einer breiten Unterstutzung der PAIGC in der Bevolkerung 1960 verlegte die PAIGC ihr Hauptquartier nach Conakry ins benachbarte Guinea und richtete dort mehrere Trainingslager ein um den bewaffneten Kampf vorzubereiten In Portugiesisch Guinea begannen unter Fuhrung der PAIGC die Kampfe im Januar 1963 Die Kampfer der PAIGC griffen das portugiesische Hauptquartier in Tite im Suden von Bissau an Ahnliche Angriffe fanden daraufhin in der ganzen Provinz statt Im Januar 1964 gelang es der portugiesischen Armee die PAIGC aus den sudlichen Inseln zu vertreiben Operation Tridente Es war bis dahin die grosste amphibische Operation der Portugiesen 1 200 Mann Infanterie Marineinfanterie und Fallschirmspringer unterstutzt von luft und seegestutzten Bombardements griffen die etwa 300 Kampfer der PAIGC an und vertrieben sie von den Inseln 1965 breitete sich der Krieg in den Ostteil des Landes aus und im gleichen Jahr fuhrte die PAIGC mehrere Angriffe im Norden durch Dort war bis dahin nur die kleine Guerillaorganisation Frente de Luta pela Independencia Nacional da Guine FLING aktiv Die PAIGC erhielt bis zum Ende des Krieges militarische Unterstutzung durch den Ostblock hauptsachlich aus Kuba Seit 1965 hielten sich kubanische Militarberater in den Lagern der PAIGC auf und bildeten die Kampfer aus In Guinea verhielt sich die portugiesische Armee hauptsachlich defensiv Man beschrankte sich darauf die gehaltenen Gebiete zu verteidigen Dieses Vorgehen war verheerend fur die Truppen die unter den standigen Angriffen der PAIGC ausgesetzt waren Dazu kam dass der Einfluss der Unabhangigkeitsbefurworter in der Bevolkerung standig wuchs und diese in grosser Anzahl von der PAIGC rekrutiert werden konnten Guinea Bissau ist relativ klein 36 125 km und der portugiesischen Armee fehlte die strategische Tiefe um wirkungsvoll auf die Angriffe der Unabhangigkeitskampfer reagieren zu konnen Die umgebenden Staaten Guinea und Senegal waren den Portugiesen feindlich gesinnt und gewahrten der PAIGC Unterstutzung Auch die Geographie des Landes machte es den Portugiesen nicht einfach die Lage in ihrem Sinne zu beherrschen Das Land ist von Flussen durchzogen und es existierte praktisch keine Infrastruktur ausserhalb der grossen Stadte Die Kuste ist in weiten Teilen eine Sumpflandschaft und sehr flach Das erschwerte den Transport von Truppen erheblich Anfang 1968 waren die etwa 25 000 portugiesischen Soldaten mit etwa 8 000 bis 10 000 Kampfern der PAIGC konfrontiert Die PAIGC begann in den von ihr kontrollierten Gebieten eine eigene Verwaltung aufzubauen und die Lage wurde fur die Portugiesen immer schwieriger Der Oberbefehlshaber der portugiesischen Armee in Guinea Bissau und Gouverneur seit 1964 General Arnaldo Schultz war der Lage nicht gewachsen und es wurde befurchtet dass die portugiesische Armee militarisch geschlagen wurde Der portugiesische Prasident Salazar setzte deshalb 1968 General Arnaldo Schultz ab und General Antonio de Spinola ubernahm das Kommando Der Krieg war ab dann auch eine direkte Auseinandersetzung zwischen dem Fuhrer der PAIGC Amilcar Cabral und Spinola Unter Spinola kam es zu einem Strategiewechsel Die Portugiesen gingen nun vermehrt in die Offensive Auch wurden haufiger Hubschrauber eingesetzt und Search and Destroy Missionen durchgefuhrt wie dies die Amerikaner in Vietnam taten Spinola standen seit der Machtubernahme von Marcelo Caetano auch grossere finanzielle Mittel zur Verfugung Die portugiesische Truppenstarke wurde um 10 000 Mann auf etwa 35 000 Mann erhoht Spinola besuchte vielfach die Truppen teilweise auch wenn diese unter feindlichem Feuer standen und versuchte deren Moral zu heben Er entliess einige altere Offiziere und ersetzte diese durch junge Offiziere Spinola versuchte auch die verschiedenen Ethnien des Landes in den politischen Entscheidungsprozess mit einzubinden Auch versuchte er mit Hilfe des portugiesischen Geheimdiensts die PAIGC zu unterwandern und mit den verschiedenen Bevolkerungsgruppen Sondervereinbarungen abzuschliessen beispielsweise mit den Fulbe Des Weiteren versuchte er das schlechte Bild der Portugiesen in den internationalen Medien zu revidieren Die Portugiesen erzielten einige Erfolge und kontrollierten wieder vollstandig die Stadte und die Mehrzahl der Bevolkerung Es wurde jedoch bald klar dass Portugal nur den Krieg beenden konnte wenn es gelang die PAIGC in ihren Stutzpunkten in Guinea zu vernichten Der portugiesische Geheimdienst brachte in Erfahrung dass der Grossteil des Nachschubs der PAIGC uber das Meer und die Flusse ins Land gelangten Die PAIGC verfugte uber eine ganze Flotte von Schiffen wie Kanonenboote Sturmboote aus sowjetischer Produktion und Motorboote mit denen sie den Transport von Truppen Material und Waffen organisierte Die Einheit fur Kommandoeinsatze der portugiesischen Armee unter der Leitung von Oberleutnant Guilherme Alpoim Calvao begann nun mit Operationen gegen die Nachschubwege der PAIGC Die Portugiesen legten den Versorgungskonvois der PAIGC Hinterhalte und griffen diese mit Schlauchbooten an Im August 1969 fuhrten die Portugiesen die Operation Nebulosa durch Es gelang ihnen das Schnellboot Patrice Lumumba der PAIGC zu versenken Im Februar 1970 fuhrten die Portugiesen in Guinea die Operation Gata Brava durch Sie versenkten dabei das PAIGC Schiff Bandim Der Nachschub der PAIGC geriet zwar ins Stocken aber die kleinen Boote der PAIGC und die Angriffe aus dem Gebiet von Guinea heraus waren weiterhin eine Gefahr fur die portugiesischen Schiffe 1970 versuchten die Portugiesen in der Operation Mar Verde Grunes Meer den Prasidenten von Guinea Sekou Toure mit Hilfe von guineischen Exilanten zu sturzen Die Operation war jedoch nicht erfolgreich es gelang nicht Sekou Toure von der Macht zu verdrangen Jedoch wurden die portugiesischen Kriegsgefangenen befreit und die Schiffe der PAIGC zerstort Nigeria und Algerien unterstutzten daraufhin Guinea und die Sowjetunion entsandte Kriegsschiffe des zukunftigen 7 Geschwaders in die Region Im gleichen Jahr versuchten die Portugiesen vergeblich Amilcar Cabral gefangen zu nehmen und setzen daraufhin Agenten in der PAIGC ein um mit deren Unterstutzung Cabral auszuschalten Als Salazar 1970 starb und Marcello Caetano neuer Ministerprasident Portugals wurde erlaubte man General Spinola die Moglichkeit zu erkunden Verhandlungen mit den Rebellen aufzunehmen 1972 wurden die Verhandlungen aufgegeben Zwischen 1968 und 1972 gelang es der portugiesischen Armee mit vermehrten Angriffen auf die PAIGC die Lage der Kolonialmacht zu stabilisieren Zu dieser Zeit begannen die Portugiesen auch mit subversiven Methoden die Aufstandischen zu bekampfen indem sie die politischen Strukturen der PAIGC angriffen Am 20 Januar 1973 gelang es einem portugiesischen Agenten Amilcar Cabral in Conakry zu toten Die PAIGC fuhrte jedoch den Kampf weiter und brachte die Portugiesen erneut in eine schwierige Lage Die Situation verscharfte sich noch zusatzlich als die PAIGC sowjetische Flugabwehr Waffen erhielt Vor allem die Strela 2 Einmann Fla Raketen beeintrachtigten und zerstorten anschliessend die portugiesische Lufthoheit Ende Marz 1973 wurden durch die Strela Raketen 2 Fiat G 91 abgeschossen 2 weitere Flugzeuge dieses Types gingen in Boden Offensiven der PAIGC verloren Des Weiteren wurden durch die Raketen im selben Jahr 2 Dornier Do 27 Aufklarer und ein North American T 6 Flugzeug abgeschossen Zwischen 1966 und 1973 hatte die Portugiesische Luftwaffe im Vergleich nur 2 Flugzeuge verloren Nach und nach eroberte die PAIGC immer weitere Gebiete Am 24 September 1973 erklarte Guinea Bissau einseitig seine Unabhangigkeit von Portugal im Jahr zuvor war in Conakry eine Exilregierung gebildet worden Zu diesem Zeitpunkt kontrollierten die PAIGC Rebellen 70 bis 80 Prozent der Kolonie Provisorische Hauptstadt wurde Madina do Boe Dieser Schritt wurde von der UN Generalversammlung mit 93 zu 7 Stimmen unterstutzt 1974 stagnierten die Erfolge der Widerstandskampfer in Angola und Mosambik nur noch Hinterhalte beunruhigten die Portugiesen In Portugiesisch Guinea gelang es ihnen hingegen uberhaupt nicht die von den Nachbarlandern unterstutzte Guerillabewegung unter Kontrolle zu bringen Antonio de Spinola der von 1968 bis 1972 portugiesischer Gouverneur und Oberbefehlshaber gewesen war veroffentlichte sein Buch Portugal e o Futuro Portugal und die Zukunft in dem er sich auch mit den Kolonialkriegen beschaftigte Er unterstrich in seinem Buch nachdrucklich dass der Kolonialkrieg fur Portugal militarisch nicht zu gewinnen sei Damit setzte er die Bewegung in Gang die am 25 April 1974 in die Nelkenrevolution mundete Nach der Nelkenrevolution einigten sich beide Seiten schnell auf ein Ende des Krieges und Portugal erkannte die Unabhangigkeit Guinea Bissaus am 10 Oktober 1974 an Wahrend des Krieges in Portugiesisch Guinea kamen folgende Sondereinheiten der portugiesischen Armee zum Einsatz Die Comandos Africanos etwa Afrikanische Fernspaher waren Kommandoeinheiten die nur aus schwarzen Soldaten und Offizieren bestanden Die Fuzileiros Especiais Africanos Afrikanische Marineinfanterie war eine Einheit der portugiesischen Marine die aus schwarzen Mannschaften bestand Die Offiziere waren sowohl aus den Kolonien als auch aus der Metropole Mosambik Bearbeiten Mosambik war die letzte Kolonie in der die Kampfe ausbrachen Der Aufstand wurde durch die marxistisch leninistischen Frente da Libertacao de Mocambique FRELIMO unter Fuhrung von Eduardo Mondlane organisiert Die portugiesische Armee stand unter dem Kommando von General Antonio Augusto dos Santos Er war ein Befurworter einer entschlossenen Antiguerillataktik Augusto dos Santos forderte die Zusammenarbeit mit Rhodesien um Aufklarungstruppen aus Einheimischen aufzustellen und zusammen mit Rhodesien Militaroperationen durchzufuhren Zu Beginn des Krieges hatte die FRELIMO nur geringe Aussichten diesen auch zu gewinnen Sie verfugte uber etwa 7 000 Kampfer wahrend die Portugiesen ihre Truppen zwischen 1964 und 1967 von 8 000 auf 24 000 Mann aufstockten Die Portugiesen hoben auch 23 000 Einheimische aus und ab 1969 wurden 860 Mann Kommandotruppen ausgebildet Am 24 September 1964 begann die FRELIMO von ihren Basen in Tansania aus den bewaffneten Aufstand mit einem Angriff auf die Post der Stadt Chai in der Provinz Cabo Delgado Die FRELIMO fuhrte einen klassischen Guerillakrieg mit Uberfallen auf Militarpatrouillen Sabotage der Kommunikations und Transportwege und Uberfallen auf koloniale Aussenposten und anschliessender Flucht ins Hinterland Die Aufstandischen waren meist mit Gewehren und Maschinenpistolen bewaffnet und nutzten vielfach die Monsunzeit fur ihre Angriffe Wegen des schlechten Wetters war es fur die portugiesische Luftwaffe schwierig die Aufstandischen aufzuspuren oder zu verfolgen Auch war es fur die portugiesischen Bodentruppen schwierig sich wahrend der Regenzeit uber langere Distanzen fortzubewegen Die Aufstandischen verfugten nur uber eine leichte Ausrustung und es war ihnen ein Leichtes im Buschland das mato und unter der dortigen Bevolkerung unterzutauchen Die Kampfe weiteten sich rasch aus und erreichten bald die Provinz Niassa und die Stadt Tete in der Mitte des Landes Ein Militarbericht des 558 Bataillone der portugiesischen Armee erwahnte jedoch bereits am 21 August 1964 heftige Kampfe in Cabo Delgado Zu Beginn des Konflikts setzte die FRELIMO nur kleine Truppenverbande 10 15 Mann ein und griff nur wenig oder gar nicht verteidigte Aussenposten der Portugiesen an Das Ziel war es die portugiesischen Truppen zu zersplittern Am 16 November 1964 erlitten die Portugiesen ihre ersten Verluste in der Region von Xilama Die FRELIMO konnte in dieser Zeit ihre Krafte mit Hilfe der lokalen Bevolkerung verstarken und profitierte von der geringen Anzahl von portugiesischen Soldaten und Siedlern Sie begann nach Suden Richtung Meponda und Mandimba vorzustossen Die FRELIMO versuchte mit Hilfe der Republik Malawi in die Provinz Tete vorzudringen Obwohl das Gebiet in dem die FRELIMO aktiv war immer grosser wurde behielt sie ihre Taktik bei mit einer geringen Anzahl Kampfer kleine administrative Aussenposten der Portugiesen anzugreifen und als Transport und Kommunikationswege den Fluss Rovuma und den Malawisee zu benutzen 1965 gelang es der FRELIMO ihre Truppenstarke aufzustocken Sie eroffnete Agenturen im benachbarten Tansania die sich um die vor den Kampfen gefluchteten Mosambikaner kummerten Damit gelang es ihr ihre Popularitat in der Bevolkerung erheblich zu verbessern nbsp Eine F 84 der portugiesischen Luftwaffe FAP in Afrika Die F 84 war das Ruckgrat der portugiesischen Luftwaffe bis zur Einfuhrung der Fiat G 91 im Dezember 1968Die FRELIMO Einheiten umfassten nun teilweise 100 Mann und mehr und die FRELIMO begann auch Frauen in ihre Reihen aufzunehmen Am 10 oder 11 Oktober 1966 wurde Filipe Samuel Magaia der von der Front zuruckkehrte von Lourenco Matola ebenfalls Mitglied der FRELIMO erschossen Es ist bis heute nicht geklart ob Matola im Dienste der Portugiesen stand Bis 1967 war die FRELIMO in der Region Tete nicht aktiv da sie ihre Anstrengungen in die zwei nordlichsten Provinzen konzentrierte Im Norden wurden von beiden Seiten grossflachig Landminen eingesetzt In der Region von Niassa versuchte die FRELIMO einen Korridor nach Sambia zu erobern Ende 1967 beherrschte die FRELIMO etwa 15 Prozent der Bevolkerung und 20 Prozent der Flache des Landes Sie verfugte uber etwa 8 000 Kampfer Insgesamt war Mondlane jedoch mit den Erfolgen der FRELIMO unzufrieden und ersuchte deshalb die Unterstutzung der Sowjetunion und Chinas Diese lieferten der FRELIMO grosskalibrige Maschinengewehre Flugabwehrgeschutze und Raketenwerfer 1968 hielt die FRELIMO ihren zweiten Kongress ab der nachtraglich zu einem Propagandafall genutzt wurde da die Portugiesen den Tagungsort bombardierten den Kongress jedoch nicht verhindern konnten Als Antwort auf die steigende militarische Bedrohung durch die FRELIMO starteten die Portugiesen ein grosses Infrastrukturprogramm Dabei wurden neue Strassen Eisenbahntrassen Schulen und Spitaler gebaut Das Programm sollte die Wirtschaft des Landes ankurbeln und den Ruckhalt der portugiesischen Kolonialpolitik in der Bevolkerung starken Ein wichtiger Teil des Programms war der Bau der Cabora Bassa Talsperre heute Cahora Bassa Talsperre der nach einem Vertragsabschluss mit einem von Sudafrika angefuhrten internationalen Konsortium ZAMCO begann Der Bau seit 1969 wurde bald zum Prufstein fur die Fahigkeit Portugals die Sicherheit im Land gewahren zu konnen Die Portugiesen sahen in der Errichtung des Dammes ihre zivilisatorische Mission und hofften dass dieser den Glauben der Bevolkerung an die Starke und Fahigkeit Portugals wieder verbessern wurde Die Portugiesen entsandten 3 000 Mann neuer Truppen und uber eine Million Landminen um das Dammprojekt zu schutzen das mit seiner spateren Elektroenergieerzeugung nahezu 100 prozentig Sudafrika belieferte Die FRELIMO begriff rasch die symbolische Bedeutung des Projekts und versuchte die Fertigstellung zu verhindern Alle direkten Angriffe auf den Damm wurden von den Portugiesen abgewehrt jedoch verzogerten die Angriffe der FRELIMO auf die Versorgungskonvois den Bau erheblich Die FRELIMO protestierte auch auf diplomatischem Wege gegen das Projekt und als daraufhin ein grosser Teil der auslandischen Geldmittel ausblieb kamen der Baufortschritt noch mehr in Verzug Der Damm konnte erst im Dezember 1974 fertig gestellt werden Am 3 Februar 1969 starb Eduardo Mondlane durch eine Briefbombe Bis heute gibt es keine Beweise wer genau hinter dem Attentat stand Die interne Untersuchung der FRELIMO kam zum Schluss dass ihr Mitglied Silverio Nungo fur die Tat verantwortlich war Dieser wurde spater hingerichtet Auch Lazaro Kavandame der Befehlshaber der FRELIMO in der Cabo Delgado Region wurde beschuldigt Es war bekannt dass er und Mondlane zerstritten waren Dazu kam dass die tansanische Polizei Kavandame beschuldigte mit dem portugiesischen Geheimdienst zusammenzuarbeiten Im April 1969 lief Kavandame zu den Portugiesen uber Bis zum April 1970 erhohte sich die militarische Aktivitat der FRELIMO standig dies vor allem unter der Fuhrung von Samora Machel in der Region von Cabo Delgado Die FRELIMO setzte vermehrt auf den Einsatz von Landminen und von 1970 bis 1974 waren drei von vier portugiesischen Ausfallen auf Landminen zuruckzufuhren Die portugiesischen Soldaten litten sehr unter der Angst vor Minen Diese Angst und die Frustration den Feind nie zu Gesicht zu bekommen untergrub die Moral der Truppen nbsp Die Cahora Bassa Talsperre aus dem Weltall gesehen 1970 fuhrten die Portugiesen die Operation No Gordio Gordischer Knoten wahrend 7 Monaten durch Die konventionelle militarische Operation hatte zum Ziel die Guerillastutzpunkte im Norden entlang der tansanischen Grenze zu zerstoren Insgesamt beteiligten sich an der Operation 35 000 portugiesische Soldaten Die Portugiesen wendeten die Taktik der USA im Vietnamkrieg an indem sie kleinere Truppenverbande in FRELIMO Gebieten absetzen diese dann mit schweren Bombardements unterstutzten wahrend die Bodentruppen versuchten die FRELIMO Kampfer einzukreisen und zu eliminieren Die Portugiesen setzen auch Kavallerieeinheiten ein um die Flanken von Patrouillen zu decken oder dort wo das Gelande den Einsatz von motorisierten Einheiten nicht zuliess Auch kamen Einheiten zum Einsatz die aus gefangenen oder desertierten Rebellen bestanden und uber internes Wissen der FRELIMO verfugten Als jedoch die Monsunzeit einsetzte kam die Operation ins Stocken Die portugiesischen Soldaten waren schlecht ausgerustet und es mangelte an Koordination zwischen den Bodentruppen und der Luftwaffe Es mangelte vor allem an Luftunterstutzung fur die Bodentruppen Als die Verluste auf portugiesischer Seite jenen der FRELIMO gleichkamen griff Lissabon ein Am Ende der Offensive zahlten die Portugiesen 651 getotete Rebellen die Zahl von 440 Getoteten ist jedoch wahrscheinlicher und 1 840 Gefangene bei eigenen Verlusten von 132 Mann Auch seien 61 Stutzpunkte der FRELIMO und 165 Lager zerstort worden Weiterhin seien alleine in den ersten zwei Monaten 40 Tonnen Munition sichergestellt worden Das Unternehmen war jedoch ein Fehlschlag da es nicht gelang die FRELIMO kampfunfahig zu machen nbsp Portugiesische Soldaten auf PatrouilleDer Bau des Cabora Bassa Damms band etwa die Halfte aller portugiesischen Truppen in Mosambik und erlaubte der FRELIMO in die Provinz Tete im Suden vorzudringen und sich somit den Stadten und den bevolkerungsreichen Regionen anzunahern nbsp Begrabnis eines gefallenen portugiesischen SoldatenIm Marz 1970 wurde General Antonio Augusto durch General Kaulza Oliveira de Arriaga ersetzt Kaulza de Arriaga bevorzugte eine direktere Methode die Aufstandischen zu bekampfen und setzte auch auf den vermehrten Kampfeinsatz von portugiesischen Truppen Seine Taktik wurde auch durch ein Treffen mit dem amerikanischen Vietnamgeneral William Westmoreland beeinflusst 1972 wechselten die Portugiesen ihre Taktik und gingen gemass dem britisch amerikanischen Vorbild zu Search and destroy Operationen dt suchen und zerstoren uber Auch starteten die Portugiesen das Programm Aldeamentos Dieses sollte die Stimmung in der Bevolkerung zu Gunsten der Portugiesen wenden Es war jedoch mehr eine Zwangsumsiedlung der Bevolkerung aus bestimmten Gebieten Viele Offiziere und Kaulza de Arriagas Stellvertreter General Francisco da Costa Gomes verlangten einen vermehrten Einsatz von einheimischen Truppen wie beispielsweise die Flechas Einheiten Costa Gomes ging davon aus dass die Einheimischen Einheiten gunstiger seien und besser im Stande einen guten Kontakt zur Bevolkerung herzustellen Am 9 November 1972 startete die FRELIMO eine Offensive in der Teteprovinz Die Portugiesen reagierten mit Vergeltungsangriffen um die Unterstutzung der FRELIMO in der lokalen Bevolkerung endgultig zu brechen Am 16 Dezember 1972 verubten die Portugiesen das Massaker von Wiriyamu das eine Gruppe von Dorfern 25 30 Kilometer sudostlich der Stadt Tete entfernt betraf Es liegen keinen genauen Opferzahlen vor und diese schwanken zwischen 60 und 500 getoteten Dorfbewohnern die man der Zusammenarbeit mit der FRELIMO beschuldigte Ab 1973 begann die FRELIMO auch Dorfer und Stadte zu verminen und hoffte dadurch das Vertrauen der Zivilbevolkerung in die Portugiesen fur Sicherheit zu sorgen zu untergraben Auch gab die FRELIMO unter ihrem neuen Kommandanten Machel die Politik Mondlanes auf die portugiesischen Siedler zu verschonen Bei vielen Siedlern brach Panik aus und es kam zu Demonstrationen gegen die Regierung in Lissabon Die Proteste das Massaker von Wiriyamu und die wiedererstarkte FRELIMO zwischen 1973 und Fruhjahr 1974 waren ein Grund fur den Sturz der Regierung in Lissabon Gegen Ende des Konfliktes gelang es der FRELIMO sich eine begrenzte Anzahl HN 5A Flugabwehrraketen aus China zu beschaffen Es gelang ihr jedoch nie ein portugiesisches Flugzeug abzuschiessen Das einzige abgesturzte portugiesische Flugzeug war eine Fiat G 91 von Leutnant Emilio Lourenco das nach der Explosion der eigenen Bewaffnung absturzte Wahrend des Krieges unterstutzte Rhodesien die Portugiesen und fuhrte sogar eigene militarische Operationen durch 1973 war das Land zum grossten Teil unter der Herrschaft der Portugiesen Anfang 1974 begann die FRELIMO mit Morserangriffen auf Vila Pery heute Chimoio Bis auf die umkampften Gebiete im Nordwesten und einigen Regionen des Zentrums hatten die Portugiesen in den ubrigen Regionen die Lage zunachst weiterhin im Griff alle Stadte und die meisten Dorfer wurden von ihnen beherrscht Am 25 April 1974 kam es in Portugal zur Nelkenrevolution und kurz darauf begannen europaische Siedler Mosambik zu verlassen Das neue Staatsoberhaupt General Antonio de Spinola rief einen Waffenstillstand aus Die von den Portugiesen durchgefuhrten Wahlen fuhrten nur zu noch heftigeren Angriffen der FRELIMO und die portugiesische Armee gab ihre nordlichen Stellungen auf und zog sich in den Suden zuruck Auch verweigerten viele Soldaten nun den Dienst und blieben in den Kasernen Gleichzeitig dehnte die FRELIMO ihren Kampf auch auf den Suden des Landes aus Am 24 Juni 1974 unterbrachen FRELIMO Rebellen die strategisch wichtige Bahnlinie von Beira nach Tete an 28 Stellen am 17 Juli eroberten sie die strategisch wichtige Stadt Morrumbala in der Region Zambezia Am 8 September 1974 wurde ein Waffenstillstandsvertrag unterzeichnet und darin die formelle Unabhangigkeit des Landes von Portugal fur den 25 Juni 1975 festgelegt Wahrend des Krieges in Mosambik kamen ebenfalls Sondereinheiten der portugiesischen Armee zum Einsatz Die Sondergruppen Grupos Especiais waren Einheiten die aus freiwilligen schwarzen Soldaten bestanden und uber eine Kommandoausbildung verfugten und auch in Angola zum Einsatz kamen Spezialfallschirmgruppen Grupos Especiais Para Quedistas freiwillige afrikanische Soldaten die ein Fallschirmtraining erhalten hatten Sonderaufklarungsgruppen Grupos Especiais de Pisteiros de Combate waren speziell fur die Aufklarung ausgebildet Die Pfeile Flechas waren eine ahnliche Einheit wie diejenige in Angola Rolle der Organisation fur Afrikanische Einheit BearbeitenDie Organisation fur Afrikanische Einheit OAU unterstutzte die internationale Anerkennung der Revolutionaren Regierung Angolas GRAE im Exil bestehend aus Mitgliedern der Frente Nacional da Libertacao de Angola FNLA 1964 erkannte die OAU die PAIGC als legitimen Vertreter von Guinea Bissau und Kap Verde an 1965 erkannte die OAU die FRELIMO als offiziellen Vertreter von Mosambik an Ab 1967 unterstutzte die OAU auch die MPLA mit ihrem Anfuhrer Agostinho Neto Im November 1972 wurden beide Organisationen von der OAU offiziell anerkannt Innerportugiesischer Widerstand BearbeitenDie Regierung stellte die Tatsache dass die Kolonien integraler Bestandteil Portugals waren als allgemeinen Konsens dar Die Kommunisten waren die erste Partei die offentlich der Regierungsmeinung widersprachen und das Selbstbestimmungsrecht der Kolonien hervorhoben Wahrend des 5 Kongresses des illegalen Partido Comunista Portugues PCP forderten sie die vollstandige Unabhangigkeit der Kolonien von Portugal Auch andere Oppositionelle ausserhalb der PCP hatten antikoloniale Standpunkte Darunter waren einige Kandidaten der Prasidentschaftswahlen wie beispielsweise Norton de Matos 1949 Quintao Meireles 1951 und Humberto Delgado 1958 Nach dem Tod Salazars 1968 kam es nicht zu einer entscheidenden Veranderung der Kolonialpolitik Portugals Bei vielen jungen Portugiesen fuhrte der langandauernde Krieg zu einer politischen Radikalisierung Die Universitaten spielten hierbei eine Schlusselrolle Es kam zur Grundung von mehreren Zeitungen und Zeitschriften wie beispielsweise Cadernos Circunstancia Cadernos Necessarios Tempo e Modo und Polemica In diesem Klima entstand in den spaten 1960er Jahren die Accao Revolucionaria Armada ARA Bewaffnete revolutionare Aktion Die Organisation war der bewaffnete Arm der portugiesischen kommunistischen Partei Im Oktober 1970 begann die ARA ihre Aktionen und fuhrte diese bis August 1972 weiter Am 8 Marz 1971 griff die ARA den Militarflugplatz Tanco an und zerstorte mehrere Helikopter Im Oktober des gleichen Jahres griff sie das NATO Hauptquartier in Oeiras an Daneben entstanden auch die Revolutionaren Brigaden Brigadas Revolucionarias BR eine linksextreme Organisation die viele Sabotage und Bombenangriffe auf militarische Ziele durchfuhrte Die BR begann ihre bewaffneten Aktionen am 7 November 1971 mit einem Sabotageangriff auf den NATO Stutzpunkt Pinhal de Armeiro Die letzte Aktion fand am 9 April 1974 statt als die BR einen Truppentransporter in Lissabon angriff der Truppen bringen sollte Die BR war selbst in den Kolonien aktiv Am 22 Februar 1974 zundete sie eine Bombe im Armeehauptquartier von Bissau Wirtschaftliche Folgen des Krieges Bearbeiten nbsp Entwicklung der Militarausgaben wahrend des Krieges Dunkelrot Ausgaben in Ubersee hellgelb sonstige Militarausgaben Angaben in contos 1 conto 1000 Escudos Seit dem Beginn des Krieges 1961 nahmen die Ausgaben der Regierung fur die Kriegsfuhrung stark zu Unter Marcelo Caetano stiegen diese Ausgaben sogar noch weiter an Inwieweit der Krieg in den Kolonien den Staatshaushalt Portugals belastete ist umstritten Auf der einen Seite stehen die im Vergleich zur Wirtschaftsleistung des Landes enormen Kriegskosten Auf der anderen Seite waren die Bodenschatze der Kolonien eine grosse Einnahmequelle Angola war beispielsweise zu jener Zeit einer der grossten Erdolforderer in Afrika Allein die Einnahmen aus dem Erdolverkauf deckten die gesamten Kosten des Krieges Dazu kamen weitere Bodenschatze wie beispielsweise Diamanten Die Bodenschatze der Kolonien spielten auch eine Schlusselrolle in den Burgerkriegen die in den ehemaligen Kolonien nach deren Unabhangigkeit ausbrachen Das Wirtschaftswachstum Portugals betrug wahrend der Kriegsjahre etwa sechs Prozent Nach der Nelkenrevolution betrug das jahrliche Wachstum 2 3 Prozent Die Nelkenrevolution hatte auf viele Bereiche der portugiesischen Wirtschaft wie beispielsweise den Schiffsbau die chemische Industrie Finanzwirtschaft Landwirtschaft usw negative Folgen Der plotzliche Verlust der Kolonien fugte dem Land einen grosseren wirtschaftlichen Schaden zu als der Krieg selbst Auch fur die ehemaligen Kolonien verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation nach deren Unabhangigkeit da Portugal als Absatzmarkt an Bedeutung verlor 1974 BearbeitenIn den fruhen 1970er Jahren erreichte Portugal die Grenzen seiner militarischen Leistungsfahigkeit Zu diesem Zeitpunkt war der Krieg jedoch bereits gewonnen und die militarische Bedrohung durch die Rebellen war sehr gering Durch die verbesserte Wirtschafts und Sicherheitslage in den Kolonien nahm die Einwanderung aus dem Mutterland nach Angola und Mosambik sogar wieder zu Im Mutterland war die Stimmung auf dem Tiefpunkt Die Verluste an Menschen und die finanziellen Aufwendungen des Staates fur den Krieg waren enorm Viele Offiziere waren von Idealen angetrieben kannten aber die militarische und wirtschaftliche Lage in den Kolonien nicht Am 25 April 1974 kam es in Portugal zur Nelkenrevolution Die Provinzen Mosambik und Angola wurden am 25 Juni bzw 11 November 1975 unabhangig Folgen Bearbeiten nbsp Denkmal in Coimbra fur die im portugiesischen Kolonialkrieg GefallenenAls im April 1974 der Krieg endete und die Kolonien unabhangig wurden fluchteten Tausende von portugiesischen Zivilisten Militars Weisse und Schwarze aus den Kolonien Der Fluchtlingsstrom wurde durch die ausbrechenden Burgerkriege in Angola und Mosambik noch verstarkt Portugal musste hunderttausende Menschen die sogenannten Retornados aus den Kolonien aufnehmen die erst im Verlaufe mehrerer Jahre integriert werden konnten 4 In beiden Landern verblieb jedoch eine Minderheit von Portugiesen die die angolanische bzw mosambikanische Staatsburgerschaft annahm Seit den 1990er Jahren ist aufgrund des Wirtschaftsaufschwungs in Angola eine wachsende Zahl von Portugiesen auf Arbeitssuche in dieses Land ausgewandert Schatzungen reichen von 130 000 bis 200 000 Durch den Abzug der Portugiesen wurden die beiden letzten weiss regierten Staaten in Afrika Rhodesien und Sudafrika mit neuen und politisch zu ihnen kontrovers eingestellten Nachbarregierungen konfrontiert 1994 wurde in Lissabon das Monumento aos Combatentes do Ultramar eingeweiht Verluste auf portugiesischer Seite BearbeitenVerluste des portugiesischen Heeres in Angola Guinea und Mosambik von 1961 bis 1974 8290 Tote 5 Davon kamen durch Kampfhandlungen ums Leben 4027 Durch Unfalle mit Waffengebrauch umgekommen 785 Durch Verkehrsunfalle umgekommen 1480 Aus anderen Grunden umgekommen 1998Verletzte und Verwundete der portugiesischen Streitkrafte offenbar unter Einschluss der Marine und der Luftstreitkrafte 15507 6 Davon bei der Ausbildung verletzt 2743 Psychische Erkrankungen Doencas mentais 1183Nach Einschatzung der 1974 gegrundeten Associacao dos Deficientes das Forcas Armadas ADFA lag die Zahl der Angehorigen der Streitkrafte die aufgrund von im weitesten Sinne psychischen Erkrankungen aus dem Kampfgebiet evakuiert wurden bei ca 25 000 Die ADFA zweifelt daher die offizielle Statistik uber Zahl der psychisch Erkrankten an Die Verluste der portugiesischen Marineinfanterie fuzileiros navais sowie fuzileiros especiais betrugen insgesamt 155 Mann davon in 7 Guinea 86 davon 55 bei Kampfhandlungen Angola 44 davon 13 bei Kampfhandlungen Mosambik 23 davon 13 bei Kampfhandlungen Kapverden 2 davon 0 bei KampfhandlungenBelletristik BearbeitenLidia Jorge Die Kuste des Raunens Frankfurt a M 1993 Pepetela Mayombe Berlin 1983 Manuel Alegre Jornada de Africa 1989 Antonio Lobo Antunes Leben auf Papier beschrieben Briefe aus dem Krieg Munchen 2007 Antonio Lobo Antunes Elefantengedachtnis Munchen 2004 Antonio Lobo Antunes Der Judaskuss Munchen 2006 Antonio Lobo Antunes Bis die Steine leichter sind als Wasser Munchen 2021 ISBN 978 3 641 25554 1 ISBN 978 3 630 87627 6 ISBN 3 630 87627 7 ISBN 978 3 641 25554 1 Joao Vieira Os Anos da Guerra 1961 1975 Os Portugueses in Africa Cronica Ficcao e Historia Jose Luandino Vieira A Vida Verdadeira de Domingos Xavier Das wahre Leben des Domingos Xavier Frankfurt a M 1981 Jose Luandino Vieira Nos os do Maculusu Manuel dos Santos Lima As Lagrimas e o Vento Arlindo Barbeitos Angola Angole Angolema Luis Bernardo Honwana Nos Matamos o Cao Tinhoso Jose Manuel Mendes Ombro Arma Mario de Carvalho Era Uma Vez Um Alferes 1984 Mario de Carvalho Os Alferes 1989 Carlos Coutinho Uma Noite na Guerra 1978 Christovao de Aguiar Ciclone de Setembro Reis Ventura Sangue no Capim Cenas da guerra em Angola 7 Auflage Braga 1972 Antonio S Viana Primeira Coluna de Napainor Joao de Melo Autopsia de Um Mar de Ruinas Fernando Dacosta Um Jeep de Segunda Mao Liberto Cruz Jornal de Campanha Alvaro Guerra O Capitao Nemo e Eu 1973 Jose Martins Garcia Lugar de Massacre Rui de Azevedo Teixeira A Guerra Colonial e o Romance Portugues Lissabon 1998 Isabel Moutinho The colonial wars in contemporary Portuguese fiction 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Colorblind Colonialism Lusotropicalismo and Portugal s 20th Century Empire in Africa Portugal in Afrika ZDF 1965 im Videoarchiv Internet Archive Weisse Bastionen Teil 2 Mozambique ZDF 1971 im Videoarchiv Internet ArchiveSiehe auch BearbeitenGeschichte Angolas Geschichte Mosambiks Geschichte Simbabwes Geschichte von Guinea Bissau Nelkenrevolution Policia Internacional e de Defesa do Estado Portugiesische KolonialgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten 1972 wurde die offizielle Bezeichnung fur Angola und Mosambik dann Estado was der brasilianischen Bezeichnung fur die dortigen Bundeslander nachempfunden war und ausdrucken sollte dass man zu einer foderalistischen Staatsform ubergegangen war Vietnam in Afrika In Der Spiegel Nr 19 1968 online John Marcum The Angolan Revolution Vol I The Anatomy of an Explosion 1950 1962 Cambridge Maa amp London MIT Press 1969 Aus Angola und Mosambik gingen allerdings viele portugiesische Siedler nach Sudafrika aus Angola auch nach Brasilien Angaben nach Aniceto Afonso Carlos de Matos Gomes Guerra Colonial Lissabon 2000 S 528 Angaben nach Humberto Sertorio Fonseca Rodrigues Feridas de guerra In Aniceto Afonso Carlos de Matos Gomes Guerra Colonial Lissabon 2000 S 566 569 hier S 568 Angaben nach Gente mais ousada Fuzileiros In Aniceto Afonso Carlos de Matos Gomes Guerra Colonial Lissabon 2000 S 220 227 hier S 227 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Portugiesischer Kolonialkrieg amp oldid 237766217