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Als Retornados Portugiesisch fur Ruckkehrer wurden verschiedene Gruppen genannt Portugals Uberseeprovinzen im 20 Jahrhundert mit dem Jahr des Verlustes Inhaltsverzeichnis 1 Portugal 2 Westafrika 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 EinzelnachweisePortugal BearbeitenRetornados werden in Portugal die portugiesischen Siedler genannt die nach der Unabhangigkeit der portugiesischen Uberseeprovinzen um 1975 wieder nach Portugal zuruckkehrten bzw dorthin umsiedelten Der Begriff der Retornados ist nur teilweise zutreffend da er Menschen verschiedener Hautfarben einschliesst die zu einem guten Teil nicht aus Portugal sondern aus den Territorien stammten oder dort schon sehr lange teils seit mehreren Generationen lebten Der Begriff burgerte sich aber der Einfachheit halber ein um die Menschen zu erfassen die nach der Unabhangigkeit der Kolonien in das Mutterland ubersiedelten zu einem wesentlichen Teil also in ihr Geburtsland oder das ihrer Vorfahren zuruckkehrten Nach der Nelkenrevolution 1974 und dem folgenden Ende der portugiesischen Kolonialkriege entliess die neue demokratische Regierung alle Portugiesischen Kolonien in die Unabhangigkeit In der Folge kamen mindestens eine halbe Million Menschen vor allem aus Angola und Mosambik aber auch aus den drei anderen afrikanischen Territorien heute PALOP und Osttimor nach Portugal wo sie 1975 gut sechs Prozent der Landesbevolkerung ausmachten 1 Vor allem der eskalierende Burgerkrieg in Angola veranlasste die neue Regierung in Portugal im Zeitraum zwischen Juni und November 1975 uber eine Luftbrucke zwischen Luanda und Lissabon insgesamt etwa 174 000 Menschen nach Portugal auszufliegen Allein im September 1975 landeten taglich etwa 4000 Retornados in Lissabon auch nach Porto gingen Fluge 2 Nach Ausweitung des Burgerkriegs im Suden Angolas kamen ab Ende 1975 weitere Hunderttausende Menschen nach Portugal Der Dokumentarfilm De Armas e Bagagens berichtete 2013 von dieser Episode Viele der Retornados hatten keine familiaren Wurzeln mehr in Portugal und wurden von staatlichen und privaten Einrichtungen und Hilfsorganisationen darunter das Portugiesische Rotes Kreuz versorgt und teils in leerstehenden oder zu diesem Anlass leergeraumten Hotels teils in behelfsmassig errichteten Wohneinrichtungen untergebracht Zunachst stellten sie eine zusatzliche Burde fur die neue Regierung und die Stammbevolkerung im Land dar das sich in einer schwierigen politischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesamtsituation befand 3 Wenige Jahre spater trugen sie jedoch dank ihrer Ruckinvestitionen und als neue Arbeitskrafte und Konsumenten in der langsam anziehenden wirtschaftlichen Entwicklung Portugals 4 zum Entwicklungsschub bei Auch der Beitrag der Retornados zur kulturellen und politischen Vielfalt in Portugal ist zu nennen 2 Westafrika BearbeitenRetornados ist eine Bezeichnung fur die Tabom in Ghana und die Amaros oder Agudas in Benin Togo und Nigeria freigelassene afrobrasilianische Sklaven die zwischen 1835 und 1836 wieder in Afrika angesiedelt wurden 5 Das Wort wurde hier zumeist im abwertenden Sinne verwendet Siehe auch BearbeitenPortugiesische KolonialgeschichteWeblinks BearbeitenRTP Retornados de Timor port TV Bericht im Archiv Einzelnachweise Bearbeiten Zeitschrift Informationen zur politischen Bildung Nr 333 3 2018 S 61 a b Ponte Aeria 1975 Luanda Lisboa Os Retornados Luftbrucke 1975 Luanda Lissabon die Retornados Gedenkreportage des offentlich rechtlichen Fernsehens RTP aus 2018 Teil Mitschnitt auf YouTube abgerufen am 14 Juli 2020 A H de Oliveira Marques Geschichte Portugals und des portugiesischen Weltreichs Kroner Verlag Stuttgart 2001 S 645 ISBN 3 520 38501 5 Dito S 650 Ministerio das Relacoes Exteriores do Brasil Os Retornados Archiviert vom Original am 27 Februar 2009 abgerufen am 20 Juli 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Retornados amp oldid 223983149