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Die evangelisch lutherische Petrikirche ist die vermutlich alteste Kirche von Kulmbach in Oberfranken Es handelt sich um eine gotische dreischiffige Kirche am Burgberg der Plassenburg PetrikircheBelagerung Kulmbachs etwa in Bildmitte die Petrikirche zeitgenossischer Holzschnitt von Hans GlaserInnenansichtAltar Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Orgel 4 Sonstiges 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Erwahnung eines Priesters Luitpold aus Culminaha zu Kulmbach erfolgte 1174 Aufgrund der damaligen Siedlungsstruktur durfte er in der Petrikirche gewirkt haben 1285 verlieh der Domherr zu Bamberg dem Kloster Langheim das Patronat uber die Kirche Am 31 Januar 1430 brach der Hussitensturm uber die Stadt herein und die Kirche wurde mitsamt der Stadt zerstort Daran erinnert eine lateinische Inschrift am sudlichen Chorpfeiler die besagt dass mit dem Wiederaufbau am 8 Juni 1439 begonnen wurde Die Reformation wurde 1528 in Kulmbach eingefuhrt Im Bundesstandischen Krieg wurde die Kirche bei der Belagerung 1553 abermals zerstort wohl auch deswegen weil man sie als Wehrkirche mit dem Turm als Kanonenplattform umgerustet hatte Sie brannte aus und im folgenden Jahr sturzte das Gewolbe ein Erst 1559 wurde sie unter Verwendung der Reste wiederaufgebaut 1568 errichtete man den Turm und zog 1643 im Langhaus ein Tonnengewolbe ein 1878 bis 1880 wurde das Gebaude grundlich renoviert mit dem Ziel den spatgotischen Zustand wiederherzustellen Die alte gotische Steinkanzel wurde entfernt jetzt im Museum auf der Plassenburg und das Langhaus mit einem Kreuzgewolbe versehen der Innenraum purifiziert wodurch auch einige Kunstwerke verlorengingen Eine geplante Erhohung des Turmes scheiterte an Geldmangel Architektur BearbeitenDie Petrikirche ist eine stattliche Hallenkirche der Spatgotik die in Hausteinmauerwerk ausgefuhrt ist Der Aussenbau hat einen hohen Sockel Die Strebepfeiler des Chores sind mit Wasserschlag und daruberliegenden Figurennischen versehen die Strebepfeiler des Langhauses sind schlicht gehalten Das Nordportal ist spitzbogig mit Stabprofilen am Gewande und neugotischem Tympanon am Sudportal befinden sich Konigsbusten Figuren Tiere und Krabben an der mittleren Kehlung sowie Engel und Masken an den Saulenkapitellen Der Westturm ist mit Masswerkfriesen und einem geschweiften Spitzhelm versehen Die gedrungene Portalvorhalle enthalt ein Portal mit einer Figur des heiligen Petrus auf einer Blattkranzkonsole und mit einem Baldachin um 1450 Zwei Sakristeien sind in den Chorwinkeln angebaut die sudliche ist neuzeitlich Innen ist die Kirche eine geraumige dreischiffige Hallenkirche von funf Jochen deren Kreuzrippengewolbe Pfeiler Oberwanddienste und Empore neugotisch erganzt wurden Der stark eingezogene dreischiffige Chor mit zwei Jochen endet in einem Funfachtelschluss Er ist mit einem Sterngewolbe auf Diensten abgeschlossen Spitzbogige Fenster mit reichem Masswerk teils mit Fischblasenmotiven erhellen das Innere Ausstattung BearbeitenDer fruhe Barockaltar wurde im Auftrag von Markgraf Christian in den Jahren 1650 1653 von Johann Brenck und Hans Georg Schlehendorn geschaffen In der Predella ist rechts der Stifter dargestellt Der Taufstein stammt von 1880 die Alabaster Reliefs von Brenck und Schlehendorn aus dem Jahr 1647 wurden wiederverwendet Dargestellt sind die Anbetung der Hirten die Beschneidung die Taufe und Jesus als Kinderfreund Ein Kruzifix wurde 1649 von Brenck und Schlehendorn geschaffen Mehrere Gemalde des 16 und 17 Jahrhunderts sind erhalten Uber der Sakristeitur befindet sich ein Triptychon aus dem Jahr 1644 von Friedrich Schmidt An der Aussenseite des Chores sind mehrere Grabdenkmale angebracht darunter das fur Georg Wolf von Laineck und Frau 1644 mit Ganzfiguren der Verstorbenen in Hochrelief und architektonischem Rahmen Die Epitaphe des Pfarrers Peter Otto 1610 1688 und seiner Frau Margarethe geborene Lussovius 1603 1685 mit Halbfiguren der Verstorbenen in Medaillons wurden vermutlich von Elias Rantz geschaffen nbsp Epitaph Peter Otto 1688 nbsp Epitaph Margarethe Otto geb Lussovius 1685 Orgel Bearbeiten Schon 1587 1593 und 1597 wurden Orgeln in der Petrikirche genannt 1657 bis 1661 errichtete Matthias Tretzscher ein Orgelwerk 1859 baute Ludwig Weineck eine neue Orgel 22 II P der neugotische Prospekt entworfen von Behringer ist noch im Orgelzentrum Valley zu sehen Bereits 1907 gab es wieder einen Neubau das Opus 142 von Johannes Strebel 24 II P das Steinmeyer 1941 als Opus 1711 auf 41 III P erweiterte Dieses Werk wurde 2000 in Valley eingelagert Die derzeitige Orgel wurde im Jahr 2000 von Rieger Orgelbau Osterreich erbaut Sie hat 50 Register auf drei Manualen und Pedal 1 I Ruckpositiv C a3Principal 8 Holzgedackt 8 Quintade 8 Octave 4 Rohrflote 4 Sesquialtera II 2 2 3 Octave 2 Quinte 1 1 3 Scharff IV 1 Dulcian 16 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C a3Principal 16 Principal 8 Gedackt 8 Flute harmonique 8 Gambe 8 Octave 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Superoctave 2 Mixtur V 1 1 3 Cornet V 8 Trompete 16 Trompete 8 III Schwellwerk C a3Bourdon 16 Flute 8 Bourdon 8 Salicional 8 Voix celeste 8 Prestant 4 Flute traversiere 4 Nazard 2 2 3 Cor de nuit 2 Tierce 1 3 5 Octave 1 Plein Jeu V 2 Basson 16 Trompette 8 Hautbois 8 Clairon 4 Tremulant Pedalwerk C f1Untersatz 32 Principal 16 Subbass 16 Octavbass 8 Gemshorn 8 Octave 4 Nachthorn 4 Rauschpfeife III 2 2 3 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln I II III II III I I P II P III PSonstiges BearbeitenVermutlich existierte ein Felsengang zum Langheimer Amtshof der teilweise vom Amtshof aus noch begehbar ist Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03051 4 S 552 554 August Gebessler Stadt und Landkreis Kulmbach Bayerische Kunstdenkmale Band 3 Deutscher Kunstverlag Munchen 1958 DNB 451450973 S 7 11 Die Rieger Orgel in der Kulmbacher St Petri Kirche 2000 hrsg von der Ev Luth Kirchengemeinde Kulmbach St Petri Orgeldatenbank Bayern Version 5 2009 hrsg von Michael BernhardWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Petrikirche Kulmbach Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur OrgelKirchengebaude im Evangelisch Lutherischen Dekanat Kulmbach Burghaig St Johannes Cottenau St Petri und Pauli Gartenroth St Maria St Petrus und Paulus Gosmes Christuskapelle Gossersdorf St Egidius Grafengehaig Zum Heiligen Geist Guttenberg St Georg Harsdorf St Martin Kirchleus St Maria Magdalena Kulmbach Auferstehungskirche Friedenskirche Kreuzkirche St Nikolai Petrikirche Spitalkirche Lehenthal Evangelische Kirche Mainleus Christuskirche Mangersreuth Unsere liebe Frau Melkendorf St Aegidius Neuenmarkt Christuskirche Presseck Zur Heiligen Dreifaltigkeit Rugendorf St Erhard und Jakob Schwarzach bei Kulmbach St Johannis Stadtsteinach Evangelische Kirche Trebgast St Johannes Untersteinach St Oswald Veitlahm St Veit Willmersreuth St Andreas Wirsberg St Johannis Normdaten Geografikum GND 4240276 1 lobid OGND AKS VIAF 242184664 50 106068 11 461775 Koordinaten 50 6 21 8 N 11 27 42 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petrikirche Kulmbach amp oldid 238381164