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Petersdorff ist der Name zweier nicht stammverwandter und wappenverschiedener Adelsgeschlechter mit Stammheimat in der Mark Brandenburg bzw im Herzogtum Pommern Beide Geschlechter verbreiteten sich spaterhin weitlaufig u a nach Mecklenburg Braunschweig Preussen und Danemark Zweige der Familien bestehen gegenwartig fort und sind seit 1904 bzw 1968 in einem gemeinsamen Familienverband organisiert Wappen derer von Petersdorff Brandenburg Wappen derer von Petersdorff Pommern Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das markische Geschlecht Petersdorff 1 2 Das pommersche Geschlecht Petersdorff 2 Wappen 2 1 Markische Petersdorff 2 2 Pommersche Petersdorff 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas markische Geschlecht Petersdorff Bearbeiten Die markischen Petersdorff haben ihr mutmassliches Stammhaus bei Lebus 1 und wurden mit Heyno van Peterstorp zu Wittmannsdorf bei Templin am 15 Januar 1304 zuerst urkundlich genannt 2 Die durchgangige Stammreihe beginnt mit Peter Peterstorp der im Jahre 1364 dem Domkapitel in Lebus sechs Hufen in Willmersdorf verkauft Fur Leo von Petersdorff 1830 1904 dem seine Gattin Tusnelda von Campen 1836 1897 die Letzte des Geschlechts derer von Campen 1863 die Erbguter Kirchberg und Ildehausen im Kreis Gandersheim zutrug erging in Neustrelitz am 16 Februar 1887 eine Mecklenburg Strelitzsche Namensvereinigung von Petersdorff Campen Alle heute lebenden Angehorigen der Familie entstammen den genannten und heissen von Petersdorff Campen Das Geschlecht hatte teilweise bis ins 19 Jahrhundert Guterbesitz in Brandenburg Pommern Mecklenburg Schlesien und Lauenburg Das Gut Kirchberg ist noch gegenwartig im Familienbesitz nbsp Wappen von Pederstorff an der Gebetsloge auf der Nonnenempore in der Dobbertiner Klosterkirche 2011 In Mecklenburg haben sich die von Pederstorff in ihrer Gesamtheit uber vier Generationen gelebt Von hier sind sie 200 Jahre spater weiter nach Westen und Suden gewandert Da sie weder 1523 die Union der Stande unterschrieben noch an der Zuweisung der Kloster 1572 teilgenommen haben werden sie auch nicht dem eingeborenen Adel des Landes zugerechnet 3 Das Indigenat haben sie in dieser Zeit ausgeubt Zum 1 Mecklenburgischen Haus gehorte der vor 1630 in Ziesendorf bei Schwaan geborene Bogislav Ernst von Petersdorff der 1660 Bruel erwarb Am 12 Februar 1658 heiratete er in Bruel die aus Bibow stammende Anna Margaretha von Warnstadt 4 Neben Ziesendorf 746 ha hatte er von 1701 bis 1713 Besitz in Lusewitz 1408 ha und in Gustavel mit Schonlage 1355 ha Er war Herzoglich mecklenburgischer Landrat Hofgerichtsassessor und Amtshauptmann zu Lubz und Crivitz Seine Grabplatte befindet sich in der Stadtkirche Bruel 5 Sein 1662 in Bruel geborener Sohn Levin Detlef ist 1685 in Mahren als Herzoglich Braunschweig luneburgischer Leutnant im Krieg gegen die Turken gestorben Sein Epitaph hangt in der Stadtkirche zu Bruel Zum 2 Mecklenburgischen Haus gehorte Hans von Petersdorff auf Witzin Er war zweimal verheiratet und erlebte 33 Kinder und Enkelkinder 6 Standig in Kriegsdiensten unterwegs erwarb er 1625 Witzin 426 ha und 1651 Lubzin 600 ha mit Rechten an Boitin In mecklenburgischen Diensten war er 1627 als Rittmeister Gesandter bei Wallenstein 7 in Bohmen Sein elfter 1642 in Witzin geborener Sohn Hans Georg von Petersdorf war von 1682 bis 1691 Provisor im Kloster Dobbertin Im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin von 1696 bis 1918 befinden sich vier Eintragungen von Tochtern der Familien von Petersdorff von 1711 bis 1872 zur Aufnahme in das dortige adlige Damenstift Das Bildwappen der 1747 ins Kloster gekommenen Konventualin Catharina Sophia von Petersdorffen 8 aus dem Hause Witzin befindet sich an der sudlichen Gebetsloge auf der Nonnenempore in der Klosterkirche 9 Das pommersche Geschlecht Petersdorff Bearbeiten Die pommerschen Petersdorff wurden mit Gisbertus und Wilhelmus de Petirsdorf im Jahre 1298 an der Universitat Bologna erstmals urkundlich genannt 10 Bereits im 15 Jahrhundert sind die nach den Hauptgutern benannten und nicht in eine gesicherte zusammenhangende Stammlinie einzubettenden Linien Jacobsdorf Grossenhagen und Buddendorf nachweisbar Die pommerschen Petersdorff waren zunachst ausschliesslich in Hinterpommern uberwiegend im Kreis Naugard begutert Noch zu Beginn des 20 Jahrhunderts besass die Familie dort Buddendorf 649 ha Burow 172 ha Grossenhagen 790 ha Jacobsdorf Korkenhagen 155 ha Lutkenhagen 515 ha Matzdorf Puddenzig 468 ha Resehl 699 ha und Speck Aus der Linie Buddendorf wurde der danische Kammerherr Christian von Petersdorff 1762 1813 am 20 Juni 1810 in den danischen Lehnsgrafenstand gehoben nachdem ihm sein angeheirateter Onkel Lehnsgraf Ulrik Wilhelm de Roespstorff seinen Besitz zu Korup und Einsidelsborg uberschrieb Das danische Haus ist mit Paul Ludvig von Petersdorff 1919 im Mannesstamm erloschen nbsp Das Hauptgebaude von Korup 1861 nbsp Das Herrenhaus Einsidelsborg 1861 Die Linien Jacobsdorf und Grossenhagen bestehen gegenwartig fort Wappen Bearbeiten nbsp grafliches Wappen 1810 derer von Petersdorff Pommern Markische Petersdorff Bearbeiten Das Wappen zeigt in Schwarz einen schwebenden silbernen Dachgiebel Sparren mit zwei Querbalken Auf dem Helm mit schwarz silbernen Decken ein offener rechts mit der Schildfigur belegter schwarzer Flug Pommersche Petersdorff Bearbeiten Das Stammwappen zeigt in Rot einen mit funf naturlichen Muscheln belegten goldenen Schragrechtsbalken Auf dem Helm mit rot goldenen Decken zwei goldene Federkocher mit je drei rot gold roten Straussenfedern Das grafliche Wappen 1810 ist geteilt oben im von Gold und Rot gespaltenen Schild ein mit vier silbernen Muscheln belegter goldener Schragrechtsbalken Anlehnung an das Stammwappen unten gespalten rechts in Rot aus naturlichen Wolken am linken Rand hervorgehend ein gold geharnischter Schwertarm links in Blau ein gold gekronter Spangenhelm bestuckt mit sechs Straussenfedern Drei Helme ohne Decken rechts funf silberne Straussenfedern zwischen vier mit einem silbernen Kreuz bezeichnete rote Fahnen Danebrog an goldenen Lanzen mittig zwei goldene Kocher mit je drei silber blau roten Straussenfedern Anlehnung an Helm des Stammwappen links zwei wachsende mit kurzen blauen Armeln bekleidete naturliche Arme gemeinsam einen goldenen Stern haltend Schildhalter zwei schwarze Rosse Bekannte Familienmitglieder BearbeitenHans von Petersdorff 1585 1667 Geheimer Rat und 1627 als Rittmeister und mecklenburgischer Gesandter bei Wallenstein in Bohmen Georg Ernst von Petersdorff 1630 1710 mecklenburgischer Landrat Hofgerichtsassessor und Amtshauptmann zu Lubz und Crivitz Hans Georg von Petersdorff 1642 1707 Provisor 1682 1693 im Kloster Dobbertin 11 Eggert Christian von Petersdorff 1707 1783 preussischer Generalleutnant Jobst Ludwig von Petersdorff 1708 1788 polnischer Oberst am Hofe in Warschau bei Konig August von Polen Christian Friedrich von Petersdorff 1775 1854 preussischer Major im Lutzowschen Freikorps und preussischer Generalleutnant Friedrich von Petersdorff 1789 1862 preussischer Major Landschaftsrat Ehrenburger von Kolberg 12 Ludwig von Petersdorff 1826 1889 preussischer Generalleutnant Ernst von Petersdorff 1841 1903 preussischer Generalleutnant Axel von Petersdorff 1861 1933 deutscher Generalleutnant Herman von Petersdorff 1864 1929 deutscher Historiker und Archivar Herbert von Petersdorff 1881 1964 deutscher Schwimmer Horst von Petersdorff 1892 1962 deutscher Offizier SA Brigadefuhrer sowie Freikorpsfuhrer im Baltikum Griet von Petersdorff Campen 1962 deutsche Fernsehjournalistin Winand von Petersdorff Campen 1963 deutscher Journalist Dirk von Petersdorff 1966 deutscher Literaturwissenschaftler und SchriftstellerLiteratur BearbeitenJulius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Band 1 Stettin 1843 S 191 194 Claus Heinrich Bill Mecklenburgischer Adel in der Fruhen Neuzeit 1550 bis 1750 Band 15 Sonderburg 1999 Walter von Boetticher Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Guter 1635 1815 Band 2 1913 S 426 427 Danmarks Adels Aarbog 1 1884 Stammreihe altere Genealogie S 346 f 1887 34 1917 50 1933 52 1935 62 1945 Petersdorff Eckhard von Petersdorff Campen Die markische Familie von Petersdorff Bad Gandersheim 1986 Eckhard von Petersdorff Campen Geschichte der markischen Familie von Petersdorff Bad Gandersheim 1969 Eggert von Petersdorff Stammtafeln der pommerschen Familie von Petersdorff Genealogisches Handbuch des Adels C A Starke Verlag Limburg Lahn Adelslexikon Band X Band 119 der Gesamtreihe 1999 S 286 288 Adelige Hauser A 2 Band 11 der Gesamtreihe 1955 S 290 292 A 8 Band 38 der Gesamtreihe 1966 S 331 335 A 15 Band 71 der Gesamtreihe 1979 S 373 379 A 22 Band 103 der Gesamtreihe 1992 S 243 252 30 2008 Band 145 der Gesamtreihe S 293 306 Petersdorff Campen Adelige Hauser A 2 Band 11 der Gesamtreihe 1955 S 275 289 A 8 Band 38 der Gesamtreihe 1966 S 312 330 A 15 Band 71 der Gesamtreihe 1979 S 352 373 A 22 Band 103 der Gesamtreihe 1992 S 222 242 30 Band 145 der Gesamtreihe 2008 S 271 292 Petersdorff Pommern Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha A 1904 Stammreihe altere Genealogie S 387 ff 1906 1942 Fortsetzungen S 566 ff 1906 v Petersdorff Pommern A 1904 Stammreihe altere Genealogie S 397 ff 1906 1942 Fortsetzungen S 572ff 1906 v Petersdorff Campen Otto Titan von Hefner Alfred Grenser George Adalbert von Mulverstedt Adolf Matthias Hildebrandt J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch III Band 2 Abteilung 1 Band Der bluhende Adel des Konigreichs Preussen Edelleute Bauer amp Raspe Nurnberg 1878 Tfl 348 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 7 Leipzig 1867 S 107 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Band 2 Berlin 1856 S 190 Band 3 1858 S 321 322 Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 Rostock 1864 S 195 Martin Ernst von Schlieffen Nachricht von dem pommerschen Geschlecht der v Sliwin oder Schlieffen Kassel 1780 Beilage 49 S 132 148 Wolf Ludeke von Weltzien Familien aus Mecklenburg und Vorpommern Genealogien erloschener und lebender Geschlechter Band I Nagold 1989 S 223 235 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues Preussisches Adels Lexicon Band 4 Leipzig 1837 S 28 Quellen BearbeitenMecklenburgisches Jahrbuch MJB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Petersdorff family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu den von Petersdorff im Schlossarchiv Wildenfels FamilienverbandEinzelnachweise Bearbeiten Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Teil A 5 Jg 1904 S 597 bzw 41 Jg 1942 S 382 Adolph Friedrich Riedel Codex diplomaticus Brandenburgensis Band 2 1 Teil Berlin S 253 Wolf Ludeke von Weltzien Die von Pederstorff 1624 bis 1778 in Mecklenburg 1989 S 223 Claus Heinrich Bill Anna Margaretha v Petersdorff In Mecklenburgischer Adel in der Fruhen Neuzeit 1550 bis 1750 1999 S 155 Wolf Ludeke von Weltzien Die von Petersdorff 1624 bis 1778 in Mecklenburg 1989 S 225 231 Wolf Ludeke von Weltzien Die von Petersdorff 1624 bis 1778 in Mecklenburg 1989 S 227 233 Wilhelm Rogge Wallenstein und die Stadt Rostock In MJB 51 1886 S 327 Friedrich von Meyeen Ein Rechnungsbuch des Klosters Dobbertin In MJB 59 1894 S 215 Friedrich Pressler Die Wappen der Nonnenempore In Kloster Dobbertin Geschichte Bauen Leben Schwerin 2012 ISBN 978 3 935770 35 4 S 214 228 Ernst Friedlander Karl Managola Acta Nationis Germanicae Universitatis Bononiensis Berlin 1887 S 48 Horst Alsleben Zusammenstellung aller Personlichkeiten des Klosters Dobbertin Schwerin 2010 2013 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser Teil A Justus Perthes Gotha 1904 S 388 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Petersdorff Adelsgeschlechter amp oldid 222457740