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Parsonsit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Pb2 UO2 PO4 2 2 Das Mineral kristallisiert in Form abgeflachter pseudo hexagonaler nadeliger Mineral Aggregate von blassgelber bis honig brauner Farbe 3 ParsonsitGelbbraune Kristalle von Parsonsit zusammen mit dunkelgrunem Torbernit aus der Pinhal do Souto Mine Tragos Chas de Tavares Mangualde Distrikt Viseu Portugal Bildbreite 4 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Pso 1 Chemische Formel Pb2 UO2 PO4 2 2 Pb2 UO2 PO4 2 2 H2O 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII E 08 VII E 08 010 8 EA 10 40 02a 31 01Kristallographische DatenKristallsystem triklinKristallklasse Symbol triklin pinakoidal 1Raumgruppe P1 Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2Gitterparameter a 6 89 A b 10 42 A c 6 68 Aa 101 43 b 98 25 g 86 28 4 Haufige Kristallflachen lattenartig langlich in 001 abgeflacht in 010 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 5 bis 3 3 Dichte g cm3 gemessen 5 72 bis 5 75 berechnet 6 21 3 Spaltbarkeit nicht beobachtet 3 Bruch Tenazitat muschelig konchoidal 3 undeutlich nach 010 5 Farbe hellgelb honig braun grun braun 3 Strichfarbe weiss 5 Transparenz durchsichtig undurchsichtig 3 Glanz Fettglanz 3 Radioaktivitat radioaktivKristalloptikBrechungsindizes na 1 850 3 ng 1 860 3 nw 2 150 3 ne 1 910 3 Doppelbrechung d 0 01 3 Optischer Charakter zweiachsig negativ 3 Achsenwinkel 2V 11 to 26 3 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Vorsichtsmassnahmen 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals beschrieben wurde Parsonsit 1923 von Alfred Schoep an einer Torbernitprobe aus der Shinkolobwe Mine in der heutigen Demokratischen Republik Kongo 4 Er benannte es zu Ehren Arthur Leonard Parsons 1873 1957 Professor fur Mineralogie und Petrographie an der Universitat von Toronto 3 Das Typmaterial des Minerals wird an der Mines ParisTech in Paris Frankreich aufbewahrt Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Parsonsit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Uranylphosphate Arsenate und Uranylvanadate wo er zusammen mit Hallimondit die unbenannte Gruppe VII E 08 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Parsonsit ebenfalls in die Abteilung der Uranylphosphate und Arsenate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach dem Stoffmengenverhaltnis vom Uranylkomplex UO2 zum Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex RO4 so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung UO2 RO4 1 2 zu finden ist wo es ebenfalls zusammen mit Hallimondit die Parsonsitgruppe mit der System Nr 8 EA 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Parsonsit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung Wasserhaltige Phosphate etc ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 40 02a 31 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit A2 B2 2 XO4 x H2O mit UO2 2 zu finden Kristallstruktur Bearbeiten nbsp Animation der Kristallstruktur von Parsonsit U Pb O PParsonsit stellt das Phosphat Analogon des Blei Uranyl Arsenats Hallimondit Pb2 UO2 AsO4 2 nH2O 0 n 0 5 dar 6 Parsonsit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 Raumgruppen Nr 2 Vorlage Raumgruppe 2 mit den Gitterparametern a 6 842 4 A b 10 383 6 A und c 6 670 4 A mit a 101 26 7 b 98 17 7 und g 86 38 7 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Die von Peter Burns publizierte Kristallstrukturanalyse einer Parsonsitprobe aus Grury Frankreich zeigt die Kristallstruktur ohne Kristallwasser im Gegensatz dazu deuten jedoch die fruheren Arbeiten von Frondel 1958 und Mazzi 1959 sowie Laborsynthesen auf einen variierenden Kristallwassergehalt von bis zu zwei Molekulen H2O pro Formeleinheit hin 2 Die Konnektivitat der Atome im Parsonsit zeigt keine Schichtstruktur wie die fur Uranylphosphate bekannten Autunitschicht Typen und Phosphuranylitschicht Typen sondern dreidimensional verkettete pentagonal bipyramidale Uranylkationen und tetraedrische Phosphatanionen verknupft durch Blei II Kationen 2 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist durch seinen Urangehalt von bis zu 26 2 Gew verhaltnismassig stark radioaktiv Unter Berucksichtigung der naturlichen Zerfallsreihen wird fur Parsonsit eine spezifische Aktivitat von etwa 46 8 kBq g angegeben 5 zum Vergleich naturliches Kalium 0 0312 kBq g Der zitierte Wert kann je nach Mineralgehalt und Zusammensetzung der Stufen deutlich abweichen auch sind selektive An oder Abreicherungen der radioaktiven Zerfallsprodukte moglich und andern die Aktivitat Bildung und Fundorte BearbeitenParsonsit bildet sich sekundar in der Oxidationszone hydrothermaler Uranlagerstatten Es findet sich vergesellschaftet mit Torbernit Kasolit Dewindtit Shinkolobwe Mine Demokratische Republik Kongo Autunit Phosphuranylit Ruggles Mine New Hampshire USA Pyromorphit Torbernit und Autunit Lachaux Frankreich 7 Parsonsit ist verhaltnismassig weit verbreitet jedoch selten in guten Kristallen zu finden 2 In Deutschland wurde Parsonsit unter anderem in der Grube Krunkelbach nahe Menzenschwand in Baden Wurttemberg der Grube Johannesschachte bei Wolsendorf in Bayern bei Ellweiler in Rheinland Pfalz der Grube Himmelfahrt bei Steinbach Johanngeorgenstadt im Waldschacht Schacht 26 bei Neustadtel Schneeberg und bei Tirpersdorf in Sachsen sowie im Steinbruch Henneberg bei Weitisberga in Thuringen gefunden In Osterreich kommt das Mineral am Radhausberg vor 8 Weitere Fundorte sind unter anderem die Ranger Uran Mine in Australien Jachymov St Joachimsthal Spindleruv Mlyn Spindlermuhle und Javornik Jauernig in der Tschechischen Republik in den Regionen Auvergne Rhone Alpes Bretagne Bourgogne Franche Comte Okzitanien und Nouvelle Aquitaine in Frankreich Piemont und Sardinien in Italien in Miedzianka Kupferberg in Polen in Distrikt Guarda und Distrikt Viseu in Portugal sowie in Arizona Colorado Connecticut und New Hampshire in den USA 8 Vorsichtsmassnahmen BearbeitenAufgrund der Toxizitat und der starken Radioaktivitat des Minerals sollten Mineralproben vom Parsonsit nur in staub und strahlungsdichten Behaltern vor allem aber niemals in Wohn Schlaf und Arbeitsraumen aufbewahrt werden Ebenso sollte eine Aufnahme in den Korper Inkorporation Ingestion auf jeden Fall verhindert und zur Sicherheit direkter Korperkontakt vermieden sowie beim Umgang mit dem Mineral Atemschutzmaske und Handschuhe getragen werden Siehe auch BearbeitenListe der MineraleWeblinks BearbeitenMineralienatlas Parsonsit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Peter C Burns A new uranyl phosphate chain in the structure of parsonsite In American Mineralogist Band 85 2000 S 801 805 rruff info PDF 126 kB a b c d e f g h i j k l m n o p q r Mindat Parsonsite a b Alfred Schoep Sur la parsonsite nouveau mineral radioactif In Comptes Rendus Hebdomadaires des Seances de l Academie des Sciences Band 176 1923 S 171 173 rruff info PDF 175 kB a b c Webmineral Parsonsite Mindat Hallimondite Parsonsite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 handbookofmineralogy org PDF 65 kB a b Fundortliste fur Parsonsit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parsonsit amp oldid 232945985