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Dieser Artikel behandelt den bayerischen Wittelsbacher Herzog Otto I fur den bayerischen Konig Otto I siehe Otto Bayern fur den Herzog des jungeren Stammesherzogtums Otto I siehe Otto I Schwaben Otto I der Rotkopf um 1117 wohl in Kelheim 11 Juli 1183 in Pfullendorf aus dem Geschlecht der Wittelsbacher war der Sohn des Pfalzgrafen Otto V von Scheyern 1156 und dessen Frau Heilika von Lengenfeld Er war 1156 als Otto VI Pfalzgraf von Bayern und von 1180 bis zu seinem Tod Herzog von Bayern undatiertes Gemalde von Otto I in Die Chronik Bayerns 1987 1 Reiterstandbild Wittelsbacherbrucke in Munchen 1905 erstellt vom Bildhauer Georg Wrba Inhaltsverzeichnis 1 Dynastische Bedeutung 2 Leben 3 Familie 4 Reiterstandbilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDynastische Bedeutung BearbeitenMit seinem Aufstieg zum Herzog begann die Herrschaft der Wittelsbacher uber Bayern die 738 Jahre bis 1918 wahrte Allerdings erstreckte sich die Herrschaft der bayerischen Herzoge seit Otto uber ein deutlich verkleinertes Bayern Bereits 976 war das Herzogtum Karnten abgespalten worden 1153 das Herzogtum Meranien und 1156 das Herzogtum Osterreich Im Jahre 1180 schliesslich wurde kurz vor Ottos Belehnung auch noch das Herzogtum Steiermark abgetrennt Das 1180 auf das heutige Altbayern geschrumpfte Herzogtum gewann somit seit Otto zunehmend den Charakter des spatmittelalterlich gepragten Territorialstaats Nach Otto von Schwaben und Otto von Northeim war er bereits der dritte Herzog von Bayern mit diesem Namen als erster Herzog der Wittelsbacher in Bayern wird er aber als Otto I gefuhrt Leben BearbeitenOtto war auch Vogt von Freising Weihenstephan Geisenfeld und Ensdorf Er war mit Agnes verheiratet einer Tochter Ludwigs I von Loon und Rieneck Sein Bruder Konrad I von Wittelsbach war von 1161 bis 1165 und von 1183 bis 1200 Erzbischof von Mainz sowie von 1177 bis 1183 Erzbischof von Salzburg 1180 wurde ein weiterer Bruder als Otto VII Pfalzgraf von Bayern Otto I war ein enger Verbundeter Kaiser Friedrich Barbarossas und fur diesen diplomatisch tatig Er ersturmte und eroberte 1155 mit 200 ausgesuchten Soldaten die die Veroneser Klause uberhohende und beherrschende Stellung und schuf damit die Voraussetzung fur Barbarossas Zug uber die Alpen zuruck nach Deutschland Wegen seiner Parteinahme die er auch mit gezucktem Schwert beim Hoftag von Besancon 1157 deutlich machte wurde er als langjahriger Anhanger der Staufer nach der Absetzung des Welfen Heinrichs des Lowen am 16 September 1180 in Altenburg mit dem Herzogtum Bayern belehnt Herzog der Steiermark die wie der Traungau vom Herzogtum Bayern abgetrennt wurde wurde Ottokar IV Die Belehnung erfolgte relativ spat nach der Absetzung Heinrichs des Lowen die bereits im Januar in Wurzburg vollzogen worden war wohl weil sich die Neugestaltung des Sudostens nicht so leicht organisieren liess wie in Sachsen das bereits im April desselben Jahres aufgeteilt wurde Im Juni war auf dem Reichstag in Regensburg die Bestatigung der Absetzung auch auf bayerischem Boden erfolgt Otto etablierte die Wittelsbacher als vorherrschende Macht in Bayern auch wenn das Herzogtum in den drei Jahren seiner Herrschaft noch nicht gesichert werden konnte Auf dem Huldigungslandtag im November 1180 in Regensburg traten nur wenige Vertreter des bayerischen Hochadels auf Die Andechser mit dem jungst als Nachfolger des verstorbenen Wittelsbachers Konrad II zum Herzog von Meranien erhobenen Berthold IV die Grafen von Bogen die Ortenburger oder Ebersberger waren den Wittelsbachern an Besitz und Macht zumindest ebenburtig wenn nicht uberlegen Wahrend der Stammesadel dem neuen Herzog weitgehend ablehnend gegenuberstand verhielt sich der bayerische Episkopat unter Fuhrung von Ottos Bruder Konrad von Salzburg loyal Mit Hilfe des Kaisers der Kirche und seiner Bruder vor allem des neuen Pfalzgrafen Otto konnte Otto I die herzogliche Autoritat in Bayern aber durchsetzen Auf der Ruckkehr aus Konstanz wo kurz zuvor der Friede von Konstanz beglaubigt worden war starb Otto am 11 Juli 1183 in der kaiserlichen Burg Pfullendorf Nachfolger Ottos wurde sein noch minderjahriger Sohn Ludwig Otto I liegt im Kloster Scheyern begraben Im Weissen Saal der Munchner Residenz befinden sich Wandteppiche die seine Taten darstellen Eine Gedenktafel fur ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg Familie BearbeitenOtto I heiratete um 1169 in Kelheim die Grafin Agnes von Loon 1150 26 Marz 1191 Tochter des Grafen Ludwig I von Loon Aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor Otto 1169 7 August 1178 Ulrich 29 Mai Agnes 13 Januar Heilica 1171 9 Oktober 1200 vor 1178 Graf Dietrich von Wasserburg und Viechtenstein 1142 25 Januar 1206 Agnes 1172 1200 vor 1177 Graf Heinrich I von Plain 30 Oktober 1196 Tochter 1176 1190 Graf Adelbert III von Dillingen 15 Februar 1214 Richardis 1173 21 September 1231 1186 Graf Otto I von Geldern und Zutphen 22 Oktober 1207 Elisabeth 1178 1189 1190 Markgraf Berthold II von Vohburg 25 Mai 1204 Ludwig der Kelheimer 23 Dezember 1173 15 September 1231 Oktober 1204 Prinzessin Ludmilla von Bohmen um 1170 4 August 1240 Witwe des Grafen Albert III von Bogen Sophie 1170 10 Juli 1238 1196 Landgraf Hermann I von Thuringen um 1155 25 April 1217 Reiterstandbilder Bearbeiten nbsp Reiterdenkmal Hofgarten in MunchenIn Munchen entstanden durch Georg Wrba bzw Ferdinand von Miller innerhalb von sechs Jahren 1905 und 1911 zunachst das Reiterstandbild auf der Wittelsbacherbrucke und dann ein weiteres vor der Bayerischen Staatskanzlei bzw dessen heutigen Zentralbau dem Armeemuseum Das von Georg Wrba geschaffene Standbild auf der Wittelsbacherbrucke bildet im Gegensatz zu dem am Hofgarten streng genommen kein Denkmal sondern eine Bauplastik Die zwei Widmungen in vergleichsweise kurzer Zeit versinnbildlichen auch Ottos besondere Bedeutung erstens als Begrunder der knapp 1000 Jahre wahrenden Herrschaft der Wittelsbacher uber Bayern und zweitens als Einflussgeber fur Munchens Stadtentwicklung 2 Literatur BearbeitenHubert Glaser Die Zeit der fruhen Herzoge Von Otto I zu Ludwig dem Bayern Beitrage zur Bayerischen Geschichte und Kunst 1180 1350 Munchen Zurich 1980 Ludwig Holzfurtner Otto I v Wittelsbach In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 672 f Digitalisat Sigmund von Riezler Das Herzogtum Bayern zur Zeit Heinrichs des Lowen und Ottos I von Wittelsbach Munchen 1867 Sigmund Ritter von Riezler Otto von Wittelsbach In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 643 646 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto I Bayern Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Hans Nohbauer Ludwig Huttl Die Chronik Bayerns Hrsg Hans Nohbauer 3 Auflage Wissen Media Verlag Gutersloh Munchen 1994 S 98 Die primare Quelle des Bildes ist nicht angegeben sondern nur ein unspezifisches Bildquellenverzeichnis fur alle Bilder im Buch Otto I von Wittelsbach Munchen im Bild In https muenchen im bild org 29 November 2014 abgerufen am 26 Juni 2022 VorgangerAmtNachfolgerOtto V Pfalzgraf von Bayern 1156 1180Otto VII Heinrich XII Herzog von Bayern 1180 1183Ludwig I Normdaten Person GND 124104428 lobid OGND AKS VIAF 77239481 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto I ALTERNATIVNAMEN Otto von WittelsbachKURZBESCHREIBUNG Herzog von BayernGEBURTSDATUM um 1117GEBURTSORT unsicher KelheimSTERBEDATUM 11 Juli 1183STERBEORT Pfullendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto I Bayern amp oldid 235088978