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Oswald Lutz 6 November 1876 in Ohringen 26 Februar 1944 in Munchen war ein deutscher Offizier zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bayerische Armee 1 2 Reichswehr 1 3 Wehrmacht und Zweiter Weltkrieg 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Nachkriegsehrung 5 Nachlass 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBayerische Armee Bearbeiten Lutz trat am 3 Juli 1894 als Dreijahrig Freiwilliger und Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein Dort erfolgte seine Zuteilung zum Eisenbahn Bataillon und am 1 Oktober 1894 die Beforderung zum Unteroffizier 1 Als dieser erreichte er im Januar 1895 die Reife als Portepeefahnrich Anschliessend besuchte er einen Lehrkursus an einer Kriegsschule Am 5 Februar 1895 erfolgte seine Beforderung zum Fahnrich mit Patent sowie einen Tag spater der Erwerb des Zeugnisses seiner Offiziersreife Nach der Beforderung zum Sekondeleutnant am 27 Februar 1896 wurde Lutz fur zwolf Monate zum 1 Pionier Bataillon abkommandiert Im Februar 1897 wechselte er an die Gewehrfabrik Amberg Im Anschluss an dieser Tatigkeit belegte Lutz von Oktober bis November 1897 bei der Reitenden Abteilung des 3 Feldartillerie Regiments Konigin Mutter einen Reitkurs Danach erfolgte seine Ruckversetzung zum Eisenbahn Bataillon in dem er bis Januar 1901 verblieb Wahrend dieser Zeit besuchte Lutz von Oktober 1898 bis Juli 1900 die Artillerie und Ingenieur Schule in Munchen 2 Am 15 November 1900 wurde er dort zum Oberleutnant befordert Von Februar 1901 bis August 1903 diente er in der Fortifikation Ingolstadt und Metz und kehrte anschliessend wieder in das Eisenbahn Bataillon zuruck Dort wurde Lutz bis 1906 als Adjutant ab 19 Mai nunmehr als Hauptmann ohne Patent und spater als Kompaniechef eingesetzt Unterbrochen war diese Zeit von einer erneuten Verwendung bei der Fortifikation Ulm 1910 absolvierte Lutz bei der Staatseisenbahn eine Ausbildung im Eisenbahnbetriebsdienst Am 3 Marz 1911 erhielt das Patent zu seinem Dienstgrad Im Oktober 1913 erfolgte die Versetzung zur Inspektion des Ingenieurkorps Dort war Lutz uber den Ausbruch des Ersten Weltkrieges hinaus als Adjutant tatig 2 nbsp Das ehemalige Bayerische Kriegsministerium in Munchen Ende Marz 1915 wurde Lutz zum Kommandeur der Kraftfahrtruppen bei der 6 Armee an der Westfront ernannt Im Januar 1917 schied er von dieser Position aus Anschliessend fungierte der am 17 April 1917 zum Major beforderte Lutz wieder bei der Inspektion im Ingenieurkorps und von April bis Juli 1917 als Stabsoffizier bei den Eisenbahntruppen im Armeeoberkommando 7 Vom 18 Juli bis Ende November 1917 erfolgte seine zeitweise Versetzung zur Militar Eisenbahndirektion 2 2 Im Dezember 1917 wurde Lutz zum Feldeisenbahnchef im Grossen Hauptquartier ernannt von dessen Posten er am 25 September 1918 zurucktrat Wahrend dieser Zeit war er kurzfristig im Stab Rekodes Zennig eingesetzt Im April 1918 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der Kraftfahrtruppen Doch schon im Oktober des gleichen Jahres wurde Lutz nach Munchen in das Kriegsministerium abkommandiert Dort wurde er Chef der Sektion IV 2 Reichswehr Bearbeiten Das Bayerische Kriegsministerium trug nach der Novemberrevolution die Bezeichnung Staatsministerium fur militarische Angelegenheiten wurde am 25 August 1919 aufgelost und schliesslich als Teil der neuen Militarhoheit der Reichswehr unterstellt Im Oktober 1919 wurde Lutz zum Fuhrer der Kraftfahrtruppen im Reichswehr Gruppenkommando 4 ernannt Im Oktober 1920 erfolgte seine Ernennung zum Kommandeur der Kraftfahr Abteilung 21 Diese Abteilung wurde spater in die 7 Bayerische Kraftfahr Abteilung umbenannt dessen Kommandeur Lutz ab 1 Februar 1923 nunmehr Oberstleutnant bis Mitte Februar 1924 blieb 2 Im Marz 1924 erfolgte seine Ernennung zum Abteilungsleiter der Inspektion fur Waffen und Gerat Im Februar 1927 erfolgte seine Versetzung zum Stab des Gruppenkommandos 1 nach Berlin Dort wurde er am 1 Januar 1928 zum Oberst befordert Im Oktober des gleichen Jahres erfolgte seine Kommandierung zum Reichswehrministerium RWM wo Lutz im November 1928 zum Chef des Stabes der Abteilung Inspektion der Verkehrstruppen In 6 ernannt wurde 3 Am 1 April 1931 wurde Lutz unter gleichzeitiger Beforderung zum Generalmajor zum Inspekteur der Verkehrstruppen ernannt 3 Nachfolger als Chef des Stabes wurde Heinz Guderian 4 Wahrend dieser Zeit fungierte Lutz unter Umgehung des Versailler Vertrags als erster Leiter der geheimen deutschen Panzerschule in Kasan in der Sowjetunion 5 Nachfolger der Panzerschule wurde 1932 sein Ziehsohn Guderian Beide entwickelten in Kasan die Grundlagen der kunftigen Panzerwaffe 6 Am 1 Februar 1933 wurde Lutz zum Generalleutnant befordert und im Juli 1934 erfolgte die Ernennung zum Kommandeur der Kraftfahrtruppen in der nunmehr umbenannten Inspektion der Kraftfahrtruppen vormals Inspektion der Verkehrstruppen im RWM 3 Im Oktober 1934 wurde seine Stellung in den Inspekteur der Kraftfahrtruppen umbenannt Wehrmacht und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Am 1 Oktober 1935 trat Lutz zur Wehrmacht uber wo er Mitte des Monats zum Inspekteur der Kraftfahrkampftruppen und fur Heeresmotorisierung ernannt wurde Zugleich fungierte Lutz als Kommandierender General der Panzertruppe 3 In dieser Dienststellung erfolgte am 1 November 1935 seine Beforderung zum ersten General der Panzertruppe der im Aufbau befindlichen Wehrmacht Hier festigte er seinen Ruf als Lehrmeister von Guderian 7 und Vater der neuen Panzerwaffe 8 Am 15 Februar 1938 wurde Lutz im Zusammenhang mit der Blomberg Fritsch Krise durch Intervention Hitlers von seinen bisherigen Dienststellungen entbunden und zum 28 Februar 1938 verabschiedet 9 Doch bereits am 1 November 1938 wurde Lutz beim III Armeekorps zur Verfugung reaktiviert 3 Im gleichen Jahr erfolgte seine Ernennung zum Prasidenten des Reichs Kraftwagen Betriebsverbandes RKB dessen bisheriger Prasident Wilhelm Scholz von Julius Dorpmuller bereits im Oktober 1938 von dieser Stellung abgesetzt worden war Unter Lutz Fuhrung wurde das Transportmanagement an den westlichen Grenzbefestigungen und die Kommunikation zwischen RKB und Wehrmacht nachhaltig verbessert 10 Am 22 Februar 1941 wurde Lutz zum Kommandeur des Verbindungsstabes Transnistrien ernannt eine Funktion die er bis zur Aufhebung seiner Mobilmachungsbestimmungen Ende Mai 1942 ausfullte Sein Nachfolger auf diesem Posten wurde Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Rothkirch und Panthen 11 Am 31 Dezember 1943 erfolgte auch die Aufhebung seiner z V Stellung 3 Wenig spater ist Lutz am 26 Februar 1944 in Munchen verstorben Familie BearbeitenLutz Sohn Hans war in der Wehrmacht Oberst i G seit 1946 Angehoriger der Organisation Gehlen und seit 1956 des Bundesnachrichtendienstes Er fuhrte den Dienstnamen Roth 12 Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 13 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern und Krone 13 Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz II Klasse 13 Ritterkreuz I Klasse des Albrechts Ordens mit Schwertern 13 Ritterkreuz I Klasse des Friedrichsordens mit Schwertern 13 Hanseatenkreuz Hamburg 13 Friedrich Kreuz 13 Nachkriegsehrung BearbeitenDie Bundeswehr ehrte den ersten General der Panzertruppe damit indem sie die Kaserne in Munster den Namen Lutz Kaserne verlieh 7 Spater wurde der Name in Schulz Lutz Kaserne Munster geandert Am 18 September 2019 verlor die Kaserne durch Umbenennung in Ortzetal Kaserne den Namensbezug 14 Nachlass BearbeitenDer Nachlass von Oswald Lutz wurde nach Kriegsende in die Vereinigten Staaten verbracht 1962 erfolgte die Ruckgabe dieser Unterlagen an das Bundesarchiv in Koblenz Unter den Unterlagen befinden sich seine Notizen zur Entwicklung der Panzerwaffe sowie diverse militarische Korrespondenzen 15 Literatur BearbeitenDermot Bradley Die Generale des Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 7 Knabe Luz Biblio Verlag 2004 ISBN 3 7648 2902 8 Dermot Bradley Generaloberst Heinz Guderian und die Entstehungsgeschichte des modernen Blitzkrieges Biblio Verlag 1978 ISBN 978 3 7648 1113 6 Olaf Groehler Selbstmorderische Allianz deutsch russische Militabeziehungen 1920 1941 Vision Verlag Berlin 1992 ISBN 978 3 928787 01 7 Helmut R Hammerich Michael Poppe Dieter H Kollmer Martin Rink Rudolf J Schlaffer Das Heer 1950 bis 1970 Konzeption Organisation Aufstellung Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2006 ISBN 978 3 486 57974 1 Jakob Knab Falsche Glorie Das Traditionsverstandnis der Bundeswehr Christoph Links Verlag 1995 ISBN 978 3 86153 089 3 Walther Nehring Die Geschichte der deutschen Panzerwaffe 1916 1945 Propylaen Verlag 1969 Karl Volker Neugebauer Das Zeitalter der Weltkriege Volker in Waffen Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009 ISBN 978 3 486 59010 4 Wolfgang A Mommsen Die Nachlasse in den deutschen Archiven Boppard am Rhein Boldt 1983 ISBN 978 3 7646 1816 2 Markus Pohlmann Der Panzer und die Mechanisierung des Krieges Eine deutsche Geschichte 1890 bis 1945 Paderborn Ferdinand Schoningh 2016 S 131 295 ISBN 978 3 506 78355 4 Hans Christoph Graf von Seherr Thoss Lutz Oswald In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 571 f Digitalisat Richard Vahrenkamp Die logistische Revolution Der Aufstieg der Logistik in der Massenkonsumgesellschaft Campus Verlag 2011 ISBN 978 3 593 39215 8 Ekkehard Volkl Transnistrien und Odessa 1941 1944 Schriftenreihe des Osteuropainstituts Regensburg Passau 14 Lassleben Regensburg 1996 ISBN 3 7847 3164 3 Weblinks BearbeitenNachlassendatenbank von Oswald Lutz im Bundesarchiv Nachlass BArch N 107Einzelnachweise Bearbeiten Bradley S 271 a b c d e Bradley S 672 a b c d e f Bradley S 673 Hammerich Poppe S 327 Groehler S 51 Neugebauer S 266 a b Knab S 84 Nehring S 90 Bradley II S 210 Aufriss google books Vahrenkamp S 114 Volkl S 41 Thomas Wolf Die Entstehung des BND Aufbau Finanzierung Kontrolle Jost Dulffer Klaus Dietmar Henke Wolfgang Krieger Rolf Dieter Muller Hrsg Veroffentlichungen der Unabhangigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 1968 Band 9 1 Auflage Ch Links Verlag Berlin 2018 ISBN 978 3 96289 022 3 S 54 559 a b c d e f g Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium E S Mittler amp Sohn Berlin 1925 S 120 Umbenennung Schulz Lutz Kaserne und Grundsteinlegung des Sanitatsunterstutzungszentrums in MUNSTER PDF Kommando Sanitatsdienst der Bundeswehr abgerufen am 9 Mai 2021 Mommsen S 948 Normdaten Person GND 120252155 lobid OGND AKS VIAF 4989158430390706260008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lutz OswaldKURZBESCHREIBUNG deutscher Offizier zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 6 November 1876GEBURTSORT OhringenSTERBEDATUM 26 Februar 1944STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oswald Lutz General amp oldid 237036580