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Der Oststaat Plan wurde nach dem Ersten Weltkrieg von Adolf von Batocki entwickelt um die deutsche Souveranitat uber die preussischen Ostprovinzen trotz der polnischen Gebietsforderungen nach der Unabhangigkeit Polens 1918 zu sichern Er scheiterte am Widerstand der Reichsregierung Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Ablehnung 3 Literatur 4 WeblinksHintergrund BearbeitenNach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wurde im Oktober 1918 die Absicht polnischer Politiker Dmowski bekannt im Friedensvertrag die Abtretung grosser Gebiete zu verlangen Als Ende Dezember 1918 der Posener Aufstand ausbrach und polnische Einheiten das Land besetzten hatte die seit der Novemberrevolution destabilisierte deutsche Reichsregierung dem nichts entgegenzusetzen Ostpreussens Oberprasident Batocki legte daraufhin im Dezember 1918 den Oststaat Plan vor Ostpreussen Westpreussen und der Netzedistrikt sollten zu einem deutschen Bundesstaat zusammengefasst werden und vorubergehend aus dem Reichsverband ausscheiden um sich losgelost von den diplomatischen Verpflichtungen und Interessen des Deutschen Reiches mit Polen auseinandersetzen zu konnen Posen und Schlesien sollten sich anschliessen Unterstutzt wurde der Oberprasident vor allem von Rudolf Nadolny dem Buroleiter des Reichsprasidenten Friedrich Ebert und von August Winnig Winnig war seit November 1918 Generalbevollmachtigter fur die besetzten baltischen Lander und hatte die Konstituierung eines baltischen Staates aus Livland Kurland Litauen Ostpreussen und Westpreussen erwogen der sich an Deutschland anlehnen sollte Der Plan setzte auf vorangegangene Uberlegungen zu einem Vereinigten Baltischen Herzogtum unter Adolf Friedrich zu Mecklenburg auf In den hektischen Monaten von Januar 1919 bis zur Annahme des Versailler Vertrages ging es vor allem um die Frage ob ein Oststaat eine polnische Invasion auch ohne Reichshilfe abwehren konnte Zu Batocki standen auf ziviler Seite der Oberprasident von Westpreussen Schnackenburg die Regierungsprasidenten Matthias von Oppen Allenstein und Friedrich von Bulow Bromberg Danzigs Oberburgermeister Heinrich Sahm Konigsbergs Burgermeister Carl Friedrich Goerdeler und Georg Cleinow ein fuhrender Mann der Volksrate die sich in der Provinz Posen zur Bekampfung polnischer Insurgenten gebildet hatten Auf militarischer Seite waren die Kommandeure der in der Ostmark stehenden regularen Truppen zum Kampf bereit Sie standen unter dem Oberbefehl des Generals Otto von Below des Kommandierenden Generals des XVII Armeekorps in Danzig Mit den Regierungsinstanzen des Reichs und Preussens mit der Obersten Heeresleitung in Kolberg General Wilhelm Groener dem Kriegsminister Walther Reinhardt und deren Staben wurden zahlreiche Verhandlungen gefuhrt Als die Truppenverbande einschliesslich der ortlichen Volkswehren schliesslich 280 000 Mann meldeten wunschte die in dieser unubersichtlichen Zeit zuruckhaltende Reichsregierung eine Volksabstimmung Einige Parlamentarier aus dem Osten lehnten sie ab sie ware zu schnell anberaumt und daher nicht aussagekraftig Ablehnung BearbeitenUnklar und entscheidend war wie die Reichsregierung die Gefahrdung der Ostmark wahrnahm Batocki reiste deshalb am 20 Juni 1919 nach Weimar wo er von Matthias Erzberger empfangen wurde Jede Unterstutzung der Oststaatbewegung wurde abgelehnt Mit diesem Bescheid der auch von Hindenburg gestutzt wurde trat Batocki in Danzig vor achtzig fuhrende Manner der Bewegung die auf das Signal zum Angriff warteten Es wird nicht gekampft Fur Carl Friedrich Goerdeler einen Zeugen der Versammlung hatte der schlichte und bescheidene Mann Batocki sich die Hochachtung der Manner gewonnen die in der Sache anderer Meinung waren und geblieben sind Von diesem Scheitern nicht entmutigt versuchte Batocki im Sinne von Hugo Preuss und Bill Drews die provinzielle Selbstverwaltung mit dem Oberprasidenten und kommunalisierten Landraten zu starken Die Regierungsprasidenten sollten entfallen Auf Widerstand stiess er beim sozialdemokratischen Ministerprasidenten Otto Braun und in Berliner Ministerien die um ihren Einfluss furchteten Immerhin wurde im Juni 1920 unter Leitung des Osteroder Burgermeisters Christian Herbst in Berlin ein von der preussischen Staatsregierung unterhaltenes Ostpreussisches Buro eingerichtet das Ende 1921 unter Friedrich Wilhelm Frankenbach 1884 1942 die offizielle Bezeichnung Ostpreussische Vertretung beim Reichs und Staatsministerium erhielt Diese Dienststelle ermoglichte es dem ostpreussischen Oberprasidenten alle Entscheidungen zu beeinflussen die die Zusammenarbeit zwischen Konigsberg und Berlin betrafen 1930 wurde diese Vertretung aufgelost und in ihren Aufgaben weitgehend durch das Reichskommissariat fur die Osthilfe ersetzt Literatur BearbeitenFried von Batocki Klaus von der Groeben Adolf von Batocki Ein Lebensbild Im Einsatz fur Ostpreussen und das Reich Ostseeverlag Raisdorf 1998 ISBN 3 9802210 9 1 Hagen Schulze Der Oststaat Plan 1919 In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Bd 18 Heft 2 April 1970 S 123 163 online PDF 1 8 MB Grzegorz Lukomski Problem korytarza w stosunkach polsko niemieckich i na arenie miedzynarodowej 1919 1939 Studium polityczne Adiutor Warschau 2000 ISBN 8 386 10043 5 Weblinks BearbeitenBundesarchiv Akte des Innenministeriums von 14 Juni 1919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oststaat Plan amp oldid 238813459