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Oberkail in Eifeler Mundart Owerkehl ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg Prum in Rheinland Pfalz Sie gehort der Verbandsgemeinde Bitburger Land an Wappen Deutschlandkarte50 038611111111 6 6827777777778 360 Koordinaten 50 2 N 6 41 OBasisdatenBundesland Rheinland PfalzLandkreis Eifelkreis Bitburg PrumVerbandsgemeinde Bitburger LandHohe 360 m u NHNFlache 24 37 km2Einwohner 617 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 25 Einwohner je km2Postleitzahl 54533Vorwahl 06567Kfz Kennzeichen BIT PRUGemeindeschlussel 07 2 32 282Adresse der Verbandsverwaltung Hubert Prim Strasse 754634 BitburgWebsite www oberkail deOrtsburgermeisterin Petra FischerLage der Ortsgemeinde Oberkail im Eifelkreis Bitburg PrumKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Gliederung 1 3 Klima 2 Geschichte 2 1 Mesolithikum und Romisches Reich 2 2 Mittelalter 2 3 Neuzeit 2 4 19 und 20 Jahrhundert 2 5 21 Jahrhundert 2 6 Bevolkerungsentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Die Ortsgemeinde Oberkail liegt umgeben von Wiesen und Waldern auf 360 m Hohe in der Naturlandschaft der sudlichen Eifel Benachbarte Gemeinden sind unter anderem Seinsfeld Gindorf oder auch Eisenschmitt Nachstgelegene Mittelzentren sind die Kreisstadte Bitburg und Wittlich jeweils etwa 14 Kilometer Luftlinie entfernt Trier liegt in etwa 32 Kilometer Entfernung Gliederung Bearbeiten Zu Oberkail gehoren auch die Wohnplatze Frohnerthof Heidehof Kailbachhof und Leisenhof 2 Klima Bearbeiten Oberkail liegt in der Ubergangszone vom gemassigten Seeklima zum Kontinentalklima die Bedingungen werden von der Nahe zum Atlantischen Ozean bestimmt der zwar dauerhafte Kaltlufteinflusse abwehrt jedoch in Form von haufigen Niederschlagen seinen Tribut fordert Im Sommer herrschen bei bioklimatisch gunstigen Bedingungen vorwiegend angenehm kuhle Temperaturen die Luft ist kaum schwul oder stickig Funf Kilometer sudlich der Ortsgemeinde befindet sich die Spangdahlem Air Base Uber luftchemische Belastungen liegen keine Angaben vor Ublicherweise zahlt die Eifelregion zu Deutschlands typischen Reinluftgebieten Geschichte BearbeitenMesolithikum und Romisches Reich Bearbeiten Erste Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Mittel und Jungsteinzeit Besonders umfangreiche Funde von Werkzeugen und Bearbeitungsresten deuten darauf hin dass im sogenannten Rodecken vor Jahrtausenden steinzeitliche Gerate hergestellt wurden Die talgeschutzte Lage Oberkails nahe am Bach und unweit zahlreicher Quellen wurde auch von den Romern als Siedlungsort angenommen Dies konnte 1926 durch den Fund von romischen Brandgrabern nordostlich von Oberkail in einem Waldgebiet bestatigt werden Man schnitt bei Forstarbeiten eine mit vier Steinplatten umstellte Grabgrube an und fand Reste von Keramik sowie eine Munze 3 Im Wald Hastert sudostlich von Oberkail wurden zudem wiederholt romische Baureste beobachtet Es handelt sich um zwei obertagig sichtbare quadratische Gelandeerhohungen die offensichtlich von grosseren gemauerten Bauwerken stammen Bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts wurde dort ein viereckiges Gemach dessen Fussboden mit grossen viereckigen Ziegeln geplattet war gefunden Es konnte sich um zwei Tempelbauten handeln 4 Mittelalter Bearbeiten Moglicherweise wahrend der ersten frankischen Landnahme in der Eifel am Ende des ersten Jahrtausends wurde der Ort gegrundet Die Pfarrei ist bereits im Echternacher Prozessionsverzeichnis genannt welches vor 1200 erstellt wurde Die urkundlich nachweisbare Ortsgeschichte Oberkails beginnt jedoch erst mit der Erwahnung des Hofes zu Keyle im Jahre 1201 Ein Pfarrer wurde erstmals im Jahr 1292 erwahnt Bis 1794 blieb Oberkail mit der Herrschaft und spateren Grafschaft Manderscheid verbunden zunachst als wohnhafter Hof spater als Hauptsitz einer Linie des Manderscheider Geschlechts Im Jahr 1339 wurde mit dem Ausbau des Hofes zur Burg begonnen Neuzeit Bearbeiten Ende des 15 Jahrhunderts entstand die Grafschaft Manderscheid Kail und Oberkail wurde ein bedeutender Eifelort Selbst die Ursprungsherrschaft Manderscheids kam in Oberkailer Besitz Oberkail war Markt und Pfarrort und verfugte uber eine Poststation Um 1700 wurde die Burg zum Wasserschloss erweitert Im 16 17 und 18 Jahrhundert war das Dorf durch die Schaft und Vogteiguter gepragt fur die man in spaterer Zeit die Bezeichnung Stockguter verwendete In den Waldern gab es Kohlersiedlungen Nachdem der letzte Oberkailer Graf und seine Gemahlin ohne Nachkommen starben fiel die Grafschaft 1762 an das Haus Manderscheid Blankenheim Erst im Jahr 1766 wurde die erste Schule gegrundet Bis zum Jahr 1815 erfolgte eine provisorische Unterrichtung als Winterschule Franzosische Revolutionstruppen beendeten 1794 die Grafenherrschaft endgultig und die Grafen flohen nach Prag Burg und Schloss wurden ab 1809 grosstenteils abgerissen oder zu Wohnungen umgebaut 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Bis 1970 war Oberkail Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde die aus der Burgermeisterei des 19 Jahrhunderts hervorgegangen war Mit der Kreisreform kam der Ort vom Kreis Wittlich zum heutigen Eifelkreis Bitburg Prum 21 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ein solches Kampfflugzeug Typ F 16 verungluckte am 14 Sep 2006 bei OberkailEin Kampfflugzeug des 52 Jagdgeschwaders der United States Air Force sturzte am 14 September 2006 nach Angaben der USA gewollt in einem Feld bei Oberkail wenige hundert Meter von bebautem Gebiet ab richtete dort jedoch keinen nennenswerten Schaden an Der Pilot rettete sich mit dem Schleudersitz Das Flugzeug hatte krebserzeugendes Hydrazin jedoch keine scharfe Munition an Bord Es mussten einige Einsatzkrafte und Anwohner in einem nahgelegenen Krankenhaus eingehend untersucht werden da der Verdacht bestand dass sie mit giftigen Stoffen in Verbindung kamen Deutsche Rettungskrafte klagten uber mangelnde Zusammenarbeit und Informationsfluss seitens der U S Air Force Ebenso waren die durch die US Regierung festgelegten Bail Out Zonen Ausstiegszonen weder den Burgern noch den ortlichen Behorden bekannt Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Die Entwicklung der Einwohnerzahl die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszahlungen 5 6 Jahr Einwohner1815 4421835 6711871 7541905 7791939 8121950 8271961 745 Jahr Einwohner1970 7821987 6951997 7022005 6082008 5762009 5862010 5902011 612 Jahr Einwohner2012 6032013 6252014 6092015 5892016 5772017 5712018 6012019 590Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat in Oberkail besteht aus zwolf Ratsmitgliedern die bei der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewahlt wurden und der ehrenamtlichen Ortsburgermeisterin als Vorsitzender 7 Burgermeister Bearbeiten Petra Fischer wurde am 25 Juni 2014 Ortsburgermeisterin von Oberkail 8 Bei der Direktwahl am 26 Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 83 49 fur weitere funf Jahre in ihrem Amt bestatigt 9 Fischers Vorganger als Ortsburgermeister war Rudolf Densborn 10 Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Oberkail Blasonierung In Gold ein roter Sparrenbalken begleitet oben von zwei roten sechsstrahligen Sternen unten von einer roten Rose mit goldenem Butzen 11 Wappenbegrundung Der Sparren oder Zickzackbalken ist dem Wappen der Grafen von Manderscheid Kail entnommen Ein ahnliches altes Gerichtssiegel fur Oberkail welches sich an einer Urkunde aus dem Jahr 1584 befindet und die gleichen Symbole enthalt war im Landeshauptarchiv Koblenz gefunden worden Die Gemeindevertretung ubernahm dieses als Wappen Oberkail besitzt ausserdem eine eigene Flagge in den Farben gelb rot welche 1977 durch die Regierung genehmigt wurde Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche St MichaelEinige Teile der Eckturme und der sudlichen und nordlichen Umfassungsmauern eines Schlosses sind erhalten Die altesten Teile entstanden als quadratische Burganlage im 14 Jahrhundert Im Jahr 1625 wurde die Anlage erweitert und um 1700 das westlich daran anschliessende Neue Schloss errichtet im 19 Jahrhundert wurde die Burganlage zum Teil abgebrochen oder umgestaltet Weitere Sehenswurdigkeiten sind die 1648 vom Grafen Philipp Dietrich von Manderscheid Kail erbaute Frohnertkapelle sowie die Pfarrkirche St Michael Die Kreuzigungsgruppe in der Ortsmitte wurde im 18 Jahrhundert vom manderscheidischen Hofrat Pickart gestiftet Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Oberkail und Liste der Naturdenkmale in OberkailWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenHaupterwerbszweig der Bevolkerung war seit jeher die Land und Forstwirtschaft Mit Beginn der industriellen Revolution trat ein Wandel ein Im 19 Jahrhundert verbreitete sich die Kalkbrennerei zu Beginn des 20 Jahrhunderts gab es im Ort mehrere Sagewerke und Holz verarbeitende Betriebe Eine Mehrheit der Bevolkerung lebt heute von anderen Wirtschaftszweigen Es existieren noch sieben landwirtschaftliche Haupt sowie drei Nebenerwerbsbetriebe Wie zahlreiche weitere kleine Ortsgemeinden kampft auch Oberkail mit der Stadtflucht Das Eifeldorf zahlt zum Verkehrsverbund Region Trier VRT Nur funf Kilometer sudlich Oberkails befindet sich die Spangdahlem Air Base an der mehr als 600 deutsche Zivilangestellte beschaftigt sind Personlichkeiten BearbeitenJohann Baptist Lenz 1922 2007 Bildhauer Ehrenburger von Oberkail 12 Literatur BearbeitenRolf Jacobs Neolithische Steinartefakte im Umfeld der mittelsteinzeitlichen Wohn und Werkplatze von Oberkail In Bulletin de la Societe Prehistorique Luxembourgeoise Band 14 Luxemburg 1993 S 117 138 Siegbert Anton Ganser Manderscheid und Oberkail Eine historische Monographie Trier 1876 Matthias Josef Mehs Das Oberkailer Nahmenbuch der Heiligen und Hochheiltigen Bruderschafft Jesu Vndt Mariae Wittlich 1934 Erich Gerten Ewald Heinz Keille Keil Oberkail Geschichte Kultur Landschaft Hrsg Ortsgemeinde Oberkail Oberkail 1982 Erich Gerten Jorg Kreutz Frohnert Geschichte einer Wallfahrtskapelle bei Oberkail Eifel Neuerburg 1996 Erich Gerten Jorg Kreutz Claus Rech Oberkail Geschichte eines Dorfes in der sudlichen Eifel Hrsg Ortsgemeinde Oberkail Neuerburg 2001 Franz Josef Heyen Johann Baptist Lenz Bildhauer der Eifel Bitburg 1997 Karl Nachtwey Die Chronik unserer lieben Frau von Frohnert Wittlich 1925 Claus Rech Die Anfange des Gastgewerbes in Oberkail In Heimatkalender des Kreises Bitburg Prum 62 Jahrgang 2013 S 44 49 Stefan Roos Familienbuch Eisenschmitt 1716 1899 mit den Ortschaften Eichelhutte Korneshutte Neuhof Oberkail 1716 1796 und Uberscheid Welschbillig 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberkail Sammlung von Bildern Offizielle Internetprasenz der Ortsgemeinde Oberkail Ortsgemeinde Oberkail auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land Zur Ortsgemeinde Oberkail gibt es Eintrage in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Literatur uber Oberkail in der Rheinland Pfalzischen LandesbibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Bevolkerungsstand 2022 Kreise Gemeinden Verbandsgemeinden Hilfe dazu Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile Stand 1 Januar 2021 Version 2022 liegt vor S 104 PDF 2 6 MB Romische Brandgraber Oberkail In Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Abgerufen am 5 Marz 2021 Romische Heiligtumer Oberkail In Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Abgerufen am 22 Marz 2021 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Regionaldaten Mein Dorf meine Stadt Template Abgerufen am 10 Dezember 2020 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Kommunalwahl 2019 Stadt und Gemeinderatswahlen Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Wahl der ehrenamtlichen Orts und Stadtburgermeister Eifelkreis Bitburg Prum 2014 Abgerufen am 27 Juni 2021 Der Landeswahlleiter Rheinland Pfalz Direktwahlen 2019 siehe Bitburger Land Verbandsgemeinde 66 Ergebniszeile Abgerufen am 27 Juni 2021 Petra Fischer zur ersten Ortsburgermeisterin gewahlt Ortsgemeinde Oberkail 24 Juni 2014 abgerufen am 27 Juni 2021 Wappen Verbandsgemeinde Bitburger Land abgerufen am 21 Mai 2019 Johann Baptist Lenz Bildhauer Abgerufen am 23 August 2017 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Bitburger Land im Eifelkreis Bitburg Prum Badem Balesfeld Baustert Bettingen Bickendorf Biersdorf am See Birtlingen Brecht Brimingen Burbach Dahlem Dockendorf Dudeldorf Echtershausen Ehlenz Enzen Esslingen Etteldorf Feilsdorf Fliessem Gindorf Gondorf Gransdorf Halsdorf Hamm Heilenbach Hutterscheid Huttingen an der Kyll Idenheim Idesheim Ingendorf Kyllburg Kyllburgweiler Liessem Malberg Malbergweich Meckel Messerich Metterich Mulbach Nattenheim Neidenbach Neuheilenbach Niederstedem Niederweiler Oberkail Oberstedem Oberweiler Oberweis Olsdorf Orsfeld Pickliessem Rittersdorf Rohl Sankt Thomas Scharfbillig Schleid Seffern Sefferweich Seinsfeld Steinborn Stockem Sulm Trimport Usch Wettlingen Wiersdorf Wilsecker Wissmannsdorf Wolsfeld Zendscheid Normdaten Geografikum GND 4671158 2 lobid OGND AKS VIAF 242747406 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberkail amp oldid 220083299