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Die Norges Kommunistiske Parti Abk NKP deutsch Kommunistische Partei Norwegens ist eine kommunistische Partei in Norwegen Vorsitzende ist seit 2015 Runa Evensen Norges Kommunistiske PartiKommunistische Partei NorwegensPartei vorsitzender Runa EvensenGrundung 4 November 1923Hauptsitz OsloAusrichtung KommunismusMarxismus LeninismusFarbe n RotJugendorganisation UngKommunistene i NorgeZeitung FrihetenSitze Storting 0 169 0 0 Wahl 2021 Internationale Verbindungen Internationales Treffen Kommunistischer und ArbeiterparteienEuropapartei 2013 2023 INITIATIVE 1 im September 2023 aufgelost Website nkp noDie Parteizeitung Friheten Die Freiheit erscheint seit 1941 und erreichte 2009 eine Auflage von 1 500 Exemplaren Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung 1 3 Bis 1945 1 4 Nach 1945 2 Programm 3 Wahlergebnisse 4 Parteivorsitzende 5 Parteitage 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 WeblinksGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Die 1887 gegrundete Arbeiderpartiet dt Arbeiterpartei radikalisierte sich unter dem Einfluss der Folgen des Ersten Weltkriegs und der Oktoberrevolution welche in Norwegen grossen Einfluss erlangte So kam es am 6 Juni 1917 zum ersten Generalstreik des Landes in welchen ein Ende der Teuerung gefordert wurde 2 Der spatere norwegische Ministerprasident Einar Gerhardsen berichtete ruckblickend davon dass die Entwicklung des revolutionaren Russland die linken Krafte in der norwegischen Arbeiterpartei unterstutzte Der russischen Revolution wurde ausserordentliches Interesse entgegengebracht In Christiania und im ganzen Land fanden Versammlungen in brechend vollen Raumen statt 3 Ebenfalls 1917 entstanden auch erste Arbeiterrate die bis zum Fruhjahr 1918 bereits 60 000 Arbeiter vertraten Diese fanden Unterstutzung in der Gewerkschaftsbewegung und dem Sozialdemokratischen Jugendverband Norwegens Am 5 Marz 1918 fand auf einen Aufruf dieser Arbeiterrate hin die bis dahin grosste Massendemonstration Norwegens statt Im Laufe des Marz 1918 fand ebenfalls die erste landesweite Konferenz der Arbeiterrate statt Dabei erhobene Forderungen waren u a die gesellschaftliche Kontrolle der Produktion Bekampfung der Teuerung Massnahmen gegen die Arbeitslosigkeit die Einfuhrung des 8 Stunden Tages und die Demobilisierung der Armee Ende 1918 wurden die Arbeiterrate aufgelost 4 Im Juni 1919 schloss sich die von Martin Tranmael gefuhrte Arbeiterpartei der Kommunistischen Internationale KI an Grundung Bearbeiten 1923 kam es jedoch zum Bruch da die Arbeiterpartei den Fuhrungsanspruch der KI zuruckwies und darauf bestand ihre Politik vollkommen eigenstandig zu planen und durchzufuhren Die Partei entschied daher am 4 November 1923 auf einem Sonderparteitag die KI zu verlassen Eine Minderheit der Mitglieder grundete noch am selben Tag Norges Kommunistiske Parti welche Nachfolgerin der Arbeiterpartei als norwegische Sektion der KI wurde Immerhin fast die Halfte der 29 Reprasentanten der Arbeiterpartei im Storting dem norwegischen Parlament wechselte in die neue Partei Bis 1945 Bearbeiten Zulauf erhielt sie zudem auch aus Gewerkschaftskreisen Dennoch erreichte die Partei bei der Parlamentswahl des Jahres 1924 nur 6 1 Prozent der Stimmen wahrend die Arbeiterpartei auf 18 kam und die Sozialdemokraten auf rund 9 In den Folgejahren verlor die NKP weiter an parlamentarischen Ruckhalt in der Bevolkerung Zwischen 1930 und 1945 hatte sie deshalb kein Storting Mandat mehr inne 5 Den Zweiten Weltkrieg interpretierten die norwegischen Kommunisten als imperialistischen Krieg dessen Ausbruch nicht nur Deutschland sondern auch die Westmachte durch fehlende Sicherheitsabkommen mit der Sowjetunion verschuldet hatten Im finnisch sowjetischen Winterkrieg unterstutzte die NKP die Sowjetunion Zuvor hatte die NKP den deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt vom August 1939 verteidigt wahrend er von der Arbeiterpartei heftig attackiert worden war Vor dem Hintergrund des Paktes rief die NKP zunachst offentlich dazu auf Widerstandshandlungen gegen die Deutschen die das Land am 9 April 1940 uberfallen hatten zu unterlassen Selbst als die NKP im August 1940 als erste Partei uberhaupt von den deutschen Okkupanten verboten wurde war die Haltung ihnen gegenuber nicht eindeutig Erst nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion im Juni 1941 und der Reorganisation der Partei infolge eines heimlichen Parteitages am 31 Dezember 1941 wurden die Widerstandsbemuhungen deutlich forciert 6 Durch zahlreiche Sabotageakte gegen die Deutschen wahrend der zweiten Halfte des Krieges konnte die NKP ihre Popularitat steigern In der ersten Nachkriegswahl erreichte sie einen Stimmenanteil von 11 9 Prozent Ideologische Auseinandersetzungen gegen Ende der 1940er Jahre schwachten die Partei jedoch zusehends So wurde Peder Furubotn der massgeblich fur die Widerstandpolitik gegen die Deutschen ab 1942 verantwortlich gezeichnet hatte wegen titoistischer Tendenzen und imperialistischen Agententums aus der Partei ausgeschlossen 7 Nach 1945 Bearbeiten Den von Chruschtschow eingeleiteten Prozess der Entstalinisierung kommentierte die NKP mit grosser Zuruckhaltung 8 Den Ungarischen Volksaufstand von 1956 bezeichnete die Partei als Konterrevolution und erwies sich damit als linientreu 9 Als der Konflikt zwischen der KPdSU und den chinesischen Kommunisten ihren Hohepunkt erreichte vermieden es die NKP und ihr langjahriger Vorsitzender Emil Lovlien klar Stellung zu beziehen 10 Der Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei zur Zeit des Prager Fruhlings bewog die Partei zu einer kritischen Haltung und damit erstmals zu einer Distanzierung von der Politik Moskaus Der nach Ansicht mancher Gemeindereprasentanten nicht vollig uberwundene Stalin Kult fuhrte aber noch 2004 zu Konflikten und Parteiaustritten 11 Anfang der 1970er Jahre sprach sich die NKP vehement gegen eine Mitgliedschaft Norwegens in der Europaischen Gemeinschaft aus 1973 ging die Partei mit Sosialistisk Folkeparti Sozialistischen Volkspartei und Demokratiske Sosialister Demokratischen Sozialisten ein Wahlbundnis ein das 11 6 der Stimmen und 16 Mandate erringen konnte Im Parlament sass damit fur vier Jahre auch der NKP Vorsitzende Reidar T Larsen Seit Ende der siebziger Jahre hat sich die NKP zum Teil wegen interner Flugelkampfe zu einer Splitterpartei entwickelt Bei der Parlamentswahl 2021 erhielt sie nur noch 308 Stimmen 0 0 Prozent 12 Programm Bearbeiten nbsp Stand in der Osloer Innenstadt vor der Wahl 2009Die Grundlage fur die politische Arbeit der Partei liefert seit ihrer Grundung der Marxismus Leninismus 13 Nach Ansicht der NKP bedrohen drei Hauptprobleme die Menschheit die soziale Ungerechtigkeit die Umweltzerstorung und das Militarwesen bzw die Kriege die uberall auf der Welt entfacht werden Diese Probleme konne man nur losen indem der Kapitalismus bekampft und uberwunden wird Das kapitalistische System soll dabei durch eine demokratisch legitimierte Planwirtschaft ersetzt werden die den grundlegenden Bedurfnissen der Menschen Rechnung trage Hierzu wird unter anderem das Recht auf Arbeit und Ausbildung gezahlt 14 Im 1997 konzipierten Arbeitsprogramm werden private Bildungseinrichtungen und Kindergarten abgelehnt Kostenfreie Kindergartenplatze sollen garantiert werden Der christliche Religionsunterricht ist nach Auffassung der Partei abzuschaffen und gegen allgemeinen Ethik Unterricht zu ersetzen 14 Die NKP tritt fur eine staatliche kontrollierte Energiewirtschaft ein die die Stromversorgung nicht transnational operierenden Unternehmen uberlasst Die Erdolforderung in der Barentssee wird abgelehnt In der Fischereipolitik sollen Konzessionen nur an lokale nicht borsennotierte Reedereien vergeben werden 14 Der Kampf gegen die Europaische Union gilt als aktive Friedenspolitik Eine EU Mitgliedschaft Norwegens wird nach wie vor ebenso abgelehnt wie eine Teilnahme des Landes am Schengener Abkommen Die NKP verlangt den Austritt Norwegens aus der NATO Die norwegische Waffenproduktion soll nach dem Willen der Partei eingestellt werden Da Norwegen eines der reichsten Lander der Welt sei konne es bedeutend mehr Fluchtlinge aufnehmen als dies gegenwartig der Fall ist Dem Sameting der parlamentarischen Vertretung der Samen soll ein Vetorecht gegen alle Gesetze zugestanden werden die diese offiziell anerkannte Minoritat betreffen 14 Wahlergebnisse BearbeitenWahlen zum Storting Wahljahr Prozent 15 Sitze 16 Sitze gesamt1924 6 1 6 1501927 4 0 3 1501930 1 7 1501933 1 8 1501936 0 3 1501945 11 9 11 1501949 5 8 1501953 5 1 3 1501957 3 4 1 1501961 2 9 1501965 1 4 1501969 1 0 150 Wahlen zum Storting Wahljahr Prozent Sitze Sitze gesamt1973 Listenverb 1 1551977 0 4 1551981 0 3 1551985 0 2 1571989 Listenverb 1651993 0 0 1651997 0 1 1652001 0 1 1652005 0 0 1692009 0 0 1692013 0 0 1692017 0 0 1692021 0 0 169 1973 beteiligt am Wahlbundnis Sosialistisk Valgforbund das 11 2 und 16 Sitze erhielt 1989 beteiligt am Wahlbundnis Fylkeslistene for Miljo og Solidaritet das 0 8 erhielt Parteivorsitzende Bearbeiten1923 1925 Sverre Stostad 1925 1930 Peder Furubotn 1931 1934 Henry Wilhelm Kristiansen 1934 1946 Adam Egede Nissen 1946 1965 Emil Lovlien 1965 1975 Reidar T Larsen 1975 1982 Martin Gunnar Knutsen 1982 1987 Hans I Kleven 1987 1991 Kare Andre Nilsen 1991 1993 Ingve Iversen 1993 1998 Terje Krogh Per Lothar Lindtner Kjell Underlid 1998 2000 Per Lothar Lindtner Kjell Underlid 2000 2001 Per Lothar Lindtner 2001 2010 Zafer Gozet 2010 2013 Svend Haakon Jacobsen 2013 2015 Jorgen Hovde seit 2015 Runa EvensenParteitage BearbeitenBezeichnung Datum OrtI Grundungs Parteitag 4 November 1923 KristianiaII Parteitag 30 Mai 2 Juni 1925 OsloIII Parteitag 9 13 Februar 1929 OsloIV Parteitag 24 27 Marz 1932 TrondheimV Parteitag 12 April 1936 OsloVI Parteitag 8 10 Juni 1946 OsloVII Parteitag 4 5 Februar 1949 Osloausserordentlicher Parteitag 20 22 Februar 1950 OsloVIII Parteitag 20 22 Marz 1953 OsloIX Parteitag 1 3 Marz 1957 OsloX Parteitag 17 19 Marz 1961 OsloXI Parteitag 26 28 Marz 1965 OsloXII Parteitag 22 28 Marz 1968 OsloXIII Parteitag 23 25 April 1971 OsloXIV Parteitag 2 4 November 1973 OsloXV Parteitag 31 Oktober 2 November 1975 OsloXVI Parteitag 1978XVII Parteitag 4 6 Dezember 1981 OsloXVIII Parteitag 1984XIX Parteitag 24 26 April 1987 17 OsloXX Parteitag 1990XXI Parteitag 1993XXII Parteitag 1 2 April 1995XXIII Parteitag 1998XXIV Parteitag 2001XXV Parteitag 21 22 Februar 2004XXVI Parteitag 26 28 Mai 2007 AltaXXVII Parteitag 2010XXVIII Parteitag 2013XXIX Parteitag 5 6 November 2016 TrondheimXXX Parteitag Juni 2019 BergenLiteratur Bearbeitendeutsch Nils Orvik Die Norwegische Linke In Hans Ruhle Hans Joachim Veen Hrsg Sozialistische und kommunistische Parteien in Westeuropa Veroffentlichung des Sozialwissenschaftlichen Forschungsinstituts der Konrad Adenauer Stiftung Band 2 Nordlander Uni Taschenbucher Bd 762 Leske Budrich UTB Opladen 1979 ISBN 3 8100 0241 0 S 79 121 Jahn Otto Johansen Die Kommunistische Partei Norwegens In Ake Sparring Hrsg Kommunisten im Norden Verlag Wissenschaft und Politik Koln 1966 S 75 124 englisch Peter P Rohde The Communist Party of Norway In Communism in Scandinavia and Finland Politics and opportunity Bearbeitung von Anthony F Upton 1973 ISBN 0 385 03365 6 norwegisch Norges Historie 1979 Band 13 S 263 268 und Band 14 S 80 87 ISBN 82 02 03453 1 Hans I Kleven Parti i flammer Dokumentasjon og betraktninger omkring oppgjoret i Norges Kommunistiske Parti 1949 1950 2 Bande 1994 ISBN 82 7009 274 6 und ISBN 82 7009 275 4 Terje Halvorsen Mellom Moskva og Berlin Norges Kommunistiske Parti under ikke angrepspakten mellom Sovjet Unionen og Tyskland 23 august 1939 22 juni 1941 1996 ISBN 82 7009 287 8 Einzelnachweise Bearbeiten INITIATIVE kommunistischer und Arbeiterparteien Europas gegrundet Website der KKE Bull E Arbeiderbevaegelsens stilling i de tre nordiske land 1914 1920 Kristiania 1922 S 30 Die Proletarische Solidaritat der Werktatigen im Kampf fur den Frieden 1917 1924 Moskau 1958 S 35 Die internationale Arbeiterbewegung Fragen der Geschichte und Theorie Vierter Band Moskau 1983 S 182 Jahn Otto Johansen Die Kommunistische Partei Norwegens In Ake Sparring Hg Kommunisten im Norden Koln 1966 S 75 124 hier S 78 ff Vgl Johansen S 80 f Vgl Johansen S 83 Vgl Johansen S 87 ff Vgl Johansen S 89 f Vgl Johansen S 94 f Kommunister bryter med NKP In NRK 16 Dezember 2004 abgerufen am 4 September 2020 norwegisch Bokmal Tall for hele Norge valgresultat no 2017 abgerufen am 5 Juli 2020 Prinsipprogram nkp no abgerufen am 20 September 2009 a b c d Arbeidsprogram nkp no abgerufen am 20 September 2009 Historische Ubersicht Prozent Statistics Norway Historische Ubersicht Sitze Statistics Norway Neues Denken fur eine neue Zeit norw Weblinks BearbeitenHomepage der NKPVParteien in norwegischen ParlamentenParteien im Storting Arbeiderpartiet Hoyre Fremskrittspartiet Senterpartiet Sosialistisk Venstreparti Kristelig Folkeparti Venstre Miljopartiet De Gronne Rodt Pasientfokus nbsp Weitere Parteien in Fylkestingen Demokratene Folkeaksjonen nei til mer bompenger Nordkalottfolket Partiet De Kristne PensjonistpartietWeitere Parteien im Sameting Arja Norske Samers RiksforbundEhemals in Parlamenten vertreten Kystpartiet NKPMitgliedsparteien der Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas Kommunistische Partei der Werktatigen der Belarus Belarus Sayus na komunistite w Balgarija Bulgarien Partija na balgarskite komunisti Bulgarien Kommunistisk Parti i Danmark Danemark Pole de renaissance communiste en France Frankreich Parti Communiste Revolutionnaire de France Frankreich Vereinte Kommunistische Partei Georgiens Georgien Kommunistische Partei Griechenlands Griechenland New Communist Party of Britain Grossbritannien Workers Party of Ireland Irland Partito Comunista Italien Socijalisticka radnicka partija Hrvatske Kroatien Latvijas Socialistiska partija Lettland Socialistinis liaudies Frontas Litauen Kommunistische Partei Maltas Malta Rezistența Populară Moldau Komunisticka partija na Makedonija 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