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Die nenzische Sprache hist Jurakische Sprache ist eine der samojedischen Sprachen Diese bilden gemeinsam mit den finno ugrischen Sprachen die uralische Sprachfamilie Die nenzische Sprache teilt sich in die Sprachvarietaten des Wald Nenzischen und des Tundra Nenzischen 1 NenzischGesprochen in Russland RusslandSprecher ca 24 000LinguistischeKlassifikation Uralisch SamojedischNordsamojedischNenzisch dd dd Offizieller StatusAmtssprache in Jamal Nenzen Autonomer Kreis Autonomer Kreis der Jamal Nenzen Nenzen Autonomer Kreis Autonomer Kreis der Nenzen Krasnojarsk Region Region Krasnojarsk nur im Gebiet des ehemaligen Autonomen Kreises Taimyr SprachcodesISO 639 1 ISO 639 2 misISO 639 3 yrkNenzisch wird im nordlichen Osteuropa und in Nordasien von den Nenzen einer teilweise nomadischen und rentierhaltenden Bevolkerung der Tundra und nordlichen Taiga gesprochen Die schriftlose Sprache der Wald Nenzen und die verschriftete Sprache der Tundra Nenzen sind wechselseitig verstandlich Inhaltsverzeichnis 1 Status Verbreitung Sprecherzahl 1 1 Status und Sprecherzahl 1 2 Geographie des Tundra Nenzischen 1 3 Geographie des Wald Nenzischen 1 4 Status und Verbreitung 2 Dialektgruppen 2 1 Tundra Nenzisch 2 2 Wald Nenzisch 3 Schriftsprache 4 Phonetik 4 1 Tundra Nenzisch 4 1 1 Vokale 4 1 2 Konsonanten 4 2 Wald Nenzisch 4 2 1 Vokale 4 2 2 Konsonanten 5 Morphologie 5 1 Derivation 5 2 Wortstamme 5 2 1 Tundra Nenzisch 5 2 2 Wald Nenzisch 5 3 Nominalflexion 5 3 1 Numerus 5 3 1 1 Dual 5 3 1 2 Plural 5 3 2 Kasus 5 3 2 1 Tundra Nenzisch 5 3 2 2 Wald Nenzisch 5 3 3 Possessivflexion 5 3 3 1 Tundra Nenzisch 5 3 3 2 Wald Nenzisch 5 3 4 Pradestinativ 5 3 5 Pradikative Form von Nomina 5 4 Verbflexion 5 4 1 Numerus und Person 5 4 2 Tempus 5 4 3 Modus und Evidentialitat 5 4 3 1 Imperativ 5 4 3 2 Irrealis 5 4 3 3 Evidentialitat 5 4 3 4 Epistemische Modi 5 4 4 Nicht finite Verbformen 5 4 4 1 Partizipien 5 4 4 2 Aktionsnominale 5 4 4 3 Konditional 5 4 4 4 Evasiv 5 4 4 5 Konverb und Supinum 5 4 4 6 Konnegativ 5 5 Negation 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseStatus Verbreitung Sprecherzahl BearbeitenStatus und Sprecherzahl Bearbeiten Gesprochen wird die nenzische Sprache neben der russischen Amtssprache im Autonomen Kreis der Nenzen im Autonomen Kreis der Jamal Nenzen und im Autonomen Kreis Taimyr Dolgano Nenzischer Autonomer Kreis In Gebrauch konnte sie auch noch auf der zur Oblast Murmansk gehorenden Halbinsel Kola und im Norden des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen sein Nach Angaben von 2003 Finno ugorski westnik Nr 29 wird sie von 24 000 Menschen gesprochen Fur 1990 wurde angegeben dass 77 1 der 34 665 Nenzen Nenzisch als Erstsprache sprechen offizielle russische Statistik Nach der russischen Volkszahlung von 2010 betragt die gesamte nenzische Population 44 640 Menschen wobei 2 000 von ihnen Wald Nenzen sind Geographie des Tundra Nenzischen Bearbeiten Das Gebiet des Tundra Nenzischen erstreckt sich uber die nordliche russische Tundra Im Westen uber die Ostkuste des Weissen Meeres bis zu den Nebenflussen im Unterlauf des Jenissei im Osten Im Norden erstreckt es sich vom arktischen Ozean bis zur Nordgrenze der Waldzone im Suden Geographie des Wald Nenzischen Bearbeiten Das Gebiet des Wald Nenzischen erstreckt sich uber die Waldtundra und Taiga entlang der Flusse Pur und Agan Zudem sind Sprecher auch im Gebiet des Numto Sees im Autonomen Kreis der Chanten und Mansen Jugra zu finden Status und Verbreitung Bearbeiten Das Nenzische ist unter den Sprachen der indigenen Volker des russischen Nordens insofern ein Sonderfall als es noch nicht akut vom Aussterben bedroht ist Dies liegt in erster Linie an der vollnomadischen Rentierhaltung der Tundra Nenzen in der allein auf der Halbinsel Jamal ca 5 000 Menschen ganzjahrig tatig sind Die Wald Nenzen halten kleinere Rentierherden fur den Transport und betreiben nebenbei traditionellen Fischfang und Jagd Innerhalb der nomadischen Gemeinschaften stellt das Nenzische die dominierende Verkehrssprache dar Ein Verschwinden des Nomadismus etwa infolge von Ol und Gasforderung wurde also die Uberlebenschancen der Sprache drastisch verschlechtern Dialektgruppen BearbeitenDie Grenzen der Dialektgruppen stimmen meist mit den naturlich geografischen sowie den Grenzen traditioneller Nomadengebiete uberein Tundra Nenzisch Bearbeiten Die Dialekte des Tundra Nenzischen sind relativ homogen und konnen normalerweise beidseitig verstanden werden Der fernwestliche Dialekt liegt um die Kanin Halbinseln hin zum Fluss Indiga Der westliche Dialekt liegt im Bereich vom Fluss Indiga bis zum Fluss Pechora Der zentrale Dialekt wird im ostlichen Teil der autonomen Region der Nenzen gesprochen Der ostliche Dialekt von den ostlichen Hangen des Uralgebirges bis hin zur Halbinsel Jamal Der Fernostliche Dialekt vom westlichen Teil der Halbinsel Gydan bis zum westlichen Teil der Halbinsel Taimyr und dem Unterlauf des Flusses Jenissei Wald Nenzisch Bearbeiten Aufgrund der geographischen Trennung sind die Unterschiede zwischen den Dialekten des Wald Nenzischen recht deutlich vor allem im phonetischen Bereich Trotz der Unterschiede sind die Dialekte gegenseitig verstandlich Der Pur Dialekt ist zu finden im Ober Mittel sowie teilweise im Unterlauf des Flussbeckens Pur Der Agan Dialekt wird entlang der Flusse Agan und Amputa gesprochen Der Numto Dialekt liegt im Bereich des Numto Sees sowie des Oberlaufs des Flusses Kasym 2 Schriftsprache BearbeitenDas Nenzische ist die einzige samojedische Schriftsprache Um 1895 schufen russisch orthodoxe Missionare die erste Schrift und veroffentlichten eine Grammatik und eine Fibel Aber erst die 1932 geschaffene Schriftsprache begann sich zu etablieren Zunachst wurde mit lateinischen Buchstaben seit 1937 in kyrillischer Schrift geschrieben Seither hat sich neben der mundlichen Uberlieferung eine kleine Literatur in dieser Sprache entwickelt Modernes Nenzisches Alphabet A a B b V v G g D d E e Yo yo Zh zhZ z I i J j K k L l M m N n Ӈ ӈO o P p R r S s T t U u F f H hC c Ch ch Sh sh Sh sh Y y E eYu yu Ya ya ʼ ʼʼPhonetik BearbeitenTundra Nenzisch Bearbeiten Das Phoneminventar des Tundra Nenzischen umfasst 10 Vokale und 27 Konsonanten Vokale Bearbeiten Das Vokalinventar setzt sich aus einfachen 3 Vokalen zusammen i u e o ɑ welche in jeder beliebigen Position auftreten konnen Wobei betonte nicht geschlossene Vokale e o ɑ relativ lang ausgesprochen werden Drei weitere Vokale konnen als gedehnt 3 klassifiziert werden zwei Monophthonge iː uː und ein Diphthong aeː Diese werden lang oder halb lang ausgesprochen und kommen nur in der Anfangssilbe des Wortes vor Ein letzter Vokal gilt als reduziert 3 ʌ und wird nur in betonten Silben verwendet Das Nenzische besitzt zudem ein Phonem welches als Schwa 3 oder reduziert 4 bezeichnet wird Es kommt nur in unbetonten Silben vor Konsonanten Bearbeiten Konsonanten des Tundra Nenzischen 1 bilabial nicht palatalisiert bilabial palatalisiert dental nicht palatalisiert dental palatalisiert velar glottalStimmhafter Plosiv p pj t tj k ʔ1 ʔ2 Stimmloser Plosiv b bj d dj Nasale m mj n nj ŋ Vibrant r rj Affrikate t s t sj Frikative s sj x Approximanten w j Laterale Approximanten l lj Der erste glottale Plosiv ʔ1 kann nicht nasaliert werden wobei der zweite ʔ2 nasaliert werden kann Beide werden gleich ausgesprochen tauchen aber in jeweils anderen Positionen im Wort auf Wald Nenzisch Bearbeiten Das Phoneminventar des Wald Nenzischen umfasst 13 Vokale und 24 Konsonanten Vokale Bearbeiten Das Vokalinventar hier setzt sich aus 6 langen Vokalen zusammen 5 davon sind Monophthonge iː eː ɑː oː uː und einer ein Diphthong aeː Zudem finden sich auch 6 kurze Vokale 5 davon wieder Monophthonge i ɑ u e o sowie ein Diphthong ae Alle kurze und langen Vokale konnen in betonten Silben auftauchen in unbetonten Silben tauchen lediglich i ɑ ae u auf und der Langenkontrast wird neutralisiert Ein Vokal gilt als reduziert Dieser kann in unbetonten Silben auftauchen und verhalt sich ahnlich zu demselben Vokal im Tundra Nenzischen Konsonanten Bearbeiten Konsonanten des Wald Nenzischen 1 bilabial nicht palatalisiert bilabial palatalisiert dental nicht palatalisiert dental palatalisiert velar nicht palatalisiert velar palatalisiert glottalNasal m mj n nj ŋ ŋj Plosive p pj t tj k kj ʔ1 Frikativ b bj a s sj x xj Lateraler Frikativ ɬ ɬj Approximant j Lateraler Approximant l lj Im Wald Nenzischen findet sich nur ein glottaler Plosiv ʔ1 Morphologie BearbeitenWald und Tundra Nenzisch verfugen uber erhebliche Unterschiede in der Morphologie sowie teilweise auch in den dialektalen Varietaten Derivation Bearbeiten Im Wald sowie Tundra Nenzischen erfolgt die Derivation uber Suffigierung von passenden Morphemen Beide Varietaten verfugen uber einen relativ grossen Bestand an Derivationsmorphemen dennoch ist das Gebiet der Derivation ein noch zu wenig erforschtes Dies ist vor allem im Wald Nenzischen der Fall Wortstamme Bearbeiten Sowohl Wald als auch Tundra Nenzisch verfugen uber zwei funktionell unterschiedliche Typen von Wortstammen Die primaren Stamme konnen sowohl in nicht flektierten Formen auftreten sowie auch als Basis fur kunftige Flexion und Derivation dienen Die Hauptarten dieser Stammart enden in einem Fall in einem Vokal oder einem Konsonanten Der Unterschied zwischen beiden liegt in der Art vom Suffix welcher angehangen werden kann sowie auch in Unterschieden in der Sekundarstamm Bildung In den vokalfinalen Stammen finden sich weitere Unterkategorien basierend auf der Silbenanzahl In den konsonantenfinalen Stammen lassen sich die jeweiligen Unterkategorien durch die Endungen unterscheiden In diesem Fall also einer Endung durch einen glottalen Plosiv oder einen anderen Konsonanten Die sekundaren Stamme sind das Ergebnis einer Derivation der primaren Stamme und konnen lediglich in bestimmten morphologischen Umgebungen auftreten und nur flektiert werden Die Derivationsmuster dieser sekundaren Stamme variieren abhangig vom Typen des Primarstamms sowie auch des Anfangslauts des folgenden Suffix Der Sekundare Stamm eines Nomens lasst sich im Akkusativ des Plurals finden und dient als Basis fur weitere Flexion Der sekundare Stamm eines Verbs verfugt uber mehrere Unterkategorien basierend auf grammatischen Merkmalen wie der Konjugation der Person und Anzahl der Subjekte der Anzahl der Objekte des Tempus sowie auch des Modus Tundra Nenzisch Bearbeiten Im Tundra Nenzischen sind die Haupttypen des sekundaren Verbstamms der generelle finite Stamm welcher im indikativen nicht Futur oder in der Vergangenheit der Subjektkonjugation verwendet wird Zudem wird er auch im Jussiv verwendet Der andere Typ umfasst den speziellen finiten Stamm welcher als Basis fur die Flexion in der reflexiven Konjugation dient sowie auch in der Plural Objektkonjugation Wald Nenzisch Bearbeiten Das Wald Nenzische wurde bis jetzt noch nicht weitgehend untersucht Es werden jedoch sowohl Ahnlichkeiten als auch Unterschiede zum Tundra Nenzischen erwartet 1 Nominalflexion Bearbeiten Am Nomen kann der Kasus der Numerus der Possessor sowie auch die Kategorie des Pradestinativs markiert werden Die Reihenfolge der Suffigierung ist die folgende Wortstamm Klitikon Pradestinatives Suffix Numerus Kasus Suffix possessiver Suffix 1 Numerus Bearbeiten Im Nenzischen finden sich Singular Dual und Pluralformen In beiden Varietaten stehen Nomen welche bereits mit einer Ziffer quantifiziert wurden im Singular Objekte welche als Paar vorkommen werden grundsatzlich mit einem Pluralmarker suffigiert Dual Bearbeiten Im Tundra Nenzischen findet sich die nicht possessive Dualmarkierung x ʔ2 und die possessive Dualmarkierung xʌju Im Wald Nenzischen findet sich die nicht possessive Dualmarkierung x ŋ und die possessive Dualmarkierung xɑjo Sowohl Genitiv als auch Akkusativformen in der Dualform sind in beiden Variationen identisch zum Nominativ des Duals Im Lokativ werden anstatt dualer Formen Periphrastische Konstruktionen verwendet welche mithilfe von Postpositionen markiert werden Die Postposition im Tundra Nenzischen njɑ Die Postposition im Wald Nenzischen njɑː Die werden im jeweiligen Lokativ flektiert Plural Bearbeiten Im Tundra Nenzischen ist der nichtpossessive nominative Pluralmarker ʔ1 Im Wald Nenzischen wird der nichtpossessive Nominative Plural bei mit glottalem Plosiv endenden Stammen ʔ durch eine Verlangerung des Vokals in der finalen Silbe markiert Die restlichen Stamme siehe oben werden mit einem glottalen Plosiv markiert ʔ Kasus Bearbeiten In beiden Varietaten finden sich drei grammatische Kasus Nominativ Genitiv und Akkusativ Zudem sind auch vier Ortskasus oder Lokativ vorhanden Dativ instrumentaler Lokativ Ablativ und Prolativ Die Bildung des Akkusativ Plurals sowie des Genitiv Plurals variiert je nach Stamm und wurde deswegen in den folgenden Tabellen generalisiert Einige wenige semantische und syntaktische Unterschiede treten zwischen den Tundra und Waldvarietaten auf Beispielsweise treten Genitivsubjekte in einem nicht finiten Kontext im Tundra Nenzischen zwar nicht sehr haufig auf existieren jedoch Und obwohl diese Verwendung des Genitivs im Tundra Nenzischen gezeigt werden konnte findet sich keine vergleichbare Verwendung im Wald Nenzischen Das Nominativ wird generell fur das finite oder nicht finite Subjekt einer Phrase verwendet Nominativobjekte konnen auch in Imperativphrasen auftauchenDas Akkusativ markiert in finiten und nicht finiten Satzen direkte Objekte Das Dativ kodiert das Ziel oder den Endpunkt einer Handlung oder den Handlungsempfanger Zusatzlich kodiert es die aus einer vorherigen Bewegung resultierende Position Ursache Distribution Zeitspanne Komplement eines Emotionswahrnehmungsverbs Das Instrumentale Lokativ kodiert Position Instrument Transportart Grund Das Ablativ zeigt den Startpunkt einer Bewegung oder eines Transfers Zudem kann es auch im metaphorischen Sinne verwendet werden Ursprung angeben sowie Ursache und einen Vergleichsstandard kodieren Das Prolativ enkodiert die Route einer Handlung oder eines Transfers sowie eine Art und Weise oder Korrelation Tundra Nenzisch Bearbeiten Suffixe im Tundra Nenzischen 1 Singular Dual PluralNominativ x ʔ2 ʔ1 Akkusativ m x ʔ2 Akkusativ Plural StammGenitiv ʔ2 x ʔ2 Akkusativ Plural Stamm ʔ1 Dativ n ʔ2 t ʔ2 x ʔ1 Lokativ xʌn j ɑ xʌʔ1n j ɑ Ablativ xʌd xʌʔ1t Prolativ m ʌ n j ɑ ʔ1m ʌ n j ɑ Akkusativ Plural Stamm ʔ1m ʌ n j ɑ Wald Nenzisch Bearbeiten Suffixe im Wald Nenzischen Singular Dual PluralNominativ x ŋ ʔ Akkusativ m x ŋ Akkusativ Plural StammGenitiv ŋ x ŋ Akkusativ Plural Stamm ʔ Dativ n t x ʔ Lokativ xɑn j ɑ xɑʔ1n j ɑ Ablativ xɑt xɑʔt Prolativ m ɑ n j ɑ ʔm ɑ n j ɑ Akkusativ Plural Stamm ʔm ɑ n j ɑ 1 Possessivflexion Bearbeiten Die Possessive Suffigierung zeigt die Person sowie die Nummer des Possessors Insgesamt finden sich 3 Sets von diesen fur das Nominativ im Singular das Akkusativ im Singular sowie fur die restlichen Formen Diese Possessiven Suffixe werden mit den regularen Kasus Suffixen kombiniert Tundra Nenzisch Bearbeiten Possessive Suffixe im Tundra Nenzischen 1 Kasus Person Singular Dual PluralNominativ Singular 1 mji mjiʔ2 w mjiʔ2 mɑʔ1 2 r rjiʔ2 rɑʔ1 3 tɑ tjiʔ2 toʔ2 Akkusativ Singular 1 mji mjiʔ2 w mjiʔ2 mɑʔ1 2 t tjiʔ2 tɑʔ1 3 tɑ tjiʔ2 toʔ2 Restlichen Formen 1 nji ʔ2 njiʔ2 njiʔ2 nɑʔ1 2 ʔ2 t ʔ1 tjiʔ2 ʔ1 tɑʔ1 3 ʔ2 tɑ ʔ1 tjiʔ2 ʔ1 toʔ2 Wald Nenzisch Bearbeiten Possessive Suffixe im Wald Nenzischen 1 Kasus Person Singular Dual PluralNominativ Singular 1 j j mɑʔ 2 ɬ ɬj ɬɑʔ 3 tɑ tj tuːŋ Akkusativ Singular 1 j j mɑʔ 2 t tj tɑʔ 3 tɑ tj tuːŋ Restliche Formen 1 j j nɑʔ 2 n t ʔ tj ʔ tɑʔ1 3 n ta ʔ tj ʔ tuːŋ Pradestinativ Bearbeiten Das Pradestinativ wird in beiden Varietaten durch das Suffix tɑ markiert In den Nominativ und Akkusativformen indiziert es einen beabsichtigten Besitz eines Objekts des Possessors Im Genitiv indiziert es den beabsichtigen Gebrauch eines Objekts Pradikative Form von Nomina Bearbeiten Besonders in den Nenzischen Sprachvariationen ist die pradikative Flexion von Nomina Wenn das Nomen als Pradikat einer finiten Phrase auftritt nimmt es die gleichen Person Numerus Suffixe an wie das intransitive Verb Diese pradikativen Formen eines Nomens taucht nur in nicht Futur oder Vergangenheitsformen des Indikativs auf Verbflexion Bearbeiten Folgende Struktur findet sich fur Verben in beiden Varietaten Wortstamm Klitikon Futur Suffix Evidentialitats Suffix1 Irrealis Suffix Evidentialitats Suffix2 Objektkongruenz Suffix Subjektkongruenz Suffix Suffix fur Vergangenheit Klitikon 1 Numerus und Person Bearbeiten In beiden Varietaten finden sich drei Kongruenz Suffixe eine Subjektmarkierung eine Objektmarkierung sowie eine Reflexive Form Zudem finden sich vier Konjugationsklassen Intransitive Verben flektiert in der Subjektmarkierung Intransitive Verben flektiert in der Reflexivmarkierung Transitive Verben flektiert in der Subjekt und Objektmarkierung Labile Verben flektiert in der Objekt und ReflexivmarkierungTempus Bearbeiten Das Tempussystem scheint in beiden Varietaten ahnlich Beide enthalten drei Tempusformen welche im Indikativ verwendet werden Eine unmarkierte Zeitform welche in der traditionellen Literatur teilweise auch Aorist genannt wird beschreibt jedoch eher eine nicht Futur Zeitform Im Zusammenhang mit perfektiven Verben bezieht sie sich auf die jungste Vergangenheit Im Zusammenhang mit imperfektiven Verben bezieht sie sich auf eine gleichzeitig zum Sprechakt stattfindende Handlung Zudem findet sich das Futur Im Tundra Nenzischen ŋku tʌ Im Wald Nenzischen nɑ tɑ Die letzte Zeitform markiert die Vergangenheit Im Tundra Nenzischen sj t sj Im Wald Nenzischen sj Die jeweiligen Futur und Vergangenheitsmarker werden an jeweils anderen Stellen im Wort angehangt Modus und Evidentialitat Bearbeiten Die Nenzischen Sprachen verfugen uber ein komplexes Modi System welche sich nicht nur semantisch sondern auch morphosyntaktisch unterscheiden Einige Unterschiede zwischen den Varietaten lassen sich feststellen Imperativ Bearbeiten Der Imperative Modus ahnelt sich in beiden Varietaten und teilt sich in jeweils drei Kategorien Der richtige Imperativ der Hortativ und der Jussiv Das richtige Imperativ wird in der 2 Person eingesetzt und verwendet spezielle Suffixe fur die 2 Person Singular in der Subjektkonjugation des Verbs der Objektkonjugation des Verbs und Reflexivkonjugation des Verbs Die Suffixe der 2 Person Dual und Plural sind identisch zum Indikativ Der Hortativ oder der Imperativ der 1 Person hat die jeweiligen Marker Im Tundra Nenzischen xʌ und im Wald Nenzischen xɑ Der Jussiv oder auch der Imperativ der 3 Person hat in beiden Varietaten den gleichen Marker jɑ Die westlichen Dialekten des Tundra Nenzischen haben einen speziellen Jussiv Marker fur duale und im plural stehende Objekte dʌm In ostlichen Wald und Tundra Nenzischen Dialekten werden die jeweils korrespondierenden indikativen Formen verwendet Irrealis Bearbeiten Im Nenzischen gibt es 3 Modi Folgende sind in der Variation des Tundra Nenzischen zu finden Der sogenannte Optativ bezeichnet aus der Sicht des Sprechers wunschenswerte kontrafaktische Situationen Er wird mit folgendem Suffix markiert ji Ein weiterer Modus der Subjunktiv wird mithilfe eines komplexen Suffix ŋku tʌ sj gebildet Er kennzeichnet kontrafaktische Situationen welche in der Apodosis von Konditional oder Konzessionskonstruktionen verwendet werden Der dritte Modus kann als emphatischer Optativ bezeichnet werden Er wird folgend suffigiert rʌwa ra Folgende drei teils sich mit dem Tundra Nenzischen uberschneidende Modi sind im Wald Nenzischen vorhanden Hier sollte das Suffix ji welches dem des Tundra Nenzischen gleicht eher als Subjunktiv verwendet werden Es bezeichnet namlich wunschenswerte sowie kontrafaktische Situationen ohne Referenz zu etwas Wunschenswertem Das Suffix nɑ tɑ sj wird genauso wie der Subjunktiv im Tundra Nenzischen verwendet Der emphatische Optativ findet sich hier auch mit dem Suffix ɬɑmɑ ɬɑ Evidentialitat Bearbeiten In beiden Varietaten gibt Evidentialitat den Wissensgrad oder Typen einer Proposition an Es existieren insgesamt funf Suffixe um Evidentialitat zu markieren wobei einige davon uber mehrere variierende semantische Bedeutungen verfugen Innerhalb der Suffixe variieren die morphosyntaktischen Merkmale z B in der Kongruenz von Person und Numerus Es wurden auch Interaktionen zwischen Zeitform und Evidentialitat gefunden und konnen z B Markierungen des Futurs blockieren Epistemische Modi Bearbeiten Die jeweiligen epistemischen Modi variieren innerhalb der Sprachvarietaten Das Tundra Nenzische verfugt uber drei epistemische Modi Das Probabilitiv 1 druckt einen geringen Gewissheitsgrad einer auf kognitiven Informationen beruhenden Annahme aus Diese Informationen konnen beispielsweise die Intention des Sprechers oder sein allgemeines Wissen umfassen Dieser Modus verlangt ein obligatorisches evidentielles Suffix das die Informationsquelle spezifiziert Das Approximativ 1 druckt auch einen geringen Gewissheitsgrad aus beruht aber auf sensorischen Informationen Diese konnen beispielsweise aus der direkten Wahrnehmung einer Situation stammen oder aus einer fruheren personlichen Erfahrung Dieser Modus verlangt kein evidentielles Suffix wenn der Sprecher die beschriebene Situation direkt beobachtet Falls dies nicht der Fall ist wird ein evidentielles Suffix benotigt Das Superprobabilitiv 1 druckt eine Annahme mit relativ hohem Gewissheitsgrad aus ohne direkte Referenz der Informationsquelle Dieser Modus wird nie mit evidentiellen Markern verwendet Zwar besitzt das Wald Nenzische keine probabilitiven oder superprobabilitiven Marker es scheint jedoch eine Art epistemische Hypothese zu geben welche einen geringen Gewissheitsgrad ausdruckt Dieser ist wie im Tundra Nenzischen auf Informationen aus kognitiver Quelle aufgebaut und wird mithilfe einer periphrastischen Negationsstruktur mit umgekehrter Wortstellung ausgedruckt Keine Suffigierungen werden verwendet Es existieren jedoch trotzdem epistemische Annahmen sensorischer Natur welche mit einem Suffix des Approximativen Modus markiert werden Nicht finite Verbformen Bearbeiten Beide Varietaten verfugen uber acht nicht finite Formen Vier Partizipien zwei Aktionsnominale ein Konditional und ein Konverb Im Tundra Nenzischen finden sich noch zwei weitere Formen das Evasiv 1 sowie das Supinum Nicht finite Verben werden hauptsachlich als Pradikate von Nebensatzen verwendet Die Partizipien das Konditional die Aktionsnominale und das Evasiv stehen in Subjektkongruenz der Person und des Numerus Partizipien Bearbeiten Das Partizip nɑ tɑ in beiden Varietaten wird typischerweise ausgehend von imperfektiven Verben geformt Falls es von einem perfektivem Verb gebildet wird gibt es an dass es in einem Zustand endet welcher im Moment von einer anderen Aktion fortgefuhrt wird Das im Tundra Nenzischen mit mi und im Wald Nenzischen mit mae markierte Partizip wird typischerweise aus perfektiven Verben gebildet Die imperfektive Variante ist jedoch auch moglich Das Partizip denotiert das passive oder aktive Perfekt Das Tundra Nenzische mʌntɑ und das Wald Nenzische mɑntɑ markieren eine von einem fruheren Standpunkt aus antizipierte Situation Das letzte Partizip im Tundra Nenzischen mɑdɑwej und im Wald Nenzischen bɑtɑmae druckt eine Situation aus die zu einem fruheren Punkt antizipiert wurde aber noch nicht eingetroffen ist Aktionsnominale Bearbeiten Aktionsnominale finden nur in Nebensatzen Verwendung und werden in beiden Varietaten mit m j ɑ markiert Bezeichnet werden Situationen die entweder gleichzeitig mit der durch das Hauptverb bezeichneten Situation oder einer unmittelbar daraus folgenden Situation auftreten Die zweite Variante ʔm j ɑ bezieht sich auf eine Situation die bereits vor dem Geschehen des Verbs eingetroffen ist Konditional Bearbeiten In beiden Varietaten druckt es Ungewissheit oder Vermutungen mit einer Betonung des fehlenden Wissens aus Der Konditional kann sowohl in Haupt als auch in Nebensatzen auftreten In Nebensatzen bezeichnet es konditionelle konzessiv konditionelle oder iterativ temporale Inhalte In Hauptsatzen bezeichnet es ein breites Bedeutungsspektrum dessen gemeinsame Komponente sich auf die epistemische Moglichkeit bezieht Evasiv Bearbeiten Der Evasiv findet nur Verwendung in Nebensatzen und bedeutet stattdessen oder im negativeren Sinne um es nicht zu tun damit nicht Konverb und Supinum Bearbeiten Das Konverb und das Supinum werden nur adverbialen Nebensatzen verwendet Das Konverb verfugt kontextabhangig uber mehrere adverbiale Funktionen wahrend das Supinum eher eine zielgerichtete Aktion beschreibt Konnegativ Bearbeiten Das Konnegativ ist formal identisch mit dem Imperativ in der 2 Person Singular in der subjektiven Konjugation Diese nicht finite Verbform ist nicht deklinierbar ausser dass sie in einigen Fallen das Suffix des Futurs tragen kann Negation Bearbeiten Die standardisierte Negation erfolgt in beiden Varietaten mithilfe einer periphrastischen Konstruktion Diese besteht aus einem flektierten negativen Auxiliar njiː Ubersetzt nicht welches direkt von einem lexikalen Verb in der konnegativen Form gefolgt wird Das Auxiliar tragt in diesem Fall alle flektierenden Morpheme des korrespondierenden lexikalen Verbs ausser dem Futur und den Aspektmarkern Neben des Auxiliars njiː bestehen noch weitere negierende Auxiliare mit einer leicht abweichenden Bedeutung Zudem verfugen beide Varietaten uber lexikalische Verben welche eine zusatzliche negierende Bedeutung tragen und somit selbst Negation ausdrucken konnen ohne sich auf ein zusatzliches Auxiliar zu verlassen Folgende Zusatze und Ausnahmen gelten Im Tundra Nenzischen werden existenzielle lokative und possessive Phrasen typischerweise mithilfe eines negierenden existenziellen Verbs gebildet Bei der Negation von Aktionsnominalen werden das negierende Auxiliar und das lexikale Verb zusatzlich durch ein Morphem fur nicht finite Formen suffigiert Das Auxiliar nimmt in diesem Fall weder Kasus noch Personensuffixe an Auch in der Negation des Kontinuativs und des Partizip Perfekt nehmen beide benotigte Verbformen die Form des Partizips an Im prospektiven Partizip finden sich kaum Formen der Negation Das abessive Partizip sowie der Evasiv werden nicht zusatzlich negiert da sie an sich die Negation schon tragen Das Supinum wird nicht negiert Bei Ausnahmen wird statt des Auxiliars das Hauptverb negiert Beide Sprachen verfugen uber negative Polaritatselemente welche grosstenteils von Fragewortern abgeleitet werden Literatur BearbeitenSvetlana Burkova Nenets In The Oxford Guide to the Uralic Languages Oxford University Press 2022 Kapitel 35 S 674 708 Tapani Salminen Tundra Nenets Inflection In Suomalais ugrilainen Seura 1997 Tapani Salminen Nenets In Daniel Abondolo ed The Uralic Languages 1998 S 516 547Weblinks Bearbeiten nbsp Test Wikipedia auf Nenzisch Harald Haarmann Jurakisch PDF 131 KB In Milos Okuka Hrsg Lexikon der Sprachen des europaischen Ostens Klagenfurt 2002 Wieser Enzyklopadie des europaischen Ostens 10 Historisch missverstandliche Bezeichnung der Artikel beschreibt tatsachlich nicht die ausgestorbene ostnenzische Sprache Jurakisch sondern Nenzisch forestnenets info estnisch franzosischsprachige Seite uber die Waldnenzen Report fur Nenzisch Ethnologue Tapani Salminen Tundra Nenets grammatical sketch Salminens Korrekturen der Version des Nenets Kapitels in der gedruckten Version von The Uralic languages von Daniel Abondolo 1988 Updates bis zum Jahr 2012 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Svetlana Burkova Nenets aus The Oxford Guide to the Uralic Languages In Oxford University Press 2022 Koskareva N B Koshkareva N B Ocherki po sintaksisu lesnogo dialekta neneckogo yazyka In Novosibirsk Institut filologii SO RAN 2005 a b c d Tapani Salminen Tundra Nenets Inflection Hrsg Suomalais ugrilainen Seura 1997 Irina Nikolaeva A Grammar of Tundra Nenets In Mouton Grammar Library Band 65 2014 Normdaten Sachbegriff GND 4120275 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nenzische Sprache amp oldid 238454034