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Der Naturpark Holsteinische Schweiz liegt im ostlichen Schleswig Holstein unter anderem in der Urlaubsregion Holsteinische Schweiz Er ist der grosste der insgesamt sechs Naturparke in Schleswig Holstein Trager ist der im Jahr 1986 gegrundete Verein Naturpark Holsteinische Schweiz dessen Mitglieder die Landkreise sowie Gemeinden und Stadte im Naturparkgebiet sind LogoLage in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Gebiet 2 Landschaftsbild 2 1 Gewasser 2 2 Moore 2 3 Knicks 2 4 Grunland 2 5 Wald 3 Naturparktiere 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebiet BearbeitenDer Naturpark hat eine Flache von 75 328 Hektar und umfasst Teile der Landkreise Ostholstein Plon und Segeberg Er erstreckt sich in nordsudlicher Richtung vom Selenter See bis zur Stadt Bad Segeberg und in westostlicher Richtung von Ascheberg am Grossen Ploner See bis Schonwalde am Bungsberg Drei Stadte liegen in seinem Gebiet Plon Eutin und Teile von Bad Segeberg dazu im Kreis Ostholstein die Gemeinden Kasseedorf Schonwalde Bosau Malente und Susel teilweise im Kreis Plon die Gemeinden Ascheberg Bosdorf Dersau Grebin Lebrade Nehmten Rantzau Rathjensdorf Lammershagen Martensrade Mucheln und Selent im Kreis Segeberg die Gemeinden Bornhoved teilweise Damsdorf teilweise Schmalensee Stocksee Tensfeld teilweise Blunk Glasau Klein Ronnau Krems II Nehms Rohlstorf Seedorf Stipsdorf Travenhorst und Wensin Eine Karte ist im Naturparkplan Holsteinische Schweiz verfugbar 1 Landschaftsbild BearbeitenDie Weichsel Kaltzeit schuf zwei typische Bestandteile des Naturparkgebiets die Hugel und die Seen ferner Rinnen in denen teilweise noch heute Flusse und Bache fliessen Das Schmelzwasser der Gletscher transportierte grosse Sandmengen die heute in der Region um Damsdorf und Tensfeld abgebaut werden Etwa zwei Drittel der Flache des Naturparks werden heute landwirtschaftlich genutzt uberwiegend als Ackerflache Gewasser Bearbeiten Im Naturpark gibt es etwa 200 Seen und zahlreiche Fliessgewasser Im Bungsberggebiet entspringen viele Bache die sich durch Bachschluchten winden Einige dieser Bache vereinigen sich zur 68 km langen Schwentine die auf ihrem Weg in die Kieler Forde zahlreiche Seen durchfliesst Der Grosse Ploner See ist mit knapp 3 000 ha der grosste tiefste und inselreichste See Schleswig Holsteins Fur brutende rastende und durchziehende Vogel ist der See ein Lebensraum von internationaler Bedeutung Die vielen Inseln werden z B von Graugansen zur Brut genutzt und auch Seeadler errichten ihre Horste dort Auch die funf nahrstoffarmsten Seen Schleswig Holsteins in der Kategorie Seen grosser als 50 ha sind im Naturpark zu finden der Suhrer See der Schohsee der Stocksee der Schluensee und der Selenter See Moore Bearbeiten Im Heidmoor in der Gemeinde Seedorf wurden Wiedervernassungsmassnahmen durchgefuhrt und es wurde eine grossflachige extensive Beweidung mit Rindern etabliert Auf diesen Flachen bruten typische Wiesenvogel wie Feldlerche Wachtel Braunkehlchen Wiesenpieper Grosser Brachvogel und Schafstelze Das Tarbeker Moor war noch bis ins 20 Jahrhundert Teil eines wesentlich grosseren Hochmoores das sich in einer eiszeitlichen Schmelzwasserrinne gebildet hatte Wie der uberwiegende Teil der Moore in Schleswig Holstein wurden auch diese Moorflachen zerstort indem sie entwassert abgetorft und als Grunland genutzt wurden In den 1950er Jahren begann man im Tarbeker Moor mit industriellem Torfabbau der bis Ende der 1980er Jahre grossflachig betrieben wurde Anschliessend wurde das Gebiet aber nicht landwirtschaftlich genutzt sondern es sollte wieder zu einem wachsenden d h torfproduzierenden Moor werden und dem Naturschutz dienen Die wichtigste Massnahme war den Wasserstand wieder anzuheben Heute sind viele Arten zuruckgekehrt sowohl hochmoortypische als auch niedermoortypische auch die Krickente die in Seggenbulten am Ufer der schmalen Torfstichgewasser brutet oder die Bekassine insgesamt sind 57 Brutvogelarten im Tarbeker Moor nachgewiesen worden darunter Kiebitz Knakente Rothalstaucher Flussregenpfeifer Heidelerche und Kranich Knicks Bearbeiten Knicks sind charakteristisch fur die Landschaft Zahlreiche Tiere nutzen sie als Lebensraum und auch als Wanderkorridore Es wurden etwa 7 000 Tierarten in Knicks nachgewiesen von denen der grosste Teil den Insekten zuzurechnen ist Heuschrecken Schwebfliegen Schmetterlinge und Kafer Die Insekten dienen wiederum zahlreichen Vogelarten als Nahrung Goldammer Dorn Klapper und Monchsgrasmucke Amsel Rotkehlchen Zilpzalp und Heckenbraunelle Auch Igel Zwerg und Waldspitzmaus ernahren sich von Insekten Ebenso ist dort die Haselmaus zu finden Die alten Uberhalter Baume im Knick sind ebenfalls von grosser okologischer Bedeutung An grossen Eichen hat man uber 400 Tierarten gefunden Grunland Bearbeiten Etwa 12 Prozent der Flache des Naturparks sind von Grunland bedeckt Leider hat auch hier die zunehmende Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung zu einer drastischen Verarmung der Artenvielfalt vieler Grunlandflachen gefuhrt wahrend andere ganz zu Acker umgewandelt wurden Dass die Entwicklung auch in die andere Richtung gehen kann beweisen z B die Halboffenen Weidelandschaften die an mehreren Orten des Naturparks eingerichtet wurden Es sind meist grossere Gebiete die haufig ganzjahrig von alten und robusten Rinder und Pferderassen in geringer Besatzdichte beweidet werden Da nur wenige Tiere pro ha Flache weiden werden aufwachsende Geholze nicht vollstandig gefressen sodass eine savannenartige Landschaft aus Weide mit einzelnen Buschen und Baumen entsteht Solche Weidelandschaften gibt es auf der Halbinsel Storland am Ufer des Grossen Ploner Sees am Barkauer See an den Middelburger Seen oder im Naturschutzgebiet Kasseedorfer Teiche und Umgebung Wald Bearbeiten Die Flache des Naturparks ist heute zu ca 16 von Wald bedeckt Damit liegt der Waldanteil in dieser Region uber dem landesweiten Anteil von ca 11 Die Rotbuche ist in den Waldern des Naturparks vorherrschend In kleineren Anteilen kommen auch viele weitere Laubbaumarten vor wie Stieleichen Eschen Berg und Spitzahorn Winterlinden Hainbuchen und Sandbirke Der Laubwaldanteil ist im Naturpark deutlich hoher als der des Nadelwaldes Typisch fur die Laubwalder sind Fruhjahrsbluher wie z B Buschwindroschen Hohler Lerchensporn und Hohe Schlusselblume An feuchten Standorten die periodisch auch uberschwemmt werden konnen wachsen teils Bruchwalder die von Schwarzerlen dominiert werden etwa am Grossen Ploner See vor der Prinzeninsel oder auf dem Kleinen Warder Bosau betrachten In sogenannten Naturwaldern sollen sich die Lebensgemeinschaften dauerhaft ohne menschliche Eingriffe entwickeln konnen Zu diesen gehoren z B der Naturwaldbereich im Dodauer Forst oder der Naturwald am Ukleisee Naturparktiere BearbeitenDer Naturparkverein kurt seit dem Jahr 2003 in regelmassigem Abstand ein Naturpark Tier des Jahres Ausgewahlt werden Tiere die in der von Waldern Seen und Hugeln gepragten Landschaft des Naturparks heimisch sind Kernstuck des Projektes Naturparktier des Jahres ist die Erstellung eines Kalenderposters das Sachinformationen uber die jeweilige Tierart vermittelt Das Kalenderposter wird in jedem Jahr in Zusammenarbeit mit einer regional aktiven Gruppe erstellt die sich besonders um den Schutz und die Forderung der Tierart kummert 2023 Der Steinkauz 2022 Die Rotbauchunke 2021 Der Seeadler 2020 Die Ackerhummel 2018 Das Rebhuhn 2017 Der Moorfrosch 2016 Der Kranich 2015 Die Wasserspitzmaus 2014 Die Schellente 2013 Die Marane 2012 Der Uhu 2011 Der Nordliche Kammmolch 2010 Der Rotmilan 2009 Der Dachs 2008 Die Ringelnatter 2007 Die Gebanderte Prachtlibelle 2006 Der Eisvogel 2005 Der Grosse Abendsegler 2004 Der Fischotter 2003 Der LaubfroschLiteratur BearbeitenThomas Wilken Michael Wenzel Felix Neumann Naturparkplan Holsteinische Schweiz Hamburg 2009 naturpark holsteinische schweiz de PDF Weblinks BearbeitenWebsite des Naturparks Holsteinische Schweiz Erklarung uber den Naturpark Holsteinische Schweiz in den Kreisen Ostholstein Plon und SegebergEinzelnachweise Bearbeiten Naturparkplan Holsteinische Schweiz S 16 Naturparks in Schleswig Holstein Aukrug Holsteinische Schweiz Huttener Berge Lauenburgische Seen Schlei Westensee Normdaten Geografikum LCCN sh2007004282 VIAF 315163885 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Naturpark Holsteinische Schweiz amp oldid 234838342