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Dieser Artikel behandelt den bekannteren Grossen Ploner See der namensahnliche und unmittelbar angrenzende kleine See findet sich unter Kleiner Ploner See Der Grosse Ploner See auch nur Ploner See ist mit gut 28 km der grosste See in Schleswig Holstein und der zehntgrosste See in Deutschland Er erstreckt sich sudwestlich der Stadt Plon die an seinem Ufer liegt Grosser Ploner SeeBlick auf die Inseln im Ploner See Rechts die Sudspitze der PrinzeninselGeographische Lage ostliches Schleswig HolsteinZuflusse SchwentineAbfluss SchwentineOrte am Ufer Plon Dersau Bosau Ascheberg Sepel GodauDatenKoordinaten 54 8 N 10 25 O 54 130277777778 10 414166666667 21 Koordinaten 54 8 N 10 25 OGrosser Ploner See Schleswig Holstein Hohe uber Meeresspiegel 21 m u NNFlache 28 4 km 1 Lange 7 75 km 2 Breite 7 km 2 Volumen 384 600 000 m 1 Umfang 49 6 km 1 Maximale Tiefe 56 2 m 1 Mittlere Tiefe 13 54 m 1 Einzugsgebiet 382 km 1 Besonderheiten Einer der wenigen nahrstoffarmen Seen Schleswig Holsteins seit 2003 im stabilen mesotrophen Zustand Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Allgemeines 1 2 Entstehung 1 3 Inseln 1 4 Wasserstande 2 Chemischer Zustand 2 1 Quecksilberbelastung 2 2 AMPA 3 Geschichte 3 1 Erste Besiedlung 3 2 Olsburg 4 Wirtschaftliche Nutzung 5 Tourismus und Freizeitgestaltung 6 Verkehr 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenAllgemeines Bearbeiten Mit 28 km Seeflache und einer Tiefe von bis zu 56 m ist der vollstandig im Naturpark Holsteinische Schweiz liegende See der grosste und tiefste in Schleswig Holstein Am Nordufer liegt die Kreisstadt Plon mit dem Wahrzeichen des Sees dem auf einer Anhohe gelegenen Ploner Schloss Weitere Orte am Ufer des Grossen Ploner Sees sind Bosau Dersau und Ascheberg Entstehung Bearbeiten Der Grosse Ploner See ist als Folge der Vergletscherung Schleswig Holsteins nach der letzten Eiszeit entstanden Es handelt sich um ein typisches weichselzeitliches Zungenbecken dessen Form besonders gut am sudlichen Ufer zwischen Bosau und Nehmten nachzuvollziehen ist Zwei Gletscher formten im Wesentlichen das mit 58 m tiefere ostliche Ploner Becken sowie das mit 30 m flachere westliche Ascheberger Becken Die Nordbegrenzung des Sees besteht aus einer Landbrucke zwischen dem Grossen und dem Kleinen Ploner See die bei einem spateren Eisvorstoss als Endmorane entstanden ist Inseln Bearbeiten Verbunden sind der ostliche und der westliche Teil des Sees durch einen seit 1992 als Naturschutzgebiet Inseln im Grossen Ploner See und Halbinsel Storland ausgewiesenen Flachwasserbereich In diesem Gebiet befindet sich der grosste Teil der Inseln Sie bieten verschiedenen Vogelarten wie Seeadler Schellente Gansesager und Graugans storungsarme und windgeschutzte Brut und Mauserplatze Die im 19 Jahrhundert durch kunstliche Absenkung des Wasserspiegels zur Halbinsel gewordene Prinzeninsel erstreckt sich von hier aus uber eine Lange von 2 km Richtung Norden und ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel fur Touristen Mit dem Ascheberger Warder im Grossen Ploner See liegt ein weiteres seit 1955 bestehendes Naturschutzgebiet im westlichen Teil des Sees um den Ascheberger Warder herum Insgesamt verteilen sich mehr als 20 Inseln uber die Flache des Grossen Ploner Sees Kulturhistorisch bedeutend sind die Inseln Olsborg und Bischofswarder als ehemalige slawische Siedlungsplatze Wasserstande Bearbeiten Ursprunglich zu Beginn des Postglazials lag der Wasserspiegel des Sees 15 bis 18 m uber dem heutigen Niveau und bedeckte den gesamten Bereich der heute von der Schwentine durchflossenen Seen der Holsteinischen Schweiz Sedimentproben die dem Grund des Sees in 41 m Wassertiefe entnommen wurden ist zu entnehmen dass erste Stauanlagen bereits im 13 Jahrhundert errichtet wurden Nach Ablosung des Staurechts der alten Muhle bereits 1221 erwahnt und des Aalfangrechts wurde der Wasserspiegel des Sees um 1 14 m gesenkt Das damit verbundene Ziel der Landgewinnung wurde damit zwar erreicht jedoch stellte sich das gewonnene Land als eine steinige wenig Ertrag verheissende Flache dar Mit der Absenkung des Wasserspiegels wurde uberdies die Vorflut verbessert Der Wasserspiegel des Sees liegt derzeit auf ca 21 m u NN und schwankt jahreszeitlich bedingt um etwa 40 cm Chemischer Zustand BearbeitenQuecksilberbelastung Bearbeiten Quecksilberverbindungen sind aufgrund ihrer Moglichkeit an die Schwefelwasserstoffgruppen von Eiweiss zu binden giftig fur Bakterien In der Nahrungskette reichert sich Quecksilber in Form des giftigen Methylquecksilbers an Ausschlaggebend fur die Bewertung der chemischen Situation in Gewassern ist nach Biota Umweltqualitatsnorm der Quecksilbergehalt im Fischfilet Muskelfleisch 3 In den Jahren 2013 und 2016 wurden 8 bzw 9 Fliessgewasser und 6 Seen in Schleswig Holstein auf ihren Quecksilbergehalt im Fischfilet untersucht Alle gemessenen Werte lagen oberhalb der Biota UQN von 20 mg kg Zu den untersuchten Seen zahlte auch der Grosse Ploner See in diesem wurden im Jahr 2013 annahernd 300 mg kg und im Jahr 2016 etwas uber 150 mg kg Quecksilber im Fischfilet festgestellt 3 Quecksilber ist nach Anhang X der Richtlinie 2000 60 EG als prioritar gefahrlicher Stoff eingestuft durch die Uberschreitung wird der chemische Zustand als nicht gut bewertet 3 AMPA Bearbeiten Aminomethylphosphonsaure AMPA ist das Hauptabbauprodukt von Glyphosat in der Bodenzone AMPA hat ahnliche Bodenhaftungseigenschaften wie Glyphosat ist aber erheblich stabiler AMPA wird in Boden und Wasser zu Kohlenstoffdioxid abgebaut Fur Boden betragt die Halbwertszeit DT50 44 bis 215 Tage fur Gewasser betragt sie 14 Tage 3 Der AMPA Gehalt wurde in den Jahren 2008 und 2012 an 33 Seen untersucht und konnte insgesamt in 59 der Proben nachgewiesen werden auch im grossen Ploner See AMPA tritt flachendeckend in Schleswig Holstein auf und uberschreitet den angenommenen Trinkwasservorsorgewert von 0 1 mg L mehrfach 3 Geschichte BearbeitenErste Besiedlung Bearbeiten Das Seeufer wurde in der mittleren Steinzeit ca 10000 4300 v Chr von Jagern Sammlern und Fischern genutzt Seit der jungeren Steinzeit ca 4300 2300 v Chr uber die Bronzezeit ca 2300 550 v Chr bis in die Eisenzeit ca 550 v Chr 400 n Chr lebten hier mehr oder weniger kontinuierlich Bauern Olsburg Bearbeiten Vom 8 bis ins 12 Jahrhundert n Chr war das Gebiet um den Ploner See slawischer Siedlungsraum Hiervon zeugt noch die Olsborg eine Insel sudlich von Plon die mit einer umfangreichen Befestigungsanlage versehen war Vermutlich ist sie mit dem von den Chronisten Adam von Bremen und Helmold von Bosau erwahnten castrum Plune identisch deren slawische Bezeichnung Plune eisfreies Wasser bedeutet wovon der heutige Ortsnamens Plon abgeleitet ist 4 1139 zerstorte der Holsteiner Graf Adolf II von Schauenburg die Festung und beendete damit die slawische Herrschaft uber den Ploner Raum Wirtschaftliche Nutzung BearbeitenDie Seeflache teilen sich verschiedene Privateigentumer sowie das Land Schleswig Holstein Etwa 900 ha des Sees sind bis zum Jahr 2020 verpachtet Der See wird von mehreren Berufsfischern befischt Es kommen unter anderem Aal Barsch Brasse Hecht Schleie Karpfen Weissfische sowie die Marane vor Tourismus und Freizeitgestaltung Bearbeiten nbsp Segelboot auf dem Grossen Ploner SeeDer See und seine Umgebung sind ein beliebtes Naherholungsgebiet der Bewohner der Grossraume Kiel Lubeck und Hamburg sowie ein Zentrum des Tourismus in der Holsteinischen Schweiz Insgesamt sind 15 Badestellen ausgewiesen Einige Campingplatze u a in Bosau und Ruhleben liegen direkt am Seeufer Fur Freizeitaktivitaten wie Wasserwandern Segeln Tauchen Angeln besteht ein umfangreiches Angebot Das private Befahren mit Motorbooten ist weder mit Elektro noch mit Verbrennungsmotor gestattet Auf dem See verkehren in den Sommermonaten gewerbliche Ausflugsschiffe nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panorama des SeesVerkehr BearbeitenDirekt am Nordufer des Sees verlauft teilweise die Bahnstrecke Kiel Lubeck Dabei liegt der Bahnhof Plon unmittelbar an der Uferpromenade Siehe auch BearbeitenListe der Seen in Schleswig Holstein Liste von Seen in DeutschlandLiteratur BearbeitenUwe Muuss Marcus Petersen Dietrich Konig Die Binnengewasser Schleswig Holsteins 162 S zahlr Abb Wachholtz Verlag Neumunster 1973 ISBN 3 529 05302 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Ploner See Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umweltbericht des Landes Schleswig Holstein zum Ploner See Naturschutzverordnung Inseln im Grossen Ploner See und Halbinsel Storland Naturschutzverordnung Ascheberger Warder im Grossen Ploner See Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Grosser Ploner See Charakteristische Daten In Ministerium fur Energiewende Landwirtschaft Umwelt und landliche Raume Schleswig Holstein Seen Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www umweltdaten landsh de abgerufen am 18 September 2012 a b Brigitte Nixdorf Mike Hemm Anja Hoffmann Peggy Richter Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands Teil 1 Schleswig Holstein Abschlussbericht F amp E Vorhaben FKZ 299 24 274 im Auftrag des Umweltbundesamtes 2004 PDF Datei 2 1 MB a b c d e Maren Jarosch Bericht zur chemischen Situation der Fliessgewasser und Seen in Schleswig Holstein Hrsg Landesamt fur Landwirtschaft Umwelt und landliche Raume des Landes Schleswig Holstein Abteilung Gewasse 1 Auflage Flintbek November 2018 schleswig holstein de PDF Ulrich Mueller Die Olsborg eine Inselsiedlung um das Jahr 1000 In F Biermann u a Hrsg Der Wandel um 1000 Beitr Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropa 60 Langenweissbach 2011 S 85 96 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Ploner See amp oldid 233828866