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Motta di Livenza venezianisch Mota ist eine Gemeinde comune mit 10 661 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 in der Provinz Treviso am Ostrand der oberitalienischen Region Venetien Sie liegt an der Grenze zum Friaul in einer Schwemmlandschaft die dort von dem Fluss Livenza durchzogen wird Uber diesen insgesamt 111 km langen Fluss der bei Caorle in die Adria mundet bestand schon fruh eine Anbindung an den Mittelmeerhandel Motta di LivenzaMotta di Livenza Italien Staat ItalienRegion VenetienProvinz Treviso TV Koordinaten 45 47 N 12 37 O 45 779722222222 12 608611111111 7 Koordinaten 45 46 47 N 12 36 31 OHohe 7 m s l m Flache 37 km Einwohner 10 661 31 Dez 2022 1 Postleitzahl 31045Vorwahl 39 06ISTAT Nummer 026049Bezeichnung der Bewohner mottensiSchutzpatron San NicolaWebsite www mottadilivenza netMottas Geschichte reicht bis in keltische und romische Zeit zuruck wobei sie durch die Lage an der Livenza an den Mittelmeerhandel und an den uber die Alpen und ostwarts angebunden war In der Spatantike und im Fruhmittelalter gehorte die Stadt den Reichen der Ostgoten Langobarden und Franken an unterstellte sich 1291 der Republik Venedig der sie endgultig ab 1388 bis 1797 angehorte Nach mehrfachem Wechsel zwischen napoleonischer und osterreichischer Herrschaft kam das Gebiet 1866 an Italien Wahrend der beiden Weltkriege wurde die Stadt stark zerstort auch wurde bis in die 1970er Jahre hinein der Stadtkern weitgehend abgerissen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geologie 1 2 Nachbarkommunen Gemeindestruktur 1 3 Flora und Fauna 2 Geschichte 2 1 Entstehung in der Antike Veneter keltische Carni Romer 2 2 Ostgoten Langobarden 5 Jahrhundert bis 774 2 3 Franken ab 774 Aufspaltung Bistum Ceneda Patriarchat Aquileia 2 4 Republik Venedig 1291 1797 2 5 Zwischen Franzosen und Osterreichern 1797 1866 2 6 Italien ab 1866 Bevolkerungsanstieg Weltkriege 2 7 Nachkriegszeit 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Kathedrale 5 2 Wallfahrtskirche Madonna dei Miracoli 6 Personlichkeiten der Stadt 7 Quellen 8 Literatur 8 1 Uberblickswerke 8 2 Archaologie 8 3 Jungere Geschichte 8 4 Kirchen 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeologie Bearbeiten nbsp Der Nordosten Italiens mit seinen von den Alpen getrankten Schwemmfachern Satellitenbild von 2010Das Gebiet gehort zu den grossen Schwemmfachern megafan den vor allem die Flusse zwischen Piave und Tagliamento bilden dabei durchzieht die Livenza das Gebiet zwischen diesen beiden Schwemmfachern Die Wasser fliessen aus den umgebenden Gebirgszugen aus bis zu 1800 m uber dem Meeresspiegel bis zur Kuste wobei sie vielfach in ein komplexes Lagunensystem munden Infolgedessen entstand ein Schwemmland das zeitlich weit ins Holozan und partiell bis ins Pleistozan zuruckreicht Dieses birgt in den oberen Metern grosse Mengen organischen Materials in den tieferen vornehmlich Sand feinen bis mittelgroben Charakters Schluff und Silt Das Gleichgewicht zwischen Ablagerung und Erosion wurde im 19 Jahrhundert durch menschliche Eingriffe verandert Die Morphologie weist zwar einen allgemeinen Hohenverlauf auf der sukzessive zum Meer hin abfallt ist aber auch durch einen Hauptflusshugel mit geringer Hohe gekennzeichnet durch die die Livenza fliesst So sind die Gebiete entlang der Flusse seit langem starker miteinander verbunden als die Flussgebiete untereinander Die Bonifikationen ab dem 19 Jahrhundert betrafen vor allem das Hinterland aber auch Teile der Lagunenrander erstreckten sich aber auch entlang der Flusslaufe wahrend die sandigen Gebiete dazwischen weniger betroffen waren Die Hohe der Erhebungen entlang des Livenza Ufers variiert zwischen etwa 10 m im nordlichen und bis etwa 5 m im sudlichen Abschnitt Die Hohenunterschiede liegen bei 5 7 m im Vergleich zur umgebenden Landschaft Der bestandige Zulauf von Gebirgswasser durch die Livenza und auch durch kleinere Flusse hat zur Folge dass die fur kustennahere Gebiete typische Gefahr der Bodenversalzung ausserst gering ist Dies ist fur die Landwirtschaft von grosster Bedeutung Dabei ist dieses Gleichgewicht uberaus fragil und muss bei Baumassnahmen etwa von Strassendammen Wasserleitungen und Aquadukten Kanalen Graben und Eisenbahnstrecken berucksichtigt werden 2 Nachbarkommunen Gemeindestruktur Bearbeiten Im Norden grenzt Motta an Meduna di Livenza im Nordwesten an Gorgo di Monticano im Westen an Chiarano im Suden an Cessalto im Sudosten an San Stino di Livenza schliesslich im Osten an Annone Veneto Die Gemeinde die sich durchschnittlich 9 m uber den Meeresspiegel erhebt mit Schwankungen zwischen 2 und 11 m erstreckt sich uber eine Flache von 37 78 km nbsp Die Livenzabrucke im Jahr 1917Motta und die zu dem Stadtchen gehorenden Ortsteile entstanden im Umfeld der Livenza des Flusses der fur den Handel von grosster Bedeutung war Dabei lasst die Struktur zwei Zentren erkennen eines unmittelbar am alten Flusslauf der Livenza Livenza vecchia genannt das zweite weiter westwarts Wahrend der Westteil um die Kirche Madonna dei Miracoli entstand bildete der Dom den Kern des alteren Stadtteils Die Kommune besteht aus den Ortsteilen San Giovanni Malintrada Villanova und Lorenzaga Eine Reihe von Ortsteilen und frazioni kennzeichnet das verstreute Stadtchen von denen sich die meisten westlich der Livenza also auf der rechten Flussseite befinden sieht man von Lorenzaga ab Neben Motta selbst sind Meduna di Livenza im Norden und Lorenzaga weiter flussabwarts auf der linken Seite der Livenza hervorzuheben wobei Lorenzaga seit 1485 Teil des Gebietes von Motta ist Ebenso wie Lorenzaga lasst sich San Giovanni flussaufwarts mindestens bis 148 v Chr zuruckverfolgen also bis zum Bau der Via Postumia Der Ortsteil die frazione erhielt ihren Namen nach der ersten Kirche die Johannes dem Taufer geweiht war und die im fruhen 4 Jahrhundert entstand 452 wurde der Ort samt Kirche von den Hunnen unter Attila zerstort erneut von den Ungarn am Ende des 9 Jahrhunderts Malintrada sudwestlich von Motta gelegen ist mit seinen etwa 850 Einwuhnern die jungste der frazioni von Motta Erst 1992 wurden die Siedlungen entlang der Strada provinciale nach Chiarano in den Rang einer Frazione erhoben Unbesiedelt war das Gebiet dennoch nicht So wurden Munzen aus romischer Zeit in Redigole Vecchia gefunden die sich heute im Museum von Oderzo befinden Der Nane etwa Schlechter Zugang bezog sich auf das grosse Moor von Motta Nach dem Zweiten Weltkrieg zog fur begrenzte Zeit die Stadtverwaltung von Motta in den unzerstorten Ortsteil um Flora und Fauna Bearbeiten Die Flora entlang der Livenza stellt eine zuweilen schuttere Ufervegetation dar Die dort vertretenen Baumarten sind vor allem Weiden Pappeln und Schwarzerlen die in einigen Abschnitten mit mehr oder weniger erhaltenen Bestanden von Eichen Ulmen oder Eschen verbunden sind Meist besteht eine dichte Strauchvegetation aus Hartriegel Viburnum Weissdorn aber auch Hopfen Waldreben und Liguster Das Schwemmland jenseits der Flussufer wird teilweise von krautigen Graslandschaften beherrscht die aus Grunden des Gewasserschutzes geschutzt sind Das Gleiche gilt fur die Boschungsbereiche Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft hat allerdings zum Verschwinden des Artenreichtums beigetragen Piano delle acque comunale Motta di Livenza TV Verifica di Assoggettabilita alla procedura VAS Rapporto Ambientale Preliminare Motta di Livenza 2018 S 111 Dementsprechend artenarm sind die unmittelbar agrarwirtschaftlich genutzten Gebiete In den weniger intensiv oder traditioneller genutzten Gebieten etwa nordlich des Monticano bestehen noch ganze Heckensysteme die dem Artenreichtum zugutekommen Ahnliches gilt fur die Fauna die uber Jahrzehnte verarmte Dabei sind die Schmetterlingspopulationen regelrecht eingebrochen Parks existieren im Gemeindegebiet nicht doch bestehen kleine Schongebiete wie im sudlichen Monticano die allerdings keinerlei Verbindung zueinander aufweisen Dabei handelt es sich um Zone di Protezione Speciale und Siti di Importanza Comunitaria wie der Flusslauf der Livenza oder der des unteren Monticano im Suden der Gemeinde Pflanzengemeinschaften wie Ranunculion fluitantis spielen inzwischen eine zentrale Rolle denn derlei Inseln sollen wieder starker uber Korridore miteinander in Verbindung gebracht werden wobei Pufferzonen eine erhebliche Rolle zukommt Geschichte BearbeitenEntstehung in der Antike Veneter keltische Carni Romer Bearbeiten nbsp Keltische Stamme in OberitalienDie Stadt hat zwar romische Wurzeln doch war das Gebiet zuvor von Kelten links der Livenza und Palaovenetern bewohnt Der Fluss Livenza der die Gebiete dieser beiden Gruppen trennte war ein wesentlicher Grund an dieser Stelle eine Stadt zu grunden Veneter lassen sich aber nicht nur an der Livenzabrucke belegen Motta sondern auch dort wo der Monticano in die Livenza mundet Dieses uberschwemmungssichere Gebiet war bereits in der Eisenzeit besiedelt nbsp Bartolomeo Montagna Darstellung des fruhesten in der Region tatigen Bischofs Prosdocimus aus dem fruhen 16 Jahrhundert42 v Chr besetzten die Romer das keltische Gebiet wobei dort der Stamm der Carni siedelte Bereits 148 v Chr hatten die Romer die Via Postumia gebaut eine Brucke uberquerte die Livenza Dort entstand der Kern einer Stadt die im Jahr 313 den Namen Johannes des Taufers annahm Der Stadtteil Lorenzaga auf der anderen Seite der Livenza entstand erst wenige Jahrzehnte vor Christi Geburt Die dominierenden Stadte der Region waren allerdings Opitergium und Concordia Der Legende nach soll der hl Markus den Bischof Prosdocimo eingesetzt haben um das Evangelium zu predigen Dabei erschien er auch im spateren Motta Zufallige archaologische Funde bestatigen die romische Anwesenheit so etwa eine Saule aus der ersten Halfte des 1 Jahrhunderts aus Motta Auch fand sich ein verschollenes Schwert vom Typ Sauerbrunn In Villanova wurde ein Pflug aus dem 2 Jahrhundert entdeckt ebenso wie Gefasse darunter eine Amphore 3 Ostgoten Langobarden 5 Jahrhundert bis 774 Bearbeiten Mit der Auflosung des Westromischen Reiches fiel das Gebiet zunachst an Odoaker 476 danach an die Ostgoten unter Theoderich I Im Verlauf der Eroberung durch das Ostromische Reich unter Justinian durfte auch Motta spatestens in den 550er Jahren wieder romisch geworden sein Doch bereits kurz nach dem Einzug der Langobarden in Italien vielleicht im Jahr 569 erschienen neue Eroberer an der Livenza Dabei wurde das Territorium geteilt denn fur knapp ein Jahrhundert blieb das Gebiet ostlich des Flusses ostromisch byzantinisch Mit der Eroberung auch dieses Gebietes im Jahr 664 entstand bis 774 ein zusammenhangendes Territorium bis zum Ende des Langobardenreichs Franken ab 774 Aufspaltung Bistum Ceneda Patriarchat Aquileia Bearbeiten Das Gebiet rechts der Livenza fiel mit der Eroberung des Langobardenreiches an die Franken bzw die Bischofe und Grafen von Ceneda spater der Da Camino nach 1000 Das Gebiet links des Flusses kam hingegen an das Patriarchat Aquileia womit diese Gebietsteilung sich erneut einstellte Erst 1204 kam es zu einem Friedensschluss aus dem die Marca Trevigiana als politische Einheit hervorging die Mark Treviso nbsp Das Patriarchat Aquileia um 1250Im 10 Jahrhundert wurde eine Burg mit mindestens vier Turmen errichtet denn die Siedlung hatte keine Ummauerung Geschutzt war sie nur durch die Flusslaufe und einen Kanal Ab 936 soll der Dom entstanden sein der im 16 Jahrhundert neu gebaut wurde Grabungen am Ende des 20 Jahrhunderts erwiesen eine Besiedlung rund um den Dom mit dichter Bebauung spatestens seit dem 14 Jahrhundert Mangels weiterer Grabungen lasst sich der Umfang der alteren etwa der antiken Siedlung nicht ermessen Die Stadt lebte zunehmend vom wachsenden Handel zwischen der Metropole Venedig und den Stadten jenseits der Alpen was dazu fuhrte dass neben dem Stadtzentrum um den Dom ein zweiter Stadtkern entstand Doch nicht nur der Handel verband die Orte an der Livenza mit der Adria und damit mit Venedig sondern auch unmittelbarere Beziehungen So geht aus einer Urkunde Kaiser Ottos I hervor dass eines der bedeutendsten Kloster Venedigs San Zaccaria in der Gemeinde Lorenzaga Grundbesitz erhalten hatte Acker und Weinberge Auch der Doge Pietro IV Candiano und seine zweite Ehefrau Waldrada besassen in der Region Grund Er liess das castrum von Oderzo zerstoren das das Hinterland von Piave und Livenza beherrschte und damit die ostalpinen Handelswege Um 1064 besass das Kloster San Zaccaria nicht nur Guter in Motta sondern auch in Lorenzaga Republik Venedig 1291 1797 Bearbeiten nbsp Basilica Madonna dei MiracoliDie Da Camino wichen am 6 Juli 1291 den Venezianern als Stadtherren doch ubten sie nach 1300 eine Art Protektorat aus Da sich die Stadt als erste im Friaul Venedig unterstellt hatte fuhrte sie auch den Titel erstgeborene Tochter der Republik figlia primogenita della Repubblica Unterhandler war 1291 Pichignotto della Motta 1329 entsandte Venedig Soldaten um Rizardus et Gherardus de Camino beizuspringen Die drei Provisores sollten ingeniatores mitbringen auch sollte ab 1330 das Kastell ausgebessert werden ebenso wie der Palazzo pretorio und die Gefangnisse die vom Einsturz bedroht waren Lorenzaga hingegen auf der anderen Flussseite gelegen bewahrte seine Unabhangigkeit bis 1420 als das Patriarchat Aquileia an Venedig kam Am 16 Februar 1485 ubernahm der Rat von Motta die rechtliche Oberherrschaft uber die Bewohner von Lorenzaga und von Riva Livenza Diesem Beschluss stimmte Venedig zu dennoch blieb es beim Bistum Ceneda Vittorio Veneto Lorenzaga Riva di Livenza und alle anderen Orte zwischen Livenza und Tagliamento verblieben jedoch bis heute beim Bistum Concordia Pordenone Wahrend des Krieges gegen das Reich und gegen Ungarn unter Sigismund war Motta 1412 verwustet worden In der Schlacht von Motta vom 9 August des Jahres unterlagen die Venezianer gegen die Ungarn unter Fuhrung von Filippo degli Scolari genannt Pippo Spano Venezianische Capitani in der Stadt waren zu dieser Zeit Biagio Magno und Jacopo Querini Die Binnenstrukturen der Stadte im Friaul und damit die von Motta waren so komplex dass die ab 1388 neuen venezianischen Herren die sie zur Podesteria erhoben sie noch im 15 und 16 Jahrhundert nur muhsam steuern konnten So beschrieb Marin Sanudo das Gebiet aus der Sicht der auditori nuovi die es bereisten wie etwa das kleine Kastell nebst den dazugehorigen etwa 50 landlichen Hausern Zu Motta gehorten weitere 31 Dorfer die seiner Jurisdiktion unterstanden Von diesen unterstanden aber was die Verwaltung weiter erschwerte wiederum 16 dem Trevisaner Recht 15 dem Friulaner Zudem war es ausserst schwierig sich zu verstandigen denn die Amtstrager Venedigs verstanden kaum den Friulaner Dialekt der sich zudem als sperrig gegen die Verschriftlichung erwies 4 Juden liessen sich im spateren Mittelalter wohl auch in Motta nieder jedenfalls nannte sich eine Familie aus Meduna Motta wohl weil sie einige Jahre dort gelebt hatte Dort in Meduna kam es einige Jahre vor 1499 zu einem Massaker an den ortlichen Juden 5 In Motta unterrichtete Mose Perez 1498 den Humanisten Hieronymus Aleander in Hebraisch 6 nbsp Emblem des Bartolomeo Meduna bl Mitte 16 Jahrhundert nach 1605 dieser publizierte zahlreiche Titel darunter 1588 Lo scolaro eine herausragende padagogische Arbeit in Form von Dialogen 7 Venedig legte bei Motta eine kleine Schiffswerft squero an denn zu dieser Zeit verlief die Livenza die heutige Livenza vecchia noch nahe der Stadt Der Fluss wurde nach zahlreichen Uberschwemmungen 1882 verlegt so dass er heute weit entfernt an der Stadt vorbeifliesst Das Gebiet spielte sowohl bei der Abwehr der Osmanen 1477 uberquerten sie die Livenzabrucke toteten die Bruckenwachter als auch der Truppen der Liga von Cambrai eine wichtige Rolle Nach diesen Kampfen erlangte Motta den Titel figlia prediletta della Repubblica stieg also zur bevorzugten Tochter auf Im Zuge dieser Kampfe hatte der Bauer Giovanni Cigana eine Vision was 1511 1513 Anlass gab die Basilika neu zu errichten auch San Nicolo wurde erneuert beide Kirchen mit bedeutenden Kunstwerken ausgestattet Von der Pest der Jahre 1631 und 1632 blieb Motta verschont was Anlass gibt diese Tatsache bis heute feierlich zu begehen Weniger bekannt ist dass das Gefangnis in Motta 1645 bereits so marode war zudem fehlten Wachter dass die dortigen Gefangenen nach Treviso uberfuhrt werden mussten Die Situation sollte sich wie in vielen Orten der Region nicht mehr wesentlich verbessern 1738 klagte man uber die Baufalligkeit des Palazzo pretorio und dass die Beschaftigten ohne Salar blieben und dass versuchten sich demzufolge illegal Geld zu verschaffen Zwischen Franzosen und Osterreichern 1797 1866 Bearbeiten Nach dem Ende der Republik im Jahr 1797 grundeten die neuen Herren unter Napoleon die Municipalita della Motta deren Aufgabe darin bestand Kunstwerke auszuwahlen um sie nach Paris zu schicken Kurzzeitig wurde Motta Hauptort eines eigenen Kantons doch mit dem Vertrag von Campoformio wurde Venetien osterreichisch Dessen Truppen ruckten am 16 Januar 1798 ein Doch am 16 Januar 1801 wurde vertraglich vereinbart dass das gesamte Gebiet zwischen Livenza und Tagliamento zum neutralen Gebiet erklart wahrend Motta wieder franzosisch wurde Bei dieser Gelegenheit dehnte es seine Jurisdiktion auf Caorle aus Wieder wenige Monate spater kam Motta erneut an Osterreich 1805 wurde es zum dritten Mal franzosisch 1806 nun wurde Motta wieder zum Hauptort eines Kantons von 14 Gemeinden Lorenzaga hingegen wurde dem Kanton Portogruaro zugeschlagen Auf personliche Intervention des im Ort geborenen Antonio Scarpa wurde Lorenzaga am 7 Mai 1808 Motta zugeschlagen ebenso wie Meduna Im November 1813 wurde Motta wieder osterreichisch nachdem Napoleons Truppen abziehen mussten Mit dem Wiener Kongress kam Motta an das Konigreich Lombardo Venetien In der franzosischen Zeit erhielt die Stadt auf Initiative des Padres Vincenzo Antonio Volpi ein Hospital Spater wurde im Juli 1832 der Grund und Boden des Konvents Madonna dei Miracoli erworben der aufgehoben worden war Das Haus sollte ausdrucklich fur die Armen der Stadt erbaut werden Unter Fuhrung des Erzpriesters Giampietro De Domini beteiligte sich Motta an den ersten Versuchen die Unabhangigkeit zu erringen Italien ab 1866 Bevolkerungsanstieg Weltkriege Bearbeiten 1868 nachdem Oberitalien insgesamt zu Italien gehorte erhielt Motta den offiziellen Namen Motta di Livenza Dabei war es wahrend der Kampfe zu starken Zerstorungen im historischen Zentrum der Stadt gekommen Die folgenden Zerstorungen von 1917 und 1918 sowie die Abrissmassnahmen ab den 1950er Jahren haben das alte Stadtbild weitgehend ausradiert nbsp Soldaten auf dem Hauptplatz in Motta im November 1917 nbsp Innenansicht der zum Lazarett umfunktionierten Kirche Madonna dei MiracoliVor 1871 zahlte man 4 640 Einwohner 8 1871 bereits 5 811 zehn Jahre spater fast 6 000 eine Zahl die ein Jahrzehnt lang stagnierte Dann jedoch sprang die Einwohnerzahl auf 7 347 im Jahr 1911 Motta bot nun auch ausserhalb der Landwirtschaft und der Flussschifffahrt Arbeitsplatze zumal der Handel weiter zunahm 1885 verkehrte zum ersten Mal ein Zug auf der Strecke Treviso Oderzo Motta 9 also gewissermassen quer zur bis dahin ublichen Streckenfuhrung nach Suden zur Adria Der Fluss verlor bald einen erheblichen Teil seiner Bedeutung fur den Warenverkehr nbsp Piazza Luzzatti in der Innenstadt1943 zahlte Motta 8 470 Einwohner 10 1931 waren es 8 739 gewesen Aufgrund seiner bedeutenden Anteile an den Partisanenkampfen aber auch der grossen Zahl an Opfern wurde die Stadt nach dem Krieg Citta martire della resistenza Dabei kam es Ende 1944 bis Anfang 1945 zu den heftigsten Repressalien dazu Zwangsarbeit Deportationen Folter und Hinrichtungen Die Bombardements der Alliierten uber 80 begannen am 8 September 1944 wobei uber 750 Bewohner bereits Ende August aufs Land flohen 31 Bewohner fielen den Bomben zum Opfer 165 Hauser wurden zerstort oder schwer beschadigt Strassen und vor allem die Eisenbahnverbindung waren unbrauchbar Gezielt bombardiert wurden die beiden Kasernen die Piave und die Vittorio Veneto genannt bereits 1938 errichtet worden waren Erstere entstand nahe den Gleisen letztere an der Livenza Brucke Viele Bewohner unterstutzten zunehmend die Partisanen obwohl die Mehrheit fruh Anhanger Mussolinis waren Am 14 Juni 1944 erschienen 300 Faschisten vor allem aus Rom im Palazzo Tagliapietra Luzzatto kaum 100 Meter von der Basilika entfernt residierten die deutschen Faschisten Das Hotel Moretto wurde zur Kommandozentrale direkt gegenuber der Casa del Fascio Repubblicano o Palazzo Littorio gelegen der Zentrale der kommunalen Faschisten heute Loggia Comunale Nachkriegszeit Bearbeiten Zunachst hielt sich die Einwohnerzahl bei 8 692 1951 um dann jedoch binnen zehn Jahren auf 7 665 dann bis 1971 auf 7 221 zu sinken Erst danach setzte eine Erholung ein so dass die Zahlen wieder bis auf 10 681 2011 anstiegen Dazu trug eine erhebliche Zuwanderung bei So zahlte man im Jahr 2017 allein 648 Rumanen und 193 Albaner 183 Marokkaner und 156 Inder Der Anteil stieg auf etwa 15 der Bevolkerung Am 31 Dezember 2022 lebten 1 666 Auslander im Ort 11 womit der Hohepunkt uberschritten war denn 2013 waren es 1 790 gewesen Bis 1995 nach Luigi Samassa nach dem das Sportstadion benannt wurde regierte ein Burgermeister der Democrazia Cristiana die Stadt danach fur einige Jahre eine Wahlergemeinschaft Seit 1999 stellt die Liga Veneta Liga Veneta bzw die Lega Nord den Burgermeister Wirtschaft BearbeitenIm Jahr 2011 bestanden 928 Einzelunternehmen vor allem im Bereich des Einzelhandels 274 sowie der Kraftfahrzeuge bis hin zu Reparaturwerkstatten 128 In den Segmenten Handwerk Reparatur und Installation waren 1 248 Bewohner beschaftigt in den ersteren beiden 1 104 Das wichtigste Gebiet befindet sich seit den 1960er Jahren nordostlich von Motta wo Unternehmen aus den Bereichen Bauwirtschaft und Holz Kunststoff Metallverarbeitung Elektronik ansassig sind Sie verbrauchen rund 60 der Energie 2017 bestanden 235 Anlagen zur Gewinnung Erneuerbarer Energien Dabei hat der Verkehrslarm enorm zugenommen Verkehr BearbeitenEine der Hauptstrassen auf dem Gebiet der Kommune ist die Strada Regionale n 53 Via Postumia die die Verbindung zwischen Venedig und Pordenone im Osten mit Treviso darstellt Ebenfalls bedeutend sind die Via C Gini und die Via Pordenone die die Kommunen des Nordens mit Motta di Livenza verbinden Die Via Aldo Moro und die Via Magnadola mit der Via Vidise und der Via Riviera Lorenzaga verbinden Motta mit den Kommunen im Suden Entlang der Postumia wird das Gemeindegebiet auf uber 6 km durch die Eisenbahnstrecke von Treviso nach Portogruaro durchquert Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas historische Zentrum wurde in jungster Zeit renoviert Die alteren Gebaude reprasentieren Baustile von der Romanik uber die Gotik und die Renaissance bis zum Barock Kathedrale Bearbeiten Die Kathedrale des San Nicola war bis 1539 bereits weitgehend fertiggestellt Der Campanile stammt aus dem 16 Jahrhundert Wallfahrtskirche Madonna dei Miracoli Bearbeiten Die Wallfahrtskirche Madonna dei Miracoli wurde 1510 bis 1513 zusammen mit einem Franziskanerkloster an einem Ort errichtet an dem laut Uberlieferung einem alten Bauern namens Giovanni Cigana am 9 Marz 1510 die Mutter Gottes erschienen sein soll 12 Personlichkeiten der Stadt BearbeitenHieronymus Aleander 1480 1542 Humanist und Kardinal Pomponio Amalteo 1505 1588 Maler Giovanni Maria Bottoglia 1703 1776 Arzt Stadtrat einer der ersten Geschichtsschreiber Mottas 13 Armando Bucciol 1946 romisch katholischer Bischof in Brasilien Maria Elena Camerin 1982 Tennisspielerin Corrado Gini 1884 1965 Statistiker Soziologe und Demograph Andrea Lucchesi 1741 1801 Komponist Kapellmeister und Lehrer Beethovens Pompeo Marino Molmenti 1819 1894 Maler geboren in Villanova Antonio Scarpa 1752 1832 Anatom Pathologe Italo Svevo 1861 1928 Romanautor starb dort nach einem AutounfallQuellen BearbeitenDavide Drusian Il diario di fra Benvenuto Grava e altre testimonianze inedite sull occupazione nazifascista a Motta di Livenza TV Tesi di Laurea Venedig 2022 online Literatur BearbeitenUberblickswerke Bearbeiten Lepido Rocco Motta di Livenza e suoi dintorni Studio storico Treviso 1897 1858 1953 Grunder der scuola di arti e mestieri die heute seinen Namen tragt Piano delle acque comunale Motta di Livenza TV Verifica di Assoggettabilita alla procedura VAS Rapporto Ambientale Preliminare Motta di Livenza 2018 umfassender als der Titel verspricht berucksichtigt auch archaologische Funde usw Archaologie Bearbeiten Luciano Mingotto Motta di Livenza TV scavi nella Piazza del Duomo 1995 1998 in Archeologia postmedievale 3 1999 99 118 Silvia Pettarin Testimonianze preromane dai territori situati lungo il fiume Livenza in Quaderni di Archeologia del Veneto XII 1997 129 141 Giovanna Luisa Ravagnan Flavio Cafiero Motta di Livenza Treviso L indagine archeologica nell area del castello Notizie preliminari in QdAV XIV 1998 31 38 Jungere Geschichte Bearbeiten Lodovico P Ciganotto L invasione austro ungarica a Motta di Livenza e nei dintorni Diario 2 novembre 1917 4 novembre 1918 1922 De Bastiani 2016 Franziskaner Erster Weltkrieg von November 1917 bis Oktober 1918 in einer Art Tagebuch Angelo De Faveri Le vicende di Motta di Livenza nel secolo successivo allo Studio storico del Lepido Rocco 1878 1988 Zoppelli 1994 Giorgio Taboga Andrea Luchesi Motta di Livenza e Venezia 1741 1771 Associazione corale Luigi Sartori Treviso 1994 Kirchen Bearbeiten Efrem Guerrato Gli organi delle chiese di Motta di Livenza Diastema 2023 uber die zwischen 1552 und 1911 entstandenen Orgeln in den Kirchen der Stadt Giulio Lupo Andrea Buora e la chiesa di San Nicolo a Motta di Livenza in Eidos 2 1988 58 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Motta di Livenza Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Comune di Motta di Livenza Website der StadtEinzelnachweise Bearbeiten Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022 ISTAT Abgerufen am 14 Mai 2023 Bevolkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica Stand 31 Dezember 2022 Omar Fagarazzi Relazione geologica San Stino di Livenza o J online PDF Piano delle acque comunale Motta di Livenza TV Verifica di Assoggettabilita alla procedura VAS Rapporto Ambientale Preliminare Motta di Livenza 2018 S 126 Edward Muir The Anthropology of Venice in Eric R Dursteler Hrsg A Companion to Venetian History 1400 1797 Brill Leiden 2013 S 487 512 hier S 491 f Giovanni Tomasi Silvia Tomasi Ebrei nel Veneto orientale Conegliano Ceneda e insediamenti minori Giuntina Florenz 2012 S 63 Giovanni Tomasi Silvia Tomasi Ebrei nel Veneto orientale Conegliano Ceneda e insediamenti minori Giuntina Florenz 2012 S 115 Bartolomeo Meduna Lo scolaro P Fachinetti Venedig 1588 Christian Gottlieb Daniel Stein Ferd Horschelmann Handbuch der Geographie und Statistik Hinrich 1871 S 902 Lepido Rocco S 557 Italy Zone Handbook Foreign Office London 1943 S 43 ISTAT Cora Presezzi Envisioning the Afterlife from the Seaport of Friuli Conjectures on a toponym in Fabrizio Conti Hrsg Civilizations of the Supernatural Witchcraft Ritual and Religious Experience in Late Antique Medieval and Renaissance Traditions Trivent Publishing Budapest 2020 S 337 365 hier S 349 Er fasste auch alle wesentlichen Beschlusse der Magnifica Comunita della Motta von 1468 bis 1773 zusammen Auch verfasste er ein Opus mit dem Titel Notizie istoriche intorno la vita del Cardinale Girolamo Aleandro Mottense arcivescovo di Brindisi e di Oria Gemeinden in der Provinz Treviso in der Region Venetien Altivole Arcade Asolo Borso del Grappa Breda di Piave Caerano di San Marco Cappella Maggiore Carbonera Casale sul Sile Casier Castelcucco Castelfranco Veneto Castello di Godego Cavaso del Tomba Cessalto Chiarano Cimadolmo Cison di Valmarino Codogne Colle Umberto Conegliano Cordignano Cornuda Crocetta del Montello Farra di Soligo Follina Fontanelle Fonte Fregona Gaiarine Giavera del Montello Godega di Sant Urbano Gorgo al Monticano Istrana Loria Mansue Mareno di Piave Maser Maserada sul Piave Meduna di Livenza Miane Mogliano Veneto Monastier di Treviso Monfumo Montebelluna Morgano Moriago della Battaglia Motta di Livenza Nervesa della Battaglia Oderzo Ormelle Orsago Paese Pederobba Pieve del Grappa Pieve di Soligo Ponte di Piave Ponzano Veneto Portobuffole Possagno Povegliano Preganziol Quinto di Treviso Refrontolo Resana Revine Lago Riese Pio X Roncade Salgareda San Biagio di Callalta San Fior San Pietro di Feletto San Polo di Piave San Vendemiano San Zenone degli Ezzelini Santa Lucia di Piave Sarmede Segusino Sernaglia della Battaglia Silea Spresiano Susegana Tarzo Trevignano Treviso Valdobbiadene Vazzola Vedelago Vidor Villorba Vittorio Veneto Volpago del Montello Zenson di Piave Zero Branco Normdaten Geografikum GND 4191783 2 lobid OGND AKS LCCN no2007024306 VIAF 245037521 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motta di Livenza amp oldid 237755649