www.wikidata.de-de.nina.az
Motarzyno deutsch Muttrin ist ein Dorf in der Woiwodschaft Pommern in Polen Es liegt in der Gemeinde Debnica Kaszubska Rathsdamnitz und gehort zum Powiat Slupski Stolp Motarzyno ist Sitz eines Schulzenamtes solectwo zu welchem die Ortschaften Goszczyno Jamrzyno Konradowo Strzegomino Niemczewo Ochodza und Spole Sulin gehoren Motarzyno Motarzyno Polen MotarzynoBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat SlupskiGmina Debnica KaszubskaGeographische Lage 54 20 N 17 20 O 54 326111111111 17 3375 Koordinaten 54 19 34 N 17 20 15 OEinwohner 700 30 September 2013 1 Postleitzahl 77 112Telefonvorwahl 48 59Kfz Kennzeichen GSLWirtschaft und VerkehrStrasse DW210 Slupsk Unichowo Bytow Eisenbahn kein Bahnanschluss mehrNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 3 Kirche 3 1 Kirchspiel 3 2 Kapelle 4 Schule 5 Muttriner Linde 6 Sohne und Tochter des Orts 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage und Verkehrsanbindung BearbeitenMotarzyno liegt in Hinterpommern etwa 26 Kilometer sudostlich von Slupsk an der Woiwodschaftsstrasse 210 Ustka Stolpmunde Slupsk Debnica Kaszubska Unichowo Wundichow Bytow Butow Zum Dorf gehoren die Ortsteile Goszczyno Goschen Jamrzyno Jamrin Niemczewo Roden Ochodza Waldesruh Spole Henriettenhof und Strzegomino Klaushof Bis 1945 existierte die von 1894 bis 1906 gebaute Stolper Kleinbahn Stolpetalbahn die heute teilweise noch als Trasse erkennbar von Stolp uber eine 38 Kilometer lange Strecke uber Labuhn heute polnisch Lubun Rathsdamnitz Debnica Kaszubska Jamrin Jamrzyno und Muttrin nach Budow Budowo fuhrte Motarzyno liegt am Nordostrand des Landschaftsschutzparkes Stolpetal Park Krajobrazowy Dolina Slupi und wird im Norden vom Schottow Bach und im Sudwesten von der Stolpe begrenzt Geschichte Bearbeiten nbsp Muttrin sudostlich der Stadt Stolp linke Bildhalfte durch Anklicken vergrosserbar und nordwestlich der Stadt Butow auf einer Landkarte von 1910 Muttrin war ein sehr altes Zitzewitzsches Lehen Das zugehorige Dorf wurde als Angerdorf angelegt Als erster Ritter und Herr auf Muttrin wird der um 1360 geborene Jarislaw von Zitzewitz genannt dem auch zahlreiche andere Guter im Stolper Land gehorten Seine Gemarkungen Gallensow heute polnisch Galezow Nippoglense Niepogledzie und Klein Gansen Galaznia Mala grenzten an das Ordensland was zu vielen Streitigkeiten und Auseinandersetzungen fuhrte Bei einem solchen Streit wurden Jarislaw und sein Kampfgenosse Albert von Puttkamer von den Ordensrittern 1410 getotet Unter Martin von Zitzewitz 1425 1485 gab es mit der Stadt Stolp einen Streit um die Flossergerechtigkeit auf der Stolpe Die Ermordung Martins offenbar auf Veranlassung der Stadt Stolp beendete den Streit keineswegs Er endete erst mit einer Entscheidung des Pommern Herzogs Bogislaw X im Jahre 1507 Als einer der tatigsten Staatsmanner des alten Pommern ging Jakob von Zitzewitz um 1507 1572 in die Geschichte ein Als Kanzler von Herzog Philipp I nach seiner Amtseinsetzung pflanzte er die beruhmte Muttriner Linde hat er Pommern im Reich und im Ausland zu grossem Ansehen verholfen Vor 1600 war Muttrin das grosste Gut und das grosste Dorf im Budower Kirchspiel Bei einer Kirchenvisitation im Jahre 1590 hatte Muttrin 25 Bauern sechs Kossaten ein Schafer und drei wuste Hofe Eine schwere Zeit erlitt der Ort als Hans von der Linde in Muttrin einheiratete und dort Pfandbesitzer wurde Er lebte mit seinen Nachbarn im Streit und terrorisierte sie durch seine Muttriner Soldaten Auch kam es mit der Stadt Stolp zu einer neuen Auseinandersetzung wegen der Holzflosserei Nach seinem Tode 1624 erholte sich das Dorf nicht und der Dreissigjahrige Krieg fuhrte zu seinem Ruin Muttrin wurde ein Nebengut von Budow Budowo Um 1784 hatte Muttrin ein Vorwerk elf Bauern zwei Halbbauern einen Gasthof eine Schmiede und einen Schulmeister Die so genannte Bauernregulierung erfolgte von 1825 bis 1828 In der Zeit war Friedrich von Zitzewitz 1830 Besitzer auf Muttrin In seiner Zeit wurden zahlreiche Landarbeiterhauser gebaut die etwa zwei Drittel des Dorfes ausmachten Sein Sohn Friedrich Karl von Zitzwewitz 1883 ubernahm 1850 den vaterlichen Besitz In seiner Zeit erhielt Muttrin eine Strassenverbindung nach Stolp 1868 errichtete er in Muttrin ein geraumiges Herrenhaus mit schonen Park und Gartenanlagen Unweit des Lindenberges auf dem die Muttriner Linde stand legte er eine Familienbegrabnisstatte an Ausserdem erneuerte er die Hoflage und die Brennerei 1877 kaufte er nach Kottow heute polnisch Kotowo auch Gross Gansen Galaznia Wielka und Goschen Goszczyno hinzu und wurde damit zum Begrunder der bis 1945 durch die Musterwirtschaft bekannte Muttriner Herrschaft nbsp Bild gesucht Die Wikipedia wunscht sich an dieser Stelle ein Bild vom hier behandelten Ort Falls du dabei helfen mochtest erklart die Anleitung wie das geht BW Sein altester Sohn Friedrich Karl von Zitzewitz 1863 1936 setzte das Aufbauwerk seines Vaters fort Durch den Bau der Stolper Kleinbahn Stolpetalbahn in den Jahren 1894 bis 1906 erhielt die Muttriner Wirtschaft drei Verladebahnhofe in Muttrin Nimzewo 1938 45 Roden polnisch Niemczewo und Jamrin Jamrzyno Es entstanden viele neue Stallungen Scheunen Fabrikanlagen neue und moderne Wohnungen und ein Gemeinschaftshaus Die soziale Fursorge seitens der Gutsherrschaft war vorbildlich Als letztes baute Friedrich Karl von Zitzewitz das Herrenhaus zum Schloss aus Sein Sohn Friedrich von Zitzewitz war der letzte Besitzer von Muttrin Kottow und Jamrin In seiner Zeit entstanden zahlreiche Arbeiterwohnungen neu mit Wasserleitung Durch Strassen und Telefon stellte er Verbindungen zwischen den Gutern und Vorwerken her so dass er den gesamten Wirtschaftsbetrieb zentral leiten konnte Er wurde nach dem 20 Juli 1944 verhaftet Nachdem nach Ende des Zweiten Weltkriegs ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt worden war wurden seine Guter im Rahmen hastiger polnischer Enteignungsmassnahmen beschlagnahmt Zuvor war Muttrin 500 Jahre lang im Besitz der Familie Zitzewitz gewesen Das Familienarchiv Zitzewitz Muttrin lagert zum Teil im Staatsarchiv Stettin sowie im Landesarchiv Greifswald 2 Im Jahr 1925 standen auf dem Gemeindegelande 85 Wohngebaude Am 17 Mai 1939 wurden in Muttrin 748 Einwohner gezahlt Es gab 30 landwirtschaftliche Betriebe unterschiedlicher Grosse Handel und Handwerk waren im Ort fur landliche Verhaltnisse gut entwickelt bei 1 Backerei 1 Baugeschaft 1 Brennerei und Kartoffeltrockungsbetrieb 1 Gasthof 1 Kartoffelgrosshandlung 1 Kolonialwarenhandlung 1 Saatzuchtbetrieb 1 Sattlerei 1 Schneiderei 1 Schuhmacherei 1 Tischlerei und 1 Viehhandlung Vor 1945 gehorte Muttrin zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Koslin der Provinz Pommern Die Gemeindeflache betrug 2 253 Hektar Auf der Gemarkung der Gemeinde gab es insgesamt zehn Wohnorte 3 Bahnhof Jamrin Jamrin Jagerhaus Klaushof Kleinpodler Wald Lasshof Muttrin Muhle Nimzewe WochotzDie Landgemeinde Muttrin bildete damals einen eigenen Amts und Standesamtsbezirk im Landkreis Stolp und gehorte zum Amtsgerichtsbereich Stolp und zum Gendarmeriebezirk Gross Gansen Galaznia Wielka Beim Herannahen der sowjetischen Truppen Anfang Marz 1945 gegen Ende des Zweiten Weltkriegs quartierten sich Teile der deutschen 7 Panzerdivision ein Am 7 Marz 1945 begann die Flucht der Dorfeinwohner sie zogen sie uber Kottwo Kotow Neu Jugelow Gogolewko Puttkamerhof bis 1937 Niemietzke Podkomorzyce Schwarz Damerkow Czarna Dabrowka Helenenhof Kostroga Kosemuhl Kozin Kose Kozy Gross Massow Maszewo Leborskie Lauenburg Lebork Goddentow Godetowo bis nach Lanz Leczyce wo sie von sowjetischen Kampfflugzeugen angegriffen wurden und sich auflosten Einige Treckteilnehmer trafen sich im damaligen Gotenhafen Gdingen polnisch Gdynia wieder einigen gelang die Flucht zu Schiff nach Danemark Der grossere Teil allerdings wurde von den sowjetischen Truppen eingeholt und kehrte nach Hause zuruck Am 8 Marz 1945 wurde Muttrin von sowjetischen Truppen besetzt die aus Richtung Gross Gansen Galaznia Wielka herangeruckt waren Diese richteten eine Kommandantur ein Am 10 Juli 1946 wurde eine polnische Verwaltung gegrundet Zwischen 1945 und 1947 wurden die deutschen Einwohner vertrieben 4 Spater wurden in der Bundesrepublik Deutschland 465 und in der DDR 126 aus Muttrin vertriebene Dorfbewohner ermittelt 4 Aus Muttrin wurde Motarzyno und ein Ortsteil der Gmina Debnica Kaszubska im Powiat Slupski Zwischen 1975 und 1998 gehorte das Dorf zur Woiwodschaft Slupsk bis es 1999 in die Woiwodschaft Pommern eingegliedert wurde 2010 hatte der Ort 746 Einwohner 5 Kirche BearbeitenKirchspiel Bearbeiten Im Jahre 1925 hatte Muttrin 26 katholische Einwohner 3 3 alle ubrigen waren evangelisch Mit Budow Budowo Gaffert Wundichow Unichowo Nippoglense Niepogledzie Gross und Klein Gansen Galaznia Wielka und Mala war Muttrin bis 1945 in das Kirchspiel Budow eingepfarrt und gehorte somit zum Kirchenkreis Butow Bytow in der Kirchenprovinz Pommern der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Das Kirchenpatronat fur Muttrin nahmen im Kirchspiel Budow die Rittergutsfamilien von Zitzewitz auf Muttrin und Kottow wahr Heute gehort Motarzyno zum Kirchspiel Slupsk Stolp in der Diozese Pommern Grosspolen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Kapelle Bearbeiten Die Muttriner Kapelle wurde 1485 zur Erinnerung an die Ermordung des Landvogtes Martin von Zitzewitz 1425 1485 erbaut 1622 erhielt sie eine Renovierung Schule BearbeitenDas Grundungsjahr der Muttriner Schule ist nicht bekannt doch ist eine Schulchronik erhalten geblieben die bis ins 18 Jahrhundert zuruckreicht 6 Der erste bekannte Schulmeister war Friedrich Tuchy Er verstarb 1789 Damals besuchten auch die Kinder aus Goschen Goszczyno die Schule in Muttrin bis sie 1822 ein eigenes Schulhaus erhielten Im Jahre 1903 bekam Muttrin ein neues Schulgebaude mit zwei Klassenraumen Bereits 1932 hatte Muttrin zwei Volksschulen eine dreistufige mit drei Klassen zwei Lehrern und 126 Schulkindern und eine einstufige im Ortsteil Jamrin Jamrzyno mit 28 Kindern Auch eine Fortbildungs und Berufsbildungsschule gab es in Muttrin Im Jahre 1909 wurde sie fur die Zeit von November bis Marz eingerichtet Sie wurde von 20 Schulern besucht 2010 gab es in Motarzyno eine Grundschule welche von 91 Schulern besucht wurde 5 Muttriner Linde BearbeitenJacob von Zitzewitz Kanzler von Herzog Philipp I von Pommern Wolgast pflanzte die Linde im Jahre 1555 zur Erinnerung an seine Ernennung zum Rat des herzoglichen Hauses auf Lebenszeit In 1 5 Meter Hohe hatte der Stamm einen Umfang von fast 6 Metern und die Krone hatte einen Durchmesser von etwa 24 Meter Die Linde war etwa 18 Meter hoch und wurde als Schifferlinde bezeichnet Nach der Chronik derer von Zitzewitz hat ein Mitglied der Familie in sturmischen und dunklen Nachten neben dem Baum ein weitleuchtendes Feuer entfacht Die Fischer entlohnten ihn dafur mit Salz und Heringen Obwohl die Linde mehr als 40 Kilometer von der Ostsee entfernt war ist sie auf den Seekarten als Richtpunkt eingezeichnet worden Im Jahre 1931 wurde die Muttriner Linde zum geschutzten Naturdenkmal des Kreises Stolp erklart Sohne und Tochter des Orts BearbeitenJacob von Zitzewitz 1507 1572 pommerscher Politiker Kanzler Friedrich Karl von Zitzewitz 1863 1936 Gutsbesitzer Landschaftsdirektor Friedrich von Zitzewitz 1888 1975 deutscher Jurist Gutsbesitzer und Politiker DNVP Georg von Zitzewitz 1892 1971 Offizier Gutsbesitzer und Politiker DNVP MdR Elsbeth Vahlefeld 1937 Verwaltungsbeamtin und SachbuchautorinLiteratur BearbeitenKarl Heinz Pagel Der Landkreis Stolp in Pommern Lubeck 1989 S 746 752 Ortsbeschreibung Muttrin PDF Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Konigl Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern Teil II Band 2 Stettin 1784 S 986 987 Nr 91 Johannes Hinz Pommern Lexikon Wurzburg 2001 ISBN 3 88189 394 6 Schulchronik der Gemeinde Muttrin Kreis Stolp Ostpommern 1793 1939 1982 Elsbeth Vahlefeld Die Muttriner Schulchronik In Die Pommersche Zeitung Folge 48 01 1 Dezember 2001 S 8 Weblinks BearbeitenGunthard Stubs Die Gemeinde Muttrin im ehemaligen Kreis Stolp Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Website der Gmina Debnica Kaszubska Gmina w liczbach Memento vom 24 Dezember 2013 im Internet Archive abgerufen am 31 Juli 2014 Staatsarchiv Stettin Wegweiser durch die Bestande bis 1945 Bundesinstitut fur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Hrsg Oldenbourg Verlag Munchen 2004 ISBN 3 486 57641 0 S 569 eingeschrankte Vorschau Gunthard Stubs Die Gemeinde Muttrin im ehemaligen Kreis Stolp Memento des Originals vom 28 September 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gemeinde muttrin kreis stolp de Pommersche Forschungsgemeinschaft 2011 a b Karl Heinz Pagel Der Landkreis Stolp in Pommern Lubeck 1989 S 752 Ortsbeschreibung Gallensow PDF 1 4 MB a b Glowny Urzad Statystyczny Portret miejscowosci statystycznych w gminie Debnica Kaszubska powiat slupski wojewodztwo pomorskie w 2010 r Online Abfrage Elsbeth Vahlefeld Die Muttriner Schulchronik In Die Pommersche Zeitung Folge 48 01 1 Dezember 2001 S 8 Gmina Debnica Kaszubska Rathsdamnitz Ortsteile Schulzenamter Borzecino Bornzin Budowo Budow Debnica Kaszubska Rathsdamnitz Dobieszewo Gross Dubsow Dobra Daber Galezow Gallensow Gogolewko Neu Jugelow Gogolewo Alt Jugelow Jawory Gaffert Kotowo Kottow Krzywan Grabin Kriwan Neufeld Labiszewo Labussow Mielno Mellin Motarzyno Muttrin Niepogledzie Nippoglense Podole Male Klein Podel Podwilczyn Podewilshausen Skarszow Gorny Hohen Scharsow Starnice Troszki Starnitz Petersberg Zarkowo Sorkow Ubrige Ortschaften Boguszyce Friedrichsfelde Borzecinko Neu Bornzin Brzeziniec Birkhof Budowko Dargacz Dargatzhof Dobieszewko Klein Dubsow Dobrzec Vorwerk Daber Dobrzykowo Ulrichshof Dudzicze Philippinenhof Goszczyno Goschen Grabowko Jamrzyno Jamrin Konradowo Krzynia Krien Labiszewo Kolonia Kolonie Labussow Lesnia Berghof Lysomice Loitz Lysomiczki Loitzerbrucke Maleniec Malenz Niemczewo Nimzewe Ochodza Wocholz Rybiec Skarszow Dolny Unter Scharsow Spole Henriettenthal Starniczki Starnitzer Muhle Suliszewo Schwup Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Motarzyno amp oldid 221560273