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Moppels Abentheuer im Viertel unter Wiener Wald in Neu Seeland und Marokko ist eine Posse in zwei Aufzugen von Johann Nestroy Das Stuck entstand 1837 und wurde am 5 Mai dieses Jahres im Theater an der Wien uraufgefuhrt DatenTitel Moppels AbentheuerOriginaltitel Moppels Abentheuer im Viertel unter Wiener Wald 1 in Neu Seeland und MarokkoGattung Posse in zwei AufzugenOriginalsprache DeutschAutor Johann NestroyMusik Adolf Muller seniorErscheinungsjahr 1837Urauffuhrung 5 Mai 1837Ort der Urauffuhrung Theater an der WienOrt und Zeit der Handlung Die Handlung spielt theils in Europa theils in Australien theils in AfrikaPersonenLord Steolequeastle 2 Moppel sein Diener Maikafer ein reicher Bauer in Unterosterreich Peppi sein Mundel Brand Dorfrichter Dachs Nachtwachter Muller Herrschaftlicher Verwalter Blau Schreiber auf dem Schlosse Stock Balg Bauern Bolzer ein Bauer aus Oberosterreich Xura Hauptling in Neu Seeland Erilla seine Tochter Ralock Mannar Anfuhrer der neuseelandischen Krieger der weise Rupumbo 3 Ramram Statthalter von Tarindet im Marokkanischen Reiche Zetulbe dessen erste Favoritin Hermine deren Sklavin eine Europaerin Halib Anfuhrer der Wache Kurdan Gartner in Ramrams Pallaste William ein Wirth ein Bauer zwei Stumme Bauern Neuseelandische Wilde Marokkanische Grosse Korsaren Sklaven Sklavinnen Soldaten Volk Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Werksgeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenMaikafer verbietet den Dorfburschen sein Mundel Peppi weiterhin anzuschmachten was dieser aber gar nicht gefallt Ich bin ein Frauenzimmer folglich eitel und die Eitelkeit braucht eine Nahrung so gut als jede andere Leidenschaft drum vergonn der Herr God meiner Eitelkeit die schlechte Nahrung mit der sie sich begnugen muss weil in diesen Schluchten nichts besseres zu finden ist Actus I 3 Scene 4 Als Lord Steolequeastle mit seinem Diener Moppel ankommen halt Peppi sie zuerst fur Rauber Das klart sich schnell auf Moppel und Peppi finden Gefallen aneinander aber der Lord beschliesst plotzlich den Stillen Ozean zu bereisen Peppi verspricht Moppel auf ihn zu warten Das Schiff der beiden scheitert an einer Klippe der Lord scheint ertrunken zu sein Moppel wird an die neuseelandische Kuste geschwemmt und vom weisen Rupumbo als Opfer fur die Gotter bestimmt Obwohl sich Erilla bei einem Fest hier zeigen zwei Wilde die beiden Akrobaten ihre Kunste fur ihn einsetzt scheint sein Schicksal besiegelt da wird Hauptling Xuras Dorf von Korsaren uberfallen die Moppel und die zwei Akrobaten verschleppen Moppel ist nach Marokko verkauft und Sklave bei Ramram geworden Er beschliesst mit seinen beiden stummen Begleitern den Akrobaten aus der Sklaverei zu entkommen Die Sache ist einstimmig beschlossen denn ich bin der einzige der eine Stimme hat Actus II 3 Scene 5 Dabei hilft ihm die Leidenschaft die Zetulbe fur ihn empfindet auch wollen die beiden europaischen Sklaven William und Hermine mit ihnen fliehen Zetulbe uberlasst ihnen nichtsahnend den Schlussel fur eine Nebenpforte sie entkommen auf ein Schiff und die Marokkaner verfolgen sie vergeblich Im heimatlichen Dorf wird gerade ein Kirchtag ausgerichtet den der neue Gutsherr Lord Steolequeastle gibt Er ist vor einem Jahr doch nicht ertrunken und feiert den Jahrestag seiner Rettung William der Hermine geheiratet hat stellt sich als Sohn des Lords heraus Moppel als Retter ist ebenfalls zuruckgekommen Er trifft Peppi die treu auf ihn gewartet hat Komm an mein Herz du seltenes Geschopf Actus II 23 Scene 6 Alle werden zu einer Artistenvorstellung auf das Schloss eingeladen und mit Kunststucken der beiden Stummen endet das Spiel Werksgeschichte BearbeitenJohann Nestroy schrieb dieses Stuck als Auftragsarbeit um den beiden englischen Akrobaten und Tierimitatoren W Lawrence und P Redisha einen buhnengerechten Rahmen fur ihre Kunststucke zu bieten Im ersten Akt sind sie als neuseelandische Wilde verkleidet im Finale des zweiten Aktes als die Stummen Die beiden traten 1838 und 1839 auch im Pariser Cirque Olympe mit grossem Erfolg auf 7 Fur Direktor Carl Carl waren sie die Hauptattraktion der Vorfuhrungen wie die prominente Erwahnung auf dem Theaterzettel deutlich zeigte Nestroy hatte die Aufgabe ein passendes Drumherum zu verfassen wofur er etliche seiner fruheren Einfalle verwendete Eine Originalhandschrift ist fur das Werk nicht gefunden worden es gibt aber vier fast genau identischen Theatermanuskripte 8 sowie eine Partitur 9 Eine Quelle fur das Werk ist nicht direkt feststellbar es verwendet allerdings Versatzstucke aus der Tradition des Alt Wiener Volkstheaters Fur die Marokko Szenerie weist Franz H Mautner auf Anklange an Mozarts Die Entfuhrung aus dem Serail hin Otto Rommel sieht Bauerles Zauberspiel Wien Paris London und Constantinopel als mogliche Vorlage da Nestroy 1826 in Brunn darin auftrat Die meisten zeitgenossischen Kritiken beschaftigten sich mit der Leistung der beiden Akrobaten sie wurden mit dem damals beruhmten Artisten Eduard Klischnigg verglichen fur den Nestroy 1836 Der Affe und der Brautigam geschrieben hatte Auch Wenzel Scholz wurde fur seine Darstellung gelobt das Stuck selbst eher nebenbei meist als unbedeutend rezensiert Im Humorist 10 vom 10 Mai war zu lesen Es lasst sich uber dieses neueste Produkt der Nestroy schen Muse mit dem besten Willen nichts Lobenswerthes sagen 11 Johann Nestroy spielte anfangs in Moppels Abenteuer selbst nicht mit er war den ganzen Mai auf Tournee in Pest und Ofen Wenzel Scholz gab den Moppel Franz Gammerler den William Friedrich Hopp den Maikafer Ignaz Stahl den Ramram Eleonore Condorussi die Erilla und Nestroys Lebensgefahrtin Marie Weiler die Hermine Erst ab 5 Juni ubernahm Nestroy von Scholz die Rolle des Moppel Daruber war im Wanderer vom 7 Juni zu lesen Obwohl letzterer im Allgemeinen viel drolliger war und gewisse Momente durch sein komisches Pathos ausserordentlich hob so war Nestroy wieder durch sein classisches Phlegma durch den ungemein lachenerregenden Vortrag gewisser Worte ein genugender Ersatz 12 1844 wurde das Stuck im Leopoldstadter Theater mit Nestroy in der Hauptrolle noch einmal verwendet und zwar als Rahmen fur das Auftreten einer echten dressierten Giraffe Literatur BearbeitenHelmut Ahrens Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht Johann Nestroy sein Leben Societats Verlag Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 7973 0389 0 S 193 Fritz Brukner Otto Rommel Johann Nestroy Samtliche Werke Historisch kritische Gesamtausgabe in funfzehn Banden neunter Band Verlag von Anton Schroll amp Co Wien 1927 S 367 434 614 626 W Edgar Yates Hrsg Johann Nestroy Stucke 12 In Jurgen Hein Johann Huttner Johann Nestroy Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe Jugend und Volk Wien Munchen 1982 ISBN 3 7141 6964 4 S 83 135 177 215 Weblinks BearbeitenBohemia oder Unterhaltungsblatter fur gebildete Stande Theaterbericht vom 19 bis 22 August A Haase 1837 abgerufen am 22 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten Viertel unter Wiener Wald Niederosterreich ist in die Viertel ober und unter dem Wienerwald sudlich der Donau sowie in die Viertel ober und unter dem Manhartsberg nordlich der Donau eingeteilt Steolequeastle ist ein anglisiertes Wortspiel mit dem wienerischen Quastel Quaste auch Rumpumbo W Edgar Yates Johann Nestroy Stucke 12 S 89 W Edgar Yates Johann Nestroy Stucke 12 S 115 W Edgar Yates Johann Nestroy Stucke 12 S 134 Theophile Gautier Histoire de l art dramatique en France depuis vingt cinq ans Band 1 Edition Hetzel Librairie Magnin 1859 S 154 155 1 1 in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus I N 142 407 2 4 in der Theatersammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek Schw 12 Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus MH 710 Der Humorist Zeitschrift fur Scherz und Ernst Kunst Theater Geselligkeit und Sitte Herausgeber Moritz Gottlieb Saphir von 1837 bis 1862 W Edgar Yates Johann Nestroy Stucke 12 S 187 W Edgar Yates Johann Nestroy Stucke 12 S 193 Theaterstucke von Johann Nepomuk Nestroy Sieben Madchen in Uniform Bearbeitung Prinz Friedrich von Corsica Der Zetteltrager Papp Dreyssig Jahre aus dem Leben eines Lumpen Der Einsylbige Der Tod am Hochzeitstage Der unzusammenhangende Zusammenhang Magische Eilwagenreise durch die Comodienwelt Zwey Schussel voll Fasching Krapfen Der gefuhlvolle Kerckermeister Nagerl und Handschuh Humoristische Eilwagen Reise durch die Theaterwelt Zampa der Tagdieb Der konfuse Zauberer Die Zauberreise in die Ritterzeit Genius Schuster und Marqueur Der Zauberer Februar Der Feenball Der bose Geist Lumpacivagabundus Robert der Teuxel Der Tritschtratsch Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus Muller Kohlenbrenner und Sesseltrager Das Verlobungsfest im Feenreiche Die Gleichheit der Jahre Die Fahrt mit dem Dampfwagen Die Familien Zwirn Knieriem und Leim Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab Eulenspiegel Zu ebener Erde und erster Stock Die Ballnacht Der Treulose Die beiden Nachtwandler Der Affe und der Brautigam Eine Wohnung ist zu vermiethen in der Stadt Moppels Abentheuer Das Haus der Temperamente 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