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Prinz Friedrich von Corsica auch Friedrich Prinz von Korsika im ersten Manuskript Prinz Friedrich ist ein historisch romantisches Drama in funf Akten nach Van der Veldes Erzahlung von Johann Nestroy Das Stuck entstand vermutlich bereits 1822 nach Otto Rommel oder 1827 nach Franz H Mautner und wurde erst am 18 Dezember 1841 als Rudolph Prinz von Korsika am Leopoldstadter Theater als Benefizvorstellung fur Alois Louis Grois in Wien uraufgefuhrt und nur einmal wiederholt DatenTitel Prinz Friedrich von CorsicaOriginaltitel Prinz FriedrichFriedrich Prinz von KorsikaRudolph Prinz von KorsikaGattung historisch romantisches DramaOriginalsprache DeutschAutor Johann NestroyLiterarische Vorlage Prinz Friedrich von Carl Franz van der VeldeErscheinungsjahr 1822 oder 1827Urauffuhrung 18 Dezember 1841Ort der Urauffuhrung Leopoldstadter Theater WienOrt und Zeit der Handlung Der 1 Act spielt am deutschen Rheinufer der Stadt Coln gegenuber und in einem nahe gelegenen Walde im September 1735 der 2 Act in Livorno im May 1736 der 3 und 4 Act in Corsica im Juni und der 5 Act in Livorno Anfang Oktober desselben JahresPersonenTheodor Pratendent von Corsica Hassan Gesandter des Dey 1 von Tunis Don Giafferi Marchese Giabicomi Gardehauptmann Salidro Commandant von Porto Vecchio Lucioni Major ein Adjutant ein Feldarzt ein Unteroffizier ein Soldat in corsischen Diensten Franchi Hauptmann in genuesischen Diensten ein Leutnant ein Diener Franchis in genuesischen Diensten Olympia verwitwete Herzogin von Frescobaldi Marquis von Maillebois General in franzosischen Diensten Graf Trevoux Leutnant in franzosischen Diensten Moratti Leutnant Steuermann auf Giafferis Corvette ein spanischer Soldat ein Leutnant der Miliz von Livorno ein genuesischer Procurator dessen Schreiber Lauretta Kammerzofe der Herzogin Bondelli ein Corse Inhaber eines Gasthauses in Livorno Lucia Aufwarterin ein Tunese in Theodors Gefolge ein hollandischer Jude ein Arzt in Livorno ein Bilderhandler in Livorno erster zweiter Unteroffizier der Trabanten in Livorno Fregoso ein Reisender Sohn eines angesehenen Hauses in Genua Friedrich Schmidtberg ein junger Maler v Wachtendonk Historiker und Philolog Horra Anfuhrer einer Zigeunerhorde Wlaska Zigeuner Altmutter Alma Kloska Kilwar Zigeuner Mirina ein Zigeunermadchen Kusko ein Zigeunerbub ein Zigeunerweib Cavaliere und Damen von Livorno Einwohner von Coln Volk von Livorno Trabanten Miliz von Livorno corsische Offiziere und Soldaten genuesische Soldaten Zigeuner und Zigeunerweiber Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Werksgeschichte 3 Zeitgenossische Rezeption 4 Spatere Interpretationen 5 Text 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenWegen eines Duelles mit todlichem Ausgang muss Friedrich vor den Colner Haschern fliehen und wird von einer Zigeunerhorde auf Bitte von Alma versteckt Trevoux bringt einen Brief in dem Friedrichs wahre Herkunft aufgedeckt wird er ist der Sohn des neuen corsischen Konigs Theodor Die Zigeuner verteidigen Friedrich bis er entkommt Der Anfuhrer Horra beschwort Friedrich Wenn das Schicksal einst Euch hochgestellt und ihr dann Gnade uben konnt an meinen Brudern wo s auch sei dann lohnt es mir Erster Akt zehnte Szene 2 In Livorno wird Friedrich von Bondelli erkannt und gehuldigt er sieht Olympia und verliebt sich in sie hat einen Zusammenstoss mit dem genuesischen Procurator und muss auf Giafferis Corvette fliehen die ihn nach Corsica bringt Dort sturzt sich Friedrich sofort in eine Schlacht besiegt die Genueser und nimmt Franchi gefangen den er dann vor der Hinrichtung bewahrt und freilasst Er verlobt sich mit Olympia obwohl er insgeheim Alma nicht vergessen kann Hassan will kein weiteres Geld aus Tunis herbeischaffen um Theodor unter Druck zu setzen Alle Versuche Theodors Hilfe zu bekommen schlagen fehl Als auch noch die Franzosen auf Seite der Genuesen eingreifen und manche Corsen zu Verratern werden muss der Konig fliehen und Friedrich wird gefangen genommen Franchi befreit ihn aus Dankbarkeit aus dem Kerker Friedrich kommt nach Livorno wo er entdeckt dass Olympia den General Maillebois heiraten will Alma stellt sich als die einst von Zigeunern entfuhrte Isabella Giafferis Tochter heraus sie und Friedrich der in den Dienst des Konigs von Neapel tritt finden zusammen Nicht auf der Grosse Hohen bluht des Gluckes Blume Ein stilles Thal erkohr sie sich zum Heiligthume Ein treuer Freund ein treues Weib das ist das Gluck Mir ward s zu Theil ich preise dankbar mein Geschick Funfter Akt siebente Szene 3 Werksgeschichte BearbeitenDie Quelle fur Johann Nestroys historisch romantisches Drama das in vierfussigen Jamben geschrieben war und sein einziger derartiger Versuch blieb ist das Werk Prinz Friedrich Eine Erzahlung aus der ersten Halfte des achtzehnten Jahrhunderts von Carl Franz van der Velde Es wurde 1819 in der Dresdner Abend Zeitung erstmals veroffentlicht und 1820 in Buchform herausgebracht Van der Velde beschreibt die Lebensgeschichte des westfalischen Barons Theodor von Neuhoff der am 15 April 1736 zum Konig von Korsika gewahlt worden war und sich einige Monate in dieser Position halten konnte Im Original sind die gehobenen Passagen des Werkes in Blankversen verfasst 4 Nestroy hat sich mit dem geschichtlichen Hintergrund dem Aufbau und den Schauplatzen sogar dem Dialog eng an die Vorlage gehalten Die Handlung ist bei van der Velde ausfuhrlicher Friedrich kampft als Vizekonig Korsikas und dann als Partisan in den Bergen noch einige Jahre gegen Genueser und Franzosen bis er freien Abzug nach Livorno bekommt Olympia ist die gegen Alma die Tochter des Grafen von Brienne vertauschte Enkelin Wlaskas Viele Jahre spater erzahlt Wachtendonk Friedrich nunmehr neapolitanischer General und Ehemann Almas vom Tod seines Vaters und Olympias weiterem Geschick als Nonne Van der Veldes Werk lasst deutliche Anklange an Schillers Wallenstein erkennen Theodor als Machtpolitiker mit Neigung zur Astrologie wie Wallenstein der erfundene Sohn Friedrich als sein idealistisches Gegenstuck wie Max Piccolomini bei Schiller Die erstmalige Auffuhrung von Nestroys Stuck in Wien erfolgte erst etliche Jahre nach der Entstehung Otto Rommels Annahme des Entstehungsjahres 1822 ist unwahrscheinlich da das Original erst 1820 im Druck erschien 1825 nachgedruckt Es wird geratselt warum Nestroy dieses Werk so lange aufhob ohne offenbar eine Auffuhrung geplant zu haben wenn auch nach einer Notiz im Jahrbuch der Grillparzer Gesellschaft von 1931 eine solche moglicherweise fur 1836 geplant war unter dem Titel Friedrich Schmidtberg oder Das Zigeunermadchen Unbestreitbar war es aber Nestroys erster Versuch als Theater Schriftsteller Als Nestroy von seinem Kollegen Louis Grois um ein Stuck fur dessen Benefizabend gebeten wurde uberliess er ihm seine Jugendsunde Prinz Friedrich die er in Rudolph Prinz von Korsika umbenannte und etwas umanderte So wurde Friedrich zu Rudolph es fehlten der Verrater Salidro der Jude und weitere Nebenfiguren die in gestrichenen Szenen auftraten Dadurch wurde die Handlung allerdings nicht gestrafft sondern eher verworrener Selbst dem Stuck misstrauend spielte Nestroy bei den zwei Auffuhrungen gar nicht erst mit Der finanzielle Erfolg fur Grois war sehr gross da das Publikum neugierig auf einen neuen Nestroy am 18 Dezember 1841 in Scharen ins Theater stromte der Beifall blieb allerdings eher gering Die von Nestroy wie stets eine Parodie erwartenden Wiener lachten uber die unfreiwillige Komik vieler Satze die Kritik blieb ratlos bis verargert Eion offenbar fur die Premiere von Adolf Muller senior komponierter Chor zu dem Schauspiel Rudolph von Joh Nestroy der von den Zigeunern gesungen wird ist in einer Partitur von sechs Blattern erhalten geblieben 5 Der Text dazu ist nicht in Nestroys Handschrift verfasst und es gibt auch keinen Hinweis dass er von ihm stammen konnte Wo der Chor im Stuck vorkam ist nicht mehr feststellbar er wurde vermutlich im 1 Akt entweder am Beginn der 7 Zigeunerlager im Wald bei Coln oder weniger wahrscheinlich am Ende der 10 Szene die Zigeuner verteidigen Friedrich gesungen Der Refrain war von den einzelnen Stimmen mehrfach zu wiederholen Drum sieht er was er haschen kann als Beute der Zigeuner an Zeitgenossische Rezeption BearbeitenDie Wiener Theaterzeitung von Adolf Bauerle schrieb am 20 Dezember 1841 Hr Grois wollte sich ein volles Haus an diesem Abend verschaffen darum wahlte er dieses Stuck Seine Speculation gelang vollkommen aber das Publikum war hiermit nicht zufrieden Das romantische Schauspiel missfiel und nicht ohne Grund Hr Nestroy bleibe bei seinem Genre Man sagt Hr Nestroy habe dieses Stuck schon vor vierzehn Jahren geschrieben Referent will dieses sehr gerne glauben es ist also eine Anfangerarbeit gut Ebenfalls an diesem Tag spottelte Der Humorist von Moritz Gottlieb Saphir Nestroy wie so oft nicht sehr gewogen uber das Werk Ein Kirchweihfest mit einem Leichenzug ein Faschingdienstag mit einem Aschermittwochsgesicht Jokus mit dem Trauerspieldolche Nestroy und ein Schauspiel 6 Spatere Interpretationen BearbeitenHelmut Ahrens nennt das Stuck Nestroys schwachliches Erstlingswerk eine unbedachte dramatische Anfangertat und beschreibt die oben genannte Reaktion des Publikums und der Presse Erstaunlicherweise habe das sonst leicht erzurnbare Vorstadtpublikum den korsischen Sundenfall rasch vergeben eine Reaktion mit der Nestroy nicht unbedingt immer rechnen durfte 7 Gustav Pichler stellt fest Nestroy habe sich mit diesem Stuck der Weltanschauung Ferdinand Raimunds vom kleinen Gluck angenahert 4 Text BearbeitenJohann Nestroy Prinz Friedrich von Corsica Bohlau Taschenbuch Wien 1997 ISBN 3 2059 8799 3 Literatur BearbeitenHelmut Ahrens Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht Johann Nestroy sein Leben Societats Verlag Frankfurt am Main 1982 ISBN 3 7973 0389 0 Gustav Pichler Unbekannter Nestroy Wilhelm Frick Verlag amp Co Wien 1953 S 60 129 135 136 Friedrich Walla Hrsg Johann Nestroy Stucke 1 In Jurgen Hein Johann Huttner Johann Nestroy Samtliche Werke Historisch kritische Ausgabe Jugend und Volk Wien Munchen 1979 ISBN 3 7141 6953 9 S 3 88 347 396 Weblinks BearbeitenPrinz Friedrich auf nestroy at nestroy stuecke 08 abgerufen am 12 Februar 2014 Einzelnachweise Bearbeiten auch Bey in Tunis wurden die Deys schon 1640 von den Muradiden Beys abgelost Pichler Unbekannter Nestroy S 74 Pichler Unbekannter Nestroy S 129 a b Pichler Unbekannter Nestroy S 60 61 Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus M H I N 784 c Pichler Unbekannter Nestroy S 135 Ahrens Bis zum Lorbeer versteig ich mich nicht S 235 Theaterstucke von Johann Nepomuk Nestroy Sieben Madchen in Uniform Bearbeitung Prinz Friedrich von Corsica Der Zetteltrager Papp Dreyssig Jahre aus dem Leben eines Lumpen Der Einsylbige Der Tod am Hochzeitstage Der unzusammenhangende Zusammenhang Magische Eilwagenreise durch die Comodienwelt Zwey Schussel voll Fasching Krapfen Der gefuhlvolle Kerckermeister Nagerl und Handschuh Humoristische Eilwagen Reise durch die Theaterwelt Zampa der Tagdieb Der konfuse Zauberer Die Zauberreise in die Ritterzeit Genius Schuster und Marqueur Der Zauberer Februar Der Feenball Der bose Geist Lumpacivagabundus Robert der Teuxel Der Tritschtratsch Der Zauberer Sulphurelectrimagneticophosphoratus Muller Kohlenbrenner und Sesseltrager Das Verlobungsfest im Feenreiche Die Gleichheit der Jahre Die Fahrt mit dem Dampfwagen Die Familien Zwirn Knieriem und Leim Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab Eulenspiegel Zu ebener Erde und erster Stock Die Ballnacht Der Treulose Die beiden Nachtwandler Der Affe und der Brautigam Eine Wohnung ist zu vermiethen in der Stadt Moppels Abentheuer Das Haus der Temperamente Gluck Missbrauch und Ruckkehr Der Kobold Gegen Torheit gibt es kein Mittel Die verhangnisvolle Faschingsnacht Der Farber und sein Zwillingsbruder Der Erbschleicher Der Talisman Das Madl aus der Vorstadt Einen Jux will er sich machen Die Ereignisse im Gasthofe Die Papiere des Teufels Liebesgeschichten und Heurathssachen Das Quodlibet verschiedener Jahrhunderte Nur Ruhe Eisenbahnheirathen Hinuber Heruber Der Zerrissene Die beiden Herren Sohne Das Gewurzkramerkleeblatt Unverhofft Der Unbedeutende Zwey ewige Juden und Keiner Der Schutzling Die schlimmen Buben in der Schule Martha oder Die Mischmonder Markt Magde Miethung Die lieben Anverwandten Freiheit in Krahwinkel Lady und Schneider Judith und Holofernes Der alte Mann mit der jungen Frau Der Fluchtling Hollenangst Sie sollen ihn nicht haben Karikaturen Charivari mit Heurathszweck Alles will den Prophet n seh n Verwickelte Geschichte Mein Freund Der gutmuthige Teufel Kampl Heimliches Geld heimliche Liebe Theaterg schichten Nur keck Umsonst Tannhauser strittig Ein gebildeter Hausknecht Bearbeitung Zeitvertreib Lohengrin Fruhere Verhaltnisse Hauptling Abendwind Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prinz Friedrich von Corsica amp oldid 204106113