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Mengden ursprunglich Mengede ist der Name eines westfalischen spater auch baltischen Uradelsgeschlechts Zweige der Familie bestehen bis heute fort Stammwappen derer von MengdenWappen der Grafen von Mengden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Westfalischer Stamm 1 2 Baltischer Stamm 2 Besitz 3 Wappen 4 Angehorige 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht fuhrt seinen Namen nach dem gleichnamigen Stammhaus bei Mengede und erscheint zuerst mit Ernestus de Mengede am 25 Juni 1249 1 2 nach Steinen bereits im Jahre 1230 mit Ludolfus de Mengede Senator zu Dortmund sowie 1257 mit dem Ritter Wilhelm de Mengede Von Anbeginn sind zwei Stamme bekannt deren genealogischer Zusammenhang ungesichert ist Westfalischer Stamm Bearbeiten Die Mengede waren im 13 Jahrhundert Ministerialen im Ritterstand der Grafen von Berg gleichzeitig aber Lehnsnehmer der Grafen von Arnsberg Grafen von Limburg Isenburg Grafen von Tecklenburg und Edelherren von Ardey 3 Die gesicherte Stammreihe welche sich uber funf Generationen dokumentieren lasst beginnt mit Ritter Everhardus de Mengede 1306 der in den Jahren 1275 bis 1295 urkundlich auftrat Unter seinen Sohnen Ernst und Johann fand am 8 Mai 1306 die Erbteilung des vaterlichen Besitzes statt so dass der altere welcher auch Stuhlherr im Freigericht Mengede war die Burg erhielt Den erblichen Besitz am Freigericht hatte die Familie mindestens anteilig bis ins 15 Jahrhundert inne Nach verschiedenen Wohnsitzen fuhrten die westfalischen Mengde im Mittelalter teilweise Beinamen wie Osthof oder Dunowe und einige weitere 3 Gisebert und Hermann Mengede unterzeichneten 1419 und 1426 den Vertrag der markischen Ritterschaft 4 1499 siegelte Johann von Mengede erstmals mit Helmschmuck den beiden Straussenfedern 3 Mit Albert von Mengden 1461 einem ebenfalls Everhardus de Mengede 1306 jedoch unsicher zugeschriebenen Sohn beginnt die durchgangige Stammreihe des bis in jungste Zeit fortbestehenden westfalischen Stammes Sein Sohn Schotte von Mengden nach 1504 war Herr auf Westonnen das bis ins 17 Jahrhundert bei der Familie blieb Siegmund von Mengden vor 1800 war Kammerprasident in Corvey 4 Die Familie stellte mehrfach Offiziere in der preussischen Armee 5 Die Bruder Bruno 1891 Hans und Friedrich von Mengden 1895 immatrikulierten sich am 12 April 1907 bei der Adelsklasse der Ritterschaft im Konigreich Bayern 2 Friedrich von Mengden setzte den Stamm fort 5 Baltischer Stamm Bearbeiten Mit Johann von Mengden genannt Osthof 1469 welcher ab 1450 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland war erscheint die Familie dort erstmals Die durchgangige Stammreihe in Livland beginnt mit Engelbrecht van Mengden nach 1495 der am 28 Februar 1490 seine Guter in den Kirchspielen Lemsal und Ubbenorm gegen den Hof Altenwoga dem spateren Stammgut das noch heute im Lettischen auf die Mengden zuruckfuhrend Mengele heisst tauscht Er war mit Kone Hastfer vermahlt sein Sohn Ernst vor 1549 setzt den Stamm fort Unter des letztgenannten Sohnen Engelbrecht II von Mengden nach 1560 und Ernst II von Megden nach 1590 teilte sich die Familie in die beiden Hauptlinien Altenwoga 1714 und Kussen 6 3 Die Linie Kussen untergliedert sich mehrfach unter anderem in einen russischen Zweig und den Zweig Idsel Sinohlen der bis in die Gegenwart im Freiherren und Grafenstand bluht 3 Im 17 Jahrhundert hatte einzelne Angehorige massgeblichen Einfluss auf die Landesgeschicke Livlands dass sowohl der Mengdenschen Epoche geschrieben wird als das diese Zeit auch als eine erste Blutezeit der Familie angesehen wird 3 Der Familie Mengden sind verschiedene Standeserhebungen zuteilgeworden Am 12 Juli 1653 wurde Otto von Mengden 1596 1681 Erbherr auf Kussen Ogershof und Lubey als Freiherr von Altenwoga in den schwedischen Freiherrenstand gehoben 1731 erfolgte fur Freiherr Carl Johan von Mengden Erbherr auf Orgershof sowie koniglich schwedischer Kammerherr und Rittmeister die Introduzierung bei der Freiherrenklasse der schwedischen Ritterschaft Nr 198 7 Sein Enkel Ernst Reinhold von Mengden 1725 1798 Erbherr auf Zarnikau und livlandischer Landrat wurde am 22 Juni 1774 in Wien mit dem Pradikat Hoch und Wohlgeboren und Wappenbesserung in den Reichsgrafenstand gehoben Er starb ohne einen Sohn zu hinterlassen Ernst Burchard von Mengden 1738 1798 Erbherr auf Idsel und Kaugershof sowie kaiserlicher russischer Legationsrat ein Urenkel des eingangs genannten Otto wurde am 27 Juli 1779 in den Reichsgrafenstand gehoben Seine Deszendenten lebten noch im 20 Jahrhundert in Frankreich und Russland 3 Die Barone Mengden immatrikulierten sich 1742 Nr 39 die Herren von Mengden 1745 und 1747 Nr 40 bei der Livlandischen Ritterschaft 3 1780 erfolgte auch die Immatrikulation bei der Kurlandischen Ritterschaft fur Graf Johann von Mengden a d H Zarnikau 2 Die russische Bestatigung des Baronstitels erhielt Waldemar Ernstowitsch von Mengden am 20 September 1848 Durch Senatsukas Nr 100002 vom 7 Dezember 1854 fur die livlandische Linie und durch kaiserlichen Ukas vom 22 Januar 1868 fur den russischen Ast wurde die Berechtigung zur Fuhrung des Baronstitels gewahrt Die russische Anerkennung des Grafentitels fur Witwe und Sohn des Grafen Friedrich von Mengden Erbherr auf Teilitz und Unnikull erging am 4 Juli 1861 2 Baron Gustav Johann von Mengden machte im Jahre 1852 der evangelischen Kirche zu Nieder Ingelheim eine Schenkung bestehend aus einem Altar zwei Altardecken einem Kirchenstuhl und einer Kirchentur im Gesamtwert von 905 Gulden Der Grossherzog Ludwig III bestatigte die Schenkung 8 Besitz Bearbeitenin Livland Lettischer Distrikt Abgunst bei Neuermuhlen Alt Laitzen Altenwoga Bebetzky Berson Dewen Eckhof Engelhardshof Erkull Fetheln Helfreichshof Hessenhof Idsel Kadfer mit Lindenhof und Ahlenhof Kaugershof Kippendorf Kolzen mit Eykasch Kujen Kussen Lappier mit Koskullshof Laudon Lubahn Lubey Mahlenhof Maikendorf mit Koperbeck Metack Nachtigall Neuhof Odensee Odsen Ogershof mit Ecken Planup Praulen Russel Salzenau Saussen Sawensee Segowsky Stahlenhof Stolben Sunzel Sussikas Zarnau Zarnikau und Zempen Estnischer Distrikt Alt Kollitz Carolen Duckershof Meyershof Neu Suislep Pennikull Polks Saarahof und WerrohofZur Zeit der Einziehung der Guter durch die Letten im Jahre 1919 waren noch Ballod Eck Sinohlen Fistehlen Golgowsky mit Weissenhof sowie Stubbensee im Familienbesitz 3 in Westfalen Gardbeck Hiltrop Steinhausen Westhofen Westonnen und Wickede in Preussen Friedrichshuld 9 Die Grafen Mengden besassen im Baltikum u a Kaugershof Mohjan Teilitz und Unnikull waren ebenfalls im Besitz der Burg Klopp bei Bingen am Rhein 10 nbsp Wappen der Mengden im westfalischen WappenbuchWappen BearbeitenDas Stammwappen ist viermal von Silber und Schwarz geteilt es zeigt somit in Silber zwei schwarze Balken Auf dem gekronten Helm mit schwarz silbernen Decken ein wie der Schild gezeichneter offener Adlerflug 2 Im westfalischen Wappenbuch ist es mit Turkenbund und zwei wie der Schild bezeichneten Straussenfedern als Helmzier dargestellt Angehorige BearbeitenJohann von Mengden genannt Osthof um 1400 1469 Landmeister des Deutschen Ordens in Livland in den Jahren 1450 bis 1469 Engelbrecht von Mengden 1587 1648 Ritterschaftshauptmann und Landrat in Livland Ernst von Mengden 1593 1655 Ritterschaftshauptmann in Livland Landrichter in Pernau Otto von Mengden 1596 1681 livlandischer Diplomat in schwedischen Diensten Landrichter in Kokenhusen livlandischer Landmarschall 1653 schwedischer Freiherrenstand Gustav von Mengden 1625 1688 Ritterschaftshauptmann und Landmarschall in Livland Landrichter und Major der livlandischen Adelsfahne Gustav Mengden 1627 1688 schwedischer Barockkomponist Georg von Mengden 1628 1702 russischer Generalmajor Magnus Gustav von Mengden 1663 1726 Landmarschall in Livland Johann Albrecht von Mengden 1663 1720 Landmarschall und Landrat in Livland Carl Friedrich von Mengden 1666 1784 Landrat in Livland schwedischer Generalleutnant Karl Ludwig Mengden 1706 1759 60 russischer Staatsmann Ritter des Alexander Newski Ordens Ende 1741 von Trubezkoi zum Tode verurteilt Anfang 1742 in die Verbannung nach Sibirien geschickt Auguste Juliane von Mengden 1719 1760 erste Hofdame der Kaiserin Anna Carl Gustav von Mengden 1723 1775 Landmarschall in Livland schwedischer Major Johann Karl Friedrich von Mengden 1730 1796 preussischer Generalleutnant Burchard von Mengden 1738 1798 Landrat in und Gouverneur von Livland 1779 Reichsgrafenstand Gotthard Johann von Mengden 1752 1786 polnischer Generalmajor und Generaladjutant Siegmund von Mengden vor 1800 Kammerprasident in Corvey Michael von Mengden 1777 81 1855 russischer Generalmajor Teilnehmer an den Befreiungskriegen Dekabrist Georg von Mengden 1861 1917 russischer General und Kommandant eines Kavallerieregiments Guido von Mengden 1896 1982 deutscher Sportfunktionar Bruno von Mengden 1934 2022 deutscher Generalmajor der Bundeswehr Hans Jurgen von Mengden 1939 Internist Kardiologe Intensivmediziner Lida von Mengden 1947 deutsche Kunsthistorikerin Fritz von Mengden 1959 Herr auf Gut Suhns Waltraut von Mengden 1954 deutsche MedienmanagerinLiteratur BearbeitenGabriel Anrep Svenska adelns attar taflor Band 2 Stockholm 1861 S 902 904 Gustaf Elgenstierna Den introducerade svenska adelns attartavlor Bd 5 Stockholm 1930 Stammreihe u altere Genealogie Genealogisches Handbuch der freiherrlichen Hauser A 11 Band 69 der Gesamtreihe S 236 244 Limburg Lahn 1979 Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VIII Band 113 der Gesamtreihe S 423 424 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1997 ISSN 0435 2408 Genealogisches Handbuch der livlandischen Ritterschaft Band 2 Gorlitz 1943 S 1172 1218 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adligen Hauser A 1920 Stammreihe u altere Genealogie 1928 Stamm A Stammreihe Stamm B Stammreihe u altere Genealogie 1932 1942 Nachtrage Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1936 1940 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Graflichen Hauser 1846 1930 1874 u 1879 Albert K Homberg Geschichtliche Nachrichten uber Adelssitze und Ritterguter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer Band 11 Munster 1975 S 31 35 Garbeck Band 18 1978 S 142 150 Westonnen August Wilhelm Hupel Neue nordische Miscellaneen Band 9 und 10 Riga 1794 S 178 182 Band 15 bis 17 1788 S 320ff Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 6 Leipzig 1865 S 229 230 Karl von Mengden Allianzen adelicher Familien In Vierteljahresschrift fur Heraldik Sphragistik und Genealogie 9 1881 S 172 183 Karl von Mengden Stammtafel der Freiherren von Mengden In Der Deutsche Herold 15 1884 S 110 Johann Friedrich von Recke C E Napiersky und Theodor Beise Allgemeines Schriftsteller und Gelehrten Lexikon der Provinzen Livland Esthland und Kurland Band 3 Mitau 1831 S 200 201 Johann Dietrich von Steinen Westphalische Geschichte Band IIIa Verlag Meyer Lemgo 1757 S 564 ff Mengden In Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 18 Mekaniker 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Regierungsblatt des Grossherzogtum Hessen 1853 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Berlin 1856 S 95 Ernst Heinrich Kneschke Deutsche Grafenhauser der Gegenwart Leipzig 1853 Band 2 S 101 103 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mengden Adelsgeschlecht amp oldid 226253769