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Martin Heinrich Franz Hans Freiherr von Oldershausen 24 November 1865 in Hildesheim 23 Juli 1924 in Hamburg war ein deutscher Generalleutnant der Reichswehr Martin von Oldershausen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 2 1 Erster Weltkrieg 1 2 2 Nachkriegszeit 1 3 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Martin entstammte dem niedersachsischen Uradelsgeschlecht von Oldershausen Er war der alteste Sohn des k u k Rittmeisters Ernst von Oldershausen 1827 1895 und dessen Ehefrau Auguste geborene Haller 1837 1917 Sein jungerer Bruder Erich avancierte spater ebenfalls zum Generalleutnant und war wahrend des Ersten Weltkriegs Chef des Feldeisenbahnwesens Militarkarriere Bearbeiten Oldershausen trat am 10 April 1884 als chargierter Fahnrich in das 1 Leib Grenadier Regiment Nr 100 der Sachsischen Armee in Dresden ein Dort erhielt er am 21 Dezember 1884 das Patent zu diesem Dienstgrad und wurde am 18 September 1885 zum Sekondeleutnant befordert Am 1 April 1887 wurde Oldershausen nach Freiberg in das 1 Jager Bataillon Nr 12 versetzt am 21 Juni 1892 zum Premierleutnant befordert und vom 1 Oktober 1892 bis 21 Juli 1895 zur Preussischen Kriegsakademie nach Berlin kommandiert Nach Ruckkehr in den Truppendienst versah Oldershausen noch neun Monate Dienst im 1 Jager Bataillon Nr 12 wurde dann in sein Stammregiment versetzt und gleichzeitig zum Grossen Generalstab der Preussischen Armee kommandiert Dort erfolgte am 16 September 1898 seine Beforderung zum Hauptmann Als solcher kehrte Oldershausen am 25 Oktober 1897 in das 1 Jager Bataillon Nr 12 zuruck und war dann vom 24 Marz bis 15 September 1898 zur Vertretung des Adjutanten der 1 Infanterie Brigade Nr 45 kommandiert Anschliessend wurde er zum Adjutant ernannt Von diesem Posten wurde Oldershausen mit der Ernennung zum Kompaniechef im 1 Jager Bataillon Nr 12 am 19 April 1901 abberufen Nach uber dreijahriger Tatigkeit im Bataillon folgte am 28 Oktober 1904 seine Ernennung zum Ersten Generalstabsoffizier im Stab der 4 Division Nr 40 in Chemnitz Als Major seit 20 April 1906 ubernahm Oldershausen am 16 April 1907 dann das III Bataillon des in Chemnitz stationierten 5 Infanterie Regiments Kronprinz Nr 104 Vom 27 Januar 1911 bis 19 Juni 1912 war er dann Kommandeur des I Bataillons des 6 Infanterie Regiments Konig Wilhelm II von Wurttemberg Nr 105 in Strassburg und wurde anschliessend nachdem er am 22 Marz 1912 Oberstleutnant geworden war zum Regimentsstab versetzt Erster Weltkrieg Bearbeiten Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Oldershausen zum Kommandeur des in Aufstellung befindlichen Landwehr Infanterie Regiments Nr 106 in Plauen ernannt Das Kommando trat er jedoch nicht an sondern wurde stattdessen zum Kommandeur des 6 Infanterie Regiments Konig Wilhelm II von Wurttemberg Nr 105 ernannt da der bisherige Kommandeur bei Mulhausen gefallen war Am 19 August 1914 wurde Oldershausen zum Oberst befordert Mit seinem Regiment kampfte er zunachst in den Vogesen Dabei konnte Oldershausen das Vorgehen des XV Armee Korps sudwestlich Lutzelburg erfolgreich absichern wofur er am 9 September 1914 mit dem Ritterkreuz des Militar St Heinrichs Ordens beliehen wurde 1 Anfang September verlegte er das Regiment nach Nordfrankreich und kampfte dort Mitte des Monats in der Schlacht an der Aisne Wahrend der Flandernschlacht gelang es ihm trotz Verwundung Gheluvelt zu erobern Damit verbunden war das Einbringen von vierzig feindlichen Offizieren sowie 2000 Mannschaften Fur seinen Einsatz zeichnete ihn Friedrich August III am 13 November 1914 mit dem Komtur II Klasse des Militar St Heinrichs Ordens aus 2 Die folgenden Monate lag das Regiment im Stellungskrieg in Flandern Am 2 Marz 1915 gab Oldershausen das Kommando ab und wurde zum Chef des Generalstabes des VIII Reserve Korps unter dem Kommandierenden General Friedrich Fleck ernannt In dieser Position konnte er sich wahrend der Winterschlacht in der Champagne erstmals bewahren und den Grossangriff franzosischer Truppen abschlagen Ende Mai 1915 erhielt Oldershausen den Rang als Brigadekommandeur Auch in der Herbstschlacht in der Champagne konnte das Korps seine Stellungen behaupten Oldershausen trat dann am 3 Juli 1916 als Chef des Generalstabes zur 3 Armee unter Generaloberst Karl von Einem uber Hier hatte er dann ab Mitte April 1917 massgeblichen Anteil an den Abwehrerfolgen wahrend der Schlacht an der Aisne Wilhelm II verlieh ihm daraufhin am 20 Mai 1917 die hochste preussische Tapferkeitsauszeichnung den Orden Pour le Merite Am 30 November 1917 wurde Oldershausen mit Patent vom 6 November 1917 zum Generalmajor befordert Als solcher folgte am 30 Januar 1918 seine Ernennung zum Kommandeur der 24 Reserve Division 2 Koniglich Sachsische die zum Verbund der 17 Armee gehorte und sich in der Folgezeit auf eine Offensive vorbereitete Am 21 Marz 1918 trat die Division zu Beginn der Grossen Schlacht in Frankreich zum Angriff an und konnte in dreitagigen Kampfen die englischen Stellungen bei Inchy durchbrechen und am Abend des 23 Marz Ruyaulcourt erobern Hierbei wurden neben 307 Gefangenen auch elf Geschutze sowie 116 Maschinengewehre erbeutet Mit dem Ende der Offensive war die Division in Kampfen zwischen Arras und Albert verwickelt und konnte Mitte Juni bei Caudry feindliche Angriffe abwehren Ab 20 Juli 1918 stand der Grossverband sudlich der Aisne Hier kampfte sie an der Vesle und bei Laon bevor sie Ende August aus der Front gezogen wurde Nach einer kurzen Erholungsphase kam die Division bereits Mitte September 1918 zwischen Aisne und Ailette zuruck an die Front und verhinderte hier Anfang Oktober den Ubergang franzosischer Streitkrafte uber den Aisne Kanal Darauf folgte der Ruckzug in die Hundingstellung Oldershausen gab am 2 November 1918 das Kommando uber seine Division ab und wurde zum Chef des Generalstabs der Armeeabteilung A ernannt Mit dieser stand er in den letzten Kriegstagen im Elsass und fuhrte die unterstellten Truppen nach dem Waffenstillstand von Compiegne in die Heimat zuruck Dort wurde Oldershausen nach der Demobilisierung der Armeeabteilung Ende Dezember 1918 von seiner Stellung enthoben Nachkriegszeit Bearbeiten Oldershausen wurde dann am 1 Februar 1919 mit der Fuhrung der 32 Division 3 Koniglich Sachsische beauftragt und war zugleich von Marz bis Mai 1919 Kommandeur der Freiwilligen Grenzjager Brigade 1 Diese formierte sich bei Bautzen und war im Grenzschutz gegen die Tschechoslowakei im Einsatz 3 Unter Belassung in seiner Stellung als Divisionsfuhrer wurde Oldershausen Ende Mai 1919 zur besonderen Verfugung in das Sachsische Ministerium fur Militarwesen kommandiert Von beiden Verwendungen wurde Oldershausen am 30 September 1919 entbunden und anschliessend als Nachfolger von Major Karl von Stockhausen als Chef des Generalstabes des Reichswehr Gruppenkommandos 1 in die Vorlaufige Reichswehr ubernommen Ebenso wie bereits Stockhausen zeigte sich Oldershausen skeptisch gegenuber den Planen seines Vorgesetzten General der Infanterie Walther von Luttwitz die spater zum Kapp Putsch fuhrten 4 Aufgrund seiner Loyalitat zur Regierung wahrend des Putsches blieb Oldershausen unter dem neuen Befehlshaber des Gruppenkommandos 1 Walter von Bergmann bis zum 30 Mai 1920 im Dienst und stand dann bis 30 August 1920 zur besonderen Verfugung des Reichswehrministeriums Der Reichswehrminister Otto Gessler ernannte ihn anschliessend zum Entwaffnungskommissar der Reichsregierung Im Zuge der weiteren Reduzierung des Ubergangsheeres zur Reichswehr wurde Oldershausen am 31 Dezember 1920 mit dem Charakter als Generalleutnant zur Disposition gestellt und in den Ruhestand verabschiedet Familie Bearbeiten Oldershausen hatte sich am 16 September 1896 in Plauen mit Frida von Polenz 1876 1917 verheiratet Nach ihrem Tod ehelichte er am 5 Juni 1918 in Koln Else Haugk 1889 Aus den Ehen gingen die Kinder Sibylle 1897 und Hans 1920 hervor Literatur BearbeitenKarl Friedrich Hildebrand Christian Zweig Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 2 H O Biblio Verlag Bissendorf 2003 ISBN 3 7648 2516 2 S 527 528 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band II M Z Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 91 92 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1922 Zweiundsiebzigster Jahrgang Justus Perthes Gotha 1921 S 586 Weblinks BearbeitenMartin von Oldershausen in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden 1736 1918 Ein Ehrenblatt der Sachsischen Armee Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1937 S 494 Der Koniglich Sachsische Militar St Heinrichs Orden 1736 1918 Ein Ehrenblatt der Sachsischen Armee Wilhelm und Bertha von Baensch Stiftung Dresden 1937 S 101 Georg Tessin Deutsche Verbande und Truppen 1918 1939 Biblio Verlag Osnabruck 1974 ISBN 3 7648 1000 9 S 78 Harold J Gordon Jr Die Reichswehr und die Weimarer Republik Verlag fur Wehrwesen Bernard amp Graefe Frankfurt am Main 1959 S 113 Normdaten Person GND 133676242 lobid OGND AKS VIAF 3669651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oldershausen Martin vonALTERNATIVNAMEN Martin Heinrich Franz Hans Freiherr von Oldershausen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant der ReichswehrGEBURTSDATUM 24 November 1865GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 23 Juli 1924STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin von Oldershausen amp oldid 235529445