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Die katholische Pfarr 1 und Wallfahrtskirche Maria Schmerzen in Waldkirch einem Ortsteil von Winterbach im Landkreis Gunzburg im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben wurde 1745 von Joseph Dossenberger errichtet Aus dieser Zeit sind Stuck und Fresken erhalten Das Gnadenbild eine Pieta wird um 1510 datiert Die Kirche ist ein geschutztes Baudenkmal 2 Maria Schmerzen in Waldkirch von NordenMaria Schmerzen in Waldkirch von Suden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Deckenbilder 5 Emporenbilder 6 Ausstattung 7 Orgel 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Urkunden aus der Zeit um 1300 werden Siedlung und Kirche Welschenkirche erstmals erwahnt Uber den Ursprung der Wallfahrt ist jedoch nichts bekannt In der Ortschronik sind ab dem 14 Jahrhundert mehrmals Stiftungen an Unsere Liebe Frau von Waldkirch vermerkt Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde die alte Kirche abgebrochen und 1668 69 durch einen Neubau ersetzt Zwischen 1695 und 1697 erhielt die Kirche durch Schreiner Bildhauer und Maler aus Lauingen ihre Innenausstattung Vermutlich wurde ab dem Ende des 17 Jahrhunderts die Wallfahrt wiederbelebt Wie aus dem Mirakelbuch des Pfarrers Johann Ulrich Rimmele aus dem Jahr 1749 hervorgeht kamen die Wallfahrer vor allem aus dem Holzwinkel der Gegend zwischen Zusam Mindel und Donau Besonders Mutter erhofften sich Hilfe fur ihre kranken Kinder Als Dank fur Heilungen erhielt die Kirche hohe Geld und Naturalspenden die den prachtigen Neubau der Wallfahrtskirche im Jahr 1745 ermoglichten Ende des 18 Jahrhunderts im Zeitalter der Aufklarung und im Zusammenhang mit dem Josephinismus den Reformen des Kaisers Joseph II die auch das in der habsburgischen Markgrafschaft Burgau gelegene Waldkirch betrafen ging die Wallfahrt zuruck Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp GlockenturmAn der Nordseite des Langhauses erhebt sich der mit einer Zwiebelhaube gedeckte Turm Auf seinem quadratischen Unterbau sitzt ein zweigeschossiger oktogonaler Aufbau der mit Eckpilastern verstarkt und von rundbogigen Klangarkaden durchbrochen ist Die Fenster von Langhaus und Chor sind an den Aussenwanden mit einem Dekor von gemalten Pilastern und Muschelwerk umrahmt Die Eingange zur Kirche befinden sich an der Nord und Sudseite nbsp Portal nbsp Aussenfassade mit RocailledekorInnenraum Bearbeiten Das Langhaus ist einschiffig in vier Achsen unterteilt und von einer Flachdecke uber einer Kehle gedeckt Der eingezogene Chor ist innen halbrund und aussen dreiseitig geschlossen Die Wande von Chor und Langhaus gliedern Doppelpilaster und grosse Fenster mit geschweiften Bogen Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine Doppelempore mit geschweiften Brustungen die auf Vierkantpfeilern aus Holz aufliegt Auf der oberen Empore ist die Orgel untergebracht Stuck BearbeitenDer Stuckdekor stammt aus der Erbauungszeit der Kirche und wurde vom Baumeister Joseph Dossenberger selbst ausgefuhrt Die Stuckkartuschen uber den Pilasterkapitellen rahmen kleine Freskenbilder mit der Darstellung von Heiligen die von den Bartholomaern verehrt wurden wie der heilige Tosso der im 8 Jahrhundert Bischof von Augsburg war der Missionar Gisilarius der Martyrer Aquilinus der heilige Florinus der heilige Ivo der Schutzpatron der Juristen und der heilige Valentin von Ratien der als einer der ersten Bischofe von Passau gilt nbsp Heiliger Valentinus nbsp Heiliger Ivo nbsp Heiliger Gisilarius nbsp Heiliger AquilinusDeckenbilder Bearbeiten nbsp ChorfreskoDie Deckenfresken wurden von Anton Enderle 1700 1761 aus Gunzburg dem Onkel von Johann Baptist Enderle 1725 1798 geschaffen Zentrales Thema des Chorfreskos ist die Schmerzensreiche Mutter zu deren Fussen Bittsteller und Leidgeprufte Gnadenbriefe als Zeichen ihrer Erhorung in Handen halten Die Fresken in den seitlichen Kartuschen stellen die Sieben Schmerzen Mariens dar die Beschneidung Jesu die Flucht nach Agypten den zwolfjahrigen Jesus im Tempel die Kreuztragung die Kreuzigung die Kreuzabnahme und die Grablegung Am linken Rand des Freskos ist die Inschrift angebracht Anno 1745 Funditus AEdificata est Ecclesia B V Alariae Sub me J U R Im Jahr 1745 wurde diese Kirche unter dem Schutz der seligen Jungfrau grundgelegt und aufgebaut unter mir Johann Ulrich Rimmele nbsp Bittsteller mit Gnadenbriefen darunter Inschrift nbsp Jesus tragt das Kreuz nbsp Jesus unter den SchriftgelehrtenAuf dem Fresko des Langhauses thront unter der Dreifaltigkeit Maria als Himmelskonigin der Johannes Nepomuk als Zeichen seiner Wahrung des Beichtgeheimnisses seine Zunge darbietet Rechts dahinter schweben der heilige Rochus der heilige Leonhard und der heilige Wendelin Auf der linken Seite empfangt der heilige Philipp Neri der Grunder der Oratorianer von Maria einen Ring als Symbol ihrer mystischen Vermahlung Daneben stehen die Heiligen Sebastian Antonius und Isidor Auf der unteren Bildhalfte halten Engel eine Abbildung der Kirche Maria Schmerzen Am ausseren Bildrand werden die vier Erdteile dargestellt die alle Maria verehren Sie wechseln mit Szenen aus dem Marienleben Maria Geburt Maria Verkundigung Heimsuchung Mariens Maria Reinigung Das Deckenfresko tragt die Signatur Ant Enderle Pinxit 1745 Uber der Orgelempore wird Maria als Mondsichelmadonna dargestellt wie sie nach der Offenbarung des Johannes einer Schlange den Kopf zertritt Zu ihrer Linken sitzen der heilige Ulrich Ignatius von Loyola und Aloisius von Gonzaga zu ihrer Rechten die heilige Afra Franz Xaver und Stanislaus Kostka Die Darstellung von Ignatius von Loyola und Franz Xaver der Grunder des Jesuitenordens ist ein Hinweis auf das Bartholomaer Institut einer klosterahnlichen an den Jesuiten orientierten Lebensgemeinschaft von Weltpriestern das von Bartholomaus Holzhauser 1613 1658 gegrundet wurde In Waldkirch bestand eine Zweigniederlassung des Dillinger Bartholomaer Instituts das die Wallfahrt betreute nbsp Maria als Mondsichelmadonna umgeben von Heiligen nbsp Maria mit Philipp Neri Johannes Nepomuk und Heiligen unten Darstellung der Kirche nbsp Verkundigungsszene und Signatur des MalersEmporenbilder Bearbeiten nbsp EmporenbildDie oberen Emporenbilder sind Konig David links und der heiligen Cacilia rechts gewidmet Das mittlere Gemalde stellt den Propheten Jeremias dar der das zerstorte Jerusalem beweint und in seiner Klage an Maria erinnert die um ihren toten Sohn trauert Auch das mittlere Bild der unteren Empore ist der Trauer gewidmet Es zeigt die heilige Anna die Mutter Marias die Klagelieder wegen ihrer langen Kinderlosigkeit singt Im Hintergrund wird die sogenannte Opferung Mariens geschildert die von ihren Eltern Anna und Joachim in den Tempel gebracht wird Die ausseren Bilder haben die Verehrung des Kreuzes zum Thema Ausstattung Bearbeiten nbsp KanzelDie spatgotische Madonna neben dem sudlichen Seitenaltar Josephsaltar stammt aus der Wallfahrtskapelle Frauenbrunn Der linke Seitenaltar birgt das Gnadenbild und Ziel der Wallfahrt eine Pieta auch Vesperbild genannt Es ist aus Holz geschnitzt und wird in die Zeit um 1510 datiert Auf dem linken Seitenaltar steht uber dem Gnadenbild eine uberlebensgrosse Figur des heiligen Nepomuk Im Auszugsbild sind der heilige Sebastian und der heilige Rochus dargestellt Die Skulptur auf dem rechten Seitenaltar stellt den heiligen Leonhard dar Das Auszugsbild ist dem heiligen Antonius und dem heiligen Wendelin gewidmet Der Hochaltar ist eine Arbeit des Dillinger Bildhauers Johann Michael Fischer 1717 1801 Der Altar wird von Gottvater bekront der von einem Strahlenkranz umgeben ist und die Weltkugel und ein Zepter in den Handen halt Darunter schwebt eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes In der Mitte des Altares ist der gekreuzigte Christus dargestellt zu dessen Fussen Maria Magdalena kniet Links steht Maria auf der rechten Seite der Apostel Johannes der Lieblingsjunger Jesu Zu beiden Seiten des Kreuzes schweben Engel die die Leidenswerkzeuge halten Auf dem Tabernakel ist das Lamm Gottes dargestellt das auf dem Buch mit sieben Siegeln liegt Die Kreuzweggemalde stammen aus der Erbauungszeit der Kirche Am Korpus der Kanzel sind die Symbole der vier Evangelisten dargestellt Den Schalldeckel bekront ein Pelikan der fur die selbstlose Liebe den Opfertod und die Auferstehung Christi steht nbsp Madonna mit Kind nbsp Hochaltar nbsp Engel am HochaltarOrgel Bearbeiten nbsp Doppelempore mit OrgelDie Orgel ist im oberen Teil der zweistockigen Empore eingebaut Sie wurde im Jahr 2009 von dem Orgelbauer Andreas Offner aus Kissing neu geschaffen In dem funfachsigen Prospekt stehen in jedem Flachfeld funf Prospektpfeifen Das Instrument verfugt uber 14 Register die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind 3 Die Disposition lautet wie folgt I Hauptwerk C f3Principal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Quinte 2 2 3 Super Oktave 2 Mixtur 1 1 3 Pedal C d1Subbass 16 Gedecktbass 8 Koppeln II I I P II PLiteratur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Bruno Bushart und Georg Paula Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern III Schwaben Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1989 ISBN 3 422 03008 5 S 1036 1037 P Maurus Mayer Waldkirch Mariae Schmerzen Katholisches Pfarramt Mariae Schmerzen Hrsg Waldkirch Winterbach Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Schmerzen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Waldkirch Maria Schmerzen Bistum Augsburg Denkmalliste fur Winterbach PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege Denkmalnummer D 7 74 196 11 Orgeln nach 1950 im Bistum Augsburg Auswahl Bistum Augsburg48 477975 10 481498 Koordinaten 48 28 40 7 N 10 28 53 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schmerzen Waldkirch amp oldid 215665507