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Der Rat der Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands auch Lutherrat genannt war ein im Kirchenkampf erreichter Zusammenschluss der lutherischen Landeskirchen in Deutschland Er war der Vorlaufer der Vereinigten Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Vertreter der Landeskirchen und Bruderrate 2 1 Bayern 2 2 Braunschweig 2 3 Danzig 2 4 Elsass Lothringen 2 5 Eutin 2 6 Hamburg 2 7 Hannover 2 8 Lippe lutherische Klasse 2 9 Lubeck 2 10 Mecklenburg 2 11 Posen 2 12 Sachsen 2 13 Schaumburg Lippe 2 14 Schlesien 2 15 Schleswig Holstein 2 16 Thuringen 2 17 Wurttemberg 2 18 Standiger Gast 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Grundung des Rates der Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands wurde am 11 Marz 1936 durch Vertreter der Landeskirchen von Bayern Wurttemberg und Hannover die drei lutherischen Kirchen die zu den intakten Kirchen gehorten sowie die Landesbruderrate der lutherischen Landeskirchen von Sachsen Mecklenburg und Thuringen beschlossen 1 und am 18 Marz 1936 vollzogen 2 Schon 1934 hatte Landesbischof August Marahrens den Lutherischen Rat gegrundet um die lutherischen Kirchen in Deutschland enger zu verbinden Unmittelbarer Anlass der Initiative Meisers war nun die bei der vierten Bekenntnissynode im Februar 1936 in Bad Oeynhausen zutage getretene Spaltung der Bekennenden Kirche in einen gemassigten Flugel der zu einer Zusammenarbeit mit dem Reichskirchenministerium von Hanns Kerrl bereit war und dem radikalen bzw dahlemitischen Flugel der dies ablehnte Insbesondere den Anspruch der Bekenntnissynode die einzige rechtmassige evangelische Kirche in Deutschland zu sein sahen die Vertreter des Luthertums als Angriff auf die Landeskirchen und als Missachtung des Bekenntnisses Mit der Bildung des Lutherrates und der einen Tag spater erfolgten Wahl der Zweiten Vorlaufigen Kirchenleitung ohne Vertreter des konfessionellen Luthertums war die Spaltung der Bekennenden Kirche vollzogen 3 Der Lutherrat dem sich bald die Landesbruderrate weiterer Landes und Provinzialkirchen anschlossen beanspruchte die gemeinsame geistliche Leitung fur die lutherischen Kirchen und Werke wahr zunehmen die sich der Bekennenden Kirche zugeordnet halten Das Endziel des Rates war eine Evangelisch lutherische Kirche Deutschlands unter einem einheitlichen lutherischen Kirchenregiment zu schaffen Vertreten war auch die evangelisch lutherische altlutherische Kirche Der Rat bestand zuerst aus den Bischofen August Marahrens Hans Meiser Hugo Hahn und Theophil Wurm sowie Oberkirchenrat Thomas Breit Bayern Niklot Beste Mecklenburg Ernst Otto Thuringen und Hanns Lilje Vorsitzender war bis 1938 Breit anschliessend Landesbischof Meiser Ihr Stellvertreter war ab Oktober 1936 Paul Fleisch Leiter des Sekretariats in Berlin wurde Lilje Ein weiterer Mitarbeiter war 1936 1938 Christian Stoll der 1945 die Leitung ubernahm nach seinem Tod im Dezember 1946 ubernahm Ernst Kinder die Stelle Ausserdem arbeitete Oberkirchenrat Walter Zimmermann ab 1946 in der Geschaftsstelle mit Nachdem nach Ende des Zweiten Weltkriegs im August 1945 in Treysa die Evangelische Kirche in Deutschland provisorisch gegrundet worden war nahmen die Vertreter des Lutherrates regen Anteil an der Ausarbeitung einer Verfassung Gegen die Bestrebungen von Meiser und Stoll zur Grundung einer grossen lutherischen Kirche der sich auch die lutherisch gepragten Provinzen und Gemeinden der unierten Kirchen anschliessen sollten setzte sich in der 1948 in Eisenach verabschiedeten Verfassung der von Wurm betriebene Kompromiss durch wonach die EKD als Bund lutherischer reformierter und unierter Kirchen konstituiert wurde Die lutherischen Landeskirchen ohne Oldenburg und Wurttemberg grundeten ihrerseits die Vereinigte Evangelisch Lutherische Kirche Deutschlands die an die Stelle des Lutherrates trat Vertreter der Landeskirchen und Bruderrate BearbeitenBayern Bearbeiten Hans Meiser Grundungsmitglied Otto Bezzel ab 1947 Wilhelm Bogner bis 1946 Wilhelm Eichhorn 1947 Hans Meinzolt 1937 Georg Merz 1945 Ernst Kinder 1947 Christian Stoll 1946Braunschweig Bearbeiten Reinhold Breust 1946 Martin Erdmann 1946 Helmuth Johnsen 1936 1938 1939 Heinrich Lachmund 1937 1938 Friedrich Lambrecht 1937 1938 Friedrich Linke 1947 Karl Adolf von Schwartz 1937 bis 1939 Hans Eduard SeebassDanzig Bearbeiten Werner Gobel 1945Elsass Lothringen Bearbeiten Karl Peter MaurerEutin Bearbeiten Wilhelm Kieckbusch 1946Hamburg Bearbeiten Friedrich Wilhelm von Boltenstern 1947 Volkmar Herntrich ab 1945 Simon Schoffel ab 1945Hannover Bearbeiten Gustav Ahlhorn 1946 Friedrich Bartels 1938 Johannes Bosse 1936 Heinz Brunotte ab 1946 Friedrich Duensing 1937 1938 Arnold Fratzscher 1945 Eberhard Klugel 1936 Hanns Lilje Grundungsmitglied Wilhelm Mahner ab 1945 August Marahrens bis 1947 Gerhard Niemann 1946 Johannes Schulze 1947Lippe lutherische Klasse Bearbeiten Theodor Brandt 1947 Erich Eichhorst 1947 Walter Engelbert 1947 Adolf Ohnesorg 1945 1946 Hermann Peters Grundungsmitglied Adolf Rohlfing 1948Lubeck Bearbeiten Axel Werner Kuhl Werner Lobsien 1945 Bruno Meyer 1947 Johannes Pautke ab 1945Mecklenburg Bearbeiten Niklot Beste Grundungsmitglied Georg Steinbrecher 1947Posen Bearbeiten Carl Brummack 1945Sachsen Bearbeiten Horst Fichtner 1936 Johannes Ficker 1936 bis 1939 Karl Fischer 1936 1939 Wilhelm Flor 1936 bis 1938 Willy Gerber 1936 Hugo Hahn Grundungsmitglied Arndt von Kirchbach 1936 Hermann Klemm 1947 Gottfried Knospe 1948 Erich Kotte 1938 1947 Franz Lau 1947 Walter Lindner 1947 Reimer Mager 1947 Georg Prater 1947 Fritz Riebold 1947 Heinrich Schumann 1947 Adolf Wendelin 1936 1937Schaumburg Lippe Bearbeiten Wilhelm HenkeSchlesien Bearbeiten Otto Zanker ab 1939Schleswig Holstein Bearbeiten Wilhelm Halfmann 1938 ab 1946 Wilhelm Knuth 1938 Johann Schmidt 1947 Johannes Tramsen 1938 1939 Hans Treplin 1938Thuringen Bearbeiten Gerhard Bauer 1936 1938 Heinrich Metz 1936 Moritz Mitzenheim ab 1947 Ernst Otto Grundungsmitglied Wolfgang Schanze 1937 bis 1939 Alvin Schmidt Werner Sylten 1936 1939Wurttemberg Bearbeiten Eugen Gerstenmaier 1945 Hermann Muller 1938 Wolfgang Metzger 1946 1947 Wilhelm Pressel 1936 bis 1939 Theodor Schlatter ab 1946 Adolf Schnaufer 1947 Theophil Wurm bis 1947Standiger Gast Bearbeiten Als standiger Gast fur die Evangelisch lutherische Kirche in Preussen Gottfried Nagel bis 1944 Matthias SchulzLiteratur BearbeitenWolf Dieter Hauschild Die Barmer Theologische Erklarung als Bekenntnis der Kirche Zur Haltung des Lutherrats 1937 1948 In Reinhard Rittner Hrsg Barmen und das Luthertum Fuldaer Hefte 27 Lutherisches Verlagshaus Hannover 1984 S 72 114 wieder abgedruckt in Konfliktgemeinschaft Kirche Aufsatze zur Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 55740 X S 394 411 Wolf Dieter Hauschild Vom Lutherrat zur VELKD 1945 1948 In Joachim Mehlhausen Hrsg und uber Barmen hinaus Studien zur Kirchlichen Zeitgeschichte Festschrift fur Carsten Nicolaisen zum 4 April 1994 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1995 ISBN 978 3 525 55723 5 S 451 470 uberarbeitet abgedruckt in Konfliktgemeinschaft Kirche Aufsatze zur Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2004 ISBN 3 525 55740 X S 245 294 Thomas Martin Schneider Gegen den Zeitgeist Der Weg zur VELKD als lutherischer Bekenntniskirche Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2008 ISBN 978 3 525 55749 5 Thomas Martin Schneider Hrsg Die Protokolle des Rates der Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands 1945 1948 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 ISBN 978 3 525 55766 2 Heinz Boberach Carsten Nicolaisen Ruth Pabst Hrsg Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe Amter Verbande Personen Band 1 Uberregionale Einrichtungen Gottingen 2010 S 140 143 Weblinks BearbeitenKirchenleitung Gemassigte Bekennende KircheEinzelnachweise Bearbeiten Carsten Nicolaisen Hrsg Verantwortung fur die Kirche II Herbst 1935 bis Fruhjahr 1937 Gottingen 1992 S 195 203 Carsten Nicolaisen Hrsg Verantwortung fur die Kirche II Herbst 1935 bis Fruhjahr 1937 Gottingen 1992 S 207 209 Gerhard Besier Die Kirchen und das Dritte Reich Band 3 Spaltungen und Abwehrkampfe 1934 bis 1937 Propylaen Berlin 2001 S 423 429 Normdaten Korperschaft GND 6075759 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rat der Evangelisch Lutherischen Kirche Deutschlands amp oldid 237276949