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Luca Ronconi 8 Marz 1933 in Sousse Tunesien Franzosisch Nordafrika 21 Februar 2015 in Mailand 1 war ein italienischer Theaterregisseur Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Regiearbeiten 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLuca Ronconi geboren in Tunesien wo seine Mutter Literatur unterrichtete absolvierte bis zu seinem Diplom eine Ausbildung zum Schauspieler an der Accademia d Arte Drammatica in Rom Danach wirkte er in Inszenierungen von Luigi Squarzina Orazio Costa oder Michelangelo Antonioni mit Seit 1963 erste Erfahrungen als Regisseur Sein internationaler Durchbruch gelang Ronconi 1969 mit Orlando Furioso nach Ariost Diese Arbeit wurde nicht nur italienweit sondern auch weltweit auf Gastspielen gezeigt 1973 entstand auch eine Filmversion unter Ronconis Regie Zwischen 1975 und 1977 leitete Ronconi die Theatersektion der Biennale von Venedig 1979 grundete und leitete er fortan ein Theaterlaboratium in Prato Von 1989 bis 1994 leitete er das Teatro Stabile in Turin anschliessend wurde er zum Direktor des Teatro di Roma bestellt Anfang 1999 wurde er Nachfolger von Giorgio Strehler als kunstlerischer Leiter des Piccolo Teatro in Mailand 2 Ronconi galt neben Strehler als der wichtigste italienische Regisseur des 20 Jahrhunderts Seine Inszenierungen zeichneten sich durch intellektuell exakt durchdrungene Konzeptionen aus die sich auch in den zumeist aufwendigen Buhnenbauten reflektieren Protagonist eines Armen Theaters ist dieser Regisseur nicht Regelmassig stellte Ronconi Produktionen vor die raumliche etwa in Industriebauten oder zeitliche durch Uberschreitung der gewohnten Auffuhrungsdauer Grenzen ignorierten Die Bedeutung des Buhnenbilds fur seine Inszenierungen fuhrte Ronconi zur Zusammenarbeit mit den wichtigsten italienischen Szenografen darunter Pier Luigi Pizzi Luciano Damiani oder Ezio Frigerio Von besonderer Bedeutung war in dieser Hinsicht auch die Kooperation mit der Architektin Gae Aulenti die er zur Schaffung von Ausstattungen inspirierte und heranzog Seine Arbeiten galten einem breit gestreuten Repertoire das von der Renaissance bis in die Moderne reichte wobei sein wiederholt manifestiertes Interesse dem Theater der Antike galt Neben zahlreichen Inszenierungen in Italien arbeitete Ronconi wiederholt an bedeutenden Schauspielhausern in Osterreich Wiener Burgtheater Salzburger Festspiele Wiener Festwochen Schweiz Schauspielhaus Zurich oder Frankreich Comedie Francaise Seit den spaten 1960ern war Ronconi als Opernregisseur aktiv Auch hier widmete er sich einem Repertoire das von Claudio Monteverdi uber Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner bis zu Karlheinz Stockhausen reichte Ronconi hat sich hier stets zu einem anti realistischen Musiktheater bekannt das er im Gegensatz zu den Prinzipien des Sprechtheaters angesiedelt sah Eine psychologische Fundierung der darstellerischen Leistungen von Opernsangern war ihm unwichtig er versuchte vielmehr das jeweilige Werk in einen Kontext mit der Entstehungszeit sowie der derzeitigen Situation zu bringen In Die Walkure von Richard Wagner verortete er das Geschehen in von Natur und Industrie bedrangten Interieurs des 19 Jahrhunderts und Il viaggio a Reims von Gioachino Rossini zeigte ein von Paparazzi umlagertes sich in anarchistische Lustigkeit rettendes Opernstartheater Im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2006 war Ronconi fur einen Teil des kulturellen Rahmenprogramms zustandig Unter dem Titel Domani Morgen wurden in Zusammenarbeit mit dem Teatro Stabile von Turin auf verschiedenen Schauplatzen funf Stucke aufgefuhrt an denen 68 Schauspieler beteiligt waren Troilus und Cressida von Shakespeare 2 Februar bis 11 Marz Kriegsspiele von Edward Bond 3 Februar bis 12 Marz Il silenzio dei Comunisti Das Schweigen der Kommunisten von Vittorio Foa Miriam Mafai Alfredo Reichlin Lo specchio del diavolo Der Spiegel des Teufels nach einem Text von Giorgio Ruffolo 6 Februar bis 5 Marz Biblioetica Dizionario per l uso Biblioethik Worterbuch zum Gebrauch von Gilberto Corbellini Pino Donghi Armando Massarenti 14 Februar bis 12 Marz Fur den Maggio Musicale Fiorentino in Florenz inszenierte Ronconi eine neue Produktion von Giuseppe Verdis Falstaff Dirigent Zubin Mehta Premiere 12 Mai 2006 Im Herbst 2006 gestaltete Ronconi fur das Turiner Teatro Regio eine Neuinszenierung von Giacomo Puccinis Turandot Premiere 10 Oktober Dabei wurde aus Protest gegen die Subventionskurzungen fur die italienischen Theater auf Buhnenbild und Kostume verzichtet Die Buhne wurde lediglich durch ihre bereits vorhandene technischen Einrichtungen variiert etwa durch Versenkungen ausserdem wurde ein Hebekran eingesetzt dazu kam ein ausgefeiltes Lichtdesign Die Sanger agierten in Alltagskleidung 1998 wurde Ronconi mit dem Europaischen Theaterpreis ausgezeichnet 2008 erhielt er den Antonio Feltrinelli Preis Regiearbeiten Bearbeiten Auswahl Richard III Shakespeare Buhnenbild Mario Ceroli Turin 1968 Das Kathchen von Heilbronn Kleist Zurich 1972 Die Bakchen Euripides Buhnenbild und Kostume Pizzi Wiener Burgtheater 1973 Die Walkure Wagner Buhnenbild und Kostume Pizzi Dirigent Wolfgang Sawallisch Mailander Scala 1974 Die Vogel Aristophanes Buhnenbild und Kostume Damiani Burgtheater 1975 Orestie Erster Teil Agamemnon Zweiter Teil Choephoren Aischylos Buhnenbild und Kostume Damiani Burgtheater 1976 Wozzeck Alban Berg Buhnenbild Aulenti Dirigent Abbado Mailand 1977 Die Wildente Henrik Ibsen Buhnenbild Aulenti Kostume Vera Marzot Prato 1977 Norma Bellini Dirigent Riccardo Muti Maggio Musicale Fiorentino 1978 Der Turm Hugo von Hofmannsthal Buhnenbild Aulenti Prato 1978 Zum grunen Kakadu Komtesse Mizzi oder Der Familientag Arthur Schnitzler Kostume Karl Lagerfeld Genua 1978 Opera Luciano Berio Buhnenbild Aulenti Nanterre 1979 Macbeth Verdi Buhnenbild und Kostume Damiani Dirigent Giuseppe Sinopoli Deutsche Oper Berlin 1980 Medea Euripides Zurich 1981 Donnerstag aus Licht aus dem Opernzyklus Licht von Karlheinz Stockhausen Buhnenbild Aulenti Dirigent Peter Eotvos Mailand 1981 Les Troyens Hector Berlioz Buhnenbild Frigerio Kostume Lagerfeld Mailand 1982 Phadra Jean Racine Prato 1984 Samstag aus Licht Stockhausen Buhnenbild Aulenti Dirigent Stockhausen Mailand 1984 Il viaggio a Reims Rossini Buhnenbild und Kostume Aulenti Dirigent Claudio Abbado Rossini Opera Festival Pesaro 1984 Mailander Scala 1985 Wiener Staatsoper 1988 Ferrara 1992 2005 Wiederaufnahme mit neuen Kostumen von Giovanna Buzzi und dem Dirigenten Rani Calderon am Theatre de la Monnaie Brussel Orfeo Luigi Rossi Mailander Scala 1985 Komodie der Verfuhrung Schnitzler Prato 1985 Ignorabimus Arno Holz Prato 1986 Der Kaufmann von Venedig Shakespeare Paris 1987 Fetonte Niccolo Jommelli Mailander Scala 1988 Das Marchen vom Zar Saltan Nikolai Rimski Korsakow Buhnenbild Aulenti Kostume Giovanna Buzzi Dirigent Wladimir Fedossejew Reggio Emilia 1988 Besucher Botho Strauss Rom 1989 Der Schwierige Hofmannsthal Turin 1990 Die letzten Tage der Menschheit Karl Kraus Turin 1990 Ricciardo e Zoraide Rossini Buhnenbild Aulenti Dirigent Riccardo Chailly Pesaro 1990 Mass fur Mass Shakespeare Turin 1992 Il trovatore Verdi Buhnenbild Palli Kostume Gabriella Pescucci Dirigent Sinopoli Munchen 1992 Elektra Strauss Buhnenbild Aulenti Kostume Buzzi Dirigent Sinopoli Mailand 1994 Die Riesen vom Berge Pirandello Buhnenbild Margherita Palli Kostume Moidele Bickel Salzburg 1994 Konig Lear Shakespeare Buhnenbild Aulenti Kostume Rudy Sabounghi Rom 1995 Heute abend wird aus dem Stegreif gespielt Pirandello Wiener Festwochen 1998 Don Giovanni Mozart Buhnenbild Palli Kostume Marianne Glittenberg Salzburg 1999 Das Leben ist ein Traum Calderon de la Barca Mailand 2000 Moise et Pharaon Rossini Buhnenbild Gianni Quaranta Dirigent Muti Mailand 2003 L Europa riconosciuta Salieri Dirigent Muti Mailand 2004 Professor Bernhardi Schnitzler Buhnenbild Palli Kostume Gianluca Sbicca Simone Valsecchi Mailand 2005 Il barbiere di Siviglia Rossini Buhnenbild Aulenti Kostume Buzzi Dirigent Daniele Gatti Pesaro 2005 Domani Buhnenbild Tiziano Santi Kostume Silvia Aymonino Simone Valsecchi Gianluca Sbicca Licht Guido Levi Turin 2006 Turandot Giacomo Puccini Licht Andrea Anfossi Dirigent Lu Jia Teatro Regio Turin 2006 Il trittico Puccini Dirigent Chailly Buhnenbild Palli Kostume Aymonino Mailander Scala 2008 Weblinks BearbeitenLuca Ronconi in der Internet Movie Database englisch Luca Ronconi ist tot La Repubblica italienisch vom 21 Februar 2015 Bei Luca Ronconi in Mailand Unstillbare Neugier Interview von Christine Wolter in der NZZ vom 4 Juli 2014 abgerufen 5 Juli 2014 Fotos Videos Buhnenbildentwurfe Plakate von Ronconis Inszenierungen im Archiv des Piccolo Teatro Biografie Ronconi franzosisch Verzeichnis von Ronconis Theaterinszenierungen als PDF Datei ohne Operninszenierungen italienisch Projekt Domani mit zahlreichen Fotos der Proben und Auffuhrungen Ronconis Biografie Bildern fruherer Inszenierungen Ronconis Interviews etc Einzelnachweise Bearbeiten Italienischer Theaterregisseur Luca Ronconi gestorben Biografie von Luca Ronconi auf der Homepage des Piccolo Teatro italienisch Memento vom 24 Februar 2007 im Internet Archive Normdaten Person GND 119505460 lobid OGND AKS LCCN n82019662 VIAF 79034626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ronconi LucaKURZBESCHREIBUNG italienischer RegisseurGEBURTSDATUM 8 Marz 1933GEBURTSORT Sousse TunesienSTERBEDATUM 21 Februar 2015STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luca Ronconi amp oldid 214044604