Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Friedenau enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Friedenau im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Die meisten der in Friedenau verlegten Stolpersteine gehen auf die Recherchen zweier Anwohnerinitiativen zurück. Die Stolperstein-Initiative Stierstraße ist bereits seit 2008 aktiv; seit Anfang 2012 existiert das Stolperstein-Projekt „Quartier Handjerystraße“.
Neben den 233 Stolpersteinen, die in der Liste erfasst wurden, liegen im Ortsteil Friedenau auch zwei „Stolperschwellen“. Die erste Stolperschwelle, verlegt am 28. März 2013, sowie zahlreiche Stolpersteine in der Stierstraße und der Fregestraße wurden in der Nacht nach der Verlegung von Unbekannten mit schwarzer Farbe besprüht. In der darauffolgenden Nacht wurden Stolpersteine in der Handjerystraße Ziel der Angriffe. In der Nacht zum 6. Juni 2013, kurz vor der Verlegung der zweiten Stolperschwelle, wurden erneut mehr als 50 Stolpersteine in der Stierstraße, der Fregestraße, der Wilhelm-Hauff-Straße und der Handjerystraße mit schwarzer Lackfarbe verunstaltet. Seitdem wurden von bisher nicht ermittelten Tätern immer wieder Stolpersteine in Friedenau verunstaltet, zuletzt 35 Steine in der Nacht zum 3. Februar 2016. Auch auf den Infokasten, der über die Stolpersteine in der Stierstraße informiert, wurden mehrfach Anschläge verübt.
Stolperschwellen Bearbeiten
Die beiden bisher in Berlin-Friedenau verlegten Stolperschwellen sind folgende:
Bild | Standort | Lage | Verlegedatum | Erläuterung |
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Stierstraße 21 | 28. März 2013 | Jüdischer Betraum | ||
Handjerystraße 20a | 8. Juni 2013 | Gossner-Mission |
Stolpersteine Bearbeiten
Die folgenden Stolpersteine wurden in Friedenau verlegt:
Bild | Name | Standort | Verlegedatum | Leben | Lage |
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Max Abraham | Bennigsenstraße 8 | 22. Feb. 2020 | Max Abraham wurde am 12. Mai 1902 in Berlin geboren. Seine Mutter war die nichtjüdische Marianna geborene Saturna, sein Vater war der Zuschneider Elias Abraham. Er hatte einen Bruder Bernhard (1904) und einen Bruder Willi (1907). Die Familie lebte in der Prenzlauer Allee 34. 1939 wohnte Max in der Bennigsenstraße 8 vorne bei Frau Stiebel in einem möblierten Zimmer zur Untermiete für 50,00 RM. Er war ledig und von Beruf Einkäufer. Am 29. April 1942 musste Max Abraham die Vermögenserklärung ausfüllen. Er gab an, „Geltungsjude“ zu sein (Kinder von jüdischen und nichtjüdischen Elternteilen, die sich der jüdischen Gemeinde zugehörig fühlten). Auf die Frage nach der Konfession gab er an, glaubenslos zu sein. Er musste damals Zwangsarbeit leisten bei einer Flugzeugteile-Fabrik in Tempelhof für 350,00 RM Lohn. Max Abraham wurde am 15. Oktober 1942 mit Transport I/102 durch die Gestapo von Berlin zum Ghetto Theresienstadt deportiert, dort wurde er durch die sowjetische Armee 1945 befreit. Am 26. September 1945 war er im DP-Lager Deggendorf und emigrierte am 22. August 1946 mit dem Schiff SS Marine Perch von Bremen in die USA. | ||
Richard Adam | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Richard Adam wurde am 4. Mai 1876 in Gumbinnen, Ostpreußen, als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er wurde Architekt und war ein gut situierter Bauunternehmer. Er wohnte mit seiner verwitweten Schwester Clara Sabbath geborene Adam und deren Tochter Hettie in einem Bürohaus am Tempelhofer Ufer, in dem sich auch die Geschäftsräume seines florierenden Bauunternehmens befanden. Er war mit Erna Wilde verlobt. Vor 1933 beschäftigte Richard Adam in seinem Bauunternehmen rund 150 Mitarbeiter. Wegen der Verdrängung jüdischer Unternehmer ging die Anzahl kontinuierlich zurück, bis er 1939 auch den letzten Mitarbeiter entlassen und die Büroräume am Tempelhofer Ufer kündigen musste. Er zog mit seiner Schwester und seiner Nichte in die Stierstraße 21 in eine 6-Zimmer-Wohnung. Er hatte noch erhebliche finanzielle Mittel, die ihm durch die Judenvermögensabgabe in Höhe von 75.000 Mark und einen Heimeinkaufsvertrag über 76.800 Mark entzogen wurden. Am 19. Juni 1942 wurde er zusammen mit seiner Schwester nach Theresienstadt deportiert, dort starb er im Februar 1944, seine Schwester starb bereits am 18. Oktober 1942. Seine Verlobte Erna Wilde erreichte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Anerkennung ihrer Ehe mit Richard Adam. | ||
Alice Altmann | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Alice Lippmann wurde am 24. Juni 1922 in Schneidemühl/Posen als Tochter des jüdischen Kaufmanns Erich Lippmann und seiner Frau Käthe geboren, ihre Zwillingsschwester hieß Lilli. Sie heiratete den Kaufmann Herbert Altmann, bis 1942 lebte das Ehepaar in der Wohnung ihrer Eltern in der Beckerstraße 5 in Schöneberg. Dann zogen sie als Untermieter in die Stierstraße 21 zu Richard Adam. Am 1. März 1943 wurde ihre Zwillingsschwester Lilli nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet, am 2. März 1943 folgte Alice mit ihrem Mann Herbert und ihren Eltern, Erich und Käthe Lippmann. Von Alice Altmann ist kein Todesdatum bekannt. | ||
Herbert Altmann | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Herbert Altmann kam am 4. August 1907 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Salomon Altmann und seiner Frau Friederike geborene Feld zur Welt. Er wurde Kaufmann und heiratete die am 24. Juni 1922 in Schneidemühl geborene Alice Lippmann. Zunächst wohnte das Ehepaar bei den Eltern von Alice in der Beckerstraße 5 in Schöneberg. Dann zogen sie in die Stierstraße 21 als Untermieter zu Richard Adam. Am 2. März 1943 wurden Herbert und Alice Altmann nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Bundesarchiv gibt den Zeitpunkt des Todes von Herbert Altmann mit dem 29. April 1943 an. | ||
Else Ascher | Bundesallee 111 | 26. März 2014 | Else Lebrecht wurde als Tochter von Minna Lebrecht geborene Kallmann und ihres Mannes in Dirschau geboren. Sie hatte noch eine Schwester Caecilie, die 1884 geboren war. Else heiratete den Weingroßhändler Moritz Ascher und wohnte mit ihm und ihrer verwitweten Mutter Minna Lebrecht in Friedenau, Kaiserallee 111 (heute: Bundesallee). Im Oktober 1942 wurde Minna Lebrecht nach Theresienstadt deportiert, sodann mussten Else und Moritz Ascher aus der Wohnung Kaiserallee 111 ausziehen und in eine 6-Zimmer-Wohnung in der Stübbenstraße 1 im 1. Obergeschoss ziehen. Else und Moritz Ascher wurden am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert. | ||
Magda Ascher | Perelsplatz 15 | 21. März 2017 | Magda Ascher kam am 3. Februar 1887 in Glatz/Niederschlesien als Tochter des Kaufmanns Leopold Ascher und seiner Frau Malwine geborene Schlesinger zur Welt. Sie blieb ledig, wurde Fürsorgerin und zog zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Berlin. 1939 wohnte sie am Maybachplatz 15 (heute Perelsplatz). Von dort wurde sie über die Sammelstelle Levetzowstraße am 18. Oktober 1941 mit dem ersten Transport von Berlin nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert. Dort lebte sie in der Alexanderhofstraße 29/8. Am 8. Mai 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert, wo sie sofort ermordet wurde. | ||
Moritz Ascher | Bundesallee 111 | 26. März 2014 | Moritz Ascher wurde am 20. Dezember 1880 in Rhein/Ostpreußen als Sohn einer jüdischen Familie geboren. Er wurde Weingroßhändler, heiratete Else geborene Lebrecht und lebte mit ihr und ihrer verwitweten Mutter in Friedenau, Kaiserallee 111 (heute: Bundesallee). Nachdem zunächst seine Schwiegermutter Minna Lebrecht am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde, mussten Moritz und Else Ascher in die Stübbenstraße 1 ziehen. Von dort wurden sie am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet | ||
Adolf Aufrecht | Moselstraße 4 | Dez. 2007 | Adolf Aufrecht kam am 16. Dezember 1870 in Rogasen/Posen als Sohn des Louis Aufrecht und seiner Frau Maria geborene Loewenstamm zur Welt. Er besaß ein Modewarenhaus in der Martin-Luther-Straße, privat wohnte er mit seinem Bruder Philipp und dessen Frau Rebecca in Friedenau im eigenen Haus in der Moselstraße 4. Sein Bruder Philipp starb 1941 an Arteriosklerose, Adolf Aufrecht wurde am 14. September 1942 zusammen mit seiner Schwägerin Rebecca nach Theresienstadt deportiert. Auf der Transportliste steht, dass Adolf ein Verdienstkreuz erhalten habe. Rebecca starb am 2. Dezember 1942, Adolf Aufrecht starb am 4. August 1943 an Lungentuberkulose. Eine Schwester von Adolf und Philipp, Johanna, die rechtzeitig nach Palästina entkommen war, widmete ihrem Bruder und ihrer Schwägerin Rebecca Aufrecht jeweils eine „Page of Testimony“ im Yad Vashem. | ||
Rebecca Aufrecht | Moselstraße 4 | Dez. 2007 | Rebecca Baumann wurde am 4. Oktober 1881 in Schneidemühl/Posen als Tochter von Berta und Abraham Baumann geboren. Sie heiratete Philipp Aufrecht und zog mit ihm nach Berlin. Ihr Mann war Kaufmann, sie wohnten zusammen mit ihrem Schwager Adolf Aufrecht in dessen Haus in Friedenau, Moselstraße 4. Ihr Mann Philipp starb am 1. Oktober 1941 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Am 14. September 1942 wurde Rebecca Aufrecht mit ihrem Schwager Adolf nach Theresienstadt deportiert. Rebecca Aufrecht kam dort am 2. Dezember 1942 zu Tode, als offizielle Todesursache wurde Bauchtyphus angegeben. | ||
Martha Bab | Stierstraße 18 | 27. Juli 2008 | Martha Bab kam am 30. September 1884 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Hartwig Bab und seiner Frau Minna geborene Lehrs zur Welt. Sie wurde Putzmacherin und blieb ledig. Sie wohnte in der Stierstraße 18 im Gartenhaus II, Hochparterre. Am 12. November 1941 musste Martha Bab in die Sammelstelle Levetzowstraße gehen und am 14. November von der Levetzowstraße zum Bahnhof Grunewald. Dort fuhr der Zug ab, der am 18. November in Minsk ankam. Das Todesdatum von Martha Bab ist unbekannt. | ||
Gertrud Gitel Bach | Wiesbadener Straße 85 | 27. Juli 2022 | |||
Marianne Erika Bach | Wiesbadener Straße 85 | 27. Juli 2022 | |||
Nathan Bach | Wiesbadener Straße 85 | 27. Juli 2022 | |||
Emma Bachrach | Handjerystraße 63 | 3. Juni 2013 | Emma Bachrach wurde am 9. Oktober 1875 in Schmalkalden in Hessen-Nassau geboren. Sie blieb ledig und wohnte 1939 als Rentnerin in der Handjerystraße 63, ab dem 23. Mai 1941 in der Ansbacher Straße 8a im 4. OG des Gartenhauses bei Anna Sarah Schachnow als Untermieterin. Sie musste Zwangsarbeit leisten. Die Vermögenserklärung unterschrieb sie am 30. März 1942 und gab dabei Ersparnisse bei der Berliner Stadtbank in Höhe von 650 Mark an. Sowohl die Ersparnisse von Emma Bachrach als auch die Erlöse aus dem Verkauf ihres Mobiliars wurden von der Oberfinanzdirektion eingezogen: Am 12. Mai 1942 schätzte der Gerichtsvollzieher den Wert des Inventars auf 225 Mark und der Textilien auf 141 Mark. Von dieser Summe wurden für den Händler 30 % abgezogen. Am 24. Juni 1942 wurden die Möbel und der Hausrat für 137,50 Mark der Firma Marie Bredow, Berlin 65, Müllerstraße 16, die Textilien für 98,70 Mark der Firma Helene Borkowski, Charlottenburg, Kirchstraße 11 übergeben, mit „beiliegender Zahlkarte für das Konto der Oberfinanzdirektion“. Am 11. April 1942 überwies die Stadtbank 650 Mark an die Oberfinanzdirektion. Emma Bachrach wurde mit dem 12. Transport vom 2. April 1942 zusammen mit 1000 Menschen mit Zielangabe Trawniki deportiert. Dieser Transport wurde in Moabit abgefertigt und kam am 5. April 1942 laut Auskunft des Vorsitzenden des Warschauer Judenrates, Adam Czerniakow, in Warschau an, trotz der eigentlichen Zielangabe Trawniki. Die Deportierten wurden nicht im Ghetto der Warschauer Juden untergebracht, sondern in der „Quarantäne Gerichtsstraße“. Der Todesort von Emma Bachrach ist unbekannt, sie gilt als verschollen. | ||
Georg Beerwald | Stierstraße 18 | 27. Juli 2008 | Georg Beerwald kam am 22. März 1881 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Gustav Beerwald und seiner Frau Minna geborene Holz zur Welt. Er war von Beruf Versicherungsangestellter und heiratete Rosa Weinberger. Sie wohnten in Friedenau in der Stierstraße 18 im Gartenhaus II, hinten links, Hochparterre. Sie hatten einen Sohn Rudolf, der am 28. September 1910 geboren war. Dieser konnte am 4. Februar 1941 in die USA emigrieren, seine Eltern wurden am 14. November 1941 nach Minsk ins Ghetto deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Von diesem Transport sind keine Deportationslisten erhalten. | ||
Rosa Beerwald | Stierstraße 18 | 27. Juli 2008 | Rosa Weinberger kam am 17. August 1886 in Podivin (Kostel)/Hodovin/Mähren als Tochter des Expedienten Anton Weinberger und seiner Frau Marie geborene Straussler zur Welt. Sie heiratete den Versicherungsangestellten Georg Beerwald, ihr Sohn Rudolf wurde am 28. September 1910 geboren. Sie wohnte mit ihrem Mann in der Stierstraße 18 im Gartenhaus II, hinten links, Hochparterre. Rosa Beerwald wurde am 14. November 1941 mit ihrem Mann nach Minsk ins Ghetto deportiert. Sie starb dort zu einem unbekannten Zeitpunkt. Von diesem Transport sind keine Deportationslisten erhalten. | ||
Paul Bendix | Bennigsenstraße 17 | 22. Feb. 2020 | Franz Martin Paul Bendix kam am 30. Dezember 1870 in Berlin als Sohn des Schauspielers Martin Bendix und seiner Frau Josephine Wilhelmine Anna geborene Schönberner auf die Welt. Sein 1874 geborener Bruder Martin Franz Felix starb 1876. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an, sein Vater war jüdischer Abstammung, seine Mutter nicht, Paul war getauft. Paul Bendix wurde Komponist und Humorist, auch gab er humoristische Schriften heraus. Er trat zusammen mit seinem Vater auf mit Werken wie Ein Besuch im Harem, Ein Besuch beim Photographen, Ein Besuch beim Zahnarzt. Er arbeitete für den Rundfunk und nahm Schallplatten auf, auch unter dem Pseudonym Paul Wagener. In erster Ehe heiratete er 1898 die Schauspielerin Adelheid Henriette Marie Folger, in zweiter Ehe 1920 Rosalie Mathilde Margareta Arnhold geborene Menge und in dritter Ehe 1924 die Putzmacherin Paula Karbe, die am 27. Februar 1885 in Lich/Oberhessen in eine jüdische Familie geboren war. 1928 wohnte er Kaiserallee 115, 1931 Albrechtstraße 38. 1935 wurde ihm die Mitgliedschaft in der Reichsmusikkammer - Fachschaft Komponisten – entzogen, sein hiergegen eingelegtes Rechtsmittel hatte keinen Erfolg. Damit war ihm jede Betätigung auf dem Gebiet des Komponierens untersagt. Der wirtschaftliche Niedergang verstärkte sich, 1939 wohnte er mit seiner Frau in der Naumannstraße 42 in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. In dieser schwierigen Lage reichte er die Scheidung von seiner „volljüdischen“ Frau Paula ein, und zog mit seinen Möbeln und seinem Klavier in ein Leerzimmer in die Bennigsenstraße 17 bei Crohn, Vorderhaus Parterre. Er lebte von einer monatlichen Rente in Höhe von 150 Mark von den Deutschen Komponisten. Am 12. Mai 1943 musste er die Vermögenserklärung ausfüllen. Mit Nachdruck beantwortete er die Frage, ob er Jude sei: nein, evangelischer Mischling seit Geburt, seine letzte Beschäftigung sei für den Berliner Rundfunk gewesen. Zu seinem Familienstand schrieb er: getrennt lebend, Scheidung täglich erwartet, in seinem Haushalt lebe nur er. Die Verfügung, mit der sein Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt wurde, erhielt er am 27. Mai 1943 zugestellt. Am 28. Mai 1943 wurde Paul Bendix nach Theresienstadt deportiert, wo er am 18. Juli 1944 starb. Die Scheidung seiner Ehe wurde am 29. Juli 1943 rechtskräftig. | ||
Jettka Bleiweiss | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Jettka Bleiweiss kam am 12. Oktober 1865 in Schrimm als Tochter des Leib Bleiweiss und seiner Frau Amalie geborene Levy zur Welt. Sie blieb ledig und zog nach Berlin. Zuletzt wohnte sie als Untermieterin von Elly Herz in der Stierstraße 19, Gartenhaus, Parterre. Sie teilte sich vermutlich das Zimmer mit Margarete Weil, die ebenfalls als Untermieterin bei Elly Herz eingewiesen war. Am 23. Juli 1942 wurde sie mit dem 28. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und am 26. September 1943 von dort nach Treblinka. Damals war sie 76 Jahre alt, sie wurde wohl sofort nach ihrer Ankunft ermordet. | ||
Pauline Blumenthal | Deidesheimer Straße 6 | 25. März 2011 | Pauline Hoffnung kam am 13. März 1868 in Freystadt/Westpreußen als jüngstes von acht Kindern der jüdischen Eheleute Abraham Hoffnung und Rebekka geborene Schwarz zur Welt. Sie heiratete David Blumenthal, den Inhaber einer Filzfabrik. Sie zogen nach Berlin, der Sohn Otto wurde 1897 geboren, es folgte 1900 die Tochter Lotte. 1910 starb David Blumenthal. Der Sohn Otto kämpfte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger, nach dem Krieg studierte er Jura. 1921 heiratete die Tochter Lotte und starb bereits zwei Jahre später an Kindbettfieber. Otto Blumenthal heiratete 1922 Hildegard Jablonski. Pauline Blumenthal zog Ende der 1920er Jahre mit ihrer verwitweten Schwester Ida in eine kleine Wohnung in der Deidesheimer Straße 6. Otto Blumenthal zog mit seiner Frau und dem 1929 geborenen Sohn Lorenz an den Bodensee, von dort aus emigrierte die Familie 1939 nach Palästina. Paulines Schwester Ida konnte noch nach Brasilien auswandern, Pauline selbst musste noch in eine sogenannte „Judenwohnung“ in der Kufsteiner Straße 1 ziehen. Von dort wurde Pauline Blumenthal am 27. August 1943 mit dem 51. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Sie starb am 24. April 1943. | ||
Therese Brasch | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Therese Brasch kam am 16. Juni 1877 in Lobsens als Tochter des Josef Brasch und seiner Frau Rosa geborene Henoch zur Welt. Sie heiratete 1898 in Berlin Leo Brasch, der wie sie aus Lobsens stammte. Sie wohnte erst in der Joachimsthaler Straße 22/23, später in Grunewald, Lassenstraße 32–34. Zu einem unbekannten Zeitpunkt starb ihr Mann. 1940 verfasste sie ihr Testament und bedachte einige Familienangehörige. In die Sentastraße 3 zog sie als Untermieterin mit Pension zu Margarete Eppstein. Die Vermögenserklärung füllte sie nicht mehr aus: am 31. März 1942 hat sich Therese Brasch für die Flucht in den Tod entschieden. Ihr Vermögen wurde zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen. In den Akten wurde vermerkt: „Die Jüdin Brasch hat sich der Abwanderung entzogen“. Sie wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. | ||
Emma Brauer | Handjerystraße 2 | 3. Juni 2013 | Emma Brauer, geb. Frankel, wurde am 24. November 1873 als österreichische Jüdin in Wien geboren. Sie heiratete Bruno Brauer und bekam zwei Kinder. 1916 verstarb ihr Mann. Ab 1927 lebte sie in Friedenau bei ihrer verheirateten Tochter in der Handjerystraße 2. Ab März 1942 wohnte sie in der Isoldestraße 6 zur Untermiete in einem Zimmer bei Herrn Rothstein, einem deutschen Juden. Im September 1942 beantragte die Gestapo die Einziehung ihres Vermögens: Einrichtung und vor allem Schmuck im Wert von 5000 Mark, darunter auch ihre Trauringe. Am 14. September 1942 wurde sie mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Nach 20 Monaten in diesem Lager wurde sie am 16. Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz im heutigen Polen deportiert. Vermutlich wurde sie dort innerhalb von wenigen Tagen im Alter von 70 Jahren ermordet. Ihr Sohn Richard (geboren 1900 in Wien) konnte 1937 nach Rio de Janeiro fliehen. Ihre Tochter Gertrude Wienprecht (geboren 1901) überlebte, weil sie mit einem nichtjüdischen Deutschen verheiratet war. Man nannte das eine „privilegierte Mischehe“. Sie zog nach der NS-Zeit nach Brasilien, kehrte jedoch nach Berlin zurück, lebte 1965 in Schöneberg. Sie versuchte vergeblich von der Bundesrepublik Deutschland eine Entschädigung für das gestohlene Vermögen der Mutter zu bekommen. | ||
Erika von Brockdorff | Wilhelmshöher Straße 17 | Mai 2006 | Erika Gräfin von Brockdorff wurde als Erika Schönfeldt am 29. April 1911 in Kolberg/Pommern geboren. Nach der Mittleren Reife besuchte sie eine Haushaltungsschule, sodann arbeitete sie in Berlin als Hausangestellte und Sekretärin. 1937 heiratete sie Cay-Hugo Graf von Brockdorff, die Tochter Saskia kam auf die Welt. Ab 1941 stellte sie ihre Wohnung in der Wilhelmshöher Straße 17 der Widerstandsgruppe um Hans Coppi (Rote Kapelle) zur Verfügung. Sie wurde am 16. September 1942 verhaftet und vom Reichskriegsgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Auf Betreiben von Adolf Hitler wurde das Urteil in ein Todesurteil umgewandelt. Am 13. Mai 1943 wurde sie in Plötzensee enthauptet. | ||
Louis Ludwig Broh | Bennigsenstraße 6 | 22. Feb. 2020 | Louis genannt Ludwig Broh kam am 17. November 1874 in Schermeisel/Oststernberg/Brandenburg in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Getreidehändler und zog nach Berlin. Er heiratete, wurde aber wieder geschieden. Ob er Kinder hatte, konnte nicht ermittelt werden. In Berlin arbeitete er als Handelsvertreter. Seine Einkünfte hieraus waren so gering, dass er regelmäßig Unterstützung von Verwandten erhielt. Vermutlich handelte es sich bei dem Verwandten um den Tierarzt Dr. Ludwig Beermann, der ebenfalls in Schermeisel geboren war und der Eigentümer eines Grundstücks in Charlottenburg, Stormstraße 10, war. Ludwig Beermann war Jude und Freimaurer und sollte deportiert werden; daraufhin wählte er am 30. Juli 1941 die Flucht in den Tod. In seinem Testament verfügte er unter anderem, dass Ludwig Broh 500,00 Mark erben sollte. 1939 lebte Ludwig Broh als Untermieter bei der nichtjüdischen Frieda Scholz in der Bennigsenstraße 6 Portal I mit zwei weiteren männlichen Untermietern. Als er am 30. März 1942 die Vermögenserklärung abgeben musste, hatte er ein Guthaben bei der Sparkasse der Stadt Berlin in Höhe von 581,92 Mark, ansonsten keinerlei Besitz mehr. Von seinem Sparguthaben musste Ludwig Broh 175,00 Mark „Sonderbeitrag“ für seine „Abwanderung“ zahlen, so dass der Oberfinanzpräsident Einnahmen in Höhe von 423,65 Mark verbuchen konnte sowie eine Zahlung von 23,25 Mark von Broh’s Lebensversicherung, der Frankfurt/Mannheimer. Am 2. April 1942 wurde Ludwig Broh nach Warschau ins Ghetto deportiert, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kam. | ||
Fritz Brummer | Goßlerstraße 25 | 28. Juni 2010 | Fritz Brummer wurde am 7. April 1899 in Posen an der Warthe geboren als Sohn von Leo Brummer und seiner Frau Gertrud geborene Lewy. Er hatte einen älteren Bruder Nathan, der im Ersten Weltkrieg fiel und eine 1908 geborene Schwester Liselotte. Die Familie zog nach Berlin. 1917 wurde Fritz Brummer zum Wehrdienst einberufen und kämpfte bis zum Ende des Krieges. Anschließend legte er das Abitur ab und studierte Medizin, bestand das Staatsexamen und wurde promoviert. 1925 eröffnete er eine Praxis für Allgemeinmedizin. Als seine Mutter 1926 starb, zog sein verwitweter Vater zu ihm in die Stubenrauchstraße 3, wo der Vater dann 1934 starb. Dem Entzug seiner Kassenzulassung konnte Fritz Brummer im Jahr 1933 noch entgehen, weil er Kriegsteilnehmer war. 1935 heiratete er die verwitwete Ilse Hildegard Ruth Weissenberg geborene Amandi. Sie brachte einen Sohn mit in die Ehe, den 1922 geborenen Horst Wolfram. Ab 1934 befand sich die Privatwohnung und die Praxis in der Goßlerstraße 25. 1938 erfolgte für Fritz Brummer die endgültige Entziehung der Approbation. Vermutlich wurde Fritz Brummer während der Reichspogromnacht verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, jedenfalls wurde er am 16. Dezember 1938 wieder freigelassen. Ab 1940 war er als sogenannter Krankenbehandler tätig, d. h., er durfte nur jüdische Patienten behandeln. Anfang 1943 mussten Fritz Brummer und seine Frau Ilse zwangsweise als Untermieter in die Kleiststraße 29 ziehen. Von dort wurden beide mit dem 31. Osttransport am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Am 21. März 1943 wurde er ermordet. | ||
Ilse Brummer | Goßlerstraße 25 | 28. Juni 2010 | Ilse Amandi wurde am 9. März 1901 in Breslau in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete einen Herrn Weissenberg, ihr Sohn Horst Wolfram wurde 1922 geboren. Ihr Mann starb, sie heiratete 1935 wieder und zwar den Arzt für Allgemeinmedizin Fritz Brummer. Sie lebten in der Goßlerstraße 25. Da ihr Mann im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, wurde ihm nicht bereits 1933 die Zulassung entzogen. Vermutlich wurde ihr Mann bei den Ereignissen der Reichspogromnacht verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, jedenfalls wurde er von dort im Dezember 1938 wieder freigelassen. 1939 wurde ihm endgültig die Approbation entzogen, er durfte nur noch jüdische Patienten behandeln. Ihr Sohn Horst Wolfram konnte eine Zeit im Untergrund überleben, er gelangte schließlich 1941 in die USA. Ilse Brummer und ihr Mann Fritz wurden Anfang 1943 gezwungen als Untermieter in die Kleiststraße 29 zu ziehen. Von dort wurden sie am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Hermann Buchholz | Dickhardtstraße 15 | 8. Juli 2008 | Hermann Hirsch Buchholz kam am 1. April 1869 in Schroda/Posen als Sohn des Kaufmanns Peter Buchholz und seiner Frau Julia geborene Braun zur Welt. Seine Geschwister waren Sigismund, geboren am 20. August 1885, und Emma, geboren am 7. Juli 1889. Er zog nach Berlin und heiratete Ricke Jaraczewer, die am 6. März 1910 den Sohn Hans gebar. Hermann Buchholz war selbstständiger Kaufmann auf dem Gebiet der Damenoberbekleidung. Bis 1936 hatte er ein Ladengeschäft in Kreuzberg, Wiener Straße 63 (Blusen-Buchholz), ab 1936 ein solches in Steglitz, Rheinstraße 55, zuletzt mit seinem Sohn Hans als stillem Teilhaber. 1933 starb Ricke Buchholz. 1934 zog Hermann Buchholz in die Ringstraße 15 (heute: Dickhardtstraße). In der Reichspogromnacht wurden in seinem Laden zwei große Scheiben zerstört und der Laden geplündert. Hermann Buchholz musste Zwangsarbeit leisten, sein Sohn Hans kam unter ungeklärten Umständen ums Leben. Am 10. September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert, von dort am 29. September 1942 nach Treblinka, wo er am Tag der Ankunft ermordet wurde. Seine Schwester Emma wurde am 13. Januar 1942 aus der Nürnbergerstraße 64 nach Riga deportiert und dort ermordet. | ||
Emil Buchholz | Dickhardtstraße 39 | 25. Juli 2008 | Emil Buchholz kam am 17. Mai 1884 in Driewcen zur Welt. Er war ursprünglich als Maurer tätig, arbeitete aber ab 1910 als Krankenkassenangestellter. 1916 nahm er seine Arbeit bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Schöneberg (AOK) auf. 1904 trat er in die SPD ein, war Mitglied der Konsumgenossenschaft und saß in deren Aufsichtsrat. 1933 wurde er zum Stadtverordneten gewählt. Bald darauf wurde die SPD verboten, ihm im Zuge der „Verordnung zur Sicherheit der Staatsführung“ vom Juli 1933 das Mandat entzogen und die Tätigkeit als Stadt- und Bezirksverordneter verboten. Am 14. September 1933 kündigte ihm die AOK Schöneberg aus politischen Gründen. Da man auch das ihm zustehende Ruhegeld um ein Viertel gekürzt hatte, war er gezwungen, in den folgenden Jahren als Versicherungsvertreter zu arbeiten. Da aufgrund des Krieges Mangel an Arbeitern herrschte, wurde er im September 1942 wieder bei der AOK eingestellt. Im August 1944 wurde Emil Buchholz im Rahmen der Aktion „Gewitter“ verhaftet und ins KZ Sachsenhausen überstellt. Im Gegensatz zu anderen Inhaftierten ließ man ihn nicht nach einigen Wochen frei. Welcher Grund für seine weitere Inhaftierung vorlag, ist nicht mehr zu ermitteln. Kurz vor Ende des Krieges wurden die Häftlinge unter Bewachung durch die SS zu einem Todesmarsch nach Mecklenburg gezwungen. Kurz vor Schwerin ist Emil Buchholz entweder vor Entkräftung gestorben oder aber von der Wachmannschaft erschossen worden. Sein Todesdatum wurde auf den 30. April 1945 festgelegt. | ||
Heinrich Busse | Fregestraße 20 | 28. März 2013 | Heinrich Busse wurde am 10. Juli 1874 als Sohn jüdischer Eltern in Marienwerder geboren. Seine Geschwister waren Betty, Anna, Ludwig und Maximo. Heinrich Busse heiratete 1911 Antonie (Toni), geborene Bernhard, die am 6. April 1884 als Tochter der jüdischen Eltern Arnold Bernhard und seiner Frau Emilie geborene Ottensooser in Nürnberg geboren war. Sie lebten in Berlin und hatten drei Töchter: Gerda, Erika und Eva Renate. Heinrich Busse arbeitete zunächst als Werbeleiter einer chemischen Fabrik. Später machte er sich selbstständig; er wurde Inhaber eines Großhandels für Tischlereibedarfsartikel und betrieb die Fabrikation von Möbelbeschlägen. Die Familie war wohlhabend. Im Jahr 1925 lebte die Familie in einer großen Wohnung im Haus Südwestkorso 9, ab 1930 im eigenen Haus in der Fregestraße 20. Bei der Einrichtung wirkte sein Schwager, der bekannte Architekt Leo Nachtlicht, mit. Die Familie gehörte vermutlich einer liberalen Synagogengemeinde an. 1937 emigrierte die Tochter Erika nach Teheran, im April 1939 konnten Eva Renate und Gerda nach England auswandern. Im November 1939 mussten Toni und Heinrich Busse ausziehen und das Haus verkaufen, sie wohnten in verschiedenen Wohnungen zur Untermiete. Nachdem Toni Busse im Rahmen der Fabrikaktion Ende Februar 1943 verhaftet und deportiert worden war, entzog sich Heinrich Busse der Verhaftung: er flüchtete durch ein Fenster der Parterrewohnung und überlebte in Berlin im Untergrund. Er starb 1958 in New York. | ||
Toni Busse | Fregestraße 20 | 28. März 2013 | Antonie (Toni) Bernhard wurde am 6. April 1884 in Nürnberg als Tochter ihrer jüdischen Eltern Arnold Bernhard und seiner Frau Emilie geborene Ottensooser geboren. Sie heiratete Heinrich Busse, der am 10. Juli 1874 in Marienwerder als Sohn einer jüdischen Familie geboren war. Sie hatten drei Töchter: Gerda, Erika und Eva Renate. Zunächst wohnte die Familie am Südwestkorso 9, ab 1930 im eigenen Haus Fregestraße 20. Erika emigrierte 1937 nach Teheran, im April 1939 konnten Eva Renate und Gerda nach England auswandern. Im November 1939 mussten Toni und Heinrich Busse ausziehen, sie wohnten in verschiedenen Wohnungen als Untermieter. Toni Busse musste bei der Firma Schuchhardt Zwangsarbeit leisten, die Telefonapparate herstellte. Ende Februar 1943 wurde Toni Busse im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet und über die Sammelstelle Levetzowstraße am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Vermutlich wurde sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. | ||
Johanna Caspary | Varziner Straße 13/14 | 16. Nov. 2015 | Johanna Isaac kam am 24. Juni 1886 als Tochter des Kaufmanns Aron Isaac und seiner Frau Rebecca geborene Cohn in Berlin zur Welt. Sie wurde Expedientin und lebte mit ihren Eltern in der Varzinerstraße 8. Am 26. Januar 1916 heiratete sie Felix Fawel Caspary und zog zu ihm in die Varzinerstraße 13/14. Im Mai 1941 mussten Johanna Caspary und ihre ebenfalls dort wohnende Schwägerin Rosa Sachs und deren Mann Simon Sachs die Wohnung aufgeben und als Untermieter zu Jacob Mokry im selben Haus in zwei Leerzimmer ziehen. In ihre frühere Wohnung zog ein SS-Mann mit seiner Familie. Johanna Caspary musste als Zwangsarbeiterin bei Siemens & Halske in Spandau, Zitadellenweg, arbeiten. Ihr Mann Felix starb am 10. August 1941. Als sie im April 1943 die Vermögenserklärung abgab, war der Hauptmieter Jakob Mokry schon deportiert. Die Vermögenseinziehungsverfügung wurde ihr am 16. April 1943 in der Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 zugestellt. Eine Räumung des Zimmers war nicht erforderlich: im Juni 1943 war die Wohnung wieder bewohnt. Johanna Caspary wurde am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Therese Chrzanowski | Albestraße 10 | 3. Juni 2017 | Therese Chrzanowski kam am 11. Januar 1882 in Graudenz/Westpreußen als Tochter von Leopold Chrzanowski und seiner ersten Frau auf die Welt. Aus dieser Ehe ihres Vaters hatte sie einen älteren Bruder, Gustav, und eine jüngere Schwester, Charlotte. In zweiter Ehe heiratete ihr Vater die nichtjüdische Ida Bieber. Deren Kind Frieda kam 1897 auf die Welt, die jüngste Tochter Herta 1904. Therese Chrzanowski blieb ledig und zog nach Berlin. Ob sie einen Beruf erlernte oder ausübte, wissen wir nicht. Ihre Halbschwester Frieda wurde Buchhalterin und wohnte in der Rheinstraße. 1939 lebte Therese Chrzanowski als Untermieterin bei dem jüdischen Ehepaar Martin und Olga Glück in der Albestraße 10. Von dort wurde sie am 18. Oktober 1941 nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert, wo sie am 6. Mai 1942 starb. Ihr Bruder Gustav Chrzanowski, der in Wien Direktor gewesen war, konnte nach England fliehen und kämpfte von dort für die Polish Armed Forces als Frontschütze. Ihre Halbschwester Frieda Chrzanowski wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet. Ihre Schwester Charlotte Chrzanowski-Baer überlebte, das Schicksal ihrer Halbschwester Hertha konnte nicht ermittelt werden. | ||
Auguste Cohn | Saarstraße 8 | 21. März 2017 | Auguste Cohn kam am 7. April 1872 in Gniezno (Gnesen) / Polen als Tochter des Mendel Cohn und seiner Frau Johanna auf die Welt. Ihre Geschwister waren Simon, Jettka und Bertha. Auguste, Simon und Jettka zogen nach Berlin, Simon war von Beruf Kaufmann, Auguste hatte keinen Beruf und führte vermutlich ihrem Bruder den Haushalt. Seit 1932 wohnten Simon, Auguste und die verwitwete Jettka in der Saarstraße 8 in Friedenau in einer 4-Zimmer-Wohnung. Auf Veranlassung des Planungsamtes von Albert Speer mussten die Geschwister am 1. Juni 1942 in die Eisenacher Straße 69 VH Aufgang 2 hptr. rechts als Untermieter zu Bernhard Simon ziehen. Am 6. Juli 1942 starb Jettka Wels, am 9. August 1942 mussten Auguste Cohn und ihr Bruder Simon die sogenannten Listen, d. h. die Vermögenserklärung ausfüllen. Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 wurden am 17. August 1942 Auguste und Simon Cohn mit dem 1. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. In Theresienstadt wohnten sie in nahe gelegenen Zimmern: Simon in B IV, Boden D, Zimmer 16 und Auguste ebenda Zimmer 19. Auguste und Simon starben beide am 31. August 1942, 14 Tage nach ihrer Ankunft in Theresienstadt. Auguste starb um 11.15 Uhr, Simon um 13.10 Uhr, als Todesursache wird bei beiden angegeben: Enteritis (Darmkatarrh), Debilitas cordis (Herzschwäche). | ||
Bernhard Cohn | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Bernhard Cohn kam am 9. Mai 1885 in Leschnitz (Bergstadt)/Groß Strehlitz als Sohn jüdischer Eltern auf die Welt. Er heiratete 1921 Minna Oelsner, geboren am 4. August 1899 in Breslau. Bernhard Cohn war Apotheker. Am 8./9. November 1938 wurde er verhaftet und bis 2. Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Er wohnte seit März 1942 mit seiner Frau in der Stierstraße 20 (Vorderhaus, 3. Etage). Sie teilten die Wohnung mit dem Ehepaar Löwenthal und dessen beiden Söhnen. Bernhard Cohn wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet, seine Frau Minna wurde am 4. März 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert. | ||
Eduard Cohn | Kundrystraße 3 | Dez. 2020 | Eduard Cohn kam am 24. August 1875 in Tütz/Deutsch Krone/Westpreußen als Sohn des Hermann Heymann Cohn und seiner Frau Klara geborene Jacoby zur Welt. Er hatte eine 1880 geborene Schwester Margot Meta Regina und eine weitere Schwester. Er zog nach Berlin und wurde Kaufmann. 1937 heiratete er die verwitwete Emma Radziejewski geborene Meyerstein, die in der Kundrystraße 3 lebte und zog zu ihr. Sein Vermögen wurde eingezogen und er musste mit seiner Frau in eine sogenannte Judenwohnung in der Frobenstraße 7 II zu Herzberg ziehen. Von dort wurden sie am 2. April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert. Sein Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Emma Cohn | Kundrystraße 3 | Dez. 2020 | Emma Meyerstein kam am 23. Januar 1885 in Bremke/Göttingen als Tochter des Handelsmannes Magnus Meyerstein und seiner Frau Rinchen geborene Rosenkranz zur Welt. Emma Meyerstein heiratete am 19. Februar 1920 in Berlin den Kaufmann Max Radziejewski, mit dem sie in Friedenau in der Kundrystraße 3 wohnte. 1934 starb ihr Mann, 1937 heiratete sie den Kaufmann Eduard Cohn und lebte nunmehr mit ihm in der Kundrystraße 3. Ihr Vermögen wurde eingezogen. Emma und Eduard Cohn mussten nach 1939 in eine sogenannte Judenwohnung in die Frobenstraße 7 II zu Herzberg ziehen. Von dort wurden sie am 2. April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Franz Cohn | Varziner Straße 4 | 6. Dez. 2019 | Franz Alexander Cohn kam am 30. September 1897 in Graudenz als Sohn des praktischen Arztes Dr. Samuel Cohn und seiner Frau Elsbeth geborene Herzfeld zur Welt. Nach dem Abitur studierte er Philosophie an der Universität Marburg und wurde 1923 mit der Arbeit „Novalis und die gotische Kultur“ promoviert. Er zog nach Berlin und heiratete Frida Bier. Am 24. September 1925 kam ihre Tochter Ruth auf die Welt. Franz Cohn betätigte sich als Buchhändler: von 1927 bis 1930 hatte er in der Kaiserallee 177 (heute Bundesallee) ein Antiquariat, von 1930 bis 1934 in der Worpsweder Straße 7 eine Bücherstube und danach hatte er in der Fregestraße 80 bis 1937 eine Bücherstube. Privat wohnte er in der Varziner Straße 4, unter dieser Anschrift stand allerdings nur seine Frau Fridel mit einer Briefmarkenhandlung im Adressbuch, die Volkszählung 1939 und die Deportationsliste weisen aber auf diese Anschrift hin. Mit dem 22. Osttransport wurde er am 26. Oktober 1942 über die Sammelstelle Levetzowstraße nach Riga deportiert. Vermutlich wurde er wie die meisten Personen dieses Transports unmittelbar nach seiner Ankunft am 29. Oktober 1942 in den umliegenden Wäldern erschossen. | ||
Frieda Cohn | Varziner Straße 4 | 6. Dez. 2019 | Frida Bier kam am 16. Juli 1905 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Moses Max Bier und seiner Frau Deborah geborene Tannenbaum zur Welt. Sie heiratete Dr. Franz Cohn, ihre Tochter Ruth kam am 24. September 1925 zur Welt. Ihr Mann betätigte sich als Buchhändler: von 1927 bis 1930 hatte er in der Kaiserallee 177 (heute Bundesallee) ein Antiquariat, von 1930 bis 1934 in der Worpsweder Straße 7 eine Bücherstube und danach hatte er in der Fregestraße 80 bis 1937 eine Bücherstube. Privat wohnten sie in der Varziner Straße 4, unter dieser Anschrift stand allerdings nur Fridel Cohn mit einer Briefmarkenhandlung im Adressbuch. Offensichtlich versuchte Fridel Cohn etwas dazu zu verdienen. Vom 25. August 1941 bis 17. Mai 1943 leistete sie Zwangsarbeit bei den Siemens-Schuckertwerken im Wernerwerk. Ihr Mann wurde am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert, Frida Cohn selbst wurde während der Fabrikaktion am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihre Tochter Ruth wurde zwei Tage später nach Auschwitz deportiert. Der Laden in der Varziner Straße 4 wurde am 17. Mai 1943 geräumt. | ||
Ruth Cohn | Varziner Straße 4 | 6. Dez. 2019 | Ruth Cohn kam am 24. September 1925 in Berlin als Tochter des Buchhändlers Dr. Franz Cohn und seiner Frau Frida geborene Bier zur Welt. Ihre Familie wohnte in der Varziner Straße 4. Ihr Vater betrieb eine Buchhandlung bzw. Bücherstube, ihre Mutter hatte einen Briefmarkenhandel, vermutlich von der Wohnung aus. Sie war 17 Jahre alt als sie am 3. März 1943 im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert wurde. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Minna Cohn | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Minna Oelsner wurde am 14. August 1899 in Breslau als Tochter jüdischer Eltern geboren. Sie heiratete den Apotheker Bernhard Cohn. Seit März 1942 wohnten Minna und Bernhard Cohn in der Stierstraße 20 im Vorderhaus, 3. Etage, zusammen mit dem Ehepaar Löwenstein und dessen zwei Söhnen. Minna Cohn wurde am 4. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Simon Cohn | Saarstraße 8 | 21. März 2017 | Simon Cohn kam am 2. November 1868 in Gniezno ( Gnesen) / Polen als Sohn des Mendel Cohn und seiner Frau Johanna auf die Welt, seine Schwestern waren Auguste, Jettka und Bertha. Auguste, Simon und Jettka zogen nach Berlin, Simon war von Beruf Kaufmann, ab 1932 wohnten Simon, Auguste und die verwitwete Jettka in der Saarstraße 8 in Friedenau in einer 4-Zimmer-Wohnung. Auf Veranlassung des Planungsamtes von Albert Speer mussten die Geschwister am 1. Juni 1942 in die Eisenacher Straße 69 VH Aufgang 2 hptr. rechts als Untermieter zu Bernhard Simon ziehen. Am 6. Juli 1942 starb Jettka Wels, am 9. August 1942 mussten Simon und Auguste Cohn die sogenannten Listen, d. h. die Vermögenserklärung ausfüllen. Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße 26 wurden am 17. August 1942 Simon und Auguste Cohn mit dem 1. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. In Theresienstadt wohnten sie in nahe gelegenen Zimmern: Simon in B IV, Boden D, Zimmer 16 und Auguste ebenda Zimmer 19. Simon und Auguste starben am 31. August 1942, 14 Tage nach ihrer Ankunft in Theresienstadt. Auguste starb um 11:15 Uhr, Simon um 13:10 Uhr, als Todesursache wird bei beiden angegeben: Enteritis (Darmkatarrh), Debilitas cordis (Herzschwäche). | ||
Gertrud Dorothea Coper | Sarrazinstraße 22 | 3. Aug. 2022 | Gertrud Dorothea Jacobowitz kam am 13. Mai 1892 in Halle a.d. Saale als Tochter des Adolf Jacobowitz und seiner Frau Bianka geborene Frank zur Welt. Ihre Mutter starb, bevor Gertrud 1913 Hermann Coper heiratete. Ihr Mann Hermann kämpfte im Ersten Weltkrieg und arbeitete nach dem Krieg als Pelzeinkäufer in der Damenkonfektion. Die Töchter kamen auf die Welt: 1914 Bianca und 1920 Ilse Henriette. Die Familie zog von der Birkbuschstraße in die Fröaufstraße und schließlich in die Bismarckstraße 8 (heute Sarrazinstraße 22). Das Haus gehörte Clara Jacobowitz, der zweiten Ehefrau von Gertruds Vater. Die ältere Bianca konnte noch das Abitur in Berlin ablegen und Auslandskorrespondentin werden, die jüngere musste das Gymnasium abbrechen und wurde von den Eltern nach England geschickt. Ihr folgte 1938 ihre Schwester Bianca. Am 17. November 1941 wurde Gertrud Coper zusammen mit ihrem Mann Hermann nach Kowno (Kaunas) deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet. | ||
Hermann Coper | Sarrazinstraße 22 | 3. Aug. 2022 | Hermann Coper kam am 10. November 1885 in Berlin als Sohn des Adolf Coper und seiner Frau Henriette geborene Hirsch zur Welt. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und wurde Pelzeinkäufer in der Damenkonfektion; am 27. November 1913 heiratete er Gertrud Jacobowitz. Am 3. Oktober 1914 wurde die Tochter Bianca geboren, am 20. Januar 1920 folgte die Tochter Ilse Henriette. Die Familie zog von der Birkbuschstrasse nach Friedenau in die Fröaufstraße und 1930 in die Bismarckstraße 8 (heute Sarrazinstraße 22). Das Haus gehörte Clara Jacobowitz, der zweiten Ehefrau von Adolf Jacobowitz, Gertruds Vater. Die Familie bewohnte dort eine Vierzimmerwohnung. Bianca besuchte das Lorenz-Lyzeum und wurde Auslandskorrespondentin, konnte ihren Beruf wegen der Rassendiskriminierung aber nicht ausüben. Ilse Henriette musste das Lorenz-Lyzeum 1935 verlassen, ihre Eltern schickten sie nach England, wo sie mit 15 Jahren Näherin in einer Fabrik wurde. 1938 schickten die Eltern Bianca ebenfalls nach England. Die beiden Schwestern schlugen sich als Hausangestellte und als Zuschneiderinnen durch. Ihre Eltern, Hermann und Gertrud Coper, wurden am 17. November 1941 von Berlin nach Kowno (Kaunas) deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 25. November 1941 ermordet. | ||
Lina Crohn | Bennigsenstraße 17 | 2. Nov. 2010 | Lina Tausk kam am 12. Februar 1887 in Berlin als Tochter des Färbereibesitzers Berthold Tausk und seiner Frau Elisabeth geborene Marcuse auf die Welt. Sie heiratete den Kaufmann Richard Crohn, die Kinder wurden geboren: 1925 Robert und 1928 Thomas. Bis 1937 lebte die Familie in der Meinekestraße 12a, 1938 zog sie in die Bennigsenstraße 17. Linas Bruder Max Tausk zog zu ihnen; am 6. März 1943 wurde Lina Crohn zusammen mit ihrem Sohn Thomas und ihrem Bruder Max mit dem 35. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Mann Richard und ihr Sohn Robert wurden wenige Tage zuvor nach Auschwitz deportiert und ermordet. | ||
Richard Crohn | Bennigsenstraße 17 | 2. Nov. 2010 | Richard Crohn kam am 14. August 1876 in Berlin als Sohn von Moritz Crohn und seiner Frau Olga geborene Hahn zur Welt. Er heiratete Lina Tausk. Richard Crohn war Kaufmann. Die Familie wohnte in der Meinekestraße 12a, die Söhne Robert und Thomas wurden 1925 und 1928 geboren. 1937 gab Richard Crohn im Adressbuch an mit Bijouterie zu handeln. 1938 zog die Familie in die Bennigsenstraße 17. Seinen Beruf gab Richard Crohn nunmehr mit „Kommissionär“ an. Am 2. März 1943 wurde Richard Crohn nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt. | ||
Robert Crohn | Bennigsenstraße 17 | 2. Nov. 2010 | Robert Crohn wurde am 17. Oktober 1925 in Berlin geboren als Sohn von Richard Crohn und seiner Frau Lina geborene Tausk. Er hatte einen Bruder Thomas, der 1928 geboren war. Sein Vater Richard war Kaufmann, er handelte mit Bijouteriewaren. Die Familie wohnte zunächst in der Meinekestraße 12a, 1938 zog sie in die Bennigsenstraße 17. Am 1. März 1943 wurde Robert Crohn, der damals 17 Jahre alt war, alleine ohne seine Eltern und seinen Bruder nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Thomas Crohn | Bennigsenstraße 17 | 2. Nov. 2010 | Thomas Crohn wurde am 3. Januar 1928 in Berlin geboren als Sohn von Richard Crohn und seiner Frau Lina geborene Tausk. Er hatte einen Bruder Robert, der 1925 geboren war. Sein Vater war Kaufmann, er handelte er mit Bijouteriewaren. Die Familie wohnte zunächst in der Meinekestraße 12a, 1938 zog sie in die Bennigsenstraße 17. Sein Bruder Robert wurde am 1. März 1943, sein Vater Richard am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Thomas wurde zusammen mit seiner Mutter Lina Crohn am 6. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Er wurde nur 15 Jahre alt. | ||
Bertha van Damm | Handjerystraße 3 | 3. Juni 2013 | Bertha Michel kam am 28. Juni 1864 in Neustadt an der Warthe (damals: Provinz Posen) als Tochter des Kaufmanns Julius Leiser Michel und seiner Frau Hermine (?) geborene Radt zur Welt. Sie heiratete 1892 den Bankbeamten Martin van Damm. In der Handjerystraße 3 wohnte sie seit 1936, da war sie bereits verwitwet. Zur Zeit ihrer Deportation aus ihrer Wohnung, am 14. September 1942, war sie 78 Jahre alt. Ihr von der Oberfinanzdirektion im Namen des Deutschen Reiches geraubtes Vermögen wurde auf 300 Mark geschätzt. Die Firma für Wohnungsauflösungen bekam einen Rabatt von 30 % des Schätzwertes. Vom Nettobetrag wurden Rechnungen der Gasag von 2 Mark und der Bewag von 8,80 Mark beglichen. Die Deportation ermöglichte der zuständigen Pensionskasse, die monatlichen Rentenzahlungen von 240 Mark einzustellen. Bertha van Damm war eine unter weiteren 1000 Jüdinnen und Juden, die, von Behörden des Deutschen Reiches bis auf die Kleider auf ihrem Leib und den Inhalt eines Reiseköfferchens ausgeraubt, am 14. September 1942 mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt abgeschoben wurden. 14 Wochen nach ihrer Ankunft im Getto Theresienstadt, am 28. Dezember 1942, starb Bertha van Damm an den unmenschlichen Bedingungen, laut Todesfallanzeige an Rotlauf. | ||
Jenny Eckersdorff | Illstraße 2 | 16. Nov. 2015 | Jenny London kam am 17. Januar 1873 in Breslau als Tochter von Emanuel London und seiner Frau Jertha geborene Levy zur Welt, ihre Schwester Rebecca Margarethe wurde 1875 geboren. Sie heiratete den Kaufmann Max Eckersdorff; als ihr Sohn Karl Sigismund am 7. Oktober 1896 geboren wurde wohnten sie in Berlin in der Hagelberger Straße 23. Jenny Eckersdorff war evangelischen Glaubens. Ihr Mann Max starb wahrscheinlich im Ersten Weltkrieg, denn sie erhielt eine Kriegshinterbliebenenrente. Ihr Sohn Karl Sigismund fiel am 9. April 1917 im Ersten Weltkrieg. 1937 lebte sie als Logierhauspächterin in Krummhübel/Kreis Hirschberg. Dann zog sie nach Berlin zu ihrer Schwägerin Ottilie (Tilly) Eckersdorff in die Illstraße 2. Tilly Eckersdorff war Privatsekretärin und Bankbeamtin, ihr glückte die Ausreise in die USA. Jenny Eckersdorff musste in eine sogenannte Judenwohnung in die Heilbronner Straße 6 zu Manasse ziehen. Am 30. Januar 1943 musste sie noch einmal umziehen, und zwar in die Spichernstraße 17 Gartenhaus III zu Salinger. Von dort wurde sie am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert und am 16. Mai 1944 weiter nach Auschwitz. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Rosalie Efrem | Moselstraße 9 | 29. Nov. 2013 | Rosalie Efrem wurde am 30. September 1866 als Tochter jüdischer Eltern in Reinersdorf/Schlesien geboren. Sie blieb ledig und wohnte seit 1900 in der Moselstraße 9. Über ihren Beruf konnte nichts ermittelt werden. Am 3. Oktober 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 11. Januar 1943 starb. Als Todesursache wurde Herzmuskelentartung angegeben. | ||
Margarete Eppstein | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Margarete Mahn kam am 29. Juni 1868 in Breslau als Tochter des Kaufmanns Isidor Mahn und seiner Frau Flora geborene Teichmann zur Welt. Sie heiratete den Oberingenieur Georg Eppstein. Seit Beginn der 1930er Jahre lebte das Ehepaar im Haus Sentastraße 3, Vorderhaus, 1. Etage links, in einer 5-Zimmer-Wohnung. Im Mai 1939 lebten dort außerdem ihre Tochter Käthe Gorzelanczyk mit ihrem Mann Siegbert, dem gemeinsamen Sohn Hans, Käthes Tochter Ingeborg aus erster Ehe sowie als Untermieterin Selma Friedmann. Im Dezember 1940 starb Georg Eppstein. Eine später zugezogene weitere Untermieterin, Therese Brasch, wählte im März 1942 nach Erhalt des Deportationsbescheids die Flucht in den Tod, die Untermieterin Selma Friedmann folgte ihr Anfang Juli 1942. Im September 1942 erhielt Margarete Eppstein den Deportationsbescheid mit der Aufforderung, die Vermögenserklärung auszufüllen. Den Bescheid, nach dem ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reiches beschlagnahmt wurde, erhielt sie schon im Sammellager Große Hamburger Straße 86. Am 9. September 1942 wurde Margarete Eppstein im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt und von dort am 29. September 1942 nach Treblinka deportiert und ermordet. | ||
Berta Ert | Handjerystraße 29 | 3. Juni 2013 | Berta Perlstein wurde am 20. Dezember 1895 in Gudensberg/Hessen-Nassau als Tochter von Bernhard und Jacobine Perlstein geboren. 1919 heiratete sie den Fleischer Max Ert. Für ihn war es die zweite Ehe, seine erste Frau Veilchen geborene Poppelmann hatte ihm den Sohn Herbert am 17. Dezember 1909 in Hamburg geboren und war im September 1918 verstorben. Berta Ert wurde Teilhaberin der Fleischerei ihres Mannes in der Sybelstraße 25, sie war eine tüchtige und beliebte Geschäftsfrau. Nach dem Umzug in die Handjerystraße wurde Berta ehrenamtliches Komiteemitglied der Jüdischen Gemeinde in der Stierstraße. Am 17. Januar 1921 wurde die Tochter Hanna geboren. Berta Ert wurde zusammen mit ihrem Mann Max Ert und ihrer Tochter Hanna am 24. August 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Hanna Ert | Handjerystraße 29 | 3. Juni 2013 | Hanna Ert wurde am 17. Januar 1921 in Berlin als Tochter des Fleischers Max Ert und seiner Frau Berta geborene Perlstein geboren. Sie ging zunächst in eine Gemeindeschule in der Sybelstraße, dann zur Fürstin-Bismarck-Schule in Charlottenburg, die sie 1936 – vermutlich weil sie Jüdin war – verlassen musste. Sie arbeitete als Verkäuferin bei einer jüdischen Firma, dem Kaufhaus N. Israel, Spandauer Damm /Ecke Rathausstraße. Am 24. August 1943 wurde sie mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Herbert Ert | Handjerystraße 29 | 3. Juni 2013 | Herbert Ert wurde am 17. Dezember 1909 in Berlin als Sohn des Fleischers Max Ert und seiner Frau Veilchen geborene Poppelmann geboren. Er war Bankangestellter bei dem Bankhaus Hoffmann & Wechsler, dann Beamter in München. Möglicherweise wurde er 1934 oder 1937 aus „rassischen“ Gründen entlassen. 1938 arbeitete er als Hilfsarbeiter bei einer Firma am Kurfürstendamm in Berlin, später als Kraftfahrer (seine letzte Beschäftigung, vermutlich Zwangsarbeit) in Spandau. Seit August 1940 wohnte er in Untermiete bei seinem Vater und dessen zweiter Ehefrau in der Handjerystraße 29. Herbert Ert war verheiratet mit Irma, geborene Paul. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt. Herbert Ert wurde am 18. April 1944 nach Auschwitz deportiert. | ||
Max Ert | Handjerystraße 29 | 3. Juni 2013 | Max Ert wurde am 19. Februar 1881 in Hannover als Sohn von Emanuel Ert und seiner Frau Henriette geborene Meir geboren. Er wurde Fleischer und heiratete Veilchen Poppelmann. Sie gebar ihm am 17. Dezember 1909 in Hamburg einen Sohn Herbert. Nachdem Veilchen Ert 1918 starb, heiratete Max Ert 1919 Berta Perlstein. Sie wurde Teilhaberin in seiner Fleischerei in der Sybelstraße in Charlottenburg. Die Familie zog dann in die Handjerystraße. Am 24. August 1943 wurde er vermutlich (die Transportlisten sind nicht vollständig erhalten) mit dem 41. Transport Berliner Juden zusammen mit seiner Frau und der Tochter Hanna nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Käthe Ewarth | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Käthe Fränkel wurde am 22. Mai 1895 in Landsberg/Warthe in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den Juristen Otto Ewarth, der in Berlin Erster Staatsanwalt wurde. Er wurde 1935 in den Ruhestand versetzt. Otto und Käthe Ewarth zogen am 1. Februar 1940 in die Stierstraße 19. Am 29. Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Otto Ewarth | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Otto Ewarth wurde am 15. August 1878 in Wangrowotz/Polen als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er studierte Jura und wurde Erster Staatsanwalt in Berlin. Er heiratete Käthe Fränkel. 1935 wurde er in den Ruhestand versetzt. Otto Ewarth zog am 1. Februar 1940 mit seiner Frau in die Stierstraße 19. Am 29. Januar 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Ella Feldheim | Sentastraße 3 | 10. Mai 2016 | Ella Pappenheim kam am 11. November 1882 in Eschwege/Hessen-Nassau als neuntes Kind ihres Vaters, des Kaufmanns Louis Lazarus Pappenheim und als viertes Kind aus seiner zweiten Ehe mit Emma (Emine), geborene Schierling, zur Welt. Am 3. August 1903 heiratete Ella Pappenheim den Kaufmann David Richard Feldheim, sie zogen nach Chemnitz und am 4. Juni 1904 wurde die Tochter Irma geboren. Irma heiratete Paul Davids, sie hatten eine Tochter, Susi, die 1939 mit einem Kindertransport zuerst nach Brüssel, dann nach England entkam. Richard Feldheim starb am 22. Juni 1939, er wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Chemnitz beigesetzt. Seine Witwe Ella Feldheim zog nach Berlin, 1942 war sie zunächst Untermieterin bei Margarete Eppstein in der Sentastraße 3, im September 1942 musste sie als Untermieterin zu Gorzelanczyk in die Frobenstraße 27 ziehen. Von dort wurde sie am 14. Dezember 1942 in das KZ Auschwitz deportiert. | ||
Amalie Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | Amalie Guttmann kam am 7. Juni in Hultschin/Ratibor als Tochter des Kaufmanns Moritz Josef Guttmann und seiner Frau Marie geborene Mosler zur Welt. Sie wurde Modistin und heiratete am 6. Januar 1888 in Berlin den Lehrer Dr. Leo Fernbach. Die Kinder wurden geboren: David Ernst Friedrich am 3. Oktober 1888, Ruth Angelika am 8. September 1889, Anna am 1. Oktober 1890 und Hans am 10. August 1893. Alle Familienmitglieder waren seit 1906 getauft. Seit 1915 wohnte die Familie in Friedenau, Wilhelmshöher Straße 24 in einer Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung. Ihr Mann Leo wurde zum Professor ernannt und 1924 pensioniert. Amalie Fernbach wurde am 3. Oktober 1942 mit ihrem Mann und ihrem Sohn Hans nach Theresienstadt deportiert, wo Leo am 23. Oktober 1942 starb, Amalie am 12. November 1942, angeblich an „Altersschwäche“. Hans wurde noch weiter deportiert in das KZ Auschwitz, wo er ermordet wurde. Die Stolpersteine wurden im Beisein von Familienangehörigen aus den USA verlegt. | ||
Anna Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | Anna Fernbach kam am 1. Oktober 1890 in Berlin als Tochter des Lehrers Dr. Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt. Sie hatte noch drei Geschwister: David Ernst Friedrich (1888), Ruth Angelika (1889) und Hans (1893). Anna wurde Säuglingskrankenschwester, blieb ledig und wohnte weiterhin bei den Eltern. Vermutlich musste sie Zwangsarbeit leisten. Am 12. Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester Ruth Angelika aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Ernst Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | David Ernst Fernbach kam am 3. Oktober 1888 in Berlin als erstes Kind seiner Eltern, des Lehrers Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt. Er wurde Steuerberater und heiratete die nichtjüdische Lilly Linders. Sie lebten seit 1923 in Pirna, wo ihre Zwillinge Inge und Jörg am 19. Juli 1924 auf die Welt kamen. Ab 1933 erhielt David Ernst Berufsverbot als Steuerberater. Bei einem Besuch in Berlin erkrankte er 1936 und starb im Krankenhaus. Er hatte seine Nierenerkrankung aus Geldmangel nicht behandeln lassen. Seine Frau Lilly verbrachte den Krieg mit ihren Kindern in Cuxhaven; nach dem Krieg wanderten die Kinder in die USA aus. | ||
Hans Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | Hans Fernbach kam am 10. August 1893 in Berlin als Sohn des Lehrers Dr. Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geborene Guttmann zur Welt. Er hatte drei ältere Geschwister: David Ernst Friedrich (1888), Ruth Angelika (1889) und Anna (1890). Hans Fernbach studierte Medizin und wurde Kinderarzt; er arbeitete in Leipzig. 1933 erhielt er als Arzt Berufsverbot. Er zog wieder zu seinen Eltern und Geschwistern. Am 3. Oktober 1942 wurde er mit seinen Eltern nach Theresienstadt deportiert. Zuerst starb dort sein Vater, dann seine Mutter, er selbst wurde am 23. Januar 1943 weiter ins KZ Auschwitz deportiert, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Leo Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | Leo Fernbach kam am 18. Januar 1859 in Berlin als Sohn des Leihbibliothekars David Fernbach und seiner Frau Henriette geborene Salinger zur Welt. Er studierte Philosophie und wurde Lehrer. Am 6. Januar 1888 heiratete er die Modistin Amalie Guttmann. Die Kinder wurden geboren: David Ernst Friedrich am 3. Oktober 1888, Ruth Angelika am 8. September 1889, Anna am 1. Oktober 1890 und Hans am 10. August 1893. Alle Familienmitglieder waren seit 1906 getauft. Seit 1915 wohnte die Familie in Friedenau, Wilhelmshöher Straße 24 in einer Fünfeinhalb-Zimmer-Wohnung. Leo Fernbach war Oberlehrer, er wurde zum Professor ernannt und 1924 pensioniert. Dr. Leo Fernbach wurde am 3. Oktober 1942 mit seiner Frau und seinem Sohn Hans nach Theresienstadt deportiert, wo er am 23. Oktober 1942 ermordet wurde. Die Stolpersteine wurden im Beisein von Familienangehörigen aus den USA verlegt. | ||
Ruth Angelika Fernbach | Wilhelmshöher Straße 24 | 6. Dez. 2019 | Ruth Angelika Fernbach kam am 8. September 1889 in Berlin als Tochter des Lehrers Dr. Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt. Ihre Geschwister waren David Ernst Friedrich (1888), Anna (1890) und Hans (1893). Ruth Angelika Fernbach wurde Musiklehrerin, blieb ledig und wohnte weiterhin bei den Eltern. Sie erhielt als jüdische Lehrerin 1933 Berufsverbot. Sie wurde am 12. Januar 1943 mit ihrer Schwester Anna aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Margarete Fischler | Taunusstraße 18 | 7. Okt. 2021 | Margarete Mattes kam am 21. November 1887 in Ratzebuhr/Pommern als Tochter des Fleischermeisters Nathan Mattes und seiner Frau Lina geborene Jacobsohn zur Welt. Sie hatte sieben Schwestern und drei Brüder. Margarete ging zunächst in Ratzebuhr zur Schule, dann in Stettin und besuchte anschließend drei Jahre lang eine Handelsschule in Berlin. Danach arbeitete sie als Verkäuferin. Mit 28 Jahren heiratete sie den nichtjüdischen Kaufmann Oskar Fischler. Am 12. August 1920 kam die Tochter Ingeborg auf die Welt. Seitdem lebte die Familie in Friedenau, Taunusstraße 18, Gartenhaus III. Ihr Mann führte ein Weißwarendetailgeschäft in Friedenau, bis er am 16. Dezember 1926 starb. Margarete Fischler war von 1926 bis 1933 Abteilungsleiterin im Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz in der Abteilung für Handarbeiten. Diese Stelle verlor sie, weil sie Jüdin war. Von nun an war sie unregelmäßig als Aushilfsverkäuferin im Kaufhaus Wertheim tätig, auch schneiderte sie in ihrer Wohnung und arbeitete als Weißwarennäherin. Die Tochter Ingeborg wurde im jüdischen Glauben erzogen, sie besuchte zunächst die Volksschule in der Feuerbachstraße, danach ging sie bis zur Quarta auf das Oberlyzeum Königin Luise. Ingeborg wollte Ärztin werden, aber weil ihr als Jüdin dieser Berufsweg versperrt war machte sie eine Lehre zur Damenschneiderin, wurde dann aber als Jüdin nicht mehr zur Gesellenprüfung zugelassen. Sie verlobte sich mit dem Elektroinstallateur Imre (Emrich) Lipner. Dieser war ungarischer Jude. 1938 musste er Deutschland verlassen, er zog nach Budapest. Ingeborg folgte ihm, sie heirateten am 21. April 1939 in Budapest. Ihre Mutter Margarete blieb allein in Berlin zurück. Ein Schwager hatte ihr Geld überlassen, auch vermietete sie ein Zimmer ihrer Wohnung. Am 27. November 1941 wurde Margarete Fischler nach Riga deportiert, wo sie am 30. November 1941 in den Wäldern von Rumbula erschossen wurde. Ihr Schwiegersohn Imre wurde in einem jüdischen Arbeitskommando in Ungarn ermordet, ihre Tochter Ingeborg überlebte, heiratete nach Kriegsende einen Ungarn, mit dem sie beim Volksaufstand 1956 nach Schweden floh. | ||
Flora Freyer | Stierstraße 18 | 7. Juli 2008 | Flora Lewinsky verheiratete Freyer wurde am 15. Oktober 1863 in Preußisch Stargard/Westpreußen geboren. Sie hatte eine Tochter namens Pauline und einen Sohn namens Leo. Deportiert wurde sie am 21. September 1942 nach Theresienstadt, wo sie am 22. Februar 1944 ermordet wurde. Ihre Tochter Pauline wurde am 3. März 1943 ins KZ Auschwitz deportiert und ermordet, ihr Sohn Leo konnte sich mit seiner Frau Eva geborene Lichtenstein und zwei Töchtern über Holland in die USA retten. | ||
Pauline Freyer | Stierstraße 18 | 7. Juli 2008 | Pauline Freyer wurde am 14. September 1895 in Lyck, Allenstein/Ostpreußen als Tochter von Flora geborene Lewinsky und ihres Ehemannes Freyer geboren. Seit 1932 lebte Pauline mit ihrer verwitweten Mutter in Friedenau, Stierstraße 18, Gartenhaus, Hochparterre, in einer 2-Zimmer-Wohnung. Sie arbeitete in einer Fabrik, bis sie als Zwangsarbeiterin in einer Kettenfabrik verpflichtet wurde. Ihre Mutter wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, sie starb dort am 22. Februar 1944. Pauline wurde im Rahmen der Fabrikaktion am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Bruder Leo konnte 1939 mit seiner Frau Eva, geborene Lichtenstein, und zwei Töchtern über Holland in die USA emigrieren. | ||
Siegfried Friedeberg | Brünnhildestraße 8 | 16. Juni 2010 | Siegfried Friedeberg wurde am 6. März 1876 in Treuenbrietzen in eine jüdische Familie geboren. Er war Exportkaufmann und lebte seit 1920 mit seiner Familie in der Brünnhildestraße 8. Er war mit einer nichtjüdischen Frau verheiratet, die 1928 geborene Tochter wurde christlich erzogen, sodass er durch die sogenannte „privilegierte Mischehe“ verhältnismäßig geschützt war. Die Tochter konnte nach dem Novemberpogrom nach England entkommen, vermutlich mit einem Kindertransport, über das Schicksal seiner Ehefrau konnte nichts ermittelt werden. Siegfried Friedeberg musste in seine Wohnung im Vorderhaus im 1. Stock jüdische Untermieter aufnehmen: Irma Schulz und das Ehepaar Käthe und Simon Hochland. Das Ehepaar Hochland wurde noch vor Siegfried Friedeberg deportiert, überlebte aber Theresienstadt. Auch Irma Schulz wurde vor Siegfried Friedeberg deportiert, er selbst musste am 10. Januar 1944 mit dem 99. Alterstransport nach Theresienstadt fahren. Dort starb er am 19. November 1944. | ||
Elfriede Friedemann | Stierstraße 19 | 19. März 2014 | Elfriede Frank kam am 29. Juni 1878 in Brandenburg als Tochter des Ziegeleibesitzers Julius Frank und seiner Frau Johanna geborene Joel auf die Welt. Sie heiratete den Juristen Gustav Friedemann, 1906 wurde die Tochter Susanne geboren. Die Familie lebte in der Potsdamer Straße 35, wo ihr Mann, inzwischen Justizrat Gustav Friedemann, Rechtsanwalt und Notar, auch seine Kanzlei hatte. Als Gustav Friedemann 1930 starb, zog sie mit ihrer Tochter und deren Ehemann, Botho Holländer, in das ihr gehörende Haus Stierstraße 19. Kurz vor der Deportation tauchte Elfriede Friedemann unter. Sie hinterließ einen Brief, in dem sie ihren Selbstmord ankündigte. Die Gestapo meldete sie daraufhin mit dem Vermerk „SM“ (für Selbstmord) beim Einwohnermeldeamt ab. Unter anderem mit Hilfe der Württembergischen Pfarrhauskette konnte Elfriede Friedemann überleben. Sie starb 1979 in Berlin. Ihre Tochter Susanne überlebte auch im Untergrund. | ||
Else Friedemann | Cosimaplatz 5 | 16. Okt. 2014 | Else Marcuse wurde am 23. Oktober 1892 in Fiddichow/Pommern als Tochter ihrer jüdischen Eltern Isaac Marcuse und seiner Frau Agnes geborene Jacobson geboren. Sie hatte eine ältere Schwester Margarete. Else Marcuse zog nach Berlin und heiratete dort den jüdischen Buchhändler Friedrich Wilhelm Alexander Friedemann. Sie hatten sich in einer Buchhandlung in der Kantstraße kennengelernt. Zwei Töchter wurden geboren: am 12. September 1921 Ruth Gisela und am 26. Oktober 1922 Ursula Brigitte. Die Familie wohnte damals in der Brünnhildestraße 1 und gehörte der evangelischen Gemeinde an, Else Friedemann ließ sich 1939 taufen. Mit Elses Mitgift erwarb die Familie eine Buchhandlung, die aber während der Inflationszeit zugrunde ging. 1932 erfolgte der Umzug aus der Brünnhildestraße in das Haus Cosimaplatz 5 in eine 2-Zimmer-Wohnung im Parterre. Bis 1935 konnte Friedrich Friedemann seine Familie mit einer Tätigkeit als Antiquar ernähren. Als er 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen wurde, gelang dies nicht mehr; er versuchte als Bauarbeiter Geld zu verdienen. Dann aber musste er bei den Pertrix-Werken in Niederschöneweide Zwangsarbeit leisten. Else Friedemann musste ebenfalls Zwangsarbeit leisten, und zwar bei der Deutsche Waffen und Munitionsfabrik AG in Borsigwalde. 1939 konnte Ursula Brigitte mit Hilfe der Quäker nach England fliehen. Else Friedemann leitete aus unbekannten Gründen die Scheidung von Friedrich Friedemann ein; sie wurde Ende März 1942 ausgesprochen. Am 2. April 1942 wurden die geschiedenen Eheleute Friedemann gemeinsam nach Warschau ins Getto deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen. Unmittelbar nach der Deportation heiratete die Tochter Ruth ihren Freund Manfred Kaliski. Beide wurden am 14. April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 deportiert. | ||
Friedrich Friedemann | Cosimaplatz 5 | 16. Okt. 2014 | Friedrich Friedemann wurde am 23. Dezember 1889 in Köslin als Sohn seiner jüdischen Eltern Louis Friedemann und Bertha, geborene Frank, geboren. Er besuchte in Köslin das Königliche Gymnasium, nach dem Abitur studierte er Jura, zunächst in Halle, dann in Berlin und Greifswald. Bevor er das Studium abschließen konnte, begann der Erste Weltkrieg. Er wurde Soldat und kämpfte in einem Jägerbataillon bis zum Ende des Krieges. Er wurde zweimal verwundet, davon einmal schwer. Nach dem Krieg versuchte er in Berlin mit Hilfe seines Onkels, des Justizrates Gustav Friedemann, sein Jurastudium zum Abschluss zu bringen, was ihm jedoch nicht gelang. Da er belesen war, begann er eine Tätigkeit in einer Buchhandlung in der Kantstraße. Dort lernte er auch seine Frau, Else Marcuse, kennen. Sie heirateten, zwei Töchter wurden geboren: Ruth Gisela am 12. September 1921 und Ursula Brigitte am 26. Oktober 1922. Die Familie wohnte in der Brünnhildestraße 1. Mit Elses Mitgift hatte das Ehepaar eine Buchhandlung gekauft, während der Zeit der Inflation ging diese jedoch zugrunde. Bis 1935 konnte Friedrich Friedemann seine Familie mit einer Tätigkeit als Antiquar ernähren. Als er 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen wurde, gelang dies nicht mehr; er versuchte als Bauarbeiter Geld zu verdienen. Dann aber musste er bei den Pertrix-Werken in Niederschöneweide Zwangsarbeit leisten. Ursula Brigitte konnte 1939 mit Hilfe der Quäker nach England auswandern. Else Friedemann ließ sich aus unbekannten Gründen von ihm scheiden: die Scheidung wurde Ende März 1942 ausgesprochen. Am 2. April 1942 wurden Friedrich und Else Friedemann gemeinsam nach Warschau ins Ghetto deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen. | ||
Hedwig Friedländer | Brünnhildestraße 3 | 16. Juli 2007 | Hedwig Friedländer kam am 22. Dezember 1880 in Berlin als Tochter des Agenten Louis Friedländer und seiner Frau Friederike geborene Kirstein auf die Welt. Von ihr weiß man nur, dass sie ledig war und 1941 als Untermieterin in die Wohnung der Mieter Elly und Salomon Schlome in die Brünnhildestraße 3 nach Friedenau zog. Am 2. Juni 1942 wurde sie mit dem 14. Berliner Osttransport nach Sobibor deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Selma Friedmann | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Selma Levy/Lewy wurde am 1. Dezember 1861 in Hirschberg im Riesengebirge, dem heutigen Jelenia Góra, als Tochter ihrer jüdischen Eltern geboren. Ihr Vater hieß Julius Lewy und ihre Mutter Rosa geborene Nehemias. Sie heiratete am 13. November 1884 in Berlin den praktischen Arzt Süßkind Friedmann (geboren am 12. Januar 1851 in Tremessen Kreis Mogilno; gestorben 1926 in Berlin) und nahm den Namen ihres Mannes an. Sie bekamen drei Kinder, Elly Julia (geboren am 17. Oktober 1885 in Berlin, verheiratete Heller, ermordet am 7. Oktober 1942 im KZ Auschwitz), Kurt Julius (geboren am 2. August 1887 in Berlin) und Paul Hermann (geboren am 13. Februar 1889 in Berlin). Bei der Volkszählung im Mai 1939 war sie Untermieterin bei Margarete und Georg Eppstein in der Sentastraße 3 in Friedenau. Ein amtlicher Eintrag in der Vermögenserklärung Margarete Eppsteins hält als Todesdatum den 4. Juli 1942 fest. Mit fast 81 Jahren floh Selma Friedmann angesichts der bevorstehenden Deportation in den Tod. Selma Friedmann wurde auf dem Jüdischen Friedhof in Weißensee im Gräberfeld T1 in der Reihe 11 beigesetzt. | ||
Johanna Galewski | Stierstraße 20 | 21. Okt. 2011 | Johanna Cohn kam am 1. Mai 1873 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Mendel Abraham Cohn und seiner Frau Ernestine geborene Krause zur Welt. Sie heiratete in zweiter Ehe Emil Galewski. Sie war vermutlich bereits verwitwet, als sie 1939 in der Stierstraße 20 wohnte. Sie musste noch einmal ausziehen und in die Wielandstraße 27 ziehen, als Untermieter zu Levy. Am 15. Juli 1942 musste sie die Vermögenserklärung abgeben, am 23. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert. Von dort wurde sie am 26. September 1942 nach Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet. | ||
Ilse Glaser | Ortrudstraße 7 | 25. Nov. 2011 | Ilse Silbermann kam am 30. Juni 1903 in Berlin als Tochter des Architekten Siegfried Silbermann und seiner Frau Margarethe geborene Mossner zur Welt. Sie heiratete Siegfried Glaser, der einen Getreide- und Futtermittelhandel betrieb. Die Familie wohnte in der Ortrudstraße 7 in Friedenau. Am 24. Mai 1941 starb Siegfried Glaser und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt. Ilse Glaser wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Martin Glück | Albestraße 10 | 3. Juni 2017 | Martin Glück kam am 12. Juni 1886 in Breslau als Sohn von Josef Glück und seiner Frau Maria geborene Saul auf die Welt. Er hatte noch einen Bruder Ludwig. Er wurde Bankbeamter und heiratete am 15. April 1920 in Berlin Olga Liebler. Ob Martin und Olga Glück Kinder hatten, konnte nicht ermittelt werden. 1931 wohnte das Ehepaar in der Kulmbacher Straße 15, Mitte der 1930er Jahre zogen sie in die Albestraße 10. Als Martin Glück seine Stelle bei einer Bank verlor, versuchte er den Lebensunterhalt als Makler zu verdienen. Auch vermieteten sie drei Zimmer ihrer Wohnung, eins an Therese Chrzanowski und zwei an die nichtjüdische Margarete Sender mit ihren Söhnen Werner und Gerhard. Am 18. Oktober 1941 wurden Olga und Martin Glück nach Litzmannstadt ins Getto deportiert. Martin Glück kam dort am 15. März 1942 zu Tode, Olga Glück wurde am 8. Mai 1942 weiter verschleppt in das KZ Kulmhof und wurde dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet. | ||
Olga Glück | Albestraße 10 | 3. Juni 2017 | Olga Liebler kam am 13. Februar 1888 in Leipzig als Tochter des Kaufmanns Eduard Liebler und seiner Frau Helene geborene Blumenfeld zur Welt. Sie heiratete am 15. April 1920 den Bankbeamten Martin Glück. Ob sie Kinder hatte konnte nicht ermittelt werden. 1931 wohnte das Ehepaar in der Kulmbacher Straße 15, Mitte der 1930er Jahre zogen sie in die Albestraße 10. Als Martin Glück seine Stelle bei einer Bank verlor, versuchte er den Lebensunterhalt als Makler zu verdienen. Auch vermieteten sie drei Zimmer ihrer Wohnung, eins an Therese Chrzanowski und zwei an die nichtjüdische Margarete Sender mit ihren Söhnen Werner und Gerhard. Am 18. Oktober 1941 wurden Olga und Martin Glück nach Litzmannstadt ins Getto deportiert. Martin Glück starb dort am 15. März 1942. Olga Glück wurde am 8. Mai 1942 weiter verschleppt in das KZ Kulmhof und wurde dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet. | ||
Abraham Goldberg | Taunusstraße 20 | Sep. 2007 | Abraham Goldberg kam am 20. April 1881 in Krakau als Sohn des Geschäftsreisenden Salomon Leib Goldberg und seiner Frau Gina (?) geborene Fingerhut zur Welt. Er zog nach Berlin und heiratete Hedwig Nathan, die am 10. November 1886 in Berlin geboren war. Er war Vertreter und wohnte mit seiner Frau in der Taunusstraße 20. Bereits vor 1933 nannte er sich Adolf anstatt Abraham. 1939 wohnte sein Schwager Michaelis Nathan, der ebenfalls Vertreter war, bei ihnen. Am 17. November 1941 wurde er zusammen mit seiner Frau Hedwig nach Kowno deportiert, dort angekommen wurden am 25. November 1941 alle Transportteilnehmer erschossen, so auch Hedwig und Abraham Goldberg. Stolpersteine liegen nur für Abraham Goldberg und Michaelis Nathan, nicht für Hedwig Goldberg. | ||
Minna Goldberg | Stubenrauchstraße 63 | 25. März 2011 | Minna Glass kam am 4. Dezember 1881 in Raschkow/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie hatte noch eine jüngere Schwester Jenny. Minna Glass heiratete und hieß nun „Goldberg“. Sie wohnte in Berlin-Friedenau, Stubenrauchstraße 63 und war verwitwet. Ihre Schwester Jenny hatte den Kaufmann Julius Rosenthal geheiratet und wohnte mit ihm in der Stubenrauchstraße 11. Als Minna Goldberg ihre Wohnung in der Stubenrauchstraße 63 aufgeben musste zog sie zu ihrer Schwester und ihrem Schwager. Von dort wurde sie am 14. April 1942 nach Warschau deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Hans Gorzelanczyk | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Hans Gorzelanczyk wurde am 16. Mai 1929 in Velten als Sohn von Siegbert Gorzelanczyk und seiner Frau Käthe, geborene Eppstein, verwitwete Jacob, geboren. 1933 wohnte die Familie, zu der noch Ingeborg Jacob, eine Tochter seiner Mutter aus erster Ehe gehörte, schon wieder in Wilmersdorf in der Bernhardstraße. Sein Vater führte für kurze Zeit ein Tabakgeschäft gegenüber dem Eingang des S-Bahnhofs Bundesplatz. 1934 hatte er es aber schon wieder verloren, auch die Wohnung Bernhardstraße mussten sie aufgeben. Nach einer kurzen Zeit in der Stierstraße fanden sie schließlich Zuflucht bei Käthes Eltern in der Sentastraße 3. 1940 starb Käthes Vater; ihre Mutter Margarete Eppstein wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert, dann musste auch die Wohnung Sentastraße geräumt werden: Ende September 1942 zog die Familie mit der ehemalige Untermieterin der Eltern Eppstein, Ella Feldheim, in die Frobenstraße 27. Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik Zehlendorf. Am 14. Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet. Käthe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28. Februar 1943 die Vermögenserklärung unterschreiben, sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstraße 8 verschleppt. Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfügung zugestellt. Am 1. März 1943 wurde Käthes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert, Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2. März 1943 nach Auschwitz, wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. Hans Gorzelanczyk wurde nur 13 Jahre alt. | ||
Käthe Gorzelanczyk | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Käthe Eppstein wurde am 14. Januar 1899 in Berlin als Tochter ihrer jüdischen Eltern Georg Eppstein und Margarete geborene Mahn geboren. Sie heiratete, nahm den Namen ihres Mannes „Jacob“ an, die Tochter Ingeborg wurde am 10. Mai 1925 in Berlin geboren. Käthes Mann starb, sodann heiratete sie Siegbert Gorzelanczyk, der einen Sohn Henrik aus einer geschiedenen Ehe hatte. Käthe und Siegbert Gorzelanczyk zogen nach Velten, wo ihr gemeinsamer Sohn Hans am 16. Mai 1929 zur Welt kam. 1933 wohnte das Ehepaar wieder in Berlin-Wilmersdorf, Bernhardstraße 15, sie führten ein Tabakwarengeschäft am Eingang zum S-Bahnhof Bundesplatz; 1934 hatten sie es bereits an P. Toedt verloren. Auch die Wohnung Bernhardstraße musste die Familie aufgeben. Vorübergehend lebten sie in der Stierstraße 20 und fanden schließlich – Gorzelanczyk arbeitete inzwischen als Vertreter – bei den Eltern von Käthe in der Sentastraße 3 Zuflucht. Nachdem Käthes Mutter Margarete Eppstein im September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde, musste die Wohnung Sentastraße geräumt werden: Ende September 1942 musste die Familie mit der ehemaligen Untermieterin der Eltern Eppstein, Ella Feldheim, in die Frobenstraße 27 umziehen. Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf. Am 14. Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet. Käthe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28. Februar 1943 die Vermögenserklärung unterschreiben, sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstraße 8 verschleppt. Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfügung zugestellt. Am 1. März 1943 wurde Käthes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert, Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2. März 1943, wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. | ||
Siegbert Gorzelanczyk | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Siegbert Gorzelanczyk wurde am 25. April 1887 in Samter, das von 1815 bis 1918 zur preußischen Provinz Posen gehörte, als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er hatte einen Bruder namens Leo. In erster Ehe heiratete er die am 2. Mai 1889 in Breslau geborene Gertrud Lublin. Ihr gemeinsamer Sohn Henrik wurde am 11. August 1924 in Berlin geboren. Die Ehe wurde aber 1926/1927 geschieden und Gertrud Gorzelanczyk zog mit Henrik zu ihren Eltern nach Breslau. Es gelang ihr Henrik mit einem Kindertransport am 5. Juli 1939 nach Schweden zu bringen; sie selbst wurde am 4. März 1943 von Breslau nach Auschwitz deportiert und ermordet. Siegbert Gorzelanczyk hatte in Berlin erneut geheiratet und zwar die Witwe Käthe Jacob, geborene Eppstein, die eine Tochter Ingeborg mit in die Ehe brachte. Zunächst zog die Familie nach Velten, wo der gemeinsame Sohn Hans am 16. Mai 1929 zur Welt kam, dann wieder nach Berlin-Wilmersdorf in die Bernhardstraße 15. Dort, gegenüber dem Eingang zum S-Bahnhof Bundesplatz, führte Siegbert Gorzelanczyk kurze Zeit ein Zigarrengeschäft, das er aber bereits 1934 an einen ‚arischen‘ Nachfolger verlor, auch die Wohnung in der Bernhardstraße musste die Familie aufgeben. Nach einer kurzen Zeit in der Stierstraße 20 fand sie schließlich Zuflucht bei Käthes Eltern in der Sentastraße 3. 1940 starb Käthes Vater; ihre Mutter Margarete Eppstein wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert, dann musste die Wohnung Sentastraße geräumt werden: Ende September 1942 zog die Familie mit der ehemaligen Untermieterin der Eltern Eppstein, Ella Feldheim, in die Frobenstraße 27. Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf. Am 14. Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet. Käthe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28. Februar 1943 die Vermögenserklärung unterschreiben, sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstraße 8 verschleppt. Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfügung zugestellt. Am 1. März 1943 wurde Käthes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert, Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2. März 1943 nach Auschwitz, wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. Siegberts Sohn aus erster Ehe, Henrik Gorlén, lebte bis zu seinem Tod am 2. Januar 2015 in Oslo. Er hat einen Sohn, der in Kopenhagen lebt, und eine Tochter in Jerusalem, ferner gibt es mehrere Enkelkinder. | ||
Martha Gottberg | Stierstraße 21 | 21. Okt. 2011 | Martha Mansfeld kam am 13. Januar 1886 in Hannover als Tochter von Albert Mansfeld und seiner Frau Ester gerufen Else geborene David zur Welt. Sie heiratete in zweiter Ehe einen Herrn Gottberg. Sie soll Restaurantwirtin gewesen sein. 1939 wohnte sie als Untermieterin in der Stierstraße 21 bei Adam. Sie musste noch zweimal umziehen und zwar zunächst in die Bochumer Straße 25 und dann in ein Judenhaus in der Levetzowstraße 13 in Tiergarten. Von dort wurde sie am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Iwan Grünberg | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Iwan Grünberg kam am 19. Oktober 1877 in Hannover als Sohn des Buchhändlers Abraham Leonhard Grünberg und seiner Frau Rosalie geborene Zöllner zur Welt. Er war Kaufmann und heiratete in zweiter Ehe Minna geborene Marcuse. Er wohnte mit seiner Frau zunächst in Oberschöneweide, Goethestraße 49. Dann zogen sie nach Friedenau in die Stierstraße 19. Am 3. März 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Minna Grünberg | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Minna Marcuse kam am 4. August 1878 in Bad Schönfließ als Tochter des Max Marcuse und seiner Frau Flora geborene Simon zur Welt. Sie heiratete in zweiter Ehe den Kaufmann Iwan Grünberg. Sie lebten zunächst in Berlin-Oberschöneweide, Goethestraße 49, sodann zogen sie nach Friedenau in die Stierstraße 19. Ihr Mann Iwan wurde am 3. März 1943 nach Auschwitz deportiert, Minna Grünfeld folgte am 12. März 1943. Ihr Todesdatum ist unbekannt. | ||
Ella Grünfeld | Stierstraße 19 | 21. Okt. 2011 | Ella Grünfeld wurde am 22. Juli 1875 in Wien in eine jüdische Familie geboren. Sie hatte eine jüngere Schwester Jenny. Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. 1939 wohnten sie als Untermieterinnen bei Elly Herz in der Stierstraße 19 im Gartenhaus Parterre. Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in die Bleibtreustraße 33 als Untermieter zu Fraenckel. Dort lebten sie in einem möblierten Zimmer. Am 3. Oktober 1942 wurden beide Schwestern mit dem 3. Großen Altentransport nach Theresienstadt deportiert. Ella Grünfeld wurde am 18. Mai 1943 ermordet. | ||
Jenny Grünfeld | Stierstraße 19 | 21. Okt. 2011 | Jenny Grünfeld wurde am 1. Februar 1877 in Wien in eine jüdische Familie geboren. Sie hatte noch eine ältere Schwester Ella. Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. 1939 wohnten sie als Untermieterinnen bei Elly Herz in der Stierstraße 19 Gartenhaus Parterre. Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in die Bleibtreustraße 33 als Untermieter zu Fraenckel. Von dort wurden sie gemeinsam am 3. Oktober 1942 mit dem 3. Großen Altentransport nach Theresienstadt deportiert. Das Todesdatum von Jenny Grünfeld ist unbekannt, ihre Schwester Ella starb am 18. Mai 1943. | ||
Maria Gundau | Evastraße 6 | 10. Mai 2016 | Maria Bry kam am 29. Oktober 1869 in Hietzing bei Wien als Tochter des Holzhändlers Jakob Bry und seiner Frau Rosa, geborene Brünner, zur Welt. Die Familie zog nach Berlin, wo sie am Mariannenufer 7 wohnte. Maria Bry wurde evangelisch getauft, bevor sie am 14. Juni 1893 in Berlin den Apotheker Johann Otto Max Gundau heiratete. Der Sohn Kurt kam am 17. Oktober 1894 auf die Welt. Die Ehe von Maria und Max Gundau wurde am 6. Juli 1915 geschieden. 1939 wohnte Maria Gundau als Untermieterin in der Evastraße 6. Sie musste noch einmal umziehen in die Bochumer Straße 10 bei Leiser. Von dort wurde sie am 10. Januar 1944 mit dem 99. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. | ||
Paula Guttmann | Brünnhildestraße 3 | 16. Juli 2007 | Paula Ida Eisenstädt kam am 23. Januar 1877 in Lissa/Posen als Tochter ihrer jüdischen Eltern Louis Eisenstädt und seiner Frau Regina, geborene Nuernberg, zur Welt. Sie hatte noch einen Bruder Georg. Sie heiratete Siegfried Guttmann, ihre Tochter Hildegard wurde geboren. Ihr Ehemann Siegfried starb bereits 1923. Paula Guttmann lebte mit ihrer Tochter Hildegard bereits seit 1930 in der Brünnhildestraße 3 in einer 4-Zimmer-Wohnung. 1937 nahm sie Henriette Wolfsohn als Untermieterin auf, 1941 Martha Schlomer. Der Tochter Hildegard gelang es rechtzeitig nach England zu emigrieren. Anfang 1942 mussten die drei Damen ausziehen: Paula Guttmann konnte noch bei ihrem Bruder Georg Eisenstädt und dessen Frau Martha in der Innsbrucker Straße 3 bis zu ihrer Deportation am 2. April 1942 wohnen. Dann kam sie mit dem 12. Transport nach Warschau ins Ghetto. Das Datum ihres Todes ist unbekannt. Eine Verwandte widmete ihr bei Yad Vashem eine „Page of Testimony“. | ||
Marianne Haber | Stierstraße 4 | 21. Okt. 2011 | Marianne Haber kam am 17. Mai 1885 in Berlin als Tochter ihrer jüdischen Eltern, Sidonie Haber geborene Freund und ihres Ehemannes Alexander Gustav Haber, zur Welt. Sie blieb unverheiratet und wohnte mit ihrer verwitweten Mutter zusammen, zuletzt ab 1937 in Friedenau, Stierstraße 4. Vor der Deportation musste sie mit ihrer Mutter in die Lietzenburger Straße 51, eine sogenannte ‚Judenwohnung‘, ziehen. Am 3. Oktober 1942 wurde Marianne Haber zusammen mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert. Ihre Mutter starb dort bereits am 3. November 1942, Marianne Haber wurde von Theresienstadt am 16. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Sidonie Haber | Stierstraße 4 | 21. Okt. 2011 | Sidonie Freund wurde am 6. Februar 1861 in Breslau in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den Kaufmann Alexander Gustav Haber und gebar am 17. Mai 1885 in Berlin eine Tochter, Marianne. Sie war Lehrerin. Sie wurde Witwe und wohnte ab 1937 in der Stierstraße 4 mit ihrer unverheirateten Tochter zusammen sowie mit einer Verwandten, Betty Haber, die am 18. November 1939 starb und auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt wurde. Vor der Deportation am 3. Oktober 1942 mussten sie noch in die Lietzenburger Straße 51, eine sogenannte ‚Judenwohnung‘, ziehen. Sidonie Haber wurde zusammen mit ihrer Tochter Marianne nach Theresienstadt deportiert. Sidonie Haber starb dort am 3. November 1942. | ||
Paul Heilbrun | Albestraße 6 | Dez. 2020 | Joel Paul Heilbrun kam am 22. November 1868 in Berlin als Sohn von Isidor Heilbrun und seiner Frau Clara geborene List zur Welt. Er hatte einen älteren Bruder Eugen (1867), der später Ingenieur wurde und einen jüngeren Bruder Georg (1871), der Buchhalter wurde. Paul Heilbrun studierte Musik und machte seinen Abschluss an der Königlichen Hochschule für Musik. Er wurde Konzertpianist und Klavierlehrer. Am 23. März 1912 heiratete er Bettina Cohen, die Tochter Lilli Ruth wurde am 28. Dezember 1912 geboren. Die Ehe wurde 1916 geschieden. Bettina Heilbrun heiratete noch einmal, die Tochter Lilli Ruth wuchs in der zweiten Ehe ihrer Mutter auf. 1935 wurde Paul Heilbrun aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen, was ein Berufsverbot bedeutete. Er legte gegen diese Entscheidung Beschwerde ein, die aber 1937 zurückgewiesen wurde. 1939 wohnte er als Untermieter von Therese Peschel in der Albestraße 17. Von dort musste er in die Beckerstraße 23, bei Krebs ziehen. Mit dem I. Transport wurde er am 18. Oktober 1941 zusammen mit seinem Bruder Georg nach Litzmannstadt deportiert, dort wohnten sie im Bleicherweg 8/4. Sein Bruder Georg starb am 30. Dezember 1941, Paul Heilbrun am 22. Januar 1942. Seine Tochter Lilli Ruth wurde Tänzerin und Tanzlehrerin, heiratete am 4. Mai 1933 Hans Georg Skaller und emigrierte vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit ihm und der 1934 geborenen Tochter Marion in die USA. | ||
Max Henius | Dickhardtstraße 6 | 29. Nov. 2013 | Max Henius wurde als erster Sohn der jüdischen Eheleute Julius Henius und seiner Frau Emma geborene Neufeld am 9. August 1878 in Thorn geboren. 1882 kam sein jüngerer Bruder Kurt auf die Welt. 1886 gründete der Vater zusammen mit einem Schwager den Verlag Neufeld & Henius. Die Familie zog nach Berlin, Max besuchte die Schule zum Grauen Kloster, nach dem Abitur 1898 studierte er Jura in Heidelberg, Bonn und Berlin, er wurde promoviert und habilitierte sich. Er übernahm 1905 die Leitung des Verlages, der unter der Anschrift Großbeerenstraße 94 tätig war. Max Henius kämpfte im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat und wurde leicht verwundet; er erhielt 1917 die Rote Kreuzmedaille dritter Klasse. Am 21. September 1918 heiratete er Frieda Schaer, die evangelische Tochter eines Schreiners. In der Nachkriegszeit florierte der Verlag Neufeld und Henius sowie weitere von Max Henius gegründete Verlage wie Allegro Buch-Musik Verlag, Friedrich Kirchner’s Verlag, Verlag der Schillerbuchhandlung sehr gut, der Jahresumsatz der Verlage lag über einer Million Mark. Max Henius wohnte in einer 11-Zimmer-Wohnung im Haus Sigismundstraße 5. 1920 baute er auf einem Wassergrundstücke in Berlin-Kladow, Sacrower Kirchweg 56–58, ein Landhaus, das heute unter Denkmalschutz steht. Er litt an starkem Heuasthma und wollte deswegen keine eigenen Kinder. So adoptierte er den am 10. Januar 1923 in Wilhelmshaven geborenen nichtjüdischen Waisen Harry Friedrich Wilhelm und taufte ihn in Klaus Friedrich Wilhelm um. 1924 ließ er sich taufen, am 1. März 1933 trat er in die Deutschnationale Volkspartei ein. 1933 wurde ihm die Leitung des Verlages Neufeld und Henius untersagt, was dazu führte, dass der Verlag 1935 Konkurs anmeldete. 1935 musste er das Havelgrundstück unter Wert verkaufen und die 11-Zimmer-Wohnung in der Sigismundstraße 5 aufgeben. Die Familie zog am 4. Oktober 1936 in die Ringstraße 6 (heute: Dickhardtstraße) nach Friedenau. Weil Max Henius seit 1933/1934 ohne laufende Einkünfte war, unterstützte ihn sein Bruder Kurt, der Professor für Medizin an der Charité war. 1939 emigrierte Kurt mit seinen drei Kindern nach Luxemburg, woher seine Frau, Madeleine Latarse, stammte, Kurt verstarb dort im Jahr 1947. Seine Nachkommen leben in Belgien und Frankreich. Am 3. April 1943 wurde Max Henius wegen Nichttragens des Judensterns verhaftet, verurteilt und mit Haft bis zum 3. Juli 1943 in Tegel bestraft. Am Tag seiner Freilassung wurde er in der Wohnung Ringstraße 6 von Beamten der Gestapo aber wieder verhaftet und wegen asozialen Verhaltens (d. h. weil er Jude war) in Polizeihaft genommen und zum Alexanderplatz gebracht. Über die Arbeitslager Großbeeren, Wuhlheide und das Beuthener Polizeigefängnis kam er am 3. September 1943 ins KZ Auschwitz, zunächst auf Block 2 für die rund fünf Wochen dauernde Quarantäne. Am 21. Dezember 1943 wurde er jedoch als kranker Häftling im Häftlingskrankenbautagebuch verzeichnet. Max Henius starb dort am 22. Februar 1944. Weil sich Frieda Henius nicht hindern ließ, nach dem Verbleib von Max Henius zu forschen, wurde sie zur Reinigung des Anhalter und Lehrter Bahnhofs abgestellt, auch wurde ihr nahegelegt, sich von Max Henius scheiden zu lassen, was sie jedoch ablehnte. Frieda Henius starb 1963 in Bad Homburg vor der Höhe. | ||
Frieda Herrmann | Stierstraße 21 | 21. Okt. 2011 | Frieda (genannt: Fritzi) Levy wurde am 28. März 1863 in Nakel, Posen, als Tochter jüdischer Eltern geboren. Sie heiratete Julius Herrmann und wohnte mit ihm in Berlin in der Tilsiter Straße 3, wo das Ehepaar ein Weißwarengeschäft betrieb. Frieda Herrmann war mit Rosa Levy befreundet, die sie nach einer Erkrankung pflegte. Als Rosa Levy 1939 starb, zogen Frieda und Julius Herrmann in deren vormalige Wohnung in der Stierstraße 21. Im selben Haus wohnte auch Minna Riesenburger, eine Schwester von Julius Herrmann, mit ihrem Mann Ruben. Am 6. Juli 1942 wurde Frieda Herrmann mit ihrem Mann aus dem Sammellager Iranische Straße 3 nach Theresienstadt deportiert. Frieda starb dort am 17. September 1942, ihr Mann Julius am 1. Januar 1943. | ||
Julius Herrmann | Stierstraße 21 | 21. Okt. 2011 | Julius Herrmann wurde am 24. September 1858 in Warlubien als zweitältester Sohn von Nathan und Auguste Herrmann geboren, er hatte noch sieben Geschwister. Er heiratete Frieda (genannt: Fritzi) Levy und lebte mit ihr in der Tilsiter Straße 3, wo sie ein Weißwarengeschäft betrieben. Fritzi Herrmann hatte die mit ihr befreundete Rosa Levy gepflegt, die in der Stierstraße 21 wohnte. Als Rosa Levy 1939 starb, zogen Julius und Fritzi Herrmann in deren Wohnung. Im selben Haus lebte auch die Schwester von Julius Herrmann, Minna verheiratete Riesenburger, mit ihrem Mann Ruben. Am 6. Juli 1942 wurden Julius Herrmann und seine Frau Fritzi vom Sammellager Iranische Straße 3 nach Theresienstadt deportiert. Fritzi Herrmann starb dort am 17. September 1942, Julius am 1. Januar 1943. | ||
Elly Herz | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Elly Herz wurde am 2. November 1887 in Breslau in eine jüdische Familie geboren. Sie blieb ledig und zog nach Berlin. Sie war Büroangestellte und wohnte in Friedenau in der Stierstraße 19. Am 25. September 1942 wurde sie mit dem 20. Osttransport nach Raasiku deportiert und dort vermutlich sofort ermordet. | ||
Max Botho Holländer | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Max Botho Holländer wurde am 27. August 1901 in Berlin als Sohn des Apothekers Ernst Holländer und seiner Frau Olga geborene Bry in Berlin geboren. Er wurde Chemiker und heiratete in Berlin am 7. Juni 1930 Susanne Friedemann. 1933 zog er mit seiner Frau und seiner verwitweten Schwiegermutter Elfriede Friedemann in das in ihrem Eigentum stehenden Miethaus in der Stierstraße 19. Die Ehe von Susanne und Botho Holländer wurde am 4. Dezember 1941 rechtskräftig geschieden. Botho Holländer zog als Untermieter in die Innsbrucker Straße zu „Süsskind (Mischehe)“. Ab März 1943 lebte er illegal bei Maria Gräfin von Maltzan. Weil er sich nicht an die von ihr geforderten Vorsichtsmaßnahmen hielt, musste er die Wohnung in der Detmolder Straße verlassen. Er wurde von der Gestapo verhaftet und am 29. Oktober 1943 mit dem 45. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine geschiedene Ehefrau Susanne überlebte im Untergrund, seine Eltern waren nach Nizza geflohen, sein Vater Ernst Holländer wurde von dort über das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet; seine Mutter beging daraufhin in Nizza Selbstmord. | ||
Johanna Holz | Holsteinische Straße 34 | 8. Dez. 2010 | Johanna Lewitt wurde am 22. September 1904 in Neukölln als Tochter von Werner Lewitt und Regina, geborene Friedländer, geboren. Sie hatte noch einen Bruder Bernhard, der 1899 geboren war und im Ersten Weltkrieg kämpfte. 1917 starb ihr Vater Werner Lewitt. Die verwitwete Mutter Regina Lewitt zog mit den Kindern zunächst in die Menckenstraße 8, sodann in die Holsteinische Straße 34 in Friedenau. Johanna heiratete den Kaufmann Werner Holz, er zog zu ihr und ihrer Mutter in die Wohnung Holsteinische Straße 34. Am 11. Januar 1929 kam ihr Sohn Jürgen Rudolf auf die Welt. Werner Holz war damals als Versicherungsvertreter tätig. 1935 emigrierte Johannas Bruder Bernhard nach Holland; er überlebte dort im Untergrund. Am 27. November 1941 wurden Johanna, ihr Mann Werner und ihr Sohn Jürgen Rudolf nach Riga deportiert und am 30. November im Wald von Rumbula erschossen. Die Witwe von Johannas Bruder Bernhard, Frieda Lewitt-Kuhnt, veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen für ihre ermordeten Familienmitglieder. | ||
Jürgen Rudolf Holz | Holsteinische Straße 34 | 8. Dez. 2010 | Jürgen Rudolf Holz wurde am 11. Januar 1929 als Sohn von Werner Holz und seiner Frau Johanna geborene Lewitt geboren. Sein Vater war Versicherungsvertreter, in der Wohnung in der Holsteinischen Straße 34 lebten außer ihm und seinen Eltern noch seine Großmutter Regina Lewitt. Sein Onkel Bernhard, der Bruder seiner Mutter, emigrierte 1935 nach Holland und konnte dort im Untergrund überleben. Jürgen Rudolf Holz und seine Eltern wurden aus der Wohnung Holsteinische Straße 34 am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 in den Wäldern von Rumbula erschossen. Er wurde nur zwölf Jahre alt. | ||
Werner Holz | Holsteinische Straße 34 | 8. Dez. 2010 | Werner Holz kam am 20. Dezember 1898 in Schöneberg als Sohn des Hermann Holz und seiner Frau Selma geborene Schulmeister auf die Welt. Er war Kaufmann, heiratete Johanna Lewitt und zog zu ihr und ihrer Mutter in die Wohnung Holsteinische Straße 34 in Friedenau. Am 11. Januar 1929 kam sein Sohn Jürgen Rudolf zur Welt. Werner Holz arbeitete damals als Versicherungsvertreter. Sein Schwager Bernhard, der Bruder seiner Frau, emigrierte 1935 nach Holland und überlebte dort im Untergrund. Am 27. November 1941 wurden Werner, Johanna und Jürgen Rudolf Holz nach Riga deportiert und am 30. November 1941 in den Wäldern von Rumbula erschossen. Die Witwe seines Schwagers, Frieda Lewitt-Kuhnt, veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen für die ermordeten Familienmitglieder. | ||
Rosa Honig | Varziner Straße 9 | 17. Nov. 2008 | Rosa Blumenthal kam am 5. Juni 1873 in Berlin als Tochter des Moses Jacob Blumenthal und seiner Frau Bertha geborene Riese zur Welt. Sie heiratete 1897 den Kaufmann Leopold Honig. Am 19. Oktober 1897 kam der Sohn Max auf die Welt. Ihr Mann starb 1915. Rosa Honig wohnte in Friedenau in der Varziner Straße 9, wohin ihr Sohn Max nach einer ersten Ehe auch wieder zog. Am 13. Januar 1942 wurde sie nach Riga deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Ihr Sohn Max heiratete nach 1939 Ruth verheiratete Lorenz geborene Wittenberg, die sich von 1936 bis 1940 im Zuchthaus Jauer aufgehalten hatte. Am 2. April 1942 wurden Max und Ruth Honig vom Nürnberger Platz 3 nach Warschau ins Ghetto deportiert und weiter nach Majdanek, wo beide am 31. Juli 1942 ermordet wurden. Für beide liegen vor dem Haus Varziner Straße 9 sogenannte Denksteine. | ||
Leo Hummel | Handjerystraße 1 | 3. Juni 2013 | Leo Hummel kam am 29. März 1883 in Buttenwiesen in Bayern als Sohn des Moritz Hummel und seiner Frau Anna geborene Wassermann auf die Welt. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg. Bei der Volkszählung vom Mai 1939 war er in der Handjerystraße 1 gemeldet. Aus den Akten im Landeshauptarchiv Potsdam geht hervor, dass er seit November 1942 in der Schwäbischen Straße 25 im Gartenhaus 2. Etage rechts bei Gisella Timar (einer in Wien 1870 geborenen Ungarin) für monatlich 40 Mark zur Untermiete wohnte. Auf Befehl der Gestapo wurden viele Juden in sogenannten „Judenhäusern“ zusammengefasst, um die „Abholungen“ zur Deportation effektiver organisieren zu können. Vermutlich wurde Leo Hummel ebenfalls in die Schwäbische Straße 25 zwangsumgesiedelt. Leo Hummel war ledig und von Beruf Bankbeamter. Seit dem 24. Oktober 1941 musste er Zwangsarbeit leisten. Zuletzt war er bei der Stadt Berlin, Bezirk Reinickendorf als Arbeiter für einen Wochenlohn von 12,44 Mark angestellt. Die Gestapo-Verfügung über den Einzug seines Vermögens wurde ihm am 28. Februar 1943 in der Synagoge Levetzowstraße 8 vom Obergerichtsvollzieher übergeben. Er war im Rahmen der Fabrikaktion Ende Februar 1943 verhaftet worden, bei der die Gestapo die jüdischen Zwangsarbeiter direkt von ihrem Arbeitsplatz in die Sammelstelle Levetzowstraße verbrachte. Leo Hummel wurde am 17. März 1943 in dem 4. Großen Alterstransport eingepfercht mit 1160 Insassen nach Theresienstadt deportiert, hat dort noch etwa eineinhalb Jahre trotz der unmenschlichen Bedingungen überlebt. Am 16. Oktober 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert und im Alter von 61 Jahren ermordet. Seine Geschwister Alfred und Ludwig Hummel hatten sich in der Nazizeit in die USA retten können. Sie stellten in den 1950er Jahren an die deutschen Behörden einen Antrag auf Rückgabe der vom Oberfinanzpräsidenten Potsdam am 27. Juni 1944 eingezogenen Vermögenswerte und eines vom Oberfinanzpräsidenten München am 7. November 1944 eingezogenen Grundstücks. Alfred Hummel hatte in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem eine Page of Testimony für seinen Bruder Leo Hummel mit seiner Adresse in New York hinterlegt. Die Stolperstein-Initiative versuchte, mit ihm oder seinen Nachkommen Kontakt aufzunehmen, um über den Stolperstein für Leo Hummel zu informieren und zu der Gedenkfeier einzuladen. Leider ist der Brief mit dem Vermerk „Empfänger unbekannt“ zurückgekommen. | ||
Ingeborg Jacob | Sentastraße 3 | 19. Dez. 2014 | Ingeborg Jacob wurde am 10. Mai 1925 in Berlin als Tochter von Käthe Jacob geborene Eppstein und ihres Mannes geboren. Ihr Vater starb, als sie noch klein war, ihre Mutter heiratete erneut und zwar Siegbert Gorzelanczyk. Dieser war geschieden und hatte aus der ersten Ehe einen Sohn Henrik. Die Familie zog nach Velten und der Sohn Hans wurde am 16. Mai 1929 geboren. Kurz darauf zog die Familie wieder zurück nach Berlin, sie wohnte in Wilmersdorf in der Bernhardstraße und der Vater Siegbert Gorzelanczyk führte ein Tabakwarengeschäft am Eingang des S-Bahnhofs Bundesplatz. 1934 hatte er es bereits an P. Toedt verloren. Auch die Wohnung Bernhardstraße musste die Familie aufgeben. Vorübergehend lebten sie in der Stierstraße 20 und fanden schließlich – Siegbert G. arbeitete inzwischen als Vertreter – bei den Eltern von Käthe in der Sentastraße 3 Zuflucht. Nachdem Käthes Mutter Margarete Eppstein im September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde musste auch die Wohnung Sentastraße geräumt werden: Ende September 1942 zog die Familie in die Frobenstraße 27 in eine 4-Zimmer-Wohnung, die ehemalige Untermieterin der Eltern Eppstein, Ella Feldheim, musste ebenfalls dorthin ziehen. Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf. Am 14. Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet. Käthe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28. Februar 1943 die Vermögenserklärung unterschreiben, sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstraße 8 verschleppt. Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfügung zugestellt. Am 1. März 1943 wurde Ingeborg Jacob im Alter von noch nicht 18 Jahren nach Auschwitz deportiert, Käthe, Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2. März 1943 nach Auschwitz, wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. | ||
Clara Jacobowitz | Sarrazinstraße 22 | 3. Aug. 2022 | Clara Wolff kam am 7. Juni 1869 in Groß Strehlitz/Schlesien als Tochter des Lehrers Max Wolff und seiner Frau Linna geborene Neumann zur Welt. Clara besuchte das Lehrerinnenseminar in Brieg in Schlesien und wurde Lehrerin. Sie zog nach Berlin und war als Privatlehrerin tätig, sie wohnte in dem ihr gehörenden Haus Bismarckstraße 8 (heute Sarrazinstraße 22). 1917 heiratete sie den Witwer Adolf Coper, der bereits 1921 starb. Die Tochter ihres verstorbenen Mannes, Gertrud Coper, zog mit ihrem Mann Hermann und den beiden Töchtern ebenfalls in das Haus. Clara Jacobowitz förderte die Familie nach Kräften und wollte der älteren Tochter das Chemiestudium bezahlen. Die beiden Schwestern mussten allerdings Deutschland verlassen und lebten fortan in England. Nachdem 1941 Gertrud und Hermann Coper deportiert wurden ereilte Clara Jacobowitz dieses Schicksal am 14. September 1942; Sie wurde nach Theresienstadt deportiert wo sie am 31. Oktober 1942 ermordet wurde. | ||
Ismar Jakubowski | Ortrudstraße 7 | 25. Nov. 2011 | Ismar Jakubowski wurde am 21. April 1897 in Lissa/Posen als Sohn von Ichel Jakubowski und seiner Frau Ernestine, geborene Epstein, geboren. Er hatte noch zwei Brüder: Martin und Robert. Er besuchte in Graudenz das Gymnasium bis zur Obersekunda, dann machte er eine kaufmännische Lehre bei Walter & Fleck in Danzig. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger und wurde leicht verwundet. 1926 zog er nach Berlin und heiratete 1930 Auguste Altmann. Er war als Textilkaufmann tätig und erwarb ein Textilgeschäft in Guttstadt/Ostpreußen. 1934 erfolgte die Zwangsarisierung seines Geschäftes, Ismar Jakubowski kehrte nach Berlin zurück. Seine Frau Auguste ließ sich 1935 von ihm scheiden, weil sie über die Schweiz fliehen wollte. Seitdem wohnte Ismar Jakubowski in der Ortrudstraße 7. 1938 emigrierte sein Bruder Robert nach Shanghai. Ismar Jakubowski musste ab 1939 Zwangsarbeit leisten für die Firma C. J. Vogel A.G. in Köpenick, er heiratete 1941 die jüdische Johanna Becker. Vermutlich zogen sie zu ihren Eltern in die Alexandrinenstraße 49. Von dort wurden sie jedenfalls am 15. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert, zusammen mit seinen Eltern, Ernestine und Ichel Jakubowski. Sein Vater beging Selbstmord, indem er sich am 28. Dezember 1942 erhängte. Ismar Jakubowski wurde am 28. September 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 29. September 1944 ermordet. Seine Frau Johanna überlebte Theresienstadt und wanderte 1946 in die USA aus. Sein Bruder Martin, dessen Frau und ihre zwei Kinder wurden in einem KZ ermordet. Sein Bruder Robert kehrte 1947 aus Shanghai nach Berlin zurück. Seine Mutter Ernestine Jakubowski überlebte Theresienstadt. | ||
Hermann Jankelowitz | Dickhardtstraße 61 | 29. Nov. 2013 | Hermann Jankelowitz wurde am 15. April 1867 in Neustadt/Tauroggen in Litauen als Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater hieß Moritz, sein Bruder, der am 10. Februar 1872 geboren wurde, Joseph. Wahrscheinlich hatten Hermann und Joseph noch einen Bruder: den am 27. September 1869 in Neustadt Litauen geborenen Adolf Jankelowitz. Dieser studierte Medizin, heiratete Emma Blandine Heilbronner (geboren am 14. März 1879 in Ludwigshafen; gestorben 1958), ihnen wurde am 7. Mai 1907 die Tochter Lilly Jankelowitz in Gera geboren. Adolf Jankelowitz fiel im Ersten Weltkrieg, die Tochter wurde Schauspielerin und nannte sich Lilly Jank. Sie heiratete Viktor Wahl (geboren 1899 in Worms; gestorben im KZ Ohrdruf), der gemeinsame Sohn Joseph Marius Silvio Wahl (geboren 31. Dezember 1936 in Straßburg) überlebte das KZ Ravensbrück dank einiger Mitgefangenen, Lilly Jank starb dort im Oktober 1944. Hermann Jankelowitz zog nach Berlin und war dort als Kaufmann tätig, 1926 betrieb er eine Textilhandlung in der Jägerstraße 27 in Berlin-Mitte. Er blieb ledig. Sein Bruder Joseph war in Berlin in der Spielwarenbranche tätig. Ab 1928 wohnten die Brüder zusammen in der Ringstraße 61/62 (heute: Dickhardtstraße) in Friedenau. Auf der Karteikarte der Vermögensverwertungsstelle wird für Hermann Jankelowitz als letzte Wohnung Sächsische Straße 72 in Wilmersdorf angegeben. Am 14. September 1942 wurde er mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert. Dort starb er bereits drei Wochen später am 8. Oktober 1942 laut Todesfallanzeige an Enteritis acuta. Seinem Bruder Joseph gelang es, nach Italien zu fliehen, er wurde dort interniert, über verschiedene Lager gelangte er am 23. Juni 1943 ins Lager Penna S. Andrea. Dort blieb er bis November 1943. Er soll nicht deportiert worden sein. | ||
Else Kalischer | Sieglindestraße 1 | 21. Apr. 2016 | Else Asch kam am 11. Februar 1886 in Berlin als Tochter des Dr. med. Max Asch und seiner Frau Henriette geborene Kantorowicz zur Welt. Sie heiratete 1912 den Rechtsanwalt Dr. Fritz Kalischer. Die Söhne wurden geboren: Peter Sigismund (1912), Emanuel Maximilian (1914), Clemens Amadeus (1921) und Thomas Friedrich (1923). 1928 wurde die Ehe geschieden, Else Kalischer wohnte mit den beiden jüngeren Söhnen unter wechselnden Anschriften zur Untermiete, bis sie 1936 alleine als Untermieterin bei Charlotte Philipsohn lebte. Alle vier Söhne konnten sich ins Ausland retten, ihr geschiedener Mann wurde zwar 1936 verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert, nach seiner Entlassung überlebte er dank seiner zweiten nichtjüdischen Frau Martha in Bad Schwarzach. Else Kalischer wurde am 14. November 1941 nach Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Manfred Kaliski | Cosimaplatz 5 | 16. Okt. 2014 | Manfred Kaliski kam am 8. März 1917 in Berlin als Sohn von Hugo Kaliski und seiner Frau Johanna geborene Heymann auf die Welt. Seine Geschwister waren Hertha (1910) und Heinz Hans (1919). Er wurde Bäcker. Als er Ruth Friedemann kennenlernte, arbeitete er als Stammordner bei der Jüdischen Kultusvereinigung. Ruth Friedemann war Zwangsarbeiterin bei Zeiss Ikon in Lichterfelde. Kurz nach der Deportation der Eltern von Ruth heiratete sie Manfred Kaliski am 8. April 1942. Beide wurden zusammen am 14. April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 nach Warschau ins Getto deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen. | ||
Ruth Kaliski | Cosimaplatz 5 | 16. Okt. 2014 | Ruth Gisela Friedemann wurde am 12. September 1921 in Berlin als Tochter ihrer jüdischen Eltern Friedrich Wilhelm Alexander Friedemann und seiner Frau Else, geborene Marcuse, geboren, ihre Schwester Ursula Brigitte wurde am 26. Oktober 1922 geboren. Ihre Eltern betrieben eine Buchhandlung, die in der Zeit der Inflation zugrunde ging. Ihr Vater Friedrich Friedemann ernährte dann seine Familie durch Handel mit antiquarischen Büchern. Ruth Gisela Friedemann musste Zwangsarbeit für Zeiss Ikon in Lichterfelde leisten, sie lernte Manfred Kaliski kennen und heiratete ihn am 8. April 1942. Zusammen mit ihrem Mann Manfred Kaliski wurde sie am 14. April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 nach Warschau ins Getto deportiert. Zu einem unbekannten Zeitpunkt kamen sie dort beide ums Leben. | ||
Adolph Kaufmann | Varziner Straße 3 | 6. Dez. 2019 | Adolph Kaufmann kam am 29. März 1893 in Koschmin/Berent/Westpreußen (polnisch: Kozmin) als Sohn des Marcus Kaufmann und seiner Frau Henriette zur Welt. Nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung in Schmiegel/Posen. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und zog nach Berlin. Dort heiratete er am 30. Dezember 1920 Bertha Krisch. Sie wohnten zunächst in der Deidesheimer Straße, ab 1932 in der Varziner Straße 3. Die Kinder wurden geboren: am 26. Januar 1922 Ingeborg Henriette und am 7. Januar 1923 Arno Benno. Von Berthas Eltern hatten sie ein Kurz-, Woll- und Weißwarengeschäft in der Wexstraße 33a mit sechs Angestellten übernommen. In der Reichspogromnacht wurde das Geschäft zerstört und sie mussten das Geschäft für einen Bruchteil seines Wertes verkaufen, 1940 wurde die Firma aus dem Handelsregister gelöscht. Benno besuchte zur Vorbereitung seiner Emigration nach Palästina einen landwirtschaftlichen Hof in Rüdnitz/Oberbarnim; er konnte noch entkommen. Ingeborg hatte bis 1937 das Freiherr-vom-Stein-Lyzeum besucht, später musste sie wie auch Adolph Kaufmann bei der Firma Ehrich & Graetz Zwangsarbeit leisten. Am 2. März 1943 wurde Adolph Kaufmann mit seiner Frau Bertha und seiner Tochter Ingeborg aus der Varziner Straße 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Bertha Kaufmann | Varziner Straße 3 | 6. Dez. 2019 | Bertha Krisch kam am 26. August 1887 in Hohensalza//Posen (heute Inowrazlaw ) als Tochter des Kaufmanns Abraham Krisch und seiner Frau Lina zur Welt. Sie besuchte die Höhere Töchterschule und wurde zur Geschäftsführerin ausgebildet. Danach leitete sie den Einkauf in einem Geschäft ihres Bruders Leo. 1920 zog sie nach Berlin und heiratete Adolph Kaufmann. Ihr Mann übernahm 1923 das Strumpfhaus Krisch & Co in der Wexstrasse 33a mit sechs Angestellten von ihren Eltern, Bertha leitete den Einkauf. Die Kinder kamen zur Welt: am 26. Januar 1922 Ingeborg Henriette und am 7. Januar 1923 Arno Benno. Die Familie lebte ab 1932 in der Varziner Straße 3. Ingeborg besuchte nach der Volksschule das Freiherr-vom-Stein-Lyzeum bis 1937, Benno machte eine Ausbildung auf einem Landwirtschaftsgut in Rüdnitz zur Vorbereitung auf die Auswanderung nach Palästina, er konnte noch entkommen. Ihre Tochter Ingeborg und ihr Mann leisteten Zwangsarbeit bei der Firma Ehrich & Graetz. Am 2. März 1943 wurde Bertha Kaufmann mit ihrem Mann Adolph und der Tochter Ingeborg aus der Varziner Straße 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Ingeborg H Kaufmann | Varziner Straße 3 | 6. Dez. 2019 | Ingeborg Henriette Kaufmann kam am 26. Januar 1922 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Adolph Kaufmann und seiner Frau Bertha geborene Krisch zur Welt, 1923 folgte ihr Bruder Arno Benno. Ingeborg besuchte zunächst die Volksschule am Nollendorfplatz ab April 1928, ab 1933 bis März 1937 das Freiherr-vom-Stein-Lyzeum. Ihr Bruder machte eine landwirtschaftliche Ausbildung zur Vorbereitung der geplanten Auswanderung nach Palästina. er konnte noch entkommen. Ingeborg musste wie ihr Vater Zwangsarbeit bei der Firma Ehrich & Graetz leisten. Am 2. März 1943 wurde Ingeborg Kaufmann mit ihren Eltern aus der Varziner Straße 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Minny Käthe Kaufmann | Wilhelmshöher Straße 14 | Dez. 2007 | Minny Käthe Kaufmann wurde am 3. Februar 1896 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sie war Putzmacherin, blieb ledig und wohnte 1939 in der Wilhelmshöher Straße 14 in Friedenau. Am 19. Januar 1942 wurde sie nach Riga deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. | ||
Charlotte Kerz | Stierstraße 4 | 19. Aug. 2010 | Charlotte Kerz kam am 29. März 1914 in Berlin als Tochter von Nechuma geborene Spira und ihres Mannes Nathan Kerz zur Welt. Sie hatte einen älteren Bruder Leo. Ihre Eltern kamen beide aus Gorlice/Polen und hatten sich in Berlin ein Modehaus mit bis zu 30 Angestellten aufgebaut. Das Geschäft befand sich seit 1923 in der Charlottenstraße 18. Nechuma, Nathan und Charlotte Kerz emigrierten im November 1933 nach Den Haag. Ihr Bruder Leo war bereits im März 1933 nach Prag geflohen; zuvor wurde er als Bühnenbildner von Traugott Müller ausgebildet. Im Februar 1934 kam Leo Kerz aus Prag nach Holland. Weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt, ging er nach London und nach Johannesburg. Anfang 1939 bemühten sich Nathan, Nechuma und Charlotte Kerz um Visa zur Einreise in die USA, sie hatten jedoch keinen Erfolg. Nathan Kerz starb am 16. Januar 1943 in Den Haag. Nechuma und Charlotte Kerz wurden am 25. Mai 1943 von Den Haag nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Ihr Bruder Leo hatte als Bühnenbildner und Produzent große Erfolge in den USA. Er starb 1976 in New York | ||
Nathan Kerz | Stierstraße 4 | 19. Aug. 2010 | Nathan Kerz kam am 25. August 1886 in Gorlice/Polen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er heiratete Nechuma Spira, die am 17. Juli 1891 in Gorlice/Polen geboren wurde. Beide waren Schneider und gingen 1910/1911 nach Berlin. Der Sohn Leo wurde am 1. November 1912 geboren, die Tochter Charlotte folgte am 29. März 1914. Die Damenschneiderei wuchs zum Modehaus heran, das Geschäftslokal befand sich in der Friedrichstraße. Nechuma Kerz war Betriebsleiterin und Nathan Kerz Konfektionär und Designer. Nathan fuhr jede Saison nach Paris, um die Modetrends zu beobachten. Das Modehaus beschäftigte etwa 20 bis 30 Mitarbeiter. 1926 oder 1927 zog die Familie in die Stierstraße 4. Das Geschäft befand sich seit 1923 in der Charlottenstraße 18. Nechuma, Nathan und Charlotte Kerz emigrierten im November 1933 nach Den Haag. Ihr Sohn Leo war bereits im März 1933 nach Prag geflohen; zuvor war er in der Ausbildung als Bühnenbildner bei Traugott Müller. Im Februar 1934 kam Leo Kerz aus Prag nach Holland. Weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt, ging er nach London und nach Johannesburg. Anfang 1939 bemühten sich Nathan, Nechuma und Charlotte Kerz um Visa zur Einreise in die USA, sie hatten jedoch keinen Erfolg. Nathan Kerz starb am 16. Januar 1943 in Den Haag. Nechuma und Charlotte Kerz wurden am 25. Mai 1943 von Den Haag nach Sobibor deportiert und dort ermordet. Leo konnte über Südafrika in die USA einreisen und dort wieder als Bühnenbildner tätig sein. Sein größter Erfolg war die Produktion von Eugene Ionescos Rhinoceros am Broadway. 1962 kam Leo Kerz nach Berlin und arbeitete an der Uraufführung von Rolf Hochhuths Stück: Der Stellvertreter mit. Leo Kerz starb am 4. November 1976 in New York. | ||
Nechuma Kerz | Stierstraße 4 | 19. Aug. 2010 | Nechuma Spira kam am 17. Juli 1891 in Gorlice/Polen in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete Nathan Kerz, der am 25. August 1886 ebenfalls in Gorlice/Polen geboren war. Beide waren Schneider und gingen 1910/1911 nach Berlin. Weiteres siehe unter Nathan Kerz. | ||
Max Klein | Goßlerstraße 20 | 28. Juni 2010 | Max Klein kam am 20. Juni 1887 in Berlin als Sohn des Abraham Klein und seiner Frau Lene geborene Sobotker auf die Welt. Seine Geschwister waren Rosa, Jette und Betty. Er wurde Schuhwarenkaufmann und lebte bei seiner Schwester Betty, die den Handelsvertreter Alfred Wagner geheiratet hatte, in der Goßlerstraße 20. Seine Schwester Betty beging am 31. März 1939 Suizid mit Schlaftabletten. Am 18. Oktober 1941 wurden Max Klein und Alfred Wagner mit dem 1. Transport vom Bahnhof Grunewald nach Lodz deportiert. Dort wohnten beide unter der Anschrift Fischstraße 12. Am 26. Februar 1942 starb Max Klein in Lodz, angeblich an einem Herzschlag | ||
Albert Kleinberger | Bundesallee 79A | 6. Dez. 2019 | Albert Kleinberger kam am 4. November 1884 in Offenbach am Glan/Sankt Wendel/Rheinprovinz als Sohn des Simon Kleinberger und seiner Frau Pauline geborene Levy zur Welt. Seine Geschwister waren Alex (1860), Leo (1877), Ferdinand (1882) und Rosa (1883). Albert Kleinberger wurde Kaufmann und heiratete Johanna (Hansl) Ney, sie zogen nach Berlin. Albert Kleinberger betrieb mit seinem Cousin Simon Kleinberger eine Firma, die mit Stickereien handelte. Albert und Johanna bekamen am 16. Februar 1921 eine Tochter Lotte, sein Cousin Simon hatte mit seiner Frau Clara den Sohn Fritz bekommen. Die Familien waren befreundet und lebten in Friedenau. Albert zog 1935 mit seiner Familie und mit seiner inzwischen verwitweten Schwiegermutter Henriette in die Kaiserallee 79a (heute Bundesallee). 1939 konnte Lotte nach London emigrieren und Fritz wanderte nach Palästina aus. Nach der Reichspogromnacht wurden Simon und Albert Kleinberger wie tausende anderer jüdischer Männer verhaftet und im KZ Sachsenhausen interniert, beide wurden im Dezember freigelassen. Simon und Clara Kleinberger wurden am 17. November 1941 nach Kowno, deportiert, Johannas Mutter am 14. September 1942 nach Theresienstadt. Als Albert und Johanna Kleinberger erfuhren, dass sie am Abend des 1. März 1943 abgeholt werden sollten, entschieden sie sich für die Flucht in den Tod. Sie verabschiedeten sich noch in guter Kleidung von Nachbarn, sodann nahmen sie Medikamente, die jedoch nicht unmittelbar tödlich wirkten. Am 2. März 1943 wurden sie in das Jüdische Krankenhaus gebracht, wo sie am 4. März 1943 verstarben. Auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee sind ihre Gräber zu finden. Bei der Verlegung der Stolpersteine waren zwei Enkelkinder aus England anwesend. | ||
Clara Kleinberger | Dickhardtstraße 15 | 29. Nov. 2013 | Clara Herz wurde am 14. Juli 1894 als Tochter der jüdischen Eltern Markus Peretz Herz und seiner Frau Karoline geborene Rothschild in Offenbach am Glan geboren. Sie heiratete den jüdischen Simon Kleinberger, den am 7. August 1882 in Odenbach am Glan geborenen Sohn der jüdischen Eltern Aron Kleinberger und Amalia geborene Dinkelspiel. Dieser war ein erfolgreicher Handelsvertreter in der Taschentuchbranche. Ihr Sohn Aharon Fritz wurde am 21. November 1920 geboren. Dieser wanderte im November 1939 nach Palästina aus. Am 17. November 1941 wurden Clara und Simon Kleinberger zusammen nach Kowno deportiert; sie wurden, wie alle Personen dieses Transports, unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. | ||
Johanna Kleinberger | Bundesallee 79A | 6. Dez. 2019 | Johanna Ney kam am 21. August 1893 in Kaiserslautern als Tochter des Pferdehändlers Isaac Ney und seiner Frau Henriette geborene Mandel zur Welt. Sie heiratete den Kaufmann Albert Kleinberger und zog mit ihm nach Berlin. Ihr Mann führte zusammen mit seinem Cousin Simon Kleinberger eine Firma, die mit Taschentüchern und Stickereien handelte. Am 18. Februar 1921 kam ihre Tochter Pauline Lotte auf die Welt, Simon und Clara Kleinberger hatten 1920 den Sohn Fritz bekommen. Johanna und Albert zogen 1935 mit ihrer Tochter und Johannas verwitweter Mutter Henriette Ney in die Kaiserallee 79a (heute Bundesallee). Lotte konnte 1939 nach London ausreisen, Fritz emigrierte im selben Jahr nach Palästina. Nach der Reichspogromnacht wurden sowohl Simon Kleinberger als auch Albert Kleinberger wie tausende anderer jüdischer Männer verhaftet und im KZ Sachsenhausen interniert, im Dezember aber wieder freigelassen. Simon und Clara Kleinberger wurden am 17. November 1941 nach Kowno deportiert, Johannas Mutter, Henriette Ney, wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert. Als Albert und Johanna Kleinberger erfuhren, dass sie am Abend des 1. März 1943 abgeholt werden sollten, entschieden sie sich für die Flucht in den Tod. Sie verabschiedeten sich noch in guter Kleidung von Nachbarn, sodann nahmen sie Medikamente, die jedoch nicht unmittelbar tödlich wirkten. Am 2. März 1943 wurden sie in das Jüdische Krankenhaus gebracht, wo sie am 4. März 1943 verstarben. Auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee sind ihre Gräber zu finden. Bei der Verlegung der Stolpersteine waren zwei Enkelkinder aus England anwesend. | ||
Simon Kleinberger | Dickhardtstraße 15 | 29. Nov. 2013 | Simon Kleinberger wurde am 7. August 1882 in Odenbach am Glan (Rheinpfalz) als Sohn der jüdischen Eltern Aron Kleinberger und Amalia geborene Dinkelspiel geboren. Er hatte noch einen Bruder Jakob. Nach der Volksschule besuchte er die Lateinschule in Meisenheim am Glan bis zur Obersekundareife. Danach machte er eine kaufmännische Lehre, bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs war er als Angestellter einer Handelsfirma in der Textilbranche tätig. Während des Ersten Weltkriegs war er als Soldat an der Westfront eingesetzt und erhielt nach einer Verwundung das Eiserne Kreuz 2. Klasse. Am 5. November 1919 heiratete er Clara Herz. Simon und Clara Kleinberger zogen nach Berlin, das einzige Kind Aharon Fritz wurde am 21. November 1920 geboren. Simon Kleinberger war als selbstständiger Handelsvertreter in der Taschentuchbranche tätig. Er vertrat u. a. eine Firma Kleinberger & Co. und eine Firma Mechanische Weberei Lauban A. G., beide Firmen gehörten Verwandten. Sein Einsatz war so erfolgreich, dass er alleine von einer dieser Firmen ein monatliches Einkommen von 2000 Mark bezog. Die Familie bewohnte ab 1936 eine 4½-Zimmer-Wohnung mit Warmwasser und Zentralheizung in der Ringstraße 15, Vorderhaus, 1. Etage (heute: Dickhardtstraße). Die Familie beschäftigte ständig eine Hausangestellte. Wegen der Rassengesetze der Nazis mussten die Firmen, für die Simon Kleinberger gearbeitet hatte, die Zusammenarbeit mit ihm 1937 bzw. 1938 beenden. Er kaufte im Jahr 1937 die Firma Schlutz, Damen- und Herrenschals und Tücher, musste diese Firma bereits 1938 wieder schließen. Seitdem war er ohne laufende Einnahmen. Er wurde anlässlich der Reichspogromnacht am 9. November 1938 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Am 17. Dezember 1938 wurde er wieder entlassen. Simon und Clara Kleinberger beantragten ein Einwanderungsvisum für die Vereinigten Staaten, aber 40.000 Personen waren vor ihnen in der Warteschlange. Im November 1939 wanderte der Sohn Aharon Fritz Kleinberger nach Palästina aus. 1940 hofften die Eheleute noch auf die Möglichkeit, nach Kuba einzureisen, sie lernten englisch und spanisch, diese Hoffnung jedoch zerschlug sich. Simon Kleinberger wurde zur Zwangsarbeit herangezogen, er arbeitete als Hilfsarbeiter bei der Herstellung von Tropenhelmen für die Firma Carl Halfar, Prinzenallee 74, eine Uniform- und Mützenfabrik; er erhielt hierfür einen Wochenlohn (Akkord) von 30 Mark netto. Am 13. November 1941 musste Simon Kleinberger die Vermögenserklärung abgeben. Er besaß noch zwei Betten, Tisch und Stühle, ein Speiseservice mit 60 Teilen, ein Bankguthaben von 2570 Mark, ein Wertpapierdepot von 483 Mark sowie die Hälfte eines vom Bruder Jakob ererbten Grundstückes in Odenbach. Mit Verfügung vom 1. November 1941 wurde das Vermögen von Simon Kleinberger zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen, die Zustellung dieser Verfügung erfolgte bereits in der Sammelstelle Levetzowstraße 7. Die Schätzung seines Hausrates ergab einen Wert von 925 Mark, versteigert wurde er für 442 Mark. Am 15. November 1941 schrieben Simon und Clara Kleinberger die letzte Rot-Kreuz-Postkarte an Verwandte in der Schweiz, die die Nachrichten an Aharon Fritz nach Palästina weiterleiteten. Damals wussten sie schon, dass sie sterben würden. Am 17. November 1941 wurden Clara und Simon Kleinberger zusammen von Berlin nach Kowno Getto deportiert, alle 1006 Personen des Transports wurden in Kowno am 25. November 1941 ermordet. Fritz Aharon Kleinberger heiratete in Palästina Ruth Berg, sie bekamen die Töchter Tammy und Nurit. Fritz Aharon Kleinberger wurde ein bekannter Bildungsforscher. Er starb 2005 in Jerusalem. Seine Töchter leben heute mit ihren Familien in Israel. | ||
Fritz Koppel | Handjerystraße 81 | 3. Juni 2013 | Fritz Koppel wurde am 20. Dezember 1919 in Berlin geboren. Seine Eltern hatten ein „Maßgeschäft“ in der Konstanzer Straße 59. Sie wurden später enteignet und ebenfalls deportiert. Sie wurden am 31. Dezember 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Nach Zeugenaussage des Onkels Louis Koppel, in den 1960er Jahren in New York, wollte Fritz eigentlich Elektroingenieur werden. Er sei sehr begabt gewesen, musste aber die höhere Schule in Wilmersdorf verlassen, sodass nur eine Ausbildung als Schneider möglich war. In den Akten ist als Beruf Kaufmann/Schneider vermerkt. Über seine beruflichen Tätigkeiten haben wir keine Informationen. Fritz lebte vor seinem Einzug in die Handjerystraße im März 1942 im „Gut Winkel“ (Spreenhagen), einem Hachschara-Lager der zionistischen Bewegung zur Vorbereitung auf landwirtschaftliche oder handwerkliche Arbeit in Palästina. Mary und Fritz Koppel lebten von März 1942 bis zu ihrem Abtransport nach Auschwitz am 19. Februar 1943 in der Handjerystraße 81. Sie waren beide noch sehr jung, sie 21 und er 23 und seit dem 17. März 1942 verheiratet. Die Wohnung („ohne Komfort“) hatte drei Zimmer und kostete monatlich 75 Mark. In der Vermögenserklärung, die Fritz Koppel am 15. Februar 1943 abgeben musste, wird das Wohnungsmobiliar sorgfältig aufgelistet. So befanden sich im Wohnzimmer 1 Couch, 2 Sessel, 1 Lampe, 1 Stehleuchte, 1 Wanduhr, 1 Teppich, in der Küche 1 Schrank, 1 Tisch, 2 Stühle. Der Wert des Mobiliars wurde später vom Gerichtsvollzieher auf 357 Mark geschätzt. Die „Juden-Möbel-Sachen“ wurden dann von der „kinderreichen Familie“ des Feinmechanikers Erich Ruhnke käuflich erworben, die am 25. März in die Wohnung eingewiesen wurde. Die Oberfinanzdirektion verbuchte für die Familie Koppel nach der Deportation folgende Einnahmen: Lohn Siemens 26,56 Mark, Siemens 6 Mark, Gasag 2,27 Mark, Siemens 3,65 Mark, Verkauf des Inventars (357 Mark) an Erich Ruhnke. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 74,70 Mark für die Miete für März. Vor der Deportation musste er auch Zwangsarbeit leisten, zuletzt bei Siemens mit einem Wochenlohn von 15 Mark. Auch Mary hatte in einem Hachschara-Lager eine Ausbildung als landwirtschaftliche Arbeiterin gemacht. Beide wollten anscheinend nach Palästina emigrieren. Weshalb sie dies nicht taten oder ob sie daran von den Nazi-Behörden gehindert wurden, ist unbekannt. Mary und Fritz Koppel wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Transport mit 1000 Insassen nach Auschwitz deportiert und ermordet. Das Todesdatum von Mary ist unbekannt, das Leben von Fritz endete am 23. April 1943. | ||
Mary Koppel | Handjerystraße 81 | 3. Juni 2013 | Mary Schermer wurde am 6. Dezember 1921 in Wien als einziges Kind ihrer seit 1937 geschiedenen Eltern geboren. Sie besuchte die Volksschule in Wien, die Höhere Töchterschule in Prag und die Handelsschule in Berlin. Sie studierte Wirtschaft und Sprachen und beendete ihre Ausbildung 1939 als Fremdsprachenkorrespondentin in den Sprachen Deutsch, Tschechisch und Schwedisch. Mary hatte in einem Hachschara-Lager eine Ausbildung als landwirtschaftliche Arbeiterin gemacht. Sie wollte mit ihrem späteren Mann Fritz anscheinend nach Palästina emigrieren. Weshalb sie dies nicht taten oder ob sie daran von den Nazi-Behörden gehindert wurden, ist nicht bekannt. Durch ihre Heirat mit Fritz Koppel am 17. März 1942 wurde sie Deutsche. Mary war damals zu Zwangsarbeit verpflichtet und arbeitete als Kabelwicklerin bei der Firma Siemens & Halske in Gartenfeld, Wochenlohn 15 Mark. Mary und Fritz Koppel lebten von März 1942 bis zu ihrem Abtransport nach Auschwitz am 19. Februar 1943 in der Handjerystraße 81. Sie waren beide noch sehr jung, sie 21 und er 23. Die Wohnung („ohne Komfort“) hatte drei Zimmer und kostete monatlich 75 Mark. In der Vermögenserklärung, die Fritz Koppel am 15. Februar 1943 abgeben musste, wird das Wohnungsmobiliar sorgfältig aufgelistet. So befanden sich im Wohnzimmer 1 Couch, 2 Sessel, 1 Lampe, 1 Stehleuchte, 1 Wanduhr, 1 Teppich, in der Küche 1 Schrank, 1 Tisch, 2 Stühle. Der Wert des Mobiliars wurde später vom Gerichtsvollzieher auf 357 Mark geschätzt. Die „Juden-Möbel-Sachen“ wurden dann von der „kinderreichen Familie“ des Feinmechanikers Erich Ruhnke käuflich erworben, die am 25. März in die Wohnung eingewiesen wurde. Die Oberfinanzdirektion verbuchte für die Familie Koppel nach der Deportation folgende Einnahmen: Lohn Siemens 26,56 Mark, Siemens 6 Mark, Gasag 2,27 Mark, Siemens 3,65 Mark, Verkauf des Inventars (357 Mark) an Erich Ruhnke. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von 74,70 Mark für die Miete für März. Mary und Fritz Koppel wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Transport mit 1000 Insassen nach Auschwitz deportiert und ermordet. Das Todesdatum von Mary ist unbekannt. | ||
Georg Krayn | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Georg Krayn wurde am 26. Juni 1893 in Pudewitz/Pommern in eine jüdische Familie geboren. Im Ersten Weltkrieg war er freiwilliger Frontkämpfer, er wurde verletzt und für das Eiserne Kreuz I. Klasse vorgeschlagen. 1926 heiratete er Irmgard Riesenfeld und wohnte mit ihr in Friedenau in der Stierstraße 21. Er wurde Lehrer und arbeitete an der 14. Volksschule in Schöneberg, der heutigen Löcknitz-Grundschule. Nachdem er am 1. April 1933 bis auf Weiteres beurlaubt wurde, erfolgte am 31. Dezember 1935 seine zwangsweise Versetzung in den Ruhestand. Am 17. März 1943 wurden Georg und Irmgard Krayn nach Theresienstadt deportiert, verhältnismäßig spät, weil Georg Krayn das Verwundetenabzeichen besaß. Von Theresienstadt wurden er und seiner Frau nach Auschwitz deportiert. Ihre Todesdaten sind unbekannt | ||
Irmgard Krayn | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Irmgard Riesenfeld wurde am 11. Dezember 1900 in Freystadt/Niederschlesien in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den Lehrer Georg Krayn und lebte mit ihm in Berlin in der Stierstraße 21 im linken Seitenflügel 3. Etage. Georg Krayn hatte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gekämpft, war verwundet worden und hatte das Verwundetenabzeichen erhalten. Er wurde Lehrer an der 14. Volksschule in Schöneberg, der heutigen Löcknitz-Grundschule. Am 1. April 1933 wurde er wie alle jüdischen Lehrkräfte bis auf Weiteres beurlaubt. In der folgenden Zeit durfte er nur noch jüdischen Religionsunterricht erteilen. Zum 31. Dezember 1935 wurde er aufgrund des Reichsbürgergesetzes zwangsweise in den Ruhestand versetzt. In ihre Wohnung wurde das Ehepaar Ruben und Minna Riesenburger eingewiesen. Diese wurden deportiert, bevor Irmgard und Georg Krayn am 17. März 1943 selbst nach Theresienstadt deportiert wurden, verhältnismäßig spät, weil ihr Mann das Verwundetenabzeichen aus dem Ersten Weltkrieg besaß. Von Theresienstadt wurden Irmgard und Georg Krayn nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden. | ||
Helen Kruschke | Handjerystraße 37 | März 2008 | Helen Kruschke wurde am 17. März 1938 in Berlin als Tochter von Jack Kruschke und seiner Frau Hilde geborene Cohn geboren. Nachdem ihr Vater am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert worden war, wurde Helen mit ihrer Mutter Hilde und ihrer Schwester Zilla am 6. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Hildegard Kruschke | Handjerystraße 37 | März 2008 | Hildegard Cohn wurde am 6. August 1915 in Strasburg in der Uckermark als Tochter von Georg Gustav Cohn und seiner Frau Käthe, genannt Kitti, geboren. Sie wurde Hilde genannt und war die jüngste Tochter der Familie. Später zog die Familie aus beruflichen Gründen nach Burg bei Magdeburg. Hilde ging nach der Mittleren Reife nach Frankfurt und wurde Krankenschwester, später auch Ausbilderin für Krankenschwestern. Sie heiratete Jack Kruschke und wohnte dann in Berlin, seit 1934 in der Handjerystraße 37 „vorn Parterre, Durchgang zum Gartenhaus“. Sie hatten zwei Töchter, Helen, geboren am 17. März 1938, und Zilla, geboren am 4. Juli 1939. Hilde Kruschke wollte mit ihrem Mann nach Amerika fliehen und hatte schon eine Anzahlung von 1000 Mark für die Schiffspassage gezahlt. Doch sie kamen nicht mehr weg. Am 6. März 1943 wurde Hilde Kruschke mit ihren beiden Töchtern, damals 3 und 4 Jahre alt, mit dem 35. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Verwertungsstelle für jüdische Vermögen forderte später die Anzahlung von der Fährgesellschaft zurück. | ||
Ismar Kruschke | Handjerystraße 37 | März 2008 | Ismar Kruschke wurde am 14. März 1890 in Powids, Kreis Posen geboren. Er wohnte in Berlin bei seinem Bruder Jack und dessen Familie in der Handjerystraße 37. Ismar Kruschke war zeitweise verhaftet, er musste Zwangsarbeit bei Siemens leisten. Er wurde bereits am 11. Juli 1942 mit dem 17. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Jack Kruschke | Handjerystraße 37 | März 2008 | Jack Kruschke wurde am 4. März 1897 in Powids, Kreis Posen geboren. Er war Geschäftsmann und heiratete die Krankenschwester Hildegard Cohn, ihre Töchter waren Helen (geboren am 17. März 1938) und Zilla (geboren am 4. Juli 1939). Seit 1935 wohnte die Familie in der Handjerystraße 37 in einer Wohnung mit 3 Zimmern, Küche, Kammer, Bad, Boden, Keller und Warmwasser für 83,00 RM monatlich. Die Familie hatte für 1000,00 RM eine Schiffspassage nach Amerika gebucht. Warum sie die Passage nicht antraten ist unbekannt. Jack Kruschke wurde zuletzt zur Zwangsarbeit bei Siemens & Halske im Wasserwerk V verpflichtet. Am 1. März 1943 wurde er mit dem 31. Transport nach Auschwitz transportiert und dort ermordet. Seine Familie folgte einige Tage später. | ||
Zilla Kruschke | Handjerystraße 37 | März 2008 | Zilla Kruschke wurde in Berlin am 4. Juli 1939 als Tochter von Jack Kruschke und seiner Frau Hilde geborene Cohn geboren. Nachdem ihr Vater bereits am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert worden war, folgten Zilla mit ihrer Schwester Helen und ihrer Mutter Hilde am 6. März 1943. Ihre Todesdaten sind nicht bekannt. | ||
August Benjamin Küchler | Schnackenburgstraße 10 | 24. Sep. 2016 | August Benjamin Küchler kam am 9. Juli 1883 in Alzey/Rheinland in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Kaufmann und heiratete Friederike Cohen aus Köln. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg, wurde schwer verwundet und erhielt das Verwundetenabzeichen. August Küchler war wohl infolge der Verletzung gelähmt, war aber als Kaufmann tätig. Mitte der 1920er Jahre zog er mit seiner Frau nach Berlin, sie wohnten zunächst in Friedenau in der Niedstraße 27, ab 1933 in der Schnackenburgstraße 10 in einer Dreizimmerwohnung. August Küchler wurde vorübergehend in Paderborn inhaftiert. 1939 hatten sie zwei Untermieterinnen: die Nichtjüdin Charlotte Straeck und die Jüdin Ella Neumark. Letztere wanderte nach Großbritannien aus. Am 1. Dezember 1939 mussten sie noch eine Untermieterin aufnehmen: die Witwe Therese Wallach. Am 17. März 1943 wurde August Küchler mit seiner Frau und der Untermieterin Therese Wallach aus der Schnackenburgstraße 10 nach Theresienstadt deportiert. Auf der Deportationsliste steht bei August Küchler: Verwundetenabzeichen und Schüttellähmung. August Küchler starb nach einem guten Monat in Theresienstadt am 22. April 1943. Seine Frau Friederike wurde noch weiter deportiert: am 16. Mai 1944 nach Auschwitz, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Friederike Küchler | Schnackenburgstraße 10 | 24. Sep. 2016 | Friederike Cohen kam am 21. September 1894 in Köln in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie war von Beruf Näherin. Sie heiratete den Kaufmann August Benjamin Küchler. Ihr Mann hatte im Ersten Weltkrieg gekämpft, war schwer verwundet worden und hatte das Verwundetenabzeichen erhalten. Als Folge der Verwundung war er gelähmt. Mitte der 1920er Jahre zog das Ehepaar nach Berlin, zunächst wohnten sie in Friedenau in der Niedstraße, ab 1933 in der Schnackenburgstraße 10 in einer Dreizimmerwohnung. Ihr Mann wurde vorübergehend in Paderborn inhaftiert. 1939 hatten sie zwei Untermieterinnen: die Nichtjüdin Charlotte Straeck und die Jüdin Ella Neumark. In dieser Zeit war Friederike Küchler Heimarbeiterin für Arthur Scholz, NO55, Greifswalderstraße 4. Am 1. Dezember 1939 mussten sie als Untermieterin die Witwe Therese Wallach in ihre Wohnung aufnehmen. Am 17. März 1943 wurde Friederike Küchler mit ihrem Mann und der Untermieterin Therese Wallach nach Theresienstadt deportiert. Ihr Mann starb dort nach einem guten Monat am 22. April 1943. Friederike Küchler wurde noch weiter deportiert, am 16. Mai 1944 in das KZ Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Egon Landsberger | Stierstraße 5 | 21. Okt. 2011 | Egon Landsberger wurde am 18. Februar 1896 in Berlin als Sohn jüdischer Eltern geboren. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er als Freiwilliger und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Er heiratete die nichtjüdische Jenny Weichert und wurde Rechtsanwalt. Mindestens seit 1930 wohnten sie in der Stierstraße 5. Jüdischen Juristen wurde ab 31. März 1933 die Berufsausübung verboten; bis 1938 konnte Egon Landsberger noch als „Konsulent“ tätig sein. Im September 1939 versuchte das Paar über die holländische Grenze zu fliehen. Sie wurden gefasst und erst in einem Gefängnis in Gelsenkirchen, dann in Recklinghausen inhaftiert. Jenny wurde nach acht Monaten entlassen, Egon Landsberger jedoch in das KZ Sachsenhausen gebracht. Die Gestapo erzwang von Jenny die Scheidung. Obwohl Jenny auch weitere Forderungen der Gestapo erfüllte, wurde Egon Landsberger im September 1940 in das KZ Dachau deportiert und dort am 30. Januar 1941 ermordet. Seine Frau Jenny erhielt ein Telegramm aus Dachau und konnte ihren toten Ehemann dort sehen. Zwei Monate später wurde seine Asche in einer Urne nach Weißensee gesandt. Dort wurde er begraben. Jenny Landsberger erhielt keine Entschädigung für Haft und Tod ihres Mannes, das Entschädigungsamt begründete dies mit der erfolgten Scheidung von Egon Landsberger. | ||
James Lavy | Isoldestraße 6 | 21. Apr. 2016 | James Lavy kam am 27. September 1862 in Harburg/Provinz Hannover als Sohn des Kaufmanns Sally Lavy und seiner Frau Johanne, geborene Heiliger, zur Welt. Er hatte einen Bruder Albert und einen Bruder Robert. James Lavy zog nach Berlin und wohnte in der Krausnickstraße 10. Am 9. August 1898 heiratete er in Hamburg Martha Fließ, die am 15. Februar 1869 in Magdeburg als Tochter des Salomon Fließ und seiner Frau Friederike, geborene Seligmann, zur Welt gekommen war. Am 20. Juni 1899 kam in Berlin ihr Sohn Fritz auf die Welt, die Familie lebte damals in der Leibnizstraße 29 1907 war James Lavy Inhaber einer Schirmstockfabrik in der Großen Hamburger Straße 20. Von 1920 bis 1940 lebte die Familie in der Isoldestraße 6 II rechts. Seine Frau Martha Lavy war ebenfalls geschäftlich aktiv: sie war 1913 Prokuristin in einer Knopf- und Feinblechlackiererei in Neukölln, Köllnisches Ufer 52. Ihr Sohn Fritz konnte nach England fliehen, wo er 1994 in Surrey starb. James Lavy musste im März 1939 Untermieter aufnehmen: das Ehepaar Erna und Karl Silberstein mit ihrem Sohn Heinz, die nichtjüdische Gertraud Engelke sowie die jüdische Klara Roth. Martha Lavy starb am 16. Mai 1939 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. James Lavy wurde aus der Iranischen Straße 2 am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er am 23. Oktober 1942 mit 80 Jahren ermordet wurde. | ||
Minna Lebrecht | Bundesallee 111 | 19. Dez. 2014 | Minna Kallmann wurde am 31. Januar 1863 in Argenau/Posen als Tochter von Jakob und Berta Kallmann geboren. Sie heiratete, nahm den Namen ihres Mannes „Lebrecht“ an und hatte zwei Töchter: Else und Caecilie. Als ihr Mann starb, zog sie zu ihrer verheirateten Tochter Else Ascher und deren Mann Moritz. Sie wohnten in Friedenau in der Kaiserallee 111 (heute: Bundesallee). Minna Lebrecht wurde von dort am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 29. November 1942 starb. Ihre Tochter Else und deren Mann mussten 1942 in die Stübbenstraße 1 in die 1. Etage ziehen, von dort wurden sie am 12. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Die Tochter Caecilie Ascher wurde mit ihrer Tochter Ruth und deren Mann Alfred Lazarus nach Minsk deportiert und dort ermordet. Die zweite Tochter von Caecilie Ascher, Edith, verheiratete Block, konnte nach England emigrieren. | ||
Johanna Levy | Homuthstraße 7 | 23. Juni 2023 | |||
Elsa Ella Lewin | Saarstraße 15 | 10. Mai 2016 | Ella Elsa Lewin kam am 18. September 1906 in Delmenhorst als Tochter von Moses Lewin und seiner Frau Selma geborene Goldschmidt zur Welt. Ihre jüngeren Geschwister waren Gustav, Irmgard und Senta. Im Ersten Weltkrieg fiel ihr Vater im Kampf, ihre Mutter zog mit den Kindern nach Berlin. Die jüngste Tochter Senta heiratete Heinz Max Panke und zog nach Stettin. Selma und die Töchter Ella und Irmgard lebten in der Saarstraße 15. Gustav war ausgezogen und wohnte in Prenzlauer Berg, Choriner Straße 56. Nach dem 17. Mai 1939 zog auch Irmgard aus der Wohnung in der Saarstraße aus, sie heiratete Paul Löwenthal und zog zu ihm in die Rüdersdorfer Straße 49. Ella Lewin und ihre Mutter Selma wurden zusammen am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, es ist kein Todesdatum bekannt. Gustav Lewin wurde am 28. März 1942 nach Piaski deportiert, auf der Deportationsliste steht: ohne Wohnung. Irmgard Löwenthal wurde am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert, ihr Mann Paul wenige Tage später, am 14. Dezember 1942. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. Senta wurde zusammen mit ihrem Mann Heinz Max Panke und dessen Eltern, Erich Panke und Margarete geborene Kempner von Stettin am 12. Februar 1940 nach Piaski ins Getto deportiert. Auch hier sind keine Todesdaten bekannt. | ||
Frieda Lewin | Stierstraße 21 | 21. Sep. 2009 | Frieda Heymann kam am 19. Februar 1903 in Berlin als Tochter des Verkäufers Isidor Heymann und seiner Frau Margarethe geborene Hopp zur Welt. Sie heiratete 1929 in zweiter Ehe in Baruth/Mark Salomon Lewin, der am 9. Februar 1896 in Pabianica/Polen geboren war. Das Paar lebte in Baruth/Mark und hatte zwei Söhne: Joachim (geboren 1930) und Martin (geboren 1931). In der Reichspogromnacht 1938 wurde Salomon Lewin verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht. Frieda Lewin zog daraufhin mit den beiden Söhnen nach Berlin. Mit Hilfe des Œuvre de secours aux enfants konnten die beiden Söhne im März 1939 nach Frankreich in Sicherheit gebracht werden. Salomon Lewin wurde aus dem KZ Sachsenhausen entlassen und des Landes verwiesen, ohne seine Frau mitnehmen zu können. Frieda Lewin zog 1940 als Untermieterin zu Richard Adam in die Stierstraße 21. Am 2. April 1942 wurde Frieda Lewin nach Trawniki deportiert, der Zug kam letztlich in Warschau an. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Salomon Lewin traf seine Söhne Joachim und Martin 1951 in den USA wieder. | ||
Hans Georg Lewin | Moselstraße 5 | 29. Nov. 2013 | Hans Georg Lewin wurde als Sohn des jüdischen Kaufmanns Gustav Lewin und seiner Frau Ella geborene Neumann am 2. Juli 1907 in Freienwalde / Pommern geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder Bruno, der am 13. November 1913 bereits in Berlin geboren wurde. Nora Grunsfeld und Hans Georg Lewin heirateten und lebten in Berlin. Die Ehe blieb kinderlos. Hans Georg Lewin war Bankbeamter, er arbeitete zunächst für die Firma Sponholz, Ehestädt und Schröder, später für die Deutsche Bank. Von dieser wurde er 1936 entlassen, daraufhin versuchte Hans Georg Lewin seinen Lebensunterhalt als Vertreter zu verdienen. Er zog mit seiner Frau in eine neu erbaute Wohnung in der Moselstraße 5 Gartenhaus III ein, die aus zwei Zimmern bestand und mit Möbeln und Einrichtungsgegenständen aus dem elterlichen Haushalt von Hans Georg Lewin ausgestattet wurde. Die Vermieterin, Frau Oberst Johanna Roenneberg, bestätigte nach dem Weltkrieg, dass die Wohnung von Hans Georg und Nora Lewin gut bürgerlich eingerichtet war: es gab ein Herrenzimmer mit Bücherschrank und Schreibtisch aus Eiche, Teppiche und Radio, im Schlafzimmer standen Paradiesbetten in Messing und eine Frisiertoilette. Die Miete betrug 71,50 Mark. 1938 emigrierte der Bruder Bruno Lewin nach Argentinien, er war verheiratet, ob er Kinder hatte konnte nicht ermittelt werden. Er starb am 7. Juli 1972. 1941 musste Hans Georg und Nora Lewin Zwangsarbeit in einer Radiofabrik leisten, später bei Siemens & Halske, Wernerwerk, im Holzraum. Im Rahmen der Fabrikaktion wurden Hans Georg und Nora Lewin verhaftet, sie mussten die Vermögenserklärung am 28. Februar 1943 abgeben. Die Verfügung, mit der ihr Vermögen beschlagnahmt wurde, datiert vom 1. Februar 1943 und wurde ihnen am 28. Februar 1943 zugestellt. Hans Georg Lewin wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, Nora Lewin am 2. März 1943. Beide wurden dort ermordet, die Todesdaten sind unbekannt. | ||
Nora Lewin | Moselstraße 5 | 29. Nov. 2013 | Nora Grunsfeld kam am 21. Juli 1902 in Riddagshausen Kreis Braunschweig als Tochter jüdischer Eltern, Adelbert Grunsfeld (geboren 11. Februar 1872 in Heiligenstadt) und seiner Frau Bertha geborene Levy auf die Welt. Sie zog nach Berlin und führte ein Vervielfältigungsbüro. Sie heiratete 1931 den Bankbeamten Hans Georg Lewin. Die Ehe blieb kinderlos. 1935 zogen sie in die Moselstraße 5 Gartenhaus III in eine Zweizimmerwohnung. Ihr Mann wurde 1936 entlassen, daraufhin versuchte er den Lebensunterhalt als Vertreter zu verdienen. 1941 mussten Nora und Hans Georg Lewin Zwangsarbeit leisten, zunächst in einer Radiofabrik, später bei Siemens & Halske im Holzraum. Im Rahmen der Fabrikaktion wurden Hans Georg und Nora Lewin verhaftet, sie mussten die Vermögenserklärung am 28. Februar 1943 abgeben. Die Verfügung, mit der ihr Vermögen beschlagnahmt wurde, datiert vom 1. Februar 1943 und wurde ihnen am 28. Februar 1943 zugestellt. Hans Georg Lewin wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert, Nora Lewin am 2. März 1943. Beide wurden dort ermordet, die Todesdaten sind unbekannt. | ||
Selma Lewin | Saarstraße 15 | 10. Mai 2016 | Selma Goldschmidt kam am 14. Februar 1882 in Danzig als Tochter des Isaak Goldschmidt und seiner Frau Henriette geborene Paradies zur Welt. Sie heiratete Moses Lewin. Dieser hatte sieben Brüder: Hermann, Isidor, Benjamin, Adolf, Siegmund, Alex und Gustav sowie drei Schwestern: Jenny, Clara und Berta. Selma und Moses Lewin zogen oft um: 1906 kam in Delmenhorst die Tochter Elsa zur Welt, 1908 folgte in Bremen der Sohn Gustav, 1909 wurde Irmgard in Hannover geboren und als letzte schließlich in Berlin Senta (1913). Dann zog die Familie nach Ostpreußen, die Familie wohnte in Burdungen, Neidenburg, Moses Lewin zog als Unteroffizier in den Ersten Weltkrieg und fiel im März 1915 im Kampf. Selma und die Kinder zogen nach Berlin. Die jüngste Tochter Senta heiratete Heinz Max Panke aus Stettin und zog nach Stettin. Selma und die Töchter Ella und Irmgard lebten in der Saarstraße 15. Gustav war ausgezogen und wohnte in Prenzlauer Berg, Choriner Straße 56. Nach dem 17. Mai 1939 zog auch Irmgard aus, sie heiratete Paul Löwenthal, geboren 7. Februar 1906 in Berlin, und zog zu ihm in die Rüdersdorfer Straße 49. Sie musste bei Zeiss-Ikon in Berlin-Steglitz Zwangsarbeit leisten, Holsteinische Straße 42. Selma Lewin und ihre Tochter Ella wurden zusammen am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, es ist kein Todesdatum bekannt. Gustav Lewin wurde am 28. März 1942 nach Piaski deportiert, auf der Deportationsliste steht: ohne Wohnung. Irmgard Löwenthal wurde am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert, ihr Mann Paul wenige Tage später, am 14. Dezember 1942. Von keinem ist ein Todesdatum bekannt. Die Tochter Senta wurde zusammen mit ihrem Mann Heinz Max Panke und dessen Eltern, Erich Panke und Margarete geborene Kempner von Stettin am 12. Februar 1940 nach Piaski ins Getto deportiert. Auch hier sind keine Todesdaten bekannt. | ||
Regina Lewitt | Holsteinische Straße 34 | 8. Dez. 2010 | Regina Friedländer wurde am 11. März 1872 in Berlin in eine jüdische Familie geboren. Sie heiratete den Kaufmann Werner Lewitt und sie hatten zwei Kinder: Bernhard (geboren 1899) und Johanna (geboren 1904). Bernhard kämpfte im Ersten Weltkrieg. 1917 starb Werner Lewitt, die verwitwete Regina Lewitt zog mit ihren Kindern zunächst in die Menckenstraße 8, sodann in die Holsteinische Straße 34 nach Friedenau. Bernhard Lewitt wohnte nicht mehr bei seiner Mutter. Reginas Tochter Johanna hatte den Kaufmann Werner Holz geheiratet, der zu ihr und ihrer Mutter in die Holsteinische Straße gezogen war. Johanna und Werner Holz bekamen am 11. Januar 1929 den Sohn Jürgen Rudolf. In den folgenden Jahren arbeitete Werner Holz als Versicherungsvertreter. 1935 emigrierte Bernhard Lewitt nach Holland, seine Verlobte Frieda Kuhnt folgte ihm. Beide überlebten im Untergrund. Johanna, Werner und Jürgen Rudolf Holz wurden am 27. November 1941 aus der Wohnung Holsteinische Straße 34 nach Riga deportiert und dort am 30. November 1941 im Wald von Rumbula erschossen. Regina Lewitt musste aus der Holsteinischen Straße ausziehen und in eine sogenannte „Judenwohnung“ in die Prager Straße 26 ziehen. Von dort wurde sie am 13. Januar 1942 nach Riga deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Ihre Schwiegertochter Frieda Lewitt-Kuhnt kehrte nach dem Tod ihres Mannes in Holland wieder nach Berlin zurück und veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen für ihre ermordeten Familienmitglieder. | ||
Clara Lichtenstein | Bennigsenstraße 16 | 22. Feb. 2020 | Clara Jacob kam am 18. April 1865 in Nakel (Naklo)/Wirsitz in einer jüdischen Familie auf die Welt. Sie studierte an der Lehrerbildungsanstalt Schneidemühl-Bromberg und wurde Lehrerin. Sie heiratete den Apotheker Louis Ludwig Lichtenstein, ihre Kinder wurden geboren: Julius (1895), Dora (1897) und Ernst (1900). 1901 starb ihr Mann, Clara Lichtenstein zog mit den drei kleinen Kindern nach Berlin. Nach der Schulzeit konnten alle drei Kinder studieren, Julius studierte Jura und war bis 1933 Land- und Amtsgerichtsrat in Limburg an der Lahn, Dora studierte zunächst Nationalökonomie, später machte sie eine Ausbildung als Auslandskorrespondentin und als jüdische Religionslehrerin, Ernst studierte Medizin. Clara Lichtenstein lebte immer mit ihrer ledigen Tochter Dora zusammen, zunächst in einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Kaiser-Friedrich-Straße 84 in Charlottenburg, 1933 zogen sie in die Gleditschstraße 26, 1940 schließlich mussten sie in zwei Zimmer einer großen Wohnung in der Luitpoldstraße 46 ziehen und im November 1942 in eine Ein-Zimmer-Wohnung in der Bennigsenstraße 16 vorne Hochparterre. Ihr Sohn Ernst war vor dem Beginn des Krieges nach Shanghai emigriert, wo er am 28. Februar 1943 starb. Ihr Sohn Julius war im März 1933 in „Schutzhaft“ gekommen wegen dessen erklärter Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten, als er freikam flüchtete er mit Frau und zwei kleinen Kindern in die Schweiz, später nach Frankreich und in die USA. Clara Lichtenstein wurde pflegebedürftig und weil ihre Tochter sie wegen der Berufstätigkeit nicht versorgen konnte, zog sie im Januar 1943 in das Jüdische Siechenheim in der Auguststraße 14/15. Von dort wurde sie am 28. Mai 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 6. Juni 1943 starb. | ||
Dora Lichtenstein | Bennigsenstraße 16 | 22. Feb. 2020 | Dora Lichtenstein kam am 16. Februar 1897 in Culmsee/Thorn als Tochter des Apothekers Louis Ludwig Lichtenstein und seiner Frau Clara geborene Jacob auf die Welt. Sie hatte einen älteren Bruder Julius (1895 Tapiau) und einen jüngeren Bruder Ernst (1900). Ihr Vater starb 1901 und ihre Mutter zog mit den drei Kindern nach Berlin. Sie hatte die Lehrerbildungsanstalt Schneidemühl-Bromberg besucht und konnte somit ihre Familie ernähren. Dora studierte zunächst Nationalökonomie, nach zwei Jahren brach sie das Studium ab und lernte Englisch, Französisch, Schreibmaschine und Stenografie. Sie besuchte auch ein Jüdisches Lehrerinnenseminar, lernte Hebräisch und Religionsgeschichte und legte die Prüfung als jüdische Religionslehrerin ab. Sie war in der Folgezeit als Lehrerin für Hebräisch und Religion tätig, allerdings nicht in Vollzeit, mehr als Nebentätigkeit. Daneben arbeitete sie als gut bezahlte Auslandskorrespondentin bei der Direktion der Discontogesellschaft. Mit der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten verschlechterten sich ihre Arbeitsbedingungen: die monatliche Kündigungsfrist wurde zu einer eintägigen Kündigungsfrist umgewandelt, auch ihr Gehalt wurde herabgesetzt. Ab 1934/1935 konnte sie noch als Privatsekretärin für einen der Bankdirektoren arbeiten, bis dies ganz verboten wurde und Dora Lichtenstein fristlos und pensionslos entlassen wurde. Sie konnte in einer schlecht bezahlten Stelle bei der Jüdischen Gemeinde als Auslandskorrespondentin im Auswanderungsdienst arbeiten. Dora Lichtenstein hat nie geheiratet, sie wohnte immer mit ihrer Mutter zusammen. 1933 zogen sie aus einer Vier-Zimmer-Wohnung in der Kaiser-Friedrich-Straße 84 in Charlottenburg in eine Zwei-Zimmer-Wohnung in der Gleditschstraße 26, 1940/41 mussten sie in zwei Zimmer einer großen Wohnung in der Luitpoldstraße 46 ziehen, und schließlich Mitte November 1942 in eine Ein-Zimmer-Wohnung in die Bennigsenstraße 16 vorne Hochparterre. Im Januar 1943 kam Clara Lichtenstein in das Jüdische Siechenheim Auguststraße 14/15, wo sie bis zu ihrer Deportation im Mai 1943 lebte. Dora Lichtenstein wurde im Rahmen der Fabrikaktion von ihrem Arbeitsplatz am 9. März 1943 verschleppt und am 12. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. | ||
Bertha Liepmann | Stierstraße 18 | 21. Okt. 2011 | Bertha Liepmann kam am 13. Mai 1888 in Berlin als Tochter des Rentiers Josef Liepmann und seiner Frau Bianca geborene Schlesinger auf die Welt. Ihr Vater starb bereits 1900 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Bertha blieb ledig und lebte jedenfalls ab 1939 in Friedenau in der Stierstraße 18 bei ihrer Mutter. Diese starb am 26. Juni 1940 und wurde neben ihrem Mann beigesetzt. Bertha Liepmann musste noch einmal umziehen, sie wurde aus der Dahlmannstraße 1 deportiert und zwar am 13. Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibor. Dort wurde sie vermutlich sofort ermordet. | ||
Henriette Lindemann | Laubacher Straße 28 | Sep. 2007 | Henriette Feltenberg kam am 18. Februar 1874 in Görlitz als Tochter des Kaufmanns Jakob Feltenberg und seiner Frau Bertha geborene Landau auf die Welt. Sie zog nach Berlin und heiratete am 6. Dezember 1906 den jüdischen Tischler und Möbelhändler Hermann Lindemann, der am 29. Oktober 1870 in Berent geboren war. 1920 war Henriette Lindemann bereits Witwe und wohnte in der Weserstraße 5. 1939 wohnte sie in der Laubacher Straße 28 in Friedenau, später musste sie für die Jüdische Kultusvereinigung Zwangsarbeit leisten. Am 16. Juli 1942 wurde sie aus einer Wohnung in der Akazienstraße 3 nach Theresienstadt deportiert, und von dort wurde sie am 16. Mai 1944 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. | ||
Helene Lippmann | Homuthstraße 7 | 23. Juni 2023 | |||
Johanna Lippmann | Homuthstraße 7 | 23. Juni 2023 | |||
Martha Lippmann | Homuthstraße 7 | 23. Juni 2023 | |||
Gertrud Löhmer | Stierstraße 19 | 7. Juli 2008 | Gertrud Selig wurde am 15. Juni 1886 in Dortmund als Tochter jüdischer Eltern geboren. Ungewöhnlich für jene Zeit war, dass sie studierte und zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. Sie heiratete den nichtjüdischen Oberregierungsrat Adolf Hermann Heinrich Löhmer, der wie sie selbst evangelischen Glaubens war. Wahrscheinlich gehörten sie der Nathanaelgemeinde in Schöneberg an. Sie lebten in der Lenbachstraße 6a in Steglitz in einer 4½-Zimmer-Wohnung. Als ihr Mann im August 1941 starb, erwarb sie für ihn und sich selbst eine Doppelgrabstelle auf dem Südwestfriedhof Stahnsdorf. Im Oktober 1942 wurde sie von einem SA-Mann, der im gleichen Haus wohnte, festgenommen. Sie kam wieder frei, musste aber die große Wohnung aufgeben und als Untermieterin in die Stierstraße 19, 3. Etage, Vorderhaus, zum Ehepaar Salomon in ein Leerzimmer ziehen. Im Januar 1943 füllte sie ihre Vermögenserklärung aus, sie wurde am 29. Januar 1943 deportiert, und zwar, wie einem Vermerk in der Transportliste zu entnehmen ist, aus dem Polizeigefängnis Alexanderplatz. Im selben Transport war auch das Ehepaar Ewarth, das seit Februar 1940 Untermieter bei Salomons war, und Herr Salomon. Ziel des Transportes war Auschwitz und dort wurden alle vier Personen ermordet. | ||
Paul Löwe | Stierstraße 21 | 21. Okt. 2011 | Paul Löwe wurde am 29. Juli 1868 als Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie in Leipzig geboren. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann gründete er seine eigene Bank: „Paul Löwe – Bankgeschäft“, die zu ihrer Blütezeit im Columbushaus am Potsdamer Platz ansässig war. Paul Löwe heiratete seine Buchhalterin und Prokuristin Anne Kose, die 1886 in Berlin in eine nichtjüdische Familie geboren wurde. 1933 musste er die bisherigen Geschäftsräume auflösen, schließlich führte er die Bankgeschäfte von seiner Wohnung in der Stierstraße 21 aus. Er kämpfte vergebens gegen die Liquidierung seines Bankgeschäftes, die aber 1937 erfolgte. Auf Anraten seines Anwalts ließ er sich von seiner Frau Anne scheiden, um diese vor weiteren Nazi-Übergriffen zu schützen. Auch nach der Scheidung lebte das Paar illegal zusammen. Am 23. September 1942 wurde Paul Löwe nach Theresienstadt deportiert, dort starb er am 11. Januar 1943. | ||
Elisabeth Löwenherz | Stierstraße 4 | 21. Okt. 2011 | Elisabeth Henriette Leyser kam am 16. November 1887 in Krefeld als Tochter des Salomon Leyser und seiner Frau Helene geborene Ballin auf die Welt. Sie zog nach Berlin und heiratete 1912 Hermann Loewenherz, einen Bankprokuristen. Am 14. Oktober 1914 kam ihre Tochter Hella zur Welt. Hermann Löwenherz starb um 1935, Elisabeth und ihre Tochter Hella wohnten nun in Friedenau in der Stierstraße 4. Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in die Elßholzstraße 17 zu Ernst Westphal, einem jüdischen Amtsgerichtsrat a. D. Elisabeth Loewenherz wurde am 25. Januar 1941 mit dem 10. Transport nach Riga deportiert. Auf der Transportliste gab sie ihren Beruf mit „Pflegerin“ an. In Riga wurde sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Ihre Tochter Hella blieb noch bis zum 1. März 1943 in der Wohnung Elßholzstraße, dann wurde sie im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert und ermordet. | ||
Helene Hella Löwenherz | Stierstraße 4 | 15. Nov. 2016 | Helene (Hella) Margarete Löwenherz kam am 10. April 1914 in Berlin als Tochter des Bankiers Hermann Löwenherz und seiner Frau Elisabeth Henriette geborene Leyser zur Welt. Die Familie wohnte in der Handjerystraße 30. Ihr Vater starb um 1935, danach zog sie mit ihrer verwitweten Mutter in die Stierstraße 4. Sie mussten noch einmal umziehen, und zwar in die Elßholzstraße 17 zu dem jüdischen Amtsgerichtsrat a. D. Ernst Carl Westphal, einem Ururenkel Moses Mendelssohns. Helenes Mutter Elisabeth wurde am 25. Januar 1941 nach Riga deportiert, auf der Transportliste gab sie ihren Beruf mit „Pflegerin“ an. Helene Löwenherz wohnte bei Ernst Westphal, bis sie im Rahmen der Fabrikaktion am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde. | ||
Gert Löwenthal | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Gert Löwenthal wurde am 30. April 1928 als Sohn von Leo Löwenthal und seiner Frau Hertha geborene Galewski in Berlin geboren. Sein Vater war Versicherungsagent. Die Familie lebte seit 1937 in der Stierstraße 20, 3. Etage. Am 3. März 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Heinz Löwenthal | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Heinz Löwenthal wurde am 10. Mai 1933 als Sohn von Leo Löwenthal und seiner Frau Hertha geborene Galewski in Berlin geboren. Sein Vater war Versicherungsagent. Die Familie lebte seit 1937 in der Stierstraße 20, 3. Etage. Am 3. März 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Hertha Löwenthal | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Hertha Galewski kam am 2. Oktober 1898 in Berlin als Tochter des Emil Galewski und seiner Frau Johanna Bertha geborene Cohn zur Welt. Sie heiratete den Versicherungsagenten Leo Löwenthal. Die Söhne wurden geboren: Gert 1928 und Heinz 1933. Seit 1937 lebte die Familie in der Stierstraße 20, 3. Etage. Am 3. März 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Leo Löwenthal | Stierstraße 20 | 21. Sep. 2009 | Leo Lippmann Löwenthal kam am 5. September 1895 in Berlin als Sohn des Franz Loewenthal und seiner Frau Helene geborene Aronsohn zur Welt. Er heiratete Hertha Galewski, die Söhne Gert (geboren 1928) und Heinz (geboren 1933) wurden geboren. Leo Löwenthal war Versicherungsagent. Seit 1937 lebte die Familie Löwenthal in der Stierstraße 20, 3. Etage. Am 3. März 1943 wurden alle vier Familienmitglieder mit dem 33. Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. | ||
Franziska Maas | Sieglindestraße 1 | 16. Okt. 2014 | Franziska Moses kam am 18. Mai 1880 in Solingen in einer jüdischen Familie auf die Welt. Sie heiratete am 18. Januar 1903 in Köln den Kaufmann Wilhelm Maass, der am 22. August 1874 in Friedeberg/Neumark geboren wurde. Am 20. Dezember 1905 kam in Friedeberg als einziges Kind Heinz Joachim zur Welt. Der Sohn wurde Richter und lebte später in Berlin. Als Franziska Maass im Jahr 1929 Witwe wurde, zog sie zu ihrem Sohn nach Berlin in die Ortrudstraße 4. 1933 wurde Heinz Joachim Maass aufgrund des Gesetzes „Über die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ in den Ruhestand versetzt. Er heiratete Annemarie, die Tochter Marlene wurde geboren. Heinz Joachim Maass emigrierte 1938 mit seiner Frau und der sechs Monate alten Marlene nach New York. Seine Mutter blieb alleine in Berlin zurück, sie zog als Untermieterin in die Sieglindestraße 1 zu Charlotte Philipson in ein Leerzimmer. Von New York aus versuchte Heinz Joachim Maass seine Mutter nachzuholen: er zahlte 270 US-Dollar, um ihre Einreise in die USA zu ermöglichen, die Ausreise aus Deutschland jedoch gelang seiner Mutter nicht. Zwischen März und Oktober 1942 schrieb Franziska Maass noch mehrere Rote-Kreuz-Karten an ihren Sohn. Dann musste sie die Vermögenserklärung ausfüllen und am 14. Dezember 1942 bestieg sie den Zug nach Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. Außer Franziska Maass wurden aus der Wohnung Sieglindestraße 1 noch Irene Philipsohn, Else Kalischer, Hilde Jacobus und Clara Jacob zu unterschiedlichen Zeiten deportiert. Franziskas Sohn Heinz Joachim musste in New York ein juristisches Examen ablegen, bevor er dort wieder als Jurist arbeiten konnte. Bei der Verlegung des Stolpersteins war die Enkeltochter und die Urenkelin von Franziska Maass, Marlene Kolbert und Elizabeth Kolbert aus New York, zugegen. Elizabeth Kolbert veröffentlichte im 'New Yorker' einen Artikel über ihre Familiengeschichte und die Verlegung des Stolpersteins. | ||
Albert Manasse | Stierstraße 14/15 | 16. Juli 2007 | Albert Manasse kam am 16. Oktober 1873 in Berlin als Sohn des Nathan Max Manasse und seiner Frau Zipora Marie geborene Goldschmidt zur Welt. Er wurde Apotheker und betrieb eine Apotheke in Elsterberg im Vogtland. Er heiratete eine Nichtjüdin, sie bekamen die Tochter Annemarie. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an. Albert Manasses Frau starb und im Jahr 1933 wurde er enteignet. Er zog nach Berlin. Im April 1939 war er Untermieter in die Stierstraße 14/15 bei Meta Mannheim. Seine Tochter Annemarie hatte den Violinisten Szymon Goldberg geheiratet, der bis zu seiner Flucht aus Deutschland Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Furtwängler war. 1934 floh das Ehepaar über Italien in die USA. Albert Manasse wurde am 1. November 1941 in das völlig überfüllte Ghetto von Lodz deportiert, von dort wurde er in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmo) gebracht und ermordet. | ||
Meta Mannheim | Stierstraße 14/15 | 16. Juli 2007 | Meta Mannheim wurde am 10. August 1876 in Königsberg als Tochter jüdischer Eltern geboren. Sie wohnte seit 1930 in der Stierstraße 14/15, Gartenhaus, 1. Etage links. Ab April 1939 hatte sie einen Untermieter, den Apotheker Albert Manasse. Am 25. Januar 1942 wurde sie in das Ghetto Riga deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt starb. | ||
Nathan Michaelis | Taunusstraße 20 | Sep. 2007 | Michaelis Nathan kam am 25. Januar 1883 in Berlin als Sohn von Meyer Max Nathan und seiner Frau Minna geborene David zur Welt. Er lebte in Berlin, war Handelsvertreter und wohnte in der Taunusstraße 20 bei seiner Schwester Hedwig Goldberg geborene Nathan und seinem Schwager Abraham Goldberg, der ebenfalls Vertreter war. Am 29. Oktober 1941 wurde er mit dem 3. Transport nach Lodz deportiert und am 6. März 1942 ermordet. Die Inschrift auf dem Stolperstein ist unrichtig, sein Familienname ist Nathan, richtig ist er im Gedenkbuch und auf der Liste der „Eingesiedelten“ aufgeführt. | ||
Jacob Mokry | Varziner Straße 13/14 | 25. Sep. 2015 | Jacob Mokry kam am 18. Juli 1879 in Warschau als Sohn des Sattlers David Mokry und seiner Frau Frieda geborene Elwing auf die Welt. Die Familie zog nach Berlin. Vermutlich hatte Jacob Mokry einen Bruder Hermann, der am 9. Juni 1881 geboren wurde. Jacob heiratete 1909 Johanna Turszynski, die Inhaberin eines Krawattengeschäfts, sie hatten vier Kinder: David Martin (geboren am 7. Juli 1912 in Berlin), Frieda (geboren am 30. Oktober 1913 in Berlin), Erna (geboren am 30. Januar 1915 in Berlin) u wikipedia, wiki, deutsches, deutschland, buch, bücher, bibliothek artikel lesen, herunterladen kostenlos kostenloser herunterladen, MP3, Video, MP4, 3GP, JPG, JPEG, GIF, PNG, Bild, Musik, Lied, Film, Buch, Spiel, Spiele Veröffentlichungsdatum: Diese Liste ist Teil des WikiProjekts Stolpersteine in Berlin Ihr fehlen noch Biografien und Koordinaten zu den einzelnen Stolpersteinen Falls Du mithelfen mochtest den Artikel auszubauen schau bitte auf der entsprechenden Projektseite vorbei Die Liste der Stolpersteine in Berlin Friedenau enthalt die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Friedenau im Bezirk Tempelhof Schoneberg die an das Schicksal der Menschen erinnern die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet deportiert vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden Die Tabelle ist teilweise sortierbar die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen Die meisten der in Friedenau verlegten Stolpersteine gehen auf die Recherchen zweier Anwohnerinitiativen zuruck Die Stolperstein Initiative Stierstrasse ist bereits seit 2008 aktiv seit Anfang 2012 existiert das Stolperstein Projekt Quartier Handjerystrasse Neben den 233 Stolpersteinen die in der Liste erfasst wurden liegen im Ortsteil Friedenau auch zwei Stolperschwellen Die erste Stolperschwelle verlegt am 28 Marz 2013 sowie zahlreiche Stolpersteine in der Stierstrasse und der Fregestrasse wurden in der Nacht nach der Verlegung von Unbekannten mit schwarzer Farbe bespruht 1 In der darauffolgenden Nacht wurden Stolpersteine in der Handjerystrasse Ziel der Angriffe 2 In der Nacht zum 6 Juni 2013 kurz vor der Verlegung der zweiten Stolperschwelle wurden erneut mehr als 50 Stolpersteine in der Stierstrasse der Fregestrasse der Wilhelm Hauff Strasse und der Handjerystrasse mit schwarzer Lackfarbe verunstaltet 3 Seitdem wurden von bisher nicht ermittelten Tatern immer wieder Stolpersteine in Friedenau verunstaltet zuletzt 35 Steine in der Nacht zum 3 Februar 2016 4 5 Auch auf den Infokasten der uber die Stolpersteine in der Stierstrasse informiert wurden mehrfach Anschlage verubt 6 7 Inhaltsverzeichnis 1 Stolperschwellen 2 Stolpersteine 3 Fussnoten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStolperschwellen BearbeitenDie beiden bisher in Berlin Friedenau verlegten Stolperschwellen sind folgende Bild Standort Lage Verlege datum Erlauterung nbsp Stierstrasse 21 nbsp 52 473889 13 3375 28 Marz 2013 Judischer Betraum nbsp Handjerystrasse 20a nbsp 52 4741217 13 3324977 8 Juni 2013 Gossner MissionStolpersteine BearbeitenDie folgenden Stolpersteine wurden in Friedenau verlegt Bild Name Standort Verlegedatum Leben Lage nbsp Max Abraham Bennigsenstrasse 8 22 Feb 2020 Max Abraham wurde am 12 Mai 1902 in Berlin geboren Seine Mutter war die nichtjudische Marianna geborene Saturna sein Vater war der Zuschneider Elias Abraham 8 Er hatte einen Bruder Bernhard 1904 und einen Bruder Willi 1907 Die Familie lebte in der Prenzlauer Allee 34 1939 wohnte Max in der Bennigsenstrasse 8 vorne bei Frau Stiebel in einem moblierten Zimmer zur Untermiete fur 50 00 RM 9 Er war ledig und von Beruf Einkaufer Am 29 April 1942 musste Max Abraham die Vermogenserklarung ausfullen Er gab an Geltungsjude zu sein Kinder von judischen und nichtjudischen Elternteilen die sich der judischen Gemeinde zugehorig fuhlten Auf die Frage nach der Konfession gab er an glaubenslos zu sein Er musste damals Zwangsarbeit leisten bei einer Flugzeugteile Fabrik in Tempelhof fur 350 00 RM Lohn Max Abraham wurde am 15 Oktober 1942 mit Transport I 102 durch die Gestapo von Berlin zum Ghetto Theresienstadt deportiert dort wurde er durch die sowjetische Armee 1945 befreit Am 26 September 1945 war er im DP Lager Deggendorf und emigrierte am 22 August 1946 mit dem Schiff SS Marine Perch von Bremen in die USA 10 nbsp Richard Adam Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Richard Adam wurde am 4 Mai 1876 in Gumbinnen Ostpreussen als Sohn judischer Eltern geboren Er wurde Architekt und war ein gut situierter Bauunternehmer Er wohnte mit seiner verwitweten Schwester Clara Sabbath geborene Adam und deren Tochter Hettie in einem Burohaus am Tempelhofer Ufer in dem sich auch die Geschaftsraume seines florierenden Bauunternehmens befanden Er war mit Erna Wilde verlobt Vor 1933 beschaftigte Richard Adam in seinem Bauunternehmen rund 150 Mitarbeiter Wegen der Verdrangung judischer Unternehmer ging die Anzahl kontinuierlich zuruck bis er 1939 auch den letzten Mitarbeiter entlassen und die Buroraume am Tempelhofer Ufer kundigen musste Er zog mit seiner Schwester und seiner Nichte in die Stierstrasse 21 in eine 6 Zimmer Wohnung Er hatte noch erhebliche finanzielle Mittel die ihm durch die Judenvermogensabgabe in Hohe von 75 000 Mark und einen Heimeinkaufsvertrag uber 76 800 Mark entzogen wurden Am 19 Juni 1942 wurde er zusammen mit seiner Schwester nach Theresienstadt deportiert dort starb er im Februar 1944 seine Schwester starb bereits am 18 Oktober 1942 Seine Verlobte Erna Wilde erreichte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Anerkennung ihrer Ehe mit Richard Adam 11 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Alice Altmann Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Alice Lippmann wurde am 24 Juni 1922 in Schneidemuhl Posen als Tochter des judischen Kaufmanns Erich Lippmann und seiner Frau Kathe geboren 12 ihre Zwillingsschwester hiess Lilli 13 Sie heiratete den Kaufmann Herbert Altmann bis 1942 lebte das Ehepaar in der Wohnung ihrer Eltern in der Beckerstrasse 5 in Schoneberg Dann zogen sie als Untermieter in die Stierstrasse 21 zu Richard Adam Am 1 Marz 1943 wurde ihre Zwillingsschwester Lilli nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet am 2 Marz 1943 folgte Alice mit ihrem Mann Herbert und ihren Eltern Erich und Kathe Lippmann 14 Von Alice Altmann ist kein Todesdatum bekannt nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Herbert Altmann Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Herbert Altmann kam am 4 August 1907 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Salomon Altmann und seiner Frau Friederike geborene Feld zur Welt Er wurde Kaufmann und heiratete die am 24 Juni 1922 in Schneidemuhl geborene Alice Lippmann Zunachst wohnte das Ehepaar bei den Eltern von Alice in der Beckerstrasse 5 in Schoneberg Dann zogen sie in die Stierstrasse 21 als Untermieter zu Richard Adam Am 2 Marz 1943 wurden Herbert und Alice Altmann nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 14 Das Bundesarchiv gibt den Zeitpunkt des Todes von Herbert Altmann mit dem 29 April 1943 an 15 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Else Ascher Bundesallee 111 26 Marz 2014 Else Lebrecht wurde als Tochter von Minna Lebrecht geborene Kallmann und ihres Mannes in Dirschau geboren Sie hatte noch eine Schwester Caecilie die 1884 geboren war Else heiratete den Weingrosshandler Moritz Ascher und wohnte mit ihm und ihrer verwitweten Mutter Minna Lebrecht in Friedenau Kaiserallee 111 heute Bundesallee Im Oktober 1942 wurde Minna Lebrecht nach Theresienstadt deportiert sodann mussten Else und Moritz Ascher aus der Wohnung Kaiserallee 111 ausziehen und in eine 6 Zimmer Wohnung in der Stubbenstrasse 1 im 1 Obergeschoss ziehen Else und Moritz Ascher wurden am 12 Januar 1943 nach Auschwitz deportiert 16 nbsp Magda Ascher Perelsplatz 15 21 Marz 2017 Magda Ascher kam am 3 Februar 1887 in Glatz Niederschlesien als Tochter des Kaufmanns Leopold Ascher und seiner Frau Malwine geborene Schlesinger zur Welt 17 18 Sie blieb ledig wurde Fursorgerin und zog zu einem unbekannten Zeitpunkt nach Berlin 1939 wohnte sie am Maybachplatz 15 heute Perelsplatz Von dort wurde sie uber die Sammelstelle Levetzowstrasse am 18 Oktober 1941 mit dem ersten Transport von Berlin nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert Dort lebte sie in der Alexanderhofstrasse 29 8 19 Am 8 Mai 1942 wurde sie in das Vernichtungslager Kulmhof deportiert wo sie sofort ermordet wurde nbsp Moritz Ascher Bundesallee 111 26 Marz 2014 Moritz Ascher wurde am 20 Dezember 1880 in Rhein Ostpreussen als Sohn einer judischen Familie geboren Er wurde Weingrosshandler heiratete Else geborene Lebrecht und lebte mit ihr und ihrer verwitweten Mutter in Friedenau Kaiserallee 111 heute Bundesallee Nachdem zunachst seine Schwiegermutter Minna Lebrecht am 3 Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde mussten Moritz und Else Ascher in die Stubbenstrasse 1 ziehen Von dort wurden sie am 12 Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet 16 nbsp Adolf Aufrecht Moselstrasse 4 Dez 2007 Adolf Aufrecht kam am 16 Dezember 1870 in Rogasen Posen als Sohn des Louis Aufrecht und seiner Frau Maria geborene Loewenstamm zur Welt 20 Er besass ein Modewarenhaus in der Martin Luther Strasse privat wohnte er mit seinem Bruder Philipp und dessen Frau Rebecca in Friedenau im eigenen Haus in der Moselstrasse 4 Sein Bruder Philipp starb 1941 an Arteriosklerose Adolf Aufrecht wurde am 14 September 1942 zusammen mit seiner Schwagerin Rebecca nach Theresienstadt deportiert 21 Auf der Transportliste steht dass Adolf ein Verdienstkreuz erhalten habe Rebecca starb am 2 Dezember 1942 Adolf Aufrecht starb am 4 August 1943 an Lungentuberkulose 22 Eine Schwester von Adolf und Philipp Johanna die rechtzeitig nach Palastina entkommen war widmete ihrem Bruder und ihrer Schwagerin Rebecca Aufrecht jeweils eine Page of Testimony im Yad Vashem nbsp 52 4690918 13 3342408 nbsp Rebecca Aufrecht Moselstrasse 4 Dez 2007 Rebecca Baumann wurde am 4 Oktober 1881 in Schneidemuhl Posen als Tochter von Berta und Abraham Baumann geboren Sie heiratete Philipp Aufrecht und zog mit ihm nach Berlin Ihr Mann war Kaufmann sie wohnten zusammen mit ihrem Schwager Adolf Aufrecht in dessen Haus in Friedenau Moselstrasse 4 Ihr Mann Philipp starb am 1 Oktober 1941 und wurde auf dem Judischen Friedhof Weissensee beigesetzt Am 14 September 1942 wurde Rebecca Aufrecht mit ihrem Schwager Adolf nach Theresienstadt deportiert 21 Rebecca Aufrecht kam dort am 2 Dezember 1942 zu Tode 23 als offizielle Todesursache wurde Bauchtyphus angegeben 24 nbsp 52 4690918 13 3342408 nbsp Martha Bab Stierstrasse 18 27 Juli 2008 Martha Bab kam am 30 September 1884 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Hartwig Bab und seiner Frau Minna geborene Lehrs zur Welt 25 Sie wurde Putzmacherin und blieb ledig Sie wohnte in der Stierstrasse 18 im Gartenhaus II Hochparterre Am 12 November 1941 musste Martha Bab in die Sammelstelle Levetzowstrasse gehen und am 14 November von der Levetzowstrasse zum Bahnhof Grunewald Dort fuhr der Zug ab der am 18 November in Minsk ankam Das Todesdatum von Martha Bab ist unbekannt 26 nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Gertrud Gitel Bach Wiesbadener Strasse 85 27 Juli 2022 nbsp Marianne Erika Bach Wiesbadener Strasse 85 27 Juli 2022 nbsp Nathan Bach Wiesbadener Strasse 85 27 Juli 2022 nbsp Emma Bachrach Handjerystrasse 63 3 Juni 2013 Emma Bachrach wurde am 9 Oktober 1875 in Schmalkalden in Hessen Nassau geboren Sie blieb ledig und wohnte 1939 als Rentnerin in der Handjerystrasse 63 ab dem 23 Mai 1941 in der Ansbacher Strasse 8a im 4 OG des Gartenhauses bei Anna Sarah Schachnow als Untermieterin Sie musste Zwangsarbeit leisten Die Vermogenserklarung unterschrieb sie am 30 Marz 1942 und gab dabei Ersparnisse bei der Berliner Stadtbank in Hohe von 650 Mark an Sowohl die Ersparnisse von Emma Bachrach als auch die Erlose aus dem Verkauf ihres Mobiliars wurden von der Oberfinanzdirektion eingezogen Am 12 Mai 1942 schatzte der Gerichtsvollzieher den Wert des Inventars auf 225 Mark und der Textilien auf 141 Mark Von dieser Summe wurden fur den Handler 30 abgezogen Am 24 Juni 1942 wurden die Mobel und der Hausrat fur 137 50 Mark der Firma Marie Bredow Berlin 65 Mullerstrasse 16 die Textilien fur 98 70 Mark der Firma Helene Borkowski Charlottenburg Kirchstrasse 11 ubergeben mit beiliegender Zahlkarte fur das Konto der Oberfinanzdirektion Am 11 April 1942 uberwies die Stadtbank 650 Mark an die Oberfinanzdirektion Emma Bachrach wurde mit dem 12 Transport vom 2 April 1942 zusammen mit 1000 Menschen mit Zielangabe Trawniki deportiert Dieser Transport wurde in Moabit abgefertigt und kam am 5 April 1942 laut Auskunft des Vorsitzenden des Warschauer Judenrates Adam Czerniakow in Warschau an trotz der eigentlichen Zielangabe Trawniki Die Deportierten wurden nicht im Ghetto der Warschauer Juden untergebracht sondern in der Quarantane Gerichtsstrasse Der Todesort von Emma Bachrach ist unbekannt sie gilt als verschollen 27 nbsp 52 469184 13 3306472 nbsp Georg Beerwald Stierstrasse 18 27 Juli 2008 Georg Beerwald kam am 22 Marz 1881 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Gustav Beerwald und seiner Frau Minna geborene Holz zur Welt 28 29 Er war von Beruf Versicherungsangestellter und heiratete Rosa Weinberger Sie wohnten in Friedenau in der Stierstrasse 18 im Gartenhaus II hinten links Hochparterre Sie hatten einen Sohn Rudolf der am 28 September 1910 geboren war Dieser konnte am 4 Februar 1941 in die USA emigrieren seine Eltern wurden am 14 November 1941 nach Minsk ins Ghetto deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet Von diesem Transport sind keine Deportationslisten erhalten nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Rosa Beerwald Stierstrasse 18 27 Juli 2008 Rosa Weinberger kam am 17 August 1886 in Podivin Kostel Hodovin Mahren als Tochter des Expedienten Anton Weinberger und seiner Frau Marie geborene Straussler zur Welt 28 30 Sie heiratete den Versicherungsangestellten Georg Beerwald ihr Sohn Rudolf wurde am 28 September 1910 geboren Sie wohnte mit ihrem Mann in der Stierstrasse 18 im Gartenhaus II hinten links Hochparterre Rosa Beerwald wurde am 14 November 1941 mit ihrem Mann nach Minsk ins Ghetto deportiert Sie starb dort zu einem unbekannten Zeitpunkt Von diesem Transport sind keine Deportationslisten erhalten nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Paul Bendix Bennigsenstrasse 17 22 Feb 2020 Franz Martin Paul Bendix kam am 30 Dezember 1870 in Berlin als Sohn des Schauspielers Martin Bendix und seiner Frau Josephine Wilhelmine Anna geborene Schonberner auf die Welt Sein 1874 geborener Bruder Martin Franz Felix starb 1876 Die Familie gehorte der evangelischen Kirche an sein Vater war judischer Abstammung seine Mutter nicht Paul war getauft Paul Bendix wurde Komponist und Humorist auch gab er humoristische Schriften heraus Er trat zusammen mit seinem Vater auf mit Werken wie Ein Besuch im Harem Ein Besuch beim Photographen Ein Besuch beim Zahnarzt Er arbeitete fur den Rundfunk und nahm Schallplatten auf auch unter dem Pseudonym Paul Wagener In erster Ehe heiratete er 1898 die Schauspielerin Adelheid Henriette Marie Folger in zweiter Ehe 1920 Rosalie Mathilde Margareta Arnhold geborene Menge und in dritter Ehe 1924 die Putzmacherin Paula Karbe die am 27 Februar 1885 in Lich Oberhessen in eine judische Familie geboren war 1928 wohnte er Kaiserallee 115 1931 Albrechtstrasse 38 1935 wurde ihm die Mitgliedschaft in der Reichsmusikkammer Fachschaft Komponisten entzogen sein hiergegen eingelegtes Rechtsmittel hatte keinen Erfolg Damit war ihm jede Betatigung auf dem Gebiet des Komponierens untersagt Der wirtschaftliche Niedergang verstarkte sich 1939 wohnte er mit seiner Frau in der Naumannstrasse 42 in einer Zwei Zimmer Wohnung In dieser schwierigen Lage reichte er die Scheidung von seiner volljudischen Frau Paula ein und zog mit seinen Mobeln und seinem Klavier in ein Leerzimmer in die Bennigsenstrasse 17 bei Crohn Vorderhaus Parterre Er lebte von einer monatlichen Rente in Hohe von 150 Mark von den Deutschen Komponisten Am 12 Mai 1943 musste er die Vermogenserklarung ausfullen Mit Nachdruck beantwortete er die Frage ob er Jude sei nein evangelischer Mischling seit Geburt seine letzte Beschaftigung sei fur den Berliner Rundfunk gewesen Zu seinem Familienstand schrieb er getrennt lebend Scheidung taglich erwartet in seinem Haushalt lebe nur er Die Verfugung mit der sein Vermogen zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt wurde erhielt er am 27 Mai 1943 zugestellt Am 28 Mai 1943 wurde Paul Bendix nach Theresienstadt deportiert wo er am 18 Juli 1944 starb 31 Die Scheidung seiner Ehe wurde am 29 Juli 1943 rechtskraftig nbsp Jettka Bleiweiss Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Jettka Bleiweiss kam am 12 Oktober 1865 in Schrimm als Tochter des Leib Bleiweiss und seiner Frau Amalie geborene Levy zur Welt 32 33 Sie blieb ledig und zog nach Berlin Zuletzt wohnte sie als Untermieterin von Elly Herz in der Stierstrasse 19 Gartenhaus Parterre Sie teilte sich vermutlich das Zimmer mit Margarete Weil die ebenfalls als Untermieterin bei Elly Herz eingewiesen war Am 23 Juli 1942 wurde sie mit dem 28 Alterstransport nach Theresienstadt deportiert 34 und am 26 September 1943 von dort nach Treblinka Damals war sie 76 Jahre alt sie wurde wohl sofort nach ihrer Ankunft ermordet nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Pauline Blumenthal Deidesheimer Strasse 6 25 Marz 2011 Pauline Hoffnung kam am 13 Marz 1868 in Freystadt Westpreussen als jungstes von acht Kindern der judischen Eheleute Abraham Hoffnung und Rebekka geborene Schwarz zur Welt 35 Sie heiratete David Blumenthal den Inhaber einer Filzfabrik Sie zogen nach Berlin der Sohn Otto wurde 1897 geboren es folgte 1900 die Tochter Lotte 1910 starb David Blumenthal Der Sohn Otto kampfte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger nach dem Krieg studierte er Jura 1921 heiratete die Tochter Lotte und starb bereits zwei Jahre spater an Kindbettfieber Otto Blumenthal heiratete 1922 Hildegard Jablonski Pauline Blumenthal zog Ende der 1920er Jahre mit ihrer verwitweten Schwester Ida in eine kleine Wohnung in der Deidesheimer Strasse 6 Otto Blumenthal zog mit seiner Frau und dem 1929 geborenen Sohn Lorenz an den Bodensee von dort aus emigrierte die Familie 1939 nach Palastina Paulines Schwester Ida konnte noch nach Brasilien auswandern Pauline selbst musste noch in eine sogenannte Judenwohnung in der Kufsteiner Strasse 1 ziehen Von dort wurde Pauline Blumenthal am 27 August 1943 mit dem 51 Alterstransport nach Theresienstadt deportiert 36 Sie starb am 24 April 1943 37 nbsp 52 4744119 13 3205149 nbsp Therese Brasch Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Therese Brasch kam am 16 Juni 1877 in Lobsens als Tochter des Josef Brasch und seiner Frau Rosa geborene Henoch zur Welt 38 39 Sie heiratete 1898 in Berlin Leo Brasch der wie sie aus Lobsens stammte 38 Sie wohnte erst in der Joachimsthaler Strasse 22 23 spater in Grunewald Lassenstrasse 32 34 Zu einem unbekannten Zeitpunkt starb ihr Mann 1940 verfasste sie ihr Testament und bedachte einige Familienangehorige In die Sentastrasse 3 zog sie als Untermieterin mit Pension zu Margarete Eppstein Die Vermogenserklarung fullte sie nicht mehr aus am 31 Marz 1942 hat sich Therese Brasch fur die Flucht in den Tod entschieden Ihr Vermogen wurde zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen In den Akten wurde vermerkt Die Judin Brasch hat sich der Abwanderung entzogen Sie wurde auf dem Judischen Friedhof Weissensee beerdigt 40 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Emma Brauer Handjerystrasse 2 3 Juni 2013 Emma Brauer geb Frankel wurde am 24 November 1873 als osterreichische Judin in Wien geboren Sie heiratete Bruno Brauer und bekam zwei Kinder 1916 verstarb ihr Mann Ab 1927 lebte sie in Friedenau bei ihrer verheirateten Tochter in der Handjerystrasse 2 Ab Marz 1942 wohnte sie in der Isoldestrasse 6 zur Untermiete in einem Zimmer bei Herrn Rothstein einem deutschen Juden Im September 1942 beantragte die Gestapo die Einziehung ihres Vermogens Einrichtung und vor allem Schmuck im Wert von 5000 Mark darunter auch ihre Trauringe Am 14 September 1942 wurde sie mit dem 2 Grossen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert Nach 20 Monaten in diesem Lager wurde sie am 16 Mai 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz im heutigen Polen deportiert Vermutlich wurde sie dort innerhalb von wenigen Tagen im Alter von 70 Jahren ermordet Ihr Sohn Richard geboren 1900 in Wien konnte 1937 nach Rio de Janeiro fliehen Ihre Tochter Gertrude Wienprecht geboren 1901 uberlebte weil sie mit einem nichtjudischen Deutschen verheiratet war Man nannte das eine privilegierte Mischehe Sie zog nach der NS Zeit nach Brasilien kehrte jedoch nach Berlin zuruck lebte 1965 in Schoneberg Sie versuchte vergeblich von der Bundesrepublik Deutschland eine Entschadigung fur das gestohlene Vermogen der Mutter zu bekommen 27 nbsp 52 4767671 13 3325542 nbsp Erika von Brockdorff Wilhelmshoher Strasse 17 Mai 2006 Erika Grafin von Brockdorff wurde als Erika Schonfeldt am 29 April 1911 in Kolberg Pommern geboren Nach der Mittleren Reife besuchte sie eine Haushaltungsschule sodann arbeitete sie in Berlin als Hausangestellte und Sekretarin 1937 heiratete sie Cay Hugo Graf von Brockdorff die Tochter Saskia kam auf die Welt Ab 1941 stellte sie ihre Wohnung in der Wilhelmshoher Strasse 17 der Widerstandsgruppe um Hans Coppi Rote Kapelle zur Verfugung Sie wurde am 16 September 1942 verhaftet und vom Reichskriegsgericht zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt Auf Betreiben von Adolf Hitler wurde das Urteil in ein Todesurteil umgewandelt Am 13 Mai 1943 wurde sie in Plotzensee enthauptet nbsp 52 472425 13 3222115 nbsp Louis Ludwig Broh Bennigsenstrasse 6 22 Feb 2020 Louis genannt Ludwig Broh kam am 17 November 1874 in Schermeisel Oststernberg Brandenburg in einer judischen Familie zur Welt Er wurde Getreidehandler und zog nach Berlin Er heiratete wurde aber wieder geschieden Ob er Kinder hatte konnte nicht ermittelt werden In Berlin arbeitete er als Handelsvertreter Seine Einkunfte hieraus waren so gering dass er regelmassig Unterstutzung von Verwandten erhielt Vermutlich handelte es sich bei dem Verwandten um den Tierarzt Dr Ludwig Beermann der ebenfalls in Schermeisel geboren war und der Eigentumer eines Grundstucks in Charlottenburg Stormstrasse 10 war Ludwig Beermann war Jude und Freimaurer und sollte deportiert werden daraufhin wahlte er am 30 Juli 1941 die Flucht in den Tod In seinem Testament verfugte er unter anderem dass Ludwig Broh 500 00 Mark erben sollte 1939 lebte Ludwig Broh als Untermieter bei der nichtjudischen Frieda Scholz in der Bennigsenstrasse 6 Portal I mit zwei weiteren mannlichen Untermietern Als er am 30 Marz 1942 die Vermogenserklarung abgeben musste hatte er ein Guthaben bei der Sparkasse der Stadt Berlin in Hohe von 581 92 Mark ansonsten keinerlei Besitz mehr Von seinem Sparguthaben musste Ludwig Broh 175 00 Mark Sonderbeitrag fur seine Abwanderung zahlen so dass der Oberfinanzprasident Einnahmen in Hohe von 423 65 Mark verbuchen konnte sowie eine Zahlung von 23 25 Mark von Broh s Lebensversicherung der Frankfurt Mannheimer Am 2 April 1942 wurde Ludwig Broh nach Warschau ins Ghetto deportiert wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kam 41 nbsp Fritz Brummer Gosslerstrasse 25 28 Juni 2010 Fritz Brummer wurde am 7 April 1899 in Posen an der Warthe geboren als Sohn von Leo Brummer und seiner Frau Gertrud geborene Lewy Er hatte einen alteren Bruder Nathan der im Ersten Weltkrieg fiel und eine 1908 geborene Schwester Liselotte Die Familie zog nach Berlin 1917 wurde Fritz Brummer zum Wehrdienst einberufen und kampfte bis zum Ende des Krieges Anschliessend legte er das Abitur ab und studierte Medizin bestand das Staatsexamen und wurde promoviert 1925 eroffnete er eine Praxis fur Allgemeinmedizin Als seine Mutter 1926 starb zog sein verwitweter Vater zu ihm in die Stubenrauchstrasse 3 wo der Vater dann 1934 starb Dem Entzug seiner Kassenzulassung konnte Fritz Brummer im Jahr 1933 noch entgehen weil er Kriegsteilnehmer war 1935 heiratete er die verwitwete Ilse Hildegard Ruth Weissenberg geborene Amandi Sie brachte einen Sohn mit in die Ehe den 1922 geborenen Horst Wolfram Ab 1934 befand sich die Privatwohnung und die Praxis in der Gosslerstrasse 25 1938 erfolgte fur Fritz Brummer die endgultige Entziehung der Approbation Vermutlich wurde Fritz Brummer wahrend der Reichspogromnacht verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht jedenfalls wurde er am 16 Dezember 1938 wieder freigelassen Ab 1940 war er als sogenannter Krankenbehandler tatig d h er durfte nur judische Patienten behandeln 42 Anfang 1943 mussten Fritz Brummer und seine Frau Ilse zwangsweise als Untermieter in die Kleiststrasse 29 ziehen Von dort wurden beide mit dem 31 Osttransport am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert 43 Am 21 Marz 1943 wurde er ermordet 44 nbsp 52 4481783 13 28911550928 nbsp Ilse Brummer Gosslerstrasse 25 28 Juni 2010 Ilse Amandi wurde am 9 Marz 1901 in Breslau in eine judische Familie geboren Sie heiratete einen Herrn Weissenberg ihr Sohn Horst Wolfram wurde 1922 geboren Ihr Mann starb sie heiratete 1935 wieder und zwar den Arzt fur Allgemeinmedizin Fritz Brummer Sie lebten in der Gosslerstrasse 25 Da ihr Mann im Ersten Weltkrieg gekampft hatte wurde ihm nicht bereits 1933 die Zulassung entzogen Vermutlich wurde ihr Mann bei den Ereignissen der Reichspogromnacht verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht jedenfalls wurde er von dort im Dezember 1938 wieder freigelassen 1939 wurde ihm endgultig die Approbation entzogen er durfte nur noch judische Patienten behandeln Ihr Sohn Horst Wolfram konnte eine Zeit im Untergrund uberleben er gelangte schliesslich 1941 in die USA Ilse Brummer und ihr Mann Fritz wurden Anfang 1943 gezwungen als Untermieter in die Kleiststrasse 29 zu ziehen Von dort wurden sie am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert 43 Ihr Todesdatum ist unbekannt 45 nbsp 52 4481783 13 28911550928 nbsp Hermann Buchholz Dickhardtstrasse 15 8 Juli 2008 Hermann Hirsch Buchholz kam am 1 April 1869 in Schroda Posen als Sohn des Kaufmanns Peter Buchholz und seiner Frau Julia geborene Braun zur Welt 46 Seine Geschwister waren Sigismund geboren am 20 August 1885 und Emma geboren am 7 Juli 1889 Er zog nach Berlin und heiratete Ricke Jaraczewer die am 6 Marz 1910 den Sohn Hans gebar Hermann Buchholz war selbststandiger Kaufmann auf dem Gebiet der Damenoberbekleidung Bis 1936 hatte er ein Ladengeschaft in Kreuzberg Wiener Strasse 63 Blusen Buchholz ab 1936 ein solches in Steglitz Rheinstrasse 55 zuletzt mit seinem Sohn Hans als stillem Teilhaber 1933 starb Ricke Buchholz 1934 zog Hermann Buchholz in die Ringstrasse 15 heute Dickhardtstrasse In der Reichspogromnacht wurden in seinem Laden zwei grosse Scheiben zerstort und der Laden geplundert Hermann Buchholz musste Zwangsarbeit leisten sein Sohn Hans kam unter ungeklarten Umstanden ums Leben Am 10 September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert von dort am 29 September 1942 nach Treblinka wo er am Tag der Ankunft ermordet wurde Seine Schwester Emma wurde am 13 Januar 1942 aus der Nurnbergerstrasse 64 nach Riga deportiert und dort ermordet 47 nbsp 52 4693005 13 3353149 nbsp Emil Buchholz Dickhardtstrasse 39 25 Juli 2008 Emil Buchholz kam am 17 Mai 1884 in Driewcen zur Welt Er war ursprunglich als Maurer tatig arbeitete aber ab 1910 als Krankenkassenangestellter 1916 nahm er seine Arbeit bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse Schoneberg AOK auf 1904 trat er in die SPD ein war Mitglied der Konsumgenossenschaft und sass in deren Aufsichtsrat 1933 wurde er zum Stadtverordneten gewahlt Bald darauf wurde die SPD verboten ihm im Zuge der Verordnung zur Sicherheit der Staatsfuhrung vom Juli 1933 das Mandat entzogen und die Tatigkeit als Stadt und Bezirksverordneter verboten Am 14 September 1933 kundigte ihm die AOK Schoneberg aus politischen Grunden Da man auch das ihm zustehende Ruhegeld um ein Viertel gekurzt hatte war er gezwungen in den folgenden Jahren als Versicherungsvertreter zu arbeiten Da aufgrund des Krieges Mangel an Arbeitern herrschte wurde er im September 1942 wieder bei der AOK eingestellt Im August 1944 wurde Emil Buchholz im Rahmen der Aktion Gewitter A 1 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen uberstellt Im Gegensatz zu anderen Inhaftierten liess man ihn nicht nach einigen Wochen frei Welcher Grund fur seine weitere Inhaftierung vorlag ist nicht mehr zu ermitteln Kurz vor Ende des Krieges wurden die Haftlinge unter Bewachung durch die SS zu einem Todesmarsch nach Mecklenburg gezwungen Kurz vor Schwerin ist Emil Buchholz entweder vor Entkraftung gestorben oder aber von der Wachmannschaft erschossen worden Sein Todesdatum wurde auf den 30 April 1945 festgelegt nbsp 52 4671785 13 3344442 nbsp Heinrich Busse Fregestrasse 20 28 Marz 2013 Heinrich Busse wurde am 10 Juli 1874 als Sohn judischer Eltern in Marienwerder geboren Seine Geschwister waren Betty Anna Ludwig und Maximo Heinrich Busse heiratete 1911 Antonie Toni geborene Bernhard die am 6 April 1884 als Tochter der judischen Eltern Arnold Bernhard und seiner Frau Emilie geborene Ottensooser in Nurnberg geboren war Sie lebten in Berlin und hatten drei Tochter Gerda Erika und Eva Renate Heinrich Busse arbeitete zunachst als Werbeleiter einer chemischen Fabrik Spater machte er sich selbststandig er wurde Inhaber eines Grosshandels fur Tischlereibedarfsartikel und betrieb die Fabrikation von Mobelbeschlagen 48 Die Familie war wohlhabend Im Jahr 1925 lebte die Familie in einer grossen Wohnung im Haus Sudwestkorso 9 ab 1930 im eigenen Haus in der Fregestrasse 20 49 Bei der Einrichtung wirkte sein Schwager der bekannte Architekt Leo Nachtlicht mit Die Familie gehorte vermutlich einer liberalen Synagogengemeinde an 1937 emigrierte die Tochter Erika nach Teheran im April 1939 konnten Eva Renate und Gerda nach England auswandern 50 Im November 1939 mussten Toni und Heinrich Busse ausziehen und das Haus verkaufen sie wohnten in verschiedenen Wohnungen zur Untermiete 51 Nachdem Toni Busse im Rahmen der Fabrikaktion Ende Februar 1943 verhaftet und deportiert worden war entzog sich Heinrich Busse der Verhaftung er fluchtete durch ein Fenster der Parterrewohnung und uberlebte in Berlin im Untergrund Er starb 1958 in New York 52 nbsp 52 46837895 13 33678510157 nbsp Toni Busse Fregestrasse 20 28 Marz 2013 Antonie Toni Bernhard wurde am 6 April 1884 in Nurnberg als Tochter ihrer judischen Eltern Arnold Bernhard und seiner Frau Emilie geborene Ottensooser geboren Sie heiratete Heinrich Busse der am 10 Juli 1874 in Marienwerder als Sohn einer judischen Familie geboren war Sie hatten drei Tochter Gerda Erika und Eva Renate Zunachst wohnte die Familie am Sudwestkorso 9 ab 1930 im eigenen Haus Fregestrasse 20 Erika emigrierte 1937 nach Teheran im April 1939 konnten Eva Renate und Gerda nach England auswandern Im November 1939 mussten Toni und Heinrich Busse ausziehen sie wohnten in verschiedenen Wohnungen als Untermieter Toni Busse musste bei der Firma Schuchhardt Zwangsarbeit leisten die Telefonapparate herstellte 53 Ende Februar 1943 wurde Toni Busse im Rahmen der Fabrikaktion verhaftet und uber die Sammelstelle Levetzowstrasse am 3 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Vermutlich wurde sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet nbsp 52 46837895 13 33678510157 nbsp Johanna Caspary Varziner Strasse 13 14 16 Nov 2015 Johanna Isaac kam am 24 Juni 1886 als Tochter des Kaufmanns Aron Isaac und seiner Frau Rebecca geborene Cohn in Berlin zur Welt 54 55 Sie wurde Expedientin und lebte mit ihren Eltern in der Varzinerstrasse 8 Am 26 Januar 1916 heiratete sie Felix Fawel Caspary und zog zu ihm in die Varzinerstrasse 13 14 Im Mai 1941 mussten Johanna Caspary und ihre ebenfalls dort wohnende Schwagerin Rosa Sachs und deren Mann Simon Sachs die Wohnung aufgeben und als Untermieter zu Jacob Mokry im selben Haus in zwei Leerzimmer ziehen In ihre fruhere Wohnung zog ein SS Mann mit seiner Familie Johanna Caspary musste als Zwangsarbeiterin bei Siemens amp Halske in Spandau Zitadellenweg arbeiten Ihr Mann Felix starb am 10 August 1941 56 Als sie im April 1943 die Vermogenserklarung abgab war der Hauptmieter Jakob Mokry schon deportiert Die Vermogenseinziehungsverfugung wurde ihr am 16 April 1943 in der Sammelstelle Grosse Hamburger Strasse 26 zugestellt Eine Raumung des Zimmers war nicht erforderlich im Juni 1943 war die Wohnung wieder bewohnt Johanna Caspary wurde am 19 April 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 57 nbsp Therese Chrzanowski Albestrasse 10 3 Juni 2017 Therese Chrzanowski kam am 11 Januar 1882 in Graudenz Westpreussen als Tochter von Leopold Chrzanowski und seiner ersten Frau auf die Welt Aus dieser Ehe ihres Vaters hatte sie einen alteren Bruder Gustav und eine jungere Schwester Charlotte In zweiter Ehe heiratete ihr Vater die nichtjudische Ida Bieber Deren Kind Frieda kam 1897 auf die Welt die jungste Tochter Herta 1904 58 Therese Chrzanowski blieb ledig und zog nach Berlin Ob sie einen Beruf erlernte oder ausubte wissen wir nicht Ihre Halbschwester Frieda wurde Buchhalterin und wohnte in der Rheinstrasse 1939 lebte Therese Chrzanowski als Untermieterin bei dem judischen Ehepaar Martin und Olga Gluck in der Albestrasse 10 Von dort wurde sie am 18 Oktober 1941 nach Litzmannstadt ins Ghetto deportiert wo sie am 6 Mai 1942 starb Ihr Bruder Gustav Chrzanowski der in Wien Direktor gewesen war konnte nach England fliehen und kampfte von dort fur die Polish Armed Forces als Frontschutze Ihre Halbschwester Frieda Chrzanowski wurde am 26 Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet 59 Ihre Schwester Charlotte Chrzanowski Baer uberlebte das Schicksal ihrer Halbschwester Hertha konnte nicht ermittelt werden nbsp Auguste Cohn Saarstrasse 8 21 Marz 2017 Auguste Cohn kam am 7 April 1872 in Gniezno Gnesen Polen als Tochter des Mendel Cohn und seiner Frau Johanna auf die Welt Ihre Geschwister waren Simon Jettka und Bertha Auguste Simon und Jettka zogen nach Berlin Simon war von Beruf Kaufmann Auguste hatte keinen Beruf und fuhrte vermutlich ihrem Bruder den Haushalt Seit 1932 wohnten Simon Auguste und die verwitwete Jettka in der Saarstrasse 8 in Friedenau in einer 4 Zimmer Wohnung 60 Auf Veranlassung des Planungsamtes von Albert Speer mussten die Geschwister am 1 Juni 1942 in die Eisenacher Strasse 69 VH Aufgang 2 hptr rechts als Untermieter zu Bernhard Simon ziehen Am 6 Juli 1942 starb Jettka Wels am 9 August 1942 mussten Auguste Cohn und ihr Bruder Simon die sogenannten Listen d h die Vermogenserklarung ausfullen 61 Uber die Sammelstelle Grosse Hamburger Strasse 26 wurden am 17 August 1942 Auguste und Simon Cohn mit dem 1 grossen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert In Theresienstadt wohnten sie in nahe gelegenen Zimmern Simon in B IV Boden D Zimmer 16 und Auguste ebenda Zimmer 19 Auguste und Simon starben beide am 31 August 1942 14 Tage nach ihrer Ankunft in Theresienstadt Auguste starb um 11 15 Uhr Simon um 13 10 Uhr als Todesursache wird bei beiden angegeben Enteritis Darmkatarrh Debilitas cordis Herzschwache 62 nbsp Bernhard Cohn Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Bernhard Cohn kam am 9 Mai 1885 in Leschnitz Bergstadt Gross Strehlitz als Sohn judischer Eltern auf die Welt Er heiratete 1921 Minna Oelsner geboren am 4 August 1899 in Breslau 63 Bernhard Cohn war Apotheker Am 8 9 November 1938 wurde er verhaftet und bis 2 Dezember 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert Er wohnte seit Marz 1942 mit seiner Frau in der Stierstrasse 20 Vorderhaus 3 Etage Sie teilten die Wohnung mit dem Ehepaar Lowenthal und dessen beiden Sohnen Bernhard Cohn wurde am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet seine Frau Minna wurde am 4 Marz 1943 ebenfalls nach Auschwitz deportiert 64 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Eduard Cohn Kundrystrasse 3 Dez 2020 Eduard Cohn kam am 24 August 1875 in Tutz Deutsch Krone Westpreussen als Sohn des Hermann Heymann Cohn und seiner Frau Klara geborene Jacoby zur Welt Er hatte eine 1880 geborene Schwester Margot Meta Regina und eine weitere Schwester Er zog nach Berlin und wurde Kaufmann 1937 heiratete er die verwitwete Emma Radziejewski geborene Meyerstein die in der Kundrystrasse 3 lebte und zog zu ihr Sein Vermogen wurde eingezogen und er musste mit seiner Frau in eine sogenannte Judenwohnung in der Frobenstrasse 7 II zu Herzberg ziehen Von dort wurden sie am 2 April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert Sein Todesdatum ist nicht bekannt 65 nbsp Emma Cohn Kundrystrasse 3 Dez 2020 Emma Meyerstein kam am 23 Januar 1885 in Bremke Gottingen als Tochter des Handelsmannes Magnus Meyerstein und seiner Frau Rinchen geborene Rosenkranz zur Welt Emma Meyerstein heiratete am 19 Februar 1920 in Berlin den Kaufmann Max Radziejewski mit dem sie in Friedenau in der Kundrystrasse 3 wohnte 1934 starb ihr Mann 1937 heiratete sie den Kaufmann Eduard Cohn und lebte nunmehr mit ihm in der Kundrystrasse 3 Ihr Vermogen wurde eingezogen Emma und Eduard Cohn mussten nach 1939 in eine sogenannte Judenwohnung in die Frobenstrasse 7 II zu Herzberg ziehen Von dort wurden sie am 2 April 1942 nach Warschau ins Ghetto deportiert Ihr Todesdatum ist nicht bekannt 66 nbsp Franz Cohn Varziner Strasse 4 6 Dez 2019 Franz Alexander Cohn kam am 30 September 1897 in Graudenz als Sohn des praktischen Arztes Dr Samuel Cohn und seiner Frau Elsbeth geborene Herzfeld zur Welt 67 Nach dem Abitur studierte er Philosophie an der Universitat Marburg und wurde 1923 mit der Arbeit Novalis und die gotische Kultur promoviert Er zog nach Berlin und heiratete Frida Bier Am 24 September 1925 kam ihre Tochter Ruth auf die Welt Franz Cohn betatigte sich als Buchhandler von 1927 bis 1930 hatte er in der Kaiserallee 177 heute Bundesallee ein Antiquariat von 1930 bis 1934 in der Worpsweder Strasse 7 eine Bucherstube und danach hatte er in der Fregestrasse 80 bis 1937 eine Bucherstube Privat wohnte er in der Varziner Strasse 4 unter dieser Anschrift stand allerdings nur seine Frau Fridel mit einer Briefmarkenhandlung im Adressbuch die Volkszahlung 1939 und die Deportationsliste weisen aber auf diese Anschrift hin Mit dem 22 Osttransport wurde er am 26 Oktober 1942 uber die Sammelstelle Levetzowstrasse nach Riga deportiert Vermutlich wurde er wie die meisten Personen dieses Transports unmittelbar nach seiner Ankunft am 29 Oktober 1942 in den umliegenden Waldern erschossen 68 nbsp Frieda Cohn Varziner Strasse 4 6 Dez 2019 Frida Bier kam am 16 Juli 1905 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Moses Max Bier und seiner Frau Deborah geborene Tannenbaum zur Welt 69 Sie heiratete Dr Franz Cohn ihre Tochter Ruth kam am 24 September 1925 zur Welt Ihr Mann betatigte sich als Buchhandler von 1927 bis 1930 hatte er in der Kaiserallee 177 heute Bundesallee ein Antiquariat von 1930 bis 1934 in der Worpsweder Strasse 7 eine Bucherstube und danach hatte er in der Fregestrasse 80 bis 1937 eine Bucherstube Privat wohnten sie in der Varziner Strasse 4 unter dieser Anschrift stand allerdings nur Fridel Cohn mit einer Briefmarkenhandlung im Adressbuch Offensichtlich versuchte Fridel Cohn etwas dazu zu verdienen Vom 25 August 1941 bis 17 Mai 1943 leistete sie Zwangsarbeit bei den Siemens Schuckertwerken im Wernerwerk Ihr Mann wurde am 26 Oktober 1942 nach Riga deportiert Frida Cohn selbst wurde wahrend der Fabrikaktion am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert ihr Todesdatum ist unbekannt 70 Ihre Tochter Ruth wurde zwei Tage spater nach Auschwitz deportiert Der Laden in der Varziner Strasse 4 wurde am 17 Mai 1943 geraumt nbsp Ruth Cohn Varziner Strasse 4 6 Dez 2019 Ruth Cohn kam am 24 September 1925 in Berlin als Tochter des Buchhandlers Dr Franz Cohn und seiner Frau Frida geborene Bier zur Welt Ihre Familie wohnte in der Varziner Strasse 4 Ihr Vater betrieb eine Buchhandlung bzw Bucherstube ihre Mutter hatte einen Briefmarkenhandel vermutlich von der Wohnung aus Sie war 17 Jahre alt als sie am 3 Marz 1943 im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert wurde Ihr Todesdatum ist unbekannt 71 nbsp Minna Cohn Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Minna Oelsner wurde am 14 August 1899 in Breslau als Tochter judischer Eltern geboren Sie heiratete den Apotheker Bernhard Cohn 72 Seit Marz 1942 wohnten Minna und Bernhard Cohn in der Stierstrasse 20 im Vorderhaus 3 Etage zusammen mit dem Ehepaar Lowenstein und dessen zwei Sohnen Minna Cohn wurde am 4 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 64 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Simon Cohn Saarstrasse 8 21 Marz 2017 Simon Cohn kam am 2 November 1868 in Gniezno Gnesen Polen als Sohn des Mendel Cohn und seiner Frau Johanna auf die Welt seine Schwestern waren Auguste Jettka und Bertha Auguste Simon und Jettka zogen nach Berlin Simon war von Beruf Kaufmann ab 1932 wohnten Simon Auguste und die verwitwete Jettka in der Saarstrasse 8 in Friedenau in einer 4 Zimmer Wohnung 73 Auf Veranlassung des Planungsamtes von Albert Speer mussten die Geschwister am 1 Juni 1942 in die Eisenacher Strasse 69 VH Aufgang 2 hptr rechts als Untermieter zu Bernhard Simon ziehen Am 6 Juli 1942 starb Jettka Wels am 9 August 1942 mussten Simon und Auguste Cohn die sogenannten Listen d h die Vermogenserklarung ausfullen 61 Uber die Sammelstelle Grosse Hamburger Strasse 26 wurden am 17 August 1942 Simon und Auguste Cohn mit dem 1 grossen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert In Theresienstadt wohnten sie in nahe gelegenen Zimmern Simon in B IV Boden D Zimmer 16 und Auguste ebenda Zimmer 19 Simon und Auguste starben am 31 August 1942 14 Tage nach ihrer Ankunft in Theresienstadt Auguste starb um 11 15 Uhr Simon um 13 10 Uhr als Todesursache wird bei beiden angegeben Enteritis Darmkatarrh Debilitas cordis Herzschwache 74 nbsp Gertrud Dorothea Coper Sarrazinstrasse 22 3 Aug 2022 Gertrud Dorothea Jacobowitz kam am 13 Mai 1892 in Halle a d Saale als Tochter des Adolf Jacobowitz und seiner Frau Bianka geborene Frank zur Welt Ihre Mutter starb bevor Gertrud 1913 Hermann Coper heiratete Ihr Mann Hermann kampfte im Ersten Weltkrieg und arbeitete nach dem Krieg als Pelzeinkaufer in der Damenkonfektion Die Tochter kamen auf die Welt 1914 Bianca und 1920 Ilse Henriette Die Familie zog von der Birkbuschstrasse in die Froaufstrasse und schliesslich in die Bismarckstrasse 8 heute Sarrazinstrasse 22 Das Haus gehorte Clara Jacobowitz der zweiten Ehefrau von Gertruds Vater Die altere Bianca konnte noch das Abitur in Berlin ablegen und Auslandskorrespondentin werden die jungere musste das Gymnasium abbrechen und wurde von den Eltern nach England geschickt Ihr folgte 1938 ihre Schwester Bianca Am 17 November 1941 wurde Gertrud Coper zusammen mit ihrem Mann Hermann nach Kowno Kaunas deportiert und dort am 25 November 1941 ermordet 75 nbsp Hermann Coper Sarrazinstrasse 22 3 Aug 2022 Hermann Coper kam am 10 November 1885 in Berlin als Sohn des Adolf Coper und seiner Frau Henriette geborene Hirsch zur Welt Er kampfte im Ersten Weltkrieg und wurde Pelzeinkaufer in der Damenkonfektion am 27 November 1913 heiratete er Gertrud Jacobowitz Am 3 Oktober 1914 wurde die Tochter Bianca geboren am 20 Januar 1920 folgte die Tochter Ilse Henriette Die Familie zog von der Birkbuschstrasse nach Friedenau in die Froaufstrasse und 1930 in die Bismarckstrasse 8 heute Sarrazinstrasse 22 Das Haus gehorte Clara Jacobowitz der zweiten Ehefrau von Adolf Jacobowitz Gertruds Vater Die Familie bewohnte dort eine Vierzimmerwohnung Bianca besuchte das Lorenz Lyzeum und wurde Auslandskorrespondentin konnte ihren Beruf wegen der Rassendiskriminierung aber nicht ausuben Ilse Henriette musste das Lorenz Lyzeum 1935 verlassen ihre Eltern schickten sie nach England wo sie mit 15 Jahren Naherin in einer Fabrik wurde 1938 schickten die Eltern Bianca ebenfalls nach England Die beiden Schwestern schlugen sich als Hausangestellte und als Zuschneiderinnen durch Ihre Eltern Hermann und Gertrud Coper wurden am 17 November 1941 von Berlin nach Kowno Kaunas deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 25 November 1941 ermordet 76 nbsp Lina Crohn Bennigsenstrasse 17 2 Nov 2010 Lina Tausk kam am 12 Februar 1887 in Berlin als Tochter des Farbereibesitzers Berthold Tausk und seiner Frau Elisabeth geborene Marcuse auf die Welt 77 Sie heiratete den Kaufmann Richard Crohn die Kinder wurden geboren 1925 Robert und 1928 Thomas Bis 1937 lebte die Familie in der Meinekestrasse 12a 1938 zog sie in die Bennigsenstrasse 17 Linas Bruder Max Tausk zog zu ihnen am 6 Marz 1943 wurde Lina Crohn zusammen mit ihrem Sohn Thomas und ihrem Bruder Max mit dem 35 Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 78 Ihr Mann Richard und ihr Sohn Robert wurden wenige Tage zuvor nach Auschwitz deportiert und ermordet nbsp 52 4764927 13 3394563 nbsp Richard Crohn Bennigsenstrasse 17 2 Nov 2010 Richard Crohn kam am 14 August 1876 in Berlin als Sohn von Moritz Crohn und seiner Frau Olga geborene Hahn zur Welt 79 Er heiratete Lina Tausk Richard Crohn war Kaufmann Die Familie wohnte in der Meinekestrasse 12a die Sohne Robert und Thomas wurden 1925 und 1928 geboren 1937 gab Richard Crohn im Adressbuch an mit Bijouterie zu handeln 1938 zog die Familie in die Bennigsenstrasse 17 Seinen Beruf gab Richard Crohn nunmehr mit Kommissionar an Am 2 Marz 1943 wurde Richard Crohn nach Auschwitz deportiert Sein Todesdatum ist unbekannt 80 nbsp 52 4764927 13 3394563 nbsp Robert Crohn Bennigsenstrasse 17 2 Nov 2010 Robert Crohn wurde am 17 Oktober 1925 in Berlin geboren als Sohn von Richard Crohn und seiner Frau Lina geborene Tausk Er hatte einen Bruder Thomas der 1928 geboren war Sein Vater Richard war Kaufmann er handelte mit Bijouteriewaren Die Familie wohnte zunachst in der Meinekestrasse 12a 1938 zog sie in die Bennigsenstrasse 17 Am 1 Marz 1943 wurde Robert Crohn der damals 17 Jahre alt war alleine ohne seine Eltern und seinen Bruder nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 81 nbsp 52 4764927 13 3394563 nbsp Thomas Crohn Bennigsenstrasse 17 2 Nov 2010 Thomas Crohn wurde am 3 Januar 1928 in Berlin geboren als Sohn von Richard Crohn und seiner Frau Lina geborene Tausk Er hatte einen Bruder Robert der 1925 geboren war Sein Vater war Kaufmann er handelte er mit Bijouteriewaren Die Familie wohnte zunachst in der Meinekestrasse 12a 1938 zog sie in die Bennigsenstrasse 17 Sein Bruder Robert wurde am 1 Marz 1943 sein Vater Richard am 2 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Thomas wurde zusammen mit seiner Mutter Lina Crohn am 6 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet Er wurde nur 15 Jahre alt 82 nbsp 52 4764927 13 3394563 nbsp Bertha van Damm Handjerystrasse 3 3 Juni 2013 Bertha Michel kam am 28 Juni 1864 in Neustadt an der Warthe damals Provinz Posen als Tochter des Kaufmanns Julius Leiser Michel und seiner Frau Hermine geborene Radt zur Welt 83 Sie heiratete 1892 den Bankbeamten Martin van Damm 84 In der Handjerystrasse 3 wohnte sie seit 1936 da war sie bereits verwitwet Zur Zeit ihrer Deportation aus ihrer Wohnung am 14 September 1942 war sie 78 Jahre alt Ihr von der Oberfinanzdirektion im Namen des Deutschen Reiches geraubtes Vermogen wurde auf 300 Mark geschatzt Die Firma fur Wohnungsauflosungen bekam einen Rabatt von 30 des Schatzwertes Vom Nettobetrag wurden Rechnungen der Gasag von 2 Mark und der Bewag von 8 80 Mark beglichen Die Deportation ermoglichte der zustandigen Pensionskasse die monatlichen Rentenzahlungen von 240 Mark einzustellen Bertha van Damm war eine unter weiteren 1000 Judinnen und Juden die von Behorden des Deutschen Reiches bis auf die Kleider auf ihrem Leib und den Inhalt eines Reisekofferchens ausgeraubt am 14 September 1942 mit dem 2 Grossen Alterstransport nach Theresienstadt abgeschoben wurden 14 Wochen nach ihrer Ankunft im Getto Theresienstadt am 28 Dezember 1942 starb Bertha van Damm an den unmenschlichen Bedingungen laut Todesfallanzeige an Rotlauf 85 27 nbsp 52 4765256 13 3323473 nbsp Jenny Eckersdorff Illstrasse 2 16 Nov 2015 Jenny London kam am 17 Januar 1873 in Breslau als Tochter von Emanuel London und seiner Frau Jertha geborene Levy zur Welt ihre Schwester Rebecca Margarethe wurde 1875 geboren 86 87 Sie heiratete den Kaufmann Max Eckersdorff als ihr Sohn Karl Sigismund am 7 Oktober 1896 geboren wurde wohnten sie in Berlin in der Hagelberger Strasse 23 88 Jenny Eckersdorff war evangelischen Glaubens Ihr Mann Max starb wahrscheinlich im Ersten Weltkrieg denn sie erhielt eine Kriegshinterbliebenenrente Ihr Sohn Karl Sigismund fiel am 9 April 1917 im Ersten Weltkrieg 1937 lebte sie als Logierhauspachterin in Krummhubel Kreis Hirschberg Dann zog sie nach Berlin zu ihrer Schwagerin Ottilie Tilly Eckersdorff in die Illstrasse 2 Tilly Eckersdorff war Privatsekretarin und Bankbeamtin ihr gluckte die Ausreise in die USA Jenny Eckersdorff musste in eine sogenannte Judenwohnung in die Heilbronner Strasse 6 zu Manasse ziehen Am 30 Januar 1943 musste sie noch einmal umziehen und zwar in die Spichernstrasse 17 Gartenhaus III zu Salinger Von dort wurde sie am 17 Marz 1943 nach Theresienstadt deportiert 89 und am 16 Mai 1944 weiter nach Auschwitz Ihr Todesdatum ist unbekannt 90 nbsp 52 4682517 13 3329254 nbsp Rosalie Efrem Moselstrasse 9 29 Nov 2013 Rosalie Efrem wurde am 30 September 1866 als Tochter judischer Eltern in Reinersdorf Schlesien geboren Sie blieb ledig und wohnte seit 1900 in der Moselstrasse 9 Uber ihren Beruf konnte nichts ermittelt werden Am 3 Oktober 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert wo sie am 11 Januar 1943 starb Als Todesursache wurde Herzmuskelentartung angegeben 91 nbsp 52 4694651 13 334811358288 nbsp Margarete Eppstein Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Margarete Mahn kam am 29 Juni 1868 in Breslau als Tochter des Kaufmanns Isidor Mahn und seiner Frau Flora geborene Teichmann zur Welt 92 Sie heiratete den Oberingenieur Georg Eppstein 93 94 Seit Beginn der 1930er Jahre lebte das Ehepaar im Haus Sentastrasse 3 Vorderhaus 1 Etage links in einer 5 Zimmer Wohnung Im Mai 1939 lebten dort ausserdem ihre Tochter Kathe Gorzelanczyk mit ihrem Mann Siegbert dem gemeinsamen Sohn Hans Kathes Tochter Ingeborg aus erster Ehe sowie als Untermieterin Selma Friedmann Im Dezember 1940 starb Georg Eppstein 92 Eine spater zugezogene weitere Untermieterin Therese Brasch wahlte im Marz 1942 nach Erhalt des Deportationsbescheids die Flucht in den Tod die Untermieterin Selma Friedmann folgte ihr Anfang Juli 1942 Im September 1942 erhielt Margarete Eppstein den Deportationsbescheid mit der Aufforderung die Vermogenserklarung auszufullen Den Bescheid nach dem ihr Vermogen zugunsten des Deutschen Reiches beschlagnahmt wurde erhielt sie schon im Sammellager Grosse Hamburger Strasse 86 Am 9 September 1942 wurde Margarete Eppstein im Alter von 74 Jahren nach Theresienstadt und von dort am 29 September 1942 nach Treblinka deportiert und ermordet 95 40 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Berta Ert Handjerystrasse 29 3 Juni 2013 Berta Perlstein wurde am 20 Dezember 1895 in Gudensberg Hessen Nassau als Tochter von Bernhard und Jacobine Perlstein geboren 1919 heiratete sie den Fleischer Max Ert Fur ihn war es die zweite Ehe seine erste Frau Veilchen geborene Poppelmann hatte ihm den Sohn Herbert am 17 Dezember 1909 in Hamburg geboren und war im September 1918 verstorben Berta Ert wurde Teilhaberin der Fleischerei ihres Mannes in der Sybelstrasse 25 sie war eine tuchtige und beliebte Geschaftsfrau Nach dem Umzug in die Handjerystrasse wurde Berta ehrenamtliches Komiteemitglied der Judischen Gemeinde in der Stierstrasse Am 17 Januar 1921 wurde die Tochter Hanna geboren Berta Ert wurde zusammen mit ihrem Mann Max Ert und ihrer Tochter Hanna am 24 August 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 27 nbsp 52 4720529 13 3324636 nbsp Hanna Ert Handjerystrasse 29 3 Juni 2013 Hanna Ert wurde am 17 Januar 1921 in Berlin als Tochter des Fleischers Max Ert und seiner Frau Berta geborene Perlstein geboren Sie ging zunachst in eine Gemeindeschule in der Sybelstrasse dann zur Furstin Bismarck Schule in Charlottenburg die sie 1936 vermutlich weil sie Judin war verlassen musste Sie arbeitete als Verkauferin bei einer judischen Firma dem Kaufhaus N Israel Spandauer Damm Ecke Rathausstrasse Am 24 August 1943 wurde sie mit ihren Eltern nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 27 nbsp 52 4720529 13 3324636 nbsp Herbert Ert Handjerystrasse 29 3 Juni 2013 Herbert Ert wurde am 17 Dezember 1909 in Berlin als Sohn des Fleischers Max Ert und seiner Frau Veilchen geborene Poppelmann geboren Er war Bankangestellter bei dem Bankhaus Hoffmann amp Wechsler dann Beamter in Munchen Moglicherweise wurde er 1934 oder 1937 aus rassischen Grunden entlassen 1938 arbeitete er als Hilfsarbeiter bei einer Firma am Kurfurstendamm in Berlin spater als Kraftfahrer seine letzte Beschaftigung vermutlich Zwangsarbeit in Spandau Seit August 1940 wohnte er in Untermiete bei seinem Vater und dessen zweiter Ehefrau in der Handjerystrasse 29 Herbert Ert war verheiratet mit Irma geborene Paul Uber ihr Schicksal ist nichts bekannt Herbert Ert wurde am 18 April 1944 nach Auschwitz deportiert 27 nbsp 52 4720529 13 3324636 nbsp Max Ert Handjerystrasse 29 3 Juni 2013 Max Ert wurde am 19 Februar 1881 in Hannover als Sohn von Emanuel Ert und seiner Frau Henriette geborene Meir geboren Er wurde Fleischer und heiratete Veilchen Poppelmann Sie gebar ihm am 17 Dezember 1909 in Hamburg einen Sohn Herbert Nachdem Veilchen Ert 1918 starb heiratete Max Ert 1919 Berta Perlstein Sie wurde Teilhaberin in seiner Fleischerei in der Sybelstrasse in Charlottenburg Die Familie zog dann in die Handjerystrasse Am 24 August 1943 wurde er 96 vermutlich die Transportlisten sind nicht vollstandig erhalten mit dem 41 Transport Berliner Juden zusammen mit seiner Frau und der Tochter Hanna nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 97 27 nbsp 52 4720529 13 3324636 nbsp Kathe Ewarth Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Kathe Frankel wurde am 22 Mai 1895 in Landsberg Warthe in eine judische Familie geboren Sie heiratete den Juristen Otto Ewarth der in Berlin Erster Staatsanwalt wurde Er wurde 1935 in den Ruhestand versetzt Otto und Kathe Ewarth zogen am 1 Februar 1940 in die Stierstrasse 19 Am 29 Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 98 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Otto Ewarth Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Otto Ewarth wurde am 15 August 1878 in Wangrowotz Polen als Sohn judischer Eltern geboren Er studierte Jura und wurde Erster Staatsanwalt in Berlin Er heiratete Kathe Frankel 1935 wurde er in den Ruhestand versetzt Otto Ewarth zog am 1 Februar 1940 mit seiner Frau in die Stierstrasse 19 Am 29 Januar 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 98 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Ella Feldheim Sentastrasse 3 10 Mai 2016 Ella Pappenheim kam am 11 November 1882 in Eschwege Hessen Nassau als neuntes Kind ihres Vaters des Kaufmanns Louis Lazarus Pappenheim und als viertes Kind aus seiner zweiten Ehe mit Emma Emine geborene Schierling zur Welt 99 Am 3 August 1903 heiratete Ella Pappenheim den Kaufmann David Richard Feldheim sie zogen nach Chemnitz und am 4 Juni 1904 wurde die Tochter Irma geboren 100 Irma heiratete Paul Davids 101 sie hatten eine Tochter Susi die 1939 mit einem Kindertransport zuerst nach Brussel dann nach England entkam 102 Richard Feldheim starb am 22 Juni 1939 er wurde auf dem Judischen Friedhof in Chemnitz beigesetzt 103 Seine Witwe Ella Feldheim zog nach Berlin 1942 war sie zunachst Untermieterin bei Margarete Eppstein in der Sentastrasse 3 im September 1942 musste sie als Untermieterin zu Gorzelanczyk in die Frobenstrasse 27 ziehen Von dort wurde sie am 14 Dezember 1942 in das KZ Auschwitz deportiert 104 nbsp Amalie Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 Amalie Guttmann kam am 7 Juni in Hultschin Ratibor als Tochter des Kaufmanns Moritz Josef Guttmann und seiner Frau Marie geborene Mosler zur Welt 105 Sie wurde Modistin und heiratete am 6 Januar 1888 in Berlin den Lehrer Dr Leo Fernbach Die Kinder wurden geboren David Ernst Friedrich am 3 Oktober 1888 Ruth Angelika am 8 September 1889 Anna am 1 Oktober 1890 und Hans am 10 August 1893 Alle Familienmitglieder waren seit 1906 getauft Seit 1915 wohnte die Familie in Friedenau Wilhelmshoher Strasse 24 in einer Funfeinhalb Zimmer Wohnung Ihr Mann Leo wurde zum Professor ernannt und 1924 pensioniert Amalie Fernbach wurde am 3 Oktober 1942 mit ihrem Mann und ihrem Sohn Hans nach Theresienstadt deportiert 106 wo Leo am 23 Oktober 1942 starb Amalie am 12 November 1942 angeblich an Altersschwache 107 Hans wurde noch weiter deportiert in das KZ Auschwitz wo er ermordet wurde Die Stolpersteine wurden im Beisein von Familienangehorigen aus den USA verlegt 108 nbsp Anna Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 Anna Fernbach kam am 1 Oktober 1890 in Berlin als Tochter des Lehrers Dr Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt 109 Sie hatte noch drei Geschwister David Ernst Friedrich 1888 Ruth Angelika 1889 und Hans 1893 Anna wurde Sauglingskrankenschwester blieb ledig und wohnte weiterhin bei den Eltern Vermutlich musste sie Zwangsarbeit leisten Am 12 Januar 1943 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester Ruth Angelika aus der Bozener Strasse 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 110 nbsp Ernst Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 David Ernst Fernbach kam am 3 Oktober 1888 in Berlin als erstes Kind seiner Eltern des Lehrers Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt 111 Er wurde Steuerberater und heiratete die nichtjudische Lilly Linders Sie lebten seit 1923 in Pirna wo ihre Zwillinge Inge und Jorg am 19 Juli 1924 auf die Welt kamen Ab 1933 erhielt David Ernst Berufsverbot als Steuerberater Bei einem Besuch in Berlin erkrankte er 1936 und starb im Krankenhaus Er hatte seine Nierenerkrankung aus Geldmangel nicht behandeln lassen 112 Seine Frau Lilly verbrachte den Krieg mit ihren Kindern in Cuxhaven nach dem Krieg wanderten die Kinder in die USA aus nbsp Hans Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 Hans Fernbach kam am 10 August 1893 in Berlin als Sohn des Lehrers Dr Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geborene Guttmann zur Welt 113 Er hatte drei altere Geschwister David Ernst Friedrich 1888 Ruth Angelika 1889 und Anna 1890 Hans Fernbach studierte Medizin und wurde Kinderarzt er arbeitete in Leipzig 1933 erhielt er als Arzt Berufsverbot Er zog wieder zu seinen Eltern und Geschwistern Am 3 Oktober 1942 wurde er mit seinen Eltern nach Theresienstadt deportiert 114 Zuerst starb dort sein Vater dann seine Mutter er selbst wurde am 23 Januar 1943 weiter ins KZ Auschwitz deportiert wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde nbsp Leo Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 Leo Fernbach kam am 18 Januar 1859 in Berlin als Sohn des Leihbibliothekars David Fernbach und seiner Frau Henriette geborene Salinger zur Welt 115 Er studierte Philosophie und wurde Lehrer Am 6 Januar 1888 heiratete er die Modistin Amalie Guttmann Die Kinder wurden geboren David Ernst Friedrich am 3 Oktober 1888 Ruth Angelika am 8 September 1889 Anna am 1 Oktober 1890 und Hans am 10 August 1893 Alle Familienmitglieder waren seit 1906 getauft Seit 1915 wohnte die Familie in Friedenau Wilhelmshoher Strasse 24 in einer Funfeinhalb Zimmer Wohnung Leo Fernbach war Oberlehrer er wurde zum Professor ernannt und 1924 pensioniert Dr Leo Fernbach wurde am 3 Oktober 1942 mit seiner Frau und seinem Sohn Hans nach Theresienstadt deportiert wo er am 23 Oktober 1942 ermordet wurde 116 Die Stolpersteine wurden im Beisein von Familienangehorigen aus den USA verlegt 117 nbsp Ruth Angelika Fernbach Wilhelmshoher Strasse 24 6 Dez 2019 Ruth Angelika Fernbach kam am 8 September 1889 in Berlin als Tochter des Lehrers Dr Leo Fernbach und seiner Frau Amalie geboren Guttmann zur Welt 118 Ihre Geschwister waren David Ernst Friedrich 1888 Anna 1890 und Hans 1893 Ruth Angelika Fernbach wurde Musiklehrerin blieb ledig und wohnte weiterhin bei den Eltern Sie erhielt als judische Lehrerin 1933 Berufsverbot Sie wurde am 12 Januar 1943 mit ihrer Schwester Anna aus der Bozener Strasse 9 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 119 nbsp Margarete Fischler Taunusstrasse 18 7 Okt 2021 Margarete Mattes kam am 21 November 1887 in Ratzebuhr Pommern als Tochter des Fleischermeisters Nathan Mattes und seiner Frau Lina geborene Jacobsohn zur Welt Sie hatte sieben Schwestern und drei Bruder Margarete ging zunachst in Ratzebuhr zur Schule dann in Stettin und besuchte anschliessend drei Jahre lang eine Handelsschule in Berlin Danach arbeitete sie als Verkauferin Mit 28 Jahren heiratete sie den nichtjudischen Kaufmann Oskar Fischler Am 12 August 1920 kam die Tochter Ingeborg auf die Welt Seitdem lebte die Familie in Friedenau Taunusstrasse 18 Gartenhaus III Ihr Mann fuhrte ein Weisswarendetailgeschaft in Friedenau bis er am 16 Dezember 1926 starb Margarete Fischler war von 1926 bis 1933 Abteilungsleiterin im Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz in der Abteilung fur Handarbeiten Diese Stelle verlor sie weil sie Judin war Von nun an war sie unregelmassig als Aushilfsverkauferin im Kaufhaus Wertheim tatig auch schneiderte sie in ihrer Wohnung und arbeitete als Weisswarennaherin Die Tochter Ingeborg wurde im judischen Glauben erzogen sie besuchte zunachst die Volksschule in der Feuerbachstrasse danach ging sie bis zur Quarta auf das Oberlyzeum Konigin Luise Ingeborg wollte Arztin werden aber weil ihr als Judin dieser Berufsweg versperrt war machte sie eine Lehre zur Damenschneiderin wurde dann aber als Judin nicht mehr zur Gesellenprufung zugelassen Sie verlobte sich mit dem Elektroinstallateur Imre Emrich Lipner Dieser war ungarischer Jude 1938 musste er Deutschland verlassen er zog nach Budapest Ingeborg folgte ihm sie heirateten am 21 April 1939 in Budapest Ihre Mutter Margarete blieb allein in Berlin zuruck Ein Schwager hatte ihr Geld uberlassen auch vermietete sie ein Zimmer ihrer Wohnung Am 27 November 1941 wurde Margarete Fischler nach Riga deportiert wo sie am 30 November 1941 in den Waldern von Rumbula erschossen wurde 120 Ihr Schwiegersohn Imre wurde in einem judischen Arbeitskommando in Ungarn ermordet ihre Tochter Ingeborg uberlebte heiratete nach Kriegsende einen Ungarn mit dem sie beim Volksaufstand 1956 nach Schweden floh 121 nbsp 52 473395 13 322517 nbsp Flora Freyer Stierstrasse 18 7 Juli 2008 Flora Lewinsky verheiratete Freyer wurde am 15 Oktober 1863 in Preussisch Stargard Westpreussen geboren Sie hatte eine Tochter namens Pauline und einen Sohn namens Leo Deportiert wurde sie am 21 September 1942 nach Theresienstadt wo sie am 22 Februar 1944 ermordet wurde Ihre Tochter Pauline wurde am 3 Marz 1943 ins KZ Auschwitz deportiert und ermordet 122 ihr Sohn Leo konnte sich mit seiner Frau Eva geborene Lichtenstein und zwei Tochtern uber Holland in die USA retten nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Pauline Freyer Stierstrasse 18 7 Juli 2008 Pauline Freyer wurde am 14 September 1895 in Lyck Allenstein Ostpreussen als Tochter von Flora geborene Lewinsky und ihres Ehemannes Freyer geboren Seit 1932 lebte Pauline mit ihrer verwitweten Mutter in Friedenau Stierstrasse 18 Gartenhaus Hochparterre in einer 2 Zimmer Wohnung Sie arbeitete in einer Fabrik bis sie als Zwangsarbeiterin in einer Kettenfabrik verpflichtet wurde Ihre Mutter wurde am 21 September 1942 nach Theresienstadt deportiert sie starb dort am 22 Februar 1944 Pauline wurde im Rahmen der Fabrikaktion am 3 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Ihr Bruder Leo konnte 1939 mit seiner Frau Eva geborene Lichtenstein und zwei Tochtern uber Holland in die USA emigrieren 123 nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Siegfried Friedeberg Brunnhildestrasse 8 16 Juni 2010 Siegfried Friedeberg wurde am 6 Marz 1876 in Treuenbrietzen in eine judische Familie geboren 124 Er war Exportkaufmann und lebte seit 1920 mit seiner Familie in der Brunnhildestrasse 8 Er war mit einer nichtjudischen Frau verheiratet die 1928 geborene Tochter wurde christlich erzogen sodass er durch die sogenannte privilegierte Mischehe verhaltnismassig geschutzt war Die Tochter konnte nach dem Novemberpogrom nach England entkommen vermutlich mit einem Kindertransport uber das Schicksal seiner Ehefrau konnte nichts ermittelt werden Siegfried Friedeberg musste in seine Wohnung im Vorderhaus im 1 Stock judische Untermieter aufnehmen Irma Schulz und das Ehepaar Kathe und Simon Hochland Das Ehepaar Hochland wurde noch vor Siegfried Friedeberg deportiert uberlebte aber Theresienstadt Auch Irma Schulz wurde vor Siegfried Friedeberg deportiert er selbst musste am 10 Januar 1944 mit dem 99 Alterstransport nach Theresienstadt fahren 125 Dort starb er am 19 November 1944 126 nbsp 52 47671 13 3307441 nbsp Elfriede Friedemann Stierstrasse 19 19 Marz 2014 Elfriede Frank kam am 29 Juni 1878 in Brandenburg als Tochter des Ziegeleibesitzers Julius Frank und seiner Frau Johanna geborene Joel auf die Welt 127 Sie heiratete den Juristen Gustav Friedemann 1906 wurde die Tochter Susanne geboren Die Familie lebte in der Potsdamer Strasse 35 wo ihr Mann inzwischen Justizrat Gustav Friedemann Rechtsanwalt und Notar auch seine Kanzlei hatte Als Gustav Friedemann 1930 starb zog sie mit ihrer Tochter und deren Ehemann Botho Hollander in das ihr gehorende Haus Stierstrasse 19 Kurz vor der Deportation tauchte Elfriede Friedemann unter Sie hinterliess einen Brief in dem sie ihren Selbstmord ankundigte Die Gestapo meldete sie daraufhin mit dem Vermerk SM fur Selbstmord beim Einwohnermeldeamt ab Unter anderem mit Hilfe der Wurttembergischen Pfarrhauskette konnte Elfriede Friedemann uberleben Sie starb 1979 in Berlin Ihre Tochter Susanne uberlebte auch im Untergrund 128 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Else Friedemann Cosimaplatz 5 16 Okt 2014 Else Marcuse wurde am 23 Oktober 1892 in Fiddichow Pommern als Tochter ihrer judischen Eltern Isaac Marcuse und seiner Frau Agnes geborene Jacobson geboren Sie hatte eine altere Schwester Margarete Else Marcuse zog nach Berlin und heiratete dort den judischen Buchhandler Friedrich Wilhelm Alexander Friedemann Sie hatten sich in einer Buchhandlung in der Kantstrasse kennengelernt Zwei Tochter wurden geboren am 12 September 1921 Ruth Gisela und am 26 Oktober 1922 Ursula Brigitte Die Familie wohnte damals in der Brunnhildestrasse 1 und gehorte der evangelischen Gemeinde an Else Friedemann liess sich 1939 taufen Mit Elses Mitgift erwarb die Familie eine Buchhandlung die aber wahrend der Inflationszeit zugrunde ging 1932 erfolgte der Umzug aus der Brunnhildestrasse in das Haus Cosimaplatz 5 in eine 2 Zimmer Wohnung im Parterre Bis 1935 konnte Friedrich Friedemann seine Familie mit einer Tatigkeit als Antiquar ernahren Als er 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen wurde gelang dies nicht mehr er versuchte als Bauarbeiter Geld zu verdienen Dann aber musste er bei den Pertrix Werken in Niederschoneweide Zwangsarbeit leisten Else Friedemann musste ebenfalls Zwangsarbeit leisten und zwar bei der Deutsche Waffen und Munitionsfabrik AG in Borsigwalde 1939 konnte Ursula Brigitte mit Hilfe der Quaker nach England fliehen Else Friedemann leitete aus unbekannten Grunden die Scheidung von Friedrich Friedemann ein sie wurde Ende Marz 1942 ausgesprochen Am 2 April 1942 wurden die geschiedenen Eheleute Friedemann gemeinsam nach Warschau ins Getto deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen Unmittelbar nach der Deportation heiratete die Tochter Ruth ihren Freund Manfred Kaliski Beide wurden am 14 April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 deportiert nbsp Friedrich Friedemann Cosimaplatz 5 16 Okt 2014 Friedrich Friedemann wurde am 23 Dezember 1889 in Koslin als Sohn seiner judischen Eltern Louis Friedemann und Bertha geborene Frank geboren Er besuchte in Koslin das Konigliche Gymnasium nach dem Abitur studierte er Jura zunachst in Halle dann in Berlin und Greifswald Bevor er das Studium abschliessen konnte begann der Erste Weltkrieg Er wurde Soldat und kampfte in einem Jagerbataillon bis zum Ende des Krieges Er wurde zweimal verwundet davon einmal schwer Nach dem Krieg versuchte er in Berlin mit Hilfe seines Onkels des Justizrates Gustav Friedemann sein Jurastudium zum Abschluss zu bringen was ihm jedoch nicht gelang Da er belesen war begann er eine Tatigkeit in einer Buchhandlung in der Kantstrasse Dort lernte er auch seine Frau Else Marcuse kennen Sie heirateten zwei Tochter wurden geboren Ruth Gisela am 12 September 1921 und Ursula Brigitte am 26 Oktober 1922 Die Familie wohnte in der Brunnhildestrasse 1 Mit Elses Mitgift hatte das Ehepaar eine Buchhandlung gekauft wahrend der Zeit der Inflation ging diese jedoch zugrunde Bis 1935 konnte Friedrich Friedemann seine Familie mit einer Tatigkeit als Antiquar ernahren Als er 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen wurde gelang dies nicht mehr er versuchte als Bauarbeiter Geld zu verdienen Dann aber musste er bei den Pertrix Werken in Niederschoneweide Zwangsarbeit leisten Ursula Brigitte konnte 1939 mit Hilfe der Quaker nach England auswandern Else Friedemann liess sich aus unbekannten Grunden von ihm scheiden die Scheidung wurde Ende Marz 1942 ausgesprochen Am 2 April 1942 wurden Friedrich und Else Friedemann gemeinsam nach Warschau ins Ghetto deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen nbsp Hedwig Friedlander Brunnhildestrasse 3 16 Juli 2007 Hedwig Friedlander kam am 22 Dezember 1880 in Berlin als Tochter des Agenten Louis Friedlander und seiner Frau Friederike geborene Kirstein auf die Welt 129 130 Von ihr weiss man nur dass sie ledig war und 1941 als Untermieterin in die Wohnung der Mieter Elly und Salomon Schlome in die Brunnhildestrasse 3 nach Friedenau zog Am 2 Juni 1942 wurde sie mit dem 14 Berliner Osttransport nach Sobibor deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde 131 nbsp 52 476362 13 3304704 nbsp Selma Friedmann Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Selma Levy Lewy wurde am 1 Dezember 1861 in Hirschberg im Riesengebirge dem heutigen Jelenia Gora als Tochter ihrer judischen Eltern geboren Ihr Vater hiess Julius Lewy und ihre Mutter Rosa geborene Nehemias Sie heiratete am 13 November 1884 in Berlin den praktischen Arzt Susskind Friedmann geboren am 12 Januar 1851 in Tremessen Kreis Mogilno gestorben 1926 in Berlin und nahm den Namen ihres Mannes an Sie bekamen drei Kinder Elly Julia geboren am 17 Oktober 1885 in Berlin verheiratete Heller ermordet am 7 Oktober 1942 im KZ Auschwitz 132 Kurt Julius geboren am 2 August 1887 in Berlin und Paul Hermann geboren am 13 Februar 1889 in Berlin Bei der Volkszahlung im Mai 1939 war sie Untermieterin bei Margarete und Georg Eppstein in der Sentastrasse 3 in Friedenau Ein amtlicher Eintrag in der Vermogenserklarung Margarete Eppsteins halt als Todesdatum den 4 Juli 1942 fest Mit fast 81 Jahren floh Selma Friedmann angesichts der bevorstehenden Deportation in den Tod 133 Selma Friedmann wurde auf dem Judischen Friedhof in Weissensee im Graberfeld T1 in der Reihe 11 beigesetzt 134 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Johanna Galewski Stierstrasse 20 21 Okt 2011 Johanna Cohn kam am 1 Mai 1873 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Mendel Abraham Cohn und seiner Frau Ernestine geborene Krause zur Welt 135 Sie heiratete in zweiter Ehe Emil Galewski Sie war vermutlich bereits verwitwet als sie 1939 in der Stierstrasse 20 wohnte 136 Sie musste noch einmal ausziehen und in die Wielandstrasse 27 ziehen als Untermieter zu Levy Am 15 Juli 1942 musste sie die Vermogenserklarung abgeben am 23 Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert Von dort wurde sie am 26 September 1942 nach Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Ilse Glaser Ortrudstrasse 7 25 Nov 2011 Ilse Silbermann kam am 30 Juni 1903 in Berlin als Tochter des Architekten Siegfried Silbermann und seiner Frau Margarethe geborene Mossner zur Welt 137 Sie heiratete Siegfried Glaser der einen Getreide und Futtermittelhandel betrieb 48 Die Familie wohnte in der Ortrudstrasse 7 in Friedenau Am 24 Mai 1941 starb Siegfried Glaser und wurde auf dem Judischen Friedhof Weissensee beerdigt Ilse Glaser wurde am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Ihr Todesdatum ist unbekannt 138 nbsp Martin Gluck Albestrasse 10 3 Juni 2017 Martin Gluck kam am 12 Juni 1886 in Breslau als Sohn von Josef Gluck und seiner Frau Maria geborene Saul auf die Welt Er hatte noch einen Bruder Ludwig 139 Er wurde Bankbeamter und heiratete am 15 April 1920 in Berlin Olga Liebler 140 Ob Martin und Olga Gluck Kinder hatten konnte nicht ermittelt werden 1931 wohnte das Ehepaar in der Kulmbacher Strasse 15 Mitte der 1930er Jahre zogen sie in die Albestrasse 10 Als Martin Gluck seine Stelle bei einer Bank verlor versuchte er den Lebensunterhalt als Makler zu verdienen Auch vermieteten sie drei Zimmer ihrer Wohnung eins an Therese Chrzanowski und zwei an die nichtjudische Margarete Sender mit ihren Sohnen Werner und Gerhard Am 18 Oktober 1941 wurden Olga und Martin Gluck nach Litzmannstadt ins Getto deportiert 141 Martin Gluck kam dort am 15 Marz 1942 zu Tode Olga Gluck wurde am 8 Mai 1942 weiter verschleppt in das KZ Kulmhof und wurde dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet nbsp Olga Gluck Albestrasse 10 3 Juni 2017 Olga Liebler kam am 13 Februar 1888 in Leipzig als Tochter des Kaufmanns Eduard Liebler und seiner Frau Helene geborene Blumenfeld zur Welt 142 Sie heiratete am 15 April 1920 den Bankbeamten Martin Gluck Ob sie Kinder hatte konnte nicht ermittelt werden 1931 wohnte das Ehepaar in der Kulmbacher Strasse 15 Mitte der 1930er Jahre zogen sie in die Albestrasse 10 Als Martin Gluck seine Stelle bei einer Bank verlor versuchte er den Lebensunterhalt als Makler zu verdienen Auch vermieteten sie drei Zimmer ihrer Wohnung eins an Therese Chrzanowski und zwei an die nichtjudische Margarete Sender mit ihren Sohnen Werner und Gerhard Am 18 Oktober 1941 wurden Olga und Martin Gluck nach Litzmannstadt ins Getto deportiert Martin Gluck starb dort am 15 Marz 1942 Olga Gluck wurde am 8 Mai 1942 weiter verschleppt in das KZ Kulmhof und wurde dort unmittelbar nach der Ankunft ermordet 143 nbsp Abraham Goldberg Taunusstrasse 20 Sep 2007 Abraham Goldberg kam am 20 April 1881 in Krakau als Sohn des Geschaftsreisenden Salomon Leib Goldberg und seiner Frau Gina geborene Fingerhut zur Welt 144 Er zog nach Berlin und heiratete Hedwig Nathan die am 10 November 1886 in Berlin geboren war Er war Vertreter und wohnte mit seiner Frau in der Taunusstrasse 20 Bereits vor 1933 nannte er sich Adolf anstatt Abraham 1939 wohnte sein Schwager Michaelis Nathan der ebenfalls Vertreter war bei ihnen Am 17 November 1941 wurde er zusammen mit seiner Frau Hedwig nach Kowno deportiert dort angekommen wurden am 25 November 1941 alle Transportteilnehmer erschossen so auch Hedwig und Abraham Goldberg 145 Stolpersteine liegen nur fur Abraham Goldberg und Michaelis Nathan nicht fur Hedwig Goldberg nbsp Minna Goldberg Stubenrauchstrasse 63 25 Marz 2011 Minna Glass kam am 4 Dezember 1881 in Raschkow Posen in einer judischen Familie zur Welt 146 Sie hatte noch eine jungere Schwester Jenny Minna Glass heiratete und hiess nun Goldberg Sie wohnte in Berlin Friedenau Stubenrauchstrasse 63 und war verwitwet Ihre Schwester Jenny hatte den Kaufmann Julius Rosenthal geheiratet und wohnte mit ihm in der Stubenrauchstrasse 11 Als Minna Goldberg ihre Wohnung in der Stubenrauchstrasse 63 aufgeben musste zog sie zu ihrer Schwester und ihrem Schwager Von dort wurde sie am 14 April 1942 nach Warschau deportiert 147 Ihr Todesdatum ist unbekannt nbsp Hans Gorzelanczyk Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Hans Gorzelanczyk wurde am 16 Mai 1929 in Velten als Sohn von Siegbert Gorzelanczyk und seiner Frau Kathe geborene Eppstein verwitwete Jacob geboren 148 1933 wohnte die Familie zu der noch Ingeborg Jacob eine Tochter seiner Mutter aus erster Ehe gehorte schon wieder in Wilmersdorf in der Bernhardstrasse Sein Vater fuhrte fur kurze Zeit ein Tabakgeschaft gegenuber dem Eingang des S Bahnhofs Bundesplatz 1934 hatte er es aber schon wieder verloren auch die Wohnung Bernhardstrasse mussten sie aufgeben Nach einer kurzen Zeit in der Stierstrasse fanden sie schliesslich Zuflucht bei Kathes Eltern in der Sentastrasse 3 1940 starb Kathes Vater ihre Mutter Margarete Eppstein wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert dann musste auch die Wohnung Sentastrasse geraumt werden Ende September 1942 zog die Familie mit der ehemalige Untermieterin der Eltern Eppstein Ella Feldheim in die Frobenstrasse 27 Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik Zehlendorf Am 14 Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet Kathe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28 Februar 1943 die Vermogenserklarung unterschreiben sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstrasse 8 verschleppt Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfugung zugestellt Am 1 Marz 1943 wurde Kathes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert Kathe Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2 Marz 1943 nach Auschwitz wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden 149 Hans Gorzelanczyk wurde nur 13 Jahre alt 134 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Kathe Gorzelanczyk Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Kathe Eppstein wurde am 14 Januar 1899 in Berlin als Tochter ihrer judischen Eltern Georg Eppstein und Margarete geborene Mahn geboren 150 Sie heiratete nahm den Namen ihres Mannes Jacob an die Tochter Ingeborg wurde am 10 Mai 1925 in Berlin geboren Kathes Mann starb sodann heiratete sie Siegbert Gorzelanczyk der einen Sohn Henrik aus einer geschiedenen Ehe hatte Kathe und Siegbert Gorzelanczyk zogen nach Velten wo ihr gemeinsamer Sohn Hans am 16 Mai 1929 zur Welt kam 1933 wohnte das Ehepaar wieder in Berlin Wilmersdorf Bernhardstrasse 15 sie fuhrten ein Tabakwarengeschaft am Eingang zum S Bahnhof Bundesplatz 1934 hatten sie es bereits an P Toedt verloren Auch die Wohnung Bernhardstrasse musste die Familie aufgeben Vorubergehend lebten sie in der Stierstrasse 20 und fanden schliesslich Gorzelanczyk arbeitete inzwischen als Vertreter bei den Eltern von Kathe in der Sentastrasse 3 Zuflucht Nachdem Kathes Mutter Margarete Eppstein im September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde musste die Wohnung Sentastrasse geraumt werden Ende September 1942 musste die Familie mit der ehemaligen Untermieterin der Eltern Eppstein Ella Feldheim in die Frobenstrasse 27 umziehen Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf Am 14 Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet Kathe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28 Februar 1943 die Vermogenserklarung unterschreiben sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstrasse 8 verschleppt Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfugung zugestellt Am 1 Marz 1943 wurde Kathes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert Kathe Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2 Marz 1943 wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden 149 134 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Siegbert Gorzelanczyk Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Siegbert Gorzelanczyk wurde am 25 April 1887 in Samter das von 1815 bis 1918 zur preussischen Provinz Posen gehorte als Sohn judischer Eltern geboren 151 Er hatte einen Bruder namens Leo In erster Ehe heiratete er die am 2 Mai 1889 in Breslau geborene Gertrud Lublin Ihr gemeinsamer Sohn Henrik wurde am 11 August 1924 in Berlin geboren Die Ehe wurde aber 1926 1927 geschieden und Gertrud Gorzelanczyk zog mit Henrik zu ihren Eltern nach Breslau Es gelang ihr Henrik mit einem Kindertransport am 5 Juli 1939 nach Schweden zu bringen sie selbst wurde am 4 Marz 1943 von Breslau nach Auschwitz deportiert und ermordet Siegbert Gorzelanczyk hatte in Berlin erneut geheiratet und zwar die Witwe Kathe Jacob geborene Eppstein die eine Tochter Ingeborg mit in die Ehe brachte Zunachst zog die Familie nach Velten wo der gemeinsame Sohn Hans am 16 Mai 1929 zur Welt kam dann wieder nach Berlin Wilmersdorf in die Bernhardstrasse 15 Dort gegenuber dem Eingang zum S Bahnhof Bundesplatz fuhrte Siegbert Gorzelanczyk kurze Zeit ein Zigarrengeschaft das er aber bereits 1934 an einen arischen Nachfolger verlor auch die Wohnung in der Bernhardstrasse musste die Familie aufgeben Nach einer kurzen Zeit in der Stierstrasse 20 fand sie schliesslich Zuflucht bei Kathes Eltern in der Sentastrasse 3 1940 starb Kathes Vater ihre Mutter Margarete Eppstein wurde im September 1942 nach Theresienstadt deportiert dann musste die Wohnung Sentastrasse geraumt werden Ende September 1942 zog die Familie mit der ehemaligen Untermieterin der Eltern Eppstein Ella Feldheim in die Frobenstrasse 27 Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf Am 14 Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet Kathe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28 Februar 1943 die Vermogenserklarung unterschreiben sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstrasse 8 verschleppt Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfugung zugestellt Am 1 Marz 1943 wurde Kathes Tochter Ingeborg Jacob im Alter von fast 18 Jahren nach Auschwitz deportiert Kathe Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2 Marz 1943 nach Auschwitz wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden 149 Siegberts Sohn aus erster Ehe Henrik Gorlen lebte bis zu seinem Tod am 2 Januar 2015 in Oslo Er hat einen Sohn der in Kopenhagen lebt und eine Tochter in Jerusalem ferner gibt es mehrere Enkelkinder 134 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Martha Gottberg Stierstrasse 21 21 Okt 2011 Martha Mansfeld kam am 13 Januar 1886 in Hannover als Tochter von Albert Mansfeld und seiner Frau Ester gerufen Else geborene David zur Welt 152 Sie heiratete in zweiter Ehe einen Herrn Gottberg 153 Sie soll Restaurantwirtin gewesen sein 1939 wohnte sie als Untermieterin in der Stierstrasse 21 bei Adam Sie musste noch zweimal umziehen und zwar zunachst in die Bochumer Strasse 25 und dann in ein Judenhaus in der Levetzowstrasse 13 in Tiergarten Von dort wurde sie am 2 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert wo sie vermutlich sofort ermordet wurde 154 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Iwan Grunberg Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Iwan Grunberg kam am 19 Oktober 1877 in Hannover als Sohn des Buchhandlers Abraham Leonhard Grunberg und seiner Frau Rosalie geborene Zollner zur Welt 155 Er war Kaufmann und heiratete in zweiter Ehe Minna geborene Marcuse Er wohnte mit seiner Frau zunachst in Oberschoneweide Goethestrasse 49 Dann zogen sie nach Friedenau in die Stierstrasse 19 Am 3 Marz 1943 wurde er nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 156 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Minna Grunberg Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Minna Marcuse kam am 4 August 1878 in Bad Schonfliess als Tochter des Max Marcuse und seiner Frau Flora geborene Simon zur Welt 157 Sie heiratete in zweiter Ehe den Kaufmann Iwan Grunberg Sie lebten zunachst in Berlin Oberschoneweide Goethestrasse 49 sodann zogen sie nach Friedenau in die Stierstrasse 19 Ihr Mann Iwan wurde am 3 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Minna Grunfeld folgte am 12 Marz 1943 Ihr Todesdatum ist unbekannt 158 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Ella Grunfeld Stierstrasse 19 21 Okt 2011 Ella Grunfeld wurde am 22 Juli 1875 in Wien in eine judische Familie geboren 159 Sie hatte eine jungere Schwester Jenny Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin 1939 wohnten sie als Untermieterinnen bei Elly Herz in der Stierstrasse 19 im Gartenhaus Parterre 160 Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Bleibtreustrasse 33 als Untermieter zu Fraenckel Dort lebten sie in einem moblierten Zimmer Am 3 Oktober 1942 wurden beide Schwestern mit dem 3 Grossen Altentransport nach Theresienstadt deportiert 161 Ella Grunfeld wurde am 18 Mai 1943 ermordet nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Jenny Grunfeld Stierstrasse 19 21 Okt 2011 Jenny Grunfeld wurde am 1 Februar 1877 in Wien in eine judische Familie geboren 162 Sie hatte noch eine altere Schwester Ella Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin 1939 wohnten sie als Untermieterinnen bei Elly Herz in der Stierstrasse 19 Gartenhaus Parterre 160 Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Bleibtreustrasse 33 als Untermieter zu Fraenckel Von dort wurden sie gemeinsam am 3 Oktober 1942 mit dem 3 Grossen Altentransport nach Theresienstadt deportiert 161 Das Todesdatum von Jenny Grunfeld ist unbekannt ihre Schwester Ella starb am 18 Mai 1943 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Maria Gundau Evastrasse 6 10 Mai 2016 Maria Bry kam am 29 Oktober 1869 in Hietzing bei Wien als Tochter des Holzhandlers Jakob Bry und seiner Frau Rosa geborene Brunner zur Welt Die Familie zog nach Berlin wo sie am Mariannenufer 7 wohnte Maria Bry wurde evangelisch getauft bevor sie am 14 Juni 1893 in Berlin den Apotheker Johann Otto Max Gundau heiratete 163 Der Sohn Kurt kam am 17 Oktober 1894 auf die Welt Die Ehe von Maria und Max Gundau wurde am 6 Juli 1915 geschieden 163 1939 wohnte Maria Gundau als Untermieterin in der Evastrasse 6 160 Sie musste noch einmal umziehen in die Bochumer Strasse 10 bei Leiser Von dort wurde sie am 10 Januar 1944 mit dem 99 Alterstransport nach Theresienstadt deportiert 125 164 nbsp Paula Guttmann Brunnhildestrasse 3 16 Juli 2007 Paula Ida Eisenstadt kam am 23 Januar 1877 in Lissa Posen als Tochter ihrer judischen Eltern Louis Eisenstadt und seiner Frau Regina geborene Nuernberg zur Welt 165 Sie hatte noch einen Bruder Georg Sie heiratete Siegfried Guttmann ihre Tochter Hildegard wurde geboren Ihr Ehemann Siegfried starb bereits 1923 Paula Guttmann lebte mit ihrer Tochter Hildegard bereits seit 1930 in der Brunnhildestrasse 3 in einer 4 Zimmer Wohnung 1937 nahm sie Henriette Wolfsohn als Untermieterin auf 1941 Martha Schlomer Der Tochter Hildegard gelang es rechtzeitig nach England zu emigrieren Anfang 1942 mussten die drei Damen ausziehen Paula Guttmann konnte noch bei ihrem Bruder Georg Eisenstadt und dessen Frau Martha in der Innsbrucker Strasse 3 bis zu ihrer Deportation am 2 April 1942 wohnen Dann kam sie mit dem 12 Transport nach Warschau ins Ghetto 166 Das Datum ihres Todes ist unbekannt Eine Verwandte widmete ihr bei Yad Vashem eine Page of Testimony 167 nbsp 52 476362 13 3304704 nbsp Marianne Haber Stierstrasse 4 21 Okt 2011 Marianne Haber kam am 17 Mai 1885 in Berlin als Tochter ihrer judischen Eltern Sidonie Haber geborene Freund und ihres Ehemannes Alexander Gustav Haber zur Welt 168 Sie blieb unverheiratet und wohnte mit ihrer verwitweten Mutter zusammen zuletzt ab 1937 in Friedenau Stierstrasse 4 Vor der Deportation musste sie mit ihrer Mutter in die Lietzenburger Strasse 51 eine sogenannte Judenwohnung ziehen Am 3 Oktober 1942 wurde Marianne Haber zusammen mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert Ihre Mutter starb dort bereits am 3 November 1942 Marianne Haber wurde von Theresienstadt am 16 Mai 1944 nach Auschwitz deportiert wo sie vermutlich sofort ermordet wurde 169 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Sidonie Haber Stierstrasse 4 21 Okt 2011 Sidonie Freund wurde am 6 Februar 1861 in Breslau in eine judische Familie geboren 170 Sie heiratete den Kaufmann Alexander Gustav Haber und gebar am 17 Mai 1885 in Berlin eine Tochter Marianne 168 Sie war Lehrerin Sie wurde Witwe und wohnte ab 1937 in der Stierstrasse 4 mit ihrer unverheirateten Tochter zusammen sowie mit einer Verwandten Betty Haber die am 18 November 1939 starb und auf dem Judischen Friedhof Weissensee beerdigt wurde Vor der Deportation am 3 Oktober 1942 mussten sie noch in die Lietzenburger Strasse 51 eine sogenannte Judenwohnung ziehen Sidonie Haber wurde zusammen mit ihrer Tochter Marianne nach Theresienstadt deportiert 171 Sidonie Haber starb dort am 3 November 1942 172 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Paul Heilbrun Albestrasse 6 Dez 2020 Joel Paul Heilbrun kam am 22 November 1868 in Berlin als Sohn von Isidor Heilbrun und seiner Frau Clara geborene List zur Welt Er hatte einen alteren Bruder Eugen 1867 der spater Ingenieur wurde und einen jungeren Bruder Georg 1871 der Buchhalter wurde Paul Heilbrun studierte Musik und machte seinen Abschluss an der Koniglichen Hochschule fur Musik Er wurde Konzertpianist und Klavierlehrer Am 23 Marz 1912 heiratete er Bettina Cohen die Tochter Lilli Ruth wurde am 28 Dezember 1912 geboren Die Ehe wurde 1916 geschieden Bettina Heilbrun heiratete noch einmal die Tochter Lilli Ruth wuchs in der zweiten Ehe ihrer Mutter auf 1935 wurde Paul Heilbrun aus der Reichsmusikkammer ausgeschlossen was ein Berufsverbot bedeutete Er legte gegen diese Entscheidung Beschwerde ein die aber 1937 zuruckgewiesen wurde 173 1939 wohnte er als Untermieter von Therese Peschel in der Albestrasse 17 Von dort musste er in die Beckerstrasse 23 bei Krebs ziehen Mit dem I Transport wurde er am 18 Oktober 1941 zusammen mit seinem Bruder Georg nach Litzmannstadt deportiert dort wohnten sie im Bleicherweg 8 4 Sein Bruder Georg starb am 30 Dezember 1941 Paul Heilbrun am 22 Januar 1942 Seine Tochter Lilli Ruth wurde Tanzerin und Tanzlehrerin heiratete am 4 Mai 1933 Hans Georg Skaller und emigrierte vor Beginn des Zweiten Weltkrieges mit ihm und der 1934 geborenen Tochter Marion in die USA nbsp Max Henius Dickhardtstrasse 6 29 Nov 2013 Max Henius wurde als erster Sohn der judischen Eheleute Julius Henius und seiner Frau Emma geborene Neufeld am 9 August 1878 in Thorn geboren 1882 kam sein jungerer Bruder Kurt auf die Welt 1886 grundete der Vater zusammen mit einem Schwager den Verlag Neufeld amp Henius Die Familie zog nach Berlin Max besuchte die Schule zum Grauen Kloster nach dem Abitur 1898 studierte er Jura in Heidelberg Bonn und Berlin er wurde promoviert und habilitierte sich Er ubernahm 1905 die Leitung des Verlages der unter der Anschrift Grossbeerenstrasse 94 tatig war Max Henius kampfte im Ersten Weltkrieg als Frontsoldat und wurde leicht verwundet er erhielt 1917 die Rote Kreuzmedaille dritter Klasse Am 21 September 1918 heiratete er Frieda Schaer die evangelische Tochter eines Schreiners 174 In der Nachkriegszeit florierte der Verlag Neufeld und Henius sowie weitere von Max Henius gegrundete Verlage wie Allegro Buch Musik Verlag Friedrich Kirchner s Verlag Verlag der Schillerbuchhandlung sehr gut der Jahresumsatz der Verlage lag uber einer Million Mark Max Henius wohnte in einer 11 Zimmer Wohnung im Haus Sigismundstrasse 5 1920 baute er auf einem Wassergrundstucke in Berlin Kladow Sacrower Kirchweg 56 58 ein Landhaus das heute unter Denkmalschutz steht Er litt an starkem Heuasthma und wollte deswegen keine eigenen Kinder So adoptierte er den am 10 Januar 1923 in Wilhelmshaven geborenen nichtjudischen Waisen Harry Friedrich Wilhelm und taufte ihn in Klaus Friedrich Wilhelm um 1924 liess er sich taufen am 1 Marz 1933 trat er in die Deutschnationale Volkspartei ein 1933 wurde ihm die Leitung des Verlages Neufeld und Henius untersagt was dazu fuhrte dass der Verlag 1935 Konkurs anmeldete 1935 musste er das Havelgrundstuck unter Wert verkaufen und die 11 Zimmer Wohnung in der Sigismundstrasse 5 aufgeben Die Familie zog am 4 Oktober 1936 in die Ringstrasse 6 heute Dickhardtstrasse nach Friedenau Weil Max Henius seit 1933 1934 ohne laufende Einkunfte war unterstutzte ihn sein Bruder Kurt der Professor fur Medizin an der Charite war 1939 emigrierte Kurt mit seinen drei Kindern nach Luxemburg woher seine Frau Madeleine Latarse stammte Kurt verstarb dort im Jahr 1947 Seine Nachkommen leben in Belgien und Frankreich Am 3 April 1943 wurde Max Henius wegen Nichttragens des Judensterns verhaftet verurteilt und mit Haft bis zum 3 Juli 1943 in Tegel bestraft Am Tag seiner Freilassung wurde er in der Wohnung Ringstrasse 6 von Beamten der Gestapo aber wieder verhaftet und wegen asozialen Verhaltens d h weil er Jude war in Polizeihaft genommen und zum Alexanderplatz gebracht Uber die Arbeitslager Grossbeeren Wuhlheide und das Beuthener Polizeigefangnis kam er am 3 September 1943 ins KZ Auschwitz zunachst auf Block 2 fur die rund funf Wochen dauernde Quarantane Am 21 Dezember 1943 wurde er jedoch als kranker Haftling im Haftlingskrankenbautagebuch verzeichnet Max Henius starb dort am 22 Februar 1944 Weil sich Frieda Henius nicht hindern liess nach dem Verbleib von Max Henius zu forschen wurde sie zur Reinigung des Anhalter und Lehrter Bahnhofs abgestellt auch wurde ihr nahegelegt sich von Max Henius scheiden zu lassen was sie jedoch ablehnte Frieda Henius starb 1963 in Bad Homburg vor der Hohe nbsp Frieda Herrmann Stierstrasse 21 21 Okt 2011 Frieda genannt Fritzi Levy wurde am 28 Marz 1863 in Nakel Posen als Tochter judischer Eltern geboren Sie heiratete Julius Herrmann und wohnte mit ihm in Berlin in der Tilsiter Strasse 3 wo das Ehepaar ein Weisswarengeschaft betrieb Frieda Herrmann war mit Rosa Levy befreundet die sie nach einer Erkrankung pflegte Als Rosa Levy 1939 starb zogen Frieda und Julius Herrmann in deren vormalige Wohnung in der Stierstrasse 21 Im selben Haus wohnte auch Minna Riesenburger eine Schwester von Julius Herrmann mit ihrem Mann Ruben Am 6 Juli 1942 wurde Frieda Herrmann mit ihrem Mann aus dem Sammellager Iranische Strasse 3 nach Theresienstadt deportiert Frieda starb dort am 17 September 1942 ihr Mann Julius am 1 Januar 1943 175 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Julius Herrmann Stierstrasse 21 21 Okt 2011 Julius Herrmann wurde am 24 September 1858 in Warlubien als zweitaltester Sohn von Nathan und Auguste Herrmann geboren er hatte noch sieben Geschwister Er heiratete Frieda genannt Fritzi Levy und lebte mit ihr in der Tilsiter Strasse 3 wo sie ein Weisswarengeschaft betrieben Fritzi Herrmann hatte die mit ihr befreundete Rosa Levy gepflegt die in der Stierstrasse 21 wohnte Als Rosa Levy 1939 starb zogen Julius und Fritzi Herrmann in deren Wohnung Im selben Haus lebte auch die Schwester von Julius Herrmann Minna verheiratete Riesenburger mit ihrem Mann Ruben Am 6 Juli 1942 wurden Julius Herrmann und seine Frau Fritzi vom Sammellager Iranische Strasse 3 nach Theresienstadt deportiert Fritzi Herrmann starb dort am 17 September 1942 Julius am 1 Januar 1943 98 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Elly Herz Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Elly Herz wurde am 2 November 1887 in Breslau in eine judische Familie geboren Sie blieb ledig und zog nach Berlin Sie war Buroangestellte und wohnte in Friedenau in der Stierstrasse 19 Am 25 September 1942 wurde sie mit dem 20 Osttransport nach Raasiku deportiert 176 und dort vermutlich sofort ermordet 177 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Max Botho Hollander Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Max Botho Hollander wurde am 27 August 1901 in Berlin als Sohn des Apothekers Ernst Hollander und seiner Frau Olga geborene Bry in Berlin geboren Er wurde Chemiker und heiratete in Berlin am 7 Juni 1930 Susanne Friedemann 1933 zog er mit seiner Frau und seiner verwitweten Schwiegermutter Elfriede Friedemann in das in ihrem Eigentum stehenden Miethaus in der Stierstrasse 19 Die Ehe von Susanne und Botho Hollander wurde am 4 Dezember 1941 rechtskraftig geschieden Botho Hollander zog als Untermieter in die Innsbrucker Strasse zu Susskind Mischehe Ab Marz 1943 lebte er illegal bei Maria Grafin von Maltzan Weil er sich nicht an die von ihr geforderten Vorsichtsmassnahmen hielt musste er die Wohnung in der Detmolder Strasse verlassen Er wurde von der Gestapo verhaftet und am 29 Oktober 1943 mit dem 45 Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet Seine geschiedene Ehefrau Susanne uberlebte im Untergrund seine Eltern waren nach Nizza geflohen sein Vater Ernst Hollander wurde von dort uber das Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert und ermordet seine Mutter beging daraufhin in Nizza Selbstmord 178 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Johanna Holz Holsteinische Strasse 34 8 Dez 2010 Johanna Lewitt wurde am 22 September 1904 in Neukolln als Tochter von Werner Lewitt und Regina geborene Friedlander geboren Sie hatte noch einen Bruder Bernhard der 1899 geboren war und im Ersten Weltkrieg kampfte 1917 starb ihr Vater Werner Lewitt Die verwitwete Mutter Regina Lewitt zog mit den Kindern zunachst in die Menckenstrasse 8 sodann in die Holsteinische Strasse 34 in Friedenau Johanna heiratete den Kaufmann Werner Holz er zog zu ihr und ihrer Mutter in die Wohnung Holsteinische Strasse 34 Am 11 Januar 1929 kam ihr Sohn Jurgen Rudolf auf die Welt Werner Holz war damals als Versicherungsvertreter tatig 1935 emigrierte Johannas Bruder Bernhard nach Holland er uberlebte dort im Untergrund Am 27 November 1941 wurden Johanna ihr Mann Werner und ihr Sohn Jurgen Rudolf nach Riga deportiert und am 30 November im Wald von Rumbula erschossen 179 Die Witwe von Johannas Bruder Bernhard Frieda Lewitt Kuhnt veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen fur ihre ermordeten Familienmitglieder nbsp Jurgen Rudolf Holz Holsteinische Strasse 34 8 Dez 2010 Jurgen Rudolf Holz wurde am 11 Januar 1929 als Sohn von Werner Holz und seiner Frau Johanna geborene Lewitt geboren Sein Vater war Versicherungsvertreter in der Wohnung in der Holsteinischen Strasse 34 lebten ausser ihm und seinen Eltern noch seine Grossmutter Regina Lewitt Sein Onkel Bernhard der Bruder seiner Mutter emigrierte 1935 nach Holland und konnte dort im Untergrund uberleben Jurgen Rudolf Holz und seine Eltern wurden aus der Wohnung Holsteinische Strasse 34 am 27 November 1941 nach Riga deportiert und am 30 November 1941 in den Waldern von Rumbula erschossen 180 Er wurde nur zwolf Jahre alt nbsp Werner Holz Holsteinische Strasse 34 8 Dez 2010 Werner Holz kam am 20 Dezember 1898 in Schoneberg als Sohn des Hermann Holz und seiner Frau Selma geborene Schulmeister auf die Welt 181 Er war Kaufmann heiratete Johanna Lewitt und zog zu ihr und ihrer Mutter in die Wohnung Holsteinische Strasse 34 in Friedenau Am 11 Januar 1929 kam sein Sohn Jurgen Rudolf zur Welt Werner Holz arbeitete damals als Versicherungsvertreter Sein Schwager Bernhard der Bruder seiner Frau emigrierte 1935 nach Holland und uberlebte dort im Untergrund Am 27 November 1941 wurden Werner Johanna und Jurgen Rudolf Holz nach Riga deportiert und am 30 November 1941 in den Waldern von Rumbula erschossen 182 Die Witwe seines Schwagers Frieda Lewitt Kuhnt veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen fur die ermordeten Familienmitglieder nbsp Rosa Honig Varziner Strasse 9 17 Nov 2008 Rosa Blumenthal kam am 5 Juni 1873 in Berlin als Tochter des Moses Jacob Blumenthal und seiner Frau Bertha geborene Riese zur Welt Sie heiratete 1897 den Kaufmann Leopold Honig 183 Am 19 Oktober 1897 kam der Sohn Max auf die Welt Ihr Mann starb 1915 Rosa Honig wohnte in Friedenau in der Varziner Strasse 9 wohin ihr Sohn Max nach einer ersten Ehe auch wieder zog Am 13 Januar 1942 wurde sie nach Riga deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 184 185 Ihr Sohn Max heiratete nach 1939 Ruth verheiratete Lorenz geborene Wittenberg die sich von 1936 bis 1940 im Zuchthaus Jauer aufgehalten hatte Am 2 April 1942 wurden Max und Ruth Honig vom Nurnberger Platz 3 nach Warschau ins Ghetto deportiert und weiter nach Majdanek wo beide am 31 Juli 1942 ermordet wurden Fur beide liegen vor dem Haus Varziner Strasse 9 sogenannte Denksteine nbsp Leo Hummel Handjerystrasse 1 3 Juni 2013 Leo Hummel kam am 29 Marz 1883 in Buttenwiesen in Bayern als Sohn des Moritz Hummel und seiner Frau Anna geborene Wassermann auf die Welt 186 Er kampfte im Ersten Weltkrieg Bei der Volkszahlung vom Mai 1939 war er in der Handjerystrasse 1 gemeldet Aus den Akten im Landeshauptarchiv Potsdam geht hervor dass er seit November 1942 in der Schwabischen Strasse 25 im Gartenhaus 2 Etage rechts bei Gisella Timar einer in Wien 1870 geborenen Ungarin fur monatlich 40 Mark zur Untermiete wohnte Auf Befehl der Gestapo wurden viele Juden in sogenannten Judenhausern zusammengefasst um die Abholungen zur Deportation effektiver organisieren zu konnen Vermutlich wurde Leo Hummel ebenfalls in die Schwabische Strasse 25 zwangsumgesiedelt Leo Hummel war ledig und von Beruf Bankbeamter Seit dem 24 Oktober 1941 musste er Zwangsarbeit leisten Zuletzt war er bei der Stadt Berlin Bezirk Reinickendorf als Arbeiter fur einen Wochenlohn von 12 44 Mark angestellt Die Gestapo Verfugung uber den Einzug seines Vermogens wurde ihm am 28 Februar 1943 in der Synagoge Levetzowstrasse 8 vom Obergerichtsvollzieher ubergeben Er war im Rahmen der Fabrikaktion Ende Februar 1943 verhaftet worden bei der die Gestapo die judischen Zwangsarbeiter direkt von ihrem Arbeitsplatz in die Sammelstelle Levetzowstrasse verbrachte Leo Hummel wurde am 17 Marz 1943 in dem 4 Grossen Alterstransport eingepfercht mit 1160 Insassen nach Theresienstadt deportiert hat dort noch etwa eineinhalb Jahre trotz der unmenschlichen Bedingungen uberlebt Am 16 Oktober 1944 wurde er nach Auschwitz deportiert und im Alter von 61 Jahren ermordet Seine Geschwister Alfred und Ludwig Hummel hatten sich in der Nazizeit in die USA retten konnen Sie stellten in den 1950er Jahren an die deutschen Behorden einen Antrag auf Ruckgabe der vom Oberfinanzprasidenten Potsdam am 27 Juni 1944 eingezogenen Vermogenswerte und eines vom Oberfinanzprasidenten Munchen am 7 November 1944 eingezogenen Grundstucks Alfred Hummel hatte in der Holocaustgedenkstatte Yad Vashem in Jerusalem eine Page of Testimony fur seinen Bruder Leo Hummel mit seiner Adresse in New York hinterlegt Die Stolperstein Initiative versuchte mit ihm oder seinen Nachkommen Kontakt aufzunehmen um uber den Stolperstein fur Leo Hummel zu informieren und zu der Gedenkfeier einzuladen Leider ist der Brief mit dem Vermerk Empfanger unbekannt zuruckgekommen 27 nbsp Ingeborg Jacob Sentastrasse 3 19 Dez 2014 Ingeborg Jacob wurde am 10 Mai 1925 in Berlin als Tochter von Kathe Jacob geborene Eppstein und ihres Mannes geboren 187 Ihr Vater starb als sie noch klein war ihre Mutter heiratete erneut und zwar Siegbert Gorzelanczyk Dieser war geschieden und hatte aus der ersten Ehe einen Sohn Henrik Die Familie zog nach Velten und der Sohn Hans wurde am 16 Mai 1929 geboren Kurz darauf zog die Familie wieder zuruck nach Berlin sie wohnte in Wilmersdorf in der Bernhardstrasse und der Vater Siegbert Gorzelanczyk fuhrte ein Tabakwarengeschaft am Eingang des S Bahnhofs Bundesplatz 1934 hatte er es bereits an P Toedt verloren Auch die Wohnung Bernhardstrasse musste die Familie aufgeben Vorubergehend lebten sie in der Stierstrasse 20 und fanden schliesslich Siegbert G arbeitete inzwischen als Vertreter bei den Eltern von Kathe in der Sentastrasse 3 Zuflucht Nachdem Kathes Mutter Margarete Eppstein im September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde musste auch die Wohnung Sentastrasse geraumt werden Ende September 1942 zog die Familie in die Frobenstrasse 27 in eine 4 Zimmer Wohnung die ehemalige Untermieterin der Eltern Eppstein Ella Feldheim musste ebenfalls dorthin ziehen Siegbert Gorzelanczyk leistete Zwangsarbeit in der Spinnstofffabrik in Zehlendorf Am 14 Dezember 1942 wurde Ella Feldheim nach Auschwitz deportiert und ermordet Kathe und Siegbert Gorzelanczyk mussten am 28 Februar 1943 die Vermogenserklarung unterschreiben sie wurden am selben Tag zusammen mit ihrem Sohn Hans im Rahmen der Fabrikaktion in die Sammelstelle Levetzowstrasse 8 verschleppt Dort wurde ihnen die Beschlagnahmeverfugung zugestellt Am 1 Marz 1943 wurde Ingeborg Jacob im Alter von noch nicht 18 Jahren nach Auschwitz deportiert 188 Kathe Siegbert und Hans Gorzelanczyk folgten ihr am 2 Marz 1943 nach Auschwitz wo alle zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden 134 nbsp 52 475556 13 329722 nbsp Clara Jacobowitz Sarrazinstrasse 22 3 Aug 2022 Clara Wolff kam am 7 Juni 1869 in Gross Strehlitz Schlesien als Tochter des Lehrers Max Wolff und seiner Frau Linna geborene Neumann zur Welt Clara besuchte das Lehrerinnenseminar in Brieg in Schlesien und wurde Lehrerin Sie zog nach Berlin und war als Privatlehrerin tatig sie wohnte in dem ihr gehorenden Haus Bismarckstrasse 8 heute Sarrazinstrasse 22 1917 heiratete sie den Witwer Adolf Coper der bereits 1921 starb Die Tochter ihres verstorbenen Mannes Gertrud Coper zog mit ihrem Mann Hermann und den beiden Tochtern ebenfalls in das Haus Clara Jacobowitz forderte die Familie nach Kraften und wollte der alteren Tochter das Chemiestudium bezahlen Die beiden Schwestern mussten allerdings Deutschland verlassen und lebten fortan in England Nachdem 1941 Gertrud und Hermann Coper deportiert wurden ereilte Clara Jacobowitz dieses Schicksal am 14 September 1942 Sie wurde nach Theresienstadt deportiert wo sie am 31 Oktober 1942 ermordet wurde 189 nbsp Ismar Jakubowski Ortrudstrasse 7 25 Nov 2011 Ismar Jakubowski wurde am 21 April 1897 in Lissa Posen als Sohn von Ichel Jakubowski und seiner Frau Ernestine geborene Epstein geboren Er hatte noch zwei Bruder Martin und Robert Er besuchte in Graudenz das Gymnasium bis zur Obersekunda dann machte er eine kaufmannische Lehre bei Walter amp Fleck in Danzig Er kampfte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger und wurde leicht verwundet 1926 zog er nach Berlin und heiratete 1930 Auguste Altmann Er war als Textilkaufmann tatig und erwarb ein Textilgeschaft in Guttstadt Ostpreussen 1934 erfolgte die Zwangsarisierung seines Geschaftes Ismar Jakubowski kehrte nach Berlin zuruck Seine Frau Auguste liess sich 1935 von ihm scheiden weil sie uber die Schweiz fliehen wollte Seitdem wohnte Ismar Jakubowski in der Ortrudstrasse 7 1938 emigrierte sein Bruder Robert nach Shanghai Ismar Jakubowski musste ab 1939 Zwangsarbeit leisten fur die Firma C J Vogel A G in Kopenick er heiratete 1941 die judische Johanna Becker Vermutlich zogen sie zu ihren Eltern in die Alexandrinenstrasse 49 Von dort wurden sie jedenfalls am 15 Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert zusammen mit seinen Eltern Ernestine und Ichel Jakubowski 190 Sein Vater beging Selbstmord indem er sich am 28 Dezember 1942 erhangte Ismar Jakubowski wurde am 28 September 1944 nach Auschwitz deportiert und dort am 29 September 1944 ermordet 191 Seine Frau Johanna uberlebte Theresienstadt und wanderte 1946 in die USA aus Sein Bruder Martin dessen Frau und ihre zwei Kinder wurden in einem KZ ermordet Sein Bruder Robert kehrte 1947 aus Shanghai nach Berlin zuruck Seine Mutter Ernestine Jakubowski uberlebte Theresienstadt 192 nbsp Hermann Jankelowitz Dickhardtstrasse 61 29 Nov 2013 Hermann Jankelowitz wurde am 15 April 1867 in Neustadt Tauroggen in Litauen als Sohn judischer Eltern geboren Sein Vater hiess Moritz sein Bruder der am 10 Februar 1872 geboren wurde Joseph Wahrscheinlich hatten Hermann und Joseph noch einen Bruder den am 27 September 1869 in Neustadt Litauen geborenen Adolf Jankelowitz Dieser studierte Medizin heiratete Emma Blandine Heilbronner geboren am 14 Marz 1879 in Ludwigshafen gestorben 1958 ihnen wurde am 7 Mai 1907 die Tochter Lilly Jankelowitz in Gera geboren Adolf Jankelowitz fiel im Ersten Weltkrieg die Tochter wurde Schauspielerin und nannte sich Lilly Jank Sie heiratete Viktor Wahl geboren 1899 in Worms gestorben im KZ Ohrdruf der gemeinsame Sohn Joseph Marius Silvio Wahl geboren 31 Dezember 1936 in Strassburg uberlebte das KZ Ravensbruck dank einiger Mitgefangenen Lilly Jank starb dort im Oktober 1944 Hermann Jankelowitz zog nach Berlin und war dort als Kaufmann tatig 1926 betrieb er eine Textilhandlung in der Jagerstrasse 27 in Berlin Mitte Er blieb ledig Sein Bruder Joseph war in Berlin in der Spielwarenbranche tatig Ab 1928 wohnten die Bruder zusammen in der Ringstrasse 61 62 heute Dickhardtstrasse in Friedenau Auf der Karteikarte der Vermogensverwertungsstelle wird fur Hermann Jankelowitz als letzte Wohnung Sachsische Strasse 72 in Wilmersdorf angegeben Am 14 September 1942 wurde er mit dem 2 Grossen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert Dort starb er bereits drei Wochen spater am 8 Oktober 1942 laut Todesfallanzeige an Enteritis acuta 193 Seinem Bruder Joseph gelang es nach Italien zu fliehen er wurde dort interniert uber verschiedene Lager gelangte er am 23 Juni 1943 ins Lager Penna S Andrea Dort blieb er bis November 1943 Er soll nicht deportiert worden sein nbsp 52 4713187 13 3356029 nbsp Else Kalischer Sieglindestrasse 1 21 Apr 2016 Else Asch kam am 11 Februar 1886 in Berlin als Tochter des Dr med Max Asch und seiner Frau Henriette geborene Kantorowicz zur Welt Sie heiratete 1912 den Rechtsanwalt Dr Fritz Kalischer Die Sohne wurden geboren Peter Sigismund 1912 Emanuel Maximilian 1914 Clemens Amadeus 1921 und Thomas Friedrich 1923 1928 wurde die Ehe geschieden Else Kalischer wohnte mit den beiden jungeren Sohnen unter wechselnden Anschriften zur Untermiete bis sie 1936 alleine als Untermieterin bei Charlotte Philipsohn lebte Alle vier Sohne konnten sich ins Ausland retten ihr geschiedener Mann wurde zwar 1936 verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert nach seiner Entlassung uberlebte er dank seiner zweiten nichtjudischen Frau Martha in Bad Schwarzach 194 Else Kalischer wurde am 14 November 1941 nach Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 195 nbsp Manfred Kaliski Cosimaplatz 5 16 Okt 2014 Manfred Kaliski kam am 8 Marz 1917 in Berlin als Sohn von Hugo Kaliski und seiner Frau Johanna geborene Heymann auf die Welt Seine Geschwister waren Hertha 1910 und Heinz Hans 1919 Er wurde Backer 196 Als er Ruth Friedemann kennenlernte arbeitete er als Stammordner bei der Judischen Kultusvereinigung Ruth Friedemann war Zwangsarbeiterin bei Zeiss Ikon in Lichterfelde Kurz nach der Deportation der Eltern von Ruth heiratete sie Manfred Kaliski am 8 April 1942 Beide wurden zusammen am 14 April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 nach Warschau ins Getto deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ums Leben kamen nbsp Ruth Kaliski Cosimaplatz 5 16 Okt 2014 Ruth Gisela Friedemann wurde am 12 September 1921 in Berlin als Tochter ihrer judischen Eltern Friedrich Wilhelm Alexander Friedemann und seiner Frau Else geborene Marcuse geboren ihre Schwester Ursula Brigitte wurde am 26 Oktober 1922 geboren Ihre Eltern betrieben eine Buchhandlung die in der Zeit der Inflation zugrunde ging Ihr Vater Friedrich Friedemann ernahrte dann seine Familie durch Handel mit antiquarischen Buchern Ruth Gisela Friedemann musste Zwangsarbeit fur Zeiss Ikon in Lichterfelde leisten sie lernte Manfred Kaliski kennen und heiratete ihn am 8 April 1942 Zusammen mit ihrem Mann Manfred Kaliski wurde sie am 14 April 1942 aus der Wohnung Cosimaplatz 5 nach Warschau ins Getto deportiert Zu einem unbekannten Zeitpunkt kamen sie dort beide ums Leben nbsp Adolph Kaufmann Varziner Strasse 3 6 Dez 2019 Adolph Kaufmann kam am 29 Marz 1893 in Koschmin Berent Westpreussen polnisch Kozmin als Sohn des Marcus Kaufmann und seiner Frau Henriette zur Welt 197 Nach dem Besuch der Volks und Mittelschule absolvierte er eine kaufmannische Ausbildung in Schmiegel Posen Er kampfte im Ersten Weltkrieg und zog nach Berlin Dort heiratete er am 30 Dezember 1920 Bertha Krisch 198 Sie wohnten zunachst in der Deidesheimer Strasse ab 1932 in der Varziner Strasse 3 Die Kinder wurden geboren am 26 Januar 1922 Ingeborg Henriette und am 7 Januar 1923 Arno Benno Von Berthas Eltern hatten sie ein Kurz Woll und Weisswarengeschaft in der Wexstrasse 33a mit sechs Angestellten ubernommen In der Reichspogromnacht wurde das Geschaft zerstort und sie mussten das Geschaft fur einen Bruchteil seines Wertes verkaufen 1940 wurde die Firma aus dem Handelsregister geloscht Benno besuchte zur Vorbereitung seiner Emigration nach Palastina einen landwirtschaftlichen Hof in Rudnitz Oberbarnim 199 er konnte noch entkommen Ingeborg hatte bis 1937 das Freiherr vom Stein Lyzeum besucht spater musste sie wie auch Adolph Kaufmann bei der Firma Ehrich amp Graetz Zwangsarbeit leisten Am 2 Marz 1943 wurde Adolph Kaufmann mit seiner Frau Bertha und seiner Tochter Ingeborg aus der Varziner Strasse 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 200 nbsp Bertha Kaufmann Varziner Strasse 3 6 Dez 2019 Bertha Krisch kam am 26 August 1887 in Hohensalza Posen heute Inowrazlaw als Tochter des Kaufmanns Abraham Krisch und seiner Frau Lina zur Welt 201 Sie besuchte die Hohere Tochterschule und wurde zur Geschaftsfuhrerin ausgebildet Danach leitete sie den Einkauf in einem Geschaft ihres Bruders Leo 1920 zog sie nach Berlin und heiratete Adolph Kaufmann 202 Ihr Mann ubernahm 1923 das Strumpfhaus Krisch amp Co in der Wexstrasse 33a mit sechs Angestellten von ihren Eltern Bertha leitete den Einkauf Die Kinder kamen zur Welt am 26 Januar 1922 Ingeborg Henriette und am 7 Januar 1923 Arno Benno Die Familie lebte ab 1932 in der Varziner Strasse 3 Ingeborg besuchte nach der Volksschule das Freiherr vom Stein Lyzeum bis 1937 Benno machte eine Ausbildung auf einem Landwirtschaftsgut in Rudnitz zur Vorbereitung auf die Auswanderung nach Palastina er konnte noch entkommen Ihre Tochter Ingeborg und ihr Mann leisteten Zwangsarbeit bei der Firma Ehrich amp Graetz Am 2 Marz 1943 wurde Bertha Kaufmann mit ihrem Mann Adolph und der Tochter Ingeborg aus der Varziner Strasse 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 203 nbsp Ingeborg H Kaufmann Varziner Strasse 3 6 Dez 2019 Ingeborg Henriette Kaufmann kam am 26 Januar 1922 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Adolph Kaufmann und seiner Frau Bertha geborene Krisch zur Welt 1923 folgte ihr Bruder Arno Benno 204 Ingeborg besuchte zunachst die Volksschule am Nollendorfplatz ab April 1928 ab 1933 bis Marz 1937 das Freiherr vom Stein Lyzeum 205 Ihr Bruder machte eine landwirtschaftliche Ausbildung zur Vorbereitung der geplanten Auswanderung nach Palastina 206 er konnte noch entkommen Ingeborg musste wie ihr Vater Zwangsarbeit bei der Firma Ehrich amp Graetz leisten Am 2 Marz 1943 wurde Ingeborg Kaufmann mit ihren Eltern aus der Varziner Strasse 3 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 207 nbsp Minny Kathe Kaufmann Wilhelmshoher Strasse 14 Dez 2007 Minny Kathe Kaufmann wurde am 3 Februar 1896 in Berlin in eine judische Familie geboren 208 Sie war Putzmacherin blieb ledig und wohnte 1939 in der Wilhelmshoher Strasse 14 in Friedenau Am 19 Januar 1942 wurde sie nach Riga deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 209 nbsp 52 4726332 13 3223297 nbsp Charlotte Kerz Stierstrasse 4 19 Aug 2010 Charlotte Kerz kam am 29 Marz 1914 in Berlin als Tochter von Nechuma geborene Spira und ihres Mannes Nathan Kerz zur Welt 210 Sie hatte einen alteren Bruder Leo Ihre Eltern kamen beide aus Gorlice Polen und hatten sich in Berlin ein Modehaus mit bis zu 30 Angestellten aufgebaut Das Geschaft befand sich seit 1923 in der Charlottenstrasse 18 Nechuma Nathan und Charlotte Kerz emigrierten im November 1933 nach Den Haag Ihr Bruder Leo war bereits im Marz 1933 nach Prag geflohen zuvor wurde er als Buhnenbildner von Traugott Muller ausgebildet Im Februar 1934 kam Leo Kerz aus Prag nach Holland Weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt ging er nach London und nach Johannesburg Anfang 1939 bemuhten sich Nathan Nechuma und Charlotte Kerz um Visa zur Einreise in die USA sie hatten jedoch keinen Erfolg Nathan Kerz starb am 16 Januar 1943 in Den Haag Nechuma und Charlotte Kerz wurden am 25 Mai 1943 von Den Haag nach Sobibor deportiert und dort ermordet Ihr Bruder Leo hatte als Buhnenbildner und Produzent grosse Erfolge in den USA Er starb 1976 in New York 211 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Nathan Kerz Stierstrasse 4 19 Aug 2010 Nathan Kerz kam am 25 August 1886 in Gorlice Polen in einer judischen Familie zur Welt Er heiratete Nechuma Spira die am 17 Juli 1891 in Gorlice Polen geboren wurde Beide waren Schneider und gingen 1910 1911 nach Berlin Der Sohn Leo wurde am 1 November 1912 geboren die Tochter Charlotte folgte am 29 Marz 1914 Die Damenschneiderei wuchs zum Modehaus heran das Geschaftslokal befand sich in der Friedrichstrasse Nechuma Kerz war Betriebsleiterin und Nathan Kerz Konfektionar und Designer Nathan fuhr jede Saison nach Paris um die Modetrends zu beobachten Das Modehaus beschaftigte etwa 20 bis 30 Mitarbeiter 1926 oder 1927 zog die Familie in die Stierstrasse 4 Das Geschaft befand sich seit 1923 in der Charlottenstrasse 18 Nechuma Nathan und Charlotte Kerz emigrierten im November 1933 nach Den Haag Ihr Sohn Leo war bereits im Marz 1933 nach Prag geflohen zuvor war er in der Ausbildung als Buhnenbildner bei Traugott Muller Im Februar 1934 kam Leo Kerz aus Prag nach Holland Weil er keine Arbeitserlaubnis erhielt ging er nach London und nach Johannesburg Anfang 1939 bemuhten sich Nathan Nechuma und Charlotte Kerz um Visa zur Einreise in die USA sie hatten jedoch keinen Erfolg Nathan Kerz starb am 16 Januar 1943 in Den Haag Nechuma und Charlotte Kerz wurden am 25 Mai 1943 von Den Haag nach Sobibor deportiert und dort ermordet Leo konnte uber Sudafrika in die USA einreisen und dort wieder als Buhnenbildner tatig sein Sein grosster Erfolg war die Produktion von Eugene Ionescos Rhinoceros am Broadway 1962 kam Leo Kerz nach Berlin und arbeitete an der Urauffuhrung von Rolf Hochhuths Stuck Der Stellvertreter mit Leo Kerz starb am 4 November 1976 in New York 211 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Nechuma Kerz Stierstrasse 4 19 Aug 2010 Nechuma Spira kam am 17 Juli 1891 in Gorlice Polen in einer judischen Familie zur Welt 212 Sie heiratete Nathan Kerz der am 25 August 1886 ebenfalls in Gorlice Polen geboren war Beide waren Schneider und gingen 1910 1911 nach Berlin Weiteres siehe unter Nathan Kerz nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Max Klein Gosslerstrasse 20 28 Juni 2010 Max Klein kam am 20 Juni 1887 in Berlin als Sohn des Abraham Klein und seiner Frau Lene geborene Sobotker auf die Welt 213 214 Seine Geschwister waren Rosa Jette und Betty Er wurde Schuhwarenkaufmann und lebte bei seiner Schwester Betty die den Handelsvertreter Alfred Wagner geheiratet hatte in der Gosslerstrasse 20 160 Seine Schwester Betty beging am 31 Marz 1939 Suizid mit Schlaftabletten 215 Am 18 Oktober 1941 wurden Max Klein und Alfred Wagner mit dem 1 Transport vom Bahnhof Grunewald nach Lodz deportiert 216 Dort wohnten beide unter der Anschrift Fischstrasse 12 Am 26 Februar 1942 starb Max Klein in Lodz angeblich an einem Herzschlag 217 nbsp Albert Kleinberger Bundesallee 79A 6 Dez 2019 Albert Kleinberger kam am 4 November 1884 in Offenbach am Glan Sankt Wendel Rheinprovinz als Sohn des Simon Kleinberger und seiner Frau Pauline geborene Levy zur Welt 218 Seine Geschwister waren Alex 1860 Leo 1877 Ferdinand 1882 und Rosa 1883 Albert Kleinberger wurde Kaufmann und heiratete Johanna Hansl Ney sie zogen nach Berlin Albert Kleinberger betrieb mit seinem Cousin Simon Kleinberger eine Firma die mit Stickereien handelte Albert und Johanna bekamen am 16 Februar 1921 eine Tochter Lotte sein Cousin Simon hatte mit seiner Frau Clara den Sohn Fritz bekommen Die Familien waren befreundet und lebten in Friedenau Albert zog 1935 mit seiner Familie und mit seiner inzwischen verwitweten Schwiegermutter Henriette in die Kaiserallee 79a heute Bundesallee 1939 konnte Lotte nach London emigrieren und Fritz wanderte nach Palastina aus Nach der Reichspogromnacht wurden Simon und Albert Kleinberger wie tausende anderer judischer Manner verhaftet und im KZ Sachsenhausen interniert beide wurden im Dezember freigelassen Simon und Clara Kleinberger wurden am 17 November 1941 nach Kowno deportiert Johannas Mutter am 14 September 1942 nach Theresienstadt Als Albert und Johanna Kleinberger erfuhren dass sie am Abend des 1 Marz 1943 abgeholt werden sollten entschieden sie sich fur die Flucht in den Tod Sie verabschiedeten sich noch in guter Kleidung von Nachbarn sodann nahmen sie Medikamente die jedoch nicht unmittelbar todlich wirkten Am 2 Marz 1943 wurden sie in das Judische Krankenhaus gebracht wo sie am 4 Marz 1943 verstarben Auf dem Judischen Friedhof Weissensee sind ihre Graber zu finden Bei der Verlegung der Stolpersteine waren zwei Enkelkinder aus England anwesend nbsp Clara Kleinberger Dickhardtstrasse 15 29 Nov 2013 Clara Herz wurde am 14 Juli 1894 als Tochter der judischen Eltern Markus Peretz Herz und seiner Frau Karoline geborene Rothschild in Offenbach am Glan geboren Sie heiratete den judischen Simon Kleinberger den am 7 August 1882 in Odenbach am Glan geborenen Sohn der judischen Eltern Aron Kleinberger und Amalia geborene Dinkelspiel Dieser war ein erfolgreicher Handelsvertreter in der Taschentuchbranche Ihr Sohn Aharon Fritz wurde am 21 November 1920 geboren Dieser wanderte im November 1939 nach Palastina aus Am 17 November 1941 wurden Clara und Simon Kleinberger zusammen nach Kowno deportiert sie wurden wie alle Personen dieses Transports unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet nbsp 52 4693005 13 3353149 nbsp Johanna Kleinberger Bundesallee 79A 6 Dez 2019 Johanna Ney kam am 21 August 1893 in Kaiserslautern als Tochter des Pferdehandlers Isaac Ney und seiner Frau Henriette geborene Mandel zur Welt 219 Sie heiratete den Kaufmann Albert Kleinberger und zog mit ihm nach Berlin Ihr Mann fuhrte zusammen mit seinem Cousin Simon Kleinberger eine Firma die mit Taschentuchern und Stickereien handelte Am 18 Februar 1921 kam ihre Tochter Pauline Lotte auf die Welt Simon und Clara Kleinberger hatten 1920 den Sohn Fritz bekommen Johanna und Albert zogen 1935 mit ihrer Tochter und Johannas verwitweter Mutter Henriette Ney in die Kaiserallee 79a heute Bundesallee Lotte konnte 1939 nach London ausreisen Fritz emigrierte im selben Jahr nach Palastina Nach der Reichspogromnacht wurden sowohl Simon Kleinberger als auch Albert Kleinberger wie tausende anderer judischer Manner verhaftet und im KZ Sachsenhausen interniert im Dezember aber wieder freigelassen Simon und Clara Kleinberger wurden am 17 November 1941 nach Kowno deportiert Johannas Mutter Henriette Ney wurde am 14 September 1942 nach Theresienstadt deportiert Als Albert und Johanna Kleinberger erfuhren dass sie am Abend des 1 Marz 1943 abgeholt werden sollten entschieden sie sich fur die Flucht in den Tod Sie verabschiedeten sich noch in guter Kleidung von Nachbarn sodann nahmen sie Medikamente die jedoch nicht unmittelbar todlich wirkten Am 2 Marz 1943 wurden sie in das Judische Krankenhaus gebracht wo sie am 4 Marz 1943 verstarben Auf dem Judischen Friedhof Weissensee sind ihre Graber zu finden Bei der Verlegung der Stolpersteine waren zwei Enkelkinder aus England anwesend nbsp Simon Kleinberger Dickhardtstrasse 15 29 Nov 2013 Simon Kleinberger wurde am 7 August 1882 in Odenbach am Glan Rheinpfalz als Sohn der judischen Eltern Aron Kleinberger und Amalia geborene Dinkelspiel geboren 220 Er hatte noch einen Bruder Jakob Nach der Volksschule besuchte er die Lateinschule in Meisenheim am Glan bis zur Obersekundareife Danach machte er eine kaufmannische Lehre bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs war er als Angestellter einer Handelsfirma in der Textilbranche tatig Wahrend des Ersten Weltkriegs war er als Soldat an der Westfront eingesetzt und erhielt nach einer Verwundung das Eiserne Kreuz 2 Klasse Am 5 November 1919 heiratete er Clara Herz Simon und Clara Kleinberger zogen nach Berlin das einzige Kind Aharon Fritz wurde am 21 November 1920 geboren Simon Kleinberger war als selbststandiger Handelsvertreter in der Taschentuchbranche tatig Er vertrat u a eine Firma Kleinberger amp Co und eine Firma Mechanische Weberei Lauban A G beide Firmen gehorten Verwandten Sein Einsatz war so erfolgreich dass er alleine von einer dieser Firmen ein monatliches Einkommen von 2000 Mark bezog Die Familie bewohnte ab 1936 eine 4 Zimmer Wohnung mit Warmwasser und Zentralheizung in der Ringstrasse 15 Vorderhaus 1 Etage heute Dickhardtstrasse Die Familie beschaftigte standig eine Hausangestellte Wegen der Rassengesetze der Nazis mussten die Firmen fur die Simon Kleinberger gearbeitet hatte die Zusammenarbeit mit ihm 1937 bzw 1938 beenden Er kaufte im Jahr 1937 die Firma Schlutz Damen und Herrenschals und Tucher musste diese Firma bereits 1938 wieder schliessen Seitdem war er ohne laufende Einnahmen Er wurde anlasslich der Reichspogromnacht am 9 November 1938 verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht Am 17 Dezember 1938 wurde er wieder entlassen Simon und Clara Kleinberger beantragten ein Einwanderungsvisum fur die Vereinigten Staaten aber 40 000 Personen waren vor ihnen in der Warteschlange Im November 1939 wanderte der Sohn Aharon Fritz Kleinberger nach Palastina aus 1940 hofften die Eheleute noch auf die Moglichkeit nach Kuba einzureisen sie lernten englisch und spanisch diese Hoffnung jedoch zerschlug sich Simon Kleinberger wurde zur Zwangsarbeit herangezogen er arbeitete als Hilfsarbeiter bei der Herstellung von Tropenhelmen fur die Firma Carl Halfar Prinzenallee 74 eine Uniform und Mutzenfabrik er erhielt hierfur einen Wochenlohn Akkord von 30 Mark netto Am 13 November 1941 musste Simon Kleinberger die Vermogenserklarung abgeben Er besass noch zwei Betten Tisch und Stuhle ein Speiseservice mit 60 Teilen ein Bankguthaben von 2570 Mark ein Wertpapierdepot von 483 Mark sowie die Halfte eines vom Bruder Jakob ererbten Grundstuckes in Odenbach Mit Verfugung vom 1 November 1941 wurde das Vermogen von Simon Kleinberger zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen die Zustellung dieser Verfugung erfolgte bereits in der Sammelstelle Levetzowstrasse 7 Die Schatzung seines Hausrates ergab einen Wert von 925 Mark versteigert wurde er fur 442 Mark Am 15 November 1941 schrieben Simon und Clara Kleinberger die letzte Rot Kreuz Postkarte an Verwandte in der Schweiz die die Nachrichten an Aharon Fritz nach Palastina weiterleiteten Damals wussten sie schon dass sie sterben wurden Am 17 November 1941 wurden Clara und Simon Kleinberger zusammen von Berlin nach Kowno Getto deportiert alle 1006 Personen des Transports wurden in Kowno am 25 November 1941 ermordet Fritz Aharon Kleinberger heiratete in Palastina Ruth Berg sie bekamen die Tochter Tammy und Nurit Fritz Aharon Kleinberger wurde ein bekannter Bildungsforscher Er starb 2005 in Jerusalem Seine Tochter leben heute mit ihren Familien in Israel nbsp 52 4693005 13 3353149 nbsp Fritz Koppel Handjerystrasse 81 3 Juni 2013 Fritz Koppel wurde am 20 Dezember 1919 in Berlin geboren Seine Eltern hatten ein Massgeschaft in der Konstanzer Strasse 59 Sie wurden spater enteignet und ebenfalls deportiert Sie wurden am 31 Dezember 1944 im KZ Auschwitz ermordet Nach Zeugenaussage des Onkels Louis Koppel in den 1960er Jahren in New York wollte Fritz eigentlich Elektroingenieur werden Er sei sehr begabt gewesen musste aber die hohere Schule in Wilmersdorf verlassen sodass nur eine Ausbildung als Schneider moglich war In den Akten ist als Beruf Kaufmann Schneider vermerkt Uber seine beruflichen Tatigkeiten haben wir keine Informationen Fritz lebte vor seinem Einzug in die Handjerystrasse im Marz 1942 im Gut Winkel Spreenhagen einem Hachschara Lager der zionistischen Bewegung zur Vorbereitung auf landwirtschaftliche oder handwerkliche Arbeit in Palastina Mary und Fritz Koppel lebten von Marz 1942 bis zu ihrem Abtransport nach Auschwitz am 19 Februar 1943 in der Handjerystrasse 81 Sie waren beide noch sehr jung sie 21 und er 23 und seit dem 17 Marz 1942 verheiratet Die Wohnung ohne Komfort hatte drei Zimmer und kostete monatlich 75 Mark In der Vermogenserklarung die Fritz Koppel am 15 Februar 1943 abgeben musste wird das Wohnungsmobiliar sorgfaltig aufgelistet So befanden sich im Wohnzimmer 1 Couch 2 Sessel 1 Lampe 1 Stehleuchte 1 Wanduhr 1 Teppich in der Kuche 1 Schrank 1 Tisch 2 Stuhle Der Wert des Mobiliars wurde spater vom Gerichtsvollzieher auf 357 Mark geschatzt Die Juden Mobel Sachen wurden dann von der kinderreichen Familie des Feinmechanikers Erich Ruhnke kauflich erworben die am 25 Marz in die Wohnung eingewiesen wurde Die Oberfinanzdirektion verbuchte fur die Familie Koppel nach der Deportation folgende Einnahmen Lohn Siemens 26 56 Mark Siemens 6 Mark Gasag 2 27 Mark Siemens 3 65 Mark Verkauf des Inventars 357 Mark an Erich Ruhnke Demgegenuber stehen Ausgaben in Hohe von 74 70 Mark fur die Miete fur Marz Vor der Deportation musste er auch Zwangsarbeit leisten zuletzt bei Siemens mit einem Wochenlohn von 15 Mark Auch Mary hatte in einem Hachschara Lager eine Ausbildung als landwirtschaftliche Arbeiterin gemacht Beide wollten anscheinend nach Palastina emigrieren Weshalb sie dies nicht taten oder ob sie daran von den Nazi Behorden gehindert wurden ist unbekannt Mary und Fritz Koppel wurden am 19 Februar 1943 mit dem 29 Transport mit 1000 Insassen nach Auschwitz deportiert und ermordet Das Todesdatum von Mary ist unbekannt das Leben von Fritz endete am 23 April 1943 27 nbsp Mary Koppel Handjerystrasse 81 3 Juni 2013 Mary Schermer wurde am 6 Dezember 1921 in Wien als einziges Kind ihrer seit 1937 geschiedenen Eltern geboren Sie besuchte die Volksschule in Wien die Hohere Tochterschule in Prag und die Handelsschule in Berlin Sie studierte Wirtschaft und Sprachen und beendete ihre Ausbildung 1939 als Fremdsprachenkorrespondentin in den Sprachen Deutsch Tschechisch und Schwedisch Mary hatte in einem Hachschara Lager eine Ausbildung als landwirtschaftliche Arbeiterin gemacht Sie wollte mit ihrem spateren Mann Fritz anscheinend nach Palastina emigrieren Weshalb sie dies nicht taten oder ob sie daran von den Nazi Behorden gehindert wurden ist nicht bekannt Durch ihre Heirat mit Fritz Koppel am 17 Marz 1942 wurde sie Deutsche Mary war damals zu Zwangsarbeit verpflichtet und arbeitete als Kabelwicklerin bei der Firma Siemens amp Halske in Gartenfeld Wochenlohn 15 Mark Mary und Fritz Koppel lebten von Marz 1942 bis zu ihrem Abtransport nach Auschwitz am 19 Februar 1943 in der Handjerystrasse 81 Sie waren beide noch sehr jung sie 21 und er 23 Die Wohnung ohne Komfort hatte drei Zimmer und kostete monatlich 75 Mark In der Vermogenserklarung die Fritz Koppel am 15 Februar 1943 abgeben musste wird das Wohnungsmobiliar sorgfaltig aufgelistet So befanden sich im Wohnzimmer 1 Couch 2 Sessel 1 Lampe 1 Stehleuchte 1 Wanduhr 1 Teppich in der Kuche 1 Schrank 1 Tisch 2 Stuhle Der Wert des Mobiliars wurde spater vom Gerichtsvollzieher auf 357 Mark geschatzt Die Juden Mobel Sachen wurden dann von der kinderreichen Familie des Feinmechanikers Erich Ruhnke kauflich erworben die am 25 Marz in die Wohnung eingewiesen wurde Die Oberfinanzdirektion verbuchte fur die Familie Koppel nach der Deportation folgende Einnahmen Lohn Siemens 26 56 Mark Siemens 6 Mark Gasag 2 27 Mark Siemens 3 65 Mark Verkauf des Inventars 357 Mark an Erich Ruhnke Demgegenuber stehen Ausgaben in Hohe von 74 70 Mark fur die Miete fur Marz Mary und Fritz Koppel wurden am 19 Februar 1943 mit dem 29 Transport mit 1000 Insassen nach Auschwitz deportiert und ermordet Das Todesdatum von Mary ist unbekannt 27 nbsp Georg Krayn Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Georg Krayn wurde am 26 Juni 1893 in Pudewitz Pommern in eine judische Familie geboren Im Ersten Weltkrieg war er freiwilliger Frontkampfer er wurde verletzt und fur das Eiserne Kreuz I Klasse vorgeschlagen 1926 heiratete er Irmgard Riesenfeld und wohnte mit ihr in Friedenau in der Stierstrasse 21 Er wurde Lehrer und arbeitete an der 14 Volksschule in Schoneberg der heutigen Locknitz Grundschule Nachdem er am 1 April 1933 bis auf Weiteres beurlaubt wurde erfolgte am 31 Dezember 1935 seine zwangsweise Versetzung in den Ruhestand Am 17 Marz 1943 wurden Georg und Irmgard Krayn nach Theresienstadt deportiert 221 verhaltnismassig spat weil Georg Krayn das Verwundetenabzeichen besass Von Theresienstadt wurden er und seiner Frau nach Auschwitz deportiert Ihre Todesdaten sind unbekannt 222 223 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Irmgard Krayn Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Irmgard Riesenfeld wurde am 11 Dezember 1900 in Freystadt Niederschlesien in eine judische Familie geboren Sie heiratete den Lehrer Georg Krayn und lebte mit ihm in Berlin in der Stierstrasse 21 im linken Seitenflugel 3 Etage Georg Krayn hatte im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gekampft war verwundet worden und hatte das Verwundetenabzeichen erhalten Er wurde Lehrer an der 14 Volksschule in Schoneberg der heutigen Locknitz Grundschule Am 1 April 1933 wurde er wie alle judischen Lehrkrafte bis auf Weiteres beurlaubt In der folgenden Zeit durfte er nur noch judischen Religionsunterricht erteilen Zum 31 Dezember 1935 wurde er aufgrund des Reichsburgergesetzes zwangsweise in den Ruhestand versetzt In ihre Wohnung wurde das Ehepaar Ruben und Minna Riesenburger eingewiesen Diese wurden deportiert bevor Irmgard und Georg Krayn am 17 Marz 1943 selbst nach Theresienstadt deportiert wurden 221 verhaltnismassig spat weil ihr Mann das Verwundetenabzeichen aus dem Ersten Weltkrieg besass Von Theresienstadt wurden Irmgard und Georg Krayn nach Auschwitz deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden 224 223 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Helen Kruschke Handjerystrasse 37 Marz 2008 Helen Kruschke wurde am 17 Marz 1938 in Berlin als Tochter von Jack Kruschke und seiner Frau Hilde geborene Cohn geboren Nachdem ihr Vater am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert worden war wurde Helen mit ihrer Mutter Hilde und ihrer Schwester Zilla am 6 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 27 nbsp Hildegard Kruschke Handjerystrasse 37 Marz 2008 Hildegard Cohn wurde am 6 August 1915 in Strasburg in der Uckermark als Tochter von Georg Gustav Cohn und seiner Frau Kathe genannt Kitti geboren Sie wurde Hilde genannt und war die jungste Tochter der Familie Spater zog die Familie aus beruflichen Grunden nach Burg bei Magdeburg Hilde ging nach der Mittleren Reife nach Frankfurt und wurde Krankenschwester spater auch Ausbilderin fur Krankenschwestern Sie heiratete Jack Kruschke und wohnte dann in Berlin seit 1934 in der Handjerystrasse 37 vorn Parterre Durchgang zum Gartenhaus Sie hatten zwei Tochter Helen geboren am 17 Marz 1938 und Zilla geboren am 4 Juli 1939 Hilde Kruschke wollte mit ihrem Mann nach Amerika fliehen und hatte schon eine Anzahlung von 1000 Mark fur die Schiffspassage gezahlt Doch sie kamen nicht mehr weg Am 6 Marz 1943 wurde Hilde Kruschke mit ihren beiden Tochtern damals 3 und 4 Jahre alt mit dem 35 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Die Verwertungsstelle fur judische Vermogen forderte spater die Anzahlung von der Fahrgesellschaft zuruck 225 27 nbsp Ismar Kruschke Handjerystrasse 37 Marz 2008 Ismar Kruschke wurde am 14 Marz 1890 in Powids Kreis Posen geboren Er wohnte in Berlin bei seinem Bruder Jack und dessen Familie in der Handjerystrasse 37 Ismar Kruschke war zeitweise verhaftet er musste Zwangsarbeit bei Siemens leisten Er wurde bereits am 11 Juli 1942 mit dem 17 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 27 nbsp Jack Kruschke Handjerystrasse 37 Marz 2008 Jack Kruschke wurde am 4 Marz 1897 in Powids Kreis Posen geboren Er war Geschaftsmann und heiratete die Krankenschwester Hildegard Cohn ihre Tochter waren Helen geboren am 17 Marz 1938 und Zilla geboren am 4 Juli 1939 Seit 1935 wohnte die Familie in der Handjerystrasse 37 in einer Wohnung mit 3 Zimmern Kuche Kammer Bad Boden Keller und Warmwasser fur 83 00 RM monatlich Die Familie hatte fur 1000 00 RM eine Schiffspassage nach Amerika gebucht Warum sie die Passage nicht antraten ist unbekannt Jack Kruschke wurde zuletzt zur Zwangsarbeit bei Siemens amp Halske im Wasserwerk V verpflichtet Am 1 Marz 1943 wurde er mit dem 31 Transport nach Auschwitz transportiert und dort ermordet Seine Familie folgte einige Tage spater 27 nbsp Zilla Kruschke Handjerystrasse 37 Marz 2008 Zilla Kruschke wurde in Berlin am 4 Juli 1939 als Tochter von Jack Kruschke und seiner Frau Hilde geborene Cohn geboren Nachdem ihr Vater bereits am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert worden war folgten Zilla mit ihrer Schwester Helen und ihrer Mutter Hilde am 6 Marz 1943 Ihre Todesdaten sind nicht bekannt 27 nbsp August Benjamin Kuchler Schnackenburgstrasse 10 24 Sep 2016 August Benjamin Kuchler kam am 9 Juli 1883 in Alzey Rheinland in einer judischen Familie zur Welt 226 Er wurde Kaufmann und heiratete Friederike Cohen aus Koln Er kampfte im Ersten Weltkrieg wurde schwer verwundet und erhielt das Verwundetenabzeichen August Kuchler war wohl infolge der Verletzung gelahmt war aber als Kaufmann tatig Mitte der 1920er Jahre zog er mit seiner Frau nach Berlin sie wohnten zunachst in Friedenau in der Niedstrasse 27 ab 1933 in der Schnackenburgstrasse 10 in einer Dreizimmerwohnung August Kuchler wurde vorubergehend in Paderborn inhaftiert 1939 hatten sie zwei Untermieterinnen die Nichtjudin Charlotte Straeck und die Judin Ella Neumark Letztere wanderte nach Grossbritannien aus Am 1 Dezember 1939 mussten sie noch eine Untermieterin aufnehmen die Witwe Therese Wallach Am 17 Marz 1943 wurde August Kuchler mit seiner Frau und der Untermieterin Therese Wallach aus der Schnackenburgstrasse 10 nach Theresienstadt deportiert 227 Auf der Deportationsliste steht bei August Kuchler Verwundetenabzeichen und Schuttellahmung August Kuchler starb nach einem guten Monat in Theresienstadt am 22 April 1943 Seine Frau Friederike wurde noch weiter deportiert am 16 Mai 1944 nach Auschwitz wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde nbsp Friederike Kuchler Schnackenburgstrasse 10 24 Sep 2016 Friederike Cohen kam am 21 September 1894 in Koln in einer judischen Familie zur Welt Sie war von Beruf Naherin Sie heiratete den Kaufmann August Benjamin Kuchler 228 Ihr Mann hatte im Ersten Weltkrieg gekampft war schwer verwundet worden und hatte das Verwundetenabzeichen erhalten Als Folge der Verwundung war er gelahmt Mitte der 1920er Jahre zog das Ehepaar nach Berlin zunachst wohnten sie in Friedenau in der Niedstrasse ab 1933 in der Schnackenburgstrasse 10 in einer Dreizimmerwohnung Ihr Mann wurde vorubergehend in Paderborn inhaftiert 1939 hatten sie zwei Untermieterinnen die Nichtjudin Charlotte Straeck und die Judin Ella Neumark In dieser Zeit war Friederike Kuchler Heimarbeiterin fur Arthur Scholz NO55 Greifswalderstrasse 4 Am 1 Dezember 1939 mussten sie als Untermieterin die Witwe Therese Wallach in ihre Wohnung aufnehmen Am 17 Marz 1943 wurde Friederike Kuchler mit ihrem Mann und der Untermieterin Therese Wallach nach Theresienstadt deportiert 229 Ihr Mann starb dort nach einem guten Monat am 22 April 1943 Friederike Kuchler wurde noch weiter deportiert am 16 Mai 1944 in das KZ Auschwitz wo sie vermutlich sofort ermordet wurde nbsp Egon Landsberger Stierstrasse 5 21 Okt 2011 Egon Landsberger wurde am 18 Februar 1896 in Berlin als Sohn judischer Eltern geboren Im Ersten Weltkrieg kampfte er als Freiwilliger und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet Er heiratete die nichtjudische Jenny Weichert und wurde Rechtsanwalt Mindestens seit 1930 wohnten sie in der Stierstrasse 5 Judischen Juristen wurde ab 31 Marz 1933 die Berufsausubung verboten bis 1938 konnte Egon Landsberger noch als Konsulent tatig sein Im September 1939 versuchte das Paar uber die hollandische Grenze zu fliehen Sie wurden gefasst und erst in einem Gefangnis in Gelsenkirchen dann in Recklinghausen inhaftiert Jenny wurde nach acht Monaten entlassen Egon Landsberger jedoch in das KZ Sachsenhausen gebracht Die Gestapo erzwang von Jenny die Scheidung Obwohl Jenny auch weitere Forderungen der Gestapo erfullte wurde Egon Landsberger im September 1940 in das KZ Dachau deportiert und dort am 30 Januar 1941 ermordet Seine Frau Jenny erhielt ein Telegramm aus Dachau und konnte ihren toten Ehemann dort sehen Zwei Monate spater wurde seine Asche in einer Urne nach Weissensee gesandt Dort wurde er begraben Jenny Landsberger erhielt keine Entschadigung fur Haft und Tod ihres Mannes das Entschadigungsamt begrundete dies mit der erfolgten Scheidung von Egon Landsberger 230 nbsp 52 4751259 13 3376831 nbsp James Lavy Isoldestrasse 6 21 Apr 2016 James Lavy kam am 27 September 1862 in Harburg Provinz Hannover als Sohn des Kaufmanns Sally Lavy und seiner Frau Johanne geborene Heiliger zur Welt 231 Er hatte einen Bruder Albert und einen Bruder Robert 232 James Lavy zog nach Berlin und wohnte in der Krausnickstrasse 10 Am 9 August 1898 heiratete er in Hamburg Martha Fliess die am 15 Februar 1869 in Magdeburg als Tochter des Salomon Fliess und seiner Frau Friederike geborene Seligmann zur Welt gekommen war Am 20 Juni 1899 kam in Berlin ihr Sohn Fritz auf die Welt die Familie lebte damals in der Leibnizstrasse 29 233 1907 war James Lavy Inhaber einer Schirmstockfabrik in der Grossen Hamburger Strasse 20 Von 1920 bis 1940 lebte die Familie in der Isoldestrasse 6 II rechts Seine Frau Martha Lavy war ebenfalls geschaftlich aktiv sie war 1913 Prokuristin in einer Knopf und Feinblechlackiererei in Neukolln Kollnisches Ufer 52 234 Ihr Sohn Fritz konnte nach England fliehen wo er 1994 in Surrey starb 235 James Lavy musste im Marz 1939 Untermieter aufnehmen das Ehepaar Erna und Karl Silberstein mit ihrem Sohn Heinz die nichtjudische Gertraud Engelke sowie die judische Klara Roth 160 Martha Lavy starb am 16 Mai 1939 und wurde auf dem Judischen Friedhof Weissensee beigesetzt James Lavy wurde aus der Iranischen Strasse 2 am 3 Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wo er am 23 Oktober 1942 mit 80 Jahren ermordet wurde 236 nbsp Minna Lebrecht Bundesallee 111 19 Dez 2014 Minna Kallmann wurde am 31 Januar 1863 in Argenau Posen als Tochter von Jakob und Berta Kallmann geboren Sie heiratete nahm den Namen ihres Mannes Lebrecht an und hatte zwei Tochter Else und Caecilie Als ihr Mann starb zog sie zu ihrer verheirateten Tochter Else Ascher und deren Mann Moritz Sie wohnten in Friedenau in der Kaiserallee 111 heute Bundesallee Minna Lebrecht wurde von dort am 3 Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert 237 wo sie am 29 November 1942 starb 238 Ihre Tochter Else und deren Mann mussten 1942 in die Stubbenstrasse 1 in die 1 Etage ziehen von dort wurden sie am 12 Januar 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Die Tochter Caecilie Ascher wurde mit ihrer Tochter Ruth und deren Mann Alfred Lazarus nach Minsk deportiert und dort ermordet Die zweite Tochter von Caecilie Ascher Edith verheiratete Block konnte nach England emigrieren nbsp 52 466944 13 328611 nbsp Johanna Levy Homuthstrasse 7 23 Juni 2023 nbsp Elsa Ella Lewin Saarstrasse 15 10 Mai 2016 Ella Elsa Lewin kam am 18 September 1906 in Delmenhorst als Tochter von Moses Lewin und seiner Frau Selma geborene Goldschmidt zur Welt 239 Ihre jungeren Geschwister waren Gustav Irmgard und Senta Im Ersten Weltkrieg fiel ihr Vater im Kampf ihre Mutter zog mit den Kindern nach Berlin Die jungste Tochter Senta heiratete Heinz Max Panke und zog nach Stettin Selma und die Tochter Ella und Irmgard lebten in der Saarstrasse 15 Gustav war ausgezogen und wohnte in Prenzlauer Berg Choriner Strasse 56 Nach dem 17 Mai 1939 zog auch Irmgard aus der Wohnung in der Saarstrasse aus sie heiratete Paul Lowenthal und zog zu ihm in die Rudersdorfer Strasse 49 Ella Lewin und ihre Mutter Selma wurden zusammen am 14 November 1941 nach Minsk deportiert es ist kein Todesdatum bekannt 240 Gustav Lewin wurde am 28 Marz 1942 nach Piaski deportiert auf der Deportationsliste steht ohne Wohnung Irmgard Lowenthal wurde am 9 Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert ihr Mann Paul wenige Tage spater am 14 Dezember 1942 Von keinem ist ein Todesdatum bekannt Senta wurde zusammen mit ihrem Mann Heinz Max Panke und dessen Eltern Erich Panke und Margarete geborene Kempner von Stettin am 12 Februar 1940 nach Piaski ins Getto deportiert Auch hier sind keine Todesdaten bekannt nbsp Frieda Lewin Stierstrasse 21 21 Sep 2009 Frieda Heymann kam am 19 Februar 1903 in Berlin als Tochter des Verkaufers Isidor Heymann und seiner Frau Margarethe geborene Hopp zur Welt Sie heiratete 1929 in zweiter Ehe in Baruth Mark Salomon Lewin der am 9 Februar 1896 in Pabianica Polen geboren war Das Paar lebte in Baruth Mark und hatte zwei Sohne Joachim geboren 1930 und Martin geboren 1931 In der Reichspogromnacht 1938 wurde Salomon Lewin verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht Frieda Lewin zog daraufhin mit den beiden Sohnen nach Berlin Mit Hilfe des Œuvre de secours aux enfants konnten die beiden Sohne im Marz 1939 nach Frankreich in Sicherheit gebracht werden Salomon Lewin wurde aus dem KZ Sachsenhausen entlassen und des Landes verwiesen ohne seine Frau mitnehmen zu konnen Frieda Lewin zog 1940 als Untermieterin zu Richard Adam in die Stierstrasse 21 Am 2 April 1942 wurde Frieda Lewin nach Trawniki deportiert der Zug kam letztlich in Warschau an Ihr Todesdatum ist unbekannt Salomon Lewin traf seine Sohne Joachim und Martin 1951 in den USA wieder 241 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Hans Georg Lewin Moselstrasse 5 29 Nov 2013 Hans Georg Lewin wurde als Sohn des judischen Kaufmanns Gustav Lewin und seiner Frau Ella geborene Neumann am 2 Juli 1907 in Freienwalde Pommern geboren Er hatte einen jungeren Bruder Bruno der am 13 November 1913 bereits in Berlin geboren wurde Nora Grunsfeld und Hans Georg Lewin heirateten und lebten in Berlin Die Ehe blieb kinderlos Hans Georg Lewin war Bankbeamter er arbeitete zunachst fur die Firma Sponholz Ehestadt und Schroder spater fur die Deutsche Bank Von dieser wurde er 1936 entlassen daraufhin versuchte Hans Georg Lewin seinen Lebensunterhalt als Vertreter zu verdienen Er zog mit seiner Frau in eine neu erbaute Wohnung in der Moselstrasse 5 Gartenhaus III ein die aus zwei Zimmern bestand und mit Mobeln und Einrichtungsgegenstanden aus dem elterlichen Haushalt von Hans Georg Lewin ausgestattet wurde Die Vermieterin Frau Oberst Johanna Roenneberg bestatigte nach dem Weltkrieg dass die Wohnung von Hans Georg und Nora Lewin gut burgerlich eingerichtet war es gab ein Herrenzimmer mit Bucherschrank und Schreibtisch aus Eiche Teppiche und Radio im Schlafzimmer standen Paradiesbetten in Messing und eine Frisiertoilette Die Miete betrug 71 50 Mark 1938 emigrierte der Bruder Bruno Lewin nach Argentinien er war verheiratet ob er Kinder hatte konnte nicht ermittelt werden Er starb am 7 Juli 1972 1941 musste Hans Georg und Nora Lewin Zwangsarbeit in einer Radiofabrik leisten spater bei Siemens amp Halske Wernerwerk im Holzraum Im Rahmen der Fabrikaktion wurden Hans Georg und Nora Lewin verhaftet sie mussten die Vermogenserklarung am 28 Februar 1943 abgeben Die Verfugung mit der ihr Vermogen beschlagnahmt wurde datiert vom 1 Februar 1943 und wurde ihnen am 28 Februar 1943 zugestellt Hans Georg Lewin wurde am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Nora Lewin am 2 Marz 1943 Beide wurden dort ermordet die Todesdaten sind unbekannt nbsp Nora Lewin Moselstrasse 5 29 Nov 2013 Nora Grunsfeld kam am 21 Juli 1902 in Riddagshausen Kreis Braunschweig als Tochter judischer Eltern Adelbert Grunsfeld geboren 11 Februar 1872 in Heiligenstadt und seiner Frau Bertha geborene Levy auf die Welt Sie zog nach Berlin und fuhrte ein Vervielfaltigungsburo Sie heiratete 1931 den Bankbeamten Hans Georg Lewin 242 Die Ehe blieb kinderlos 1935 zogen sie in die Moselstrasse 5 Gartenhaus III in eine Zweizimmerwohnung Ihr Mann wurde 1936 entlassen daraufhin versuchte er den Lebensunterhalt als Vertreter zu verdienen 1941 mussten Nora und Hans Georg Lewin Zwangsarbeit leisten zunachst in einer Radiofabrik spater bei Siemens amp Halske im Holzraum Im Rahmen der Fabrikaktion wurden Hans Georg und Nora Lewin verhaftet sie mussten die Vermogenserklarung am 28 Februar 1943 abgeben Die Verfugung mit der ihr Vermogen beschlagnahmt wurde datiert vom 1 Februar 1943 und wurde ihnen am 28 Februar 1943 zugestellt Hans Georg Lewin wurde am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Nora Lewin am 2 Marz 1943 Beide wurden dort ermordet die Todesdaten sind unbekannt nbsp Selma Lewin Saarstrasse 15 10 Mai 2016 Selma Goldschmidt kam am 14 Februar 1882 in Danzig als Tochter des Isaak Goldschmidt und seiner Frau Henriette geborene Paradies zur Welt 243 244 Sie heiratete Moses Lewin 245 Dieser hatte sieben Bruder Hermann Isidor Benjamin Adolf Siegmund Alex und Gustav sowie drei Schwestern Jenny Clara und Berta Selma und Moses Lewin zogen oft um 1906 kam in Delmenhorst die Tochter Elsa zur Welt 1908 folgte in Bremen der Sohn Gustav 1909 wurde Irmgard in Hannover geboren und als letzte schliesslich in Berlin Senta 1913 Dann zog die Familie nach Ostpreussen die Familie wohnte in Burdungen Neidenburg Moses Lewin zog als Unteroffizier in den Ersten Weltkrieg und fiel im Marz 1915 im Kampf Selma und die Kinder zogen nach Berlin Die jungste Tochter Senta heiratete Heinz Max Panke aus Stettin und zog nach Stettin Selma und die Tochter Ella und Irmgard lebten in der Saarstrasse 15 Gustav war ausgezogen und wohnte in Prenzlauer Berg Choriner Strasse 56 Nach dem 17 Mai 1939 zog auch Irmgard aus sie heiratete Paul Lowenthal geboren 7 Februar 1906 in Berlin und zog zu ihm in die Rudersdorfer Strasse 49 Sie musste bei Zeiss Ikon in Berlin Steglitz Zwangsarbeit leisten Holsteinische Strasse 42 Selma Lewin und ihre Tochter Ella wurden zusammen am 14 November 1941 nach Minsk deportiert es ist kein Todesdatum bekannt 240 Gustav Lewin wurde am 28 Marz 1942 nach Piaski deportiert auf der Deportationsliste steht ohne Wohnung Irmgard Lowenthal wurde am 9 Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert ihr Mann Paul wenige Tage spater am 14 Dezember 1942 Von keinem ist ein Todesdatum bekannt Die Tochter Senta wurde zusammen mit ihrem Mann Heinz Max Panke und dessen Eltern Erich Panke und Margarete geborene Kempner von Stettin am 12 Februar 1940 nach Piaski ins Getto deportiert Auch hier sind keine Todesdaten bekannt nbsp Regina Lewitt Holsteinische Strasse 34 8 Dez 2010 Regina Friedlander wurde am 11 Marz 1872 in Berlin in eine judische Familie geboren Sie heiratete den Kaufmann Werner Lewitt und sie hatten zwei Kinder Bernhard geboren 1899 und Johanna geboren 1904 Bernhard kampfte im Ersten Weltkrieg 1917 starb Werner Lewitt die verwitwete Regina Lewitt zog mit ihren Kindern zunachst in die Menckenstrasse 8 sodann in die Holsteinische Strasse 34 nach Friedenau Bernhard Lewitt wohnte nicht mehr bei seiner Mutter Reginas Tochter Johanna hatte den Kaufmann Werner Holz geheiratet der zu ihr und ihrer Mutter in die Holsteinische Strasse gezogen war Johanna und Werner Holz bekamen am 11 Januar 1929 den Sohn Jurgen Rudolf In den folgenden Jahren arbeitete Werner Holz als Versicherungsvertreter 1935 emigrierte Bernhard Lewitt nach Holland seine Verlobte Frieda Kuhnt folgte ihm Beide uberlebten im Untergrund Johanna Werner und Jurgen Rudolf Holz wurden am 27 November 1941 aus der Wohnung Holsteinische Strasse 34 nach Riga deportiert und dort am 30 November 1941 im Wald von Rumbula erschossen Regina Lewitt musste aus der Holsteinischen Strasse ausziehen und in eine sogenannte Judenwohnung in die Prager Strasse 26 ziehen Von dort wurde sie am 13 Januar 1942 nach Riga deportiert 246 und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet Ihre Schwiegertochter Frieda Lewitt Kuhnt kehrte nach dem Tod ihres Mannes in Holland wieder nach Berlin zuruck und veranlasste die Verlegung von Stolpersteinen fur ihre ermordeten Familienmitglieder nbsp Clara Lichtenstein Bennigsenstrasse 16 22 Feb 2020 Clara Jacob kam am 18 April 1865 in Nakel Naklo Wirsitz in einer judischen Familie auf die Welt Sie studierte an der Lehrerbildungsanstalt Schneidemuhl Bromberg und wurde Lehrerin Sie heiratete den Apotheker Louis Ludwig Lichtenstein ihre Kinder wurden geboren Julius 1895 Dora 1897 und Ernst 1900 1901 starb ihr Mann Clara Lichtenstein zog mit den drei kleinen Kindern nach Berlin Nach der Schulzeit konnten alle drei Kinder studieren Julius studierte Jura und war bis 1933 Land und Amtsgerichtsrat in Limburg an der Lahn Dora studierte zunachst Nationalokonomie spater machte sie eine Ausbildung als Auslandskorrespondentin und als judische Religionslehrerin Ernst studierte Medizin Clara Lichtenstein lebte immer mit ihrer ledigen Tochter Dora zusammen zunachst in einer Vier Zimmer Wohnung in der Kaiser Friedrich Strasse 84 in Charlottenburg 1933 zogen sie in die Gleditschstrasse 26 1940 schliesslich mussten sie in zwei Zimmer einer grossen Wohnung in der Luitpoldstrasse 46 ziehen und im November 1942 in eine Ein Zimmer Wohnung in der Bennigsenstrasse 16 vorne Hochparterre Ihr Sohn Ernst war vor dem Beginn des Krieges nach Shanghai emigriert wo er am 28 Februar 1943 starb Ihr Sohn Julius war im Marz 1933 in Schutzhaft gekommen wegen dessen erklarter Gegnerschaft zu den Nationalsozialisten als er freikam fluchtete er mit Frau und zwei kleinen Kindern in die Schweiz spater nach Frankreich und in die USA Clara Lichtenstein wurde pflegebedurftig und weil ihre Tochter sie wegen der Berufstatigkeit nicht versorgen konnte zog sie im Januar 1943 in das Judische Siechenheim in der Auguststrasse 14 15 Von dort wurde sie am 28 Mai 1943 nach Theresienstadt deportiert wo sie am 6 Juni 1943 starb 247 nbsp Dora Lichtenstein Bennigsenstrasse 16 22 Feb 2020 Dora Lichtenstein kam am 16 Februar 1897 in Culmsee Thorn als Tochter des Apothekers Louis Ludwig Lichtenstein und seiner Frau Clara geborene Jacob auf die Welt Sie hatte einen alteren Bruder Julius 1895 Tapiau und einen jungeren Bruder Ernst 1900 Ihr Vater starb 1901 und ihre Mutter zog mit den drei Kindern nach Berlin Sie hatte die Lehrerbildungsanstalt Schneidemuhl Bromberg besucht und konnte somit ihre Familie ernahren Dora studierte zunachst Nationalokonomie nach zwei Jahren brach sie das Studium ab und lernte Englisch Franzosisch Schreibmaschine und Stenografie Sie besuchte auch ein Judisches Lehrerinnenseminar lernte Hebraisch und Religionsgeschichte und legte die Prufung als judische Religionslehrerin ab Sie war in der Folgezeit als Lehrerin fur Hebraisch und Religion tatig allerdings nicht in Vollzeit mehr als Nebentatigkeit Daneben arbeitete sie als gut bezahlte Auslandskorrespondentin bei der Direktion der Discontogesellschaft Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten verschlechterten sich ihre Arbeitsbedingungen die monatliche Kundigungsfrist wurde zu einer eintagigen Kundigungsfrist umgewandelt auch ihr Gehalt wurde herabgesetzt Ab 1934 1935 konnte sie noch als Privatsekretarin fur einen der Bankdirektoren arbeiten bis dies ganz verboten wurde und Dora Lichtenstein fristlos und pensionslos entlassen wurde Sie konnte in einer schlecht bezahlten Stelle bei der Judischen Gemeinde als Auslandskorrespondentin im Auswanderungsdienst arbeiten Dora Lichtenstein hat nie geheiratet sie wohnte immer mit ihrer Mutter zusammen 1933 zogen sie aus einer Vier Zimmer Wohnung in der Kaiser Friedrich Strasse 84 in Charlottenburg in eine Zwei Zimmer Wohnung in der Gleditschstrasse 26 1940 41 mussten sie in zwei Zimmer einer grossen Wohnung in der Luitpoldstrasse 46 ziehen und schliesslich Mitte November 1942 in eine Ein Zimmer Wohnung in die Bennigsenstrasse 16 vorne Hochparterre Im Januar 1943 kam Clara Lichtenstein in das Judische Siechenheim Auguststrasse 14 15 wo sie bis zu ihrer Deportation im Mai 1943 lebte Dora Lichtenstein wurde im Rahmen der Fabrikaktion von ihrem Arbeitsplatz am 9 Marz 1943 verschleppt und am 12 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert Ihr Todesdatum ist nicht bekannt 248 nbsp Bertha Liepmann Stierstrasse 18 21 Okt 2011 Bertha Liepmann kam am 13 Mai 1888 in Berlin als Tochter des Rentiers Josef Liepmann und seiner Frau Bianca geborene Schlesinger auf die Welt 249 250 Ihr Vater starb bereits 1900 und wurde auf dem Judischen Friedhof Weissensee beigesetzt Bertha blieb ledig und lebte jedenfalls ab 1939 in Friedenau in der Stierstrasse 18 bei ihrer Mutter Diese starb am 26 Juni 1940 und wurde neben ihrem Mann beigesetzt Bertha Liepmann musste noch einmal umziehen sie wurde aus der Dahlmannstrasse 1 deportiert und zwar am 13 Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibor Dort wurde sie vermutlich sofort ermordet 251 nbsp 52 4743465 13 3374597 nbsp Henriette Lindemann Laubacher Strasse 28 Sep 2007 Henriette Feltenberg kam am 18 Februar 1874 in Gorlitz als Tochter des Kaufmanns Jakob Feltenberg und seiner Frau Bertha geborene Landau auf die Welt 252 253 Sie zog nach Berlin und heiratete am 6 Dezember 1906 den judischen Tischler und Mobelhandler Hermann Lindemann der am 29 Oktober 1870 in Berent geboren war 254 1920 war Henriette Lindemann bereits Witwe und wohnte in der Weserstrasse 5 1939 wohnte sie in der Laubacher Strasse 28 in Friedenau 160 spater musste sie fur die Judische Kultusvereinigung Zwangsarbeit leisten Am 16 Juli 1942 wurde sie aus einer Wohnung in der Akazienstrasse 3 nach Theresienstadt deportiert 255 und von dort wurde sie am 16 Mai 1944 nach Auschwitz deportiert wo sie vermutlich sofort ermordet wurde nbsp Helene Lippmann Homuthstrasse 7 23 Juni 2023 nbsp Johanna Lippmann Homuthstrasse 7 23 Juni 2023 nbsp Martha Lippmann Homuthstrasse 7 23 Juni 2023 nbsp Gertrud Lohmer Stierstrasse 19 7 Juli 2008 Gertrud Selig wurde am 15 Juni 1886 in Dortmund als Tochter judischer Eltern geboren 256 Ungewohnlich fur jene Zeit war dass sie studierte und zum Dr rer pol promoviert wurde Sie heiratete den nichtjudischen Oberregierungsrat Adolf Hermann Heinrich Lohmer der wie sie selbst evangelischen Glaubens war Wahrscheinlich gehorten sie der Nathanaelgemeinde in Schoneberg an Sie lebten in der Lenbachstrasse 6a in Steglitz in einer 4 Zimmer Wohnung Als ihr Mann im August 1941 starb erwarb sie fur ihn und sich selbst eine Doppelgrabstelle auf dem Sudwestfriedhof Stahnsdorf Im Oktober 1942 wurde sie von einem SA Mann der im gleichen Haus wohnte festgenommen Sie kam wieder frei musste aber die grosse Wohnung aufgeben und als Untermieterin in die Stierstrasse 19 3 Etage Vorderhaus zum Ehepaar Salomon in ein Leerzimmer ziehen Im Januar 1943 fullte sie ihre Vermogenserklarung aus sie wurde am 29 Januar 1943 deportiert und zwar wie einem Vermerk in der Transportliste zu entnehmen ist aus dem Polizeigefangnis Alexanderplatz Im selben Transport war auch das Ehepaar Ewarth das seit Februar 1940 Untermieter bei Salomons war und Herr Salomon Ziel des Transportes war Auschwitz und dort wurden alle vier Personen ermordet 257 258 nbsp 52 4743059 13 3374586 nbsp Paul Lowe Stierstrasse 21 21 Okt 2011 Paul Lowe wurde am 29 Juli 1868 als Sohn einer judischen Bankiersfamilie in Leipzig geboren Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann grundete er seine eigene Bank Paul Lowe Bankgeschaft die zu ihrer Blutezeit im Columbushaus am Potsdamer Platz ansassig war Paul Lowe heiratete seine Buchhalterin und Prokuristin Anne Kose die 1886 in Berlin in eine nichtjudische Familie geboren wurde 1933 musste er die bisherigen Geschaftsraume auflosen schliesslich fuhrte er die Bankgeschafte von seiner Wohnung in der Stierstrasse 21 aus Er kampfte vergebens gegen die Liquidierung seines Bankgeschaftes die aber 1937 erfolgte Auf Anraten seines Anwalts liess er sich von seiner Frau Anne scheiden um diese vor weiteren Nazi Ubergriffen zu schutzen Auch nach der Scheidung lebte das Paar illegal zusammen Am 23 September 1942 wurde Paul Lowe nach Theresienstadt deportiert dort starb er am 11 Januar 1943 259 nbsp 52 473889 13 3375 nbsp Elisabeth Lowenherz Stierstrasse 4 21 Okt 2011 Elisabeth Henriette Leyser kam am 16 November 1887 in Krefeld als Tochter des Salomon Leyser und seiner Frau Helene geborene Ballin auf die Welt 260 261 Sie zog nach Berlin und heiratete 1912 Hermann Loewenherz einen Bankprokuristen 260 Am 14 Oktober 1914 kam ihre Tochter Hella zur Welt Hermann Lowenherz starb um 1935 Elisabeth und ihre Tochter Hella wohnten nun in Friedenau in der Stierstrasse 4 Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Elssholzstrasse 17 zu Ernst Westphal einem judischen Amtsgerichtsrat a D Elisabeth Loewenherz wurde am 25 Januar 1941 mit dem 10 Transport nach Riga deportiert Auf der Transportliste gab sie ihren Beruf mit Pflegerin an In Riga wurde sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet 262 Ihre Tochter Hella blieb noch bis zum 1 Marz 1943 in der Wohnung Elssholzstrasse dann wurde sie im Rahmen der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert und ermordet 263 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Helene Hella Lowenherz Stierstrasse 4 15 Nov 2016 Helene Hella Margarete Lowenherz kam am 10 April 1914 in Berlin als Tochter des Bankiers Hermann Lowenherz und seiner Frau Elisabeth Henriette geborene Leyser zur Welt Die Familie wohnte in der Handjerystrasse 30 49 Ihr Vater starb um 1935 danach zog sie mit ihrer verwitweten Mutter in die Stierstrasse 4 160 Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Elssholzstrasse 17 zu dem judischen Amtsgerichtsrat a D Ernst Carl Westphal 264 einem Ururenkel Moses Mendelssohns Helenes Mutter Elisabeth wurde am 25 Januar 1941 nach Riga deportiert auf der Transportliste gab sie ihren Beruf mit Pflegerin an Helene Lowenherz wohnte bei Ernst Westphal bis sie im Rahmen der Fabrikaktion am 1 Marz 1943 nach Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde 265 nbsp 52 4749218 13 3376141 nbsp Gert Lowenthal Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Gert Lowenthal wurde am 30 April 1928 als Sohn von Leo Lowenthal und seiner Frau Hertha geborene Galewski in Berlin geboren Sein Vater war Versicherungsagent Die Familie lebte seit 1937 in der Stierstrasse 20 3 Etage Am 3 Marz 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 266 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Heinz Lowenthal Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Heinz Lowenthal wurde am 10 Mai 1933 als Sohn von Leo Lowenthal und seiner Frau Hertha geborene Galewski in Berlin geboren Sein Vater war Versicherungsagent Die Familie lebte seit 1937 in der Stierstrasse 20 3 Etage Am 3 Marz 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 266 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Hertha Lowenthal Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Hertha Galewski kam am 2 Oktober 1898 in Berlin als Tochter des Emil Galewski und seiner Frau Johanna Bertha geborene Cohn zur Welt 267 Sie heiratete den Versicherungsagenten Leo Lowenthal Die Sohne wurden geboren Gert 1928 und Heinz 1933 Seit 1937 lebte die Familie in der Stierstrasse 20 3 Etage Am 3 Marz 1943 wurden alle Familienmitglieder mit dem 33 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 268 266 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Leo Lowenthal Stierstrasse 20 21 Sep 2009 Leo Lippmann Lowenthal kam am 5 September 1895 in Berlin als Sohn des Franz Loewenthal und seiner Frau Helene geborene Aronsohn zur Welt 269 Er heiratete Hertha Galewski die Sohne Gert geboren 1928 und Heinz geboren 1933 wurden geboren Leo Lowenthal war Versicherungsagent Seit 1937 lebte die Familie Lowenthal in der Stierstrasse 20 3 Etage Am 3 Marz 1943 wurden alle vier Familienmitglieder mit dem 33 Transport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet 266 nbsp 52 4742456 13 3374481 nbsp Franziska Maas Sieglindestrasse 1 16 Okt 2014 Franziska Moses kam am 18 Mai 1880 in Solingen in einer judischen Familie auf die Welt 270 Sie heiratete am 18 Januar 1903 in Koln den Kaufmann Wilhelm Maass der am 22 August 1874 in Friedeberg Neumark geboren wurde Am 20 Dezember 1905 kam in Friedeberg als einziges Kind Heinz Joachim zur Welt Der Sohn wurde Richter und lebte spater in Berlin Als Franziska Maass im Jahr 1929 Witwe wurde zog sie zu ihrem Sohn nach Berlin in die Ortrudstrasse 4 1933 wurde Heinz Joachim Maass aufgrund des Gesetzes Uber die Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt Er heiratete Annemarie die Tochter Marlene wurde geboren Heinz Joachim Maass emigrierte 1938 mit seiner Frau und der sechs Monate alten Marlene nach New York Seine Mutter blieb alleine in Berlin zuruck sie zog als Untermieterin in die Sieglindestrasse 1 zu Charlotte Philipson in ein Leerzimmer Von New York aus versuchte Heinz Joachim Maass seine Mutter nachzuholen er zahlte 270 US Dollar um ihre Einreise in die USA zu ermoglichen die Ausreise aus Deutschland jedoch gelang seiner Mutter nicht Zwischen Marz und Oktober 1942 schrieb Franziska Maass noch mehrere Rote Kreuz Karten an ihren Sohn Dann musste sie die Vermogenserklarung ausfullen und am 14 Dezember 1942 bestieg sie den Zug nach Auschwitz wo sie vermutlich sofort ermordet wurde 271 Ausser Franziska Maass wurden aus der Wohnung Sieglindestrasse 1 noch Irene Philipsohn Else Kalischer Hilde Jacobus und Clara Jacob zu unterschiedlichen Zeiten deportiert Franziskas Sohn Heinz Joachim musste in New York ein juristisches Examen ablegen bevor er dort wieder als Jurist arbeiten konnte Bei der Verlegung des Stolpersteins war die Enkeltochter und die Urenkelin von Franziska Maass Marlene Kolbert und Elizabeth Kolbert aus New York zugegen Elizabeth Kolbert veroffentlichte im New Yorker einen Artikel uber ihre Familiengeschichte und die Verlegung des Stolpersteins 272 nbsp Albert Manasse Stierstrasse 14 15 16 Juli 2007 Albert Manasse kam am 16 Oktober 1873 in Berlin als Sohn des Nathan Max Manasse und seiner Frau Zipora Marie geborene Goldschmidt zur Welt 273 Er wurde Apotheker und betrieb eine Apotheke in Elsterberg im Vogtland Er heiratete eine Nichtjudin sie bekamen die Tochter Annemarie Die Familie gehorte der evangelischen Kirche an Albert Manasses Frau starb und im Jahr 1933 wurde er enteignet Er zog nach Berlin Im April 1939 war er Untermieter in die Stierstrasse 14 15 bei Meta Mannheim Seine Tochter Annemarie hatte den Violinisten Szymon Goldberg geheiratet der bis zu seiner Flucht aus Deutschland Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Furtwangler war 1934 floh das Ehepaar uber Italien in die USA Albert Manasse wurde am 1 November 1941 in das vollig uberfullte Ghetto von Lodz deportiert von dort wurde er in das Vernichtungslager Kulmhof Chelmo gebracht und ermordet 274 nbsp 52 474769 13 3374524 nbsp Meta Mannheim Stierstrasse 14 15 16 Juli 2007 Meta Mannheim wurde am 10 August 1876 in Konigsberg als Tochter judischer Eltern geboren Sie wohnte seit 1930 in der Stierstrasse 14 15 Gartenhaus 1 Etage links Ab April 1939 hatte sie einen Untermieter den Apotheker Albert Manasse Am 25 Januar 1942 wurde sie in das Ghetto Riga deportiert wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt starb 274 nbsp 52 474769 13 3374524 nbsp Nathan Michaelis Taunusstrasse 20 Sep 2007 Michaelis Nathan kam am 25 Januar 1883 in Berlin als Sohn von Meyer Max Nathan und seiner Frau Minna geborene David zur Welt 275 276 Er lebte in Berlin war Handelsvertreter und wohnte in der Taunusstrasse 20 bei seiner Schwester Hedwig Goldberg geborene Nathan und seinem Schwager Abraham Goldberg der ebenfalls Vertreter war Am 29 Oktober 1941 wurde er mit dem 3 Transport nach Lodz deportiert und am 6 Marz 1942 ermordet 277 Die Inschrift auf dem Stolperstein ist unrichtig sein Familienname ist Nathan richtig ist er im Gedenkbuch und auf der Liste der Eingesiedelten aufgefuhrt nbsp Jacob Mokry Varziner Strasse 13 14 25 Sep 2015 278 Jacob Mokry kam am 18 Juli 1879 in Warschau als Sohn des Sattlers David Mokry und seiner Frau Frieda geborene Elwing auf die Welt 279 280 Die Familie zog nach Berlin Vermutlich hatte Jacob Mokry einen Bruder Hermann der am 9 Juni 1881 geboren wurde Jacob heiratete 1909 Johanna Turszynski die Inhaberin eines Krawattengeschafts 279 sie hatten vier Kinder David Martin geboren am 7 Juli 1912 in Berlin Frieda geboren am 30 Oktober 1913 in Berlin Erna geboren am 30 Januar 1915 in Berlin u |