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Kutnohorit auch als Kutnahorit oder Mangandolomit bekannt ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Verwandte das an verschiedenen Fundorten zum Teil reichlich vorhanden sein kann insgesamt aber wenig verbreitet ist Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der Zusammensetzung CaMn CO3 2 ist also chemisch gesehen ein Calcium Mangan Carbonat KutnohoritNadeliger radialstrahliger Kutnohorit moglicherweise vermischt mit etwas manganhaltigem Calcit aus der Wessels Mine Hotazel Kalahari SudafrikaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Kut 1 Andere Namen Kutnahorit MangandolomitChemische Formel CaMn CO3 2Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und Verwandte System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V B 03 V B 03 030 5 AB 10 14 02 01 03Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 2 Raumgruppe R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 3 Gitterparameter a 4 85 A c 16 22 A 3 Formeleinheiten Z 3 3 Haufige Kristallflachen R3Zwillingsbildung 148Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 bis 4Dichte g cm3 gemessen 3 12 berechnet 3 15Spaltbarkeit vollkommen nach 101 1 Bruch Tenazitat schwach muschelig sprodeFarbe weiss grau rosa gelblichStrichfarbe weissTransparenz durchscheinendGlanz Glasglanz mattKristalloptikBrechungsindizes nw 1 710 bis 1 727 4 ne 1 519 bis 1 535 4 Doppelbrechung d 0 191 bis 0 192 4 Optischer Charakter einachsig negativKutnohorit entwickelt uberwiegend polykristalline radialstrahlige kornige oder massige Mineral Aggregate von weisser grauer rosa gelblicher Farbe bei weisser Strichfarbe Kutnohorit bildet mit Dolomit und Ankerit jeweils eine luckenlose Mischkristallreihe Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals gefunden wurde Kutnahorit in der Policany bei Kutna Hora in der tschechischen Region Mittelbohmen und beschrieben 1901 von Antonin Bukovsky 1865 1950 5 der das Mineral nach dieser Typlokalitat benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Kutnohorit zur gemeinsamen Mineralklasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort zur Abteilung der Wasserfreien Carbonate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Ankerit Benstonit Dolomit Ewaldit Huntit Minrecordit und Norsethit eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Kutnohorit in die Klasse der Carbonate und Nitrage die Borate bilden jetzt eine eigene Klasse und dort in die Abteilung der Carbonate ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach der Gruppenzugehorigkeit der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Erdalkali und andere M2 Carbonate zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Ankerit Dolomit und Minrecordit die Dolomitgruppe mit der System Nr 5 AB 10 bildet Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kutnohorit wie die veraltete Strunz sche Systematik in die gemeinsame Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Carbonate Hier ist er zusammen mit Dolomit Ankerit und Minrecordit in der Dolomitgruppe Trigonal R3 mit der System Nr 14 02 01 innerhalb der Unterabteilung der Wasserfreien Carbonate mit der Formel A B2 CO3 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenKutnohorit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 4 85 A und c 16 22 A sowie 3 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Eigenschaften Bearbeiten nbsp Fluoreszierender Kutnohorit aus der Wessels Mine Hotazel Kalahari SudafrikaUnter UV Licht zeigen manche Kutnohorite eine orange bis rosafarbene Fluoreszenz ahnlich der von neonfarbenen Textmarkern Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Farbloser Quarz und Uberkrustungen aus weissem Kutnohorit auf einer Matrix aus massigem rosafarbenem Rhodochrosit aus Cavnic Maramures County RumanienKutnohorit bildet sich hydrothermal oder metamorph in verschiedenen Lagerstatten meist in Paragenese mit Rhodochrosit Aragonit und Calcit aber auch mit Ankerit Quarz oder anderen Mineralen Weltweit konnte Kutnohorit bisher Stand 2011 an rund 150 Fundorten nachgewiesen werden Neben seiner Typlokalitat Kutna Hora gibt es das Mineral in Tschechien auch bei Lomnice u Sokolova und Chvaletice In Deutschland fand sich das Mineral bisher an der Hartkoppe im Spessart in Bayern im Erzbergwerk Grund Grube Hilfe Gottes und in der Grube Bulten Adenstedt Emilieschacht in Niedersachsen bei Elbingerode in Sachsen Anhalt sowie im Bezirk Freiberg in Sachsen In Osterreich trat Kutnohorit bei Huttenberg und Bad St Leonhard im Lavanttal in Karnten im Salzburger Tennengebirge bei Glashutten in der Gemeinde Gressenberg sowie im Veitschtal in der Steiermark auf In der Schweiz konnte man das Mineral bisher im Albulatal im Hinterrheintal und in der Gemeinde Bregaglia im Kanton Graubunden sowie im Turtmanntal im Kanton Wallis finden Weitere Fundorte sind Argentinien Australien Belgien Brasilien Bulgarien Chile China Frankreich Gabun Ghana Indien Indonesien Italien Japan Kanada Kasachstan Mexiko Namibia Neuseeland Norwegen Peru Polen Rumanien Russland Schweden Slowakei Sudafrika Turkei Ukraine Ungarn und die Vereinigten Staaten von Amerika USA 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenKutnohorite in John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 62 2 kB Paul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 573 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 118 Kutnahorit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kutnohorite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Kutnohorit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Webmineral Kutnohorite englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 287 a b c Mindat Kutnohorite englisch Mindat Bukovskyite benannt nach Antonin Bukovsky Fundortliste fur Kutnohorit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kutnohorit amp oldid 230422902