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Minrecordit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Carbonate und Nitrate mit der chemischen Zusammensetzung CaZn CO3 2 und damit chemisch gesehen ein Calcium Zink Carbonat MinrecorditMinrecordit farblos auf Dioptas aus der Tsumeb Mine NamibiaKlar erkennbar sattelformiger Kristall oben rechtsAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1980 096 1 IMA Symbol Mrd 2 Chemische Formel CaZn CO3 2Mineralklasse und ggf Abteilung Carbonate und NitrateSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana V B 03 040 5 AB 10 14 02 01 04Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol trigonal rhomboedrisch 3 3 Raumgruppe R3 Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 4 Gitterparameter a 4 82 A c 16 03 A 4 Formeleinheiten Z 3 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 5 5 Dichte g cm3 gemessen 3 45 2 berechnet 3 445 5 Spaltbarkeit vollkommen nach 101 4 5 Farbe milchweiss bis farblos 5 Strichfarbe weiss 6 Transparenz durchscheinend 5 Glanz Glasglanz Perlglanz 5 KristalloptikBrechungsindizes nw 1 734 bis 1 750 7 ne 1 542 bis 1 550 7 Doppelbrechung d 0 192 bis 0 200 7 Optischer Charakter einachsig negativWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten in Sauren unter CO2 Abgabe loslichMinrecordit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem und entwickelt durchscheinende farblose oder weisse rhomboedrische Kristalle von etwa 0 5 mm Grosse Oft sehen diese Kristalle mosaik oder sattelformig aus sind vielfach verzwillingt und zeigen auf den Kristallflachen einen glas bis perlmuttahnlichen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Minrecordit in der Tsumeb Mine in Namibia und beschrieben 1982 durch Carlo G Garavelli Filippo Vurro Gian Carlo Fioravanti Benannt wurde das Mineral nach dem Magazin The Mineralogical Record 8 Das Typmaterial des Minerals wird im Mineralogischen Institut der Universitat Bari in der gleichnamigen italienischen Gemeinde unter der Katalog Nr HO 4 81 aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenDa der Minrecordit erst 1980 als eigenstandiges Mineral anerkannt und dies 1982 publiziert wurde ist er in der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz nicht verzeichnet Einzig im zuletzt 2018 aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser klassischen Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr V B 03 40 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Nitrate Carbonate und Borate und dort der Abteilung Wasserfreie Carbonate CO3 2 ohne fremde Anionen entspricht wo Minrecordit zusammen mit Ankerit Benstonit Dolomit Huntit Kutnohorit und Norsethit die Dolomit Gruppe bildet 6 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA bis 2009 aktualisierte 9 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Minrecordit ebenfalls in die Abteilung der Carbonate ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Zugehorigkeit der beteiligten Kationen zu bestimmten Elementgruppen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Erdalkali und andere M2 Carbonate zu finden ist wo es nur noch zusammen mit Ankerit Dolomit und Kutnohorit die Dolomitgruppe mit der System Nr 5 AB 10 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Minrecordit in die Klasse der Carbonate Nitrate und Borate und dort in die Abteilung der Wasserfreien Carbonate ein Hier ist er in der Dolomitgruppe Trigonal R3 Vorlage Raumgruppe 148 mit der System Nr 14 02 01 innerhalb der Unterabteilung Wasserfreie Carbonate mit der Formel A B2 CO3 2 zu finden Kristallstruktur BearbeitenMinrecordit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R3 Raumgruppen Nr 148 Vorlage Raumgruppe 148 mit den Gitterparametern a 4 82 A und c 16 03 A sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Minrecordit und Dioptas aus der Tsumeb Mine Namibia Sichtfeld 6 mm Minrecordit bildet sich durch hydrothermale Vorgange in dolomitisch dominierten polymetallischen Erz Lagerstatten Als Begleitminerale treten je nach Fundort unter anderem Calcit Cerussit Dioptas zinkhaltiger Dolomit Duftit Malachit Melnikovit Pyrit Quarz und Sphalerit 5 Als sehr selten vorkommende Mineralbildung ist Minrecordit nur in wenigen Proben von weniger als 10 Fundorten bekannt geworden Seine Typlokalitat Tsumeb Mine ist dabei der bisher einzige Fundort in Namibia Ein weiterer moglicher Fundort im Talemzane Meteoritenkrater in Algerien konnte bisher nicht bestatigt werden 10 In Europa konnte Minrecordit bisher nur in der Blei Zink Grube Navan nahe dem gleichnamigen Ort in der irischen Grafschaft Meath und bei Olkusz in Polen nachgewiesen werden Die Mina da Preguica bei Sobral da Adica in Portugal ist als moglicher weiterer Fundort noch nicht bestatigt Auf dem amerikanischen Doppelkontinent fand sich das Mineral bisher in Mineralproben aus dem Bohrloch M 5 00 bei Wellburns Creek in der kanadischen Provinz Manitoba bei Annapolis im Iron County Missouri und in der Centennial Eureka Mine bei Eureka Utah in den USA in der Sierra Mojada im gleichnamigen Municipio im mexikanischen Bundesstaat Coahuila und in einer Kalksteingrube mit Cu Zn Pb Ag Mineralisation bei Cerro de Pasco im Distrikt Simon Bolivar der peruanischen Region Pasco 10 Der bisher einzige bekannte Fundort im asiatischen Raum ist eine polymetallische Gold Silber Vererzung bei Penjom im Distrikt Raub Pahang in Malaysia 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenCarlo G Garavelli Filippo Vurro Gian Carlo Fioravanti Minrecordite a new mineral from Tsumeb In The Mineralogical Record Band 13 Nr 3 Mai 1982 S 131 136 englisch Michael Fleischer Adolf Pabst New Mineral Names In American Mineralogist Band 68 1983 S 280 283 englisch online verfugbar bei minsocam org PDF 546 kB abgerufen am 14 Marz 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minrecordite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Minrecordit Wiki Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 David Barthelmy Minrecordite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 14 Marz 2019 englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 287 englisch a b c d e f g h Minrecordite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 65 kB abgerufen am 14 Marz 2019 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 a b c Minrecordite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 14 Marz 2019 englisch About the Mineralogical Record In mineralogicalrecord com The Mineralogical Record abgerufen am 11 Oktober 2022 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1703 kB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 3 Oktober 2019 englisch a b c Fundortliste fur Minrecordit beim Mineralienatlas und bei Mindat abgerufen am 3 Oktober 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Minrecordit amp oldid 238999865