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Das Erzbergwerk Grund war ein Blei Zink Bergwerk in der Bergstadt Bad Grund Harz im Harz Niedersachsen Es war das letzte fordernde Erzbergwerk der Bundesrepublik Deutschland Erzbergwerk GrundAllgemeine Informationen zum BergwerkTagesanlagen des Achenbach SchachtesAbbautechnik FirstenstossbauForderung Jahr 300 000 tForderung Gesamt 16 Mio t MetallerzeInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Preussag AG MetallBeschaftigte 540 1981 Betriebsbeginn vor 1564Betriebsende 28 03 1992Geforderte RohstoffeAbbau von Bleiglanz Zinkblende KupferkiesRohstoffgehalt 10 Grosste Teufe ca 900 mGeographische LageKoordinaten 51 48 21 N 10 13 30 O 51 805833333333 10 225 Koordinaten 51 48 21 N 10 13 30 OErzbergwerk Grund Niedersachsen Lage Erzbergwerk GrundStandort Bad Grund Harz Gemeinde Bad Grund Harz Landkreis NUTS3 Osterode am HarzLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Berginspektion Silbernaal Grund Erzstufe aus dem Erzbergwerk Grund mit Kokardenerz im Oberharzer BergwerksmuseumDas Erzbergwek Grund ist Bestandteil der Welterbe Route des UNESCO Welterbes im Harz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geologie Lagerstatte Mineralogie 2 Grubengebaude 3 Geschichte 4 Technische Denkmaler Spuren 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeologie Lagerstatte Mineralogie BearbeitenDie Grubenfelder des Erzbergwerkes Grund lagen auf dem Silbernaaler Rosenhofer und Laubhutter Gangzug Diese Teile des Oberharzer Gangsystems erstreckten sich vom westlichen Harzrand bei Gittelde bis in die Clausthaler Hochebene in ostsudostlicher Richtung Storungen im Gebirge bildeten insgesamt sieben machtige Erzmittel die die Grundlage des Bergwerkes waren Die wichtigsten Erze waren Bleiglanz und Zinkblende mit einem durchschnittlichen Metallgehalt von 10 Daraus wurden Blei Zink Kupfer und Silber gewonnen Die Lagerstatte entstand durch Migration von metallhaltigen salinen Fluiden die aus teilweise verdampftem Meerwasser stammen im Mesozoikum 2 Grubengebaude BearbeitenDas Erzbergwerk Grund bestand aus den Feldern der Gruben Hilfe Gottes im Westen und Bergwerkswohlfahrt im Osten Das Grubengebaude war von Westen nach Osten durch den Westschacht Teufe 518 m den Achenbachschacht Teufe 719 m den Knesebeckschacht Teufe 499 m und den Wiemannsbuchtschacht Teufe 761 m aufgeschlossen An historischen Schachten gab es u a noch den Hilfe Gotteser Schacht in der Nahe des Achenbachschachtes und den Medingschacht Teufe 517 m im Innerstetal Das Bergwerk wurde im ostlichen Teil durch den Tiefen Georg Stollen der im Grundner Tal beginnt und vollstandig durch den Ernst August Stollen darunter durchortert Die Abbaue reichten zuletzt bis zur 21 Sohle in 900 m Tiefe Die Hauptfordersohle war die 19 Sohle ca 700 m unter Tage Geschichte BearbeitenDas Erzbergwerk Grund entstand 1923 aus der Zusammenlegung der ursprunglich eigenstandigen Gruben Hilfe Gottes Betriebsbeginn 1831 und Bergwerkswohlfahrt Betriebsbeginn 1819 Vorgangergruben waren Hilff Gots im Grund erste Erwahnung 1564 Silberner Nagel Silbernaal 1570 1633 Haus Braunschweig 1577 1680 und Isaacstanne 1740 1751 Erster Forderschacht der Grube Bergwerkswohlfahrt spateres Ostfeld war der 1829 begonnene saigere Medingschacht Die ursprungliche Kehrradforderung wich 1902 der ersten elektrischen Fordermaschine im Harz und einem stahlernen Strebengerust Der Schacht wurde wegen des westwarts wandernden Abbaus 1967 aufgegeben und verfullt Durch eine staatliche Initiative wurde 1831 der am Todtemannberg zum Erliegen gekommene Bergbau durch das Abteufen des Hilfe Gotteser Schachtes wieder aufgenommen 1855 wurde der Knesebeckschacht abgeteuft Er war zunachst als Lichtloch fur den Ernst August Stollen Bauzeit 1851 bis 1864 vorgesehen wurde aber zu Beginn des 20 Jahrhunderts als Fahr und Materialschacht ausgebaut Die Fahrung wurde 1974 aufgegeben und er diente danach ausschliesslich als Wetterschacht Die Konigliche Berginspektion Grund wurde 1887 durch Fusion der Inspektionen Silbernaal und Sankt Andreasberg eingerichtet Nach seiner Fertigstellung 1907 ersetzte der Achenbachschacht den Hilfe Gotteser Schacht als moderner Hauptforderschacht der Grube Hilfe Gottes Er erhielt eine elektrische Forderung mit Stahlfordergerust Ab 1931 wurden samtliche Erze der Grube nur uber diesen Schacht gefordert und zentral durch Flotation Schaum Schwimm Trennung aufbereitet Uber diesen Schacht fuhren auch die Bergleute zur Arbeit ein 1923 ubernahm die Preussag samtliche staatlichen Bergwerke im Westharz Aus den Gruben der Berginspektion Grund wurde das Erzbergwerk Grund In den Jahren 1934 und 1950 wurden ganz im Westen noch weitere Erzmittel entdeckt Die Abbaue im Westfeld der Grube wurde durch den 1933 abgeteuften Westschacht mit frischen Wettern versorgt 1951 wurde im Ostfeld der Wiemannsbuchtschacht geteuft Mit einer Gefassforderung Skip wurden die gesamten unter Tage anfallenden Berge von nun an dort zu Tage gefordert Es entstand im Umfeld die Abraumhalde des Bergwerks Von 1970 bis 1973 erfolgten umfangreiche Modernisierungsmassnahmen zur Erhohung der Leistung des Bergwerks Einfuhrung von gleislosen Bohrfahrzeugen fur die Sprengarbeit dieselgetriebene Fahrlader zum Abbautransport des Erzes und der Berge eine Pendelzugforderung zwischen Ost und Westfeld mit Grossraumforderwagen und die Erhohung der Aufbereitungskapazitat 1976 erhielt der Achenbachschacht ein neues modernes Fordergerust mit Vollwandstreben aus Kastenprofilen die Fordermaschine wurde modernisiert Ab 1978 wurde der Abbau mit selbsterhartendem Versatz gefuhrt Die Jahresforderung wurde von 260 000 t auf 450 000 t Roherz gesteigert Trotz aller Rationalisierungsbemuhungen wurde die Forderung am 28 Marz 1992 wegen des weiteren Verfalls der Metallpreise auf dem Weltmarkt eingestellt Rund 200 Bergleute verloren ihren Arbeitsplatz Nach der Betriebseinstellung erfolgten der Ruckbau der maschinellen Einrichtungen und der Abtransport der Fahrzeuge aus der Grube Die Wasserhaltung wurde eingestellt so dass die Grube heute unterhalb des Niveaus Ernst August Stollen voll Wasser gelaufen ist Mit der Verfullung des Achenbachschachtes wurde 2002 der letzte Zugang zum Bergwerk verschlossen Insgesamt wurden im Erzbergwerk Grund etwa 16 Millionen Tonnen Erz abgebaut und daraus 1 Million t Blei 700 000 t Zink und 2 500 t Silber gewonnen Mit seiner Stilllegung ging der Oberharzer Bergbau nach uber 450 Jahren zu Ende nbsp Fordergerust des Medingschachtes von 1902 nbsp Fordergerust des Achenbachschachtes Zustand 2009 nbsp Bergbaumuseum am Knesebeckschacht nbsp Schachtanlage Wiemannsbucht Aufnahme 2014 nbsp Fordergerust der Schachtanlage Wiemannsbucht Aufnahme 2014 Technische Denkmaler Spuren BearbeitenDie Bebauung der Schachtanlagen Wiemannsbucht am Ortseingang im Wald liegend Knesebeck oberhalb des Ortskerns und Achenbach Am Taubenborn ist bis heute erhalten und die Fordergeruste stehen als Wahrzeichen und in Erinnerung des Bergbaus noch aufrecht Am Knesebeckschacht wurde ein Bergbaumuseum eingerichtet Im Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck auch Bergbaumuseum Knesebeckschacht oder Bergbaumuseum Bad Grund konnen die Baulichkeiten die Maschinen und technischen Anlagen Untertagefahrzeuge ein Teil der Aufschlagrosche und die Radstuben der ursprunglichen Forderung besichtigt werden 3 Wahrzeichen der Anlage ist der weithin sichtbare 47 Meter hohe Hydrokompressorenturm Im Innerstetal stehen weiterhin noch das Fordergerust und weitere Betriebsgebaude des Medingschachtes Die Anlagen sind jedoch in schlechtem Zustand Die zugehorige elektrische Fordermaschine ist eine der altesten ihrer Art in Deutschland und wird im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum ausgestellt Literatur BearbeitenPreussag AG Metall Herausgeber 1931 1981 Grube Hilfe Gottes Goslar 1981 Herbert Sperling Dieter Stoppel Gangkarte des Oberharzes Monographien der deutschen Blei Zink Lagerstatten Band 3 Schweizerbart Stuttgart 1981 Torsten Schropfer Fundgrube Wissenswertes uber den Westharzer Bergbau und das Huttenwesen Clausthal Zellerfeld 2000 ISBN 3 923605 08 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzbergwerk Grund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck Offizielle Homepage Bergbau in Bad Grund Beschreibung der Schachtanlagen Fotografien und Geschichte des Erzbergwerks Grund Die Welterbe Route im Harz Station 11 Die Schachtanlage Knesebeck in Bad GrundEinzelnachweise Bearbeiten Die Welterbe Route im Harz de Graaf S Luders V Banks D A et al 2020 Fluid evolution and ore deposition in the Harz Mountains revisited isotope and crush leach analyses of fluid inclusions Miner Deposita 55 47 62 doi 10 1007 s00126 019 00880 w KnesebeckschachtNormdaten Korperschaft GND 16266917 3 lobid OGND AKS VIAF 203615687 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzbergwerk Grund amp oldid 230077913