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Das Turtmanntal walliserdeutsch Turtmaatelli franzosisch Val de Tourtemagne oder Vallee de Tourtemagne im Oberwallis ist eines der kurzeren und daher steilsten der langen sudwarts gegen den Alpenhauptkamm ziehenden Seitentaler des Rhonetals Blick von der Kapelle Holustei uber das Turtmanntal nach Norden zum Rhonetal Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bewirtschaftung 3 Tourismus 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Turtmanntal liegt zwischen dem Val d Anniviers oder deutsch Eifischtal im Westen mit Verbindung u a uber den Meidpass und dem Mattertal mit Verbindung uber den Augstbordpass und dem Ginals oder Ginanztal bei der Gemeinde Unterbach im Osten Es ist das westlichste der deutschsprachigen Taler im Wallis sudlich der Rhone Es nimmt seinen Ursprung allerdings weiter nordlich als seine Nachbartaler und ist weniger tief eingegraben als diese Der Talboden liegt bis uber seinem mittleren Teil hoher als im Mattertal und im Val d Anniviers um dann zum Walliser Haupttal umso steiler abzufallen Aus diesem Grunde ist das Turtmanntal auch nur im Sommer zu Alp und Ferienzwecken bewohnt Der Zugang uber die Talstrasse verlauft wegen dieser geographischen Gegebenheiten auch nicht durch den schluchtformigen Talausgang sondern erst in einiger Hohe uber die am Hang des Rhonetals gelegenen Bergdorfer Unterems Oberems und Ergisch Politisch gehort das Turtmanntal zu den drei Gemeinden Ergisch Turtmann Unterems und Oberems Zwischen den Gemeinden Turtmann und Oberems bestand ein jahrhundertealter Streit uber den genauen Grenzverlauf Dieser wurde erst am 22 Dezember 2004 durch ein Urteil des Bundesgerichtes endgultig festgelegt 1 Das Turtmanntal mit dem Turtmanngletscher weist eine sehr naturnahe intakte Alpenflora und fauna auf Es hat uberdies eine der hochsten Waldgrenzen in Europa bis teilweise auf uber 2200 m u M Das Tal entwassert uber den Wildbach Turtmanna die dem Turtmanngletscher entspringt An der Mundung der namengebenden Turtmanna in die Rhone liegt der Ort Turtmann franzosisch Tourtemagne analog Vispertal taler Visp Matter und Saaser Vispa Baltschiedertal Baltschieder usw Bewirtschaftung BearbeitenIm ganzen Tal verteilt befinden sich kleinere Hausergruppen auch Stafel genannt Diese dienten bis Mitte der 1970er Jahre den Bauern dazu ihr Vieh zu sommern Die meisten Stafel sind dabei aufgeteilt in einen unteren mittleren und oberen Stafel Im Fruhjahr zogen die Bauern dabei mit ihrem Vieh zuerst vom Heimatort in die Voralpen umgangssprachlich auch Weiden genannt dann in den unteren Stafel dann in den mittleren Stafel und im Hochsommer auf den oberen Stafel Anschliessend wieder ruckwarts bis man im Spatherbst mit dem Vieh wieder im Heimatort war Die meisten Stalle und Alphutten dieser Stafel sind heute zu Ferienhauschen auch Chalets genannt umgebaut Dabei ist zu beachten dass im gesamten Turtmanntal ein Bauverbot herrscht es durfen also keine neuen Hauser mehr aufgestellt werden sondern unter rigorosen Vorschriften nur bestehende umgebaut werden Von der Bergstation der Seilbahn Turtmann Oberems besteht in der Sommersaison eine Busverbindung des Busbetriebs Oberems Gruben nach Gruben Meiden im hinteren Turtmanntal 2 Die historische Anzahl der Stafel im Turtmanntal die im althergebrachten Stil als so genannte Geteilschaften bestanden ist umstritten Tatsache ist dass im Jahr 1973 im Rahmen einer Bodenverbesserung Melioration insgesamt 17 Geteilschaften zu der heute noch bestehenden Alpgenossenschaft Turtmanntal zusammengeschlossen wurden Es sind dies Niggelingu Grindji Tschafel Pletschu Goli Rotigu Simmigu Jannigu Gruben Meiden Bluematt Gigi Brandji Hungerli Bitzu Sanntum und Spycherli Auch dies geschah nicht ohne Nebenwirkungen Die Alpgeteilschaft Gigi wehrte sich vor dem Kantonsgericht Wallis gegen die Zwangseingliederung in die Alpgenossenschaft Turtmanntal mit dem Argument dass sie eine reine Privatalpe sei hatte jedoch mit dieser Klage keinen Erfolg Die Alpgenossenschaft Turtmanntal ist seither alleinige Bewirtschafterin der beweidbaren Flachen im Turtmanntal Zu diesem Zweck wurden insgesamt vier grosse Stalle mit Melkanlagen gebaut Im Talgrund in Rotigu Unterstafel und in Bluematt Unterstafel oberhalb der Waldgrenze in Jannigu Oberstafel und im Chalten Berg Bluematt Oberstafel Tourismus BearbeitenEs wird ein sanfter Tourismus betrieben Im ganzen Tal befinden sich dazu einige Restaurants und Beherbungsbetriebe wie z B das Hotel Schwarzhorn in Gruben Bis dorthin gelangt man im Sommer auch mit einem Bus Der sudlichste und hochste ist die Turtmannhutte des Schweizerischen Alpenclubs einer beliebten Zwischenstation zum hochsten fur Nicht Alpinisten erwanderbaren Berggipfel der Schweiz dem Ussers Barrhorn 3610 m u M Unterhalb dieser Hutte befindet sich zudem die Staumauer des Turtmannsees Die 17 und 18 Etappe des Alpenpasse Wegs nationale Route 6 queren das Tal von Ost Augstbordpass nach West Meidpass uber Gruben Ubernachtungsstation Auf der Ostseite verlauft sie im unteren Teil zusammen mit dem Turtmanntaler Aussichtsweg lokale Route 185 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Turtmanntal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Turtmanntal Tourismus Alois Grichting Turtmanntal In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Urteil 1P 525 2004 Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 22 Marz 2020 1 2 Vorlage Toter Link jumpcgi bger ch Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Schweizer Kursbuch 2246 2 2015 16 abgerufen am 28 Oktober 201546 218055555556 7 7091666666667 Koordinaten 46 13 N 7 43 O CH1903 620875 118548 Normdaten Geografikum GND 4337021 4 lobid OGND AKS VIAF 238098720 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Turtmanntal amp oldid 234451709