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Kryptomelan auch Ebelmenit ist ein relativ haufiges Mineral der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung K Mn4 7Mn3 O16 4 und damit chemisch gesehen ein Kalium Mangan Oxid KryptomelanKryptomelan aus MarokkoAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1982 s p 1 IMA Symbol Cml 2 Andere Namen Ebelmenit Barium Kalium Psilomelan 3 Chemische Formel K Mn4 7Mn3 O16 4 KMn8O16 5 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV D 08 IV D 08 020 4 DK 10 07 09 01 02Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe I4 m Nr 87 Vorlage Raumgruppe 87Gitterparameter a 9 956 A b 2 8705 A c 9 706 Ab 90 95 6 Formeleinheiten Z 1 6 Zwillingsbildung an 010 oder 101 bildet pseudo tetragonale Einheiten 6 Physikalische EigenschaftenMohsharte 6 6 5Dichte g cm3 gemessen 4 17 4 41 berechnet 4 44 6 Spaltbarkeit Bitte erganzen Farbe Stahlgrau bis hin zu blaulichem GrauStrichfarbe braunliches SchwarzTransparenz opakGlanz metallisch bis matt 6 KristalloptikOptischer Charakter fast isotrop 6 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in Salzsaure HCl 7 Kryptomelan kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt selten subhedrale Kristalle mit bis zu 2 mm Grosse haufiger sind es fein gemahlene Korner oder traubenformige bis fasrige Aggregate 6 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Chemismus 4 Kristallstruktur 5 Bildung und Fundorte 6 Verwendung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde 1942 zuerst nur als Bestandteil von Psilomelan bekannt Erst durch detaillierte Untersuchungen konnte herausgefunden werden dass Psilomelan nicht eigenstandig ist sondern eine Mischung aus verschiedenen Manganoxiden unter anderem Kryptomelan Der Mineralname wurde gepragt von Wallace D Richmond und Michael Fleischer die das Mineral zum ersten Mal beschrieben Er leitet sich von den griechischen Wortern fur versteckt und schwarz her 8 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Ausgabe der Systematik der Minerale nach Strunz wird Kryptomelan in die Mineralklasse der Oxide und Hydroxide eingeordnet Diese ist weiter nach dem Verhaltnis von Metall zu Sauerstoff sodass das Mineral sich entsprechend seiner Formel in der Gruppe Oxide mit Verhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 MO2 und verwandte Verbindungen befindet Da bildet der Kryptomelan die nach ihm benannte Kryptomelangruppe zusammen mit Cesarolith Coronadit Henrymeyerit Hollandit Manjiroit Mannardit Priderit Redledgeit und Strontiomelan Das ehemals ebenfalls hierzu gehorende Mineral Ankangit ist seit seiner Diskreditierung 2012 eine Varietat von Mannardit In der umfassend uberarbeiten 9 Ausgabe der Systematik der Minerale nach Strunz die auch von der International Mineralogical Association IMA verwendet wird wird das Mineral ebenfalls in die Klasse der Oxide und Hydroxide eingeordnet Diese ist zunachst ebenfalls unterteilt nach dem Verhaltnis von Metall zu Sauerstoff Kryptomelan ist ebenfalls in der Gruppe Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare Diese ist nun allerdings weiter unterteilt nach der Grosse der beteiligten Kationen sodass das Mineral in der Untergruppe Mit grossen mittelgrossen Kationen Tunnelstrukturen zu finden ist Dort bildet er ebenfalls die Kryptomelangruppe allerdings gehoren dazu jetzt Romanechit Strontiomelan und Todorokit dazu In der Systematik der Minerale nach Dana wird Kryptomelan in die Gruppe der mehrfachen Oxide Nr 07 eingeordnet Dort wird es in die Untergruppe der Systemnummer 09 eingeordnet die ebenfalls mehrfache Oxide heisst Innerhalb dieser bildet es mit Hollandit Manjiroit Coronadit Strontiomelan und Henrymeyerit ebenfalls eine Kryptomelangruppe Es hat dabei die Systemnummer 07 09 01 02Chemismus BearbeitenEine chemische Analyse von Kryptomelan ergab einen Kristallwasseranteil von bis zu 3 5 Das Handbook of Mineralogy der Mineralogical Society of America spricht von der empirischen Formel K0 94Na0 25Sr0 13Ba0 10Mg0 03 S 1 45 Mn4 6 33Mn3 1 20Fe3 0 30Al0 15 S 7 98 O OH 16 6 Zum gleichen Ergebnis kommt die Erstbeschreibung von Richmond und Fleischer 8 Kristallstruktur BearbeitenKryptomelan kristallisiert monoklin in der Raumgruppe I4 m Raumgruppen Nr 87 Vorlage Raumgruppe 87 mit den Gitterparametern a 9 916 A b 2 864 A und c 2 864 A sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle Bildung und Fundorte BearbeitenVon Kryptomelan gibt es 580 Fundstellen Die Typlokalitat von Kryptomelan liegt in Tombstone Tombstone District Arizona USA 3 Viele Fundstellen gibt es auch in Deutschland In Baden Wurttemberg im Schwarzwald gibt es funf Fundorte In Bayern gibt es einige Fundorte sowohl in Franken als auch in der Oberpfalz In Hessen im Odenwald gibt es mehrere kleine Fundstellen eine weitere in Hessen liegt in Wetzlar Auch in Niedersachsen im Harz gibt es zwei Fundstellen in Clausthal Zellerfeld und in Lautenthal In Nordrhein Westfalen gibt es eine Fundstelle im Sauerland zwei weitere im Siegerland Des Weiteren gibt es in Rheinland Pfalz zwei Fundstellen Auch im Saarland gibt es eine Fundstelle sie liegt in Krettnich zu Wadern In Sachsen Anhalt gibt es auch eine Fundstelle ebenfalls im Harz bei Wernigerode In Sachsen im Erzgebirge gibt mindestens sieben Fundstellen in der Oberlausitz funf weitere In Thuringen ebenfalls Fundorte im Thuringer Wald gibt es drei 3 In Osterreich gibt es ebenfalls etliche Fundstellen In Karnten gibt es Friesach eine Fundstelle auch im Gebirgszug Koralpe sowie im Gebirgszug Packalpe gibt es je eine Fundstelle Im Land Salzburg eine Fundstelle und eventuell eine weitere In der Steiermark gibt es drei Fundstellen in Osttirol Land Tirol eine weitere 3 In der Schweiz gibt es zwei Fundstellen Eine davon liegt im Kanton Graubunden in Oberhalbstein die zweite im Kanton Wallis in Saint Luc zu Anniviers 3 Vorkommen von Kryptomelan gibt es auf allen Kontinenten Neben den schon genannten Fundorten gibt es Vorkommen in Agypten Argentinien Australien Belgien Bolivien Bosnien und Herzegowina Brasilien Burkina Faso Chile China Fidschi Frankreich Gabun Ghana Griechenland Gronland Indien Irland Israel Italien Japan Jordan Kanada Kasachstan Kuba Madagaskar Mexiko der Mongolei Marokko Mosambik Namibia Neukaledonien Neuseeland dem Niger Norwegen Polen Portugal Rumanien Russland Ruanda Slowenien Sudafrika Spanien Togo Tschechien der Turkei Ungarn der Ukraine dem Vereinigten Konigreich und den Vereinigten Staaten von Amerika 3 Verwendung BearbeitenNeuere Dyson Luftreiniger nutzen Kryptomelan zur Neutralisierung von Formaldehyd wobei das Mineral nicht ausgetauscht werden muss 9 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWallace D Richmond Michael Fleischer Cryptomelane a new name for the commonest of the psilomelane minerals In American Mineralogist Band 27 1942 S 607 610 englisch minsocam org PDF 246 kB abgerufen am 16 August 2020 Lewis Steven Ramsdell The unit cell of cryptomelane In American Mineralogist Band 27 1942 S 611 613 englisch minsocam org PDF 185 kB abgerufen am 18 August 2020 Lawrence T Larson Geology and mineralogy of certain manganese oxide deposits In Economic Geology Band 59 1964 S 54 78 doi 10 2113 gsecongeo 59 1 54 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cryptomelane Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kryptomelan In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 18 August 2020 American Mineralogist Crystal Structure Database Cryptomelane In rruff geo arizona edu Abgerufen am 18 August 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e f Cryptomelane In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 18 August 2020 englisch a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated July 2020 PDF 2 44 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Juli 2020 abgerufen am 16 August 2020 englisch Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 227 englisch a b c d e f g Cryptomelane In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 74 kB abgerufen am 18 August 2020 Kryptomelan In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 18 August 2020 a b Wallace D Richmond Michael Fleischer Cryptomelane a new name for the commonest of the psilomelane minerals In American Mineralogist Band 27 1942 S 607 610 englisch minsocam org PDF 246 kB abgerufen am 16 August 2020 Dyson Pure Cool Cryptomic In testberichte de 12 Februar 2020 abgerufen am 18 August 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kryptomelan amp oldid 231625349