www.wikidata.de-de.nina.az
Mannardit ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der chemischen Zusammensetzung Ba Ti6V3 2 O16 3 und damit chemisch gesehen ein Barium Titan Vanadium Oxid Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Titan und Vanadium konnen sich dabei in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals MannarditSchwarzer Mannardit Kristall vom Kechika River British Columbia KanadaAllgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1983 013 1 IMA Symbol Man 2 Chemische Formel Ba Ti6V3 2 O16 3 Ba Ti V Cr 8O16 H2O 4 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV D 08 040 4 DK 05 07 09 05 01Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol tetragonal dipyramidal 4 m 5 Raumgruppe I41 a Nr 88 Vorlage Raumgruppe 88 4 Gitterparameter a 14 36 A c 5 91 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 7 VHN 609 kg mm2 6 Dichte g cm3 gemessen 4 12 bis 4 43 berechnet 4 28 6 Spaltbarkeit gut nach 100 6 Bruch Tenazitat uneben bis schwach muschelig sprode 6 Farbe schwarz im Auflicht hellrotlichbraun 6 Strichfarbe weiss bis grauweiss 6 Transparenz undurchsichtig opak 6 Glanz Diamantglanz 6 Mannardit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt meist prismatische nach der c Achse gestreckte Kristalle von jetschwarzer Farbe Im Auflichtmikroskop erscheint das Mineral auch hellrotlichbraun Seine Strichfarbe ist jedoch immer weiss bis grauweiss Das Mineral ist in jeder Form undurchsichtig und zeigt auf glatten und unverwitterten Oberflachen einen diamantahnlichen Glanz Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Mannardit im Rough Grubenfeld Rough claims am Kechika River im Norden der kanadischen Provinz British Columbia und beschrieben 1986 durch J D Scott und G R Peatfield die das Mineral nach dem kanadischen Geologen George William Mannard 1932 1982 benannten um seine langjahrigen Arbeiten auf dem Gebiet der Mineralogie und Lagerstatten von British Columbia zu ehren Klassifikation BearbeitenDa der Mannardit erst 1983 als eigenstandiges Mineral anerkannt wurde ist er in der seit 1977 veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz noch nicht verzeichnet Einzig im Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich aus Rucksicht auf private Sammler und institutionelle Sammlungen noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr IV D 08 40 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Oxide und Hydroxide und dort der Abteilung Oxide mit dem Stoffmengen Verhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 MO2 amp Verwandte wo Mannardit zusammen mit Cesarolith Coronadit Ferrihollandit Henrymeyerit Hollandit Kryptomelan Manjiroit Priderit Redledgeit und Strontiomelan die Kryptomelan Gruppe bildet Stand 2018 7 Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 8 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Mannardit ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung und seinem Aufbau in der Unterabteilung Mit grossen mittelgrossen Kationen Tunnelstrukturen zu finden ist wo es zusammen mit Akaganeit Coronadit Henrymeyerit Hollandit Manjiroit Priderit und Redledgeit die Hollandit Gruppe mit der System Nr 4 DK 05 bildet Die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Mannardit in die Abteilung der Mehrfachen Oxide und der gleichnamigen Unterabteilung ein Hier ist er zusammen mit Redledgeit in der unbenannten Gruppe 07 09 05 zu finden Kristallstruktur BearbeitenMannardit kristallisiert in der tetragonalen Raumgruppe I41 a Raumgruppen Nr 88 Vorlage Raumgruppe 88 mit den Gitterparametern a 14 36 A und c 5 91 A sowie 4 Formeleinheit pro Elementarzelle 4 Modifikationen und Varietaten BearbeitenAnkangit Ba Ti V Cr 8O16 wurde 1986 von Xiong Ming Ma Zhesheng und Peng Zhizhong entdeckt und zunachst als eigenstandiges Mineral beschrieben dass auch von der IMA anerkannt wurde IMA Nr 1986 026 Benannt wurde das Mineral nach dem Ort Ankang in der chinesischen Provinz Shaanxi 2012 wurde der Mineralstatus jedoch aberkannt diskreditiert und Ankangit gilt seitdem als wasserfreie Varietat von Mannardit 9 Bildung und Fundorte BearbeitenAn seiner Typlokalitat im Rough Grubenfeld fand sich Mannardit in Quarz Carbonat Adern die Schiefer und Schluffstein schnitten Als Begleitminerale traten dort neben Quarz noch Baryt Barytocalcit Norsethit und Sulvanit auf In der ebenfalls in Kanada nahe Bathurst liegenden Grube Brunswick No 12 fand sich das Mineral in einem Erzkorper in bruchdurchsetzten Metasedimenten zusammen mit Barytocalcit Edingtonit Harmotom Quarz Siderit und Sphalerit 6 Weltweit sind bisher Stand 2021 rund 20 Fundstatten fur Mannardit dokumentiert 10 so unter anderem noch die Grube Gacun bei Maqiong Kreis Baiyu im Nordwesten der chinesischen Provinz Sichuan sowie die Grube Star bei Theunissen im sudafrikanischen Distrikt Lejweleputswa 11 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJ D Scott G R Peatfield Mannardite Ba H2O Ti6V3 2 O16 a new mineral species and new data on redledgeite In The Canadian Mineralogist Band 24 1986 S 55 66 englisch rruff info PDF 1 6 MB abgerufen am 3 August 2021 Weblinks BearbeitenMannardit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 3 August 2021 Mannardite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 3 August 2021 englisch Mannardite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 3 August 2021 englisch American Mineralogist Crystal Structure Database Mannardite In rruff geo arizona edu Abgerufen am 3 August 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Malcolm Back William D Birch Michel Blondieau und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated July 2021 PDF 3 52 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Juli 2021 abgerufen am 2 August 2021 englisch a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 226 englisch David Barthelmy Mannardite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 3 August 2021 englisch a b c d e f g h i Mannardite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 englisch handbookofmineralogy org PDF 72 kB abgerufen am 3 August 2021 Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften Stand 03 2018 7 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 83 9 Ernest H Nickel Monte C Nichols IMA CNMNC List of Minerals 2009 PDF 1 82 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Januar 2009 abgerufen am 2 August 2021 englisch Cristian Biagioni Carmen Capalbo Marco Pasero Nomenclature tunings in the hollandite supergroup In European Journal of Mineralogy Band 25 Nr 1 Februar 2013 S 85 90 doi 10 1127 0935 1221 2013 0025 2255 englisch rruff info PDF 83 kB abgerufen am 3 August 2021 Localities for Mannardite In mindat org Hudson Institute of Mineralogy abgerufen am 3 August 2021 englisch Fundortliste fur Mannardit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 3 August 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mannardit amp oldid 239000735