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Konrad von Winterstetten Waldburg wahrscheinlich 1242 43 war Reichsschenk unter den staufischen Konigen Heinrich VII 1220 1235 und Konrad IV 1237 1254 Er stammte aus der oberschwabischen Adelsfamilie der Waldburg Tanne Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Amter 2 Politisches Wirken 3 Kulturelles Wirken 3 1 Schwert Konrads von Winterstetten 4 Einzelnachweise 5 LiteraturLeben und Amter BearbeitenKonrad von Winterstetten stand also in staufischen Diensten und ubte am Hof des Konigs das Hofamt des Schenken aus Konig war damals Heinrich VII der im April 1220 auf Betreiben seines Vaters Konig Friedrichs II 1212 1250 in Frankfurt am Main von den deutschen Fursten zu ihrem Herrscher gewahlt worden war Wahrend Friedrich nach Italien zuruckkehrte um seine Plane hinsichtlich Kaiserkronung 1220 und Kreuzzug 1228 1229 zu verfolgen vertrat der noch unmundige Heinrich der auch Herzog von Schwaben war in Deutschland das staufische Herrscherhaus als Mitkonig unter der Vormundschaft zweier Regenten des Erzbischofs Engelbert I von Koln 1218 1225 bzw des Herzogs Ludwig I von Bayern 1183 1231 Konrad von Winterstetten bestimmte Erziehung und Politik des Konigs mit neben einigen staufertreuen Bischofen Geistlichen Adligen und Reichs Ministerialen wie Heinrich von Tanne Eberhard von Waldburg Gerhard von Sinzig Heinrich von Neuffen oder Werner von Bolanden Konrad stammte aus der oberschwabischen Adelsfamilie der Tanne Waldburg bei Ravensburg und nannte sich ab 1214 nach der bei Biberach an der Riss gelegenen Burg Winterstetten Das Verhaltnis der Tanne zu den Staufern war eng auf der Burg Waldburg sollen ab 1220 fur mindestens 20 Jahre die Reichskleinodien aufbewahrt worden sein Konrad tritt seit 1220 im Reichs Schenkenamt in Erscheinung spater war er Suevie procurator et prefectus Suevie und verwaltete zeitweise wahrscheinlich um oder kurz nach 1220 im koniglichen Auftrag Villingen Politisches Wirken BearbeitenKonrad von Winterstetten war an hochpolitischen Entscheidungen beteiligt wie an den deutsch danischen Verhandlungen im September 1223 in Nordhausen nach der Gefangennahme des Danenkonigs Waldemar II 1202 1241 durch Graf Heinrich I von Schwerin 1200 1228 im Mai desselben Jahres Die Verhandlungen endeten mit dem Vertrag vom 24 September wonach Danemark 52000 Mark in Silber Losegeld zu zahlen und Waldemar auf die danischen Eroberungen sudlich der Eider zu verzichten hatte Anwesend war Konrad in der Folge beim koniglichen Hoftag in Bardowick und Bleckede Ende September Anfang Oktober 1224 doch kam es auch dort nicht zur Auslosung des danischen Herrschers Im Februar 1225 nach dem Hoftag von Ulm begleitete Konrad seinen Konig nach Augsburg im April war er in oder bei Villingen Im Marz 1226 reiste Konig Heinrich VII in Begleitung Eberhards von Waldburg und Konrads von Frankfurt nach Hagenau dann vom Elsass nach Oberschwaben Auch nach der Ermordung des Kolner Erzbischofs Engelbert des Heiligen blieb unter der Regentschaft des bayerischen Herzogs Konrad von Winterstetten damit in Konigsnahe Er begleitete den Konig auch in dessen selbststandigen Regierungshandlungen nach dem Ende der Regentschaften und uberstand politisch Heinrichs Emporung gegen den Vater und den Sturz des Konigs im Fruhjahr und Sommer 1235 Kulturelles Wirken Bearbeiten nbsp Gedenktafel fur den Klosterstifter Konrad von Winterstetten 1961 errichtet in der Klosterkirche Baindt des ehemaligen Klosters BaindtLangst schon war Konrad auch ein Vertrauter des Kaisers geworden Friedrich II und Konrad begeisterten sich fur Literatur und Minnesang und Konrad hatte als Erzieher Heinrichs VII mit das Interesse des Konigs an der Dichtkunst erweckt so dass bedeutende Minnesanger wie Gottfried von Neuffen Rudolf von Ems Ulrich von Turheim oder vielleicht auch der Tannhauser am koniglichen Hof in Erscheinung getreten waren Zudem kummerte sich der Reichsschenk nun nach dem Sturz Heinrichs und der Konigswahl des Staufers Konrad IV um italienische Angelegenheiten 1238 konnte er zusammen mit Gottfried und Heinrich von Hohenlohe ein Ritterheer nach Italien fuhren das mit Hilfe einer Sondersteuer der Reichsstadte finanziert wurde Um 1240 grundete der Reichsschenk ein Nonnenkloster in Baindt nordlich Weingarten auch in dem beruhmten Reichssteuerverzeichnis von 1241 wird Konrad von Winterstetten genannt Um 1242 1243 ist Konrad wahrscheinlich verstorben doch nehmen Teile der historischen Forschung an dass er bis gegen Ende der 1240er Jahre lebte und nach der Schlacht bei Frankfurt 1246 die staufische Partei verlassen haben soll Ein Enkel Konrads war dann der aus der beruhmten Heidelberger Manesse Handschrift bekannte Ulrich von Winterstetten Schwert Konrads von Winterstetten Bearbeiten In der Sammlung der Rustkammer Dresden befindet sich sein Schwert Am 19 Marz 1568 schreibt Hans Jorg Graf von Mansfeld an den Kurfursten August von Sachsen das er ihm beiliegend ein Schwert schenke wie es zur Zeit der Schlacht vor dem Welfesholze gebrauchlich gewesen ist 1 Beidseitig auf dem Schwert des Reichsschenken Konrad von Winterstetten ist der folgende Spruch eingraviert vermutlich von Rudolf von Ems verfasst Vorderseite CHUNRAT VIL VERDER SHENKE HIE BI OU MIN GEDENKE Ruckseite VON VINTERSTETEN HOHGEMUT LA GANZ DAHAINE IISEN HUTUbersetzung Konrad viel werter Schenke von Winterstetten hochgemut hierbei du mein gedenke lass ganz keinen EisenhutDie eingravierten Grossbuchstaben sind epigraphisch gesehen etwa der Prufeninger Weiheinschrift ahnlich eine Capitalis monumentalis und erscheinen auf den historischen Aufnahmen nachbearbeitet dies kann auch eine Retusche der Photos sein Es ist anzunehmen dass es sich bei diesem Schwert wohl um eine Nachbildung aus dem 16 Jahrhundert handelt 2 Einzelnachweise Bearbeiten Hubert Graf Waldburg Wolfegg Vom Sudreich der Hohenstaufen 1954 S 10 mit sw Abbildungen Erich Heanel Das Schwert Konrad von Winterstettens In Mitteilungen aus den sachsischen Kunstsammlungen Jg III Dresden 1912 S 12 23 Literatur BearbeitenP Thorau Jahrbucher des Deutschen Reiches unter Konig Heinrich VII Tl I Konig Heinrich VII das Reich und die Territorien Untersuchungen zur Phase der Minderjahrigkeit und der Regentschaften Erzbischof Engelberts I von Koln und Herzog Ludwigs I von Bayern 1211 1220 1228 Berlin 1998 S 110 121 202 207 216 226 271f 282 Rudolf Rauh Die Inschrift auf dem Schwert des Schenken Konrad von Waldburg Winterstetten Ein epigraphischer Deutungsversuch In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte Bd 14 1955 S 306 308 Hubert Graf Waldburg Wolfegg Vom Sudreich der Hohenstaufen 1954 J Vochezer Geschichte des furstlichen Hauses Waldberg in Schwaben Band 1 Kempten 1888 S 79 106 Normdaten Person GND 136972608 lobid OGND AKS VIAF 81228545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Konrad von WinterstettenKURZBESCHREIBUNG Reichsschenk unter den staufischen KonigenGEBURTSDATUM 12 JahrhundertSTERBEDATUM um 1242 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konrad von Winterstetten amp oldid 233403849