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Ulrich von Turheim um 1195 um 1250 war ein deutscher Dichter des Mittelalters und schrieb in mittelhochdeutscher Sprache In den Urkunden des Bischofs und des Domkapitels von Augsburg wird fur die Jahre 1236 und 1244 ein Ulrich von Turheim erwahnt in dem man den Dichter vermutet Er nannte sich nach dem Ort Thurheim Ulrich von Turheim in einer Darstellung von 1387 in einem Rennewart ManuskriptDenkmal fur Ulrich von Turheim in Unterthurheim Inhaltsverzeichnis 1 Werke 2 Auftraggeber und Gonner 3 Literatur 3 1 Tristan 3 2 Rennewart 3 3 Cliges 4 WeblinksWerke BearbeitenBekannt ist er vor allem als Fortsetzer des Tristan Gottfrieds von Strassburg Ulrich der dieses Werk wohl vor 1243 schrieb hielt sich allerdings nicht an Gottfrieds franzosische Vorlage Stattdessen gilt in der Forschung allgemein der Tristrant des Eilhart von Oberge als Quelle der Fortsetzung obwohl erhebliche Diskrepanzen in der Anordnung einzelner Episoden diese Annahme in Frage stellen mussten Den Tristan hatte er dem Reichsschenken Konrad von Winterstetten 1243 gewidmet Konrads Tod beklagt er auch im Rennewart Sein zweites Werk ist der Rennewart eine Fortsetzung des Willehalm Wolframs von Eschenbach Er knupft an die Stelle als die Christen uber die Heiden in der zweiten Schlacht von Alischanz siegen an und fuhrt die Handlung fort Vermutlich kannte Ulrich den franzosischen Epenzyklus um Guillaume d Orange sehr gut denn er benutzte vor allem die Epen La bataille Loquifer Le moniage Rainouart und Le moniage Guillaume Da er sich am Anfang recht eng an seine Vorlagen hielt spater aber sehr frei uber den Stoff verfugte ist es zu bezweifeln dass er kontinuierlich nach einer Vorlage arbeitete Der Augsburger Burger Otto der Bogner der in Urkunden der Jahre 1237 bis 1246 erwahnt wird hatte Ulrich die franzosischen Quellen zur Verfugung gestellt Abgeschlossen hat Ulrich das Werk vermutlich um 1250 die grosse Zahl der erhaltenen Handschriften lasst auf eine weite Verbreitung des Textes schliessen Rudolf von Ems erwahnt in seinem Wilhelm von Orlens Ulrich von Turheim als Dichter des Cliges Dieses Werk ist nur fragmentarisch erhalten und ein Autor wird nicht genannt Wenn man Rudolf der zweifellos mit Ulrich personlich bekannt war Glauben schenken darf ware der Cliges als Ulrichs drittes Werk zu nennen Auftraggeber und Gonner BearbeitenDie Auftraggeber Ulrichs von Turheim und Rudolfs von Ems sind vermutlich im schwabischen Hofkreis um Heinrich VII und Konrad IV zu suchen Da Ulrich von Turheim den Tod Heinrichs VII Konrads von Winterstetten und der Herren von Neifen beklagt darf man vermuten dass die Tristan Fortsetzung und der Rennewart fur den staufischen Hofkreis mit dem auch Otto der Bogner verbunden war verfasst wurden Literatur BearbeitenReinhold Bechstein Turheim Ulrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 39 Duncker amp Humblot Leipzig 1895 S 9 f Norbert H Ott Ulrich von Turheim In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 608 Digitalisat Tristan Bearbeiten Thomas Kerth Hrsg Ulrich von Turheim Tristan Tubingen 1979 Altdeutsche Textbibliothek Band 89 ISBN 3 484 20106 1 Textausgabe Joachim Bumke Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter Munchen 1990 ISBN 3 423 04552 3 S 193 f Klaus Grubmuller Probleme einer Fortsetzung Anmerkungen zu Ulrichs von Turheim Tristan Schluss In Zeitschrift fur deutsches Altertum Band 114 1985 S 338 348 Alan Deighton Die Quellen der Tristan Fortsetzungen Ulrichs von Turheim und Heinrichs von Freiberg in Zeitschrift fur deutsches Altertum 126 1997 Seite 141 165Rennewart Bearbeiten Alfred Hubner Ulrich von Turheim Rennewart Berlin 1938 Deutsche Texte des Mittelalters 39 Textausgabe Joachim Bumke Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter Munchen 1990 Seite 258f ISBN 3 423 04552 3 Wolfgang Muller Das Weltbild Ulrichs von Turheim Dargestellt an den Begriffen minne ere hoher muot arbeit triwe maze milte tugend saelde sunde und am Frauenbild und verglichen mit Vorgangern Zeitgenossen und Nachfolgern Dissertation Humboldt Universitat Berlin 1957 Christa Westphal Schmidt Studien zum Rennewart Ulrichs von Turheim Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 88129 234 9Cliges Bearbeiten A Bachmann Bruchstucke eines mittelhochdeutschen Cliges In Zeitschrift fur deutsches Altertum Band 32 1888 S 123 ff Andras Vizkelety Neue Fragmente des mittelhochdeutschen Cliges In Zeitschrift fur deutsche Philologie Band 88 1969 S 409 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ulrich von Turheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ulrich von Turheim Tristan hg Campion Literatur von und uber Ulrich von Turheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Willehalm Kodex Digitalisierte vollstandige Willehalm Trilogie von 1334 der Willehalm Wolframs von Eschenbach der Rennewart Ulrichs von Turheim Fortsetzung des Willehalm und die Arabel Ulrichs von dem Turlin Vorgeschichte des Willehalm im Online Archiv ORKA der Universitatsbibliothek Kassel Normdaten Person GND 118625330 lobid OGND AKS LCCN n85221488 VIAF 106962211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ulrich von TurheimKURZBESCHREIBUNG deutscher Dichter des MittelaltersGEBURTSDATUM um 1195STERBEDATUM um 1250 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ulrich von Turheim amp oldid 237110033