www.wikidata.de-de.nina.az
Das Kniegelenk lateinisch Articulatio genus ist das im Knie lateinisch Genu altgriechisch gony gony befindliche grosste Gelenk der Saugetiere Der Oberschenkelknochen Femur das Schienbein Tibia und die Kniescheibe Patella bilden dabei die knochernen Gelenkkorper Vereinfachter Aufbau des rechten Kniegelenkes Ansicht von vorn schematisch Rontgenbild eines rechten Kniegelenkes Ansicht von der medialen Seite Das Kniegelenk ist ein zusammengesetztes Gelenk Es besteht aus zwei Einzelgelenken dem Kniescheibengelenk Articulatio femoropatellaris welches sich zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe befindet und dem Kniekehlgelenk Articulatio femorotibialis das zwischen Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf Caput tibiae liegt Anatomisch gesehen handelt es sich bei dem proximalen Gelenk zwischen Schienbein Tibia und Wadenbein Fibula Articulatio tibiofibularis zwar um ein eigenstandiges Gelenk das aber in der Regel uber eine Ausbuchtung der Kniegelenkkapsel Recessus subpopliteus mit dem Kniegelenk verbunden ist An der Hinterseite des Kniegelenkes liegt die Kniekehle Fossa poplitea in deren Tiefe wichtige Blutgefasse und Nerven verlaufen Zudem sind hier die Kniekehllymphknoten Lymphonodi poplitei ausgebildet Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Knocherne Strukturen und Gelenkflachen 2 1 Oberschenkelknochen 2 1 1 Besonderheiten bei vierfussigen Saugetieren 2 1 2 Besonderheiten bei Vogeln 2 2 Schienbein 2 3 Kniescheibe 2 3 1 Besonderheiten bei Hunden 3 Gelenke 3 1 Kniescheibengelenk 3 1 1 Krafte im Kniescheibengelenk 3 1 2 Besonderheiten bei vierfussigen Saugetieren 3 2 Kniekehlgelenk 4 Menisken 5 Gelenkkapsel flussigkeit und raum 5 1 Aussere Schicht 5 2 Innere Schicht 5 3 Fettkorper 5 4 Schleimbeutel 5 5 Aussackungen 6 Bander 6 1 Vordere Bandsicherung 6 2 Seitliche Bandsicherung 6 3 Hintere Bandsicherung 6 4 Zentrale Bandsicherung 6 4 1 Vorderes Kreuzband 6 4 2 Hinteres Kreuzband 7 Muskulatur 7 1 Strecker 7 2 Beuger 7 3 Beuger und Einwartsdreher 7 4 Auswartsdreher 8 Bewegungen 9 Arterien 10 Erkrankungen 10 1 Bruche und Auskugelungen 10 2 Gelenkverschleiss 10 3 Entzundung 10 3 1 Bakerzyste 10 3 2 Schleimbeutelentzundung 10 3 3 Ergusse 10 4 Gelenkmaus 10 5 Wackelknie 10 6 Hohlknie 10 7 Meniskusschaden 10 8 Banderrisse 10 8 1 Kreuzbandriss 10 8 2 Seitenbandriss 11 Untersuchungsmoglichkeiten 12 Quellen 12 1 Literatur 12 2 Weblinks 12 3 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDie gemeingerm Korperteilbezeichnung mhd knie ahd kneo geht auf idg ḡenu Knie zuruck 1 Knocherne Strukturen und Gelenkflachen BearbeitenDie Gelenkflachen der Gelenkkorper sind mit hyalinem Gelenkknorpel uberzogen der sich unter der Wirkung ubertragener Krafte verformt und damit die Kontaktflachen bereitstellt auf denen die Flachenpressdrucke das notwendige Kraftegleichgewicht herstellen Die Gelenkflachen konnen nur Druckkrafte ubertragen Da in der Regel nur Teile der Gelenkflachen als Kontakt und Tragflachen fungieren sind die tatsachlichen Pressdrucke wesentlich hoher als die aus den anatomischen Gelenkflachen geschatzten Drucke sie ubersteigen den Blutdruck um ein Vielfaches Daher sind im Gelenkknorpel auch keine Blutgefasse denn der Blutdruck konnte keinen Stoffaustausch gegen den Gewebedruck aufrechterhalten Der zwischen den beiden Knorpeloberflachen liegende Gelenkspalt ist sehr dunn lediglich einige Molekullagen Gelenkschmiere passen hier hinein Die Dimension des Gelenkspalts liegt im Mikrometerbereich und ist im Rontgenbild nicht darstellbar Was der Orthopade als Gelenkspalt bezeichnet sind die beiden strahlendurchlassigen Knorpelschichten der Gelenkkorper Der Gelenkknorpel ist von Kollagenfasern durchzogen die ihn auf dem Knochen befestigen und ihm eine gewisse Zugfestigkeit verleihen Am Gelenkspalt verlaufen sie in horizontaler Richtung die sogenannte Tangentialfaserschicht und unterstutzen das Gleiten der Gelenkkorper Oberschenkelknochen Bearbeiten nbsp Gelenkflachen des rechten Oberschenkelknochens Ansicht von unten schematisch Der Oberschenkelknochen endet kniewarts distal mit zwei recht breiten leicht nach aussen gekrummten konvexen Gelenkknorren Condylus lateralis femoris und Condylus medialis femoris die von vorne nach hinten verlaufen und zwischen denen auf der Ruckseite eine schmale Grube Fossa intercondylaris liegt Die Oberflache der Gelenkknorren Condyli ossis femoris ist spiralformig angelegt so dass der Mittelpunkt der Drehbewegung des Gelenkes unter der Bewegung eine spiralformige Bewegungsbahn beschreibt Der innere Gelenkknorren ist in waagerechter Richtung sagittal ein bis zwei Zentimeter grosser als der aussere und steht weiter vom Gelenk entfernt Die Knorpelschicht der Oberschenkelknorren ist dunner als die der Kniescheibe wobei die aussere Gleitflache von einer dickeren Knorpelschicht uberzogen ist als die innere Die Oberschenkelknorren divergieren etwas gelenkferner und nach hinten Der aussere Gelenkknorren ist vorne breiter als hinten wahrend der innere Gelenkknorren eine gleichmassige Breite besitzt In horizontalen Ebenen sind die Gelenkknorren um eine vertikale Achse nur leicht gekrummt In der vertikalen Ebene nimmt die Krummung nach hinten zu das heisst der Krummungsradius wird kleiner Der innere Gelenkknorren ist noch zusatzlich um eine vertikale Achse gekrummt Rotationskrummung 2 Auf der Gelenkflache des Oberschenkelknochens Vorderseite verlauft eine flache zwischen beiden Gelenkknorren liegende Gleitrinne fur die Kniescheibe Facies patellaris femoris bzw Trochlea ossis femoris Diese Gleitrinne unterteilt die Gelenkflachen in zwei Facetten Die aussere Facette ist etwas grosser und lauft gelenknaher und weiter vorne als die kleinere innere Im Unterschied zu dieser kann sie so vor allem wahrend der Beugung mehr Druck aufnehmen Besonderheiten bei vierfussigen Saugetieren Bearbeiten Die Oberschenkelknochen weisen bei vierfussigen Saugetieren eine Krummung nach aussen auf deren Krummungsradius nach hinten grosser wird Dadurch kommt es bei zu starker Beugung Hyperflexion zu einer starkeren Spannung der Seitenbander Kollateralbander wodurch die Bewegung gebremst wird sogenanntes Spiralgelenk Das Gelenk befindet sich immer in einer Beugestellung Die maximale Streckung geht zum Beispiel bei Hunden nicht uber einen nach hinten offenen Winkel von 150 hinaus Besonderheiten bei Vogeln Bearbeiten Der Oberschenkelknochen ist bei Vogeln kurz Er dient dazu den Ansatzpunkt des Beines uber den Schwerpunkt des Vogels zu verlagern um so ein moglichst energiesparendes Stehen und Laufen zu ermoglichen Der Schwerpunkt der meisten Vogel liegt sehr tief etwa auf der Hohe des Kniegelenkes Siehe auch Vogelskelett Schienbein Bearbeiten nbsp Gelenkflachen des rechten Schienbeines Ansicht von oben schematisch Das obere Ende des Schienbeines lauft ebenfalls in zwei leicht nach innen gekrummte Gelenkknorren Condylus lateralis tibiae und Condylus medialis tibiae aus Dazwischen befinden sich ein erhabener Knochenfirst Eminentia intercondylaris der sich in zwei kleine Hocker unterteilt Tuberculum intercondylare mediale und Tuberculum intercondylare laterale und zwei Einmuldungen Area intercondylaris anterior bei Tieren Area intercondylaris cranialis und Area intercondylaris posterior bei Tieren Area intercondylaris caudalis Die gesamte obere Flache des Schienbeins wird als Schienbeinplateau bezeichnet die die Gelenkflache des Schienbeins Facies articularis superior tibiae fur das Kniegelenk bildet Da sich der Knochenfirst uber das gesamte Schienbeinplateau erstreckt bleibt die Drehbewegung als mogliche Bewegungsrichtung des Gelenkes erhalten Kniescheibe Bearbeiten nbsp Gelenkflache der Kniescheibe mit den Ansatzstellen des Schleimbeutels Ansicht von hinten schematisch Die Kniescheibe ist dreieckig und an ihrer Vorderflache etwas nach aussen gewolbt Sie ist als Sesambein in die Ansatzsehne des vierkopfigen Oberschenkelmuskels Musculus quadriceps femoris eingelagert der sie von oben kommend einbettet Von ihrer unteren Spitze Apex patellae entspringen die Fasern des Kniescheibenbandes Ligamentum patellae Auf der Hinterseite der Kniescheibe Facies articularis patellaris befindet sich ein First der die Gelenkflachen in zwei Facetten unterteilt Ihre Knorpelschicht ist etwa sechs Millimeter dick Bei gebeugtem Knie liegt die Kniescheibe fest in der Furche kurz oberhalb des Gelenkspaltes zwischen Oberschenkelknochen und Schienbein bei gestrecktem Bein weiter oberhalb Deshalb lasst sie sich zwar bei Streckstellung und entspannter Muskulatur ein wenig nach rechts und links verschieben jedoch nicht in Beugestellung Hauptaufgabe der Kniescheibe ist die Verlangerung des Hebelarms und somit des Drehmoments des Quadrizeps da sie den Abstand seiner Kraftwirkungslinie vom Bewegungszentrum des Kniegelenks erhoht Zudem dient sie der Fuhrung der Sehne und verringert den Widerstand der Gleitbewegung der Sehne uber den Knochen Besonderheiten bei Hunden Bearbeiten Neben der Kniescheibe existieren bei Hunden noch drei weitere Sesambeine am Kniegelenk Die Fabellae befinden sich in der Ursprungssehne der beiden Kopfe des zweikopfigen Wadenmuskels Musculus gastrocnemius Die seitliche Fabella ist grosser als die mittige Beide artikulieren mit dem Oberschenkelknochen Das dritte Sesambein liegt in der Ursprungssehne des Kniekehlmuskels Musculus popliteus in der Kniekehle Gelenke BearbeitenKniescheibengelenk Bearbeiten Das Kniescheibengelenk Articulatio femoropatellaris ist das Gelenk zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe Dabei stehen sich die mit hyalinem Knorpel uberzogene Gelenkflache auf der Ruckseite der Kniescheibe Facies articularis patellae und die auf der Vorderseite des Oberschenkelknochens Facies patellaris femoris gegenuber Die Kniescheibe gleitet bei Beugung und Streckung in der fur sie vorgesehenen Rinne etwa funf bis zehn Millimeter uber den Oberschenkelknochen der Eintritt in die Rinne erfolgt bei ungefahr 30 Beugung Diese Gelenkform wird auch als Schlittengelenk Articulatio delabens bezeichnet Krafte im Kniescheibengelenk Bearbeiten Die Kraft mit der die Kniescheibe auf den Oberschenkelknochen wirkt wird als Gelenkreaktionskraft des femoropatellaren Gelenks patellofemoral joint reaction force PFJR bezeichnet Sie ist der resultierende Kraftvektor aus den Vektoren der Sehne des M quadriceps femoris sowie des Ligamentum patellae Die Grosse der PFJR ist von dem Winkel in dem sich das Kniegelenk befindet und von der Kraft die vom M quadriceps femoris ausgeubt wird abhangig 3 Mit zunehmender Beugung im Kniegelenk verschieben sich die Kontaktflachen der Gelenke proximal die gesamte Kontaktflache vergrossert sich zwischen 20 und 90 Bei etwa 90 haben die Gelenkflachen ihren grosstmoglichen Kontakt 4 Mit zunehmender Beugung nimmt der Anpressdruck zu und erreicht bei einem Winkel von 70 75 ein Maximum 5 Die PFJR kann das Mehrfache des eigenen Korpergewichts uberschreiten Beim Gehen betragt sie etwa die Halfte des Korpergewichts KG 0 2 0 4 KG 6 0 5 KG 3 beim Treppensteigen 3 3 KG und bei tiefen Kniebeugen 7 6 KG 3 Beim Laufen konnen die Gelenkreaktionskrafte zwischen 7 und 11 1 KG betragen 7 17 5 KG beim Gewichtheben 8 bis hin zu dem 24 fachen des Korpergewichts bei einem nach unten gerichteten Sprung downward jump 9 Besonderheiten bei vierfussigen Saugetieren Bearbeiten nbsp Kniegelenk eines HundesDas Kniescheibenband ist bei Pferden und Rindern dreigeteilt Man unterscheidet ein zur Mitte hin zeigendes mediales ein seitliches laterales und ein mittleres intermediares Kniescheibenband Ligamentum patellae mediale Ligamentum patellae laterale und Ligamentum patellae intermedium Nur das mittlere setzt an der Schienbeinbeule an die beiden anderen jeweils seitlich davon Zur seitlichen Befestigung der Kniescheibe sind zwei Haltebander Ligamentum femuropatellare mediale und Ligamentum femuropatellare laterale zwischen ihren Seitenrandern und dem Oberschenkelknochen ausgebildet Bei Raubtieren Hunde Katzen sind diese nur sehr unscheinbar Bei Pferden weist das Kniescheibengelenk eine weitere Besonderheit auf Der zur Mitte zeigende Knorren besitzt am gelenknahen Ende eine deutliche Erhohung die so genannte Nase Tuberculum trochleae ossis femoris Auf diesem Wulst kann die Kniescheibe mit der Schlaufe zwischen innerem und mittleren Kniescheibenband eingehakt werden Das Knie ist damit passiv in Streckstellung weitgehend ohne Einsatz von Muskelkraft fixiert was ein beinahe ermudungsfreies Stehen ermoglicht Dabei wird ein Bein auf diese Art und Weise fixiert wahrend das andere entspannt auf der Hufspitze ruht Schildern Nach einer Weile wird dann das ausgeruhte Bein fixiert und das zuvor eingerastete Bein komplett entlastet Durch Zug des M quadriceps femoris und Seitwartszug des Musculus biceps femoris wird die Kniescheibe aus dieser Ruhestellung gelost womit die vollstandige Beweglichkeit des Gelenks wiederhergestellt ist Kniekehlgelenk Bearbeiten Das Kniekehlgelenk Articulatio femorotibialis ist das eigentliche fur die Beugung des Knies zustandige Gelenk Es ist eine Mischung aus einem Rad und einem Scharniergelenk die man als Drehscharnier Drehwinkel Trochoginglymus oder bikondylares Gelenk bezeichnet ermoglicht somit die Beugung und Streckung sowie im 90 gebeugten Knie eine leichte Ein und Auswartsdrehung und befindet sich zwischen den nach aussen gekrummten Oberschenkelknorren und dem Schienbeinplateau Es muss grossen Belastungen standhalten gleichzeitig aber ausreichende Beweglichkeit ermoglichen Menisken Bearbeiten nbsp Rechtes Schienbein mit den Menisken Ansicht von oben schematisch Da die miteinander in Verbindung stehenden artikulierenden Gelenkflachen nicht genau aufeinander passen wird diese Ungleichheit Inkongruenz durch halbmondformige Faserknorpelscheiben die Menisken ausgeglichen die den Drehbewegungen folgen konnen Eine weitere Aufgabe der Menisken besteht in der Vergrosserung der Kontaktflache zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen Man unterscheidet einen Innenmeniskus Meniscus medialis der C formig grosser und etwas unbeweglicher da mit dem Innenband verwachsen ist und einen Aussenmeniskus Meniscus lateralis der kreisformig kleiner und beweglicher ist da er mit keinem Seitenband verwachsen ist Die Menisken sind im Querschnitt keilformig Die hohe Kante liegt aussen die niedrige innen Da die Oberschenkelknorren genau in der Mitte direkt auf dem Schienbeinplateau und peripher auf den Menisken aufliegen tragen diese einen wesentlichen Teil der Last Beim Bewegen des Kniegelenks werden die Menisken von den Oberschenkelkondylen auch Oberschenkelknorren abgeleitet von Baumstumpf oder Holzklotz siehe auch Oberschenkelknochen vor sich her geschoben Bei Beugung rollen und gleiten die beiden Kondylen zuruck und drangen die Menisken nach hinten bei Streckung gelangen sie wieder nach vorne Bei Auswartsdrehung des Unterschenkels wird der Aussenmeniskus auf dem Schienbein nach vorne geschoben der Innenmeniskus zuruckgezogen bei der Einwartsdrehung ist es umgekehrt Die Menisken konnen vorne durch ein kurzes kraftiges Band Ligamentum transversum genus verbunden sein das aber variabel ist und keine Verbindung zum Schienbeinplateau hat Als eigentliche Verankerung der Menisken strahlen die Fasern der Vorder und Hinterhorner in das Schienbeinplateau ein und begrunden damit die betrachtliche Zugfestigkeit Zusatzlich konnen variabel angelegte Bander Ligamenta meniscofemoralia den lateralen Meniskus mit dem inneren Oberschenkelknorren verbinden 10 Der Innenmeniskus ist im Gelenkspalt zur Mitte hin am Kniescheibenband tastbar Bei Innenmeniskusschaden ist hier ein Druckschmerz auslosbar Diagnostisch hilfreich sind des Weiteren folgende Untersuchungsverfahren sogenannte Meniskuszeichen Steinmann I Steinmann I Zeichen Bei gebeugtem Unterschenkel wird das Knie gedreht Schmerzen bei einer Innenrotation deuten auf eine Verletzung des ausseren bei einer Aussenrotation auf eine Verletzung des inneren Meniskus hin Steinmann II Steinmann II Zeichen Bei Beugung des Kniegelenks wandert der Druckschmerz von vorne nach hinten da bei Beugung die Menisken nach hinten wandern Apley Grinding Test Rotation bei gebeugtem Kniegelenk in Bauchlage Schmerzen analog zum Steinmann I Zeichen Bohler Zeichen Schmerzen bei Abduktion oder Adduktion Valgus und Varusstress im Kniegelenk Payr Zeichen Druck auf die Innenseite im Schneidersitz Dabei auftretende Schmerzen weisen auf eine Innenmeniskuslasion hin Gelenkkapsel flussigkeit und raum Bearbeiten nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat Menisken und Gelenkkapsel blau Ansicht von der ausseren Seite nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat Menisken und Gelenkkapsel blau Ansicht von hinten Umhullt wird das Kniegelenk von einer weiten Kniegelenkkapsel Capsula articularis genu Diese ist bei voller Streckung stark angespannt und stabilisiert Mit zunehmender Beugung erschlafft sie Aussere Schicht Bearbeiten Die aussere Schicht der Gelenkkapsel Membrana fibrosa capsulae ist lediglich auf der Hinterseite des Gelenkes sehr stabil wo sie am gelenknahen Rand der Oberschenkelknochen ansetzt und zur Grube zwischen den Knochen zieht Dort inseriert sie in der vorderen Einmuldung des Schienbeinplateaus Der von den beiden Schichten eingefasste Gelenkraum hat im Horizontalschnitt eine hufeisenformige Gestalt Seitlich weist die aussere Schicht eine Pforte auf die als Durchtrittsstelle fur den Kniekehlenmuskel Musculus popliteus dient Gelenkfern setzt die Kapsel an den Randern der Schienbeinknochen an und ist dort fest mit den Menisken verwachsen Vorn ist die Gelenkhohle durch die Kniescheibe und das Kniescheibenband begrenzt mit dem sie ebenfalls verwachsen ist Eine wichtige Aufgabe der ausseren Schicht besteht in der sensiblen Versorgung des Knies In ihr eingebettete Rezeptoren geben wichtige Informationen uber Stellung und Veranderung des Zuges und ermoglichen so eine Kooperation mit den Muskeln der gesamten unteren Extremitat Innere Schicht Bearbeiten Die innere Schicht der Gelenkkapsel wird als Gelenkinnenhaut Membrana synovialis capsulae bezeichnet Sie liegt der Vorderflache des Oberschenkelknochens auf folgt auf der Hinterseite der Knochengrenze und zieht dort uber die Grube zwischen den Oberschenkelknorren Die Innenhaut bildet die fur die Ernahrung des Knorpels wichtige Gelenkflussigkeit Synovia Bewegungen des Kniegelenks durchmischen die Gelenkflussigkeit und verbessern dadurch die Aufnahme von Nahrstoffen durch die Knorpelzellen Chondrozyten Die richtige Menge und Zusammensetzung der Gelenkflussigkeit ist ausserdem fur die Schmierung des Kniegelenkes von entscheidender Bedeutung Durch sie wird die Reibung der korrespondierenden Knorpelflachen bei der Roll Gleit Bewegung minimiert Fettkorper Bearbeiten Das Kniegelenk besitzt einen Fettkorper Corpus adiposum infrapatellaris auch Hoffascher Fettkorper genannt der sich vor dem Gelenk zwischen beiden Schichten der Gelenkkapsel befindet Bei Beugung wird dieser von dem unter Spannung gesetzten Band unter der Kniescheibe zusammengedruckt komprimiert und wolbt sich hauptsachlich zur Seite heraus Die Fortsetzungen des Fettkorpers entlang den Seiten der Kniescheibe und des Bandes unter der Kniescheibe werden als Fettfalten Plicae alares 11 bezeichnet Sie lassen sich in zwei Zuge unterteilen Plica synovialis infrapatellaris das ursprunglich das Gelenk in zwei Kammern teilte Plica alaris das zu den Seitenrandern der Kniescheibe ziehtSiehe auch Plica mediopatellaris Schleimbeutel Bearbeiten nbsp Links Umschlagfalten der Kapsel joint capsule Gelenkkapsel Um Schaden an den uber das Gelenk ziehenden Sehnen vorzubeugen besitzt das Kniegelenk an besonderen Reibungspunkten oberhalb vor und unterhalb des Kniegelenkes Schleimbeutel Bursae von denen einige eine Verbindung zum Gelenkraum besitzen Bursa oder Recessus suprapatellaris 12 und Bursa infrapatellaris Die Bursa infrapatellaris schiebt sich zwischen Kniescheibenband und Schienbein Ein Schleimbeutel befindet sich hinten in der Gelenkhohle unter der Ansatzsehne des halbhautigen Muskels Musculus semimembranosus Bursa musculi semimembranosi Zwei weitere liegen unter den Ursprungssehnen des zweikopfigen Wadenmuskels Musculus gastrocnemius Bursa subtendinea musculi gastrocnemii lateralis und Bursa subtendinea musculi gastrocnemii medialis Zwei Schleimbeutel besitzen keine Verbindung zum Gelenkraum und sind somit in sich abgeschlossen Der eine liegt unter der Haut vor der Kniescheibe Bursa subcutanea prepatellaris der andere liegt zwischen dem Kniescheibenband und der ausseren Schicht der Gelenkkapsel Bursa infrapatellaris profunda Aussackungen Bearbeiten Vor der Kniescheibe suprapatellar bildet die Gelenkkapsel an der Vorderseite des Oberschenkelknochens eine Aussackung Bursa oder Recessus suprapatellaris die sich bei Beugung glattet bzw entfaltet und so eine Bewegung der Kniescheibe von bis zu sieben Zentimetern ermoglicht An den Seiten der Kniescheibe befinden sich zusatzlich Umschlagfalten der Kapsel Recessus parapatellaris An der hinteren Seite des Gelenkes unter der Ursprungssehne des Kniekehlenmuskels befindet sich der Recessus subpopliteus Bander BearbeitenDa das Knie durch seine knocherne Konstruktion sehr instabil ist wird es durch zahlreiche Bander gesichert Sie verstarken damit die Gelenkkapsel in deren aussere Schicht sie in der Regel eingebaut sind Die Bander des Knies werden nach ihrer Lage in vordere ventrale seitliche kollaterale hintere dorsale und zentrale Bander eingeteilt nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat und Muskulatur Ansicht von vorn seitlich schematisch nbsp Linkes Kniegelenk mit Bandapparat und Menisken Ansicht von hinten schematisch Vordere Bandsicherung Bearbeiten nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat und Muskulatur Ansicht von vorn schematisch Das funf bis sechs Millimeter dicke Kniescheibenband Ligamentum patellae Patellasehne ist Teil der Gelenkkapsel und zieht als Fortsetzung der Quadrizepssehne vom unteren Rand der Kniescheibe bis zur vorderen Aufrauung des Schienbeines der Schienbeinbeule Tuberositas tibiae 13 wo es grossflachig ansetzt Mittig und seitlich zur Kniescheibe und zum Kniescheibenband verlauft ein weiteres Band Retinaculum patellae Dieses teilt sich in einen mittleren Anteil Retinaculum patellae mediale der aus dem zur Mitte gerichteten breiten Oberschenkelmuskel Musculus vastus medialis entsteht und einen seitlichen Anteil Retinaculum patellae laterale der sich aus dem seitlichen breiten Oberschenkelmuskel Musculus vastus lateralis bildet Sie sind Teil der ausseren Schicht der Gelenkkapsel Bei Pferden sind drei Kniescheibenbander Ligamentum patellae laterale intermedium und mediale ausgebildet Diese Konstruktion erlaubt die passive Fixation des Kniegelenks beim Schildern Seitliche Bandsicherung Bearbeiten Das Knie hat zwei Seitenbander ein inneres Ligamentum collaterale tibiale und ein ausseres Ligamentum collaterale fibulare In Streckstellung sind beide Seitenbander auch Kollateralbander genannt gespannt und verhindern somit die Drehbewegung in Beugestellung verkleinert sich der Krummungsradius Ursprung und Ansatz nahern sich einander an und die Bander sind infolgedessen entspannt Beide Seitenbander stabilisieren das Kniegelenk in seitlicher Richtung Frontalebene damit ein Wegknicken in eine O Bein Stellung Genu varum oder X Bein Stellung Genu valgum verhindert wird Das Innenband Ligamentum collaterale tibiale bzw mediale ist ein dreieckiges flaches Band das breitflachig vom Aufsatz des inneren Oberschenkelknochens Epicondylus medialis femoris zur Innenseite des Schienbeines Facies medialis tibiae verlauft Es ist in die aussere Schicht der Gelenkkapsel eingebaut und mit dem Innenmeniskus verwachsen Es existieren drei verschiedene Fasergruppen Die vorderen langen Fasern ziehen vom Aufsatz des inneren Oberschenkelknochens zur Innenseite des Schienbeines Die hinteren oberen kurzen Fasern strahlen in den Innenmeniskus ein Die hinteren unteren langen Fasern gelangen vom Innenmeniskus zum Schienbein Bei einem Riss des Innenbandes kann der Unterschenkel zur Seite bewegt werden Aufklappphanomen Das Aussenband Ligamentum collaterale fibulare bzw laterale ist ein kraftiges Band das in seinem dorsalen Abschnitt zylinderformig vom Aufsatz des seitlichen Oberschenkelknochens Epicondylus lateralis femoris zum Wadenbeinkopf Caput fibulae zieht Es hat keine feste Verbindung zur Gelenkkapsel und den Menisken Das 2013 beschriebene anterolaterale Ligament zieht vom gleichen Ursprung wie das Aussenband zum anterolateralen Schienbein und ist dort mittig zwischen Wadenbeinkopfchen und Tuberositas tibiae verwachsen Zudem ist es fest mit dem Aussenmeniskus verbunden 14 Hintere Bandsicherung Bearbeiten nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat Ansicht von hinten schematisch Auf der hinteren Seite des Kniegelenks finden sich zwei Bander Das schrage Kniekehlenband Ligamentum popliteum obliquum entspringt an der Ansatzstelle des halbhautigen Muskels Musculus semimembranosus am inneren Schienbeinknorren und verstarkt die hintere Seite der Gelenkkapsel mit der sie verschmilzt Das bogenformige Kniekehlenband Ligamentum popliteum arcuatum hingegen zieht vom hinteren Wadenbeinkopf uber den Ansatz des Kniekehlenmuskels hinweg und zieht ebenfalls als Verstarker der Kapsel mittig nach oben Zentrale Bandsicherung Bearbeiten Die Kreuzbander Ligamenta cruciata ziehen von der Grube zwischen den Oberschenkelknorren zum Schienbein Von der Seite und von vorn betrachtet uberkreuzen sie sich dabei in ihrem Verlauf Indem die Kreuzbander ein verschobenes Abgleiten der Gelenkflachen nach vorn oder hinten Translation verhindern stabilisieren sie das Knie Zusatzlich hemmen sie die Drehbewegung vor allem die Einwartsdrehung bei der sie sich umeinander wickeln und das vordere Kreuzband sich spannt Bei der Auswartsdrehung wickeln sie sich auseinander wodurch das Knie bei maximaler Streckung immer ein wenig nach aussen gedreht wird Schlussrotation Die klassische Verletzung des vorderen Kreuzbandes tritt daher z B beim Skifahren bei gebeugtem Knie und Einwartsdrehung unter Gewalteinwirkung auf Eine Besonderheit ergibt sich durch die Lage der Kreuzbander zur Gelenkkapsel Sie liegen zwar innerhalb der ausseren Schicht der Gelenkkapsel intrakapsular jedoch ausserhalb der Innenhaut Diese spart die Kreuzbander nach hinten offen scharf U formig aus Somit liegen sie ausserhalb der eigentlichen Gelenkhohle extraartikular Diese Tatsache lasst sich entwicklungsgeschichtlich dadurch erklaren dass die Kreuzbander wahrend der Evolution von hinten eingewandert sind und dabei die Kapsel Innenhaut mit nach vorne geschoben haben Bei isolierter Verletzung eines der beiden Kreuzbander tritt das Schubladenphanomen auf Bei einem kompletten Riss Ruptur des vorderen Kreuzbandes lasst sich das Schienbein gegenuber dem Oberschenkelknochen weiter nach vorne verschieben als das unverletzte Knie bei einem Riss des hinteren Kreuzbandes entsprechend nach hinten nbsp Rechtes Kniegelenk mit Bandapparat und Menisken Ansicht von vorn schematisch Vorderes Kreuzband Bearbeiten Das vordere Kreuzband Ligamentum cruciatum anterius bei Tieren Ligamentum cruciatum craniale zieht von der vorderen Einmuldung zwischen den Schienbeinknorren zur Seite und etwas nach hinten um an der Innenseite des seitlichen Oberschenkelknorrens anzusetzen Dabei teilt es sich in ein vorne mittiges und in ein hinten seitliches Bundel auf Durch die weite Facherung der Ursprungsflache dieser Bundel ist sowohl bei Beugung als auch bei Streckung ein Teil des vorderen Kreuzbandes gespannt Dadurch verhindert es bei ausgestrecktem Bein eine Uberstreckung Hyperextension wahrend es bei Beugung dem Vorschub des Schienbeines entgegenwirkt vordere Schublade Hinteres Kreuzband Bearbeiten Das hintere Kreuzband Ligamentum cruciatum posterius bei Tieren Ligamentum cruciatum caudale ist kraftiger und hat seinen Ursprung in der hinteren Einmuldung des Schienbeinplateaus und zieht nach vorne mittig um an der seitlichen Vorderflache des inneren Oberschenkelknorrens anzusetzen Es spannt sich bei Beugung und verhindert damit ein nach hinten gerichtetes Weggleiten des Schienbeines hintere Schublade Bei ausgestrecktem Bein unterstutzt das hintere Kreuzband das vordere beim Vorbeugen einer Uberstreckung Seine Hauptaufgabe ist jedoch die Stabilisierung des Knies bei Beugung und unter Last Muskulatur Bearbeiten nbsp Die BeugerDer Bandapparat wird von der umgebenden Muskulatur unterstutzt Nur durch Kooperation und wechselnde Einstellungen von Bandapparat und Muskulatur kann eine prazise Ausfuhrung von Bewegungen insbesondere in Beugestellung erfolgen Strecker Bearbeiten Der Oberschenkelknochen wird vorne von einem grossen vierkopfigen Streckmuskel Musculus quadriceps femoris umfasst Die drei breiten Muskeln Musculus vastus medialis Musculus vastus lateralis und Musculus vastus intermedius sowie der gerade Muskel Musculus rectus femoris bilden diese vier Kopfe Sie strecken das Knie indem sie an der Schienbeinbeule ansetzen Zwischen diesen Muskeln und ihrem gemeinsamen Ansatz der als Kniescheibenband auslauft ist die Kniescheibe eingebettet Der Streckmuskel Extensor setzt also zunachst an der Kniescheibe an Von dort wird die Kraft uber das Kniescheibenband auf den Unterschenkel ubertragen Bei Vogeln ist der Musculus iliotibialis cranialis der einzige Streckmuskel des Kniegelenkes Beuger Bearbeiten Beuger Flexor des Kniegelenks ist innen der langste Muskel des Korpers der so genannte Schneidermuskel Musculus sartorius Er bildet mit zwei weiteren Muskeln dem schlanken Oberschenkelmuskel Musculus gracilis und dem Halbsehnenmuskel Musculus semitendinosus einen gemeinsamen Ansatz weiter innen am Schienbein den so genannten Gansefuss Pes anserinus superficialis Weitere Beuger des Kniegelenks sind der zweikopfige Oberschenkelmuskel Musculus biceps femoris und der zweikopfige Wadenmuskel Musculus gastrocnemius der Teil des dreikopfigen Unterschenkelmuskels Musculus triceps surae ist Bei Vogeln ubernehmen der Musculus iliofibularis Musculus ischiofemoralis Musculus iliotibialis lateralis die Musculi femorotibiales der Musculus ambiens der Musculus flexor cruris medialis und der Musculus flexor cruris lateralis die Beugung des Kniegelenkes Beuger und Einwartsdreher Bearbeiten Der Halbsehnenmuskel Musculus semitendinosus der halbhautige Muskel Musculus semimembranosus der schlanke Oberschenkelmuskel Musculus gracilis und der Kniekehlenmuskel Musculus popliteus wirken ebenfalls als Beuger sind jedoch zusatzlich fur die Einwartsdrehung zustandig Innenrotator Auswartsdreher Bearbeiten Die Auswartsdrehung Aussenrotation ubernimmt der Musculus biceps femoris Bewegungen BearbeitenDas Kniegelenk gestattet beim Menschen wegen der es umgebenden Gelenkkapsel und der innerhalb und ausserhalb derselben liegenden Bander nur die Beugung Flexion und Streckung Extension bis zu etwa 150 Aufgrund der fehlenden Paarschlussigkeit der Gelenkkorper existiert kein lokales Bewegungszentrum wie z B im Huftgelenk vielmehr kommt es bei Beugung und Streckung zu einer Kombination aus Roll und Gleitbewegung der Gelenkkorper das Rollgleitlager genannt wird Bei maximaler Streckung kommt es daruber hinaus bei intaktem Bandapparat zu einer Nebenbewegung der so genannten Schlussrotation bei der das Schienbein um einige Grade nach aussen dreht Das Kniegelenk ist ein sogenanntes Dreh Scharniergelenk Trochoginglymus Es besitzt funf Freiheitsgrade Unterschieden werden drei Verschiebungs und zwei Drehbewegungsfreiheitsgrade Unter den Verschiebungsfreiheitsgraden werden die Verschiebung nach vorne hinten anterio posterior und zur Mitte seitlich medio lateral sowie Druck Kompression und Zug Traktion verstanden Als Drehbewegungsfreiheitsgrade werden die Beugung und Streckung sowie Ein und Auswartsdrehung Rotation definiert Die Drehbewegungen sind allerdings nur in gebeugtem Zustand moglich Beugung bis ca 120 150 Streckung bis ca 5 10 Einwartsdrehung um 10 bei 90 Beugung Auswartsdrehung um 30 40 bei 90 Beugung Beim Haushund steht das Kniegelenk in Ruheposition etwa in einem Winkel von 130 bis 140 Der gesamte Bewegungsumfang bei Beugung und Streckung betragt zwischen 90 und 130 und kann bei passiver Bewegung sogar noch uberschritten werden Im normalen Gang bewegt sich das Knie aber nur zwischen 110 in Beuge und 150 in Streckstellung der Bewegungsumfang betragt also nur etwa 40 Innen und Aussenrotation sind in der Streckstellung nur in sehr geringem Masse 5 10 moglich in Beugehaltung ist das Knie etwa 10 20 nach aussen und 20 45 nach innen rotierbar 15 Arterien Bearbeiten nbsp Arterielle Versorgung des Kniegelenkes Ansicht von vorn schematisch Die arterielle Versorgung des Kniegelenkes erfolgt durch eine Vielzahl verschiedener Arterien die untereinander anastomosieren und so ein dichtes Kollateralnetzwerk Rete articulare genus ausbilden Zu ihnen zahlen Arteria descendens genus Arteria genus media Arteria superior lateralis genus Arteria superior medialis genus Arteria inferior lateralis genus Arteria inferior medialis genusErkrankungen BearbeitenKnieschmerzen synonym Gonalgie ICD 10 GM Code M25 56 Gelenkschmerz Unterschenkel Kniegelenk 16 sind Schmerzen im Kniegelenkbereich und beruhen im Regelfall auf funktionellen oder morphologischen Veranderungen zum Beispiel Gelenkverschleiss Entzundungen oder Verletzungen siehe dazu die folgenden Abschnitte 17 Bruche und Auskugelungen Bearbeiten nbsp Schienbeinbruch mit einem Verriegelungsmarknagel versorgt Osteosynthese Nach Verrenkungen Luxationen wird das Kniegelenk selten wieder vollig gebrauchsfahig da bei dieser Verletzung eine Vielzahl von Bandstrukturen zerreisst Das Herausspringen der Kniescheibe wird als Patellaluxation bezeichnet Eine Sonderform ist die angeborene Knieluxation Die kniegelenkbildenden Knochenteile konnen brechen Solche Bruche Frakturen mussen chirurgisch mittels Osteosynthese behandelt werden Dabei werden die Knochenteile mit Stahl oder Titanplatten und sogenannten Stellschrauben oder Marknageln fixiert Plattenosteosynthese Haufig ist auch eine Wiederaufrichtung der unfallbedingt eingesunkenen Gelenkflache und eine Unterfutterung mit korpereigenem Knochenmaterial oder keramischem Material erforderlich Reine Spaltbruche konnen auch lediglich mit Schrauben fixiert werden Beschadigungen der Kniescheibe Kniescheibenbruche Patellafrakturen kommen sehr selten vor Sie sind meist Folge eines direkten Sturzes auf die Kniescheibe Dabei zerbricht die Kniescheibe in mehrere Teile Es konnen Langs Quer oder Mischbruche entstehen Einfache Bruche heilen bei zweckmassiger Behandlung ohne bleibende Schaden Komplexe Trummerbruche hinterlassen meist eine Funktionseinschrankung Ein Querbruch muss immer operativ versorgt werden da ansonsten die gewaltigen Krafte des Quadrizeps zu Pseudarthrosen mit all ihren Komplikationen z B Gelenkstufen fuhren Gelenkverschleiss Bearbeiten Eine sehr haufige Erkrankung des Kniegelenkes ist der Gelenkverschleiss Arthrose Am Knie nennt man ihn Gonarthrose Er kann als Folge von Verletzungen Fehlstellungen und Uberlastungen in zunehmendem Alter aber auch ohne erkennbare Ursache auftreten Besonders haufig sind die Gonarthrosen als Folge von Fehlstellungen O Beine oder X Beine Gonarthrose wird mittels Rontgenaufnahmen diagnostiziert und ebenfalls meist in Form einer arthroskopischen Operation behandelt Entzundung Bearbeiten Akute Entzundungen des Kniegelenks Arthritis konnen Folge einer Uberlastung sein und werden dann in erster Linie durch Schonung behandelt Der Gelenkverschleiss des Kniegelenkes kann entzundlich aktiviert sein Im Rahmen rheumatischer Erkrankungen kann es zur entzundlichen Beteiligung des Kniegelenkes kommen Infektionen des Gelenkes sind selten aber sehr gefahrlich und bedurfen der sofortigen Behandlung mit einer systematischen Antibiose und einer so genannten Saug Spul Drainage mit hochwirksamen Antibiotika Bakerzyste Bearbeiten Bei der Baker Zyste oder auch Poplitealzyste handelt es sich um eine Ausbuchtung des Kniegelenkes nach hinten in die Kniekehle Diese entsteht im Rahmen chronischer Entzundungsvorgange aufgrund der vermehrten Produktion von Gelenkflussigkeit durch eine Ausstulpung der hinteren Kniegelenkskapsel Durch Umfangzunahme kann es zu Beschwerden Schmerzen und Bewegungseinschrankung in der Kniekehle kommen Schleimbeutelentzundung Bearbeiten Die Kniegelenksschleimbeutel insbesondere der vor der Kniescheibe liegende Schleimbeutel sind leicht verletzbar z B bei Schurf oder Risswunden und da sie haufig miteinander kommunizieren breiten sich Infektionen leicht uber das Knie aus Standige kleine Verletzungen Mikrotraumatisierungen konnen eine chronische Entzundung Bursitis praepatellaris verursachen die meist nur uber die Entfernung der Schleimbeutel zu beseitigen ist Ergusse Bearbeiten Ergusse des Kniegelenkes die sich auf den hinter der Kniescheibe liegenden Schleimbeutel ausbreiten verursachen eine Schwellung oberhalb der Kniescheibe Dabei wird diese aus ihrer Fuhrungsrinne gehoben und kann beim Tasten zur Seite bewegt werden Durch Fingerdruck lasst sie sich wieder mit den Oberschenkelknorren in Kontakt bringen schnellt jedoch beim Nachlassen des Druckes wieder zuruck tanzende Patella Gelenkmaus Bearbeiten Bei der Gelenkmaus Osteochondrosis dissecans handelt es sich um eine Knorpelschadigung die an der Knorpel Knochen Grenze auftritt Im Extremfall kann sich ein Stuck des Knorpels mit anheftenden Knochenanteilen vom Knochen vollstandig losen und durch das Gelenk wandern Hauptsachlich kommen Gelenkmause bei jugendlichen Sportlern vor da sie ihre Gelenke viel belasten wobei die genaue Ursache nicht bekannt ist Daher ist auch eine Diagnose oft schwierig Wackelknie Bearbeiten Das Wackelknie oder auch Knie Schlottergelenk Genu laxum ist ein angeborenes oder erworbenes Phanomen einer Gelenkinstabilitat welches zum Beispiel bei Bindegewebsschwache oder nach Unfallen Entzundungen oder Muskellahmungen mit Storungen der Gewebetrophik entsteht Es ist durch eine seitliche Instabilitat des Knies gekennzeichnet die durch uberdehnte Seitenbander bedingt ist Die Uberdehnung der Bander kann unter anderem die Folge von versteiften Huftgelenken sein weil sich die Drehbewegungen des Beckens beim Gehen auf die Kniegelenke ubertragen Hohlknie Bearbeiten Das Hohlknie Genu recurvatum selten auch Sabelbein genannt kommt sehr selten vor Die Ursache liegt haufig in einer Quadrizeps Lahmung haufige Folge der Kinderlahmung Der Quadrizeps ist fur die Streckung des Beines zustandig und sichert das Kniegelenk gegen ein Einknicken Bei einer Lahmung kann das Kniegelenk nicht mehr gestreckt werden Die Erkrankten versuchen dies durch eine Vorneigung des Oberkorpers zu kompensieren Dies kann durch eine Anspannung von Gesassmuskulatur vor allem des grossen Gesassmuskels Musculus gluteus maximus und Wadenmuskulatur vor allem des zweikopfigen Wadenmuskels erfolgen Die Folge sind uberdehnte Kniegelenksbander und eine Uberdehnung der ruckwartigen Kniegelenkskapsel Wahrend der Vorneigung entsteht im Bein ein Biegemoment das das Kniegelenk nach hinten druckt kann man leicht im Selbstversuch im Stand testen und spuren Es befindet sich in einer uberstreckten Haltung Hyperextension Meniskusschaden Bearbeiten nbsp Innenmeniskushinterhornriss schrag von der Basis hinten oben nach unten vorn zum Knorpelbelag des Schienbeines verlaufendMeniskusschaden sind relativ haufig Sie entstehen meistens durch Uberbelastung konnen aber auch unfallbedingt oder angeboren sein Scheibenmeniskus 18 Durch Uberbelastung und Unfalle kann der Meniskus gequetscht werden oder reissen Klassische Bewegungsmuster die mit der Gefahr eines Meniskusrisses einhergehen sind z B schnelle Streckungen des Kniegelenks Rotation des gebeugten Kniegelenks unter Last z B im Fussballsport typisch Aussteigen aus einem Fahrzeug wenn auf dem ausseren gebeugten Standbein der restliche Korper drehend nachgezogen wird Die mechanische Deutung dieser Verletzungsmechanismen geht davon aus dass infolge erhohter Reibung zwischen den Gelenkflachen der Meniskus nicht mehr vor den rollenden Gelenkkorpern ausweichen kann sondern erfasst und damit abgerissen wird Ist der Meniskus beim Meniskusriss nur leicht betroffen zum Beispiel beim Horizontalriss Einriss im Langsverlauf wobei sich eine Ober und Unterlippe ausbildet so kann er konservativ also ohne Operation behandelt werden Erst wenn ein massiver Riss zum Beispiel ein so genannter Korbhenkel langs verlaufender Meniskusriss mit Verschiebung abgerissener Meniskusteile in das Gelenk hinein Querriss vom freien Rand bis zur Basis oder Lappenriss im Hinter oder Vorderhorn Eine Kombination aus Langs und Querriss oder ein Abriss der Meniskusbasis vorliegt wird in der Regel die Entfernung des abgerissenen Anteils des Meniskus notwendig Dies geschieht durch eine arthroskopische Operation Der abgerissene Teil wirkt sich ansonsten im Gelenk wie ein Fremdkorper aus der auch den Knorpel in besonderer Weise schadigt und damit zu fruhzeitiger Arthrose fuhrt Risse im Bereich der Kapselgrenze konnen gegebenenfalls durch die Meniskoplexie Refixierung der Meniskusbasis an der Kapsel mittels Antackern oder Naht behandelt werden Da der Faserknorpel allerdings nur schwach durchblutet ist und aus diesem Grund auch nur uber wenige Stoffwechselreserven verfugt konnen Schaden am Meniskus nur selten ausheilen Die Heilungschancen sind dabei umso hoher je naher sich der Riss an der kapselnahen Basis des Meniskus befindet da hier die Blutversorgung am besten ist Banderrisse Bearbeiten Kreuzbandriss Bearbeiten Hauptartikel Kreuzbandriss Kreuzbandrisse kommen recht haufig vor Sie entstehen durch die so genannte Flexions Valgus Aussenrotations Stellung Das heisst dass das Knie unfreiwillig gebeugt in die X Bein Stellung und nach aussen gedreht wird wobei der Unterschenkel festgestellt ist Typischerweise entstehen solche Verletzungen beim Skifahren Handball oder Fussballspielen Durch das Zerreissen der Bandstrukturen kommt es gleichzeitig zu Gefassrissen die eine Blutung in das Kniegelenk Hamarthros verursachen Kreuzbandrisse werden im Schnelltest mittels des vorderen oder hinteren Schubladentests erkannt d h bei gebeugtem Kniegelenk lasst sich das Schienbein gegen den Oberschenkelknochen verschieben und zwar nach vorne Riss des vorderen Kreuzbands vorderes Schubladenphanomen oder nach hinten Riss des hinteren Kreuzbands hinteres Schubladenphanomen Danach werden die Kreuzbandrisse meist mittels Kernspintomographie diagnostiziert Behandelt wird ein Kreuzbandriss meistens indem ein Stuck eines anderen Bandes oder einer Muskelsehne entnommen wird um daraus eine Kreuzbandplastik herzustellen Seitenbandriss Bearbeiten Innen oder Aussenbandrisse am Kniegelenk sind haufig Begleitverletzungen zu Kreuzbandrissen bis hin zu komplexen Bandlasionen im Rahmen einer Knieluxation Die Operationsindikation ergibt sich aus der Pathologie der fuhrenden Lasion Kreuzband und der mechanischen Auswirkung der Begleitlasion auf die Prognose der Gesamtverletzung Hier gilt dass bei alteren Kreuzbandrissen eine alleinige Bandplastik des VKB ohne Verstarkung der peripheren Strukturen auf Dauer erfolglos ist Bei MR geklarter isolierter Innenbandlasion genugt eine Bewegungsschiene fur sechs Wochen mit einhergehender Physiotherapie zum Training der Beinmuskulatur Untersuchungsmoglichkeiten Bearbeiten Hauptartikel Untersuchung des Kniegelenks nbsp Magnetresonanztomographie Aufnahme eines rechten Kniegelenks Ansicht von der Mitte bewegt nbsp Magnetresonanztomographie Aufnahme eines rechten Kniegelenks Ansicht von der Mitte Beim Abtasten lassen sich bei Verdacht auf Meniskus oder Bandverletzung Schmerzen auslosen Die passive Bewegungsprufung so genannter vorderer und hinterer Schubladentest dient zum Nachweis eines Kreuzbandrisses ebenso die Uberprufung der Drehbewegungsstabilitat Pivot Shift Test Bei der aktiven Bewegungsprufung wird die Funktion des Kniegelenkes in Bewegung kontrolliert Als bildgebende Verfahren werden Rontgenaufnahmen Sonographie Arthrographie kaum mehr angewendet Magnetresonanztomographie MRT und Computertomographie CT eingesetzt Eine Arthroskopie kann zur Darstellung innerer Strukturen angewendet werden Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Adolf Faller Michael Schunke G Schunke Der Korper des Menschen Einfuhrung in Bau und Funktion Thieme Stuttgart 2004 ISBN 3 13 329714 7 Hans Frick Helmut Leonhard Dietrich Starck W Kuhne R Putz Allgemeine Anatomie Spezielle Anatomie I Extremitaten Rumpfwand Kopf Hals Taschenatlas der gesamten Anatomie Band 1 Thieme Stuttgart New York 1992 ISBN 3 13 356804 3 Werner Platzer Taschenatlas Anatomie Band 1 Bewegungsapparat Thieme Stuttgart 2005 ISBN 3 13 492008 5 Johannes W Rohen Elke Lutjen Drecoll Funktionelle Anatomie des Menschen Lehrbuch der makroskopischen Anatomie nach funktionellen Gesichtspunkten Schattauer Stuttgart 2006 ISBN 3 7945 2440 3 Christoff Zalpour Anatomie Physiologie fur die Physiotherapie Urban amp Fischer Munchen Jena 2002 ISBN 3 437 45300 9 Franz Viktor Salomon Anatomie fur die Tiermedizin Enke Stuttgart 2004 ISBN 3 8304 1007 7 S 110 147 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Kniegelenk Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Kniegelenk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Einfuhrung in die Orthopadie des KniegelenkesEinzelnachweise Bearbeiten Das Herkunftsworterbuch Der Duden in zwolf Banden Band 7 Nachdruck der 2 Auflage Dudenverlag Mannheim 1997 S 357 Siehe auch Friedrich Kluge Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 7 Auflage Trubner Strassburg 1910 S 252 W Platzer Taschenatlas der Anatomie Band I Bewegungsapparat Thieme Verlag Stuttgart 2005 S 206 a b c D T Reilly M Martens Experimental analysis of the quadriceps muscle force and patellofemoral joint reaction force for various activities In Acta Orthopaedica Scandinavia 43 1972 S 126 137 A M J Bull A A Amis Biomechanik In D Kohn Hrsg Knie Thieme Stuttgart 2005 ISBN 3 13 126231 1 K R Kaufman u a Dynamic joint forces during knee isokinetic exercise In The American Journal of Sports Medicine 19 1991 S 305 316 R D Komistek u a Mathematical model of the lower extremity joint reaction forces using Kane s method of dynamics In Journal of Biomechanics 31 1998 S 185 189 S H Scott D A Winter Internal forces at chronic running injury sites In Medicine amp Science in Sports and Exercise 22 1990 S 357 369 R F Zernicke u a Human Patellar Tendon Rupture In The Journal of Bone and Joint Surgery 59 1977 S 179 183 A J Smith Estimates of muscle and joint force at the knee and ankle during jumping activities In Journal of Human Movement Studies 1 1975 S 78 86 Chinmay Gupte u a Meniscofemoral ligaments revisited Anatomical study age correlation and clinical implications In The Bone amp Joint Journal 84 B Nr 6 2002 S 846 851 doi 10 1302 0301 620X 84B6 0840846 englisch researchgate net abgerufen am 25 Mai 2023 Bild Bild Bild Chirurgen beschreiben neues Band am Kniegelenk In Deutsches Arzteblatt 6 Dezember 2013 zuletzt eingesehen am 11 Dez 2013 Rudiger Koch Helmut Waibl Die Kollateralbander des Kniegelenks beim Hund Morphometrie und Funktion In Kleintierpraxis 44 1999 S 107 110 Knieschmerzen Gonalgie In gesundheits lexikon com Gonalgie In befunddolmetscher de Joggen Online ein eingeklemmter oder verschlissener Meniskus Memento des Originals vom 22 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www joggen online de 2010 McCann L Ingham E Jin Z Fisher J 2009 Influence of the meniscus on friction and degradation of cartilage in the natural knee joint In Osteoarthritis and cartilage 17 8 S 995 1000 DOI 10 1016 j joca 2009 02 012 nbsp Dieser Artikel wurde am 24 September 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4031289 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kniegelenk amp oldid 235521077