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Das Stift Ranshofen ist ein ehemaliges Kloster der Augustiner Chorherren CanReg in Ranshofen einem Stadtteil von Braunau am Inn in Osterreich Die ehemalige Stiftskirche ist die heutige Pfarrkirche Braunau Ranshofen Stift Ranshofen Stich von 1764Portalanlage zum Stift RanshofenEingang zur KlosteranlagePfarrkirche Stiftskirche mit Vorgangerbauten Schlossl Klostertrakte Gartenbaudenkmale im ehem KonventgartenMeierhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kloster Ranshofen 1 2 Schloss Ranshofen 2 Schloss Ranshofen heute 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenRanshofen wurde erstmals urkundlich im Jahre 788 der herzogliche Hof Rantesdorf der Agilolfinger genannt Damals regierte in Bayern noch der Agilolfinger Herzog Tassilo III wobei der Herzogshof mit der Absetzung Tassilos von den Karolingern als Reichsgut ubernommen wurde Unter Karl dem Grossen wird Ranshofen zur Kaiserpfalz erhoben Die Konige Ludwig der Deutsche und sein Sohn Karlmann weilten mehrmals an diesem Konigshof curtis regia bzw dieser Pfalz Palatium Der letzte Karolinger Kaiser Arnulf von Karnten liess hier zwischen 896 und 898 eine dem Hl Pankraz geweihte Pfalzkapelle erbauen Diese wurde dem Priester Ellimbrecht als Lehen und diesem dann als freies Eigen ubertragen Ab 900 wird hier erstmals ein Sitz einer Vereinigung von Weltpriestern genannt 1120 ist Ranshofen ein Herzogssitz der Welfen Kloster Ranshofen Bearbeiten Noch vor dem Jahre 1040 errichtete Kaiser Heinrich II die Pfarre Ranshofen liess eine eigene Pfarrkirche erbauen und Kaiser Konrad II bestatigte im Jahre 1040 diese Pfarre An der alten Pfalzkapelle zum heiligen Pankraz bildete sich eine Weltpriestergemeinschaft aus der 1125 unter dem Bayernherzog Heinrich IX ein Augustiner Chorherren Stift hervorging Die konigliche Pfalz wurde zu einem Kloster und wurde von dem Salzburger Erzbischof Konrad mit Chorherren besiedelt und vermutlich 1135 eingeweiht Das Recht der freien Probstwahl wird dem Kloster in dem grossen Schutzbrief von Papst Eugen III von 1147 zugesichert Bereits zu dieser Zeit unterstanden dem Kloster eine Reihe von Filialkirchen Braunau am Inn Geretsberg Gilgenberg Handenberg Hochburg Neukirchen an der Enknach Pfarrkirche zum Hl Michael in Ranshofen auch die Ranshofener Pfarrkirche Hl Michael ist seit 1147 bezeugt Von den Aufsichtsrechten durch das dem Passauer Bischof unterstellte Mattseer Archidiakonat konnte sich Ranshofen um 1200 herum befreien Exemtion der im Stiftsverband zusammengeschlossenen Kirchen 1212 verzichtete Bischof Manegold von Passau auch auf die Gerichtsbarkeit uber die Klosteruntertanen 1345 erhielt das Kloster von Kaiser Ludwig dem Bayern die niedere Gerichtsbarkeit verliehen Das Kloster wurde im Laufe der Geschichte immer wieder durch kriegerische Ereignisse heimgesucht bzw verwustet 1233 plunderte der Babenberger Herzog Friedrich der Streitbare bei Kampfen mit Herzog Otto II von Bayern die zu dem Kloster gehorende Filialkirche in Neukirchen an der Enknach 1242 uberfielen von der Burg Obernberg kommende Gefolgsmannen des Bischofs von Passau das Kloster und brannten mit der Pfalz auch die beiden dortigen Kirchen nieder 1266 wurde Ranshofen bei Kampfen zwischen Konig Ottokar von Bohmen und Herzog Heinrich von Niederbayern erneut niedergebrannt Unter Propst Konrad I 1276 1311 konnte der Neubau der Stiftskirche 1283 abgeschlossen und durch den Bischof von Regensburg Heinrich II von Rotteneck eingeweiht werden Wahrend des Landshuter Erbfolgekrieges 1504 05 wurden Kirche und Kloster wiederum schwer beschadigt Unter dem Propst Kaspar Turndl 1504 1529 wurde 1508 mit dem gotischen Neubau der Stiftskirche begonnen auch ein neuer Klostertrakt und ein grosser Wirtschaftshof wurden erbaut Im 16 Jahrhundert begann sich auch in Ranshofen die Reformation auszubreiten Unter dem Propst Adam Gensleuthner 1560 1587 wurde sehr rasch die Gegenreformation durchgesetzt Nach 1620 begann fur Ranshofen trotz der Bedrohung durch den Dreissigjahrigen Krieg eine glanzvolle Zeit Die Klosteranlage wurde unter Propst Philipp Vetterl 1620 1634 in barockem Stil neu errichtet dabei wurde auch der 1621 eingesturzte Kirchturm wieder aufgebaut Dieser Turm war um Einiges hoher als der heutige und durch eine Halbkuppel mit Laterne abgeschlossen Der jetzige Turm wurde nach dem Brand von 1859 in reduzierter Form erbaut Die Stiftskirche erhielt einen neuen Hochaltar das wuchtig gebanderte Seitenportal und eine neue Orgel Der Propst erhielt von Papst Urban VIII die Pontifikalien Um diese Zeit etablierten sich im Kloster mehrere Bruderschaften so die Corporis Christi Bruderschaft die Gut Tod Bruderschaft und die Rosenkranzbruderschaft Fur diese wurde die Marienkapelle umgestaltet und 1632 mit einem neuen Altar ausgestattet 1634 fand auch der bayerische Kurfurst Maximilian I mit seiner Familie Unterschlupf vor den schwedischen Truppen Anfang 1635 starb hier seine Frau Elisabeth Renata von Lothringen Propst Benno Meier 1665 1687 liess im Schloss Neukirchen eine theologische Studienanstalt errichten Aus Anlass des 800 jahrigen Bestehens der alten Pfalzkapelle wurden unter Propst Ivo Kurzbauer 1687 1715 zum Jahr 1698 Kirche und Kloster nochmals erneuert Der barocke Hochaltar ist ein Werk Sebastian Hagenauers Das Altarbild stammt von Johann Kaspar Sing und stellt die Enthauptung des Kirchenheiligen dar der Altarauszug zeigt die Hl Dreifaltigkeit 1770 wurde der Pralatentrakt durch Johann Baptist Modler mit Rokokostukkatur ausgestaltet 1805 fand noch eine pompose Festkantate aus Anlass der Sekundiz des Propstes Kierl statt Schon wenige Jahre nach der Eingliederung des Innviertels zu Osterreich 1779 wurde die damalige Ranshofener Pfarrkirche St Michael gesperrt Diese Pfarrkirche war dem Kloster vorgelagert wurde 1712 barockisiert aber 1785 profaniert und 1799 abgerissen Die Steine wurden zur Ausbesserung der riesigen Festungsanlage Braunaus verwendet Wahrend der Franzosenkriege setzte der wirtschaftliche Niedergang des Klosters ein 1811 wurde das Kloster durch die bayerische Regierung aufgelost Schloss Ranshofen Bearbeiten Nach dem Frieden von Teschen kam 1779 Ranshofen zu Osterreich Wahrend der Franzosenkriege kam mehrmals zu Plunderungen und das Stift wurde einmal von dieser und dann wieder von der anderen Seite als Spital verwendet Der letzte 1784 erwahlte Propst Johann Nepomuk Kierl galt als schwach und verschwenderisch sodass auch die Klostergemeinschaft innerlich zerfiel Nach seinem Tod 1809 kam es zu keiner Neuwahl eines Propstes 1810 kam das Innviertel wieder zu Bayern und schon ein Jahr spater wurde das Kloster Ranshofen auf Anordnung des Ministers Montgelas am 28 Oktober 1811 aufgelost und das Klostergebaude zum Schloss profaniert Die Klosterkirche wurde Pfarrkirche die Chorherren wurden Weltpriester und betreuten die fruheren angeschlossenen Pfarreien Die als wertvoll angesehenen Archivalien kamen an das Hauptstaatsarchiv nach Munchen und der grossere Teil der Bibliothek an die jetzige Bayerische Staatsbibliothek 1816 kam das Innviertel dann endgultig zu Osterreich 1812 erwarb Graf Frohberg Montjoie den Besitz 1839 kam das Schloss an den Munchener Hofrat Ludwig Bernhart Nach weiteren Besitzerwechseln erwarb 1851 Ferdinand Wertheimer das Schloss dessen Familie die grosse Anlage mit den umfangreichen Grundstucken bis 1938 besass 1939 wurde Ranshofen von den Aluminium Werken in Toging erworben 1945 kam das Schloss an die Stadtgemeinde Braunau die hier ein Gefangenen und Fluchtlingslager errichtete Schloss Ranshofen heute BearbeitenMit dem Enkel von Friedrich Wertheimer dem osterreichisch US amerikanischen Diplomaten und Journalisten Egon Ranshofen Wertheimer haben sich 2007 die 16 Braunauer Zeitgeschichte Tage beschaftigt Am 3 Mai 2008 ist der Egon Ranshofen Wertheimer Preis bereits zum zweiten Mal verliehen worden Von 27 April bis 4 November 2012 war das Stift Ranshofen neben dem Schloss Mattighofen und der Burg Burghausen einer der Schauplatze der oberosterreichisch bayerischen Landesausstellung Verbundet verfeindet verschwagert Durch die Sicherung der Forderung fur die Landesausstellung 2012 war ein konkreter Nachnutzungsvorschlag fur das Stift Ranshofen erforderlich In diesem Zusammenhang wurden Uberlegungen zur Errichtung einer Zweigstelle der Landesmusikschule Braunau angestellt Von 16 bis 18 November 2012 fand im Stift das Christkonigsfestival der Loretto Gemeinschaft statt Siehe auch BearbeitenListe der Abte von Ranshofen Liste von Klostern in OsterreichLiteratur BearbeitenAlois Brandstetter Der geborene Gartner Roman Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 2005 ISBN 3 423 24456 9 Oskar Hille Burgen und Schlosser in Oberosterreich einst und jetzt Verlag Ferdinand Berger amp Sohne Horn 1975 ISBN 3 85028 023 3 Wilfried L Lipp Das ehemalige Augustiner Chorherrenstift Ranshofen Ein Beitrag zur Kunstgeschichte In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 149 160 Rudolf Wolfgang Schmidt Das Augustiner Chorherrenstift Ranshofen In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 139 148 Rudolf Zinnhobler Zur Rechtsgeschichte des Stiftes Ranshofen und seiner Pfarreien In Land Oberosterreich Hrsg 900 Jahre Stift Reichersberg Augustiner Chorherren zwischen Passau und Salzburg Oberosterreichischer Landesverlag Linz 1984 S 161 170 Peter Gustav Krebs 800 Jahre Augustiner Chorherrenstift Ranshofen Historische Dokumentation Edition Innsalz Ranshofen 2006 ISBN 978 3 900050 95 5 Walter Neweklowsky Burgengrunder Uradelige Familien aus Oberosterreich III In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 27 Heft 3 4 Linz 1973 S 133 158 ooegeschichte at PDF Rudolf W Schmidt Ranshofen In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 4 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2005 ISBN 3 7001 3046 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stift Ranshofen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien https sacra wiki index php Stift Ranshofen48 231388888889 13 019444444444 Koordinaten 48 13 53 N 13 1 10 O Normdaten Korperschaft GND 102739115X lobid OGND AKS VIAF 271051505 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Ranshofen amp oldid 235740679