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Das Kleine Madesuss Filipendula vulgaris auch Klein Madesuss oder Knolliges Madesuss genannt weitere Trivialnamen sind Knollen Geissbart Wiesenkonigin und Filipendelwurz ist eine Pflanzenart aus der Gattung Madesuss Filipendula und gehort in die Familie der Rosengewachse Rosaceae Kleines MadesussKleines Madesuss Filipendula vulgaris SystematikEurosiden IOrdnung Rosenartige Rosales Familie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie RosoideaeGattung Madesuss Filipendula Art Kleines MadesussWissenschaftlicher NameFilipendula vulgarisMoench Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand Blute und Frucht 1 3 Chromosomenzahl und Inhaltsstoffe 2 Giftigkeit 3 Okologie 4 Vorkommen 5 Taxonomie 6 Nutzung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration mit Wurzelknollen nbsp Grundstandige Rosette mit gefiederten Laubblatter nbsp Blutenstand nbsp BlutenErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Das Kleine Madesuss ist eine sommergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 30 bis 80 Zentimetern 1 Die Wurzeln sind oft spindelformig seltener kugelig angeschwollen 2 woraus sich der deutsche Trivialname Knolliges Madesuss ergibt Der meist aufrechte und einfache seltener im oberen Bereich verzweigte Stangel ist kahl im Querschnitt stielrund bis schwach kantig 1 oder schwach mit Rillen versehen und nach oben weniger beblattert Die Laubblatter sind in einer grundstandigen Rosette und wechselstandig am Stangel entfernt verteilt angeordnet 1 Die kurz gestielten oder sitzenden Laubblatter sind 15 bis 25 cm lang sowie 3 selten bis zu 4 cm breit und unterbrochen undeutlich doppelt gefiedert 1 Die 8 bis 30 Fiederblattchen 1 sind im Umriss langlich und selbst wieder fiederlappig oder doppelt gezahnt und die grosseren sind 10 bis 25 mm lang und 4 bis 8 mm breit Die Blatter sind beiderseits grun oberseits kahl und unterseits etwas behaart Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis Juli Viele Bluten stehen in einem zusammengesetzten doppeltraubigen Blutenstand zusammen der eine Lange von 3 bis 10 cm und unterschiedlich lange und starke Verzweigungen aufweist Die teils gestielten teils sitzenden Bluten sind radiarsymmetrisch Sie besitzen meist sechs Kelchblatter Die meist sechs weissen aussen oft etwas rotlichen Kronblatter sind 5 bis 9 mm lang und langlich verkehrt eiformig Jede Blute besitzt 20 bis 40 Staubblatter die so lang wie oder langer als die Kronblatter sind Die sechs bis zwolf Fruchtblatter sind behaart und tragen an der Spitze eine schirmformige Narbe Die einsamigen balgfruchtahnlichen Achanen sind 3 bis 4 mm lang hellbraun und nicht schraubenformig gewunden 2 Chromosomenzahl und Inhaltsstoffe Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 selten 16 Die Wurzelknollen enthalten Starke und Gerbstoffe Giftigkeit BearbeitenExtrakte zeigten keine Zytotoxizitat in drei verschiedenen Zelllinien IC50 gt 50 mg ml 3 Okologie BearbeitenDas Kleine Madesuss ist eine vielstangelige Staude mit teilweise verdickten sprossburtigen Wurzeln mit Speicher und Wurzelfunktion Diese bilden ausserdem Laubsprosse zur Selbstausbreitung Die Keimung erfolgt bereits im Vorfruhling 4 Die sich strahlig ausbreitenden Griffel der Bluten bieten den Bestaubern eine gute Aufsitzflache wodurch in der Regel Fremdbestaubung ermoglicht wird Bei ausbleibendem Blutenbesuch krummen sich die innersten Staubblatter zur Narbe hin und es kommt zur Selbstbestaubung 4 Die behaarten geraden Fruchte haben einen gebogenen Griffelrest der die Klettausbreitung ermoglicht 4 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet des Kleinen Madesuss reicht von Europa und Nordafrika bis Zentralasien Fundorte gibt es im Vereinigten Konigreich in Irland Danemark Schweden Norwegen bis fast 64 Grad nordlicher Breite Finnland dem Baltikum Polen Belarus Ukraine Orenburg Altai Oblast Swerdlowsk Russland Mitteleuropa Italien Frankreich Portugal Spanien dem ehemaligen Jugoslawien Ungarn der Slowakei Albanien Bulgarien Griechenland Rumanien der Turkei Marokko Algerien im Kaukasusgebiet von Georgien Aserbaidschan Armenien und im Iran 5 6 In Nordamerika und der ostlichen Region Primorje kommt das Kleine Madesuss als Neophyt vor 7 In Mitteleuropa kommt das Kleine Madesuss im Tiefland vereinzelt vor beispielsweise auf Fehmarn und an der Unterelbe In den Mittelgebirgen mit kalkhaltigem Gestein ist es selten und es fehlt hier gebietsweise 8 Die mitteleuropaischen Fundorte liegen am Westrand des Verbreitungsgebietes 8 In den Alpen in Oberbayern steigt es bis in Hohenlagen von etwa 900 Metern 2 im Jura bis 1000 Metern auf 9 Im Kanton Wallis und in Tirol erreicht es sogar 1400 Meter in Judikarien 1500 Meter Meereshohe 2 In Osterreich tritt das Klein Madesuss in allen Bundeslandern auf und gilt als gefahrdet Im pannonischen Gebiet kommt diese Art haufig vor ansonsten ist sie zerstreut bis sehr selten 10 Das Kleine Madesuss gedeiht vorwiegend auf trockenen oder wechselfeuchten stickstoffarmen humushaltigen Lehm oder Tonboden in nicht zu kalter Lage 8 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 w frisch aber stark wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 3 unter montan und ober kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 11 Das Knollige Madesuss in Mitteleuropa kommt auf Magerrasen in Halbtrockenrasen in Pfeifengraswiesen in Kiefernwaldern und an Waldrandern vor auf kalkhaltigem tonigem wechseltrockenem Untergrund Es kommt in Mitteleuropa in Gesellschaften des Mesobromion des Cirsio Brachypodion des Molinion des Potentillo albae Quercion petraeae und des Geranion sanguinei vor 9 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Spiraea filipendula L durch Carl von Linne in Species Plantarum 12 Conrad Moench stellte sie 1794 in die Gattung Filipendula und ersetzte den Namen von Linne mit dem nomen novum Filipendula vulgaris Moench 13 Weitere Synonyme von Filipendula vulgaris Moench sind Filipendula hexapetala Gilib ex Maxim Ulmaria filipendula L Hill 14 7 Nutzung Bearbeiten nbsp BlutensirupDie Bluten konnen zu Sirup oder Marmelade verarbeitet werden 15 Wurzelknollen und junge Laubblatter konnen als Gemuse oder Salat zubereitet werden 2 Ihr Geschmack ist susslich bitter In der Heilkunde wurde das Kleine Madesuss lateinisch fruher als filipendula und roter Steinbrech bezeichnet zur Behandlung von Steinleiden eingesetzt 16 17 18 2 Quellen BearbeitenKleines Madesuss FloraWeb de Abschnitt Beschreibung Literatur Bearbeiten Peter William Ball Filipendula Miller In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 2 Rosaceae to Umbelliferae Cambridge University Press Cambridge 1968 ISBN 0 521 06662 X S 6 7 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Kleines Madesuss FloraWeb de abgerufen am 23 Februar 2012 a b c d e f Gustav Hegi Herbert Huber Familie Rosaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 2 Auflage Band IV Teil 2 Seite 272 274 Verlag Carl Hanser Munchen 1961 Jelena Katanic Eva Maria Pferschy Wenzig Vladimir Mihailovic Tatjana Boroja San Po Pan Stefanie Nikles Nadine Kretschmer Gvozden Rosic Dragica Selakovic Jovana Joksimovic Rudolf Bauer Phytochemical analysis and anti inflammatory effects of Filipendula vulgaris Moench extracts In Food and Chemical Toxicology Band 122 Dezember 2018 S 151 162 doi 10 1016 j fct 2018 10 001 a b c Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 S 336 Arto Kurtto Raino Lampinen Leo Junikka Atlas florae europaea Band 13 Rosaceae Spiraea to Fragaria excl Rubus Seite 34 35 Helsinki 2004 ISBN 951 9108 14 9 Heinrich E Weber Rosaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band IV Teil 2 A Seite 280 283 Blackwell Wissenschafts Verlag Berlin 1995 ISBN 3 8263 3016 1 a b Filipendula vulgaris im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 23 Februar 2012 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Bande 1 5 Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Stuttgart Verlag Eugen Ulmer 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 478 Filipendula vulgarisMoench In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 4 Marz 2023 Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Impensis Laurentii Salvii Holmiae 1753 S 490 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D490 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Conrad Moench Methodus plantas horti botanici et agri Marburgensis a staminum situ describendi Band 2 Officina nova libraria academiae Marburg 1794 S 663 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fpage 2F449294 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Filipendula vulgaris bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis Abgerufen am 23 Februar 2012 Garten Europa com Madesuss Sirup Abgerufen am 29 November 2021 Eberhard Stubler Leonhart Fuchs und die Pharmakognosie In Beitrage zur Wurttembergischen Apothekengeschichte II 1953 55 Nr 2 1953 S 37 40 hier S 39 Vgl Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 34 Filipendula rot stain breche Vgl auch Heinrich Marzell Worterbuch der deutschen Pflanzennamen 5 Bande unter Mitwirkung von Wilhelm Wissmann und Wolfgang Pfeifer Leipzig 1937 1943 1972 Band 1 2 und 5 Registerband 1958 mit Wilhelm Wissmann Stuttgart Wiesbaden 1976 1977 1979 Band 3 ab Sp 481 und 4 aus dem Nachlass hrsg von Heinz Paul Neudruck Lizenzausgabe Koln 2000 ISBN 3 88059 982 3 Band 3 S 437 438 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleine Madesuss Filipendula vulgaris Sammlung von Bildern Videos und 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