www.wikidata.de-de.nina.az
Kleinbobritzsch ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Frauenstein im Landkreis Mittelsachsen Im Jahre 1335 ersterwahnt gehort das Dorf seit 1974 zu Frauenstein und ist als Geburtsort des Orgelbauers Gottfried Silbermann bekannt Die Ortschaft liegt im Grossraum Leipzig Dresden Chemnitz KleinbobritzschStadt FrauensteinKoordinaten 50 49 N 13 32 O 50 817184 13 539761 522 Koordinaten 50 49 2 N 13 32 23 OHohe 522 m u NNEinwohner 217 9 Mai 2011 1 Eingemeindung 1 Mai 1974Postleitzahl 09623Vorwahl 037326Kleinbobritzsch Sachsen Lage von Kleinbobritzsch in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sohne und Tochter des Ortes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Sicht auf Kleinbobritzsch von der Burgruine FrauensteinKleinbobritzsch liegt etwa zwei Kilometer nordlich von Frauenstein im Erzgebirge auf etwa 522 m u NN Auf den Kleinbobritzscher Fluren gibt es Hohenunterschiede von rund 500 bis 600 m u NN Der Ort erstreckt sich uber 1 5 Kilometer beiderseits der Bobritzsch die bei Siebenlehn in die Freiberger Mulde mundet Etwa vier Kilometer ostlich von Kleinbobritzsch fliesst die Wilde Weisseritz die zur Talsperre Lehnmuhle aufgestaut wird Durch den Ort verlauft die Staatsstrasse 189 Grillenburg Frauenstein Freitaler Strasse nordlich des Ortes zweigt von dieser die S 186 zur Bundesstrasse 171 Wolkenstein Dippoldiswalde bei Hartmannsdorf Neubau ab Im Suden von Kleinbobritzsch mundet zudem die aus Reichenau kommende Kreisstrasse 7790 in die Freitaler Strasse Kleinbobritzsch bildet eine eigene Gemarkung mit 4 73 km Flache Ein Grossteil der Gemarkungsflache sind Acker und Wiesen etwa acht Prozent sind bewaldet Im Norden und Westen grenzt die Gemarkung Hartmannsdorf an sudlich benachbart befindet sich die Gemarkung Frauenstein Westlich begrenzt wird Kleinbobritzsch von Burkersdorf Hartmannsdorf zahlt zur Gemeinde Hartmannsdorf Reichenau im Landkreis Sachsische Schweiz Osterzgebirge Burkersdorf ist wie Kleinbobritzsch Ortsteil der Stadt Frauenstein Nahe liegende Orte die nicht als Gemarkung an Kleinbobritzsch grenzen sind Friedersdorf zu Klingenberg Neubau zu Hartmannsdorf Reichenau und Dittersbach zu Frauenstein Geschichte Bearbeiten nbsp Kleinbobritzsch rechter Bildrand im Topographischen Atlas des Konigreichs Sachsen von 1821 Bevolkerungs entwicklung 2 Jahr Einwohner1834 2751871 3391890 3731910 3321925 3431933 322 3 1939 2971946 3971950 4061964 307 Frauenstein 4 Die erste urkundliche Erwahnung des Waldhufendorfes datiert von 1335 als die weninge Bobricz 2 Der Name entstammt den sorbischen Worten bobr Biber und ritzsoh eine Abkurzung des Wortes ritzschka Bach wonach er am durchfliessenden Biberbach liegt 5 Spater waren zudem Namen wie Dy Klein Bobertz 1501 Kleyn Boberitz 1540 und Kleynbobercher 1551 fur den Ort gebrauchlich Verwaltet wurde das Dorf zunachst durchgangig von Frauenstein aus Im 15 Jahrhundert war Kleinbobritzsch zur Pflege Frauenstein gehorig in der Fruhen Neuzeit oblag die Verwaltung dem Amt Frauenstein im Kurfurstentum Sachsen Zwischen 1856 und 1875 ubte das Gerichtsamt Frauenstein die Verwaltung Kleinbobritzschs aus ab 1875 gehorte das Dorf dann zur grosseren Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde die unter anderem aus dem Gebiet des Gerichtsamts hervorgegangen war Bevor Kleinbobritzsch 1838 durch die Sachsische Landgemeindeordnung Eigenstandigkeit als Landgemeinde erhielt war der Ort durch das Feudalwesen gepragt Im Jahr 1551 ubte das Rittergut Frauenstein die Grundherrschaft uber 20 besessene Mann und 32 Inwohner aus die im Ort wirtschafteten Im Jahre 1764 war Kleinbobritzsch als Amtsdorf im Besitz des sachsischen Landesherrn Das Dorf hatte in diesem Jahr 171 4 Hufen zu je acht bis zehn Scheffel die von 20 besessenen Mannen und 14 Hauslern bewirtschaftet wurden August Schumann nennt 1817 im Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen Kleinbobritzsch betreffend u a Dieses Dorf das in die Frauensteiner Stadtkirche eingepfarrt ist war gewiss schon vor der Erbauung der Burg Frauenstein vorhanden und hatte im Jahr 1748 ausser dem Erbgerichte 19 Beguterte und 13 Hausler und im Jahr 1815 ein Erbgericht 21 Beguterte eine Schulwohnung 18 Hausler eine Mahl und eine Oelmuhle 249 im Jahr 1813 267 Consumenten 17 Spann 17 Magazin und 19 Marschhufen Die hiesige Mahlmuhle welche fur eine halbe Hufe angesehen wird hat gegenwartig zwei Gange und seit dem 11 Nov 1724 die Freiheit Kuchen und Stollen zu backen so wie auch mit Mehl und Griess zu handeln Die Oelmuhle hat vier Stampfen und ein stehend Schlagwerk Im Jahr 1496 starb an einer pestartigen Krankheit die Halfte der Einwohner Der Dreissigjahrige Krieg verheerte dieses Dorf so dass nach Endigung desselben nicht mehr als drei Hufen bewohnt waren Die Beguterten dieses Ortes mussen sammtliche Feld und Ackerdienste wie auch Holzfuhren fur das Diakonat zu Frauenstein leisten 6 Von der Siedlungsform ist Kleinbobritzsch ein Waldhufendorf das 1900 von 474 Hektar Waldhufenflur umgeben war Wie alle Dorfer im Umland war Kleinbobritzsch landwirtschaftlich gepragt und ist es auch heute noch Die Bevolkerungszahl war bis 1890 auf 373 angestiegen sank aber bis 1910 wieder auf 332 Nach der Reformation waren die meisten Sachsen evangelisch lutherischer Religion alle 343 Menschen die 1925 in Kleinbobritzsch lebten waren der evangelisch lutherischen Kirchgemeinde Frauenstein angehorig Auch heute besteht diese Zugehorigkeit in die Frauensteiner Stadtkirche Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Kleinbobritzsch Teil der Sowjetischen Besatzungszone und spater der DDR Nach Kriegsende erreichte die Gemeinde ihren Einwohnerhochststand mit ermittelten 406 Einwohnern im Jahr 1950 Bereits 14 Jahre spater war die Einwohnerzahl wieder auf knapp uber 300 gesunken In der 1952 durchgefuhrten DDR Gebietsreform wurde Kleinbobritzsch als eigenstandige Gemeinde dem neugebildeten Kreis Brand Erbisdorf im Bezirk Karl Marx Stadt zugeordnet Das bauerliche Leben im Ort richtete sich allmahlich nach dem Prinzip der Landwirtschaft in der DDR aus Die kommunale Eigenstandigkeit verlor Kleinbobritzsch mit Wirkung zum 1 Mai 1974 als der Ort Frauenstein zugeschlagen wurde 7 Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Kleinbobritzsch zum wiedergegrundeten Freistaat Sachsen Die folgenden Gebietsreformen im Land ordneten Frauenstein 1994 dem Landkreis Freiberg und 2008 dem Landkreis Mittelsachsen zu Sohne und Tochter des Ortes Bearbeiten nbsp Wohnhaus der Orgelbauerfamilie Silbermann erbaut 1680 Andreas Silbermann 16 Mai 1678 in Kleinbobritzsch 16 Marz 1734 in Strassburg Orgelbauer Gottfried Silbermann 14 Januar 1683 in Kleinbobritzsch 4 August 1753 in Dresden OrgelbauerLiteratur BearbeitenKlein Bobritzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 609 613 Kleinbobritzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 17 Band Schumann Zwickau 1830 S 316 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kleinbobritzsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kleinbobritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Kleinbobritzsch auf der Homepage der Stadt FrauensteinEinzelnachweise Bearbeiten Kleinraumiges Gemeindeblatt fur Frauenstein Stadt PDF 0 23 MB Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen September 2014 abgerufen am 30 Januar 2015 a b vgl Kleinbobritzsch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Michael Rademacher Landkreis Dippoldiswalde Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Mit der Eingemeindung Kleinbobritzschs nach Frauenstein 1974 wurden nur noch Einwohnerzahlen fur die gesamte Stadt erhoben Kleinbobritzsch auf der Homepage der Stadt Frauenstein vgl Klein Bobritzsch In August Schumann Vollstandiges Staats Post und Zeitungslexikon von Sachsen 4 Band Schumann Zwickau 1817 S 609 613 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gemeindeteile der Stadt Frauenstein Burkersdorf Dittersbach Frauenstein Kleinbobritzsch Nassau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kleinbobritzsch amp oldid 236592357