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Der Kreis Brand Erbisdorf war ein Landkreis im Bezirk Karl Marx Stadt der DDR Von 1990 bis 1994 bestand er als Landkreis Brand Erbisdorf im Land Sachsen fort Sein Gebiet liegt im heutigen Landkreis Mittelsachsen Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Brand Erbisdorf BasisdatenBezirk Karl Marx StadtVerwaltungssitz Brand ErbisdorfFlache 353 73 km Einwohner 35 563 3 Okt 1990 Bevolkerungsdichte 101 Einwohner je km Kreisgliederung 22 Gemeinden 3 StadteLage des Kreises in der DDRKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nachbarkreise 1 3 Naturraum 2 Geschichte 3 Wirtschaft 4 Verkehr 5 Bevolkerungsdaten 6 Kfz Kennzeichen 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Das Kreisgebiet begann unmittelbar sudlich von Freiberg und erstreckte sich bis in die Kammlage des Osterzgebirges Dort bestand eine rund 10 km lange Grenze zur Tschechoslowakei Der nachstgelegene Grenzubergang befand sich in Zinnwald im ostlichen Nachbarkreis Dippoldiswalde Der Kreis Brand Erbisdorf war flachenmassig einer der kleinsten Kreise der DDR Nachbarkreise Bearbeiten Der Kreis Brand Erbisdorf grenzte im Uhrzeigersinn im Suden beginnend an die Kreise Marienberg Floha Freiberg Freital und Dippoldiswalde Im Sudosten grenzte er an die Tschechoslowakei Naturraum Bearbeiten Entsprechend der Lage des Kreisgebietes im nordlichen Erzgebirge stieg die Landoberflache von Brand Erbisdorf in 520 m Hohe auf rund 800 m an der tschechischen Grenze an Der tiefste Punkt von 385 m lag im Tal der Freiberger Mulde sudlich von Freiberg Die Freiberger Mulde durchfloss etwa die Mitte des Kreises von Suden nach Norden in einem tief eingekerbten Tal Sie gliederte mit ihren Nebenflussen die flachwellige Hochflache des unteren Osterzgebirges das aus grauem Gneisgestein aufgebaut war Diese zertalte Hochflache fiel nach Norden sanft ab In einer Stufe erhob sich im Suden das obere Erzgebirge und erreichte im Drachenkopf 807 m den hochsten Punkt des Kreises Im Kreis wurde das Landschaftsschutzgebiet Obere Freiberger Mulde ausgewiesen 1 Geschichte BearbeitenDer Kreis Brand Erbisdorf entstand im Zuge der DDR Gebietsreform am 25 Juli 1952 aus dem sudlichen Teil des Landkreises Freiberg und dem westlichen Teil des Landkreises Dippoldiswalde Der Kreis wurde dem neugebildeten Bezirk Karl Marx Stadt zugeordnet Kreissitz wurde die Stadt Brand Erbisdorf 2 Folgende 28 Gemeinden bildeten den neuen Kreis 23 Gemeinden vom Kreis Freiberg Berthelsdorf i Erzgeb Brand Erbisdorf Cammerswalde Clausnitz i Erzgeb Dorfchemnitz b Sayda Friedebach Granitz Grosshartmannsdorf Helbigsdorf Holzhau Langenau b Brand Erbisdorf Lichtenberg i Erzgeb Mittelsaida Mudisdorf Mulda Oberreichenbach b Brand Erbisdorf Obersaida Rechenberg Bienenmuhle Sayda St Michaelis Voigtsdorf Weigmannsdorf und Zethau 5 Gemeinden vom Kreis Dippoldiswalde Burkersdorf Dittersbach Frauenstein Kleinbobritzsch und Nassau Die einzige Gebietsanderung ereignete sich zum 1 Januar 1963 durch den Zusammenschluss von Weigmannsdorf und Mudisdorf zur Gemeinde Weigmannsdorf Mudisdorf Mit der Einfuhrung der neuen Kommunalverfassung in der DDR erhielt der Kreis am 17 Mai 1990 den Namen Landkreis Brand Erbisdorf 3 Unter diesem Namen bestand ein flachengleicher Landkreis im Freistaat Sachsen bis 1994 fort Wirtschaft BearbeitenIndustrieller Schwerpunkt des Kreises war die Kreisstadt mit dem VEB Press und Schmiedewerk Einheit und einem Betrieb des VEB Kombinat Narva in dem Leuchtstoffrohren hergestellt wurden Daneben bestanden kleinere Betriebe der Leichtindustrie Bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts war der Silberbergbau die wichtigste Erwerbsquelle Das zwischen Brand und Langenau gelegene Grubenrevier Himmelsfurst gehorte zu den ergiebigsten des Freiberger Reviers Trotzdem liess die Mechanisierung des Bergbaus hier lange auf sich warten Erst 1844 wurde auf der hochstgelegenen Grube im Revier der Grube Reicher Bergsegen sudlich von Brand eine Dampfmaschine aufgestellt Zu dieser Zeit liefen in Sachsen schon etwa 200 Maschinen Die Industrialisierung mit dem Schwerpunkt in der Metallverarbeitung setzte erst nach dem Eisenbahnbau Ende des 19 Jahrhunderts ein Im Tal der Freiberger Mulde fuhrte eine Bahnstrecke bis zur Grenze Eine Nebenstrecke verlief uber Brand Erbisdorf bis Langenau Die zweite Stichbahn von Brand Erbisdorf bis Grosshartmannsdorf wurde inzwischen stillgelegt ebenso wie die 1897 von Mulda uber Dorfchemnitz nach Sayda gebaute Kleinbahnstrecke Sayda ist eine Verdichterstation an der Erdgaspipeline Nordlicht die uber die Tschechoslowakei aus dem Gebiet Tjumen in der Sowjetunion Erdgas importierte Die waldreichen Kammlagen des Osterzgebirges zwischen Sayda Rechenberg Bienenmuhle und Holzhau sind Erholungsgebiete Sayda beherbergte in seinen FDGB Ferienheimen etwa 2000 Urlauber im Jahr Im unteren Osterzgebirge wurden die Hochflachen uberwiegend von Ackerland Roggen Hafer Gerste und Futterpflanzen eingenommen Etwa ein Funftel der landwirtschaftlichen Nutzflache wurde durch Dauergrunland genutzt Dementsprechend hatten sich viele LPGs auf Rinderhaltung spezialisiert 1 Verkehr BearbeitenDer Kreis Brand Erbisdorf war durch zwei Fernverkehrsstrassen die heutigen Bundesstrassen 101 von Annaberg Buchholz nach Freiberg und 171 strassenseitig erschlossen Nordlich von Freiberg bei Siebenlehn war der Kreis an die Autobahn von Karl Marx Stadt nach Dresden angebunden Bahnseitig dienten die Bahnstrecke Nossen Moldava v Krusnych horach sowie die davon abzweigenden Strecken Berthelsdorf Grosshartmannsdorf und Brand Erbisdorf Langenau fur den Personen und Guterverkehr Bevolkerungsdaten BearbeitenBevolkerungsubersicht aller 25 Gemeinden des Kreises die 1990 in das wiedergegrundete Land Sachsen kamen 4 AGS Gemeinde Einwohner Flache ha 3 Oktober 1990 31 Dezember 199014017010 Berthelsdorf Erzgeb 924 914 1 22114017020 Brand Erbisdorf Stadt 9 577 9 490 1 18614017030 Burkersdorf 942 935 1 76514017040 Cammerswalde 1 100 1 101 1 44514017050 Clausnitz Erzgeb 1 151 1 148 1 44114017060 Dittersbach 299 294 76214017070 Dorfchemnitz b Sayda 1 173 1 162 1 42314017080 Frauenstein Erzgeb Stadt 1 368 1 356 1 29714017090 Friedebach 574 569 1 46114017110 Grosshartmannsdorf 1 748 1 736 1 50014017120 Helbigsdorf 463 458 84714017130 Holzhau 501 491 3 62214017150 Langenau 2 553 2 553 1 85414017160 Lichtenberg Erzgeb 2 196 2 178 1 81414017170 Mittelsaida 663 654 78714017180 Mulda Sa 1 818 1 803 1 85614017190 Nassau 1 142 1 135 2 05914017200 Oberreichenbach 131 130 32014017210 Obersaida 367 369 57214017220 Rechenberg Bienenmuhle 1 153 1 144 18614017230 St Michaelis 1 204 1 190 1 26414017240 Sayda Stadt 1 761 1 765 2 05714017250 Voigtsdorf 803 793 1 53014017260 Weigmannsdorf Mudisdorf 927 947 1 50114017270 Zethau 1 025 1 015 1 60614017000 Landkreis Brand Erbisdorf 35 563 35 330 35 373Kfz Kennzeichen BearbeitenDen Kraftfahrzeugen mit Ausnahme der Motorrader und Anhangern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen die mit den Buchstabenpaaren TD und XD begannen zugewiesen 5 Die letzte fur Motorrader genutzte Kennzeichenserie war XW 50 01 bis XW 75 00 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b versch Hrsg Diercke Lexikon Deutschland Deutsche Demokratische Republik und Berlin Ost Georg Westermann Verlag GmbH Braunschweig 1986 ISBN 3 07 508861 7 Statistisches Bundesamt Hrsg Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 1 Januar 1948 in den neuen Landern Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Gesetz uber die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR Kommunalverfassung vom 17 Mai 1990 Regionalregister Sachsen Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 303 Andreas Herzfeld Die Geschichte der deutschen Kennzeichen 4 Auflage Deutsche Gesellschaft fur Flaggenkunde e V Berlin 2010 ISBN 978 3 935131 11 7 S 526 Kreise und Stadtkreise des Bezirkes Karl Marx Stadt Annaberg Aue Auerbach Brand Erbisdorf Floha Freiberg Glauchau Hainichen Hohenstein Ernstthal Johanngeorgenstadt Stadtkreis Karl Marx Stadt Land Karl Marx Stadt Stadtkreis Klingenthal Marienberg Oelsnitz Plauen Land Plauen Stadtkreis Reichenbach Rochlitz Schneeberg Stadtkreis Schwarzenberg Stollberg Werdau Zschopau Zwickau Land Zwickau Stadtkreis Siehe auch Stadtkreis DDR und Bezirk Karl Marx Stadt Normdaten Geografikum GND 5072893 3 lobid OGND AKS VIAF 143797277 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreis Brand Erbisdorf amp oldid 222492024